Ans wärtige Börsen. Frankfurt a. M., 7. Febr. 5M Me. 107 6. 1876. 1874. Rayr. Bank- Aetien — HAope — Stiegl. —. Foln. 300 FI. 100 0. do. 300 FI. —. . Ham burg, 9g. Febr. Renk Actien 570 ur. Brel. Res- I 96. los Wien 7. Febr. Nordb. 1735. 173. Glogn. 1213. Liv. 945. 94. Bud. —. Kest. 983. 14.
Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmaliger Beobachtung.
Morgens Næachittas- Abends 10 Uhr.
6 Ubr. 2 Ukbr. 2 d 1. 329 . i. gg o1“ par. 33) S9“ Har. Quellwäirme 5 23 ne, KJ . 3,57 R. — 1,17 R. Flusswärme O, O“ R.
2 1 on. — 5,7“ R. Bodenwärme — 3. 30 R.
Dunstsättigung. ; gr. Wett heiter. heiter. ö. *. ‚ N. N. Wärmeweehse! — 3, 1? . . 2 87 , Wolkenztug ... ! N. ( 2 Tagesmittel: 330 23“ Far. . — 9, R. .. S2 pCt. NM.
1847. 10. Febr.
79 — „96
70 pC. 89 pe.
— 7,47 R. ..
Bauk- Actien p. ult. Int. 58 .. 58.
. Mail. I09. 10833.
Ausdünstung C6, 004“ Rb. RNiedersehlas O0, oog“ Rb.
190
Königliche Schauspiele.
Freitag, 12. Febr. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Zum erstenmale: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufz., nach dem Französi⸗ schen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet. Die Mustk zum Ballet des dritten Aktes vem Ballet⸗Musik⸗Dirigenten Gährich. Die neuen Decorationen des er⸗ sten und zweiten Aktes sind vom Konigl. Decorationsmaler Gropius, die des dritten und fünften Aktes vom Königl. Decorationsmaler Gerst. (Mad. Viardot⸗ Garcia: Recha; Herr Kraus: Eleazar.) Anfang 6 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu hohen Opernhaus⸗ Preisen verkauft.
Die Abonnements⸗Billets bleiben bis heute, Mittags 11 Uhr, reservirt, nach welcher Zeit solche zum Verkauf kommen müssen.
Im Schauspielhause. Z1ste französische Abonnemente⸗Vorstellung. La premiere représentation de: Les économies de Cabochard, solie- vaudeville en 1 acte, de Mr. Bayard. Marie, ou: Trois
Epoques.
Sonnabend, 13. Febr. Im Opernhause. Zum Wiederauf⸗
treten der Mad. Cerrito⸗St. Léon. 18e Abonnements⸗Vorstellung: Michel Perrin, Lustspiel in 2 Abth. Nach dem 1sten Alt: Schatten⸗ tanz (Pas de Fombre), ausgeführt von Mad. Cerrito⸗-St. Leon und Herrn St.⸗Leéon. Am Schlusse des Stücks: Der Maskenball. Di⸗ vertissement in 1 Akt. In Scene gesetzt von Mad. Cerrito⸗Saint⸗ Léon und Herrn Saint⸗Véon, welche darin die Manola tanzen wer⸗ den. Anfang halb 7 Uhr.
3u ker Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus⸗ Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 19 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
Bekanntmachungen.
124 k .
Der Handlungsreisende August Ferdinand Weck wird des Betruges durch Unterschlagung beschuldigt und hat sich von Breslau etwa im Dezember v. J. heim-— lich entsernt. Da sein gegenwärtiger Aufenthalt nicht zu ermitteln ist, so werden alle Civil. und Militair— Behörden dienstergebenst ersucht, auf den unten näher signalisitten Weck gefalligst zu vigiliren, ihn im Betre—= tungsfalle zu verhaften und unter sicherer Begleitung mit den bei ihm sich vorfindenden Effelten an die hie— sigen Stadtvoigtei Gefängnisse abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstande— nen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillsährigkeit ver— sichert.
Berlin, den 3. Februar 1847.
Der Untersuchungsrichter des Königl. Kriminalgerichts hiesiger Re sidenz. Kriminalgerichts - Rath Sto ewe.
Signalement.
Der Weck heißt August Ferdinand mit Vorna— men, ist 35 Jahre alt, in Breslau geboren, 5 Fuß 3 Zoll groß, von schlanter Statur, hat braune Haare, eine hohe Stirn, braune Augenbrauen, blaue Augen, die Nase und der Mund sind gewöhnlich, der Bart braun, das Kinn und Gesicht oval, die Gesichtsfarbe gesund, besondere Kennzeichen fehlen.
Bekleidet ist derselbe mit einem braunen Tuchrock, schwarzen Beinkleidern, einem schwarzen Hute von Seide und blauem Halstuch.
919
868 Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 5. Oktober 1846.
Das hierselbst in der Köpnickerstraße Nr. 10 bele— gene, im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 14. No. S896. verzeichnete, dem Chemiker Anton Franz Schöpfer gehörige Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 17900 Thlr., soll
am 11. Mai 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothelenschein sind in der Negistratur einzusehen.
Auch werden alle unbekannten Real-Prätendenten aufgesordert, sich bei Vermeidung der Prällusion spätestens in diesem Termine zu melden.
unserer
trage werde.
Magdeburg-⸗Halberstädter loan Eisenbahn.
