mit den Arabern ergekt. Die ganze Taltik der Karlisten läßt sic
dahin zusammenfassen: sie konzentriren sich an einem Punkte, ent- fernt von dem, wo der General-Capitain steht, und beobachten von da aus, welche Richtung er einschlägt. Sehen sie, daß er gegen sie anrückt, so zertheilen sie sich sogleich in mehrere kleine Banden, um dann an einem anderen verabredeten Punkte wieder zusammen zusto⸗ ßen. Dabei machen sie bei diesen Zusammenmärschen viel Lärm, um die Gemüther in Aufregung zu erhalten, benutzen jede Gelegenheit, wo sie in einem Srte Mißbergnügte finden, vermeiden jedes ernste Zusammentreffen, wissen die Meinung zu verbreiten, daß sie nichts fürchten, und geben sich den Schein größter Zuversicht, um sie auch allen denen einzuflößen, welche sie daherziehen sehen. Mit solchen Gegnern hat jeder Befehlshaber regelmäßiger Truppen eine sehr k Kriegs-Minister geworden ist, so glaubt man zu Barcelona, es werde in der Stellung des General-Capitains Bre— ton nichts geändert werden, der bekanntlich zum General Pavia in sehr freundschaftlichen Verhältnissen steht.
Philipp von Ladenberg Nekrolog.
Der Geheime Staats-Minister 4. D., Philipp von Ladenberg, dessen am 11. Februar dieses Jahres erfolgten Uebergang zu einer besseren Welt die öffentlichen Blätter bereits verkündeten, hat schon aus Veran- lassung seines funfzigjährigen Dienst-Jubiläums, welches er am 26. No— vember 1839 in aller Stille auf dem Lande im Kreise seiner Familie be— ging, treue Viographen gefunden. .
Wir beschränken uns daher darauf, an jene bedeutungsvolle Epoche uns anschließend, der wenigen Jahre zu gedenken, welche ihm nach dersel— ben noch vergönnt waren, und heben in dieser Erinnerung an den Verblichenen aus dem, was der Biograph in seinem glücklicheren Berufe uns schon gegeben, nur noch das Wesentlichste aus seinem früheren Leben hervor.
z Im Jahre 1769 am 15. August zu Magdeburg geboren, bezog der Verewigte bereits in seinem 17ten Jahre die Universilät zu Halle, studirte daselbst 3 Jahre hindurch die Nechte und die Kameral-Wissenschasten, wurde im Jahre 1789 als Auskultator bei dem Königlichen Stadtgericht zu Ber— lin vereidet, 1792 Referendarius bei der kurmärkischen Kriegs- und Do⸗— mainen-Kammer, 1794 Assessor bei derselben Behörde und 1795 Kriegs- und Domainen-Rath in Ansbach; 1806 als Direktor zur Kriegs- und Do— mainen⸗Kammer in Bialystock versetzt, kam er 1807 in gleicher Eigenschaft nach Marienwerder und 1809 nach Potsdam. Von dort, dem Antrage des verewigten Fürsten Staats-Kanzlers gemäß, nach Berlin berufen, stand er zunächst vom Jahre 1810 ab der Section des Finanz ⸗Ministeriums für die direkten und indirekten Steuern vor, wurde sodann 1817 zum Mitgliede des Staatsrathes bei dessen Errichtung und zum Direklor der neu geschaf— fenen General-Kontrolle, so wie im Jahre 1820 zum Direktor des Schatz—⸗ Ministeriums, ernannt. Im Jahre 1823 als Chef⸗Präsident an die Spitze der Ober-Rechnungskammer berufen und in demselben Jahre zum Direktor der Kron-Fideikommiß⸗Verwaltung einannt, ward er im Jahre 1825 zum Wirklichen Geheimem Rathe mitdem Prädikate Excellenz befördert und erhielt zu= gleich die selbstständigeLeitung der General- Kontrolle, welche, nach Erfüllung ihres wichtigen Zweckes, im Jahie 1826 wieder aufgehoben wurde. Im Jahre 1835 ward er zu der neu geschaffenen Stelle eines Chefs der zweiten Ab— theilung des Ministeriums des Königlichen Hauses berufen und als solcher an die Spiße der Königlichen Domainen , Forst⸗ und Jagd -Verwaltung gestellt, auch im Jahre 1837 zum Geheimen Staats-Minister ernannt. Als solcher vollendete er sein funfzigstes Dienstjahr und empfing, nachdem ihm schon früher mehrfache äußere Auszeichnungen zu Theil geworden waren, von der Gnade des hochseligen Königs Majestät die Brillanten zu dem seit mehreren Jahren bereits erhaltenen Rothen Adler-Orden eister Klasse mit Eichenlaub. Wie er anderweit an diesem Tage, dessen Feier er in seinem bescheidenen Sinne umsonst auszuweichen gestrebt hatte, mit Be— weisen von Huld durch des Königs und der hochseligen Königin von Han— nover Majestäten mittelst Verleihung des Großkreuzes des Guelphen— Ordens und durch eine reich mit Brillanten und dem Bildnisse der Kö— nigin gezierte Dose geehrt und durch zahllose Zeichen wahrer Achtung und heizlicher Theilnahme beglückt wurde, ist aus der Beschreibung dieses an den vielfachsten Anerkennungen so reichen Tages näher zu erschen. Rustig und kräftig an Geist und Körper, kehrte er damals zu dem Dienste zurück, an dem er mit der Wärme hing, welche aus seiner glühenden Liche zu Kö—Q— nig und Vaterland, aus seiner seltenen Hingebung und seinem unermüd— lichen Eifer für diese sich stets aufs neue entwickelte. In Unertennung dessen würdigte auch des jetzt regierenden Königs Majestät den pflichtge= treuen Diener Seiner Gnade und gab ihm deren größten Beweis durch die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens am Tage der Huldigung.
Doch auch von ihm, der damals anscheinend der Macht der Zeit wi— derstand, forderte diese, wenn auch spät, doch gebieterisch ihren Tribut. Vie Kräfte des Körpers begannen zu sinken, des Schlafes Erquickung sehlte dem Manne, welcher sein ganzes Leben hindurch sich kaum die noth— wendigste Ruhe gegönnt hatte, mit zunehmendem Alter immer mehr, und daraus entsprang bisweilen eine Erschlaffung, in welcher er es mit seiner Pflichttreue für unverträglich hielt, dem ihm anvertrauten schweren Amte länger noch vorzustehen. Wiederholt suchte er bei des Königs Majestät seine Pensionirung nach und erhielt sie, seinen dringenden Bitzen gemäß, im Jahre 1842, mittelst einer huldvollen Kabinets-Ordre, in welcher die Leistungen des Verewigten die gnädigste Anerkennung fanden und der Aller— höchste Wunsch ausgesprochen wurde, daß er noch lange des Friedens eines ungetrübten Alters in heiterer Geisteglraft sich ersreuen möge.
