1847 / 54 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Rechte, woher man zu einer Verdächtigung gegen diese Mit⸗ glieder des Landtags den scheinbaren Grund nehmen wolle. Die Selbstständigkeit der Stellung ihrer Mitglieder ist eine Gewãahr mehr für ihre Unabhängigkeit nach allen Seiten hin in wichtigen Fragen des Landes; es ist in der That ganz undenkbar, daß ihre Mig hi- der sich bei Bitten, welche wahrhaft das Wohl des Landes 576 ken, zwischen die Versammlung der Abgeordneten und den 6 stellen sollten, und die gemeinsame Liebe sür den König un 6 Vaterland wird, wenn es darauf ankommt, für diese n

teressen einzustehen, beide Versammlungen denselben Weg führen.

ö ö. * . d Spenersche Zei⸗ tun !ö.— Se 2 2 ar g sseit c fer . entlehnten Artikel über die egen, des 2 dem Dffizierstande enlfernten Herrn Korff, wonach, unter gugnaßme auf ka! neue Mlitait Strafrecht, die Verpflichtung des zc. Korff zum Wei⸗ terdienen als Gemeiner in Zweifel gestellt wird. Diese Zweifel fin⸗ den in den bestehenden Gesetzen ihre Erledigung. Nicht erst neuer⸗ dings, sondern bereits durch eine Allerböchste Kabinets⸗ Ordre vom 24. Januar 1817 ist bestimmt, daß die Entfernung aus dem Offizier⸗ stands, wenn der zu dieser Strafe Verurtheilte sich im land⸗ wehrpflichtigen Alter befindet, die gesetzliche Verbindlichkeit zum Dienst in der Landwehr nicht aufheben, sondern den Ein⸗ fritt! des Verurtheilten bei der, Landwehr als. Wehrmann zur Folge haben soll. Diese Allerhöchste Bestimmung hat durch die zeuen Militair-Strafgesetze keine Aenderung erlitten, indem dort als gesetzliche Folge der Entfernung aus dem Offizierstande der Verlust des Offizier⸗-Titels und der durch den Dienst erworbenen Ansprüche, so wie die Unfäbigkeit der Wiederanstellung als Offizier, keines wegs aber die gänzliche Entlassung aus dem Militair⸗Verhältniß angegeben ist. Hieraus folgt von selbst die Berechtigung zu der angeblich auf Befehl des General Kommando's des 7Tten Armee⸗Corps an den ꝛc. Korff nachdem er aus dem Offizierstande in die Reihe der Wehrmänner getreten war von seinem bisherigen Bataillons⸗Commandeur gerichteten Frage, „wo er sei⸗ nen ferneren Aufenthalt zu nehmen gedenke? da bekanntlich jeder aus dem aktiven Dienst beim stehenden Heere zur Reserve oder zur Landwehr übertretende Soldat den Ort, wo er sich aufzuhalten gedenkt, seinem bisherigen Befehlshaber namhaft machen muß, damit die vorschrifts⸗ mäßige Ueberweisung an das betreffende Landwehr⸗Bataillon erfolgen und seder Reservist oder Landwehrmann hinsichtlich der ihm obliegen⸗ den Meldung bei der Landwehr-Behörde kontrollirt werden kann.

Uebrigens sind die in jenem Artikel erwähnten drei Offiziere des bieleselder Landwehr⸗Bataillons nicht zu Gemeinen degradirt, sondern aus dem Offizierstande entlassen worden, so daß es auch in Betreff ihrer ganz den bestehenden Vorschriften entspricht, wenn sie nunmehr ihrer geseßlichen Verpflichtung zum Dienst in der Landwehr als Ge⸗— meine genügen müssen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) Die zweite Kammer beendigte in der Sitzung am 18. Februar die Berathung über das Dekret, die Nahrungs-Verhältnisse betreffend.

Abgeordneter Jani kam wieder auf die Auswanderung zurück, wünschte aber nicht Auswanderung in Masse von der Regierung organisirt, sondern nur Unterstützung der einzelnen Auswanderer. Er hielt die Theilung des größeren Grundbesitzes für nachtheilig und berief sich auf des Abgeordne⸗ ten Todt Zeugniß, daß die Dörfer, welche aus zerschlagenen Nittet= und Kammergutern herrühren, die ärmsten sind. Für ein Rabikalmittel hielt er die religiös sittliche Erziehung, damit die Menschen lernen, daß, wer nicht arheitet, auch kein Brod haben soll, sondern im Staat „als dürres Holz“

zu betrachten ist. J . - ; Staats 'ijnister von Lönnerißz bemerkte, in einer Zeit, wie die