Wir halten uns für verpflichtet, un- seren Actionairen in Bezichung auf die g. Aufforderung des Directorii der Beilin= bote dam - Magdeburger Eisenbahn⸗Ge— ö Jellschast vom 7ten d. Mis. folgende Er= — — Löffnung zu machen: Wenn des Herrn Finanz Ministers Excellenz in den dieser Aussorderung vorgedruckten Restripten die Bedin- gungen des sogengnnten Betriebs -Ueberlassungs⸗Vertra⸗ äs genehmig!l haben, so ist doch, wie der Inhalt des est his ergiebt, diese Genehmigung nur für die Ber— lin Potsdam. Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschast und * mit dem ausdrücklichen Vorbehalte der Rechte Drit- . und in der Voraussetzung der Beseitigung aller von n , 9 , , und von unseren en die Rechtsgültigkei 1 , ee . tigkeit des Geschäfts eit ist nun aber noch nicht einmal eine ver— of gs n hi Erklärung unserer Gesellschaft auf den hescuschaff Berlin. Polsödam. Magdeburger Lifenbahn. un n gi e nnr , enn . niger der Abschluß dieses . erg, noch we= ,,, n., schast rechte güne We . sür unsere Gesell - ungs mã r on uns, als dem ver- . . er. ö vorgenommen wer⸗ Die Verhandlungen über diesen ; 1 . r, , e T e i. len en , nn,, hergeleitet werden Wir müssen hiernach unsere Actionaire auf das drin · gendste warnen, sich durch eine unrichtige Aussassun der gedachten Aufforderung zu einer übereilten Dlrsid gung über ihre Actien bessimmen zu lassen.
Dit voraussihtich mindestens 5 Pro⸗
zent betragende Dividende für das Jahr 1846 wird in der bisherigen Weise sogleich nach Beendigung des Nechnungs - Abschlusses an die Actionaire von unserer Hauptkasse ausgezahlt werden.
Magdeburg, den 8. Februar 1547.
Direltorium der ö Eisenbahn⸗
Gesellschaft. Francke, Vorsitzender.
.
tigen.
der General ⸗
Magdebur IV. 2466 R.
Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger
Gesellschaft unterm Sten d. M. eine Warnung ent— gegengesetzt, welche wir unbeantwortet lassen würden, wenn sie nicht irrige Behauptungen enthielte.
Aus dem hierbei nochmals abgedruckten, an uns er— gangenen Ellasse nisters vom 21. Dezember v. J. geht zwar hervor, daß er den zwischen unserer und der Magdeburg-Halber— städter Gesellschaft geschlossenen Vertrag mit dem Vor— behalte der Rechte Dritter genehmigt und uns die Beseitigung der dagegen erhobenen Einwendungen in dem ohnehin jedem Betheiligten offen stehenden Rechts- wege überlassen hat, keinesweges aber, daß die Ge— nehmigung nur in der Voraussetz ung der Besein⸗ gung aller von den Voiständen der Magdeburg-Halber— städter Gesellschaft erhobenen Einwendungen im Wege Rechtens ertheilt wäre.
Aus dem gleich falls hierbei abgedruckten, an das Di- rektoriam der Magdeburg⸗-Halberstädter Gesellschaft er= laßenen Nestripte vom nämlichen Tage geht aber auch hervor, daß die Vorstände derselben sich beharrlich ge—= weigert haben, die Beschlüsse einer General⸗Versamm— lung ihrer Actionaire, welchen sie nicht Folge geben wollen, auf dem einzig rechtlich zulässigen Wege der Berufung einer neuen General-Versamm⸗ lung zu beseitigen, daß sie vielmehr ihre Autorität der ersammlung entgegenstellen, während des Herrn Finanz Ministers Excellenz den von der General— Versammlung gefaßten Beschluß anerkennt und dagegen erhobene Einwendungen schlagend beseitigt.
Zur Beruhigung aller Betheiligten und besonders Actionaire schließlich darauf aufmerksam, daß wir ohne allen Vor— behalt autorisirt sind, Actien der Magdeburg -Halber— städler Bahn zu erwerben und dagegen Prioritäts⸗ Obligationen auszugeben, daß win aber auch die nöthi— gen Schritte gethan haben und verfolgen werden, um die Betriebs -Einnahmen der Magdeburg -Halberstädter Eisenbahn zu unserer Kasse zu ziehen, oder mit Be— schlag zu belegen, damit jede dem geschlossenen Ver⸗— zuwiderlaufende Disposition
Potsdam, den 9. Februar 1847.
Das . der Berlin- Potsdam Magdeburger Eisenbahn—
Berlin, den 21. Dezember 1816.
An das Direktorium der Berlin ⸗Pote dam⸗ ger Eisenbahn ˖ Geselischaft
Den e anden der Magdeburg ⸗Halberstädter Eisen⸗
bahn ⸗ ; in,, . habe ich durch dse wiederholte Auf⸗
leit des Beiriebs -U b d. J. erhob . General Ve
ir Erledigun
e
wollen, die Differenzen, we
e r. ohne sernere Weiterungen und iireltoriums vom 22sten v. Mis. s ]
Aus schuß beharrlich sich weigert, diesẽ! e r, 4
entsprechen, inzwischen auch dag Direltorium der *
lin · Potsdam · Magdeburger Eisenbahn · Geseschaf den