Aus dem Dienste geschieden, folgte der Verewigte bis in die letzten Tage seines Lebens mit Nioßer Aufmerksamkeit und seltener Schärfe des Urtheils . so lebendig sorischreitenden Entwickelung der äußeren und inneren Ver- d, . . dem er die Krast seines Lebens geweiht hatte, und mit * . 4 und Verwaltung er vertraut war, wie Wenige es sein
gen, in allen Theilen und bis zu den lleinsien Einzelheiten. Daneben
. ö sich an den Werken älterer und neuerer Dichter, es lebten in em Greise die Zeiten wieder auf, in denen der Afltentisch nech Raum hatte für die Erzengnisse des Schönen, und mit besonderer Nei—
gung ergab er sich dem Studium der eschicht Do icht I war ihm diese Zeit, die der a ,, nin, . Dit ¶ Sehtraft! einne! er zweiten geistigen Jugend, gegönnt!
eines Auges. wich gänzlich, die des zweiten är be-
droht, und so, auf das Voslesen beschlnki. der gaben zweit⸗ 14 j niedergedrüchkt durch die steiz sich mchrende' Gefab , .
ö j Befa d E j 3 mit der Gesundheit auch die Möglichkeit he , n n, langen Jahren der geliebten Gatlin und „mi ihr der vfiegeriñ beraubt
fand er nur noch Erheiterung und Tiost für die ö dem zahlreichen Kreise seiner Kinder und Enlel. , , ,,
220 ihrer Pflichten selbst ein unvergängliches Denkmal in der Erinnerung der dankbaren Nachwelt gesetzt“ u. s. w. ; .
Die schönste Ehrensäule setzte ihm aber die Gnade seines Monarchen, Allerhöchstwelcher im Vereine mit Seinem Hohen Hause dem Sterbenden huldvolle Theilnahme bis zu seinen letzten Augenblicken widmete und fol- . Allerhöchste Ordre am 13. Februar (. an den ältesten Sohn des
erewigten erließ: .
„Mit großer Theilnahme vernehme Ich aus Ihrer Anzeige vom 11ten d. M. das Hinscheiden Ihres, um Mein Königliches Haus und den Staat so hochverdienten Vaters. Empfangen Sie die Versicherung Mei— nes aufrichtigen Beileids an dem Ihnen und Ihrer Familie dadurch be— reiteten Verlust, und seien Sie überzeugt, daß Ich der durch Länge der Dauer, wie durch unbegränzte Pflichtireue und reiche Erfolge gleich aus— gezeichneten Dienste des Verstorbenen jeder Zeit dankbar eingedenk blei- ben werde. Berlin, den 13. Februar 1817.
(gez.) Friedrich Wilhelm.“
Besser und ehrenvoller für den Verewigten können wir diese wenigen Worte über seine letzten Lebensjahre nicht schließen, als mit der so gnädi⸗ gen Anerkennung seines Königs.
In Betreff seiner irdischen Hülle sei es uns nur noch zu bemerken ge⸗— stattet, daß der Verewigte, dem Prunke und der Sucht nach Aeußerem stets abhold, ausdrücklich angeordnet hatte, ihn in aller Siille in seinem Fami— lien⸗Begräbnisse in Halle 4. d. Saale beizusetzen. Dort ruht er, seinem Wunsche gemäß, zwischen seiner Gattin und einer ihm ebenfalls längst vor— angegangenen erwachsenen Tochter. Kindesliebe geleitete ihn bis zur Gruft, und vor dem Hinabsenken in dieselbe eiflehte der Superintendent Rienäcker zu Halle, in kurzer, aber gehaltvoller Rede seines irdischen Lebens und Wir— lens gedenkend, ihm für das Ewige in christlichem Gebete die göttliche Gnade.
Sit illi terra levis!
gandels- und Görsen- Nachrichten.
Berlin, 18. Febr. Die Course unserer Eisenbahn - Actien blieben auch heute weichend, doch war der Verkehr darin unbeträchtlich.
7 Braunschweig, 13. Febr. Wenngleich die Neujahrs-Messe zu Leipzig unter den dasigen drei Messen als die am wenigsten beachtete er⸗ scheint, so offenbarte sich doch in der diesjährigen der Gang der Geschäfte in der Weise, wie es nur in den Zeitumständen geschehen konnte, und wenn derselbe hätte als Maßstab für die ihr zunächst folgende hiesige gelien müssen, so wäre ein gänzliches Schweigen über die Resultate dieser vielleicht besser als eine Darlegung derselben. Die letztere eröffnete sich am 27sten v. M. mit den sogenannten kurzen Waaren. Es wurden in den viel sältigen dahin gehörenden Artikeln beträchtliche Umsätze gemacht, allein die Konkurrenz und die Reisegeschäfte drücken die Preise, und um Geld zu ha— ben, wurde zum Theil eben nicht lohnend verkauft. Das Haus G. G. Fendler und Comp. in Nürnberg hält hier das ausgedehnteste Lager.
Mit geringen Erwartungen und zum Theil diesen entsprechenden Vor— räthen waken die Besitzer von Lagein in Tuchen und wollenen Zeu— gen eingetroffen. Miltel- und ordinaire Waare fand jedoch guten Abgang, und namentlich haben Manufakturisten und Händler, welche bei längerer Bekanntschaft auf gewohnte Kunden rechnen konnten, darin giößtentheils schr zufriedenstellende Geschäste gemacht. Fast wohl übtrall nimmt der Landmann wahr, daß er für ein mäßiges Geld sich mehr und mehr mit Tuch, wollenen und halbwollenen Zeugen bekleiden kann, und so gewinnen die untergeordneten Gattungen auch dadurch einen stärkeren Verbrauch. Von Burg waren die gewohnten Gewölbe nur mit geringen Vorräthen besetzt, die guten Zuspruch hatten. Blieben die feinen Tuchgattungen dagegen vernachlässigt, so sollen doch, neben den wirllichen Platzgeschäften, noch be— trächtliche Kommissionen auf Tuche und wollene Waaren überhaupt einge— gangen sein. — Die Wollmanufalmnren Englands hatten das ganze vorige Jahr hindurch nur trägen Absatz und zu wenig befriedigenden Prei- sen; in der letzten Zeit ward indessen vermehrter Begehr, wie es scheint, auf Speculation, bemerkbar, wohl in Erwartung, daß der Absatz nach den Vereinigten Stagten in Felge des ermäßigteren Tarifs dem früheren Um- fange wieder nahe kommen dürfte. .
Unter den fast unübersehbaren Artikeln, wozu die Baumwolle allein
oder zum Theil das Material liefert, machte sich der Verkehr mehr in den geringeren, als in den theureren Manufakturen bemerklich. Elberfelder Artikel waren im Allgemeinen am angenehmsten. Die Lager der vereins ländischen Industrie freten der Zahl und dem Umfange nach stets beträcht- licher hervor, und die der ausländischen werden beschränkt, allein die Ge— schäfte der letzteren fallen vielleicht weniger in die Augen, werden weniger sichtbar, indem die Aufträge, wie es auch diesesmal der Fall gewesen sein soll, dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Preise der Baumwolle er litten im Jahre 1845 und in den ersten neun Monaten des vorigen Jah res keine erhebliche Veränderung, allein seitdem steigerten sie sich, einem englischen Berichte zufolge, gegen die vor einem Jahre um 80 Prozent.