jetzige weide allemal gellagt, waruni keine Magazine da seien, und in Zei⸗ ten, wo das Getraide anhaltend wohlfeil ist, würden die Magazine als etwas lleberflüssiges betrachtet; so sei es auch in Sachsen; 1817 sei eine Actien⸗ Gesellschaft zusammengetreten, um ein großes Magazin zu bilden, man habe aber gefunden, daß man dabei größere Verluste gehabt, ais wenn man das Geld angelegt hätte. Auch bei den Bergmagazinen habe sich ge— zeigt, daß die Verwaltung theuer sel, während die Magazine für die Bäaͤg— seuie unbequem waren. Deshalb habe man den Bergleuten statt des Ge⸗ traides Geld gegeben, und das sei auch vortheilhafter sür sie als das Ge— traide, welches sie in größeren Quantitäten erhielten und in der Negel nicht selbst benutzten, sondern wieder an die Bäcker abgäben. Allerdinge sei ein= mal Geld abhanden gekommen, allein derjenige, welcher es unierschlagen habe, ses nicht mehr zu erlangen gewesen und so der Strafe entgangen. Abg. Joseph berief sich wegen der Vortheile, welche mit Zerschlagung größerer Grundstücke verbunden sind, auf Preußen und auf seine Gugenk, wo die Aecker der früheren Domainen jetzt den zwei- und dreifachen Werth erhalten hätten und deren Besitzer den gegenwärtigen Nothstand nicht ühlten. tn Staats- Minister von Falkenstein bemerkte, daß bei Vorlegung des Dekrers keinesweges die Absicht der Regierung gewesen sei, so tief in di⸗ allgemeinen Verhältnisse einzugehen, als jetzt geschehen sei. Was über den Pauperismus und die Mittel zur Abhülfe gesagt worden sei, werde das Ministerium als Material der sorgfaͤltigsten Prüfung und Erwägung be nußen. Ein Universalmittel gäbe es frellich nicht, weil es nicht in un- serer Gewalt liege, die Zustände der Menschen zu ändern, und höchstens würde die Selbstentwickelüng des Menschen als ein solches zu betrachten sein. Die Frage über den Pauperismus sei nicht neu, aber die seit Jahr- hunderten darüber angestellien Erörterungen hätten kein wesentliches Re⸗ sultat geliefert. Es komme hauptsächlich darauf an, zu spezialisiten und zu indtvidualisiren und danach die Maßtegeln zu bemessen, die im Ein— zelnen zu nehmen sind. Das sei auch in Sachsen gültig; wir dürften die Gegenden, wo Industrie und die, wo Ackerbau vorzugsweise betrie= ben wird, nicht nach gleichem Maßstabe behandeln. Was über Arbeit und Verdienst gesagt worden sei, lasse sich auf die Gegenden, wo die Landwirth— schaft vorherischt, nicht anwenden. Gerade in jeßiger Zeit, wo in den ge— werbreichsten Gegenden über niedrige Löhne und Mangel an Beschäftigung geklagt wird, beschwerten sich die Landwirthe über Mangel an Arbeitern und gesteigertes Lohn und wünschten mehr Leute, die sich der Landwirth⸗ schaft hingäben. Er habe dies schon am vorigen Landtage bei der Ver—= handlung über die Ackerbauschule zu Rennersdorf bemerlt. Die Landwirth= schaft werde sehr häufig nicht foribetrieben, sondern die Leute versuchten Alles, um zu einem Gewerbe zu kommen. Universalmittel gäbe es dage⸗ gen nicht, wenn nicht bei den Einzelnen geholfen würde. Zu Beförderung der Sparkassen, welche noch wichtiger seien, als die Herit un e Ter, ! Kassen, habe das Ministerium alle mögliche Mühe aufgewendet, aber diejenigen, für welche dieselben recht eigentlich bestimmt seien, legten am seltensten ein. Von Seiten der Obrigleiten auf dem Lande und der Gemeindevorstände könne iel geschehen, um diesem wichtigen Institute mehr Eingang zu verschaffen. Das Innungswesen anlangend, könne Jeder, der viel damit zu thun hat, nur wünschen, daß in gewissem Sinne eine Ne= organisation vorgenommen werde; das Innungswesen ganz aufzuheben sei aber durchaus nicht Absicht der Regierung, sondein nur die gegen- wärtigen mannigfachen Unzulänglichkeiten zu heilen. Wer freilich tiefer in die Sache eingehe, werde auch hier die großen Schwierigkeiten der Nai hrnn nichl verkennen. Bei den Magazinen müsse man sich über * weck, der damit verbunden wird, voliständig klar werden. Was ö in darüber a daß die Magazine eintretendenfalls geflissent⸗ . 2 6 in Schranken halten, lokale, ungünstige Konjunkturen o anne fe erhaupt die Furcht vor Theurung in den Hintergrund drän - ge a i . die Ansicht der Regierung, die eben dasselde jetzt aus= i ühren . 8 weiter zu gehen, fi bedenklich wegen der damit ver⸗ undenen großen Kosten und Gefahren. Bezirks Arbeitshäuser anlangend, würden die Herstellungelosten fehr bedeutend sein, auch sei nicht zu ver= kennen, daß sie das Proletarigi nur noch vermehren würden. So viel daher die Idee Ansprechendes habe, lönne man ihr im der Allgemeinheit, wie im Deputationg Berichte, nichi beistimmen. Unlangend dse von der

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Deputation beantragten Enqueten, sei es möglich, daß der Erfolg einer derartigen Einrichtung in England fehr günstig wäre, allein in England seien die Verhälinisse und die Stellung des Parlamens ganz anders, namentlich habe man dort nicht die Mittel- Behörden, wie bei uns. Mit der Idee, auf möglichst unmittelbarem Wege sich Kenniniß von der Tage der Dinge zu verschaffen, sei er ganz ein veistanden, allein wenn die beantragten Kommissionen errichtet werden, diese dem Ministerium ihre Ansicht voriragen und dann das Ministerium Beschluß fassen sollte, scheine ihm dies auf dasselbe hinauszukommen, was jeßt geschieht, nur mit dem Unterschiede, daß es durch andere Leute als durch die jeßigen Behörden ge⸗ schehe, und er fürchte im Gegentheile, daß wir dadurch nur noch mehr Behörden bekommen würden, deren Stellung um so unsicherer srin müßte, als sie nicht bestimmt wühten, in welchem Verhälinisse sie zu den jetzigen

Behörden stehen, die eben dazu geschaffen sind, sich unmittelbar mit den Vedürfnissen des Volles bekannt zu machen. Der Weg durch die Kreis

Directionen, Amtshauptleute und Ortsbehörden würde auch bei den Kom⸗ missionen eingeschlagen weiden müssen. Die Gendarmen hätten vielfach Gelegenheit, mit den untersten Klassen unmittelbar zu verkehren, und so sei

auch auf dem bisherigen Wege möglich gewesen, das, was noihwendig

ist, genau zu erfahren. Die von dem Abgeordneten Hensel voraeschlagenen Veréine würden sich nach den in anderen Ländein gemachten Erfahrungen als eine Art sozialistischer Bevormundung der Einzelnen herausstellen und weagig nützen. ö .

Der Abg. Rittner hielt das Proletariat für eine naturgemäße Er⸗ scheinung, hervorgerufen durch das Zusammenleben Vieler auf engem Raum und durch die gesteigerte Kultur. Der Abg. Metzler erklärte, daß der Ge- danke der Fabriken-Unterstützungskassen ven ihm ausgegangen sei. Nach einem Mandate von 1810 über Gesellen⸗Verpflegungskassen sei vorgeschrie⸗ ben, daß, wenn die von den Gesellen gezahlten Belträge nicht ausreichen, die Meister zuschießen müssen. Aehnlich es habe er bei den Fabriken beab-⸗ sichtigt; er glaube, die Fabrikherren würden sich nicht schlechter ansehen las⸗ sen, als die verarmten Gewerbemeister. Warum sollten sie nicht angehal— ten werden, ein Scherflein zur Unterstützung derer beizutragen, durch die sie groß und angesehen werden? Rücksichtlich der Magazine gelte ihm sür durchschlagend die Verwaltungs-Maßtegel des Sohnes Jakbob's, welcher in den sieben fetten Jahren an die sieben mageren dachte.

Wegen der vorgerückten Zeit verzichteten mehrere Abgeordnete auf das Wort. Staats-Minister von Könneritz bemerkte, über die Angelegenheit lasse sich viel sagen, aber schwer sei es, abzuhelfen; er glaube, der Vice= Präsident habe das Richtige gesagt, wenn er die Ursache in der fortschrei⸗ fenden Civilisation gesucht. Am Schlusse möchte er noch zur Beruhigung sagen, daß Proletariat und Pauperismus nicht blos bei uns sich finden, sondern in allen Staaten, und daher auch die Ursache nicht blos bei uns zu suchen sei. Größtentheils finde sich der Pauperismus in den einzelnen Gewerben, komme hauptsächlich daher, daß man in ackerbautreibenden Ge— genden sich immer mehr zu den Gewerben wende, und das habe seinen hauptsächlichen Grund in dem Triebe nach Freiheit, nach Selbstständigkeit und in den Sitten. Man betrachte nur, wie einfach noch vor 30 Jahren der Landmann lebte, wie seine Bedürfnisse nach und nach gestiegen sind, und wie er jetzt glaubt, besser zu thun, in der Stadt und in der Stube als Fabrik-Arbeiter, als auf dem freien Felde bei der harten Handarbeit zu leben. Im Ganzen sei dies ein Zeichen, daß der Wohlstand vorgeschritten ist, und daß der Arme Genüsse kennen lernte, die er ehedem nicht kannte. Man werde hierin nichts Neues sinden, allein es habe ihm daran gelegen, darauf aufmerksam zu machen, damit Einen oder der Andere sich überlege, ob er nicht besser thue, sich der Landwirthschaft zuzuwenden, als ein Ge⸗

