urtheilen können, ob und welche Papiere aus den Büreaus des Hern Isturiz verschwunden sind. . In derselben Sitzung des Kongresses erklärte der Minister= Prässdent, die spanische Regierung hätte den diplomatischen nige tn der südamerikansschen Freistaaten in Londan anzeigen lassen, sie wür f nicht zugeben, daß auf spanischem Grund und Boden der . Flores feine Rüstungen gegen Ecuador ausführe, oder, 65 argen andere gegen die Unabhängigkeit jener Staaten gerichtete 4 unternommen würden. Auch scheint es, daß die Regierung dem ge. neral Flores, der von London hierher zurückkehren wollte, den Ein⸗
tritt in Spanien verweigert hat. ; ; Hen ist hier . dem nördlichen Portugal die Nachricht ein-
ĩ en der Königin unter dem General Casal . 1 53 v. M. bei Villa pouca eine entscheidende Niederlage beibrachten. Der miguelistische General M' Donald blieb in dem Treffen und wurde in Sabrozo beerdigt. ;
Die diesseitige Regierung trifft Vorbereitungen zur Ausstellung eines Observatione-Corps an der portugiesischen Gränze.
pereinigte Staaten von Nord Amerika.
London, 12. Febr. Das Paketschiff „Queen of the West“ hat Nachrichten aus New - Nork bis zum 23. Ja nu ar überbracht; die Mittheilungen sind nicht von Wichtigkeit. Nach den Berichten vom Kriegsschauplatze scheint der Marsch Santana's auf Santillo zu nur eine Kriegslist gewesen zu sein, da die vorgerückten mexikanischen Heerhaufen nur zum Auskundschaften oder Verproviantiren ausgesandt worden zu sein scheinen. General Taylor rückte indessen am 15. De⸗ zember von Monterey nach Victoria vor, wo 5000 Mann Mexikaner unter General Urrea stehen sollen. Die New⸗Orleans Journale sagen, Santana habe nur 109000 Mann bei San Louis Potosi zusammen, die dazu mit Allem schlecht versehen seien. Das amerikanische Geschwader hatte die Stadt Lagung de los Ternines ohne Widerstand eingenommen, wo es alle Waffen und Munition wegnahm und die Kanonen zerstören ließ. Aus Mexiko erfährt man, daß man die Kriegskosten dadurch zu decken suchte, daß die di⸗ rekten Steuern ein ganzes Jahr vorausbezahlt werden sollen. In Yukatan herrschen neue Wirren. Eine Kommission sollte sich nach Washington begeben, um die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit durch⸗ zusetzen; Commodore Connor war aufgefordert worden, die Stadt inzwischen nicht anzugreifen. Nukatan erklärt, daß es zu seiner Selbst⸗ erhaltung sich unabhängig erklären müsse, indem es sonst, allen Fol⸗ gen des Krieges bloßgestellt bleibe.
Das Repräsentantenhaus hatte eine Bill verworfen, welche eine Summe von zwei Millionen Dollars zur Verwendung der exeku— tiven Gewalt gegen Mexiko verlangte. Das Kabinet ist dem Antrag des Herrn Calhouns sehr abgeneigt, daß die Operationen des Hee⸗ res und der Marine hinfüro sich blos auf Zurückhaltung und Ver— theidigung der jetzigen Eroberungen beschränken sollen. General Taylor soll sich aber selbst dafür ausgesprochen haben, indem er die Stadt Santillo für den äußersten Punkt hält, bis zu welchem die Amerikaner vordringen sollen. Er beschwert sich auch über Mangel an Trangportmitteln, meint, daß man von Veracruz aus nach Mexiko vordringen müsse, und hält die Aushebung von 15,000 Freiwilligen sür nöthig.
Eine Bill soll nächstens dem Kongreß vorgelegt werden, um die Einwanderung fremder Armen und Verbrecher in die Vereinigten
Staaten zu verhindern.
Handels- und Börsen- nachrichten.
Berlin, 19. Febr. Die Stimmung der Börse war heute wieder günstiger und die Course der meisten Actien höher als gestern.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 18. Februar 1847.
Zu Lande: Weizen 3 Rihlr. 9 Sgr.? Pf., auch 3 Rihlr. 6 Sgr.; Roggen 3 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rihir. 26 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 2 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; kleine Gerste 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pfz Hafer 1 Rihlr. 24 Sgr., auch 1 Rihlr. 18 Sgr. Eingegangen sind 90 Wispel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rihlr. 18 Sgr., auch 3 Rihlr, 41 Sgr. 5 Pf. und 3 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Roggen 3 Rihir. 3 Sgr. 7 Pf., auch 3 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf.; große Gerste 2 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Haser 1 Rihlr. 17 Sgr. 4 Pf., auch Rihlr. 13 Sgr. 19 Pf.
Mittwoch, den 17. Februar.
Das Schod Stroh 8 Rihlr, auch 5 Nihlr. 5 Sgr. Der Centner Heu
1è Rihlm., auch 20 Sgr.
Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 14 Nihlr. 5 Sgr., auch 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.; meßzen⸗ weis 2 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Sgr.
Branntwein ⸗⸗Preise. Die Preise von Fartoffel⸗Spiritus waren am 12. Februar 1847 325 — 33 Rihlr. 3. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart 3 54 96 oder 10,800 99 nach Tralles.