Jahres artete die immer sichtbarere Abnahme d äste in ei drohende Kranlheit aus, von der er , e. a , Rückfalle bald zu unterliegꝛn. Ein Schlagsiuß lähmie seime? ieh! rem 1 . Sprache und Besinnung und führte ihn auf die sanfieste Weist zur Ruhe. ö Was er seiner Familie gewesen, wie gewissenhast und ir ür di in jeder Beziehung gesorgt, steht in deren K . . dienst als Staatsdiener hat unmittelbar nach seinem Dahinschelden ob⸗ gleich er schon mehrere Jahre von dem Schauplatze des amilichen Lebeng abgelreten war, in öffentlichen Blättern bereits in kurzen, aber bezeichnen⸗ den Worten die gebührende Würdigung gefunden, und ein besserer Nehio— log konnte ihm nicht geschrieben werden, als daß man von ihm verlündet: „Preußen werde ihn stets unter den treuesten seiner Staatsdiener nen- nen, weil ein Fleiß und eine Diensttreue, wie er sie in einem langen Leben geübt, wohl von Wenigen möchte bewiesen worden sein. Streng in seinen Forderungen gegen seine Untergebenen, sei er es doch am mei⸗ sten gegen sich selbst gewesen und seine Gewissenhaftigkeit in allen Be— amtenkreisen sprüchwörtlich geworden. Desto höher habe man es aber geschatzt, wenn er ein Lob ertheilte und oft noch höre man es von älte⸗ len Beamten mit Genugthunng anführen, daß der Minister von Laden berg sie anerkannt habe. „Er gehöre zu denjenigen Dienern seines Königs und des Vaterlandes, die sich durch unerschütterliche Trene und den edelsten Eifer in Erfüllung
Englands Ausfuhr von Garnen im Jahre 1846 uͤberstieg die von 1845 um 23,016, 70 Pfund und von ungedrückten Callicoes um 20,941,522 Nards, in gedrückten dagegen war ein Ausfall von 5, 198,914 Yards, so daß dennoch das Gewicht des Exports (man rechnet 6 Mard Callico auf 1 Pfd. Garn) größer blieb, wenngleich cin Ausfall im Versande der vollendeteren, und daher werthvolleren Artikel staltsfand. An Garnen ging 1846 nach Deutschland 105 Millionen Pfd. mehr, als 15815. Nach der Zoll -Erhö— hung im Zollvereine von 2 auf 3 Rihlr. pro Centner wird ohne Zweifel eine bedeutende Verminderung entstehen. Für die baumwollenen Manu— falte können indeß die Geschaͤfte sich erst günstiger stellen, wenn die Preise darin der eiwa anhaltenden Steigerung der Baumwolle sich entsprechend gestaltet haben.
Das eigentliche Meßgeschäft in Leinen, Drell, Damasten u. s. w. wird immer beschränlter, mehr und mehr auf den Detailhandel reduzirt, und doch verdienten wohl diese werithvollen und schätzbaren Artikel eine würdigere Anerlennung, als sie seit längerer Zeit sür die curopäische Con= sumtion finden, — namentlich gegenüber den vielen Surrogaten, welche mit dem Namen „Leinen“ u. s. w. sälschlich belegt werden und täuschen. Wenn daher endlich die Behörden (wie unsere Polizei⸗Direction durch eine Bekanntmachung vom 27. Januar d. J.) das Publikum zur Vermeidung derartiger Täuschungen aufmerksam machen, so erscheint ein solcher Schritt eben so zeitgemäß und gerechtfertigt, wie jede Maßregel gegen falsche Mun zen. Die feinenen Manufakte sind in allen Fällen werthvoller und fal len steis besser ins Geld, als alle ihre Stellvertreter, und sie bilden für serne Zeiten einen schönen Haus- nnd Familienschatz. Wie wichtig der Ausfuhrhandel außerdem ist, mögen einige statisticche Angaben darthun. Im Jahre 1845 benug der auswärlige Absatz hannoverscher Leinen nach und über Bremen für den überseeischen Export (465.535 Rthlr.), nach und über Hamburg für den dortigen Verbrauch und übersecischen Erport (276,000 Rthlr.), nach Lübeck, nach verschiedenen dänischen Provinzen, nach den Vierlanden und Bergedorf, nach den beiden Mecklenbuig, nach Holland (170,000 Rihlr.), im Ganzen 1,419, 035 Rtblr. Courant; dagegen eigab die Aussuhr des Jahres 1814 nur 1,2147, 284 Rihlr., milhin überstieg die Ausfuhr von 1845 diejenige von 1844 um 171,751 Rihlr. Bremens Leinenhandel im Jahre 1815, umfaßte die Ausfuhr⸗Summe von 1,007,388 Rihlr. Gold, hat sich indeß seit 1840, wo er auf 3,149,090 Rihlr. Gold angegeben ward, jährlich vermindert.
Die Seidenwagren, in welchen unter den fremden Handlungen die von S. G. Schletter in Leipzig das größte Meßlager neben den hie⸗ sigen bält, fanden nicht die erwünschte Beachiung, und der Umsatz ist am wenigsten befriedigend gewesen. ⸗ ö . Zu den Magazineh von fertigen Bekleidungs-SGegenständen,
welche auf die Bedürfnisse somohl für Männer, als für Damen und Kin— der mehr und mehr ausgedehnt werden, schritten wohl viele Käufer, allein es fragt sich, ob die fortwährende Vermehrung der hiesigen und der aus nahen und fernen Zoll vereins ⸗ Städten zusammentteffenden Konkurrenz (wie sie es nach den Prsnzipien des Zollvereins vermag), unser den gegenwärti⸗ gen drückenden Verhältnissen, den diesmaligen Begehr nicht zu sehr über— * Ir bene gl geren gema hr bleibt, daß der Anblick so . 8 iger Kleidun ĩ iv ie Kauflu
a de, gen bei einem Theil von Individuen di flust ür die LeLer-Gattungen scheint die Neujahrsmesse zu Leipzig
den Gang und Stand bezeichne? zu haben, welche . fur die nid ie n mende Zeit kundgeben sollten. Dort machie das rheinische und derartige Sohlleder einen Preis von 32 — 36 Rihlr.; befonders ungünstig ging es im Oberleder, indem, bei stockendem Verlauf, z. B. 3pfündiges Fahlfeder
mit 105 Ggr. und 10pfündiges gar mit 9 Ggr. bezahlt wurde. Hier wa— ren augenscheinlich diesesmal die Zufuhren unbeträchtlicher, als sonst; es scheinen zu Consignationen selbst auch Reisegeschäfte in dem Leder sich zu gesellen und dem Markt- und Meßhandel Abbruch zu thun. In den ge⸗ ringen Vorräthen wurde indeß hier zum Theil gut geräumt, und zwar bei etwas ermäßigten Preisen.
Die Rohleder-Gattungen mußten sich den Erfolgen in dem ser⸗— tigen Leder fügen.
Die Zahl der zu dem Meß -Viehmarkte am Sten d. M. gebrach- ten Pferde wurde auf 1000 bis 1100 Stück geschätzt. Da Nachrichten über die in einigen jenseits Helmstädt belegenen preußischen Ottschaften ausgebrochene Roßkrankheit eingegangen waren, so wurden nur mit glaub— haften Zeugnissen über deren Gesundheiszustand begleitete Pferde zuge= lassen. Dennoch war die Zahl der Pferde beträchtlich größer, als sonst zuweilen. Bei eben nicht lebhaftem Verkehr zogen die guten starken Acker pferde die meiste Aufmerlsamkeit an. Etwa 1400 Stück Schweine waren am Marlte; eine so geringe Zahl ist kaum jemals vorgekommen. Allein bei den jetzigen Zeit⸗ und Nahrungs-Zuständen herrschi auch im Viehsta— pel und im Viehhandel etwas Prekäres.