werbe zu wählen. 36. Mini Nach dem Schlußworte des Referenten bemerkte der Staats ⸗Minister

von Faltenstein: Das Ministerium habe, um nicht in das Detail en⸗ zugehen, auf einzelne Bemerkungen und Behauptungen sich einen Widerle zung, enthalten; der ganze Gang der heutigen Verhandlungen sei dem Mi- nisterium in vielfacher Beziehung interessant und belehrend gewesen, jeden falls würden die Bedürftigen inn Lande einschen, Laß es der Regierung und ben? Ständen voller Ernff'sei, Hü'fe zu schaffen, sie würden aber auch die Ueberzeugung von der Schwierigkeit sofortiger Abhülfe gewinnen,

Der Antrag der Deputatlon, welcher dahin lausete; „Die Kammer wolle mit der ersten Kammer der Staats-Regierung anheimgeben, das An- stitut der Enquéten einzuführen, um solche zur Etörterung der von der De⸗ putation in Anregung gebrachten und anderer auf allgemeine Zustände des Landes sich beziehenden Fragen zu benntzen und über die gefaßte Entschlie- ßung der nächsten ordentlichen Stände -Versammlung Mittheilung zu ma— chen“, wurde einstimmig angenommen—

Aus Dresden 'wird vom 20. Februar gemeldet: „Nach mehr⸗ tägigem anhaltenden Thauwetter wurde die Elbe in der Nacht vom 18. zum 19. Februar ober- und unterhalb der Brücke von ihrer Eis decke befreit, während von Laubegast bis nach Pirna und weiter hin⸗ auf noch kein Aufbruch des Eises erfolgt war, eben so nach Meißen zu. Durch fünf freie Pfeiler der Brücke strömte das Wasser auf der Séste der Altstadt, die Pfeiler nach der neustädter Seite zu waren noch von einem Theile der Eie decke geschlossen, und der Wasser⸗ stand war höchstens 1 Elle über 0 und fiel wechselnd wieder tiefer herab. Allein anders gestaltete sich dies im Laufe des gestrigen Tages, bald zeigte ein stark eintretender Eisgang, daß auch von oben her der Fluß vom Eise gänzlich frei sei, und das Wasser stieg bis heute Mittag um 12 Uhr auf 6 Ellen über 0. Der Schutz, welcher sich in Laubegast gebildet und zu vielfachen Befürchtungen Veranlassung gegeden hatte, war der wachsenden Wassermasse gewichen und ohne Nachtheil für die Umgegend fortgetrieben worden. Ueberhaupt läßt sich die sichere Hoffnüng aussprechen, daß wir von den Kalamitäten eines gefahr bringenden Wasserstandes diesmal verschont bleiben werden, da bei der freien Strömung des Flusses auch das später folgende Eger⸗ und Moldau-Eis keine bedeutendere Steigerung besürchten läßt. Sehnsüchtiger als je sieht man dem Wiederbeginn der Sch fffahrt entgegen und erwartet von derselben ein Fallen der GetraidePreise, so wie überhaupt das nahende Frühjahr mit Bestimmtheit eine gün— stigere Veränderung der Theurungs⸗-Verhältnisse herbeiführen wird.“

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 14. Febr. (A. 3.) Se. Kaiserl. Hoheit der Erzher⸗ zog Johann, welcher sich seit einem Monat hier befindet, hat als er⸗ nannter Kurator der Akademie der Wissenschaften in Wien an Se. Majestät den Kaiser seinen Vortrag über die Organisirung derselben erstattet. Seine Vorschläge sollen von denen, welche die vereinigte Kaiserliche Hofkanzlei im verflossenen Jahre gemacht hat, in einigen Punkten abweichen.

ußland und Polen.

St. Petersburg, 16. Febr. Gleich nach der Geburt des Prinzen Eugen von Leuchtenberg, am Sten d. M., hat der Kaiser folgenden Ulas erlassen: „Heute ist Unsere vielgeliebte Tochter, die Großfürstin Maria Nikolajewna, von einem Sohne glücklich entbun— den worden, welchem nach dem Ritus Unserer rechtgläubigen Kirche der Name Eugen beigelegt worden ist. Indem Wir der allmächtigen Vorsehung für diesen glücklichen Zuwachs Unseres Kaiserlichen Hau— ses Dank sagen, haben Wir für gut erachtet, diesem Unserem Enkel, zum neuen Beweise Unserer väterlichen Liebe für Unsere vielgeliebte Tochter, die Großfürstin Maria Nikolajewna, und deren Gemahl, den Titel „Kaiserl. Hoheit“ für seine Person zu ertheilen. Wir befehlen dem dirigirenden Senate, die nöthigen Verfügungen zu treffen, daß dieser Unser neugeborener Enkel in allen gebührenden Fällen „Kaiserl. Hoheit“ genannt werde. (gez) Nikolaus.“

Warschau, 16. Febr. Seit einiger Zeit werden in verschie⸗ denen auswärtigen Zeitungen wiederholentlich Gerüchte von einer Zusammenziehung zahlreicher russischer Truppen an den Gränzen des Bebiets von Krakau verbreitet, die auch nichi aufhörten, nachdem die Gazeta Krakowska (f. Rr. 20 der Allg. Preuß. Ztg.) den⸗

selben aufs sörmlichste widersprochen hatte. Man hat es daher nun

in öffentlichen Blättern jenen Publikum die Versicherung zu nicht einmal

auch diesseits für angemessen erachtet, Gerüchten entgegenzutreten und dem geben, daß keine außerordentliche T ein Garnisonswechsel, statt gefunden, Radom stehenden Truppen nach der einzige Compagnie verstärkt worden. hierüͤbereine Mittheilung von einem dom, der eine Reife nach Posen, Breslau und Krak überall die besagten Gerüchte im Umlauf gefunden. heißt es in diesem der gen „zweifelten dortige Politiker, Münze zu nehmen, was s sten an der Richtigkeit dieser Nachrichten, mal die Mühe geben, sich über dieselben fernten Gränze richtige Verblendung sogar nichts auf alle dem wid die ihnen von Personen zukamen, welche langten, indem sie geradezu behaupteten, keine Truppen bemeikt, hätten schlecht ge des General Rüdiger sich nicht schon i habe, so werde es sich do die dazu gehörigen Truppen

beladen mit dem schweren Gepäck ihrer deklamatorischen Politik, sich eben so leicht zu dieser Reise bequemen wird. tion, geschwächt durch die allgemeinen Wahlen von 1846, hat weder Entschluß, noch Uebereinstimmung, noch Aufrichtigkeit, noch Stärke auf dem Boden der auswärtigen Angelegenheiten bewiesen.“ weitere Ausführung sucht darzuthun, inneren Fragen nicht geschickter manövrirt habe. tio nnel seinerseits schildert in einem Artikel über die Lage der Dinge das von Herin Guizot geleitete Kabinet als in offenem und unheilbarem Zerwürfniß mit der englischen Regierung, Herrn Thiers aber als in patriotischer Glut, bereit, Alles wieder gut zu machen, was durch das ungeschickte Benehmen des gegenwärtigen Ministeriums verdorben worden sei.