2 2 Allgemeiner An zeiger. daraus gerichteten Antrag zurückgenommen hat, endlich auch die Streitfrage, ob der Betriebs- Ueberlassungs⸗ Vertrag, wie solcher von der General-Versammlung angenommen worden, rechtsbestän⸗ dig sei, nur im Wege Rechtens erledigt werden kann, so habe ich, dem Vorbehalt in §. 61. des Statuts für die Berlin⸗-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-⸗-Gesell— schaft vom 17. Augast 1845 gemäß, die Genehmigung zu den Bedingungen, unter welchen die letztgedachte Gesellschaft den Betrieb auf der Magdeburg Halber stäbter Eisenbahn zu übernehmen beabsichtigt, durch den abschriftlich beigefügten Erlaß ertheilt und dem Direktorium derseiben überlassen, die von den Vor— und 7 Uhr Nachmittags zu legitimiren haben durch einzelnen Aetionairen der Magdeburg- Halberstädter Gesellschaft erhobenen Einwendungen ge— gen die Rechtsgültigkeit des Beschlusses der General— Versammlung vom 20. Mai d. J. im Wege Rechtens Einer Bestätigung des Beschlusses der General ⸗-Versammlung der Magdeburg-Halbeistädter Eisenbahn-Gesellschaft vom 20. Mai d. J. bedarf es meinerseits nicht, indem nach §. 42 sub Nr. 9 des Statuts vom 13. September 1841 (Gesetz-Sammlung Seite 58 seöq. für 1842) schon der Ausschuß zur Ab- schließung von Verträgen, wodurch der Betrieb anderen Eisenbahn-Gesellschaften oder Personen überlassen wird, und die Genehmigung des Staats in worden Abänderung des Statuts vermag ich in triebs -Ueberlassungs-Vertrage nicht zu erkennen, in- dem bei der unbeschränkten Fassung des §. 42 des daß der Veitrag auf ewige Zeiten abgeschlossen ist, in der rechtlichen Natur des Geschäfts, als eines Betriebs Ueberlassungs-Vertrages, nichts ändern kann, jedenfalls aber der Einwand, daß der Vertrag rechtsungültig sei, weil derselbe seinem ei⸗ gentlichen Inhalte nach eine Veräußerung der Bahn In und eine Auflösung der Magdeburg Halberstädter Ge⸗ sellschaft in sich fasse, so zweifelhast erscheint, daß ich mich nicht veranlaßt sehen kann, aus diesem Grunde den Antrag der Verlin-⸗Potsdam-Magdeburger Gesell- schaft auf Genehmigung der in dem Vertrage stipulir— Die Rechte der dissenti⸗ renden Actionaire erscheinen durch den dieser Genehmi⸗ gung beigefügten Vorbehalt zureichend gewahrt. Berlin, den 21. Dezember 1846. Der Finanz-Minißfter. 35 von Düesberg. An das Direltorium der Magdeburg⸗ Halberstädter Eisenbahn-Gesellschasi
Eis enbahn. am 209. Mai d. J. Unserem Erbieten
vom 4Aten d. M., die Actien der Magdeburg Halberstädter Eisenbahn
G. sellschaft gegen Prio- ritäts Obligationen un— M kserer Gesellschaft auszu— Fötauschen, hat das Direk⸗ torium der Magdeburg
Halberstädter Eisenbahn⸗ ständen und
zu beseitigen.
Sr. Excellenz des Herrn Finanz-Mi⸗
ermächtigt
dieser Hinsicht nicht vorbehalten
Statuts der Umstand,
ten Bedingungen abzulehnen.
über das Geschäst machen wir
zu Magdeburg.
darüber gehindert 95 6
.
Gesellschast.
Gesellschaft.
gefaßten Be⸗ Königl. Bayer.
nöthig.
Actien-Inhaber daher eingeladen,
à 4 SJ̃ zu 7 FI. mit
schaft,
Der Finanz ⸗Minister. gez. von Düesberg.
zu Potsdam.
zu leisten.
der gegen die Rechtsgültig= g s⸗Vertrages vom 3 Mai
berufen, Gelegenheit geb
lche dieser . 3 rozesse
aus dem Be r n.
Da indeß, wie ich mögens verlustig.
Berlin⸗Potsdam⸗-Magdeburger Eisenbahn.
Die Anmeldestelle für die nach Potsdam bestimmten Güter bei r z dem Hoflieferanten Hernn Eicke Augustin, Vorsitzender. ö in Berlin, Brüderstraße Nr. 40,
Nachdem das Direktorium in der Eingabe vom (4sten d. Mis. von dem Antrage, die Vorstände der Magde— burg Halbeistädter Eisenbann-Gesellschaft zur Berufung einer außerordenilichen General Versammlung anzuhal— ten, Abstand genommen hat, will ich nunmehr die Be— dingungen, unter welchen die Berlin-Potsdam-Magde— burger Eisenbahn-Gesellschaft nach dem in der Gene— ral-Versammlung vom 25. Juli d. J. g. = schluse den Betrleb auf der Magdeburg Halberstädter Eisenbahn zu übernehmen beabsichtigt, in Gemäßheit des §. 61. des Statuts vom 17. August 1845 hier— durch genehmigen und die Gesellschaft ermächtigen, zur Erfüllung der in dem Betriebs -Ueberlastungs-Vertrage gegen die Aciiengire der Magdeburg-Halberstädter Ei⸗ senbahn - Gesellschaft übernommenen Verbindlichkeiten, auf den Namen lautende Schuldverschreibungen nach dem der Eingabe beigefügten Formular auszustellen.
Diese Genehmigung kann jedoch nur vorbchaltlich der Rechte Dritter eifolgen, und insbesondere muß ich dem Direktorium überlassen, die von den Gesellschafts⸗ Voiständen und einzelnen Actionairen der Magdeburg— Halberstädter Gesellschaft gegen die Nechtsgültigkeit des Beschlusses der General-⸗Versammlung dieser Gesellschast erhobenen Einwendungen im Wege Rechtens zu besei—
List eingegangen. Potsdam, den 8. Februar 1847. Das Direktorium . der Berlin⸗Potsdam Magdeburger Eisenbahn—
concessionirte 100 pfalzische Ludwigsbahn. von J. H, Fich te,
Zur Bestreitung der Bau-Ausgaben der pfälzischen Ludwigsbahn ist eine fernere — die siebente Einzahlung
Unter Bezug auf §. 33. der Statuten werden die
bis zum 15. März 1847 eine weitere Einzahlung von t0 , nach Abzug der Zinsen vom 15. August 1846 bis 15. März J. Is.
413 Gulden per Actie an einen der benannten Herren Banquiers der Gesell⸗
in Augsburg: Joh. Lor, Schacziöer, Carlsruhe: S. v. Haber d Söhne,, Frankfurt a. M.: Gebrüder Goldschmidt. 6 Ph. N. Schmidt. Mannheim: W. H. Ladenburg L Söhne,
do. Joh. W. Reinhardt,
München: Joh Lor. Schaezler, Neustadt a. d. Haardt: L. Da cqu «*
Der §. 33. der Statuten lautet: — . Wer eine Einzahlung zur festgesetzten Zeit und spä⸗ testens einen Monat nachher nicht leistet, wird dadurch aller seiner Rechte als Actionair, so wie der bereits ge— machten Einschüsse, zum Besten des Gesellschafts ⸗Ver=
Speyer, den 1. Februar 1847.
