und offene Anklage der Falschheit. Herrn Guizot's Angabe, die in seiner Rede in dem Sinne gemacht wurde, daß, wenn eine besondere Depesche über eine frühere Ünterredung ihm vorgezeigt worden 2 „er anders gesprochen haben würde und viellescht besser, als Lor Normanby ihn habe sprechen lassen“, wurde von der Kammer so ver= standen, als werde in Abrede gestellt, daß Lord Normanby ae n. tigen Bericht über das, was vorgegangen, seiner Regierung ** sandt habe. Unter diesen Eindrücken“ wandte sich Lord Norman n fort an seine Regierung. Lord Palmerston unterstützte . so gi ur seinen Botschafter, indem er erklärte, die Regierung ö. 2 e. ein unerschütterliches Vertrauen zu der Wahrhaftig ö e . Marquis, fondern auch, nichts, was in der Teputitten Kammer
ö ĩ auen zu dem Berichte vom 25. Sep⸗ gegangen wäre, habe sein Vertrauen 3 n . cent alt tember geändert, der? bekanntlich Herrn Guizot eine Zweideutig schuld gab. Der Widerspruch konnte kaum absoluter, direkter un beleidigender sein, und man sieht nicht recht ein, wie ein solcher Streit beendet werben kann. Lord Normanby ist ein Mann von stol⸗ zem Geist und hohem Ehrgefühl, wenn er auch in seinen diplomatischen Erfahrungen und seiner amtlichen Gravität noch etwas zurückstehen mag. Aber er hat ein ausgezeichnetes Benehmen und keine englische Sleifoeit oder Empfindlichkeit. Bei einem Streit mit einem solchen Botschafter muß man entweder sehr schlechte Instructionen oder eine sehr üble Behandlung voraussetzen. Aber auf der anderen Seite ist es auch nicht möglich, vorauszusetzen, daß der Hof, das Kabinet und die Kammern von Frankreich einen Minister, dessen Politik sie so eben mit großer Majorität gut geheißen haben, wegen der Ansprüche eines fremden Botschafters, wie gerecht auch ne en sein 6 fallen lassen werden. Die Wahischeinlichkeit ist deshalb, daß Lord Normanby sich auf Urlaub aus Paris zurück- ziehen und die Gesandtschaft einem Geschäftsträger übertragen wer— den wird, der so viel wie möglich alle politischen Diskussionen mit den französischen Ministern zu vermeiden hat.
Die Franzosen haben sehr viel von Isolirtheit gesprochen, als wenn es bei ihnen läge, sie zu behaupten oder zu beseitigen, aber sie haben wahrscheinlich noch niemals die Folgen einer wahrhaften Iso— lirtheit erfahren. Sie haben noch nicht die Gewalt einer freien Presse in einem nur zwei Stunden von ihren Küsten entsernten Lande erfahren, die nun eben so nachdrücklich die Politik der Tuilerigen angreifen kann, als sie die entenie cordiale unterstützt hat. Sie haben noch nicht jene Art von Schrecken erlebt, welcher unter ihren Kapitalisten und den materiellen Interessen Frankreichs hervorgerufen werden wird, wenn diese die Ueberzeugung gewinnen, daß das Bünd⸗ niß, welches 17 Jahre lang der Stützpunkt des Friedens von Europa war, verloren gegangen und zerstört ist. Ich glaube nicht, daß in England eine entschiedene Feindseligkeit gegen Frankreich herrscht, oder daß irgend Jemand einen Krieg für wahrscheinlich hält; aber England beabsichtigt ohne Zweifel jetzt, seine eigene Politik in Spa⸗ nien und anderswo zu verfolgen, ohne sich daran zu kehren, was Frankreich davon denken mag, und in dieser Politik hofft England mit Zuversicht die Zustimmung und die Unterstützung der anderen liberalen und konservativen Mächte Europa's zu erhalten.
8elgien.
Brüssel, 18. Februar. Der Moniteur enthält folgen⸗ den Artikel. „Mehrere Blätter haben von den Hinrichtungen ge— sprochen, welche in der letzten Zeit stattgefunden, und haben dabei zwischen früherhin begnadigten Verurtheiiten und denen, welchen die Begnadigung verweigert worden, Vergleichungen angestellt. Diese Blätter haben bei dieser Gelegenheit gehässige, aber zugleich so ab— geschmackte Anklagen gegen den Justiz⸗-Minister geschleudert, daß sie feiner Widerlegung werth sind. Was die Ausübung des Begnadi— gungsrechtes, dieser wesentlichen Prärogative der Krone, betrifft, so muß ein Unterschied gemacht werden. Wenn der König das Begnadi— gungsgesuch eines zum Tode Verurtheilten zurückzuweisen und der Gerechtigkeit ihren freien Lauf lassen zu müssen glaubte, so würde der Minister, der den Verweigerungs⸗Beschluß gegengezeichnet hätte, die Verpflichtung haben, die Maßregel zu rechtfertigen und es dar⸗ zuthun, daß der Verurtheilte die Strafe habe erleiden müssen. Es würde sich ohne Zweifel kein Minister finden, der nicht sofort eher seine Entlassung nähme, als daß er gegen seine Ansicht einen solchen Beschluß gegenzeichnete. Dies wäre sein Recht und seine Schuldig⸗ keit. In den neueren Fällen, auf welche man Bezug genommen hat, würde es nicht schwer sein, die strengen Maßregeln, welche angenom- men werden mußten, zu rechtfertigen. Wenn die Begnadigung aber bewilligt wird, so kann es gegen die Ansicht des Ministers geschehen, denn man wird doch wohl nicht behaupten wollen, daß ein Minister, um seine Pflicht zu erfüllen, auf sein Amt verzichten müsse, weil die Krone in Bezug auf die Nothwendigkeit einer Hin⸗ richtung seine Meinung nicht getheilt. Niemals ist unter irgend ei⸗— nem Ministerium eine solche Lehre aufgestellt worden. Im Fall einer einem zum Tode Verurtheilten bewilligten Strafumwandlung wird der Minister jedoch sich stets weigern, seine Ansicht verlauten zu lassen, denn wollte er dieserhalb in Erklärungen eingehen, so könnte er das Königthum bloßstellen und die persönlichen Gedanken des Königs der Erörterung aussetzen. Man wird gewiß zugeben, daß mehrerlei Um⸗ stände nach der Verurtheilung den größten Einfluß auf die
Bekanntmachungen.