Bei den Geldgeschäften schwankte der Cours des Goldes gegen Courant zwischen 115 bis 12 pCt., cin Cours, der nur für die hier übli⸗ chen, gesetzlich 2⁊t Karat 6 Grän haltenden Pistolen gilt, indem die 21 Ka— rat 8 Grän gesetzlich haltenden Pistolen (Preußens, Sachsens u. s. w.) selten über die Giänzen der Staaten gehen, denen sie angehören.
Nachdem die Miethpreise der Gewölbe und Stände während der ersten Messen seit 1812 auf das äußserste herabgedrückt waren, kehrte, allmälig eine Besserung zurück. Es konnte über mehrere Gewölbe bereits wieder auf einige hinter einander solgende Messen mit 4 bis 2 Pistelen Mieths⸗ Erhöhung kontrahirt werden, so daß auch dadurch unsere Winter⸗Messen wieder eine bessere Bürgschast erlangen.
merlin e, nn o. Den lS. Februar 1847.
Pr. Cour. r. Cour.
Actien. * Brief. Geld.
Fonds. 8
St. Schuld-Sceh. 3 94 — Prämien- Scheine . do. Prior. Oblig. 4 9 d. Seeh. à 50 T. 1 94 91 * do. do. do.
R. St. E. Lt. A. u. B. 912 Bonn-Kölner Esh. Br. Schw. - HFrb. E. do. do. Frior. OblI. Cöln-Minden. v. e. Diss. Ell. Eisenb. do. do. Prior. Ohl. Magd. IIalbst. Eh. Mg. Lp. Eisenh. lo. do. Prior. Ohl. Nie ders ch. Mãrk.
ö. Gem
Brief. Geld.
Brl. Potsd. Magdh. 4 ö
Kur- u. Neumãrle. Sehuldverschr. 3 Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfandhr. . — Grossh. Pos. do. 102 do. do. 35 92 Pfandhr. 37 . Pomm. do. 3 953 kur- u. Neum. do. 37 96 Schlesische do. 3 do. v. Staat ga- do. Prioritit 4 rantirt. Lt. B. 3 do. Priorität 5 1014 Nied. Mr. wb. 4 — do. hrioritat 4] ob. Schles. EI. A A4 Prior. 1 Lt. B. —
ͤ
Rhein. Eisenb. —
947
Ostpr.
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Gold al marco. Friedrichsdror.
6 2 And. GIdm. à 5 Ih. ĩ do. — 6 do.
Disconto.
do. Stamm- Prior. IActien. Rrl. Anh. Lit. A. 111 do. do. Prior. Obl. 4 — — Berlin- 1IIamb. 1 101 — do. prioriu d] 96 —
(voll eingezahli) 4 do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 3 Thüringer 4 Wilh. B. (C. 0.)
Fr. Cour. Thlr. zu 30 Sr. Brief. Geld.
141 140!
C O ur S6.
I ec Se l
Amsterdam 250 FI. Lurz — o. 250 EI. 6 Ilamburßg. . . ...... 306 Me. 15142 — JJ / 300 M. 50 1497 London 118t. 3 Mt. 6 203 JJ 300 Fr. Mt. — , . 150 FI. Mt. ö Augsburg 150 FI. Breslau 100 TßIr.
Leipzitz in Courant im 14 Th. Fuss, 100 Thlr.
Frankfurt a. M. südd. W. ...... .... 1060 I. Petersburtz ...... 100 Rb.
do.
gen 101 K 9935 — — 993 99 — 56 12
1097
3 Wochen J 103 Auswärtige Börsen.
Amsterdam 14. Febr. Niederl. irkl. Sch. —. 395 Span. 30 ö
Antwerpen, 13. Febr. Zinsl. — Neue Anl. 19.
Frankfurt a. M., 14. Fehr. 599) Met. 1075 ¶ 1. HBank-Acetien p. ul. 1875. 1873 Rayr. Bank-Actien —. Int. 58 . 583. Pboln. 300 FI. 100 G. do. 500 FI. —.
1IIambu r 8, 16. Fehr. Rank-Actien 1570 Br. Kuzl. uss. 105. ö.
London 1I2. Febr. Cons. hh 90. F. hel. —. Nene Anl. 243. 245. Ausg. Sch. 17. 16. 2396 Iloll. 58. 58. 40h do. 92. 913. Kras. 86. 84. Chi — Mex. 22. 21.
IIope —. Stiegl. —.
Passive 5*. 5.
port. 355. 343.
Peru 19. 38. J Meteorologische Beobachtungen.
Abends
10 Uhr.
Engl. Russ. —.
Nachmittags Nach einmalitzer
2 Uhr.
Morgens 6 Uhr. Reohachtung. 332, 78“ Par. 332, 09!“ Par. 334 11“ Par. Quellwärme , , .
. 0,57 R. 4 3,27 R. 4 2,5) R. Fluss wärme 0, a7 R.˖
Go? R. 4 1,87 R. 4 1,19 R. Bodenwärme — 0,8 R. Dunstsättiguntz. 90 pet. S8 pet S8 pCt. Ausdünstung (Q, 00.“ Rh. Wetter trüh. Schnee. trüb. Niedersehlag O, 125“ Rh. Wind W. W. W. wWwürme w echsei . ö Walkenzuß ... — W. ö . 0,9 *
Tagesmittel: 332,99!“ bar.. 4 21” R.. 4 Lo“ R. Stz pCt. M. Königliche Schauspiele.
Freitag, 19. Febr. Im Opernhause. Alste Abonnements Vor⸗ stellung: Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2 Abth.; von St. Georges und Coralli. Musik von Adam. Für die hie sige Königl. Bühne eingerichtet von dem Balletmeister Hoguet. (Mad. Cerriio-Saint-Läon: Gisela. Herr Saint Lon: Herzog Albert,) Vorher: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 Akt. Anfang halb 7 Uhr.
hn dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaut— Preisen verkaust:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1ü Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Kanges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgtz in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Im Schauspielhause. 33ste französische Abonnements⸗Vorstellung. Les Enfans d'i'douard, tragèdie en 3 actes, en vers, par Cash mir Delavigne; Les Gants jaunes, vaudeville en 1 acie, de I.
Bayard. Verantwortlicher Redactent Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in ber Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. Beil age
Lust druck Lustwärme .... Thaupunkt ....
221
3 eitun g. Freitag den 19 in Februar.
Beilage zur Allgemeinen Preußischen
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sach sen. Landtag. Eisenbahnen. Schreiben aus Paris. (Die in den beiden letzten Jah- ren eröffneten und im laufenden Jahre zu eröffnenden Bahnen.)