Das Direktorium der Königl. Bayer. concessionirten pfälzischen Ludwigsbahn.
Lamotte.
5 — E — —— its Seeländische Eisenbahn. In Verbindung mit der unterm Aten v. M. von dem Ausschusse der Gesellschaft ausgestellten Einladung zu einer am 17ten d. M. abzuhaltenden General-Versamm⸗ lung erlaubt die Direction sich, die Herren Actionaire daran zu erinnern, daß diejenigen, welche auf der Ge- neral⸗Versammlung von ihrem Stimmenrecht Gebrauch zu machen wünschen, sich dem §. 25 des Statuts ge— mäß, am Tage vor der General⸗Versammlung auf dem heute Haupt⸗Büreau der Gesellschaft (Prindsens Palais, Fre= deriksholms-Kanal Nr. 240) zwischen 9 Uhr Morgens Einlieferung schriftlicher Anmeldung, worin sowohl die eigenen Aclien des Betreffenden, als diejenigen, für welche er etwa berechtigt ist, Stimmen abzugeben, auf- gegeben werden müssen, und sind außerdem die Alctien vorzuzeigen, oder, wenn sie in den Büchern der Gesell⸗ schaft auf einen bestimmten Namen notirt stehen, die betreffenden Nummern anzuzeigen. Derjenige, welcher sich auf obenerwähnte Weise legitimirt hat, erhält eine auf Namen lautende Zutrtittskarte zur Versammlung. Kein Actjonair kann mehr als einen Bevollmächtigten stellen, und ist es ihm nicht erlaubt, für einen Theil seiner Actien selbst der General-Versammlung beizuwoh⸗ nen und für einen anderen Theil einen Bevollmächtig ten zu stellen. Kopenhagen, den 3. Februar 1817.
Die Direction der Seeländischen Eisenbahn.
ist. Eine dem Be⸗
Literarische Anzeigen.
F. Riegel s Verlagshandlung ist er- schienen und in der 6. LO P 118 schen
Buche n Kunsthandlung,
in der Königl. B aus hne Laden No. 12,
123
vorräthig: . ⸗ Der Hypäthraltempel uf Grund des Vitruvischen Zeusnisses gezen Professor Dr. L. Rols, erwiesen von
ö Architekt, Professor a. d. Königl. Akade- der Künste, der Allgem. BauschulSe
und dem Gewerbe- Institute.
Von demselben Verfasser sind erschienen: Die Tektonik der Hellenen. Ir Band. E in- leitung, und die Dorika mit 21 Kupfer- tafeln. 8 Thlr. 5 Sgr. (Der 2te Band ist un- ter der Presse.) Architektonische Ornamenten -— Schule, 18te Lieferung. 2 Thlr. 28 Sgr. Das Prinzip der hellenischen und germ a— nischen Bauweise, Rede an Schinkel's Geburtstagsfeier, am 13. März 1846.
10 Sgr.
1m 1e
119 e Bei uns erschien so eben und ist in allen Buchhand— lungen vorräthig: Schiller's und Fichte's Briefwechsel dem Nachlasse des Ersteren. Mit einem einleitenden Vorwort herausgegeben
aus
nebst Fichte' s Faesimile. 12 Sgr.
'udwigshafen -B . , , igõhasen . Berbach Eine edle Reliquie zweier Männer, aus deren schrist⸗ lichem Nachlasse die vaterländische Literatur auch den
lleinsten Beitrag ungern vermissen würde, zumal wenn, wie hier, die wenigen Blätter so merkwürdige Charak-
ufs schärfste bezeichnen. tere auss schärsste bezeich Veit C Comp.
1221
Sanitätsrath Herr Dr. Wittzack, Ritte Kreuzes am schwarzen Ordens 4ter Klasse.
noch lange im Kreise fortleben. Templin, den 7. Februar 1847. ; Die Stände des Templinschen Kreises.
(Ver spätet.)
93 p] ] (Anstatt jeder besonderen Meldung.)
eb. von Kameke. . Münsterberg in Schlesien, * 24. r n. 1847. en ze Prem. Lient. im iien Inf-Reg.
Am 7ten d. M. starb auf einer Reise zu einem Kran⸗
Iz nal treis-Physikus und ken am Schlagslusse der Königliche Krei h eifernen
Bande und des Rothen Adler⸗ Der Staat verliert in ihm einen freuen Beamten, die Stände und Kreis- Eingesessenen aber einen geschickten, menschenfreundlichen Arzt und einen werthen Freund, die Armen ihren Wohlthäter. — Unvergeßlich wird er uns bleiben und sein Andenken
Nach jahrelangem Leiden entschlief heute sanst zu ei= nem besseren Leben meine innigst geliebte Frau Jen ny,
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür 4 Rthlr. 8 Rthlr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhohung. Ansertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
6 44.
Inhalt
Amtlicher Theil. h ;
Dꝛentsche Bundesstagten. Königreich Sachsen. e, e., der Elbe. — Fürstenthum Lippe. Bevölkerung.
a. reich. Deputirten-Kammer. Reden von Thiers und Guizot 9 6 auswärtigen Angelegenheiten und Erklärungen des Letzteren uber . gan SHofnachrichten. — Urtheile über Guizot's Rede.
i, ,. ung. — Schreiben aus Paris. (Die Spaltung unter den roßbritanien und Irland. London. Lord Bentincks Ei , ee, . Lo, . entinck's Eisenbahn-—
. Ordensverleihung. — Die letzte Ueberlandpost des Herrn
weiz. Kanton Bern. Repressalien L
8 ; ; e gegen Luzern. —
. Athen. Gesetz über Ansiedelung deutscher Kolonisten. —
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. London. Neue Nach . vom Friegsschauplatz an der mexikanischen Gränze. — Kongreß⸗
e,, m Yen kahn ung, .
; e. io Janeird. Untersuchung gegen den Vice ⸗ Konsul in
8 5 . . n und Börsen⸗Nachrichten. Berlin.
Landlag. —
Börsen⸗ und Markt
Amtlicher Theil.