[i003 Oeffentliche Vorladung.
In Folge Antrages ihrer bekannten nächsten Ver— wandten auf Todeserllärung werden nachgenannte Ver- schollene:
1) der am 2. Januar 1776 in Ober -Lichtenau, hie sigen Kreises geborne vormalige Diensitnecht Jo— hann Christian Speer, Sohn des Häuslers Christian Speer, der sich im Jahre 1827 von selnem genann⸗ ten Geburts- und Wohnorte, ohne weitere Nach richt von sich seitdem, entfernt hat, mit einem zu- It] rückgebliebenen n . z. Zt. von 52 Thlt.
11 Sgr. 9 Pf. im hiesigen Depositorio;
2) der am 24. September 1794 — geborne
Tuchmachergeselle Carl Gottfried Tietz, Sohn des
werden wird.
am z. April 1834 von hier entfernt hat, und von
dem ein Jahr später die letzten Nachrichten einge=
gangen sind, mit einem dergleichen z. Zt. von Thlr. 24 Sgr. 7 Pf. ; ;
3) der am 1. Juni 1862 hier geborene Schmiedege⸗ selle Johann August Dornblüth, Sohn des Schmie⸗ demessters Johann Christoph Dornbluth, der sich im Jahre 1822 von hier entfernt und durch ein Schreiben aus Bucnos-Awyres vom 10. März 1835 — die letze Nachricht von sich gegeben hat, mit einem dergleichen z. Zt. von 375 . 4 Sgr. 3 Pf.,
igen.
nebst deren eiwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmern hierdurch vorgeladen, sich innerhalb neun Monaten, spätestens in dem Termine
unter der Warnun lenen für todt erl gen den bekannten legitimirten Erben ausgeantwortet
Lauban, den 2. November S846. Königl. Preußisches Land und Stadtgericht.
Betanntmachung. Die Oelonomie des Gutes Niebusch, Freistädter Krei= ses, mit Brauerei und Brennerei daselbst, soll vom 1. Juli d. J. ab auf zwanzig Jahre veipachtei werden. . 6. D . 61 haben wir im Amt ürgers und Züchners gleichen Namens, der ause zu Niebusch Termin auf den 22. März d. J., Bürg Züch gleich sch V. M. 10 Uhr, anberaumt. Die n sind bei dem Königlichen 1 nowsly auf Deutschtessel, Grünberger Kreises, in der Schreibstube des unterzeichneten Ju sitiarius zu Sagan und bei der Verwaltung zu Niebusch einzusehen, oder Abschristen davon gegen Erlegung der Schreib gebühren an den genannten
Verwaltung zu Niebusch angewiesen, jed 7 gen das zu ——— — Ing jedem Pachilusti
agan, den 6. Februar 1847. Das Gerichts amt Niebusch.
240
Entscheidung der Regierung ausüben können, daß Beweise, welche anfangs für zureichend erachtet wurden, in Folge von Einzelhei— ten, die ursprünglich unbekannt geblieben, geschwächt werden können, daß Entdeckungen geschehen können und dergleichen mehr, und daß alle diese Umstände eine verschiedene Beurtheilung möglich machen können. Man wird auch zugeben, daß, wenn selbst ein schwerer Verbrecher eine Strafmilderung erlangt, die nicht verdient scheinen möchte, eine solche Milderung kein Beweggrund sein würde, andere Verbrecher zu begnadigen, wenn unter anderen Umständen ein strenges Beispiel für die öffentliche Sicherheit nothwendig erachtet wurde.“ . 4 seraf Briey besindet sich seit einigen Tagen auf Urlaub in rüssel.
Während der letzten Wochen haben die öffentlichen Heizsäle, in denen die Armen sich Tag und Nacht aufhalten dürfen, gute Dienste geleistet; sie werden erst am 1. April geschlossen. Auch zu Nieuport ist ein solches Wärmlokal für die Armen eröffnet worden. .
Die Eisenbahnen haben im abgelaufenen Jahre 13. 655,908 Fr. eingebracht, was um 1,252,000 Fr. den Ertrag des Jahres 1815 übersteigt; der Waaren Transport hat im abgelaufenen Jahre fast eine halbe Million mehr eingebracht.
Vt galt en.