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Sachsen. (D. A. Z.) Am 11. Februar ist der zweiten Kammer der nachstehende Bericht der ersten Deputation über das Königliche Dekret vom 22. Januar d. J., die Nahrungs⸗ er ne. betreffend (s. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 33), vorgelegt worden:
„Mittelst Allerhöchsten Dekrets vom 22. Januar d. J. ist der Stände— Versammlung mitgetheilt worden, wie sich die Nahrungsverhältnisse des Landes in Folge des minder ergiebigen Ausfalls der letzten Aerndte gestal=— tet haben, und was seitens der Siaatsregierung zu Minderung und Er— leichterung der durch den hohen Stand der Preise der unentbehrlichsten Lebensbedürfnisse für die minder bemittelten Klassen hier und da herbeige— führten Bedrängniß theils bereits geschehen, theils eingeleitet worden ist. Die Staatsregierung hofft, daß auch ferner ein größerer, außerordentliche Maßregeln und Veranstaltungen erheischender Nothstand von dem Lande werde abgewendet werden. Ein besonderes Postulat wird, weil sich nach dem , Stande der Dinge nicht mit Sicherheit übersehen lasse, in welchem Umfang es der Durchführung der eingeleiteien Maßregeln, so wie einer Verwendung von Staatsmitteln, dazu bedürfen werde, von der Regierung nicht gestellt, und nur so viel wird bemerkt, daß der Aufwand, welcher durch die in der Dekrets- Beilage erwähnten und nach Befinden sonst durch die Umstände gebotenen Veranstaltungen erwachsen werde, einstweilen aus der Staatskasse entnommen, wegen nachträglicher Bewilligung desselben aber das Erforderliche an die nächste ordentliche Stände⸗Verfammlung ge— bracht werden solle.
Ist daher eine Eillärung der Stände-Versammlung über das Dekret
und dessen Beilage gar nicht gefordert worden, so konnte die Frage eniste= hen, ob es nicht angemessener sei, von einer Berathung des Gegenstandes jetzt ganz abzusehen und vielmehr der nächsten ordentsichen Stände Ver⸗ sammlung über die von dieser zu erwartende Regierungs-Vorlage die Be— rathung und Beschlußnahme zu überlassen. Die untetzeichnete Deputation, welcher durch Kammer- Beschluß vom 26. Januar dieses Jahres die Berichterstattung über das gedachte Aller= höchste Delret aufgetragen worden, ist keinen Augenblick zweifelhaft gewe—⸗ sen, daß eine Besprechung und Berathung des Gegenstandes schon jetzt nothwendig erscheine. Wird sich auch dadurch an der Gestaltung der Dinge, wie sie eben vorhanden ist, Wesentliches nicht ändern lassen, so liegt doch schon darin ein Gewinn, daß die in Frage stehenden thatsäch— lichen Umstände von einer Anzahl Männer, die den verschiedensten Thei= len des Landes angehören und mit den einschlagenden Verhält- nissen ihrer Distrikte und deren Bewohner vertraut sind, in der Kammer besprochen, erörtert und zu möglichster Klarheit gebracht wer—Q den. Ferner ist, so unleugbar wichtig und einst auch die in dem Dekrete behandelte Angelegenheit ist, doch nicht zu verkennen, daß dieselbe von denjenigen, welchen die Gelegenheit zur näheren Einsicht in dieselbe abgeht, für noch weit verwickelter, ernster und gefahrdrohender ge— halten wird, als sie bis jetzt wirklich ist, daß sich an den Gedanken daran ängstliche Sorgen knüpfen, zu denen ein gegründeter Anlaß nicht vorliegt, und es wird daher auch in dieser Hinsicht eine öffentliche Erörterung der Sache den Gewinn bringen, daß die Gemüther eher beruhigt, als enimu— thigt werden. Endlich hat die Deputation bei ihrer Berathung, zu welcher sie vorläufig mehrere den verschiedensten Bezirken angehörige Kammer-Mit⸗ glieder zugezogen hat, Veranlassung gefunden, einige im weiteren Verlaufe dieses Vortrages zu erwähnende Anträge zu stellen, die theils mit in der Dekrets-Beilage enthaltenen Bemeikungen der Staats- Reglerung im Zu— sammenhange stehen, theils der, wenn auch für jetzt nicht tiefer ein ehenden, doch allgemeinen Betrachtung gewisser Zustände, namentlich . im ge⸗ werblichen Leben und im Fabrilwesen, enilehnt sind, und die eine Erledi= gung von Sesten der geehrten Kammer bedürfen.
Bevor die Deputation ihre bei den unter Vernehmung mit den Her= ren Kommissaren der Staatsregierung und, so weit nöthig, mit der Fi— nanz- Deputation stattgefundenen Berathungen gewonnenen Aünsichten über das Allerhöchste Dekret und dessen Beilage kundgiebt, scheint es des Zu— sammenhanges wegen nöthig, einen Blick auf den Stand der Nahrungs⸗ und Erwerbs -Verhältnisse zu werfen, wie er nach den durch die Regierung i e nn Erörterungen und ersolgten statistischen Ermittelungen im Lande ich darstellt.
ñ Die Aerndte des Jahres 1846 ist in Bezug auf Korn im Vergleich zu einer mittleren Aerndte um (cirea 23 Prozent zurückgeblieben, während der Ausfall an Weizen und Gerste nur etwa 8 — 9 Prozent, an Haser 6 Prozent beträgt. Wenn auch der ungewöhnlich reiche Ertrag an Fun- tergewächsen den geringen Körner - Ertrag der Aerndte in gewisser Hinsicht etwas ausgleicht, so ist doch das verkäufliche Quantum des Getraides ein ansehnlich geringeres, als in den gewöhnlichen Jahren. Hierzu kommt, daß aus den Gegenden von Böhmen, Altenburg, Thürin=
en und den nächstgelegenen preußischen Provinzen, aus welchen onst gewöhnlich der hierläͤndische Getraidebedarf gedeckt wird, da auch in ihnen die Aerndte ein günstiges Resultat nicht geliefert hat, viel weniger als sonst ein Ueberschuß auf den Markt gebracht werden kann, nicht zu gedenken, daß die österreichische Regierung seit dem November vori⸗
en Jahres auf Weizen, Korn, Gerste und Hafer einen Ausgangszoll gelegt han welcher den Getraide Verkehr mit Sachsen einigermaßen erschweri, wenn auch nicht wesentlich gestört hat. Hiernächst ist der quantitative so- wohl als qualitative Ertrag der vorjährigen Kartoffel ⸗Aerndte so weit hin- ter den Erwartungen zurückgeblieben, 6. er nach der Ansicht der Staats⸗ Regierung auf durchschnittlich nicht mehr als zwei Drittheile des gewöhn lichen Erzeugnisses anzunehmen ist.
Dies sind nach der Darstellung der Regierung die Gründe, werhalb im letzten Viertheil des verwichenen 8. die Roggenpreise den Satz von 6 Rthlr. pro Scheffel erreicht und namentlich auf den Märkten in dem Bezirke der zwickauer Kreis-⸗Direction sogar überschritten haben, weshalb die Kartof- feln, deren reichliche Aerndte in früheren Jahren einen Ausfall der Körner—Q Aerndte auszugleichen pflegte, schon jetzt an vielen Orten zu ziemlich hohen 1 bezahlt werden ffn, und die vorhandenen Vorräthe derselben, be⸗ onders in den kleineren Haushaltungen, hier und da sich früher als ge— wöhnlich erschöpfen, die Kornpreise, rücksichtlich deren bisher allerdings die Zufuhr dem Begehr aller Orten die Wage gehalten hat, sich so lange auf ziemlich gleicher Höhe behaupten werden, als nicht der Stand der Feld— früchte einen günstigen Schluß auf den Ausfall der nächsten Aerndte ge— statten und die Wiedereröffnung der Schifffahrt stärlere Getraidezufuhren veranlassen wird. . Die Erwerbs verhältnisse anlangend, so weit sie in Bezug auf den vor—Q— liegenden Zweck in Frage kommen, so zeigt sich zwar hier und da, inson— derheit in den Fabrildistrilten ein für die ärmere Arbeitsllasse fühlbares Miß verhältniß zwischen dem Arbeits verdienst und den Preisen der unentbehr= lichsten Lebensbedürfnisse; inzwischen ist die Lage der hauptsächlichsten Fa—= brikzweige von der Art, daß wenigstens eine eigentliche Arbeitsstockung nicht zu befürchten steht. ⸗ Die Deputation hat sich bemüht, wie bereits erwähnt, namentlich auch
durch Zuziehung von Kammer-Mitgliedern, den verschledenen Bezirken des Landes angehörlg, so wie sonst, so weit es unter den gegebenen uͤmständen möglich war, Auskunft und Auftlärung über den Stand der Dinge sich zu verschaffen und auf diese Weise auch ihres Orts über den wirklichen Be= stand der einschlagenden Verhältnisse im Lande 16 zu unterrichten.