13. . 33 J 15. . 3 16. . ö. 17. x 335 — 3 18. r 337 — 33 n Korn-Spiritus: ohne Geschäst.
In unserer Bekanntmachung vom 11. Februar d. J. ist der Spiritus Preis vom 9. Februar 1847 irrthümlich „335 — 333 Rthlr.“ anstatt: 325 — 32 Rthlr̃. angezeigt worden.
Berlin, den 18. Februar 1847.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Eer lQliner Börse. Den 19. Februar 1847.
Pr. Cour. krief. Geld.
; Pr. Cour. ; ; Hon ds. X Act ien. * ĩ hriet. ] Geld. Gen
St. Schuld- Seh. 3 . Prämĩien- Scheine do. Prior. Oblig. 41
d. Seeh. 2 56 T. 47 do. do. do. 5 B. St. E. Lt. Au. B. — RBonnu-Kölner Esb. 5 Kr. Schw. Erb. E. ] do. do. Prior. Obl. 4 CIln-Minden. v. e. 4 Düss. Egli. Bisenb. — do. do. Prior. Obl. Magd. (Halbe t. Eb. Md. Lp. Eisenb.
do. do. Prior. Obl.
url. Potsd. Mag diu. 4 — 1007 Kur- u. Neumärk. Schuldvers ehr. Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfaudbr. ö Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfaudhr. Pomin. do. Kur- u. Neum. do. 3 Schlesische do. 3! Niedersch.- Märk. do. v. Staat ga- do. Priorität rantirt. Lt. B. 35 — do. Prioritüt Nied. Mr. Ewsb. do. Priorität Ob. - Schles. E. L. A
w D c —
28 —— *
Gold al marco. Friedrichsd' or. .. 3412 Aud. G6ldm. à s Tb. — * do. Prior. Disconto. a m. 5 do. Lt. B. — Rhein. Eisenb. — do. Stamm-Prior. (voll einge ahli 4 do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 3 Thüringer
Actien. Brl. Anh. Lit. A. do. do. Prior. Obl. 4 —
Kerlin-IIanb. 1101 100
Quittungsbogen in Aufrechnung gebracht. Die Ver
do. Priorititld. g65 965 wih. n. (C. 0. 4
Ans wärtige Börsen.
Amsterdam, 15. Febr. Niederl. inkl. Sch. 58. 56 Span. 19. 395 do- 375. Pass. — Ausg. —. Zinal. 53. Poln. — Preuss. Pr. Seh. —. 4965 Rasa. Hope S8 .
FrankFurt a. M.., 16. Febr. 596 Met. 108. 1073. Rauk-Actien p. ult. 1875. 1873 ne,. n., Aeiien 6ß5 G. Nope 87] G. Sue. 87 . Int. 58 1. . Foln. 300 FI. 100 G. 40. soo FI. 80. 803.
Ha m h urg, 17. Febr. Bank- Actien 1570 Br. KEul. Russ. 105. *
Faris, I5. Febr. 596 Rente iin our. 118. 60. 396 do. sin our. 77. S5. Neapl. — . 3965 Span. — PFass. —.
Wien, 16. Febr. 576 net. 1071. 495 0. 993. 360 do. 73. Nank- Actien 1574. 70. Anl. de 1934 53. de 18239 1183. Nordb. 173. Gloggn. 1212. Mail. 109. Livoru. 93. Pest. 9857. Bud v. 83.
Meteorologische Geobachtungen.
Abends 10 Ube.
Nachumttag⸗ 2 Uhr.
1847. 18. Febr.
Morgens Nach einmaliger
6 Uhr. Heob achtung. Luftdruck 335, 52 Par- 335 94“ per. 337, 18“ Far. Quellwärme 7,7“ R. Luftwarie .... 4 1,47 R. 4 4,17 R. 4 4,0 R. Flusswärme 0, o R. Thaupunkt.. .. 4 1,07 R. 4 3,87 R. 4 3,7 R. Rodennwärme — 0, 8 H. Duustskttiguns. 90 pet. S9 pCt. S9 pot. Ausdünstung 0, 009“ Rh. Wetter Nehel. Regen. ueblig. Niedersehlag O, 102“ Rh. Wil .. W. 8 W. 8W. Wärme wechsel 4 4,7“ Wolkenzug ... 4 3, 19 Tagesmittel: S9 pet. WS w
336 253“ Har. .. 3,
F in m
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 20. Febr. Im Schauspielhause. I0ste Abonnements⸗ Vorstellung: Ein Sommernachtstraum, nach Shakespeare, von Schlegel, in 3 Abth. Musik von Felir Mendelssohn⸗Bartholdy,
Sonntag, 12. Febr. Im Opernhause. 22ste Abonnements-Vor= stellung: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth., mit Solotanz. Musik von Rossini. (Mad. Viardot-Garcia: Rosine.) Dieselbe singt am Schlusse der Oper ein Rondo aus der Oper: La Cenerentosa, von Rossini. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus⸗ Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 16 Sgr. ʒ in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Sonnabend, den 20ten d., Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufs⸗Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft werden müssen. Auch die Freibillets kännen nur bis zu dieser Zeit aufbe⸗ wahrt werden.
Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Die Räuber, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
Ai gem ern er Anzeiger.
sident von Bassewitz) liefert in diesem Werke
funfzchnte Band am 15. April, die übrigen folgen
Bekanntmachungen.