Nom, 11. Febr. (N. C.) Der neuernannte Delegat von Ancona, Monsignore Rusconi, hat bei Uebernahme seines Amtes eine Bekanntmachung erlassen, worin es heißt: „Dem Delegations-Rath werden wir die Entscheidung aller administrativen Angelegenheiten an- heimgeben; die politische Gewalt werden wir überwachen, damit die inbividuelle Freiheit in dem letzten wie in dem ersten Bürger gewis⸗ senhaft geachtet werde; der richterlichen Gewalt, welcher die in Un⸗ lersuchung Gezogenen unverweilt übergeben werden sollen, werden wir nicht weniger ein sorgfältiges Augenmerk zuwenden, damit das Schick— sal der Unglücklichen nicht lange unentschieden bleibe. Der Jugend, der Hoffnung des Throneg und Vaterlandes, widmen wir unsere in⸗ brünstigen Wünsche. Wir glauben, daß das Gold keinen Werth hat, wenn es nicht bedeckt ist mit ehrenvollem Schweiße. Und der ehren- volle Schweiß der Allgemeinheit liegt in der Industrie des Ackerbaues, der Manufakturen und des Handels. Unermeßliche Werthe bleiben bei uns brach liegen, weil der Industrie Kapitale fehlen; und es feh⸗ len ihr die Kapitale, weil der Associationsgeist, das Hauptkennzeichen der Civilisation, schlummert.“
8 n g 81
London, 16. Febr. Die hier eingegangenen Nachrichten aus Lissabon bis zum 19ten melden keine wesentliche Aenderung der Lage der Dinge. Zwischen den Truppen der Königin und den In⸗— surgenten hatten mehrere kleine Gefechte stattgefunden, die meistens zum Vortheil der ersteren ausgefallen waren. Es bestätigt sich, daß MeDonnell, der Ober-General der Miguelisten, am 31. Januar, am Tage, nach welchem er die Niederlage von Vinhaes erlitten, ums Leben gekommen ist. Er hatte sich in der Richtung von Chaves auf die Flucht begeben, indessen zwang ihn der Schnee, der die De⸗ sileen im Gebirge unwegsam gemacht hatte, umzukehren und die Landstraße aufzusuchen, wo der alte Mann, von einigen Kavalleristen entdeckt und nachdem er eine Zeit lang tapferen Wider- stand geleistet, nebst seinem Adjutanten (nach der Times, mit seinem ganzen Stabe) niedergehauen ward. Man begrub ihn in der kleinen Stadt Sabroso. Durch den Tod M Donnell's ist das Ober⸗Kom-⸗ mando der miguelistischen Truppen auf Bernardino Coelho übergegangen, welcher der Junta in Porto seine Adhäsion angezeigt hat. Man hält den Tod M Donnell's für ein sehr wichtiges Ereig⸗ niß, indessen werden die übrigen Vortheile, welche die Truppen der Königin an mehreren Stellen erfochten haben, durch eine Schlappe ausgewogen, die sie bei Alcazar do Sal in Alemtejo erlitten, wo Ma— jor Ilharco mit 130 Mann von Guerillas aufgehoben worden ist.
Der neue englische Gesandte, Sir H. Seymour ward stündlich in Lissabon erwartet. Es war wieder von einer Vermittelung Eng- lands zwischen den streitenden Parteien die Rede, doch zweifelte man, daß die Königin sie annehmen werde.
Berichten aus Porto vom 9gten zufolge, war Marschall Saldanha nicht über die Linie der Vouga gerückt. Sein Hauptquartier befand sich fortwährend zu Agueda, 11 Leguas von Porto; Casal hatte sich in Viana verschanzt, wo er von dem Chef der Junta, das Antas, der in dem etwa 8 Leguas von Porto und 3 Leguas von Viana entfernten Barcellos postirt war, bedroht wurde. In Porto war Alles ruhig, und man hatte dort Ueberfluß an Lebensmitteln, doch sollte die Ausfuhr von Mais verboten werden. Dem Korresponden⸗ ten der Times zufolge, besteht (im Widerspruch mit der Angabe der Daily New) keine Vereinigung zwischen der insurrectionellen Junta in Porto und den Miguelisten, noch wird eine solche stattfinden, doch nehmen mehrere einzelne Personen, die sich Miguelisten nennen, Dienste bei der Junka. Der Douro wird von einer portugiesischen Fregatte und zwei Kriegsbriggs blolirt, aber so unvollkommen, daß täglich mehrere Schiffe durchschlüpfen.
— —2
Allgemeiner Anzeiger.
auf den 31. August 1847, Vorm. 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle persönlich oder schriftlich zu melden und von hier weitere Anweisung zu erwarten, ) daß sonst die genannten Verschol⸗ ar
148 b]
t werden werden und ihr Vermö—⸗
Baum. K
den nun hiermit
errn von? Boja⸗- der fiebenten E
zustehenden Rechte verlustig. Zittau, den 16. Februar 1847.
tellen zu erholen. Auch ist die
ut mit Inventarsen vorzu- v. Nost itz.
Metzke.
Loebau-Zittauer Eisenbahn.
* ⸗ Von den in unserer — 2 Belanntmachung vom 2. Januar d. J. aufgeführ⸗ ten 98 Stück Interims- Actien, 3 6 6. um 31. Dezember v. J. 3 ke achte Einzahlung nicht n. geleistet worden war, sind bis mit Ablauf der Prä⸗ klusivfrist (den 15ten d. Mis.) folgende Nummern der siebenten Einzahlung:
Nr. 1660, 5581 bis mit 5690, 6280 bis mit 81, mithin 23 Stück, nicht eingelöst worden.