„Alle Journale“, sagt das Organ des Henn Thiers, „veröffentlichen die zwei neuen Depeschen, welche das englische Ministerium dem Parlament ve Ganz Frankreich weiß jetzt, daß eine Aeußerung in der jüngsten Rede des Herrn Guizot von dem Marquis von Normanby förm— lich und lategorisch zum Gegenstand eines Dementi gemacht worden ist. Bevor win irgend eine Betrachtung über diesen Ineidenzpunkt anstellten, wollten wir abwarten, was die ministeriellen Journale zu dem Dementi Das Journal des Debats begnügt sich jedoch, Stelle der Guizotschen Rede zu wiederholen, welche das Schreiben Nor— manbv's an Palmerston und die Antwort dieses Ministers an den Bot— Das ministerielle Organ will damit wohl zu ver— stehen geben, Herr Guisot bleibe bei seiner Behauptung. Betrachten wir 1 26. indirekten Antwort. Huizot Lord Normanby in Kennimniß, die zwei spanischen Heirathen seie beschlossen, wobei er jedoch äußerte, sie sollten ö. ö gleicher Zeit Le. e daß Herr Guizot

1. September Herrn Bresson ausorisirte, die beiden H , , a6! cher Zeit vollziehen zu lassen; am 25. September erhielt Lord Notmanby nun Heinn Guizot 9j 1 ,, hate, 8 in ich gewisser Ausdrücke bedient zu ha— ben; zuletzt gab er sie jedoch zu und een, fh aus der ö ziehen, indem er erläuterte, er habe nur sagen wollen, die Königin solle J den Die Depesche, in welcher Lord Normanby diesen organg dem Lord Palmerston zur Kenntniß bringt, ist veröffentlicht wor— Wie hat wohl Herr Guizot in der Kammer-Sitzung vom 5. Februar versucht, die aus der einfachen Darlegung der Thatsachen sich ergebende An— klage auf hinterlistigen Trug von sich abzuwälzen? Erstens hat er iheoretisch aufgestellt, er, als Minister, hätle das Recht, einem fremden Botschafter die Wahrheit zu verhehlen und ihm nicht zu sagen, . dem 1. und 4. September anderer Meinung geworden. Theorie, nach welcher man einem Botschafter heule etwas versprechen kann, was man drei Tage später insgeheim anders anordnet, und in deren Be— folgung man denselben während drei Wochen dabei lassen mag, die Zu— . ilten dann aber über ihn sich lustig machen ; wenn er über ein solches Verfahren Staunen 96 n m . wird von den rechtlichen Leuten weder in Frankreich noch in Zweitens hatte Herr Guizot in seiner Rede Unterredung

ruppen⸗ Bewegung, Genug, die Opposi⸗ und daß bei den im Gouvernement islocation von vorigem Herbst keine Die Gazeta Warszaws ka enthält Einwohner des Gouvernements Ra⸗ au gemacht und dort „In Krakau“, annten Zeitung zugegangenen welche gewohnt sind, blindhin für gute nicht im gering⸗ ja sie wollten sich nicht ein an der nur wenige Werst ent⸗ und gaben in ihrer ersprechende Belehrungen, aus dem Königreich an⸗— welche an der Gränze sehen, und wenn das Corps n Michalowice versammelt st versammeln, und

daß sie auf dem Terrain der Der Constitu⸗

remde Zeitungen melden,

Auskunft zu verschaffen, vorgelegt hat.

9 f 49 n 8 ö ch ohne Zweifel daselb a sagen würden seien bereits auf dem Marsch.

Gouvernements, schafter veranlaßt hat.

verflossenen Am 1. September v. J. setzte Heir

eines Gouvernements, welches dener Waffengattungen mich daher, die Geschäfte, - als möglich zu erledigen, und eilte nach Hause meiner Abreise von Krakau mir b welche ich zu überwinden h Tinppen⸗Kolonnen, militairischen Troß stieße. ich in Michalowice ankam und daselb vorfand. Ich frage, aber Niemand versteht mich. Ueb die ruhige Waaren- Beförderung unte b Armec? Corps antreffen sollte, traf Infanterie und einige Kosaken., don Radom an, ich erblicke in i men mir endlich meinen Irrt vorigem Herbst nich

ich mir von Truppenmassen versch emmt vorstellte; ich bemühte

welche mich in Krakau fesselten, zurück, indem ich wierigkeiten vormalte⸗ nn ich unterweges

ganz überschw Was geschah aber? Jedermann weiß,

offizielle Kunde dem Beschluß; ihm am 1.

stellte derselbe anfangs in Abrede,

ereits die Sch aben würde, we dort auf Artillerie⸗ Aber wie groß war st nur die ger wo denn die zusammengezoge erall herrscht di

mein Erstaunen, als vöhnliche Thorwache Truppen ständen, ßte Stille, nur durch und da, wo ich ein ganzes eine einzige Compagnie sen langt auch die Diligence Bekannte, und diese beneh⸗ indem sie mir versichern, da n ihre Gegenden nach— hnlichen Quartiere ein= ganzen Mystification, sen entgegengefetzten Ueberzeugung, Zeitungen gerathen war.“

zuerst getraut werden.

daß mon zwischen ge Compagnie i Dr enn ern, alle Regimenter ihre gewö Da ,,, mich von der . . einiger fremden

r e i ch. Das heutige Journal des Déhgts ent—

hervortretenden Artikeln folgende Nachricht: Gestern hatte

in welche ich,

durch die Unwahr n . England zulässig befunden.

Paris, 17. Febr. an Palmerston . 5 nsinuation hält unter Normanby . ,,,, j wundenes Dementi entgegensetzt; Lord Palmerston erklärt in seiner Ant⸗ wort-Depesche: die Rede des Herrn Guizot habe das unbedingte Vertrauen des englischen Kabinets in die strenge Genauigkeit des von dem Botsch af · ter erstatteten Berichts über die Unterredung vom

nicht im mindesten erschüttert.

t uns aus London vom 14. Februar: Graf von St. Aulaire, die Ehre, bei Ih⸗ Prinz Albrecht und der Her—

von Cambridge, so wie Lord Clarendon, wohn⸗ Als der Graf von St. Aulaire den Palast der b er sich von da zu der Soiree bei Lord Pal⸗

zsische Botschafter, Graf rer Majestät der Königin zu speisen. zog und die Herzogin ten dem Diner bei.

