1847 / 46 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

welche diese Konoertirung eingehen wollen, auf, ihre Actien zu produziren und dagegen: fünf Stück mit jährlich Prozent verzinsliche Obli= gationen unserer Gesellschaft à 25 Thaler, von de⸗ nen vier von Seiten des Gläubigers unkündbar, die fünfte binnen 12 Jahren zahlbar ist, für jede dage⸗ en an uns zu überlassende Actie der Magdeburg 1 * Eisenbahn - Gesellschast in Empfang zu nehmen.

Zur größeren Bequemlichleit der Betheiligten und zu Gunsten der Erwerber dieser Obligationen haben wir noch folgende Veranstaltungen getroffen:

1) Obgleich uns ein bestimmtes Amortisations. Ver- fahren in Ansehung der unfündbaren Obligationen nicht vorgeschrieben ist, so haben wir uns doch

egen die Königliche Regierung verpflichtet, vom Fern 1618 ab jährlich ein Prozent al ler aus · gegebenen Obligationen zu versoosen und die durch das Loos getroffenen Stücke durch Baarzahlung nach dem einzulõsen;

2) die Zinsen nicht nur bei jeder unserer Kassen an den durch unsere und die Magdeburg Halberstädter Bahn berührten Orten, sondern auch in Braun= schweig und wo sich sonst Banquiers unter an- nehmlichen Bedingungen diesem Geschäft unterzie⸗ hen wollen, provistonsfrei zahlen zu lassen,

3) den je am 2. Januar fällig werdenden jährlichen Jinscoupon schon vom 1. Juli des vorhergehen⸗ den Jahres an jeder Zeit einzulösen;

Diejenigen Actienbesitzer, welche den Austausch bei uns unmittelbar vornehmen wollen, ersuchen wir,

ihre Actien in der Zeit vom 76 bis 28. Februar d. . mit einer doppelten,

mit Namensunterschrift, Angabe des Wohnorts und der Wohnung versehenen Nummern -Designation be— gleitet, bei unserer hiesigen Hauptkasse oder der Berliner Billetkasse in den Vormittagsstunden zwischen 9 und 12 Uhr einzureichen.

Es werden aber auch in nerhalb dieser Frist die Herren:

Jacobson Rieß zu Berlin,

Riley d Reußner zu Magdeburg,

G. L. Do mmerich zu Braunschwelg den Austausch pro visonsfrei bewirken.

Den Dividendenschein pro 1846 lösen wir bei die sem Austausche mit 5 Thlr. per Actie baar ein. Die solchergestalt eingehenden Actien der Magdeburg -⸗Hal— berstädtei Eisenbahn Gesellschaft werden, so lange die— selbe als abgesonderte Gesellschaft fortbestehen wird, als Eigenthum unserer Gesellschaft außer Cours gesetzt, zur Si⸗ cherheit der Inhaber der dagegen ausgefertigten Obligatio⸗ nen deponirt und es haftet denselben außerdem unser ganzes Gesellschaftsvermögen als Unterpfand, namentlich: die Berlin- Potsdamer und Potsdam - Magdeburger Eisen⸗ bahn, beide jedoch nur nach den darauf schon haften— den Prioritäten und denjenigen Summen, deren wir noch zur , n, zweiten Geleises und Vollendung aller baulichen Anlagen bedürfen möchten, jedoch mi dem Vorzugsrechte vor dem Stammactien-Kapitale der 4 Millionen Thaler.

Potsdam, den 4. Februar 1847.

D ö il t t g r i n m der Berlin ⸗Potsdam- Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn.

Unserem Erbieten vom 4ten d. M., die Actien der Magdeburg Halberstädter Eisenbahn⸗ Gesellschaft gegen Prio-

, ritäts-Obligationen un— lnb serer Gesellschaft auszu= ** stauschen, hat das Direk- R torium der Magdeburg- * Halberstädter ß rr s. Gesellschaft unterm Sten d. M. eine Warnung ent— gegengesetzt, welche wir unbeantwortet lassen würden, wenn sie nicht irrige Behauptungen enthielte.

Aus dem hierbei nochmals abgedruckten, an uns er— gangenen Erlasse Sr. Excellenz des Herrn Finanz- Mi⸗ nisters vom 21. Dezember v. J. geht zwar hervor, daß er den zwischen unserer und der Magdeburg Halber städter Gesellschaft geschlossenen Vertrag mit dem Vor— behalte der Rechse Drilter genehmigt und uns die Beseitigung der dagegen erhobenen Einwendungen in dem ohnehin jedem Betheiligten offen stehenden Rechts- wege überlassen hat, keinesweges aber, daß die Ge— nehmigung nur in der Voraussetz ung der Beseiti⸗ . allei von den Vorständen der Magdeburg Halber

ädter Gesellschast erhobenen Einwendungen im Wege Nechtens ertheilt wäre.

Aus dem gleichfalls hierbei abgedruckten, an daz Di⸗ reltorium der Magdeburg-Halberstädter Gesellschaft er⸗= lassenen Restripte vom nämlichen Tage geht aber auch hervor, daß die Vorstände derselben sich beharrlich ge= weigert haben, die Beschlüsse einer General-⸗Versamm lung ihrer Actionaire, welchen sie nicht Folge geben wollen, auf dem einzig rechtlich zulässigen Wege der Berufung einer neuen General- Verfamm⸗ lung zu besettigen, daß sie vielmehr ihre Aulorität der der K, entgegenstellen, während des 6 Finanz · Ministers reellenz den von der General-

ersammlenz gefaßten Beschluß anerkennt und dagegen erhobene Einwendungen schlagend beseitigt.