In Gemäßheit §. 16. der Gesellschafts · Statuten wer diese voraufgeführten Actien inzahlung für e rloschen erklärt, und sind demgemäß deren Inhaber aller ihnen als solchen
Direktor i um der Loebau Zittauer Eisenbahn · Gesellschast.
Helfft.
gandels und Börsen - Nachrichten.
Berlin, 22. Febr. Die Course der meisten Eisenbahn ⸗Actien blieben heute eiwas schwächer als am Sonnabend; dagegen sind preußische Bank- Antheile gestiegen, und das Geschäft darin war sehr umfassend.
Berliner Börse. Den 22. Februar 1847.
Pr. Cour. riet. Geld.
Pr. Cour.
Act ien. S & nriet. Geld. Gem
7 — Fonds. ].
St. Schuld- Seb. 35 945 933 ue Toca sa. 1 941 — Prämien- Scheine do. Prior. Oblig. 4 93
d. See. a5 T. — — 945 40. do. do. 5 101 1011 Kur- u. Neumärk. n. St. E. Li. A. u. B. — 110 —
Schuldverschr. 35 92 91 Bonn-Kölner ker. 5 — . Berliner Stadt- Rr. Schw. - Frb. E. 4 — —
Obligationen 35 94 935 do. de. Prior. Obl. 4 — — Westpr. Pfandbr. 3 — 93 Cöln-Minden. . 4 94 93 Grossh. Pos. do. 4 1023 Düss. Elb. Eisenb. — 105 1043
do. do. 35 92 — Ado. do. Prior. obl. 4 91 — Ostpr. Pfandhr. 33 . 96 nes d. lane Gr. 1 2 2 Fomm.,. do. 3 95 — Mgd. Lpz. Eisenb.— — — Kur- u. Neum. da. 31 9g6* — Ado. do. Prior. Obl. 4 — — Schlesische do. 3 — g6z Diederachk. Märk. 4 90 89 do. v. Staat ga- d0. Prioritit 4 91 — rantirt. Lt. E. 35 — . do. priori 5 1013 8 Nied. Mr. vw cl. 1 — Gold al mareo. Kö — do. Prioritit d — — Fricdrnichräaor. — 1333 131. Schles. E. I. M 4 — ö Aud. aldi. s 1. g 24 . . 1— ö. 1 . * do. , — . 2 2 Rhein. Eisenh. . 86 85 do. rr, Aetien. (voll eingezahlt) 1 —
Brl. Aub. Lit. A. 1115 1103 do. do. Prior. Obl. 1 do. do. Prior. OblI. 4 . — do. v. Staeigarent. 3] Berlin- Ilamb. 1 . 100 Thüringer. 1 ⸗
do. Priori] d Wilk. K. (C. O. 4 844 —
6 82 — 2 *
r
Ans wärtige Börsen. Amsterdam, 18. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 583. 5596 Span. 1955.
350 do. 375. Pass. — Ausg. — zins. — . Poln. — . Preuss. Pr. Sch. — 95 Russ. IIope —. Antwerpen, 17. Febr. Zipusl. — Neue Aul. 19.
Frankfurt a. M., 19. Febr. hM Met. 1073. 3. Raule Actien 6; ut
1880. 1878 KHayr. Hank-Actien 667 6. II0pe 87 G. Stiegl. S7 6. Int. 587. *.
Loln. 300 FI. 1067 C. do. Soo FI. S803. S0. J Ham bu rg, 20. Febr. Bank-Actien 1570 Br. Engl. Russ. 105. . London j 16. Febr. Cons. 395 907. 5. Belg. 95. 94. Neue Anl. 243. 5
Passive 6. . Ausg. Sch. 173. 17. 23736 Holl. 58 3. 3. 495 *. 23 . Port. 35. 34. Eugl. Russ. 113. 1112. Bras. 865. 85 5. Ciili —. Mex. 224. 217. Peru —. . 4
Paris, 17. Febr. 5X Rente sin eour. Il8. 850. 3h60 do. sin evur. 78. 35.
Nenpl. —. 396 Span. — Fass. —.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 23. Febr. Im Opernhause. 23ste Abonnements VoZð. stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nach dem Franzö⸗ sischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halẽvy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗- Garcia: Recha; Herr Kraus: Eleazar; Herr Mantius: Fürst Leopold.) Anfang 6 Uhr. 1
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗ haus⸗Preisen verkauft: .
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Nanges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1ñ RNtblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi⸗ theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. Z4ste französische Abonnements -Vorstellung: 1) L6èonce, vaudeville en 3 actes, par MM. Bayard et Douvet. 2) La seconde représentation de: La Carotte d'or, ou; Le Marchand de tabac, vaudeville en 1 acte, de Mr. Mélesville.
Mittwoch, 24. Febr. Im Schauspielhause. 32ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Vetter, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix. Hierauf: Die Drillinge, Lustspiel in 3 Abth., vsn Bonin.
Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Cerrito-Saint-Léon kann das Ballet: Das Blumenmädchen im Elsaß, heute noch nicht gegeben werden.
— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
147 ⸗ Daß ich mit heutigem Tage auf hiesigem Platze — Neumarlt Nr. 4 — eine Kunst - Handlung
unter der Firma
Richard Grahl
eröffnet habe und mich vorzugsweise den Kupferstichen, Nadirungen, Original- Zeichnungen, Oelgemälden z. zeister, so wie denen der neucken deutschen, widmen werde, beehre ich mich den resp. Liebhabern mit der ergebenen Bitte anzuzeigen, mir ihre achtbaren Auf⸗ näge — veren beste Ausführung ich im Voraus ver— sichere — bevorzugend anvertrauen zu wollen.