Das Ergebniß hiervon stimmt im Wesentli Negierunga Vorlage überein. f , n m nnn
Zwar ist seit der Vorlegung des Allerhöchsten Delrets an die Kammer auf mehreren Getraidemärkten abermals ein Steigen der Roggenpreise be⸗ merlbar gewesen; es haben jedoch dieselben alsbald sich wicderum niedriger gestellt, sei es nun, daß eine nur augenblickliche Ueberfuhrung des Markies eingetreten war, oder daß die ganz neuerdings eingelangten Ja l ich von in deutschen, belgischen und holländischen Häsen angekommenen bedeutenden überseeischen Geiraidevorräthen nicht ohne günstigen Einfluß gewesen sind. So viel scheint außer allem Zweifel zu sein, daß fürs erste von einem Man⸗ gel an Getraidevorräthen, so wie von einem Mangel an Zufuhr derselben, nicht die Rede sein kann, und daß der gegenwärtige Stand der Preise eine in weiteren Kreisen kaum bemerkte und erwähnte Erscheinung sein würde, wenn nicht die Kartoffel⸗Aerndte des Jahres 1846 in einigen Gegenden des Lan- des ungewöhnlich gering ausgefallen wäre und im Durchschnitt ein Drit⸗ theil weniger als gewöhnlich an Ertrag geliefert hätte, wenn nicht die bei einigen Fabricationsg Branchen momentan eingetretene Geschäftsflauheit, die freilich hier zu Lande von Weihnachten bis Ostern in der Regel stantfindet, und der in Folge derselben dem Arbeiter zugemessene kärglichere Lohn ein Mißverhältniß zwischen Verdienst und Preis der Lebenebedürfnisse hervorge⸗ bracht hätte. In Betreff der Erwerbeverhältnisse bemerkt die Deputation, daß die Instrumenten Fabrication sich zwar gegenwärtig nicht, wie die Regierungs⸗ Vorlage erwähnt, eines besonderen Betriebs erfreut, und daß auch die Fabri= cation der obergebirgischen Posamentierwaaren, so wie die Spitzen Manufaktur, augenblicklich unter den Einflüssen des Wechsels der Mode und des Geschmacks nicht ganz unbeträchtlichen Schwankungen unterliegt; indessen darf man doch der Regierung insofern bestimmen, als bei den sogenannten Fabrik Gewer⸗ ben — mit Ausnahme der Baumwollen- Weberei in ordinairen Artikeln und der Strumpfwirkerei, bei welchen der äußeist geringe Verdienst und hier und da sogar die Verdienstlosigkeit der Arbeiter leider keine neue Eischeinung ist — eine eigentliche Arbeitsstockung nicht eingetreten ist. Gewiß ist es, daß kein Anlaß vorhanden ist, zu befürchten, daß mit Eintritt des Früh⸗ jahrs nicht, wie es gewöhnlich geschieht, eine erhöhte Thätigleit im Fabrik- wesen und im Handel beginnen werde, und da zu erwarten steht, daß zu derselben Zeit auch die Landwirthschaft und der Bau von Eisenbahnen wie— derum eine Menge Hände beschäfligen werden, so darf man hoffen, daß in den meisten Distrikten des Landes ein Mangel an Beschästigung, und zwar an lohnender Beschäftigung, nicht eintreten werde.
Leider giebt es in den höheren Gegenden des Erzgebirges und Voigt— landes eine Anzahl von Orten — deren gedenlt auch die Dekreibeilage —, die selbst in gewöhnlichen Zeiten auf den Erwerb des zur äußersten Lebensnoth- durft Erforderlichen beschränlt sind, deren Bewohner, selbst bei den günstig⸗ sten Nabrungs- und Eiwerbs - Verhältnissen in den übrigen Landestheilen, bei rauhem, unergiebigem Boden, bei zum Theil, namentlich im Winter, unwegsamen Straßen und dem dadurch herbeigeführten Mangel an Mitteln zur Communicgtion mit anderen Distrikten, unter einer solchen Ungunst ei— . Verhältnisse zu leben genöthigt sind, daß sie die öffentliche Fürsorge eben so als die Hülse von Menschenfteunden jetzt doppelt in An— spruch nehmen und verdienen.
Nach dieser Daistellung der Verhältnisse, welche zu dem Allerhöchsten Dekrete Veranlassung gegeben haben, wird es nicht überflüssig sein, sicͤh des Standpunktes zu erinnern, twelchen der Staat, gegenüber jenen Verhältnissen, einzunehmen hat, und die Frage sich zu beantworten, ob und in welcher Weise die Staats · Regierung zu Maßregeln veranlaßt, befugt oder verpflich tet sich erachten könne, um jene Verhältnisse zu reguliren, zu ordnen, irgend- wie in dieselben einzugreisen, ihnen eine günstigere Gestaltung zu verleihen und die Folgen der Üüngunst derselben von dem Lande oder einem Theile seiner Bewohner in irgend einer Weise abzuwenden.
Vor allen Dingen ist zu bemerken, daß es außer der Macht des Staats und seiner Regierung liegt, solche Kalamitäten, welche z. B. durch eine all— gemeine Stockung der Gewerbe herbeigeführt worden, zu beseitigen, weil dies, von allen anderen Gründen abgeschen, Mittel ersordern würde, die dem Staate nicht zu Gebote stehen; ja, der Staat würde nicht einmal den, wenn auch nur zeitweilig eintretenden Mangel an Arbeit und Verdienst in einer einzelnen Fabribranche dadurch, daß er den Fortbetrieb ver betheiligten Ge—= werb Etablissements übernähme, auszugleichen im Stande sein, wenn er nicht seine Geldmittel den ihm eigens zugewiesenen Zwecken entziehen und auf diese Weise ein weit größeres Uebel als das zu beseitigende hervorbringen wollte. Es kann daher nicht befremden, wenn der Staat auch bei den ge⸗ genwärtigen Verhältnissen zur Abhülfe derjenigen Gewerbe, die durch nach- theilige Konjunfturen niedergedrückt sind, seine Geldmittel nicht verwendet. Wenn auch dem Staate die Macht beiwohnt, einem Gewerbe Hindernisse in den Weg zu legen oder Hindernisse desselben aus dem Wege zu räu— men, so kann doch von einem Eingreifen in gewerbliche Verhälinssse, um sie zu schaffen oder zu heben, von einem Reguliren, Ordnen und Beherrschen derselben von Staats wegen die Rede nicht sein. Es sind dies Bemerkun— gen, die sich e von selbst verstehen, die zu wiederholen aber darum nicht uberflüssig erscheint, weil noch jetzt Manche des Glaubens leben, die Re— gierung eines Staates könne und müsse auch in Verhältnissen der erwähn- ten Art einschreiten.