Königin verließ, bega

ältniß der Parteien in der diesjährigen Session wird Adreß⸗Verhandlungen in der Deputirten Kar Débats in folgender Weise dargestellt:

sie ist eine in mehreren Beziehungen im⸗ Radikale und Legitimisten sind in der Kam— die dynastische Opposition angeht, atten eine unerwar⸗ geblieben, die nicht klüger, nicht gerechter.

5. September v. 1 So formellen Erklärungen begegnet das Journal des Däbats mit einer nackten Wiederholung der unbestimm— ten, aber beleidigenden Insinuationen über die vorgebliche Ungenauigkeit der Eine derartige Erwiederung ist nicht geeig⸗ net, Ueberzeugung zu bringen in die Gemüther und das Recht auf Herrn England gegenüber, trägt vielmehr die Neplik ganz den Charakter eines Dementi, einem Dementi entgegengestellt. So sind die Thatsachen; so ist die Lage. Nicht nur sind die Regierungen von Frankreich und England getrennt in ihrer Ansicht von der Auslegung eines Traktats; nicht nur scheint sich ein asus belli für die Zukunft vorzuberei- ten; nicht nur haben die Verhandlungen über die spanischen Heirathen die Gemüther gegenseitig erbittert, sondern es ist nun auch ein persönlicher Streit ausgebrochen zwischen den beiden Ministerien, zwischen dem engli- schen Botschafter und Herrn Guizot. keit haben sich Ursachen sast entschiedenen Bruches gesellt. Berührungen zwischen den

Depesche vom 25. September.

Guzot's Seite fi f Journal des zuizot's Seite finden zu lassen. osition steht noch aufrecht: pofante Minorität. mer vertreten. z wenn schon einer ihrer Chefs in den Adreß⸗Deb tete Mäßigung an den Tag gelegt sie früher war: nicht besser disziplinirt, Hat sie weniger Lärm gemacht, so lag das an dem mangelnden An⸗ Die Arena der alten Wortkämpfe, durch sechsjährigen unfrucht⸗ wich unter ihren Füßen.

hat, ganz dieselbe

Zu den Ursachen offener Mißhellig⸗ Man begrefft

Im Angesicht der Aktes der unabhängigen nationa— palten und von Herrn

baren Streit minirt, 9 . spanischen Heirathen, dieses großen beiden Kabinetten len Politik unserer Regierung, Die Einen, Billault ins Schlepptau (zu den Heirathen) gegeben, b ter Odilon Barrot, haben wohl versucht, troversen zu erneuen; aber es hat sich dargus nur ei in der Lage der Regierung, ge rend die Regierung in der gere ertheidigung in einen augenbl— Ansprüchen eines englisch lang von der liberalen herzlichen Ein linke Centrum

von Frankreich

unsere Angelegenheiten P als arg. zor vierzehn Tagen hatte Herr Gui ie Absich ausgedrückt, der Mäßigung des 2 , ., i; . ; Die Opposition, um nicht die Verlegenheiten der Re— gierung zu vermehren, hatte darauf verzichtet, das Wort zu nehmen. Doch am anderen Morgen schꝛieen alle ministeriellen Blätter, Herr Thiers von Herrn Guizot herausgefordert, habe nicht gewagt, die Rednerbühne zu be⸗ Herr Thiers war berechtigt, auf diese unkluge Anreizung zu ant— worten, durch sofortige Wiederaufnahme der Dehatte. nicht gleich gethan; er hat Herrn Guizot nochmals ein ehrenvolles Mittel angeboten, den Debatten auszuweichen.

hat sich die Opposition ges— von Herrn Dufaure geführt,

haben bald ihre Zustimmung ald sie zurückgezogen; die Anderen, un⸗ das Feuer der alten Kon⸗ ne Verbesserung genüber den Parteien, ergeben. chtesten Sache und bei den rechtmäßig⸗ cklichen Streit gerieth mit den dadurch für eine Zeit welche in dem wollte sich das

etwas Anderes,

; ! die S dieser Verwickelung? ,

genommen, entgegen zu kommen.

Er hat es dennoch en Ministers ünd sich Politik zu entfernen schien, vernehmen“ ihren Sieg gefeiert hatte, des von dem Ministerlum nicht verlassenen, vielmehr Lebhaftigkeit, nach dem Eifer,

mit welchem stolzen r; zurückgewiesen Dislussion mußte beginnen; man weiß, wie Herr Thiers sie geführt hat. Seine Rede, eine gelungene Darlegung der liberalen Politik Frankreichs brachte eine vortreffliche Wirkung hervor, sie galt überall als eine patrion⸗ sche Bestrebung, die zwei constitutionellen Nationen einander wieder zu nä— hern und eine Auftegung zu besänftigen, welche nur Nachtheil bringen konnte für beide Länder sowohl, als für die Sache der Freiheit im Allgemeinen. Was aber hat hierauf Herr Guizot geihan, der doch die ganze Dis kussion provozirt hatte? Er, der große Worttünstler, wirft nun Feuerbrände der Zwietracht zwischen Frankreich und England, vergistet die Mißhelligkeit der Regierungen durch einen persönlichen Streit und wind zum Hinderniß für die Herstellung des guten Einvernehmens zwischen den zwei Regierungen. War das der Zweck, den er sich vorgesetzt nahme der Disktussion drang, die er zwei Tage zuvor vermeiden zu müssen

bemächtigen; es nach dieser Eroberung strebte, Politik zu werfen, konnte man glauben, angenheit ernstlich bereue und dem beharrlichen Streben, nd sechs Jahren so prekär erhalten Die unerwartete Rede die dieses Vertrauen einflößte. Sinn hat, kündigt sie nicht an, benden Schwierigkeiten das linke tützen einer Politik guten nd sein werden? für das gegenwärtige sammt dem

den es zeigte, sich in diese daß es in der That seine Verg patriotische Zukunft denke, sche Allianz, welche es währe hatte, definitiv für Frankreich des Herrn Thiers war es besonders, In der That, wenn diese Rede einen Beseitigung der jetzt schwe Herr Thiers die festesten S Vernehmens zwischen Frankreich und Engla Anfang eines goldenen Zeitalters Das linke Centrum, ist es nicht, acht der Umstände zu der engl at, unwiderstehlich hin sammt Herrn Thiers len sein an dem Tage, wo ewandten Opposition Wir ziehen vor, zu llein jene Bekehrungen erzeugt hat, in ihr das Motiv liegt zu den Reden, die ß selbst in den Gedanken des Herrn Thiers das m allein dabei gewinnen wird. Herr Thiers, zurückgehalten hen der Linken durch jene fatalen Bande, die man leich⸗ ter knüpft als zerreißt, hat sich doch in der Frage von den spanischen Seine warme Protestation zu Gun⸗ sten der englischen Allianz hat dem unverbesserlichen Theil der Oppo⸗ repräsentirt in Herrn Cremicux, der jene Art Wasserscheu hat vor dem Bunde mit Eng⸗ land, die dem geistreichen Redner des linken Centrums ein verächt⸗ liches Lächeln entlockt, und den heute noch wenig zahlreichen Getreuen, die sich um Herrn Thiers her gruppiren, liegt ein Abgrund. Herr Thiers ist mit Einem Sprunge darüber hinweggekommen, Beweis für seine Gefügigkeit, wie sich solche bei den unerwarteten Entschließungen, die sein Talent wie sein Verhalten charakterisiren, nicht verkennen läßt. Wir zweifeln, daß die Linke, unter Odilon Barrot,

zu gewinnen. als er so sehr auf Wiederauf—

Centrum und

Das Journal des Débats antwortet seinerseits hierauf wie⸗ der Folgendes:

„Das Journal des Herrn Thiers stellt sich ganz erstaunt, daß vier— undzwanzig Stunden nach der Veröffentlichung der zwei letzten Schreiben Lord Normanby's und Lord Palmerston's Herr Guizot noch Minister ist, oder daß Frankreich und England noch nicht im Krieg sind. man rechnete stark auf diesen Ineidenzpunkt. respondenz ihre Wirkung verfehlt hatte, sollte es wohl mit der „kleinen“ Man hat also die zwei Schreiben mit einer Aut feierlichen Schweigens publizirt; man hat sie wie zwei geheimnißvolle Wurfgeschosse hinausgeschleudert und sich dann die Arme gekreuzt, den Erfolg abzuwar— Unglücklicherweise hat die politische Welt nicht so rasch Feuer gefan— geng als man wohl hoffte; sie hat nicht geglaubt, daß in kleinen Dingen Gefahren lauschten, die sich selbst in den großen nicht fanden. Das Gleichgewicht ist nicht ge= stört worden; Alles ist auf seinem Platz geblieben, selbst das Ministerium. begnügt, neben das Schreiben des Mar= es Herrn Guizot zu setzen, in welchen Anlaß gefunden werden soll, die wir nicht für gerechtfertigt (Diese Worte Guizot's in enn mir ein Botschafter die Ehre n an mich zu stellen, so bin ich ja nicht ings nur die Wahrheit sagen; aber ich as Interesse meines Landes und meiner ch kann einen Bericht, den ein fremder Agent ein authentisches und unverwerfliches Akten⸗ ndung gemacht werden könne, gelten lassen.“ Zorn. Weil das Ministerium schweigt, Weil Herr Guizot nicht weiß

mit nicht der Kabinet verkündet? Herrn Thiers, durch die Macht, lianz, die es so oft kompromittirt h Oder sollte etwa das li Vortheile der englischen die Apologie dieser Alli Wir möchten das gern zermuthen, daß die Er die wir gesehen haben; alten wurden, ja da

nke Centrum, Allianz erst verfalle anz das Argument einer g ͤ nicht glauben.

Nachdem die „große“ Kor—

probirt werden.

in den Rei Was uns angeht, wir haben uns

quis Normanby die Woite d zu einer Beschwerde halten; wir glaubte seiner Rede vom 5. Februar lauten: erzeigt, mich zu be im Verhör.

Heirathen von ihr geschieden.

n, das sei Antwort

sition wenig behagt. Zwischen der Linken,

suchen und Frage Ich darf dann 3 antworte doch nur, insoweit es d Politik angemessen erscheinen läßt; i an seine Regierung erstattet, nicht als stück, gegen welches feinerlei Einwe

muß die Opposilion ihren Mund an

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oder nicht wissen will, in welche Gefahren er das Land stürzt, giebt sich das Journal des Herm Thiers die Mühe, uns darüber zu belehren. Die= ses Journal begreist nicht, wie die Regierung und das Land so gleichgül= tig bieiben können. Der Constitutfonnel geräth darüber außer sich. Wie? Die famosen Depeschen haben keine größere Wirkung? Soll denn auch die letzte Gelegenheit, Aergerniß zu verbreiten, die Leidenschaften auf⸗ zuregen, die Flamme der Zwieiracht anzublasen, ur benutz. vorübergehen? Taft uns wenigstens versuchen, ob nichts daraus zu gewinnen ist für unseren Zweck! Und nun wird mathematisch bewiesen, auf dem Punkt, auf welchen man gekommen, hleibe nichts übrig, als eine Kriegs- Erklärung. Wer aber ist an Lieser heillosen Verwickelung schuld? Wer anders als Herr Guizot? Der ungeschicke Minister hat des Herrn Thiers schönes Werk zerstört. Hatte sich nicht Herr Thiers die erdenllichste Mühe gegeben, alle Fehler des Herrn Guizot wieder gutzumachen? Hatte er nicht die beiden „constitutionellen Nationen“ veisoöhnt? Wat er nicht

an dem Horizont erschienen wie der Regenbogen nach dem Sturm? Herr

Guizot aber, der Störenfried, verdirbt Alles wieder! Er schleudert den Feuerbrand der Zwietracht in den friedlichen Bau, und der Oel— zweig des Ministers vom 14. März wird von der Flamme verzehrt. Wahr— haflig, das ganze Treiben der Opposition wird mit jedem Tag erbärmlicher. Eben die Menschen, die Herrn Guizot Jahre lang geschmäht haben als den unterwüärfigen Diener Englands, machen ihm heute ein Verbrechen daraus, daß er das Interesse Frankreichs und des Königs nicht der Begehrlichkeit und Anmwaßung eines britischen Ministers zum Opfer gebracht hat, und wissen, wenn ein englischer Botsckafter üble Laune zeigt, nichts weiter zu sagen, als: Weg mit Guizot! In der That, das übersteigt alle Gränzen! Herr Guizot hat nicht vergebens auf die Unterstützung aller öffentlichen Ge⸗ 24 gerechnet; die Ueberzeugung, daß er sie besttzt, muß ihn Mäßigung eingeben.“

; Ein Irrthum, der bei den Einladungen zu einer Soiree bei Lady Normanby vorgekommen, hatte der Oppositions-Presse neuen Stoff zu Glossen gegeben. Es wurde nämlich erzählt, Lord Normanby habe eine an Herrn Guizot bestimmte Einlazung zurückgenommen. Galignani's Messenger sagt nun in Bezug auf dieses Gerücht: „Wir glauben es auf uns nehmen zu können, zu erklären, daß an dieser Angabe kein wahres Wort ist. Das ist wahr, daß Herrn Guizot eine Einladung irrthümlich zugeschickt wurde, und daß Herr Guizot auch Kenntniß erhielt von diesem Irrthume. Eben so wahr ist es jedoch auch, daß Guizot von diesem Irrthume nur auf einem indirekten Wege Kenntniß erhielt, ohne daß der geringste Umstand dabei stattfand, der ihn irgend hätte veranlassen können, sich für be⸗ leidigt zu halten.“ Dieses Blatt weist übrigens die Meinung zu— rück, als ob er seine (gestern mitgetheilten) Bemerkungen über die Verhältnisse zwischen England und Frankreich auf Betrieb der briti⸗ schen Gesandtschaft gemacht hätte, oder als ob sie ihm von irgend einer zu Lord Normanby in direkter oder indirekter Beziehung ste— henden Person mitgetheilt worden wären. Wie es heißt, hätte Lord Normanby von Lord Palmerston carte blanche erhalten, in seinen Differenzen mit Guizot zu verfahren wie ihm gut dünke. Er habe Duchatel von Palmerston's Entscheidung Kenntniß gegeben, welcher mit dem Könige sich dahin verständigt hatte, daß Herr Guizot bei erster Gelegenheit in der Kammer die Ausdrücke mildern solle, die zu diesen Verwickelungen Anlaß gegeben. Herr Guizot sei aber durch nichts zu bewegen, die Bedeutung seiner Worte irgendwie zu ver⸗ ändern. Man sspricht daher immer noch von Guizot's Ausscheiden. Mehrere glauben, daß Duchatel das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten übernehmen werde, da er sich mit dem diplomatischen Corps gut stehe. Cunin - Gridaine soll zur Herstellung seiner Ge⸗ sundheit sein Portefeuille niederlegen müssen. Auch sagt der Na⸗ tional, daß Herr Lacave-Laplagne entschlossen sei, sich zuruck⸗ zuziehen.