Dresden, am 15. Februar 1847.
Hochachtungsvoll Richard Grahl.
1392
(Empfehlung eines Kunst- und eines Ge—= müse- Gärtners.) Ein Kunstgärtner, welcher viel⸗= seitige Kenntniß und Geschicklichkenn in der höheren Gar te nakunst besitzt; imgleichen ein Gärtner, der Gemüsebau und Baumzucht versteht, beide mit günstigen Zeugnissen über Brauchbarkeit und Führung versehen, suchen Con- ditionen und werden kostenfrei in Vorschlag gebracht durch das Comtoir von
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M 55.
s
Antlicher Theil ö
Inland. Rhein -Provinz. Ankunft von Schleppkähnen. — Wasser⸗ stand des Rbeins.
Deutsche Bundesstaaten. stönigreich Sach sen. Landtag. — Indu⸗ strie⸗Anstalt in Leipzig. — Großherzogthum Baden. Geschenk des Groß⸗ herzogs und der Großherzogin. — Freie Stadt Bremen. Die Aus- wanderer.
Besterreichische Monarchie. Wien. Die Depesche Lord Palmer—= ston's an Lord Ponsonby über die Einverleibung Krafau's.
Frankreich. Paris. Die Verhältnisse zwischen England und Frank-
reich. — Lord Palmerston's Benehmen gegen Dom Miguel und Graf Montemolin. — Don Enrique. — Paßverweigerung an spanische Kar= listen. — Rückkehr des Justizministers. — Verurtheilung wegen Beste⸗
chung bei der Wahl. — Der Bank-Gesetz-Entwurf. — Das Geschenk an Marollo. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Guizot und Normanby.)
Großbritanien und Irland. Unterhaus. Schluß der Debatte über die Eisenbahn-Bill Lord George Bentinck's und Verwerfung der— selben. London. Abstimmung uber Lord Bentincks Bill — Par— laments- Verhandlungen.
Belgien. Brüssel. Gesetz' Entwurf gegen Majestäts-Beleidigungen.
Schweiz. Kanton Bern. Verordnungen in Bezug auf die Theurung.
Italien. Rom. Die Munizipal-Verfassung. — Dom Miguel. — Vei⸗ mischtes. — Neapel. Geschenk Sr. Majestät des Königs von Preu— ßen. — Florenz. Befinden der Prinzessin Luitpold.
Moldau und Wallachei. Buch arest. Ankunst des preußischen Ge— neral-Konsuls. — Entbindung der Fürstin.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. London. Nachrich— ten vom Kriegsschauplatz. — Finanznoth in Mexiko. — Kongreß ⸗Ver⸗ handlungen. — Feuersbrunst in Boston.
Eisenbahnen. Schreiben aus Prag. (Eiweiterung der Staats Eisen= bahnen.)
e , m, und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt= bericht.
Geistliche Musik-⸗Aufführung. — Zur Quellenkunde der deutschen Geschichte. — Neu entdecktes Werk des Johannes Tzetzes. — Musikalische Notizen.
Beilage.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem General⸗Major a. D. von Zaluskowski den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem praktischen Arzte Dr. Pruner zu Kahira den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; dem Kreis-Steuereinnehmer Burghardt zu Grünberg, im Regierungs— Bezirk Liegnitz, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; desgleichen dem Bauergutsbesitzer und Schiedsmanne Kühn zu Rothwasser, im Kreise Görlitz, dem Freischulzen Tarnow zu Sittnow, im Kreise Flatow, so wie dem Land- und Stadtgerichts⸗Exekutor und Boten Du da zu Fraustadt, im Regierungs-Bezirk Posen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Carp zu Arnsberg ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte zu Wesel und zugleich zum Notarius im Departement des Königlichen Oher-Landesgerichts zu Hamm; und .
Der Landgerichts-Referendarius Heinrich Gottfried Frentz zu Aachen ist auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Ad? vokaten im Bezirke des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Köln rnannt worden.
Allgemeine
Preußische Zeitung
Berlin, Mitt woch den 241m Februar
Bei der heute angefangenen Ziehung der 2ten Klasse 9sster Königl. Klassen⸗Lotterie fiel 1 Gewinn von 10900 Rthlr. auf Nr. 18, 175, 2 Gewinne zu 500 Rthlr. sielen auf Nr. 32,5907 und 36,475 und 5 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 21,144. 24,577. 50 476. 67, 108 und 71,949.
Berlin, den 23. Februar 1847. ;
Königliche General-Lotterje⸗-Direction. Bekanntmachung.
Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem ersten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats-Baumeister oder Bau⸗Inspektoren oder bis zum Oktober p. J. die mündliche Prüfung als Privat⸗Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit auf⸗ gefordert, vor dem 15ten k. M. sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Letzteren der Ter⸗— min bezeichnet werden wird, der zu ihrer Prüfung in den Natur— Wissenschaften angesetzt ist.
Meldungen, die nach dem 15ten k. M. eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.
Berlin, den 15. Februar 1847.