Ihre Majestät die Königin haben i den und zwar anhaltender . 6 a. , doch einige Male durch trockenen Husten belästigt. Diesen . ist der Husten wieder gelöster. In den übrigen Krankheits⸗ Erschei⸗ nungen ist keine Veränderung zu bemerken. ⸗ Berlin, den 12. Februar 1847. Morgens 99 Uhr Dr. Schönlein. Dr. von Stosch. Bü. Grimm.
Angekommen: Der Ober- Präsident d rovi von Bonin, von Merseburg. ö. e mhm Ehn, Der Vice-Ober-Ceremonienmeister Freiherr vo ͤ ĩ von Breslau. e gin 1 Abger eist: Der Fürst von Hatzfeldt, nach Münster. Der General⸗Major und Kommandant von Wittenberg, von Busse, nach Wittenberg.
Uichtamtlicher Theil. Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Sachsen. (D. A. 3.) Nachdem in der öffent⸗ lichen Sitzung der zweiten Kammer am 9. Februar der fungirende Vice⸗Präsident von Thielau angezeigt, daß der Bericht der ersten Deputation über das Dekret wegen der Nahrungs- Verhältnisse in diesen Tagen erscheinen werde, und die Kammer beschlossen hatte 1 ‚ᷣ‚. zu übergeben, trug der Abgeordnete Bürger⸗ meister Schmidt die in der letzten Sitzung an ekündigte lation vor. j n ,. . Die Königliche Magazin-Verwaltung zu Wermsd b . in der lͤtzten Zeit bedeutende Gen cio i td jf in der ang . Schon gegen den Schluß des letzten Jahres sei er benachtichtigt worden, daß die Magazin-Veiwaltung zu einem Preise gekauft habe, der den e⸗ wöhnlichen Marktpreis überstiege, so daß in dessen Folge der ö Roggen um 10 Ngi. aufgeschlagen sei. Auch seien die Landwirihe in der Umgegend aufgefordert worden, Brod - Getraide nach dem Magazin abzuliefem, und die Lieferungen seien nicht blos aus der nächsten Umgebung erfolgt. Indem nun zufolge jener Aufforderungen das Getraide sehr schnell ausgeführt wurde, fei momentaner Mangel ent⸗ standen und daher der Fall vorgekommen, daß einst auf dem Marfte zu Wurzen nur wenig Getraide zum Verkaufe gewesen, denen, die zum Kan fen gezwungen waren, ein enormer Preis abgesordert wurde, diese sich förmlich darum stritten, und es darüber, wenn nicht besondere Umstände dies verhindert hätten, beinahe zu Erzessen gekommen wäre. Natürlich hät- ten auch die Landwirthe, in n,, noch größerer Käufe, mit ihrem Ge— traide zurückgehalten. Die, Magazin-⸗Verwaltung zu Koldiß habe sogar ihre Unterhäntler beauftragt, für den ganzen Monat Februar zu einem bestimm⸗ ten Preise, der jenem früheren Preise gleichkomme, einzukaufen, wodurch das Fallen der Getrgidepreise gänzlich gehindert werde. Müller und Bäf⸗ ker hatten ihm eine Menge Klagen über dieses Verfahren zugeschickt, und alle Landestheile würden davon betroffen. Hieraus erkläre sich die merk= würdige Erscheinung, daß in diesem Jahre das Steigen der Getraidepreise nicht wie sonst auf dem Gebirge beginne und von da erst in die Niederun= gen herabgehe, sondern zuetst in den Niederungen erfolge und dann eist nach den Gebirgen sich verbreite. Nach dem Inhalte des Delreis über die Nahrungs- Verhältnisse scheine ihm der Staat, als der größte Einkäufer, ganz besonders mit seinen Auftäufen auf das Ausland angewiesen zu sein, und es habe ihn tief geschmerzt, wenn er habe hören müssen, daß der Staat mit der arbeitenden Klasse in Konkurrenz trete und zu einer Zeit, wo es an Getraide sehle, Tausende von Scheffeln im Inland auffaufe. Er bitte des halb um eine beruhigende Eiklärung von Seiten der Regierung. Staats-Minister von Oppell: Das Magazin zu Hubertusburg sei als solches zu betrachten, von wo aus die Einkäufe am meisten mit Vor— theil zu bewirken seien, einmal weil es in einer getraidereichen Gegend liege, sodann weil mehrere Garnisonen in der Nähe seien und weil Von da aus der Transport nach den größeren Garnisonen mittelst der Eisen— bahn mit Leichtigkeit sich bewerkstelligen lasse. Daher seien von diesem Ma— gazine seither jährlich immer 6 — 5000 Scheffel gekauft und mit greßem Vortheile für die Staatskasse in die anderen Garnisonen gebracht worden. Ohnt Zweisel würde auf soiche Weise auch in diesem Jahre für die Staats- kasse ein ähnlicher Vortheil zu erlangen gewesen sein, man habe es aber diesmal unterlassen und nur 2000 Scheffel für den Ankauf bestimmt, le⸗ diglich aus Rücksicht auf die allgemeine Kalamltät. Auf einen geringeren Betrag habe man sich nicht beschränken können, weil die in der Nähe liegende Garnison der leichten Reilerei aus diesen Magazine mit Gesraide versorgt werden müsse und auch auf die Garnisonen in Wurzen und Wald⸗ heim Bedacht zu nehmen gewesen, um für den Fall, daß die Brod / Liefe⸗ rungen aufhören, wenigstens rücksichtlich des äuhersten Bedürfnissez gedeckt zu sein. Die Preise anlangend, sei dem Magazin Beamten befohlen worden, niche zu versäumen, was darauf Einfluß haben könne, baß die Preise möglichst niedrig erhalten würden; der Beamte habe den Befehl befolgt, er habe nie den höchsten Marmftpreis gezahlt und be⸗
Allgemeine