7891 PrDOCIama. Nothwendiger Verkauf.
Die Eibpachtsgerechtigkeiß des zu Grünhoff belegenen, dem Erbpachtsbesitzer Leopold Alexander Benedix zu⸗ ehörigen Grundstücks, welches zu 4 Prozent auf 6529
hlr. 17 Sgr. 6 Pf., zu 5 Prozent auf 5221 Thlr. 16 Sgr., zu 6 Prozent auf 1369 Thlr. 20 Sgr. ge—⸗ richtlich abgeschätzt ist, soll zufolge der in der Registra—= tur einzusehenden Taxe, am 29. April f. J., Vor- mittags 16 Uhr, im heirschaftlichen Hofe zu Klein-Katz an den Meistbietenden verkaust werden.
Zu diesem Termine werden zugleich alle unbelannten Real-Prätendenten zur Vermeidung der Prällusion hier= mit vorgeladen.
Neustadt, den 2. September 1846.
Patrimonialgericht Klein- Katz.
1136 Bekanniumachung.
Bergisch⸗Märkische Eisenbahn.
Unter Bezugnahme auf * die in . Gesell⸗ schasts Statute §§. 11
bis 15 enthaltenen Be⸗ stimmungen, sordern wir
R die Actionaire hierdurch
Eh auf, die fünfte Raten= win, . rü Zahlung von Zehn k ᷓ , auf die resp.
——— — — * Actien bis zum 1. März 1847 nach Wahl der Actionaire bei folgenden Bankt⸗ häusern, welche die Zahlungen vom 1. Januar 1847 ab in den Vormittagsstunden in Empfang nehmen wer⸗= den, zu leisten, ;
in Berlin: bei Herren Gebrüder Schigler,
Elberfeldt von der Heydi Kersten u. Söhne,
* n. y J. Wichelhaus Peer Sohn und
Barmen ⸗ Gebrüder Fischer.
Es sind bei dieser Einzahlung die über die früheren Einzahlungen von vierzig Prozent sprechenden Quiz- tungsbogen mit einem doppelten Verzeichnisse, auf wel= chem außer den Nummern der Quittungsbogen auch der gesammte Betrag der mit denselben eingehenden Zahlungen zu vermerken ist, bei einem der vorbenann⸗ ten Banlhäuser einzureichen. Eins von diesen Ver⸗ =. wird, mit der Empfangs ⸗Bescheinigung des
anlthauses versehen, als Interims⸗Quittung dem Actionair sofort zurückgegeben. Die Rückgabe der Quittungsbogen selbst, nachdem auf jedem derselben über bie neue Einzahlung quittirt sein wird, erfolgt ge—=
Retradilion der Interim Quittung.
Die auf die bisher er dn Vierzig Prozent fallen
den Zinsen seit dem letzten Einzahlungstage, J. No- e., werden gemäß §. 15 des Staluis zu vier
.
vember Prozent mit Sechzehn Silbergroschen bei jedem
zinsung der gegenwärtigen Einzahlung beginnt vom 1. Marz 1847 ab. Elberfeld, den 19. Dezember 1846. Die Direction der Bergisch⸗Märlischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
P r II Wilhelm (Steele Vol winkeler)
zisenbahn-Gesellschaft. Neunte Einzahlung von lar Lehn Prozent.
Mit Hin weisung auf die in den Quittungs- bogen entlialtenen Be- stimmungen weiden die Actionaire der Prinz- Wilhelm Eisenbalin-=
. Gesellschast hierdurch aufgesordert, die neunte Einzahlung von Lehn Prozent oder Zehn LTha-
= ö .
6
,, ler pro Actie . bis zum 25. Februar d. ..
an leisten, je nach ihrer Wnalil,
in Berlin rei da Herren An— halt & Wagener,
— Cöln bei dem Herrn J. H. Stein. — Düsseldorf bei dem Herrn Wm. CGlefs, oder — Tangenberg „im Geschäfts- Lobale der Di- rection“, wo diese Einzahlung auf die gleichzeitig vorzule= genden Quitiungsbogen bescheinigt werden wird. Langenberg, den 15. Januar 1847. Die Direction.
ö. Literarische Anzeigen.
Im Verlage von F. A. Brockhaus in geip zig wird demnächst erscheinen:
Die Kurmark Brandenburg,
ihr Zustand und ihre Verwaltung unmittelbar vor dem Ausbruch des französischen Krieges im Oliober 1806.
Von einem ehemaligen höheren Staats⸗ Beamten.
Ein ehemaliger höherer Staaisbeamter (Oberptä
nicht nur eine vollständige, hauptsächlich aus amtlichen Quellen geschöpfte, historisch - statistische Darstellung der Verhältnisse, wie sie in der Kurmark, im Mittelpunkt der preußischen Monarchie, in Bezug auf Verfassung, Verwaltung und andere Zustände, unmittelbar vor den preußischen Kriegen mit Napoleon bestanden, sondern zugleich eine zuverlässige Materialien - Samm- lung und einen Leitfaden für einen großen Ab⸗ schnitt der preußischen Staatengeschichte. Als Ver- mächtniß des Verfassers an die Pro vinz, für die er während dieser ganzen Periode thätig war, und der auch nach seinem ZJurücktritt aus dem Staatsdienst seine Liebe und seine Kräfte zu= gewandt bleiben, als ein treuer Spiegel zur Verglei⸗ chung zwischen Sonst und Jetzt, dürfte das Buch den Behörden und Einwohnern der Provinz zum Geschäfts⸗ gebrauch und zur Erinnerung eiwünscht sein und auch für preußische Staatsmänner, Geschichtsforscher und Statistiker einen bleibenden Werth behalten, indem es schon deshalb, weil die Hauptstadt der Proxin; zugleich der Centralpunkt der Mongtchie ist, nöthig war, die Staats-Organisation im Allgemeinen stets im Auge zu behalten und in ihrer Entwickelung mit zu verfolgen.