Königliche Ober⸗Bau⸗-Deputation,
Heute wird das Ste Stück der Geseß-⸗Sammlung ausge— geben, welches enthält: unter Nr. 2802. die Allerhöchste Kabinets- Ordre vom 27. Dezember 18406, die Einführung des beigeschlossenen Normal-Fähr⸗-Tarifs vom 27. Mai 1829 bei den Privatfähren der Rhein⸗ Provinz und der Provinz Westfalen betreffend;
» 28603. die Allerhöchste Bestätigungs-Urkunde vom 29. Januar l. J„, betreffend die Erhöhung des Anlage-Kapitals der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn-Gesellschast durch Emission von 600,000 Rthlr. neuer Stamm- Actien; und Bestä— tigung des Nachtrags zum Statute dieser Gesell⸗ schaft; und
» 2804. die Allerhöchste Konzessions- und Bestätigungs- Urkunde für die Magdeburg⸗Wittenbergesche Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft; vom 31. Januar l. J.
Berlin, den 24. Februar 1847. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir.
Dem Kaufmann Karl Friedrich Raabe zu Berlin ist unter dem 5. Februar 1847 ein Patent * auf einen Notenwender in der durch Modell und Beschrei— bung nachgewiesenen Zusammensetzung, ohne dadurch Je⸗ manden in Anwendung der bekannten Theile zu beschränken, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
Angekommen: Der General-Major und Commandeur der 5ten Infanterie⸗Brigade, von Voß, von Frankfurt a. O.
lülichtamtlicher Theil. dn lan
Nhein⸗Provinz. Am 18. Februar kamen die ersten sechs mit Früchten für Mannheim befrachteten Schleppkähne der nieder— rheinischen Dampf⸗Schleppschifffahrts⸗Gesellschaft in Düsseldorf an. Wenngleich von fremden Schleppern gezogen, wurden dieselben den—
Alle be Anstalten des In⸗ und Aus landes nehmen Sestellung au dieses Glatt an, sür gerlin die Expeditign der Allg. Preuß. . Zeitung: Friedrichs straße Ur. 72.
noch um so willkommener begrüßt, als sich die bei diesem Unterneh⸗ men Betheiligten der Hoffnung hingeben, daß nun auch bald die Fahrt mit eigenen Kräften in Wirksamkeit treten und der voraussicht⸗ lich lebhafte Güterverkehr in diesem ersten Semester sowohl für die Unternehmer als auch den düsseldorfer Handelsstand nicht unersprieß⸗ lich bleiben werde.
Der Rhein ist bei Düsseldorf am 18. Februar auf 17 Fuß 7 Zoll gestiegen, und man befürchtet, daß der niedrige Theil der Stadt un⸗ ter e nn gesetzt werde. Die Brücke war wieder abgefahren worden.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Sachsen. (D. A. 3.) Die ganze Sitzung der zweiten Kfimmer am 19. Februar wurde durch die Verlesung des Dekrets in Bezug auf die Sächsisch⸗Bayerische Eisenbahn und des Deputatiens⸗Berichts über dasselbe ausgefüllt. In der folgenden Sitzung, am 20sten, begann die Berathung über diesen Gegenstand; nach, einigen Debatten brachte der Präsident folgenden Antrag zur Abstimmung: „Die Kammer wolle der hohen Staats⸗Regierung Vollmacht ertheilen, mit der Sächsisch⸗Bayerischen Eisenbahn⸗Com- pagnie die Uebereinkunft zu treffen, daß die gedachte Compagnie ihr Eigenthum an den Staats-Fiskus abtrete; dagegen die Gesellschafts⸗ Actien noch bis mit Monat September 1855 mit vier vom Hundert verzinst, hernach aber gegen 3 pCt. Zinsen tragende Staatspapiere, für deren Tilgung S pCt. der Schuld und die durch die Rückzahlung entstehenden Zinsersparnisse regelmäßig zu bestimmen sind, umgetauscht werden; endlich die Compagnie sich als nach §. 76 ihrer Statuten für aufgelöst erkläre.“ Dieser Antrag wurde mit 52 gegen 17 Stim⸗ men angenommen.
Mit nächster Ostermesse soll in Leipzig eine Industrie⸗Anstalt ins Leben treten, welche, um über große Mittel zu verfügen, gegen ver⸗ zinsbare Industriescheine Waaren von den deutschen Fabrikanten kauft und den weiteren Betrieb unter eigener Mitwirkung des deutschen Fa⸗ brik- und Handelsstandes im Inlande und nach auswärts vermittelt. Um aber den Industriescheinen auf dem Markte unbedingten Kredit zu verschaffen, wid der Industrie⸗Anstalt eine Konjunktur- Assekuranz- Compagnie zur Seite stehen, welche, vorläufig auf ein Actien-Kapital von 500,000 Rthlr. gegründet, mit diesem für die Industriescheine garantirt, die Anstalt selbst aber unter ihre fortwährende Kontrolle nimmt. Die ersten 100,009 Rthlr. sind bereits gezeichnet.
Großherzogthum Baden. Für die Gründung eines Fonds zur Unterstützung armer Landwirthe mit Sommersaat⸗Früchten haben Se. Königl. Hoheit der Großherzog 3000 Gulden und Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin 1000 aus ihren Privatkassen an- gewiesen.