Zur Beruhigung aller Beiheiligten and besonders unserer Actiongire über das Gefchäst, machen wir all slic darauf aufmerksam, daß wir ohne allen Vor=

shalt autorisirt sind, Actien der Magdeburg Halber lädter Bahn ju erwerben und dagegen Prioritäts- Obligationen auszugeben, daß wir aber auch die nöthi= gen Schritte ethan haben und verfolgen werden, um die Betriebs Einnahmen der Ma deburg ˖ Halberstädter Lisenbahn zu unserer Kasse zu ziehen, oder mit? Be? las zu belegen, damst jede dem geschlossfenen Ver= e. zuwiderlaufende Disposition darüber gehindert

Potsdam, den 9. Februar 1847. a 8 ir elt or iu m der Bern - Potsdam. Magdeburger Eifenbahn. nn 5 ;

u gu stin, Voꝛsitzender. ö 61. 2 Direltorium sn der a . i sten 3 23. em Antrage, die Vorffände der Magde— ung Halber adie; Sisenßaf n. Hefeül chast zur Per ung einer außerordenilichen General. Versammlun anzuhal⸗ ten, Abstand genommen hat, wil ich nunmehr die Be⸗ dingungen, unter welchen die Derlin · potsdam · Naghe⸗·

ral Versammlung vom 25.

194

er Eisenbahn-⸗Gesellschast nach dem in der Gene⸗ en n Juli d. J. gefaßten Be⸗ schlufe den Betrieb auf der Magdeburg · Dalberstãdter Eisenbahn zu übernehmen beabsichtigt, in Gemäßheit des 5§. 61. des Statuts vom 17. August 1815 hier- durch genehmigen und die Gesellschaft ermächtigen, zur Erfüllung der in dem Betriebs -Ueberlassungs Vertrage gegen die Actiongire der Magdeburg Halberstädter Ei⸗ senbahn - Gesellschaft übernommenen Verbindlichfeiten,

auf den Namen lautende Schuldverschreibungen nach dem der Eingabe beigefügten Formular aus zustellen.

Diese Genehmigung kann jedoch nur vorbehaltlich der Rechte Dritter erfolgen, und insbesondere muß ich dem Direktorium überlassen, die von den Gesellschafts⸗ Vorständen und einzelnen Actionaiten der Magdeburg— Halberstädter Gesellschaft gegen die Rechtsgültigkeit des Beschlusses der General⸗Versammlung dieser Gefellschast erhobenen Einwendungen im Wege Nechtens zu besei⸗ tigen.

Berlin, den 21. Dezember 1846.

Der Finanz -⸗Minister. gez. von Düesberg.

An das Direktorium der Berlin -Pots dam

Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschast

u

IV. 2166 E. ok an.

Den Vorständen der Magdeburg Halberstädter Eisen⸗ bahn - Gesellschaft habe ich durch die wiederholte Auf— forderung zur Erledigung der gegen die Rechtsgültig⸗ leit des Betriebs -Ueberlassungs⸗Vertrages vom 26. Mai d. J. erhobenen Einwendungen eine außerordentliche General- Versammlung zu berufen, Gelegenheit geben wollen, die Differenzen, welche dieser Beschluß hervor— gerufen hat, ohne fernere Weiterungen und Prozesse auszugleichen. Da indeß, wie ich aus dem Bericht des Direltoriums vom 22sten v. Mis. ersehen habe, der Ausschuß beharrlich sich weigert, dieser Aufforderung zu entsprechen, inzwischen auch das Direktorium der Ber— lin⸗Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft den darauf gerichteten Antrag zurückgenommen hat, endlich auch die Streitfrage, ob der Betriebs- Ueberlassungs-— Verlrag, wie solcher von der General Versammlung am 20. Mai d. J. angenommen worden, rechtsbestän⸗ dig sei, nur im Wege Rechtens erledigt werden kann, so habe ich, dem Vorbehalt in §. 61. des Statuts für die Berlin-Poisdam⸗-Magdeburger Eisenbahn⸗Gesell— schaft vom 17. August 1845 gemäß, die Genehmigung zu den Bedingungen, unter welchen die letzigedachte Gesellschaft den Betrieb auf der Magdeburg - Halber städter Eisenbahn zu übernehmen beabsichtigt, heute durch den abschriftlich beigefügten Erlaß ertheilt und dem Direktorium derselben überlassen, die von den Vor— ständen und einzelnen Aetionairen der Magdeburg Halberstädter Gesellschaft erhobenen Einwendungen ge— gen die Rechtsgültigkeit des Beschlusses der General— Versammlung vom 20. Mai d. J. im Wege Rechtens zu beseiligen. Einer Bestätigung des Beschlusses der General- Versammlung der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn«-Gesellschast vom 20. Mai d. J. bedarf es meinerseits nicht, indem nach §. 42 Sub Nr. 9 des Statuts vom 13. September 1841 (Gesetz⸗-Sammlung Seite 58 seoq. für 1812) schon der Ausschuß zur Ab- schließung von Verträgen, wodurch der Betrieb anderen Eisenbahn-Gesellschaften oder Personen überlassen wird, ermächtigt und die Genehmigung des Staats in dieser Hinsicht nicht vorbehalten worden ist. Eine Abänderung des Statuts vermag ich in dem Be— triebs - Ueberlassungs Vertrage nicht zu erkennen, in- dem bei der unbeschränkten Fassung des 5. 42 des Statuts der Umstand, daß der Pertrag auf ewige Zeiten abgeschlossen ist, in der rechtlichen Natur des Geschäfts, als eines Betriebs-Ueberlassungs-Vertrages, nichts ändern kann, jedenfalls aber der Einwand, daß der Vertrag rechtsungültig sei, weil derselbe seinem ei—⸗ gentlichen Inhalte nach eine Veräußerung der Bahn und eine Auflösung der Magdeburg - Halberstädter Ge⸗ sellschaft in sich fasse, so zweifelhast erscheint, daß ich mich nicht veranlaßt sehen fann, aus diesem Grunde den Antrag der Verlin-⸗Potsdam-Magdeburger Gesell— schaft auf Genehmigung der in dem Vertrage stipulir= ten Bedingungen abzulehnen. Die Rechte der dissen!i— renden Actionaire erscheinen durch den dieser Genehmi— gung beigefügten Vorbehalt zureichend gewahrt.