Bestellungen hitrauf nehmen an in Berlin die
Gropiussche Buch u. Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12, in Potsdam die
Riegelshe Buchhandlung.
So eben ist erschienen:
i! Luther's Werke.
Bollständige Auswahl allt feiner Hauptschristen. Mit historischen Einleitungen, Anmerkungen und Registern
herausgegeben von
Otto v. Gerlach,
Königl. Konsistorialrath und Pastor zu St. Elisabeth. Band 13.
Der Uuterzeichnete, in dessen Verla 30 eben dieses Werk übergegangen itt, kann — gewiss zur Freude Aller, denen der Werth dieser Austzabe be— kannt ist — die Nachricht geben, dals die ungän- sigen Verhältnisse, welche bisher dem Erscheinen der Fortsetzung derselben im Wege standen, gänz= sich gehoben sind uad er durch den Herrn Heraus- geber in den Stand gesetzt ist, die fehlenden Bände auf das schnellste auszugeben.
Der vierzehnte Band erseheint am 15. März, der
in gleichen Zwischenräumen. Berlin, 15. Februar 1847. Wilhelm Besser, Verlags buchhandlung.
1471 Bei Duncker und Humblot ist erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu erhalten:
Das Preußische Wechselrecht
in seinen Grundsätzen und mit Berücksichtigung der fremden Gesetzgebungen praltisch dargestellt. Nebst einem Anhange: Von den Mäklern und den kaufmännischen Commissionairen. Von S. Borchardt. gr. 8. geh. 24 Ggr.
,,, . ö ĩ Musi kalien-Leih-lInstitut
der Buch-, Kunst- und Musikalien - Handlung von
1d. Bote & G. Bock,
Jägerstrasse No. 42, Ecke der Oberwallstralse. Abonnement für 3 Monate 1 Thlr. 15 Sgr. — Mit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betratz Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Thlr. — Ausführlicher Prospekt gratis. Für
Auswärtige die vortheilhaftesten Bedingungen.
1431 Der unterricht ; in der landwirthschaftlichen Meliorations- kunde
beginnt für den So mm erkursus in der Anstalt des
Unterzeichneten mit dem 14. April d. J. und dauert bis
zum 1. Septbr. Junge Leute, welche daran Theil neh=
men wollen, haben sich bis zum 15. März zu melden. C. Patzig in Kochstedt bei Deßau.
1130b! Vorläufige Anzeige. Mittwoch den 10. Marz e. im Lokale des Herrn
Kroll grand Bal masquè et par,
gegeben von Misgliedern des
Königl. Corps de hballet.
Entree à Person 1 Thir., zu den Logen à Person 1 Thlr. 15 Sgr. Der Beginn des Billet-Verkaufs wird nähtr angezeigt werden. Schriftliche Meldungen zu ganzen Logen suͤr resp. 10 bis 40 Personen werden von heute ab bel dem Haus - Polizei- Inspeltor Herrn Tad im Königl. Opernbhause entgegen genommen.
Das Ball -⸗Comitè.
aum ciner Zeile des Allg. Anjeigers 2 sgr.
B
Inhalt. Amtlicher Theil.
8 Berlin. Ernennungen und Abschieds - Bewilligungen in der rmer.
Deutsche Bundesstagten. Königreich Bavern. Nestript i die Anwendung des rn nende! — Königreich . Landtag. — Königreich Württemberg. Landtag. — Großher⸗
zogtbum Hessen und bei Rhein. Landiag. (Schluß.) — Herzog⸗
éihum Braunschweig. Aufhebung der Eingan S6 - Abgaben von Ge⸗ traide., Hülsenfrüchten u. s w. — Schreiben aus München. (Entlassung des Ministers von Abel und Beurlaubung der übrigen Minisier.)
Frankreich. Pari. Pairs - Kammer. — Lord Normanby. — Dle spanische Eibfolgefrage. — Zustände am Hose von Madrid. — Der Bey ven Tunig. — A. Dumas. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Die Abstimmung über das Oppositions-Amendemen! zum letzten Adreß-⸗
Paragraphen und die Klagen über Wabl - Corruption; Getraide - und Geldmarkt.)
Großbritanien und Irland. London. Die Times über die preußischen Patente zur Bildung eines Vereinigten Landtages. — Peel und Nussell über die Navigationsgesetze.
9 Brü ssel. Die neue Lustschifffahrts - Ersindung. — Ver⸗
es.
Schweiz. Kanton Bern. Die Schul⸗Synode. — Die sranzösische Gesandischast bestohlen. — Kanton Basel. Erwerbung des , rechts erleichtert, — Kanton Freiburg. Die Stadt Freiburg wird in Vertheidigungs-Zustand gesetzt.
Italien. Nom. Urbarmachung des Landes. — Die Einnahmen der
Klöster. Spanien. Briese aus Madrid. (Der Infant Don Enrique; Ver= (Die Karlisten in Catalonien.)
mischtes.) — und Paris. Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börfe.