Freie Stadt Bremen. Der Magdb. Ztg. wird aus Bremen vom 19. Februar geschrieben: „Der Auswanderungsbrang ist schon wieder stark; es ist keinem Zweifel unterworfen, daß in die⸗ sem Jahre noch weit mehr Leute die deutsche Heimat verlassen, als im vorigen. Wenn sie sich nur durch die Erfahrung warnen ließen und nicht nach Texas gingen, von wo in diesen Tagen wieder eine Anzahl unglücklicher, getäuschter Menschen zurückgekehrt ist. Sie entwerfen ein trauriges Bild der dorthin gezogenen Deutschen. Diese Sucht, gerade nach Texas zu gehen, wäre unerklärlich, wenn man nicht die Unwissenheit und stupide Leichtgläubigkeit unserer Bauern in Anschlag bringen müßte. Die heutigen Briefe aus New-Nork be⸗ stätigen die Nachricht, daß das Schiff „Gerhard Hermann“ am 30. Dezember auf der Barre von Galveston gestrandet ist. Die
Passagiere, weit über hundert, verloren Hab und Gut; steben fan⸗
Geistliche Musik⸗A ufführung,
veranstaltet von Bertha Bruns im Saale der Sing- Akademie.
(Den 21. Februar.)
Unter Mitwirkung der Herren Frank, Ganz, Eckert und von Mit— gliedern der Sing-Atädemie, unter Leitung der Direktoren dieses Institutes, fand eine durch Dlle. Beriha Bruns Konzert-Sängerin aus Lübech veranstaltete Aufführung geistlicher Musif, Sonntag Mittags, im oben- bezeichneten Saale vor einer zahlreichen Versammlung statt. Die Kon— zertgeberin nahm die Theilnahme der Anwesenden mit vollem Rechte, nicht nur durch ihr trübes Schicksal (sie ist eines der schönsten Singe, des Au— genlichtes, beraubt), sondern auch ihrer annerkennungswerthen Gesangslei⸗· stungen wegen, allseitig in Anspruch. Mit einer angenehmen Stimme be— gab, hat Dlle. Bruns für ihre tünstlerische Ausbildung das Mögliche gethan und bewährte sich in Folge dessen im Vortrage mehrerer geistlicher Musitstücke als eine sehr schätzenswerthe Sängerin. Sie führte die stets neuen Reiz entwickelnde, wundervolle Arie aus Haydn's „Schöpfung“:
„Nun beut die Flur“ ꝛe.,
ferner die mit obligater Violine begleitete herrliche Arie aus Bach's n
Passions-Musik, so wie zwei der schönsten Arien aus Mendels sohn's „Paulus“, rein, sicher und ausdrucksvoll, überhaupt (bis auf einige zu starke Ansätze in der Höhe) vollkommen zu Dank aus. Ein Anslug echt religiöser Empfindung, der ihre Vorträge außerdem charakterisirte, be—= rührte die Gemüther des empfänglichen Publikums unter den obwaltenden Umständen doppelt tief und verfehlte nicht, eine entsprechende, fast feierlich wehmüthige Stimmung, besonders auf die leichter erregten weiblichen Hörer, hervorzurufen. Möge die Kunst der Sängerin fernerhin auf ihrem um- nachteten Lebenswege eine treue Begleiterin sein und ihr Trost und wo möglich Ersatz gewähren für jenes kostbare Gut, das zu entbehren ihr vom Schicksal bestimmt ward!
Was die Mitwirkenden betrifft, denen sämmtlich freundlicher Danl für bereitwillige Unterstützung gebührt, so verschafften auch ihre Leistungen reich lichen Genuß. Namentlich erfreuten die Herren Frank und Ganz durch den gelungenen Vortrag der A -dur- Sonate von Beethoven für Piano und Cello alle Verehrer dieser Gattung, während die von Mitgliedern der Sing ⸗Atademie ausgeführten Choräle und Chöre, darunter ein sehr wohl- klingendes und empfindungsreiches Agnus Dei' von Rung enhagen, ebenfalls allgemeines Interesse erregten. Daß Frau Prof. Hensel (geb. Mendelssohngadie Begleitung ber von der Konzerigeberin am Flägei gesungenen Musilstücke gütigst übernommen hatte, fo wie Herr Eckert
Zur Quellenkunde der deutschen Geschichte. Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit in deut scher Bearbeitung, unter dem Schutze Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen herausgegeben von G. S. Pertz, J. Grimm, K. Lachmann, L. Nanke, K. Nitter, Mitgliedern der Königlichen Aka—
die obengedachte Arie aus Bach's Passions - Mäusil der Viol Dank allompagnirte, sei schließlich — . * .
demie der Wissenschaften. Ersten Bandes erste Hälfte. Die Urzeit, bearbeitet von Mr. 7. Horkel. Einleitung: Rom und der Norden. J. Der Cimbern- und Teutonenkrieg. II. Cajus Julius Cäsar. Berlin bei W. Besser, 1847. Es ist allgemein bekannt, ein wie großer, herrlicher Gewinn unserer geschichtlichen Literatur durch die kritische Herausgabe ihrer Quellen erwächst, welche die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtsfunde unter Pertz's Lei tung veranstaltet. Die Monumenta Germaniae historica eröffnen die Ge— schichtsschreiber der deutschen Vorzeit theils ganz neu dem Studium, theils machen sie dieselben zuerst in ihrer wahren Gestalt bekannt. Nur durch diese Zusammenstellung der vollständigen geschichtlichen Ueberlieferung über unsere Vorzeit können wir Deutsche zur richtigen Einsicht in unsere eigene Geschichle gelangen, nur so fann das Bild 2 unendlichen reichen und großen Vergangenheit der Gegenwart und Folgezeit erhalten werden zur Lehre und Warnung, zur Erhebung und Kräftigung.