sonders sehr langsam aufgekauft, so daß die geringen Quantitäten, i denen der Anfauf ersolgt sei, unmöglich zu 6 nn,, , re hätte führen können. Eine Einladung zur Getraide · Lieferung sei aller⸗ dings ergangen, allein so viel dem Ministerium bewußt, nur an die Nitter= güter, wie hätten die Verkäufer auch sonst zur Kennmniß des Ankaufs ge—= langen sollen? Früher seien diese Aufforderungen ausdrücklich befohlen worden und auch nöthig gewesen, um den Mätlerunfug in den Magazinen vermeiden und unmittelbar von den Produzenten kaufen zu können.“ Bei dieser Gelegenheit wolle er . einige Angaben über die Verpflegung der ganzen Armee mittheilen. Die Armee brauche jährlich ungefähr 23. 9005 Scheffel Getraide. Früher sei dieser anze Bedarf im Inlande aufgekauft worden, jetzt habe man den ß im Julande auf 11,0909 Scheffel also auf die kleinere Hälste, reduzirt und überdies über das ganze Land vertheilt. Das Magazin zu Dresden liefere 4009 Scheffef, das zu Dubertus burg 2000, das zu Leipzig 1200, das zu Zwickau 1250, das zu Freiberg 1350, das zu Baußen 1000 und das für die Garnison des Königstein 200 Scheffel. Es sei möglich, daß die Magazine zu Leip- zig und Zwickau nicht einmal im Stande wären, die sen Beirag vollständig aufzubringen, ohne den Einkauf Anderer zu sehr zu beeinträchtigen. Doch lönne er die bestimmte Versicherung geben, daß jederzeit mit der allergröß= ten Vorsicht werde verfahren werden. Die für den Bedaif der Armee noch iibrigen 12.000 Scheffel würden auf solgende Weise beschafft: wegen der Lieferung von 4000 Scheffeln sei mit einem Ausländer ein Vertrag ge⸗ schlossen, dabei aber ausdrücklich bedungen worden, daß dieses Getraide nur im Auslande gekauft werde, und S009 Scheffel würden gedeckt durch Ver—= wendung der vorhandenen Mehlvorräthe; die Magazine würden daher mit ,, . 1 Die Kammer aber dürfe überzeugt daß erwaltung mit der ä Rü ärtige re dtn n, 3 äußersten Rücksicht auf den gegenwärtigen . lbgeortneter Schmidt entgegnele, daß er nicht für zweckmäßig halte, die Magazine mit Schluß des Jahres leer werden zu lassen, weil die Mo⸗ nate Januar, Februar und März in der Regel zu' den schlimmsten gehör= ten, und es besser wäre, wenn die Vorräthe bis zur nächsten Aerndte nachL hielten ferner daß durch die ergangenen Einladungen zur Getraide Lieferung die Preise doch gesteigert worden wären, weil ja durch dieselben die Nach⸗ frage sich vermehrt häbe, und daß auf einem Dorfe bei Wurzen, welches kein Nitergut habe, eine solche Einladung ausgelegt worden sei. Da jedoch der Abgeordnete keinen besonderen Antrag stellte, war der Gegenstand hier⸗ mit als erledigt anzusehen.
Der Leipz. Ztg. wird aus Strehla vom 8. Februar ge⸗ meldet, daß man in den unteren Elbgegenden dem Aufbruch und Fortgange des Eises um so mehr mit großer Bangigkeit entgegen sehe, als die Eisdecke eine Stärke erlangt habe, wie sich die ältesten Elb⸗ Uferbewohner nicht erinnern können. Als nämlich im Monat Dezember v. J. die Elb-Eisdecke das erstemal brach und namentlich oberhalb durchgehends fortging, waren in Folge einer zwischen Strehla und . gebildeten Stopfung und des wieder eingetretenen Frostes die ge ammten Eisschollen von der oberen Elbe bei Strehla stehend an⸗ und aufeinandergeschichtet worden. Das zu Ende vori⸗ gen Monats eingetretene Thauwetter schmolz zwar allen Schnee, doch konnte es, obgleich das Wasser so wuchs, daß dasselbe die Wiesen von Strehla, Lorenzlirch, Kreinitz, Kottewitz zc. Ac. überschwemmte, die Eisdecke nicht zum Brechen und Fortgange bringen. Neue Schneemassen in den ersten Tagen dieses Monats und anhaltende starke Fröste haben aber nun diese aufrecht stehenden Eismassen zu einer festen, undurchtringlichen Eisdecke, stellenweise bis auf ben Grund des Elbbettes, gebildet, so daß die Stärke dieser Decke hier und da sieben bis neun Ellen beträgt.
Fürstenthum Lippe. Nach der im Dezember 18146 vor— genommenen Volks⸗-Zählung beträgt die Bevölkerung des Fürsten⸗ thums Lippe gegenwärtig 168,236 Seelen. Nach der letzten Volks- Zählung im Jahre 1843 betrug dieselbe 106,513 Seelen? Der Zu⸗ wachs der Zahl der Bevölkerung in den verflossenen brei Jahren ist hiernach 1693 und ohne Lippstadt 1581. Der Ueberschuß der Ge⸗ borenen über die Gestorbenen im ganzen Lande, ohne Lippstadt, be⸗ trng 1844: 1188, 1845: 915, zusammen 2105. Das Jahr 1846, über welches die Geburts- und Sterbe— Listen noch nicht vollständig vorliegen, hat wahrscheinlich auch einen Ueberschuß an Geborenen. Dle Bevölkerung ist daher nicht in gleichem Maße mit den Ueberschüssen der Geborenen über die Gestorbenen gewachsen. Dies fann aber darin seinen Grund ha⸗ ben, daß mehr hiesige Einwohner ausgewandert, als Fremde einge— wandert sind, oder auch darin, daß eine Anzahl von hiesigen Ein— wohnern bei zeitweisem Aufenthalte im Auslande, wie z. B' bei den Hollandsgängern und Ziegel- Arbeitern eintritt, dort gestorben ist, . dann die hiesigen Sterbe-Lästen feine Kenntniß genommen aben.
Frankreich.