Eine andere Frage ist die, ob nicht der Staat diejenigen Individuen, denen die bestehenden Nahrungsverhältnisse nicht gestatten, sich ihren Unter— halt n,, selbst zu erwerben, mit Geld oder sonst auf geeignete Weise unterstützen solle. Auch diese Frage muß verneint werden. Tenn die Ver- wendung von Staatsmitteln zu solchem Zwecke würde sich nach der beste— henden Gesetzgebung, welche sich auf das Kommunal-Prinzip gründet, nicht rechtsertigen lassen. Nach diesem Prinzip hat jeder Ort die Vempflichtung, für die Unterstüͤtzung der ihm Angehörigen selbst, ohne Zuthun des Staa— tes, 6 zu tragen, und nur in dringenden Fällen, z. B. bei der Unzu⸗— länglichleit der Kommunalmittel, hat der Staat die Pflicht, die letzteren für enen Zweck zu ergänzen. Es ist daher auch nicht Sache des Staates, sich unmittelbar der einzelnen bedürftigen Individuen anzunehmen und ihnen unterhalt zu verschaffen, sondein er wird sich darauf beschränken müssen, vermittelnd und anregend auf die Gemeinden, denen die Unterhaltung ihrer Bedürstigen obliegt, einzuwirken.
Von diesen Gesichtspunlten aus betrachtet, werden die Maßregeln, welche die Staats- RNegierung in Bezug auf den Stand der Nahrungs- Verhältnisse im Lande ergriffen hat, erklärlich, aber auch gerechtfertigt erscheinen.
Was die einzelnen dieser Maßregeln anlangt, so bestehen sie in einst— weiliger Aufhebung des bestehenden ,, 1 6. 6 Müblen- Fabrikate, wobei dankbar zu erwähnen ist, daß die inländischen Eisenbahn . Verwallungen für den Transport von dergleichen Gegenständen ermäßigte Frachtsätze zugestanden haben; ferner in Erlassung einer die Be⸗ richtigung der öffentlichen Meinung bezweckenden Bekanntmachung des Mi— nisterlums des Innern über den Stand der Nahrungs-Verbälinisse vom 16. November v. J., worin zugleich zur Bildung von Hülfs-Vereinen auf⸗ gefordert wird, so wie in einer Verfügung an die Obrigkeiten, die Ueber= wachung des Brodmarktes und die Versorgung desselben in Städten durch Landbäcker betreffend.
Die Deputation findet hierbei nichts zu erwähnen, und wenn sie an— fangs die Absicht hatte, den Vorschlag zu machen, daß man von Ceilln der Stände - Versammlung die Stagis-Regierung um Vernehmung mit der oͤsterreichischen Regierung wegen Beleitigung des Ausgangszolles auf Ge⸗ traide c, ersuchen möge, so hat sie doch davon in der Urberzeugung von der Erfolglosigkeit einer solchen Verncthmung bei den obwaltenden Umstän= den absehen zu müssen geglaubt.
Hiernächst verdient besondert Erwähnung das Bestreben der Armen— Behörden in den einzelnen Orten und der zum Theil schon vor der Belannt= machung des Ministeriums des Innern vom 16. November v. J. zum Theil auf Anlaß derselben zusammengetretenen Hülss vereine, der schon eit Jahren hier und da bestehenden verschiedenen Privat Wohlthätigkeits-⸗Vereine, so wie selbst einzelner Innungen, Hülfebedürftige zu unterstüͤtzen durch Suppen und Speise, Anstalten, durch Anschaffung von Kartoffel ⸗Vorräthen in größeren Quanistäten zum Wiederverkauf um und unter den Anschaffungslosten, Versor⸗ . der ärmeren Klassen mit Brennmaterial und dergleichen, sich wirksam shätig zu erweisen. Ja, die Deputation schlägt die Wirksamleit aller dieser offentlichen Privat-Gesellschaften so hoch an, daß sie glaubt, ihrer Thätig keit, Energie und Umsicht hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, sei es zu
verdanken, daß der momentane Nothstand der unbemitielten Klassen in den
einzelnen Orten gelindert worden ist und noch gelindert wird. Nur ist zu wünschen, daß es den Armen Behörden und Hulfs-Pereinen steis gelingen möge, die zweckmäßigsten und entsprechendsten Mittel zur Unterstützung der Bedürftigen aussindig zu machen, nicht blos den Kranken, Alten und Ar- beitgunsaͤhigen von den Gesunden und Kräftigen, sondern namentlich auch den Rechischaffenen und Aibeitslustigen von den Arbeitsscheuen und Trun⸗= kenbolden und den Verschämten von dem Unverschämten zu unterscheiden.
Die Staats-Regierung hat erklärt, daß, da bei aller Anstrengung und Umsicht jener öffentlichen und Privat Anstalten doch die bisher von ihnen benutzten Hülfsquellen an vielen Orten früher erschöpst sein würden, als die Wiederkehr besserer Verhältnisse diesen Anstalten die Einstellung der Wirl= samleit gestatten werde, ein bei der Kreis- Direction zu Zwickau vorhande- ner, aus den Ueberschüssen der im Jahre 1842 veranstalteten milden Samm- lungen gebildeter Fonds zur Verabreichung angemessener Geldbeihülse zu verwenden sein werde. Die Deputation, welcher von den Herren Regie- rungs- Kommissaren mitgetheilt worden ist, daß jener Fonds ungefähr 9600 Rihlr. betragen, daß aber auch die Regierung über einen Theil dieser Summe in der angedeutelen Weise schon nf igk habe, kann die Ver- wendung dieses Fonds zu dem angegebenen Zwecke nur wünschenswerth finden.
Weiter spricht sich die Staats⸗-Regierung dahin aus, daß es bis jetzt be⸗ sonderer Veranstaltungen, um der ärmeren Klasse durch Arbeiten für öffent- liche Rechnung Beschästigung und Erwerb zu gewähren, zur Zeit noch nicht bedurst habe, und daß auch zu erwarten stehe, daß es mit Eintritt des Früh= jabres und sobald namentlich die Eisenbahnbauten wieder krästiger in An- griff genommen werden könnten, auch ohne direkte Dazwischenkunft des Staats an Gelegenheit zu lohnender Arbeit nicht fehlen werde. Wenn indessen doch in einzelnen Gegenden die Nothwendigkeit hervortreten sollte, hierbei helfend einzugreifen, so würde man darauf Bedacht nehmen, die zur Verwendun für Straßenbauzwecke im Jahre 1847 bestimmten öffentlichen Fonds r nn zeitig zur Verfügung der betreffenden Behörde zu stellen, auch würde man erforderlichenfalls nicht anstehen, der Bevölkerung der von einer allgemeinen Arbeitsstockung betroffenen oder in Folge anderer Kalamitäten nothleidenden Distrilte durch Anordnung außerordentlicher Straßen- und Communications- wegebauten oderähnlicher nutzbringender Arbeiten eine Erwerbs quelle zu eröffner.