Aus dem lebendigsten Gefühl für Ehre und Wohl deutschen Landes und deutschen Volls ging der Plan zu dem Unternehmen hervor, in dem- selben Sinne, in dem es begonnen, ist es bisher gedeihlich fortgesetzt und wird hoffentlich immer schneller dem Ziele zugeführt werden können, das ihm mit dem Beginn der neueren Zeit gesteckt ist. Als ein Nationalwerk sind die Monumenta Germaniae von den Regierungen der deutschen Ban- desstaaten anerlannt worden und werden als solches freigebig unterstüßt.
Der erste und nächste Gewinn von dieser Sammlung unserer Ge— schichts⸗Quellen fällt natürlich der historischen Forschung ju. Man muß behaupten, der Standpunkt aller Studien über das deuische Mittelalter ist durch das Erscheinen der Monumenta Germaniae völlig verändert, eine eigene neue Literatur hat sich um dieselben gebildet. „Es ist“ — um die Worte eines bewährten Forschers anzuführen — „so eine bereits fröhlich aufblühende Literatur historischer Ersorschungen des deutschen Mittelalters entstanden, die den Willen hat, durch sorgsame Erwägung des Besonderen und Einzelnen ohne Scheu vor dem Vorwurfe der Mitrologle zum Aufbau eines Ganzen zu helfen, der Nation zu einem klareren Bewußtsein ihrer Vergangenheit förderlich zu sein.“ Aber nicht allein zu Gunsien der ge⸗= lehrten Forschung wurden die Monumenta Germaniae unternommen, ak. minder in der Absicht, so Viele als möglich zu den Quellen unserer Ge⸗ schichte selbst hinanzuführen, diese allgemeiner zugänglich zu machen, damit
nun ein Jeder aus frischem Born selbst schöpfen und, ohne sich durch fremdes Ur- theil und willkürliche Zusammenstellung täuschen zu lassen, aus den eigenen Werken unserer Vorfahren selbst sehen könne, wie sie lebten und dachten, was sie thaten und ausrichteten. In dieser Absicht werden auch von den wichtigsten Geschichts büchern aus der Sammlung noch besondere wohlfeile Ausgaben veranstaltet. So dringen Schriften, die von der größten Bedeu— tung für unsere Geschichte sind und doch bisher nur in die Hände von We—⸗ nigen kamen, in immer weitere und weitere Kreise.
Aber dennoch liegt in den Geschichtsschreibern der deutschen Vorzeit selbst ein Hinderniß, daß sie der Mehrzahl des Volls nicht in ihrer ur= sprünglichen Gestalt bekannt werden können, daß ihrer Verbreitung enge Schranken gesetzt sind. Dies Hinderniß ist die lateinische Sprache, in wel⸗ cher sie abgefaßt sind. Soll der Nation dazu geholfen werden, daß sie aus dem Munde von Augenzeugen über das Leben und Treiben der Vorzeit Kunde erhalte, soll ihr die Tradition über ihre eigene Vergangenheit, worin sie eines ihrer heiligsten, theuersten Erbgüter besitzi, nicht vorenthalten wer⸗= den, so müssen die Geschichtschreiber des deutschen Mittelalters ihr in Ueber= setzungen geboten werden. Ein Unternehmen, das sich dies zum Ziele setzt, bildet eine nothwendige Ergänzung zu den Monumentis Germaniae—
Es ist unverkennbar, jede Uebersetzung steht gegen das Original im Nachtheil, es fällt ihr unmöglich, dasselbe zu ersetzen oder vergessen zu machen. Aber in diesem Falle bietet eine Uebertragung im Ganzen und Großen einen so erheblichen Gewinn, daß alle Opfer in Einzelnen dagegen geringfügig erscheinen. Denn was wird man aufzugeben genöthigt? Eine Form, die oft wenig gefügig und halb barbarisch; und man gewinnt da= gegen für die Nation den vellen, reichen Inhalt. Jene Ferm war ja über= dies den Schriftstellern eine fremde, deren sie sich nur bedienten, weil die eigent Sprache zu ihrer Jeit für ihre Zwecke noch nicht die erforderliche Bildung hatte. Schwerlich möchte ihnen unsere jeßige Ege eee 6. sich ein fremderes, weniger passendes Gewand sein, als die öundat, zines Sallust und Livius. Ja, es fann selbst als eine fromme Pflicht erscheinen, deutsche Schristwerke, die so lange unter die Rubrit barbarischer Latinität sich verirrt hatten, nun ber vajerländischen ann, 6 und deutsche Männer, die in fremder Zunge zu n . . Iren in deutscher Sprache sagen zu lassen, was sie zug 4 8 ö * * Vaterlandes der Nachwelt überiiesern wollten. Nur sehr wenige Schrist=
/ s — wie Einhard, der Langobarde Paulus, steller des deutschen Mittelalter aber seyn d Thietmar von Merseburg — waren bisher übersetzt, und auch diese nur mangelhaft. — 66 nte ein solches Unternehmen auf eine bessere und a , . . uthf verbürgende Weise ins Leben gerufen wer- den kun es jeßzi geschieht. Mehrere Mitglieder der hiesigen Akademie, Män- ner, die unbestritten sich die feinen, Verdienste 3 . 33 . . schen Vorzeit erworben haben, vereinigen sich, ein solches Werk auszufüh.