Deputirten⸗Kammer. Sitzungen vom 4. — 6. Fe— brugr. Ueber die politische Bedeutung der spanischen Heirathefragen für Frankreich sagte Herr Thiers in seiner Rede unter Anderem“
„Immer war ich besorgt, es möchte ungünstig für uns mit der spani— schen Frage hinausgehen. Ich bin zu einer anderen Zeit einer von den Urhebern des Qugdrupel-Veitrags gewesen, der gegen die Contre- Revolution in Spanien gerichtet und auf Begründung eines guten Vernehmens mit England, berechne war. Als ich die Conire- Revolution in Spanien für wahrscheinlich hielt, wurde die von mir verlangte Einmischung nicht gewährt, und wir haben jene auf dem Punfte gesehen, zu triumphiren. Das gute Einvernehmen zwischen Frankreich und England aber hörte mit jener Ver— weigerung aufz von da an rangen beide in Spanien auf verderbliche Weise um Einfluß. Frankreich beschützte die Moderodos, England die Progressisten, und so überließ man sich einer schlechten Politik, fränfte die spanische Unabhängig leite liebe, um am Ende, wie nur zu häufig, Intriguanten und Undankba— ren gedient zu haben. Der geheime Wenkampf über die Heirathsfrage, die der Mühe wohl werih war, allein nach meiner Ansicht weit überschättzt wor⸗ den ist, verwandelte sich nun in einen öffentlichen. Frankreich stellte die For= derung, daß die Königin einen Bourbon nehmen müsse. Hierzu wilt ich nur bemerken, daß das Kabinet sich meiner Ansicht nach getäuscht hat: es hat sich für das Kabinct von Versailles gehalten. Vor 50 und mehreren Jahren hätte ich diesen Grundsatz verstanden. Aber jetzt bilden die Bour⸗ bons nicht mehr Eine Familie mit einem und demselben Juleresse. Ein Theil hat sich vielmehr der Revolution zugewendet, der ander? der Contre⸗Revo⸗ lution. Die Revolution aber ist das erste von unseren Interessen. Wie konnte man daher fordern, die Königin solle nur einen Vourbon zum Ge⸗ mahl nehmen ? Ferner sagt man, der Prinz von stoburg habe fein gehal- ten werden müssen, und ich gebe zu, daß wir das FKabfnei getadelt haben würden, wenn das Haus Koburg iriumphirt hätte. Allein was würde man uns dann entgegengehalten haben? Der Prinz von stohurg, häte man
Alle Post - Anstalten d und Aus landes nehmen . aus dieses glatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß . Zeitung: ; Friedrichs siraße nr. 72.
sicher gesagt, ist ein Verwandter des in Frankreich regierenden Hauses, ist eben so an England geknüpft, und das Haupt seines Hauses, ein ausgezeich- ter Fürst, regiert in Brüssel, an den Pforten Frankreichs, unter seiner Hand — und es würde die Wahrheit gewesen sein. Das hindert nicht, es wohl- gethan zu heißen, daß der Prinz von Koburg beseitigt blieb; doch wenn ich zwischen einem Prinzen von Lucca und dem Prinzen von Koburg zu wählen gehabt hätte, würde ich dem Koburg den Vorzug gegeben haben. Frankreichs erstes Interesse ist, in Spanien feinen Feind zu haben, der ihm in den Rücken fallen könnte, wenn es sich am Rhein schlüge, wie 1814. Aber bei dem bekannten Abscheu der Spanier vor allem fremden Einflusse ist sein zweites Interesse, keinen solchen Einfluß zu üben. Man hat von den Spaniern gesagt, daß sie kaum von einer nationalen Regierung zu lei- ten wären; gewiß st, daß sie völlig unregierbar für eine fremde sind. Darf man also in Madrid eine der franzbsischen feindliche Politik nicht auflommen lassen, so muß man sich doch auch vom Einfluß auf die spanische Regierung fern halten. Jedenfalls aber, wenn man denselben beabsichtigte, wären Heira⸗ then das allerüßelste Mittel dazu. Nach der Juli Revolution hätte Frank⸗ reich durch die Bande einer gemeinsamen Revolution Spanien an sich zu sessiln suchen müssen. Spanien hat seit Ferdinand's VII. Tode seinen Prätendenten so gut wie Frankreich im Herzog von Bordeaux. Nachdem man 1840 Spanien seinen Beistand verweigert, hätte man auf die Heirath verzichten sollen. Der Königin Christine steht in Spanien kein größeres Dinderniß entgegen, als daß sie für die Agentin der französischen Politik gilt. In ganz Spanien, von Bavponne bis Cadix, werden Sie auch jetzt nur die Beschuldigung vernehmen, daß die Königin Mutter der franzö⸗ sischen Partei angehöre, und daß sie die Interessen Spaniens denen Frank- reichs zum Opfer bringe. In welcher Lage befände sich da der Herzog von Monsxensier, wenn politische Zwistigkeiten zwischen dem neuen Könige und der Königin Mutter entständen? Würde er für seine Schwiegermutter ge⸗ gen seinen Schwager sein, oder umgelehrt? Ohne Nutzen in diesem Falle, welchen Nutzen würde die Montpensiersche Heirath haben, wenn die Königin Isabella eine direlte Nachlommenschaft erhielte? Die Montpensiersche Hei- rath ist aber auch . Nehmen Sie an, die Königin Isabella er- hielte eine direkte Nachkommenschast — und das Ministerium bittet Gott, und ich mit ihm, daß sie direlte Nachlonimen erhalte — dann würde das französische Kabinet sich in einer aäußerst gefährlichen Lage befinden. Würde dann der Streit mit England nicht heftiger wieder aufleben? Ich sehe im Vertrage von Utrecht kein gegen Frankreich geltendes Recht; allein bliebe die Königin ohne Erben, so kommt Frankreich in die gefährlichste Lage. Man wird mich begreifen, ohne daß ich mehr zu sagen brauche. Jedermann wird zugeben, daß man entweder eine nichtsbebeutende oder eine gefährliche Sache zu Stande gebracht hat. Und deshalb hat man sich Spanien ge⸗ genüber in die Obliegenheit versetzt, in einem gegebenen Fall am Tage nach den Heirathen mit gfwaffneter Hand einzuschreiten, und hat das Ministerium auch die Schuld nicht, wenn gesetzlich erwählte Deputirte vor den Thoren von Madrid angehalten werden, so hat es doch die Verlegenheit davon.