Die Presse bemerkt mit Hinsicht auf eine Aeußerung in Ga⸗ lignani's Messenger, womit dieser der behaupteten Verbindung der Oppositionsblätter mit der britischen Botschaft widersprochen hatte, sie glaube als Beweis davon behaupten zu können, daß der Consti⸗ tutionnel drei Monate vor der Veröffentlichung der Depesche Lord Normanby's vom 25. September dieselbe schon gekannt habe.

Das Journal des Débats hat einen langen Artikel zur Rechtfertigung der inneren Politik der Regierung, der nichts Neues darbietet Und damit schließt, daß die Majorität Reformen auszufüh— ren und nöthigenfalls zu fordern wissen werde, wenn der Zeitpunkt dazu gekommen sei. Sie werde aber nicht dulden, daß eine ohn⸗ mächtige Opposition sie in ihrem Namen und ohne ihre Zustimmung fordere.

Der Pairs-Kammer ist vom Unterrichts Minister ein Gesetz⸗ Entwurf in Betreff des Unterrichts und der Ausübung der Medizin vorgelegt und zugleich mitgetheilt worden, daß ihr in wenigen Tagen auch ein Gesetz-Entwurf über den mittleren Unterricht vorgelegt wer— den solle.

General Lamoriciâre ist in Marseille eingetroffen.

Der Contre- Admiral Quernel, der seine Flagge am Bord des in Brest ausgerüsteten Linienschiffes „Friedland“ aufpflanzen sollte und in Toulon erkrankt war, ist daselbst gestorben.

Es sind Nachrichten aus Algier bis zum 6. Februar und aus Oran bis zum 29. Januar eingelaufen. Die letzte Operation des General Cavaignac hatte eine Razzia vereitelt, die Abd el Kader ge⸗ gen die Frankreich unterworfenen Stämme des Südens ausführen wollte. Zwei Tage früher, ehe Cavaignae die Hamianes-Garabas überfiel, war der Emir mit 25 Reitern bei ihnen gewesen. Abd el Kader hat, da er auf algierischem Gebiete seine Pläne vereitelt sah, sich auf den marokkanischen Stamm der Maias geworfen und dem⸗ selben beträchtliche Beute abgenommen. Dieses Verfahren regt nun auch die marokkanischen Stämme gegen ihn auf, so daß seine Stel⸗ lung in Marokko unhaltbar zu werden schien. General Cavaignac, kaum nach Tlemsen zurückgekehrt, ist wieder in der Richtung der Tafna ausgerückt.

Suleiman Pascha, der türkische Botschafter, hat am 12. Februar ein großes musikalisches Fest gegeben. Man sah unter den Notabili⸗ täten die meisten Minister, Herrn Guizot ausgenommen, Lord und Lady Normanby, fast alle fremden Gesandten, Herrn und Madame Thiers, den Fürsten und die Fürstin Czartoryski. Die Gesangpartieen wurden von Madame Grisi und den Herren Mario und Ronconi aus⸗ geführt. . Olozaga hat die Erlaubniß erhalten, seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen.

Es sind heute viele Zeitungen nicht erschienen, weil des gestrigen Fastnachtsdienstags wegen in mehreren Offizinen nicht gearbeitet wor⸗ den ist. Constitutionnel, Epoque, Esprit public und Reform gehören zu denen, welche nicht ausgegeben wurden.

x Paris, 17. Febr. In der heutigen Sitzung der Depu⸗ tirten-Kammer leistete der General⸗Lieutenant von Lamoricière den Eid als Deputirter und nahm seinen Platz ein. Der Minister des Innern legte in Vertretung des kranken Ministers des Acker⸗ baues und des Handels drei Gesetzentwürfe vor, einen über die Mo⸗ delle und Fabrikzeichnungen, einen über die Fabrikzeichen und den drit⸗ ten über die Arbeitsbücher der Arbeiter. Herr Chabaud Latour legte im Namen der Kommission, welche mit Prüfung und Bericht= erstattöng über den Gesetzentwurf, die Vermehrung des Effektivstan= des der Armee betreffend, beauftragt war, den Bericht vor. Der sür den genannten Zweck verlangte außerordentliche Kredit beträgt be⸗ kanntlich 4 Milllonen. Der Präsid ent schlägt vor, die Kammer möge sich nächsten Sonnabend in ihren Büreaus zu Prüfung der drei vorgelegten

Gesetzentwürfe versammeln. Die Kammer erklärt ihre Zustim Präsident bemerkt noch, daß man auf solche Weise h. in ir nn , en, behufs der Verhandlung dieser Gesetzentwürfe und Herichtersfa enn über Petitionen versammeln könnte. Die Kammer erklärt auch ihre Zustimmung. In der Versammlung von Sonnabend in den Büregus wird die Kammer zugleich fünf Anträge besprechen, die von mehreren Mitgliedern vorgelegt worden sind. Mehrere Deputirlen überreichten nun Petitionen. Der Finanz -Minist er bestieg dann die Tribüne und legte fünf Gesetzentwürfe vor: 1) in Betreff der Errichtung transatlantischer Korrespondenzen zwischen Nantes, Bordeaux, Marseille und der Havanna, 2) über die Errichtung eines Paketboot⸗ dienstes durch Dampfkraft zwischen Havre und New⸗Nork, 3) in Betreff der Ermächtigung, welche der Bank ertheilt werden soll, Noten im Be⸗ trage von 259 Fr. auszugeben (Zeichen der Befriedigung auf allen Bänken der Kammer); die beiden anderen Gesetz⸗Entwürse sind nicht von allgemeinem Interesse. Der Minister des öffentlichen Unterrichts legte zwei Gesetz-Entwürfe vor: einen in Betreff ei⸗ nes außerordentlichen Kredits von 451,000 Fr. für verschiedene Uni⸗ versitäts- Anstalten; einen anderen behufs Bewilligung eines Kredits von 150,000 Fr. zum Ankauf wissenschaftlicher Sammlungen bei ver⸗= schiedenen Fakultäten. Der Präsident kündete an, daß diese Ge⸗ setz- Entwürfe gleichfalls in der nächsten Ver sammlung der Büreaus am Sonnabend zur vorläufigen Besprechung kommen sollen. Hiermit war die Sitzung geschlossen. Unter den fünf Anträgen, welche heute von verschiedenen Depu⸗ tirten auf dem Büreau der Kammer niedergelegt worden sind, besin= det sich einer von Herrn Achille Fould über das Amortissement, ein anderer über die Reform der Posttaxe, über das Salz, über das Octroi und die Bewässerungs-Anstalten. Der obengenannte Bericht des Herrn Chabaud-Latour über den außerordentlichen Kredit von 1,501,384 Fr. zur Vermehrung des Effektivstandes der Truppen und der Gendarmerie in den Departements beantragt Annahme des—⸗ selben durch die Kammer.