Berlin, den 21. Dezember 1846.

Der Finanz-Minister. gez. von Düesberg. An das Direltorium der Magdeburg Halberstädter Eisenbahn -Gesellschafi zu Magdeburg.

906 u 8 * . * 8 —— 779 Berlin-Anhaltische Eisenbahn. ( Wir beabsichtigen, über die Lieserung von 1000 Stettiner Last eng lischer, ungesiebter He. Steinkohlen mit dem * Minde fordernden zu kon=

n Ma trahiren.

nd Die Kohlen müssen nach einer niederzulegen⸗ ; den Probe im Laufe die ses Sommers franco hier (am Seegerschen Holzplatze) geliefert werden.

Die näherten Bedingungen sind in unserem Haupt⸗ Büreau, am Askanischen Plaße Nr. 6, einzusehen und Offerten hierauf unter der Adresse „Steinkohlenliefe rung“ versiegelt bis ultimo d. M. an uns einzureichen.

Berlin, den 9. Februar 1847.

D e r o n, v. Cronstein, Vossitzenzer.

7215 . Zweigbahn.

Die seit dem 151en d. M. auf der Niederschle⸗ sisch⸗ Märtischen Eisen⸗ bahn eingetretene Abän— derung des Fahrplans hat auch eine anderweite

sNegulirung des Winter⸗ Fahrplans für unsere Bahn nothwendig ge⸗ macht. ; Es werden demgemäß in der Zeit vom

7. Februar bis J. April er.

folgende Züge befördert werden.

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A. In der Richtung von Glogau nach Hans dorf: 1) Abgang von Glogau 10 upr

30 Minuten Vorm. ,

Ankunft in Hansdorf 1 uhr Nachmittags, zum Anschluß an die Personenzüge nach Berlin und Breslau, Ankunft in Berlin 8 Uhr 46 Minuten; in Breslau 8 Uhr 9 Min. Abends,

2) Abgang von Glogau 1 ut

30 Minuten Nachm., Ankunft in Sagan 6uhn a5 wu

nuten Abends.

Abgang von Sagan s ups

Morgens,

Ankunft in Hansdorf o uyr 15 Minuten Morgens, zum Anschluß an die Güterzüge nach Berlin und Breslau, Ankunft in Berlin 4 Uhr 45 Minuten, in Breslau 4 Uhr 38 Min. Nachm.

B. In der Richtung von Hansdorf nach Glogau: 1) Abgang von Hansdorf n up=

Vormittags,

Ankunft in Glogau 1 ute 35 Minut. Nachm., zum Anschluß an die Güterzüge von Bunzlau und Sorau, Abgang von Bunzlau 7 Uhr 45 Min., von Sorau 10 Uhr 16 Min. Vorm.

2) Abgang von Hansdorf s up⸗

Nachmittags, Ankunft in Glogau s uh 10 m

nuten Nachmittags, zum Anschluß an die Personenzüge von Breslau und Berlin, Abfahrt von Breslau 7 Uhr 30 Min., von Berlin 7 Uhr Morgens.

Es findet daher fortan ein vollständiger Anschluß un serer Züge an die bei Hansdorf passirenden der Nie⸗— derschlesischMärkischen Eisenbahn und umgelehrt statt.

Die Zwischen⸗-Sitationen, an welchen Personen auf— genommen und abgesetzt werden, sind Nilbau, Klop— schen, Quaritz, Waltersdorf, Sprottau, Buchwald und Sagan.

Mit den obigen Zügen werden Equipagen, Vieh und Güter aller Art befördert, und kann insbesondere für die Ausdehnung unserer Bahn dem Publikum ein völ⸗— lig regelmäßiger Güterverkehr zugesichert werden.

Glogau, den 31. Januar 1817.

Die Direction der Niederschlesischen Zweigbahn—

Gesellschast.

Ludwigshafen-Bexbacher lioi ij Eisenbahn.

7 te Einzahlung vide No. 93 b im Allgemeinen Anzeiger vom 11. Febr. J muß es heißen: „spätestens aber bis zum t5. April d. J. mit 4 Yo Verzugszinsen

23 vom 15. März

ni t April) an gerechnet“. 9 Hirschseld C Wolff.

us! Seeländische Eisenbahn.