Sing Akademie. (Das Paradies und die eri.) — Konzert, gegeben von A. Dreyschock im Saale der i üb. .
Amtlicher Theil.
Ihre Majestät die Königin haben auch in dieser Nacht ruhi und anhaltend geschlafen, und der Zustand Allerhöchstderselben 1 fortdauernd recht sehr befriedigend.
Berlin, den 20. Februar 1847, Morgens 95 Uhr. Dr. Schönlein. Dr. von Stosch. Dr. Grimm.
Nichtamtlicher Theil. Ynlan d.
Berlin, 20. Febr. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen⸗ blatte ist der Major von Sto sch, von der Garde- Artillerie⸗ Brigade, zum etatsmäßigen Stabs-Offizier, der Hauptmann Kehl von dersel= ben Brigade zum ,, Major, mit Belassung in seinem Ver- hältniß als Compagnie Chef, ernannt, dem General⸗Major und Com- mandeur der 2ten Infanterie Brigade, von Zaluskowski, mit Pension und dem Hauptmann von Steinwehr, vom 15ten In- fanterie⸗ Regiment, als Major mit der Regiments Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen sür Verabschiedete, Aussicht auf Civil= Versorgung und Pension, der Abschied bewilligt worden.
Allgemeine
erlin, Sonntag den Alben
Deutsche gundesstaaten.
Königreich Bayern. (N. C.) Die Königliche Regierung von Oberfranken hat an die Polizei⸗-Behörden und Physikate fol= gendes Resfript über die ,, des Schwefeläthers erlassen:
„Nachdem die Anwendung des Schweseläthers bei vorzunehmenden Operationen noch keinesweges so sichergessellt ist, daß hierüber reine Ersah⸗ lungen bestehen, am allerwenigsten noch ausgemittelt wurde, daß eine solche Anwendung leine nachtheiligen Folgen sür Leben und Gesundhelt hervor= bringt, ja mehreren Nachrichten zufolge, namentlich aus Paris, in der letzieren Zeit eben so ernste als betrübende Thatfachen die Gefährlichkeit der Aether - Elnathmung in mehreren Fällen bestätigt haben, auch nothwendigerweise es körperliche Leiden und lranlhafte Anlagen giebt, die eine solche Einathmung nicht ver= tragen, — überhaupt jede Anwendung in einzelnen Fällen die genaueste Erwägung bedarf, selbst schon in Beziehung auf die gerichtliche Medizin Fälle vorkommen können, die Berüchsichtigung verdienen: so sicht sich die Königliche Regierung veranlaßt, vorerst anzuordnen, daß dergleichen An— wendung des Schwesel- Aihers nur unter der unmitlelbaren Leitung von praltischen Aerzen geschehen darf, und leinesweges von untergeordnetem wundärztlichen Personal, und zwar bel Vermeidung von ae e Stra⸗ sen. Die prastischen Aerzte 38 übrigens verpflichtet, ihre Ersahrungen hierüber, unter genauer Auffüprung der einzelnen Fälle, den vergesetzten Physilaten anzuzeigen, um solche hierdurch in den Siand zu setzen, der Rö niglichen Regierung Anzeige hiervon zu ersfatten.“
Königreich Sachsen. (D. A. 3.) In der öffentlichen Sitzung der zweiten Kammer knüpfte sich die erste Verhandlung beim K an eine Eingabe aus Leipzig, in welcher die verfassungsmäßige Zusammensetzung der zweiten Kammer in Frage gestellt wird.
Abg. Haase: Es hat mich schmerzlich überrascht, daß eine Petition des angegebenen Inhalis, von Leipzig datirt, an die zweite Kammer gelangt ist. Ich kenne Leipzig, ich habe über 60 Jahre dort gelebt, und, gestüht auf diese Kenniniß, halte ich es für meine Pflicht, die feste Ueberzeugung auszusprechen, daß meine Wähler und der größte Theil meiner Miibüt⸗ ger die Tendenz dieser Petition nicht theilen. Im Gegentheil, Leipzig hofft und verlangt von der Kammer, daß sie den, wo nicht unfruchibaren und superfeinen, doch mindestens unzeinigen Zweifel, der über ihre m,, Zusammense ung anger sgt wurde, beseitige und ihre Zeit der Nahrungefrage zuwendet. Diese Hoffnung aber theilt mit Leipzig gewiß das ganze Volt. Ich habe mich gefreut, daß heute, nach. dem wir bereits vier Wochen hier versammelt sind, endlich der Augenblick gekommen ist, wo wir uns mit den Mitteln und Wegen beschästigen, den h Noihstand, welcher einen bedeutenden Theil unserer Miübürger be= rifft, abzumindern, aber um so mehr hat es mich schmerzlich berührt, daß kli in diesem Augenblicke u Recht, über diese Angelegenheit zu
erathen, in Frage gestellt wird. 3 ö
bg Poppe: Auch ich halte mich verpflichtet, öffentlich zu bekennen, daß ich in jeder Beziehung die Ansichten theile, welche der Abg. Haase so eben ausgesprochen hat. In Leipzig, daran zweifle ich nicht, ist gewiß hin länglicher Sinn dafür vorhanden, daß die Rechte der Stände gewahrt wer den, und ich habe daher nur zu bellagen, daß man nicht gewußt hat oder nicht wissen wollte, wie von Seiten der Staatsregierung über die recht- mäßige Zusammensetzung der Kammer die genügendsten Erklärungen gege⸗— ben worden sind. Die Majorität der Bewohner Leipzigs erwartet und ver= langt, daß die wichtigen und dringenden Fragen, um derentwillen wir zu—= sammenberufen worden sind, baldmöglichst ihrer Erledigung zugeführt und dem Lande nicht neue Opfer angesonnen werden.