Die Deputation giebt sich zwar auch der Hoffnung hin, daß der Ein- tritt des Frühjahrs von neuem freudige Aussichten für Gewerbe und Han⸗ del eröffnen und von neuem Segen über das Land bringen werde, wie denn überhaupt insonderheit im Gewerbs- und Fabrilwesen die Zustände schnel- lem Wechsel unterworfen sind und uneiwartet schnell neue günstige Erschei⸗ nungen auf ungünstige folgen. Sie muß jedoch der Staatsregierung voll—= kommen beipflichten, wenn dieselbe bei der Möglichkeit, daß jene Hoffnung nicht in Erfüllung gehe, sich bereit zu halten gesonnen ist, diejenigen Mittel zu Straßen- und Communicationswegebauten, die ohnehin zu ihrer Vei⸗= fügung gestellt sind, zugleich mit zu dem Zwecke lohnender Beschäftigung Unbemitielter und momentan Erwerbloser zu verwenden. Zwar ist die Be⸗ fürchtung nicht ganz ungegründet, daß solche Personen, die in der Regel mit leichlerer Arbeit beschäftigt, zu schwerer Arbeit nicht tauglich sind, von jenem Beschästigungsmittel einen durchgängigen Gebrauch nicht werden machen können. Indessen bietet doch jene Maßregel eine Zeit lang Ge⸗— legenheit nicht nur zu lohnender, sondern auch zu ehrenhafter Beschäftigung, die namentlich jüngere kräftigere Personen nicht verschmähen, und an die sie sich gar bald gewöhnen würden. Vornehmlich verdient hier der Bau von Communicationswegen und die Unterstützung der Kommunen dabei von Seiten des Staats um deswillen Berücksichtigung, einmal, weil ein Mangel an guten Wegen dieser Art in der That im Lande vorhanden ist, und dann, weil gleichzeitig mehrere dergleichen Baue auf verschiedenen Punkten des Landes in Angriff genommen und zu dem doppelten Zweck ausgeführt werden können, Unbemittelteren in der Nähe Beschäftigung zu gewähren, dem Bedürfnisse des leichteren Veikehrs zwischen einzelnen Orten zu genügen und zugleich den letzteren selbst in diesen Orten einigermaßen zu beleben. Außer Berücksichtigung wird allerdings der Bau größerer Chausseen hier ebenfalls nicht bleiben können, und wenn die Staatsregie rung die ihr auch in dieser Hinsicht zur Verfügung gestellten Mittel, so weit irgend thunlich, da verwendet, wo das Bedürfniß zu lohnender Be⸗ schäftigung der ärmeren Klasse mit dem Bedürfniß des Straßenbaues zu— sammentrifft, so wird den einschlagenden Rücksichten ensprochen werden. Beziehung auf den vorliegenden Punkt haben die bei der geehrten Kammer eingegangenen und der Deputation überwiesenen Petitionen: 1) der Stadt- verordneten zu Neukirchen im Voigtlande, Karl Kretzschmar und Genossen, welche um Verwendung für den Bau einer Straße von ihrem Orte nach Böhmen hin, nach Schönbach und nach Graßlitz behufs der Linde⸗ rung des dort herrschenden Nothstandes, 2) der Weber und Strumpswir⸗ ker in Stollberg, Friedrich Gottlob Schaarschmidt und Genossen, welche zu gleichem Behuf um Intercession wegen eines Chausseebaues von Stoll—= berg über Neuwiese nach Zwickau, 3) des Gemeinde-Rathes zu Klingen— thal, Karl Heinrich Teller und Konsorten, welche ebenfalls um Verwendung für Anlegung einer Chaussee von Klingenthal nach Neukirchen bitten, 45 des Stadtraihs zu Thum, Johann Karl Pabst und Konsorten, welche die ständische Verwendung wegen Baues von Straßen zwischen Thum und Wollenstein, so wie zwischen Thum und Zschopau in Anspruch nehmen, und 5) des Gemeinde-Raths zu Untersachsenberg, Christian Heinrich Fer= dinand Woblrab und Konsorten, welche der unter 3) bezeichneten Petilion sich anschließen. —̃
Möglicherweise werden unter Voraussetzung der Fortdauer ungünstiger Nahrungs-⸗-Verhälinisse in einigen Landes-Distriften höhere Ansprüche an die Staatskasse in der vorliegenden Hinsicht gemacht werden, als die Regierung aus den ihr zur Verfügung gestellten Mnteln gewähren kann, und die De= putation stellt daher den Antrag: „Die Kammer wolle im Vereine mit der eisten Kammer die Staats, Regierung in der ebenbezeichneten Voraussetzung ersuchen: a) außer den für Communicationswegebauten für das laufende Jahr nach dem Budget bestimmten 10,000 Rihlr. anderweit eine Summe bis zur Höhe von 10,909 Rihlr. zu gleichem Zwecke zu verwenden, H) die Ver- wendung dieser Summen, so wie der für Chaussee⸗Neubauten für das Jahr 1847 budgetmäßig bestimmten 80, 09009 Rtihlr. und des entsprechenden An- theils der auf die Finanz- Periode außerordentlich verwilligten 100 000 Rihlr. so weit irgend thunlich, da eintreten zu lassen, wo dem Bedürfnisse des Straßen und Wegebaues und dem der Beschäftigung der ärmeren Klassen in gleicher Weise genügt wird, c) den oben erwähnten Pelitionen aber ge— eignete Berücksichtigung angedeihen zu lassen.“
Die Deputation sügt hinzu, daß mit dem Antrag unter a) die Finanz- Deputation sich einverstanden erklärt hat. So viel den Antrag unter e) an= langt, so enthält sich die Deputation der besonderen Bevorwortung der in den Petitionen erwähnten Straßen; einmal, weil ihr nech andere Straßen⸗ bauten als dringend nothwendig genannt worden sind, und dann, weil sie bei dem Mangel spezieller Unterlagen über die Dringlichkeit des einen oder anderen Straßenbaues ein hinreichend motivirtes UÜrtheil nicht abzu⸗— geben vermag, so daß sie daher dem Ermessen der Staatsregierung die Beurtheilung der Nothwendigkeit der Bauten in den angegebenen Bezie=
hungen überlassen muß. — 8 ; ; , für ihre Rechnung Ge⸗ Die ce; ob die Regierung anzugehen sei, für ihr 5
traide⸗ und Kartoffel ⸗Einkäuse in' Auslande zu machen, um dem dischen Bedürfnisse zu Hülfe zu kommen, ist auch bei der — 3 — genstand vielseitiger Besprechung und a e mit n, nn n- nern gewesen. Einverstanden hat man denn de nen, e,. er Vor- lage n müssen, daß es nicht Sache den Regierung 1 — die Versorgung des hierländischen Bedürfnisses bezüglich an, eiden Gegen- fände dzu dübernehmen, ba hierzu Mittel, gebören, in deren Besit der Staal sich gar nicht befinde! und auf dem jebigen Standpunkte der Berlehrd. Vhthaltniste bie, lommerziel; Spern lation am,. natihtlichsten unde 'sichersten bie Anschaffung. des. Wedärfhgises, vsrmitteln wird, wo.
wenn ssie sich herbeilassen sollte, merkanmtilische
, . gedachten Zwede zu machen, bei allen gui
öchst: wahrscheinlich, ja jedensalls den Gegen=
bern nn,. und dem Publikum, so wie der Dia ct ii einen gleich großen Nachtheil zufügen würde.
Wies schließt sedoch keincswegeg aus, daß von Selten der Staats.
Regierung an einzelnen Orten des Landes, wo ein momentanes dringendes