In Verbindung mit der unterm Aten v. M. von dem Ausschusse der Gesellschaft ausgestellten Einladung zu einer am 17ten d. M. abzuhaltenden General-Versamm- lung erlaubt die Direction sich, die Herren Actionaire daran zu erinnern, daß diejenigen, welche auf der Ge- neral⸗Versammlung von ihrem Stimm nrecht Gebrauch zu machen wünschen, sich dem 5. 25. des Statuts ge— mäß, am Tage vor der General-Versammlung auf dem Haupt⸗Büreau der Gesellschaft (Prindsens Palais, Fre⸗ deriksholms-Kanal Nr. 2140) zwischen 9 Uhr Morgens und 7 Uhr Nachmittags zu legitimiren haben durch Einlieferung schriftlicher Anmeldung, worin sowohl die eigenen Actien des Betreffenden, als diejenigen, für welche er etwa berechtigt ist, Stimmen abzugeben, auf— gegeben werden müssen, und sind außerdem die Actien vorzuzeigen, oder, wenn sie in den Büchern der Gesell⸗ schaft auf einen bestimmten Namen notirt stehen, die betreffenden Nummern anzuzeigen. Derjenige, welcher sich auf obenerwähnte Weise legitimirt hat, erhält eine auf Namen lautende Zutrittsfarte zur Versammlung. Kein Actionair kann mehr als einen Bevollmächtigten stellen, und ist es ihm nicht erlaubt, für einen Theil seiner Actien selbst der General⸗Versammlung beizuwoh⸗ nen und für einen anderen Theil einen Bevollmächtig- ten zu stellen.

Kopenhagen, den 3. Februar 1847. Die Direction der Seeländischen Eisenbahn.

. ame, =

36 Verpachtung.

zweier obrigzkeitlichen Meierhöfe.

Vom Oberamte der Herrschaft Lissa im bunzlauer Kreise in Böhmen, vier Meilen von der, Hauptstadt Prag östlich gelegen, wird hieimit öffentlich kund ge⸗ ma Kt, daß vermöge hochobrigteitlicher Entschließung zwei zu dieser Herischast gehörige, in der angenehmsten und anmuthigsten Lage, eine halbe Meile von der K. Stadt Nimburg gelegene, vorzüglich arrondirte, mit einander angränzende Meierhöse, und zwar;

der Meierhof Groß kostomlat mit einer area

von 473 Joch 35 MY n. ö. Maß Aecker, 54 2 788 * * Wiesen, 4 » 999 * Gärten, 33 1347 * 1 Hutweiden, dann einer im Jahre 1813 von Grund aus neu erbau⸗ ien Spiritus - Fabrik mit einem Doppel - Pistoriusschen

1

auf die Verarbeitung von täglichen 80 Metzen Kartof- seln eingerichteten Apparate, und einem Maststalle auf S0 Stück Vieh und der Meierhof Schibitz mit einer area von 388 Jech 30 '” n. ö. Maß Aecker, 145 * 1255 * x Wiesen, 4 G7 * . Gärten,

31 1373 * 1 Hutweiden, auf die Dauer von zwölf Jahren, das ist vom 16. April 1847 bis dahin 1859, sammt einem angemessenen fun- dus instructus und den nöthigen Wohn- und Witrth— schastẽgebäuden, alles im besten Stand und Zustand, im Wege schristlicher Offerte verpachtet werden.

Die respelniven Pachtlustigen, denen es freisteht, die Pachtobjefte zu jeder Zeit nach vorangegangener An- meldung beim Oberamie zu besichtigen, so wie die spe⸗ ziellen Pachtbedingnisse bei demselben oder auch bei der obrigleitlichen nf bon in Prag auf der Neustadt Nr. 1339 einzusehen, oder davon auf portofreies Ver- angen Abschriften zu erheben, werden demnach auf⸗ ef erden, ihre Pachiofferte unter deutlicher Angabe ihrer Namen und Wohnorte, dann der mit Buchstaben aus- zufüllenden Pachtzins-Anbote, und unter Beilegung ei nes Vadiums von 2000 Fl. C.- M. für jeden Meier- hof, am 31. März 1847 bei dem gefertigten Oberamse einzubringen und sich endlich über ihre Vermögens Umstände dokumentirt auszuweisen, weil gleich an die⸗ sem Tage über die Annahme oder Nichtannahme der eingebrachten Offerte von Seiten der hohen Obrigkeit entschieden werden wird. ; -

Uebrigens können Offerte zur Pachtung jedes einzel⸗ nen oder beider Höfe zusammen eingebracht werden.

Lissa, am 31. Dezember 1846.

(i. 8) Restugil, Oberamtmann.

CLiterarische Anzeigen. 1 ar Gropiusschen Buch- und Kunsthandlung, kssiel,

Banschulse LBaden No. 12, iet erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be- ziehen:

ian Leber

. . als 6 egenstand der Staats- verwaltung.

mit besonderem Bezuge aul die Verhältnisse des preu—

sischen Staats. 35 Bogen. Geh. 10 Sgr.

120

, 9 uns erschien so eben und ist in allen Buchhand-

lungen vorräthig: unt freies Votum über die Nichtzulassung

Dr. Rupp's zur fünften Saupt-Ber—

sammlung,

* * 2

von K. Jürgens. gr. 8. 656 S. 73 Sgr. Luthei's neuester Biograph, Pasto: Jürgens in Stadtoldendorf, ein besonnener und furchtloser Vertreter der Sache des Forischritts, vertheidigt in diesem Votum

die Ausschließung Rupp's. . Veit C Comp.

98 b]

Dir Versteigerung der vom Hrn. Geh. Rath. Pro— fessor 146 ller hinterlassenen, besonders in der Orien- tal,, Griech. u. Röm. Literatur, Mathemat., Astrono— mie und Chronologie schr reichhaltigen Bibliothek, sindet am 7. April und folg. Tage siatt. Kataloge sind bei mir, Dorotheenstr. 20, zu haben.