Abg. Brochhaus: Ich kann gleichfalls nur beklagen, daß erst jetzt,
e 5 P ö euß l sch k 3 e l — U n g . Zeitung: * Friedrichsstraße r. 72.
Februar
Alle Po- Anslalten d 2 und zr, 2 — .
1847.
nachdem wir bereits vler Wochen beisammen sind, diese Zweifel angeregt
werden. Ich halte es der Würde der Kammer für angemessen, diese An— engen ben nicht an eine Deputation zu verweisen. ach meiner Ansicht leiben uns nur zwei Wege offen, nämlich entweder die Petition sosort bei⸗ zulegen oder uns so lange zu vertagen, bis der Deputanons - Bericht über diese Eingabe vorliegt. Denn wie sind wir im Stande, Beschlüsse zu fas⸗ sen, wenn unsere Kompetenz in Zweisel gezogen wird?
Der Präsident bemerlt, das Direftorium sei der Ansicht, daß dlese Petition an dieselbe Deputation abzugeben sei, welche über die verfassungs- mäßige Konstituirung der Kammer nach dem Antrage Dr. Schaffrath's ohne- hin Bericht zu erstanten hat.
Abg. Joseph: So weit ich die Landtags-Ordnung lenne, steht jedem Abgeordneten frei, eingegangene Petitionen zu bevorworten und näher zu begtünden. Hier aber 1 wir uns mitten in der Diskussion über die Petition selbst zu befinden. Abgesehen von der sormellen Zulässigkeit der Bemerkungen, die hier vorgekommen sind, dürfte es einem Abgeordneten kaum zustehen, Ausdrücke zu gebrauchen, wie diejenigen, welche wir so eben gehört haben. Die vorliegende Protestation ist jedensalls aus Ueberzeu⸗ gung hervorgegangen, und wenn die Herren sich darauf berufen, Leipzig so genau zu kennen, werden sie es auch insoweit zu würdigen wissen, daß sie nicht annehmen, 871 Bürger hätten eine Protestation ohne Ueberzeugung unterschrieben, und ich muß noch bemerken, daß diese Protestation sich für weiter nichis ausgiebt, als für eine Meinungsäußerung der Unterschriebe⸗ nen; die Stadt Leipzig damit in Verbindung zu bringen, ist durchaus kein Grund vorhanden. Wenn es gewiß zu wuͤnschen isi, daß der Landtag, der nun bereits vier Wochen lang nichts geihan, seine Thätigkeit endlich auf die Gegenstände seiner Bestimmung richte, so würde doch, auch wenn wir unter der Zeit noch mehr gethan hätten, der angeregte Gegen⸗ stand eine Hauptsrage sein. Ich halte daher im Interesse der Kammer, . Petition, anstanß sie beizulegen, möglichst schnell zur Berathung zu
ringen.
Staats -Minister von Könneritz: Es ist der Antrag gestellt wor—= den, zur Tagesordnung überzugehen, v. h. die Eingabe beizulegen. Wenn der Abg. Joseph behauptet hat, es sei nicht zulässig, gegen die Eingabe zu sprechen, steht demselben §. 60 der Landtags Ordnung entgegen, wonach die Kammer berechtigt ist, zu beschließen, was auf jede Eingabe zu thun, „ob selbige beizulegen“, an welche Deputation sie zur Vorbereitung künfti=
er Beraihung abz en, oder ob sie sofort zur Tagesordnung zu verwei⸗ en sei. Das Mi ium enthält sich, über das Formelle etwas zu erwie⸗ dern, es hat seinerseits nur zu erwägen, daß die Kammer sich bereits für legal konstituirt erllärt hat, und daß die Protestationen Einzelner außerhalb der Kammer gegen die Zusammensetzung und gegen die Beschlüsse derselben nicht anerkannt werden sönnen.
Der Präsident spricht die Ansicht aus, daß er die Kammer für ver= sassungsmaßig lonstituirt halte, und daß er diese Ansicht theils aus den bisherigen Verhandlungen, theils aus den bereits vorliegenden Alten ent⸗ nehme. Er glaube daber auch, daß über die Zulässigkeit der Beschluß⸗ sassung so lange Zweifel nicht erhoben werden könne, als nicht zugleich be⸗= wiesen wird, daß die Kammer nicht beschlußfähig sei. Daher schlage er vor, die Kammer möge beschließen, eine Debatte hierüber nicht weiter vor= zunehmen und die Eingabe an diejenige Deputation, welche mit demselben Gegenstande bereits beschäftigt ist, zu verweisen.
Nachdem der Abg. Eisenstuck sich wegen der bedenklichen Konsequenzen dagegen ausgesprochen, die Eingabe beizulegen, bevor die Kammer von derselben Kenntniß genommen, Abg. Brockhaus aber gegen diese Aeußerung sich mit dem Anführen gerechtfertigt hatte, daß er gar keinen Antrag gestellt, vielmehr nur die beiden Wege bezeichnet habe, welche nach seiner Ansicht der Kammer offen ständen, erklärte sich die Kammer für den Vorschlag des Präsidenten.