Großbritanien und Irland.

London, 16. Febr. An der gestern fortgesetzten Debatte im Unterhause über Lord George Bentincks Eisenbahn⸗Bill für Ir⸗ land betheiligten sich nur wenige Redner von einiger Bedeutung. Der Marquis von Granby, Alderman Thompsaon und Herr New de⸗ gate gehörten zu den Vertheidigern der Bill, welche von den Her⸗ ren French, W. Browne, Mure und Corry (einem Anhänger Sir R. Perhs) angegriffen wurde. Allen unerwartet trat John SConnell zu Gunsten der Bill auf. und motivirte seine Ansicht durch die Mängel der Regierungs-Maßregeln, welche er nicht für ausreichend hielt, dem Volke auf die Dauer Beschästigung zu verschaffen. Auch kam er auf das bekannte Thema der Repealers von derÜUebervortheilung Irlands in sinanzieller Hinsicht durch die Union und wies die Ge⸗ rechtigkeit einer Anleihe von 16 Millionen für Irland nach. Den Vertheidigern der Bill schloß sich Herr d'Israeli an, der mit Geist, aber doch mit wenig Glück die Rede des Schatzkanzlers gegen den Bentinck⸗ schen Plan zu widerlegen versuchte. Er ries ein lautes Gelächter hervor, als er aus amtlichen Berichten zu wissen vorgab, daß die bei Eisenbahnen beschäftigten Arbeiter nicht ledige Leute, sondern verheirathete Männer wären, die oft acht bis zehn Kinder haben, so daß der Bau der 1500 Miles irländischer Eisenbahnen wohl drei Millionen Menschen Unterhalt gewähren könne. Die Debatte wurde, wie schon gemeldet, auf heute vertagt.

Die Voranschläge für die Flotte betragen für das Finanziahr 1847—1G 848 die Summe von 7,561,876 Pfd. St., d. h. 77, 325 Pfd. mehr als im vorhergehenden Jahre.

Die Voranschläge für das Heer für 1847 48 sind dem Unter⸗ hause vorgelegt worden. Sie betragen 6, 275,B 074 Pfd., d. h. 192, 173 Pfd. mehr als im letzten Finanz-Jahr. Die Zahl der Offiziere und Mannschaften, mit Einschluß der Truppen in Ostindien, soll 138, 8ꝗ9 betragen, d. h. 210 Mann weniger als im letzten Jahre.

Der Morning Herald, ein Blatt der konservativen Land⸗ partei, bemerkt über die Stellung O'Connell's zu dem Ministerium: „Wir meldeten am vorigen Donnerstag, daß Daniel O'Connell der Ael- tert, John O'Connell und Daniel O'Connell der Jüngere gegen Lord George Bentinck's Eisenbahn⸗Bill stimmen würden. Wie sieht aber die Sache jetzt? Es wird jetzt als möglich angesehen, daß durch eine Verbindung der Partei Peel's mit der Partei der Whigs in dem Hause der Gemeinen das Ministerium in den Stand geseßt werde, jene drei Stimmen nicht nöthig zu haben. Da nun das Mi⸗ nisterium weiß, daß in Irland großes Geschrei gegen dessen Schutz⸗ herrn würde erhoben werden, wenn er gezwungen wäre, gegen den allgemeinen Strom der öffentlichen Meinung in Irland zu schwim⸗ men, und daß ohne O'Connell's Einfluß auf seinen Schweif der Bestand des Ministeriums aufhören würde; so ist, wie wenigstens wohl gegründete Gerüchte in gut unterrichteten Krei⸗ sen gestern Abend besagten, Herrn Daniel O'Connell gestattet worden, zuzußeben, daß seine Familie für die volksthümliche Seite dieser Frage sich erkläre. Man hört daher allgemein, daß jetzt Daniel O'Connell der Aeltere, trotz seiner Erklärung gegen die Bill, bis zu beendigter Be⸗ rathung derselben sehr krank bleiben werde; daß John O'Connell, trotz seiner Erklärungen zu Gunsten der ministeriellen Politik, wahrscheinlich, wenn er des Sprechers Auge finden kann, zu Gunsten der Maßregel sprechen (wie es bekanntlich gestern geschehen ist) und gewiß dafür stimmen werde; und daß Daniel O'Connell der Jüngere ebenfalls für Lord George Bentinck und gegen das Ministerium stimmen werde, damit nicht der Verlust der Popularität den Einfluß dieser Familien⸗ Partei, und dadurch die Macht seines Vaters, dem Ministerium zu dienen, vermindern möge.“

Es geht das Gerücht, Dom Miguel befinde sich in London, und an der Börse wenigstens scheint es Glauben zu finden.

In der heutigen Sitzung des Oberhauses kündigte Lord Beaumont eine Interpellation in Betreff der Deportation des portu⸗ giesischen Insurgenten⸗Anführers Bomfim und seiner Genossen nach Angola zum 18ten d. M. an. Im Unter hause wurde die De⸗ batte über Lord Bentincks Bill fortgesetzt; dieselbe war bei Abgang der Post noch nicht beendet.

Die Lords der Schatz⸗Kammer haben verfügt, daß alle aus der Türkei kommenden Schiffe, worunter auch alle Schiffe aus dem Schwarzen Meere begriffen sind, bei der Ankunft in, England, gleich den aus den wesllicher gelegenen Häfen des Mittelmeeres kommenden Schiffen, von der Quarantaine befreit sein sollen, vor⸗= ausgesetzt, daß ihre Ladungen nicht aus enumerirten Artikeln bestehen. 1 ( Die „irländische Partei, bekanntlich aus den itsändischen Mit. gliedern beider Parlaments-Häuser bestehen?; balt jetzt regelmäßig Versammlungen, um über dle irländischan Maßregeln zu diskutiren. Heslern wal die Reform der Armen Gesetze der Gegenstand der

Debatte; Beschlüsse wurden nicht gefaßt.

X London, 16. Febr. Die gegenseitige Stellung der fran⸗ en ee e, englischen Regierung ist jetzt durch den e . lichen und perfonlichen Charakter des Zwistes des französischen Ministers mit dem britischen Botschafter in Paris wesentlich ver⸗ schlimmert worden. Auf beiden Seiten ist das vorgefallen, was im Privatleben die höchste Genugthuung erfordert nämlich eine direkte