Th. Mäll'er, Königl. Bücher-Auct-Komm.

w ⸗2* w 8. Ritterguts⸗Verkauf. Familien Verhältnisse halber ist ein Gutsbesitzer ge⸗ sonnen, sein schön gelegenes, in der Bodenart der Um= gegend als vorzüglich bekannt, zu verlaufen. . Auf demselben stehen nach Angabe zweier Forstmän— ner und Forstkundigen für mindestens 0,000 Thlr. schlagbares Holz, die jüngeren Gehege unberechnet. ; Das Gut hat zeither ohne Brauerei und Brennerei 3000 bis 4000 Thlr. Reingewenn gebracht und würde bei fortgesetzter Melioration gewiß 5 6000 Thlr. ge— ben. Ber Preis ist 130, 006 Thlr. mit 10 50 900 Thlr. Anzahlung (bei Nachweisung gehöriger Sicher- heit weniger). . Kauflicbhaber werden ersucht, sich, ohne Einmischung eines Dritten, mit portofreien Briesen unter Adresse Post rest. SosVCcau (in d. Laus.) II. F. IH. G. F. an den Besitzer selbst zu wenden.

979

Vorläufige Anzeige. Mittwoch den 10. März (. im Lokale des Herrn Kroll

Grand bal masqué et paré, gegeben von Mitgliedern e

Königl. Corps de Ballet.

Das Nähere wird s. Z. durch d. Bl. angezeigt werden. Das Ball Comité.

996

Ii00b! Konzert- Anzeige. Unterzeichneter beehrt sich hiermit anzuzeigen, dals er Donnerstag den 18. Februar 1847, Abends 7 Uhr, im Saale der Sing- Akademie sein er- stes Konzert geben wird. Nu merirte Billeis à 1 Thlr. sind in der Musikandlung der Herren Ed. Bote & G. Bock, Jägerstr. 42, zu haben. Alexander Dreys choek.

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Ansertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

6 K des In- und Aus landes nehmen Sgestell auf dieses glatt an, für ern die Expeditinn der Allg. Preuß. 1 Zeitung: Friedrichs straße Ur. 72.

Berlin, Montag den

Da n n

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Der Gendarm Komorliewicz. entsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. eines Freihasens in Nurnkerg. Königreich Württemberg. Land= tag. Schreiben aus München. EJenbahnhof; Todesfälle in der Armee; tiefer Schnee.)

Desterreichische Monarchie. Ofen. Beschlüsse ven Magistrat und Bürgeischaft.

Frankreich. Betraide-Einführ. Die Beziehungen zu England. Fran reich der Schweiz gegenüber. Die neue standische Einrichtung in Preußen.

Aussöhnung unter den Legitimisten. Benennung des neuen Planeten.

Vermischtes. Schreiben aus Paris. ze ü inanz⸗

,,, . P (Debatten über den Finanz

Großbritanien und Irland. London. Lord Hardinge. Parla⸗ ments Verhandlungen: Fortsetzung der irländischen Debatte. !

Schweiz. Kanton Genf. Der Verfassungs - Entwurf. Kanton Aargau. Das Zoll-Konkordat. Kanton Waadit. Die Erörte— rung des Toleranz-Edikts verschoben. Die General-Vollmachlen er— neuert. Kanton Schwyz. Antwort auf das Rundschreiben des Vorortes.

Italien. Genua. Befinden der Prinzessin Luise von Preußen. Theusung. Eisenbahn nach der Schweiz.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Programm der neuen Minister; General Narvaezʒ Karlisten⸗ Banden in Catalonien; Nachrichten aus Portugal; die Vermählungs-Frage.)

Portugal. London. Unveränderter Siand der Dinge. Nachricht von einer Niederlage der Miguelisten. Deportation der Septembristen⸗ Gefangenen. Schreiben aus Lissabon. (Bündniß der Miguelisten mit den Scptembristen; Zurückberufung Dom Miguel's; Stand der Dinge um Porto; Finanznoth.)

Arabien. Dscheddah. Die Cholera.

2 und Börsen⸗-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt= ericht.

Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing⸗Afademie. (Sechste Vorlesung.) Die rechte Art, den Aeiherrausch zu erzeugen. Das Weltgebäude.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Bataillons-Arzt a. D., Aschmann, den Rothen Adler⸗ Orden vierter Klasse zu verleihen; und Den Ober-⸗Landesgerichts-Assessor Frit sch zu Breslau zum Stadtgerichts-Rath daselbst zu ernennen.

Ihre Majestät die Königin sind in der Nacht mehr durch Husten belästigt und dadurch im Schlafe gestört worden. Diesen Morgen ist der Husten wieder gelöster und die Fieberreizung sehr vermindert.

Berlin, den 14. Februar 1847, Morgens r Uhr. Dr. Schönlein. Dr. von Stosch. Dr. Grimm.

Se. Hoheit der Herzog Wilhelm von Mecklenburg— Schwerin ist von Bonn hier angekommen.

Das 7Tte Stück der Gesetz-Sammlung, welches heute aus— gegeben wird, enthält: unter Nr. 2799. Die Allerhöchste Bestätigungs⸗- Urkunde des Nachtrags zu dem Statute der Bonn Kölner Eisenbahn-Gesell— schaft, die Kreirung von 175,200 Rthlr. neuer Stamm⸗ Actien betreffend; vom 15. Dezember 1846.

Bewilligung (Der Erzbüchof von Eichstädt; der

Paris. Warnung an die Gemeinden. Untuhen.

Nr. 2800. Die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 11. Januar l. J., betreffend die Auflösung der Rheinpreußischen Feuer⸗ Versicherungs⸗-Gesellschast zu Düsseldorf und die Ab wickelung der Geschäfte dieser Gesellschaft; und

2801. Die Verordnung über die Strafbefugnisse der Deich⸗ hauptleute in der Altmarl; vom 25. Januar d. J. Berlin, den 15. Februar 1847. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenent und Com— mandeur der 2ten Division, von Grabow, nach Danzig.