Auf der Tagesordnung stand der Bericht der ersten Deputation über das Dekret, die Nahrungs-Verhältnisse betreffend. (S. das gestrige Blatt
Sing ⸗Akademie. Das Paradies und die Peri. Musik von R. Schumann.
(Den 17. Februar.)
Die Episode „das Paradies und die Peri“, aus Thom as Moore's geist volle Dichtung Lalla Ruth, zum Gegenstande einer ausgeführten, musilalischen Composition zu machen, war jedenfalls eine Aufgabe, die einen phantaseereichen Komponisten, wie Robert Schumann, bei der poetischen Fasfung des Stoffes begeistern mußte. Die Lösung der Aufgabe gelang ihm in der That so gut, als dies überhaupt bei gewissen Schwächen des Textes in seiner und irgend eines Musikers Macht stand. Namentlich ist der Ton des Gedichtes sehr glücklich getroffen. Das morgenländische Kolorit, womit der Stoff anziehend gefärbt erscheint, tritt auch aus der musilalischen Behandlung überall entgegen und verleiht dem Werke ein so eigen- ihümliches Gepräge, daß es einen sesselnden Reiz auszuüben nicht verfehlt und in seiner Totalität als eine höchst interessante Erscheinung auf dem Gebiete der sogenannten „weltlichen Oratorien“, zu welcher Klasse es am füglichsten zu zählen sein möchte, begrüßt werden darf. Dennoch gestaltet sich der Ge sammeindiuck (trotzdem die Erzäblung von Seiten des Komponisien durch Einflechtung von mehrstimmigen Soli und durch eintretende Chöre möglichst belebt wan), der im Gedichte fehlenden, kräftigen 1 wegen, eimwas matt. Eine fen f. Monotonie verbreitet sich über das Ganze, obwohl die einzelnen Musilstücke, an und für sich betrachtet, sast sämm!lich geeignet sind, das höchste künstlerische Interesse in Anspruch zu nehmen. So bietet der erste Theil in dem fast durchgängig unisono ge— haftenen, mächtigen Chor:
„Doch seine Ströme sind jetzt roth Von Menschen Blut“, und in der sich anschließenden kurzen Schlachtscene eigentlich die einzigen Lichtpunkte sowohl dieses Theiles als des ganzen Wertes, während die folgenden Theile des Lieblichen, Duftigen, Reizvollen zwar in Menge, aber bes Erfrischenden, Belebenden, in Folge der Textanlage, sast nichts enthal⸗ ten. Erwägt man aber, daß Vieles im ersten Theile lediglich als das Er- gebniß kalter Reslerxion erscheint, insofern hier z. B. eine (wenn auch sehr sunstreich gearbeilete) Fuge auf den Worten: „Denn heilig ist das Blut“, ungehörigen Orts ein eschaltet ist und überhaupt mehr das harmonische als das melodiöse Element vorwaltet, so beschränit sich dennoch das Haupt-Interesse des Oratoriums — oder wie man die Tondich- tung sonst nennen will = auf die beiden letzen Abtheilungen, die, reich an Phantasie, voller Schönheiten und , D Züge, einen erwärmenden Eindruck hervorrusen. Wir erinnern z. B., um Einzelnes hervorzuheben, an den eigenthümlichen Chor der Genien des Nils: „Hervor aus den Wässern geschwind, Und seht das holde, engl! .
ver, obwohl im Styl entfernt an Mendel sohn anstreifend, in seiner
bezeichnenden, i, Weise sehr charalieristisch wirlt, ferner an die schöne Arie der Jungfrau: ̃
er
„O laß mich von der Luft durchdringen“ ꝛc.
worin sich eine Tiese der Empfindung, eine Sehnsucht und Leidenschaftlich= leit ausspricht, die von hinreißender Wirkung sind, während der Schluß des zweiten Theils, die Arie der Peri mit Chor, enisprechend den schönen Worten:
„Schlaf nun und rahe in Träumen voll Duft,
Balsamischer umweh' dich die Luft,
Als dem magischen Brand des Phönix enispiingt,
Wenn er sein eigenes Grablied singt —
Schlaf nun und ruhe in Träumen voll Lust, . Du, die treueste, liebendste Brust!“ sinnig und duftig ausgefaßt, den Hörer in eine wahrhaft pvoetische Stim · mung versetzt. Im dritten Theil verdient vorzugsweise der Einleitungs Chor der Houris:
„Schmücket die Stufen zu Allab's Thron“ ꝛc.,
seines lieblichen, einschmeichelnden Haupt⸗Motivs, überhaupt seiner dustigen, echt orientalischen Fassung wegen, auszeichnende Erwähnung, wiewohl auch die folgenden Musitstücke des Schönen und Trefflichen viel entfalten. Das Werl darf mithin als ein den gegenwärtigen Standpunkt der Kunst einneb- mendes, geistreich konzipirtes, Neues und Originelles zu Tage förderndes Tongebilde mit vollem Rechte zu den beachtungswerihesten und werthvoll—⸗ sten Kunst Erzeugnissen der heutigen Zeit gezählt werden; als solches nahm es in der That die lebhafteste Theilnahme der Hörer in Anspruch und hätte sicherlich noch reichlicheren Genuß gewährt, als dies ohnehin der Fall war, wenn die Ausführung weniger mangelhast gewesen wäre.