“ Auf den Bruch mit England übergehend, erklärte Herr Thiers, jederzeit für das gewesen zu sein, was man die englische Allianz heiße. „Seit funfzehn Jahren“, sagte er, weiter, haben mir meine Gegner dies oft zum Vorwurfe gemacht. In keiner Weise möchte ich zwar die Wirksamfeit Frankreichs der Englands unterordnen. Ich bin jedoch innig überzeugt, daß die Eintracht dieser bei= den freien Völker die sicherste Bürgschaft für die Freiheit der Völker ist. Frankreich war ehedem propagandistisch und eroberungssüchtig. Wir wollen leinen Gebrauch mehr machen von der Propaganda; und was das Er⸗ oberung?getüst anbelangt, böte man mir für Frankreich den Glanz des staiserreiches, die Herrschaft über die ganze Welt an, ich möchte sie nicht erkaufen um den Preis einer Eroberung; die Unabhängigkeit der Nationen schützen und auftechterhalten, dies ist die Mission Frankreichs.“ Herr Thlers will also nicht mehr eine materielle, sondern eine sogenannte moralische Propaganda. Wo aber / fährt er sort, „ist die wahre Allianz Frankreichs? Da, wo dieselben Gesinnungen leben welche Ihre Herzen erfüllen, da allein ist die wahre Allian; Frankreichs. Und welches Land ist es, das unsere Gefühle theilt? England. Mit England also muß Frankreich sich verbünden. Man sagt zwar: es bestehen Rivali⸗ täten zwischen Frankreich und England. Ich weiß das gar wohl. Aber könnte man wohl ein Land finden, mit dem man Sympathieen und nicht zugleich auch gewisse Rivalitäten hätte? Meinen Sie etwa, daß, wenn wir mit Deutschland alliirt wären, wir dann mit keinen Rivali⸗ täten mit diesem Lande zu schaffen haben würden? Niemand wird dies behaupten wollen. Und machen denn jene Rivalitäten die Allianz Englands und Frankreichs unmöglich? Nein. Ich, für meinen Theil, ich bin überzeugt, daß, wenn man der britischen Na⸗ tion ein großes Ziel zeigte, sie allzu erleuchtet wäre, um von uns Opfer zu verlangen, die unserer unwürdig sein würden.“ Um so mehr bedauert es Herr Thiers, daß durch das Verfahren des gegenwärtigen Kabinets Frank⸗ reich nicht nur mit den nordischen Mächten uͤberworfen sei, sondern auch mit England. Nachdem es der britischen Allianz so viel zum Opfer ge⸗ bracht, habe es im AUngesicht der Zustände in Italien, der Schweiz, Deutschlands und Polens nicht einmal die zu Madrid beabsichtigte zweile Heirath aufzuschieben gewußt. Und dieser Fehler laste auf Frankreichs Stellung; er spiegele sich in der Abschwächung des Protestes wegen Kra⸗ kau, lücksichtlich dessen in den ersten Tagen von der Aufrichtung von Hünin⸗ gen die Rede gewesen sei. Den Whigs habe das Ministerium zu danken daß die drei Mächte der britischen Protestation wegen der Montpensierschen Heirath nicht beigetreten wären; es würde geschehen sein, wären die Tories noch am Ruder. Für jetzt hielten die drei Mächte, da sie die Königin Isabella II. nicht anerkannt, zurück; aber wie ein Damollesschwert schwebe die se Angelegenheit über Frankreich. Herr Thiers hoffte, dieses werde in der Schweiz und Italien trotzdem seine Pflicht thun, erinnerte aber den Minister an sein Wort, daß man dann leicht Eins ge— gen Vier sein werde. Bekomme die Königin von Spanien Erben, so seien jene Fragen gelöst, allein die Verstimmung zwischen Frankreich und England darum nicht beseitigt; was aber sei gewonnen? Wenn Alles recht glücklich gehe, so laufe es mit dem Werke der Minister in Madrid auf nichts hinaus, und das sei man genöthigt, zu wünschen. Und das wünsche er den Ministern, die nach seiner Ansicht eine verberbliche Politit᷑ verfolgten, womit er ihnen zugleich das Glücklichste wünsche, was es für die Lage der Dinge gebe.
Nachdem Herr Guizot in seiner Antworts-Rede sein Verfahren in den spanischen Heirathen nochmals weitläuftig ausecinandergesctzt und zu rechtfertigen gesucht hatte, sagte er über das Politische der vorliegenden Frage im Aligemeinen: „Was war die Folge uünseres Verfahrens? Daß Franlrcich und Spanien einen großen Alt abgeschlossen, daß sie neue Bande geinüpft haben. Ich überschät! Len Werth von Famillenbündnissen nicht; wenn aber die Inieressen zweier Länder die nämlichen sind, so wirken die Verbindungen der Fünsen mächtig mit, um ihr, Bündniß en zu machen.
n . irathen Wichtigkeit bei. Wir sind offen= Gerade deshalb lege ich diesen He bar jetzt, Spanien gegenüber, in besserer Stellung, als vor den deirathen. Wir wollen nichts Anderes, als die mn e g chr Spanieng, wir wün⸗ . spanische Negierung. Schon 1813,
ĩ eine befreundete en,, . dem Sturze Espartero's, schrieb ich an den Her- zog von Glücksberg, Spanien habe nöthig, daß Ein Regierungsgeist die Verwaltung und ö Verfassung durchdringe, daß das allgemeine Interesse und die ECentralmacht die Parieien und die Lokal-Interessen besiegen. Am 4. Mai schrieb ich an Herin Bresson, ein progressves Clement im Mode-
rado - Ministerium schesne mir die Rücklehr zum constitutionellen Sy ⸗