Der Wirkliche Geheime Legations⸗Rath und Direktor im Mi⸗ nisterium der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr von Patow, und

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath und Direktor im Ministerium des Innern, Freiherr von Manteuffel, nach Lübben.

llichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 14. Febr. Wie die öffentlichen Blätter gemeldet ha— ben, hatte der Gendarm Komorkiewicz, als er bei der Ergreifung des polnischen Emissairs von Babinski hinterrücks durch einen Pistolen⸗ schuß tödtlich verwundet war, sobald er die Besinnung wieder erhal⸗ ten, sich beharrlich mit den Anordnungen zur Habhaftwerdung des von Babinski beschäftigt. Se. Majestät der König haben nun, wie wir aus sicherer Ouelle erfahren, in Anerkennung des treuen Eisers, womit dieser Gendarm seine Dienstpflichten erfüllt hat, der Wittwe desselben eine lebenolängliche Pension von fünf Thalern monatlich be⸗ willigt, auch die Aufnahme der Kinder in das potsdamsche große Militair-Waisenhaus, so weit solche nöthig befunden wird, zu befeh⸗ len geruht.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der König hat die Deputation aus Nürnberg, welche nach München gekommen war, um die Errichtung eines Freihafens in Nürnberg nachzusuchen, in einer Audienz empfan⸗ gen und die Bitte gewährt.

Königreich Württemberg. (S. M.) Die Kammer der Abgeordneten hat in ihrer Sitzung am 8. Februar die Frage, ob behufs der Eisenbahnen sosort Papiergeld zu kreiren sei, mit 48 ge⸗ gen 40 Stimmen verworfen. Die Stimmen waren hierbei folgen⸗ dermaßen vertheilt: 1) Ritterschaft, 13 Mitglieder, stimmte 1 für und 12 gegen Papiergeld. (Dieser Eine war Freiherr von Cotta, Besitzer der J. G. Cottaschen Buchhandlung., 2) Evangelische Prälaten, 6 Mitglieder, stimmte 1 für und 5 gegen. (Dieser Eine sst Prälat von Osiander. 3) Katholische Geistlichkeit, 3 Mitglieder (Bischof fehlt), 2 gegen. 4) Landes⸗Universttät, 1 Mitglied (stimmte als Präsident nicht). 5) Abgeordnete der Städte und Oberamts⸗ Bezirke, 70 Mitglieder (wovon aber 3 fehlen, da erst neue Wahlen im Gange sind), stimmten 38 für und 29 gegen Papiergeld. Von der Opposition stimmten in dieser Frage etwa 10 für die Regierung und gegen Papiergeld, dagegen 2 bis 3 Ministerielle mit der Mehr— zahl der Opposition für Papiergeld.

O München, 10. Febr. Gestern fand im Thronsaale vor Sr. Majestät dem Könige die Eidesleistung des nen ernannten Bi⸗ schofs zu Eichstädt, Herrn von Orttl, statt. Am 18. Februar wird

15e Februar

1847.

der Bischof seinen feierlichen Einzug in Eichstäbt halten, und an dem nämlichen Tage wird sein Hirtenbrief erscheinen, auf dessen Inhalt man hier aus vielfachen Gründen sehr gespannt ist. t

Nach mehrjähriger Ungewißheit ist endlich auch unsere Eisen- bahnhof-Frage erledigt worden. Die einen nichts weniger als ange⸗ nehmen oder gar imposanten Anblick gewährende Masse von Bretter⸗ bütten aller Art, die auf der Westseite unfern der Stadt bis jetzt den Bahnhof ersetzen mußte, wird verschwinden, und dafür wird weit nä- her an der Stadt, nicht weit vom Karlsthor und dem oberen Ende des großen Maximilianplatzes, an der Stelle des jetzigen Schießhau⸗ ses sich ein Bahnhof erheben, welcher an innerer Zweckmäßigkeit und Bequemlichkeit für das reisende und lustfahrende Publikum gewiß eben so wenig etwas zu wünschen übrig lassen wird, als an Pracht in sei⸗ nen baulichen Formen.

Innerhalb der kurzen Zeit von noch nicht ganz vier Wochen hat die bayerische Armee vier ihrer geachtetsten Veteranen verloren, näm-= lich zuerst den General -Lieutenant von Horn, dann den penstonirten General-Lieutenant von Zentner und in den jüngsten Tagen den pen⸗ sionirten General -Lieutenant Grafen von Taufkirch zu Augsburg und den 9 der Iten Armee⸗-Division zu Augsburg, General⸗Major von Greis.

Eine tiefe Schneedecke ruht seit ein paar Tagen wieder auf der Erde von dem tyroler Gebirge an bis zur Donau, und von wo man nur immer durch Reisende Nachricht erhalten hat. Alle Posten treffen unregelmäßig ein, und im Gebirge ist eine solche Masse frischen Schneez gefallen, daß von Seiten der Landleute an vielen Orten die größten Anstrengungen gemacht werden mußten, um die unterbrochene Com- munication wiederherzustellen.

Oesterreichische Monarchie.

Ofen, 6. Febr. c Preßb. Zig) Der Magistrat und die Wahlbürgerschaft von Ofen haben ein Rundschreiben an sämmtliche Königliche Freistädte des Landes erlassen, worin sie denselben mittheilen, daß sie beschlossen haben, ihren Landtagsablegaten zur Instruction zu geben, dahin zu wirken, daß die Verdienste Sr. Kaiserl. Hoheit des Erz- herzogs Josef des höchstseligen Palatins und Statthalters von Un⸗ garn in das Gesetzbuch einartikulirt werden, und daß Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Stephan, Königlicher Statthalter von Ungarn, mit Vorbehalt des für die Zukunft gesichert bleibenden gesetzlichen Wahlrechtes, noch vor Erbrechung des die Candidationen enthaltenden Allergnädigsten Kaiserlichen Reskripts durch den allgemeinen Willen zum Reichspalatin erwählt werde. Schließlich fordern sie die übrigen Königlichen Freistädte auf, diesen Beschlüssen beizutreten.