Wie ofimals, bildeten auch diesmal die Soli die Hauptklippe, an wel⸗ cher das Gelingen der Aufführung tveilweise scheiterte, abgesehen davon, daß der Komponist seiner Function als Dirigent ebenfalls nicht gewachsen schien und durch seine unzuverlässige Leitung das Game ost ins Schwanken brachte. Am meisten besriedigien, nächst dem Chor, Dlle. Caspari und Mad. Burchardt. Die beiden geschätzten Sängerinnen führten die Partieen des Engels und der Peri mit wohlthuender, fünstleri= scher Sicherheit, überhaupt zu Dank aus. Der Dilettant, der die Tenor- Soli übernommen hatte, genügte indessen schon durch schwachen Stimm- fonds nicht, obwohl et ein angenehmes Organ besitzt und (wie uns be⸗ kannt) im Zimmer und in gesellschafilichen Kreisen sehr Ehrenwerthes lei⸗ stet. Auch Herr Zschiesche vermag rein musikalischen Anforderungen nicht mehr nachzukommen.
Diese ewig wlederlkehrenden Uebelstände, in Betreff der Besetzung der Soll bei öffentlichen Aufführungen der Sing ⸗Atademie, zu beseitigen, scheint es nur ein einziges sicheres Mutel zu geben, das man, will man anders dem eigenen und dem Kunst - Interesst nicht entgegenarbeiten, anwenden möge. Man engagire für die sämmtlichen Aufführungen des nächsten Winters (da der dies sährige Cyllus n, ist), im Einverständniß mit der General I nMtendantur, die Königllchen Sänger, wo möglich kontraltlich. Wir sind überzeugl, daß dann plößliche Absagun gen (wie auch diesmal seitens der Letzteren erfolgt sein sollen) nicht leicht oder nur bei wirklichen Erlrankungen vorkommen werden. Selbst im letzteren Fall wäre aber die
Aufführung lieber zu verschieben, anstatt, wie heute, wo es noch dazu ein
— — * ? ö — — —— —
neues, ungelanntes Werk zu Ehren zu bringen galt, der Wirkung des- selben durch mangelhafte Besetzung Abbruch zu thun und den Hörern den Genuß zu verkümmern. 2.
Konzert,
gegeben von Alexander Drexyschock im Saale der Sing ⸗Akademie. (Den 18. Februar.)
Da wirt eine ausführliche Charakteristit des Herrn Alexander Dreyschock, als Spieler und Komponist, nach seinem zweiten Konzerte zu geben beabsichtigen, beschränken wir uns sür heute auf den Bericht, daß der treffiche ze seine außerordentliche Virtuosität vor einer zahlreichen Zubörerschast mit entschiedenem Erfolge bewährte. Sein Vortrag verbin= det seltene Kraft mit ungemeiner Zartheit und entwickelt eine Ausdauer, namentlich im Ottaven-, Sexten. und Terzenspiel, wie sie für den Augenblick wohl einzig und allein nur ihm eigen ist. Er spielte zuerst den eisten Satz aus einer Sonate eigener Composition in D-Moll. Sowohl die Composition selbst, als vorzugsweise der Vortrag, förderten des Schönen, Anmuihigen und Reizvollen in reichlichet Fülle zu Tage, so daß der Konzertgeber schon nach diesem Musikstücke den allgemeinsten Beifall ärndtete. Noch größere Anerlennung verschafften ihm mehrere, von ihm eben so effeltvoll komponirte, als mit glänzendster Bravour vorgetragene, lleinere Salonstücke, in welchen er die charalteristischen Eigenschästen seines Spieles geltend zu machen volle Gelegenheit fand. Mit der Auf- fassung des Konzertstücks von Weber, das zum Schluß des ersten Theils zur Ausführung kam, sind wir indessen nicht überall einverstanden, z. B. nicht mit dem Tempo der Einleitung, das uns zu langsam dünkte, und dann des Schlußsatzes, das uns zu übereilt schien. Uebtrhaupt verfuhr der Spieler mit der fremden Composition zu eigenmächtig und ließ im Feuer des Vortrags die Zügel oftmals zu sehr schießen, wodurch die Intentionen des Werkes nicht felten verwischt wurden. Die Ausfübrung trug, mit ei nem Wort, den Stempel des Bravourmäßigen in zu bobem aße und räumte dem Pirtuofen zu viel Vorrecht vor dem Musiker ein. Dagegen leistete Herr Dreyschock in der That Außerordentliches in ker zuletzt er spielten Variation (eigener Composition) über das englische Vollelied: God save hie Queen.“ Ein solcher Grad von Kraft. Belänigleit und Aus. dauer der linken Hand, wie er sich in dieser . effen karte, erregte mit Recht allseitige Bewunderung, wie denn überbaupt die Technik des Kon= zertgebers so vollendet ist, daß er ö ersten Virtuosen seines Instrumente
i werden verdient. ̃
9 1 Ian li die Herren Morgni und Kraus unterstütz-= ten das Konzert. Ersere fübrie, außer der. Negleitung zum Weber schen Konzeristück, die Ouvertüre zum „Wasserträger⸗ ven Cherubini, und eine fehr gedankenarme, lediglich auf Instrumentaleffekte Du vertürt von To mascher i , , unter Leitung des Herrn Ries, größten Bart tor stiimme
aus. Herr Moran sang mit angenehmer ben n g g 33 herr Kraus ein ansprechendes, aber n m m
ua, Eur.