Frankreich.

Paris, 9. Febr. Der Minister des Innern hat die Präfekten der Departements angewiesen, alle Gemeinden auf den ganzen Um⸗ fang des Aufruhr⸗-Gesetzes aufmerksam zu machen und ste daran zu erinnern, daß, wo die Behörden nicht die gehörige Wachsamkeit und den nöthigen Eifer anwendeten, um Unruhen zu unterdrücken, die Gemeinden für alle etwanige Vernichtung von Eigenthum verantwort⸗ lich seien.

3 i Coalition der Holzhauer im Walde von Orleans dauert noch fort. Sie wollen eine Erhöhung des Tagelohns und zwingen die ruhigen Arbeiter, ihre Arbeit zu verlassen und ihnen zu verschie⸗ denen Gutsbesitzern zu folgen, wo sie mit bewaffneter Hand Geld und Getraide gefordert und erpreßt haben. Man ist genöthigt ge—⸗ wesen, Truppen gegen diese gefährlichen Vagabunden abzuschicken Zu Nantes sind die Maurergesellen dem Beispiele der Dachdecker⸗ Gesellen gefolgt; sie haben ihre Aibeit eingestellt und erklärt, daß sie so lange feiern würden, bis ihr Tagelohn erhöht sei. Zu Eluny im

Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing⸗Akademie.

, (Den 13. Februar.)

Wir haben schon früher als eine nothwendige Eigenschast dieser Vor— lesungen ihre populaire Fassung hervorgehoben, durch welche es allein mög- lich wird, wissenschaftliche Abhandlungen zum Verständniß einer gemischten Zuhörerschaft zu bringen. Da es nun Wissenschaften giebt, welche niemals populair gemacht werden können, ohne daß sie aufhören, Wissenschaft zu sein, so werden Verträge aus diesen Gebieten immer mit großen Schwie— rigkeiten zu kämpfen haben, um sich die Theilnahme der Zuhörer zu gewin- nen. Zu solchen Wissenschaften gehören alle diejenigen, welche nicht un— mittelbar auf das Leben Bezug haben, sondern ihre Disziplinen streng ab— geschlossen für sich in kalten Verstandes Abstractionen entwickeln, deren Re—= sultate allerdings auch für das Leben praktisch nutzbar gemacht werden kön⸗ nen, aber dem Laien in ihrer Grundlage doch immer unverständlich bleiben müssen. Herr Professor Dr. Schellbach hatte sich deshalb heute eine sehr schwierige Aufgabe gestellt, die Lehre von der Wahrscheinlichkeit seinen Zuhörern deutlich zu machen; denn, war auch der Ausgangspunkt der scharfsinnigen Abhandlung ein allgemein verständlicher, der sich auf die fruchtbare Theorie stützte, welche Herr Quetelet von der brüsseler Akade— mie kürzlich in seiner Schrift: Theorie des prohabilitès, entwickelt hat, daß nämlich Alles in der Welt nur eine relative Wahrheit habe, die nur an nähernd, nicht mit absoluter Gewißheit bestimmt werden könne, so vertiefte sich der Redner doch so weit in die Grundsäße der höheren Mathematit und Wahrscheinlichteitsrechnung mit ihren verwickelten Combinationen, daß er bei vem schnellen Vortrage gewiß dem bei weitem größten Theil der Zuhörer un zgeiständlich geblieben ist. Sehr geistreich erklärte Herr Prof. Schellbach den Grand unseres Ünvemögens, die absolute Wahrhclt zu erkennen, aus dem Eintrelen des Zufalls gegenüber der Nothwendigleit, welche letztere wir als den Ausfluß eines bestimmten Gesetzes wohl erfassen

könnten, der wir aber niemals in ihrer Reinheit begegnen, weil das Zusammen⸗

wirken vieler Gesetze in der Welischöpfung den? Zufall erͤbeiführt, über den wir leine Gewalt haben. Es . dir,, . y * 9 der Astronomie, die Combinationen, welche sich mit der Veränderung e . , n. Anzahl Buchstaben oder Zahlen vornehmen lassen, und 1. 6 1. Nutzen dargelegt, welcher aus der Wahrscheinlichkeits Rechnung für die Statistik, namentlich die Sterblichkeit einer Bevölkerung, hervorgehe. . Sch ellbach war sschilich bemüht, seinem abstrakten Gegen Lan Cine lonkrete Form zu geben, und wenn dies in den meisten Punften ennoch fehlschlug, so liegt der Grund wohl in dem schwierigen Vorwunse

eines solchen Thema's für eine populaire Vorlesung. Vielleicht hätte der Redner noch gewonnen, wenn er mehr in das philosophische als in das mathematische Gebiet eingegangen wäre.

Die rechte Art, den Aetherrausch zu erzeugen. (Eingesandt. )

Die viel gerühmte Entdeckung der beiden Nordamerikaner, des Zahn arztes Morton und Chemikers Jackson in Boston, mittelst der Einathmung von Aetherdämpsen die Enpfindung und das allgemeine Gefühl so wein herabzustimmen, daß der Körper gegen schmerzhafte Operations-Eingriffe auf eine kurze Zeit relativ unempfindlich gemacht wird, hat bei der bisher angewandten Methode den Uebelstand, daß neben der reinen Aetherwir— kung noch andere sehr unangenehme Zufälle eintreten, welche Viele von der ganzen, übrigens so höchst wohlihätigen Inhalation abzuschrecken an fangen. Die Methode nämlich, durch den Mund die Dämpfe einzuziehen, während die Nase durch einen s. g. Drücker (nasal spring)o gegen den Ein- und Austriit der atmosphärischen Luft ganz abgeschlossen wird, hat den großen Nachtheil, daß Blut- andrang nach dem Kopfe, Röthe des Gesichts, Speichelausfluß, Brustbe— llemmung, Uebelkeit, Kopfschmerz fast jedesmal dabei sich einsiellen und den Patienten nöthigen, die Inhalation öfters zu unterbrechen, um frische Luft zu schöpfen. Ref. war daher bedacht, diese Nachtheile bei den an Anderen

und sich angestellten Experimenten zu vermeiden und die reine Aetherwirkung

zu eihalten, und fand, daß folgende Methode hierzu die bei weitem vorzüg⸗ lichere ist. Statt des sehr komplizirten englischen Apparates von Herrn Stooper mit Retorte, Glasglocke, Klappenventilen, Mundkissen und Drücker für die Nase, wird eine gewöhnliche niedrige Krystallflasche mit weitem Halse genommen, auf deren Boden die zerschnittenen, mit Aether reichlich getäntten Schwammstücke sich befinden. Man verschließt die Flasche mittelst eines durchbohrten Korlstöpsels, durch welchen der Einathmungs— schlauch in die Flasche hineinführt, und läßt, was die Hauptsache ist, die Aether= dämpfe nicht durch den Mund, wie es bisher geschehen, sondein durch die eine Nasenöffnung den natürlichen Luftweg einziehen. Dabei beob- achte man die Vorsicht, die andere Nasenöffnung mit der Hand zuzuhalten, durch den Mund aber, den man beliebig öffnen oder schließen kann, frei auszuathmen. Hierbei gerathen die Dämpfe in die Luftröhre, statt daß sie durch den Mund öfters verschluckt werden und Uebelkeit erregen. Auch wird die mittelst des Nasendrückers sehr genirte Respiration bei unserer Methode vermieden. Dagegen tritt der reine, höchst eigenthümliche, mit freudiger Aufregung verbundene Aetherrausch schnell und sicher ein, und in seinem Gesolge findet sich bald die nach und nach einschlummernde Hautempfin⸗ dung ein. So wird hier die bekannte chirurgische Regel des Celsus: tuto,

cito et jucunde einerseits und die Wahrheit von Boerhaewe's Spruch: simplex sigillum veri andererseits, wie im Großen, so im Kleinen, von neuem bestätigt.

Das Nähere über diesen wichtigen Gegenstand wird die nächste Num- mer der medizinischen Zeitung unter dem Titel: Die Einathmung der Aetherdämpfe in Bezug auf Physiologie, bringen.

Dr. med. Berg son.

Das Weltgebäude.

Der regelmäßige Wechsel der Tages- und Jahreszeiten auf der Erde, die verschiedenen mit gleicher Regelmäßigkeit wiederkehrenden Lichtgestalten (Phasen) des Mondes, die Sonnen- und Mondfinsternisse und die ver schiedenen Stellungen der größeren, dem unbewaffneten Auge sichtbaren Planeten dies Alles sind so wunderbare Erscheinungen, daß es gewiß ein dem denkenden Menschen sehr natürlicher Wunsch ist, einen Blick in den wunderbaren Mechanismus des Weltgekäudes zu ihun und etwas mehr darüber zu erfahren, als der gewöhnlich nicht durch Apparate unterstüßte Schul -Unterricht zu leisten vermag. Diesem Wunsche zu genügen, bietet sich gegenwärtig eine gute Gelegenheit dar, indem Herr Scharff im Rhei= nischen Hofe mittelst zweckmäßiger Apparate in der kurzen Zeit von zwei Stunden (von 6 8 Abends) alle jene Erscheinungen dem Auge vorüber= führt und durch einen allgemein verständlichen Vortrag erläutert. Er zeigt zuerst die gegenseitige Siellung der Planeten, ihre Entfernung von der Sonne und unter einander, 3 wie ihre verschledene Geschwindigleit bei ihrer Bewegung um die Sonne; dann kommen der Wechsel der . und Jahreszeiten auf der Erde, die Mondphasen, die Bewegung der Erde um die Sonne, die eiwas verwickelte Mondbewegung und die Erklärung, weshalb nicht bei sedem RNeumonde eine Sonnensfnsterniß und bei jedem Bolimonde eine Mondfinsierniß eintrütt. Ferner versinnlichte Herr Scharff durch einen Apparat, daß die Anziehung, welche der r,. guf die Planeten ausubt, sich umgefehrl verhät, wie die Quadrate der Entfernun= gen, und endlich zeigle er noch an der Falmaschine die zunehmende Ge schwindigteit eines fallenden . 14 ,. 2 1 lung a. Großel. B hamm, ges ges Rinder, n m an hüöbschen Muppa.

Erwä ind noch . ( n, , ,, einen allgemein verständlichen Vortrag erläutert.

j j den, der sich uͤber diese Erscheinungen auf der Erde 2 2 * unterrichten wünscht, der Besuch der Vorträge des Herrn Scharff zu eimpfehlen; die zwei dort zugebrachten Stunden wer⸗ den eine Einsicht in den Mechanismus des Weltgebäudes gewähren, wie sie

das Lesen fogenannter populairer Schristen über Himmelsfunde niemals zu gewähren vermag · ck.