1847 / 55 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

tincks Plan würde übrigens nicht das bewirken, was er vermeine; 00, 00h Personen seien in voriger Woche in Irland an öffentlichen Arbeiten beschästigt gewesen, von denen gegen 3 Millionen Menschen abhingen, 160 0650 Menschen wurden in Arbeite häusern und viele Tausende durch Privatwohlthätigkeit unterhalten. Er glaube nicht, das die Eisenbahnbauten' im Verhältniß so viele Hände beschäf= tigen könnten. Es erfolgte hierauf die obige Abstimmung. Zu Anfang der Sitzung erklärte der Secretair für Irland, Herr Ta bouche, daß die Regierung den Beschluß gefaßt babe, in den= 6 Distrikten Irlands, in welchen Verbrechen begangen würden, die Bewohner nicht zu den öffentlichen Arbeiten beranjuziehen. Man erkannte von verschiedenen Seiten in dieser Maaßregel das einzige Mittel, den Verbrechen in Irland vorzubeugen,

Im Oberhause wurde heute die Bill wegen Zulassung des Zuckers in Brauereien zum zweitenmal verlesen, und die irländische Armen«-Unterstützungs Bill ging durch das Comité.

n, 18. Febr. Der Globe berichtigt heute das Resul⸗= tat . . im Unterhause über Lord George Ben⸗ tincks Bill dabin, daß die Anzahl der Gegner der Bill nicht 322 sondern 332 Stimmen betragen habe, folglich die Majorität gegen bie Bill 214 Stimmen stark gewesen sei.

In der gestrigen Unterhaus⸗-Sitzung wurde die Zehnstun⸗ den-Blll des Henn Fielden nach längerer Debatte mit 195 gegen 87 Stimmen zur zweiten Lesung zugelassen, nachdem ein von der Fabrikanten⸗-Partei ausgehendes Amendement des Herrn Bright auf Vertagung der Debatte verworfen war.

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Brüssel, 20. Febr. Der Justiz⸗Minister hat gestern der Re= präsentanten-Kammer einen Geseß-Entwurf vorgelegt, welcher Re—⸗ pressim⸗Maßregeln gegen beleidigende Angriffe der Presse auf die

Person des Königs und die Mitglieder der Königlichen Familie vor⸗—

schlägt. Im Senat forderte Herr Malou den Minister auf, die Be—⸗ rathung dieses Gesetz⸗Entwurfs in der Repräsentanten⸗Kammer mög- lichst zu beschleunigen, damit derselbe noch in dieser Session an den Senat gelangen könne.

Schweiz.

Kantou Bern. (Eidg. Ztg.) Der Regierungs⸗Rath hat in Bezug auf die Theurung der Lebensmittel zwei Verordnungen er— lassen; durch die erste verfügt derselbe, um eine genaue Kenntniß der jeßt noch vorhandenen Lebensmittel zu erhalten, damit, je nach dem Ergebniß, die ferneren Maßregeln ergriffen werden können: „Es soll eine genaue Untersuchung im ganzen Kanton stattfinden über den Be⸗ stand der Vorräthe an sämmtlichen Getraide⸗Arten, Mehl, Kartof⸗ seln, Obst, Käse und schlachtbarem Vieh. Die Einwohner-Gemeinde⸗ räthe sind bei Eidespflicht beauftragt, eine möglichst genaue schrist⸗ liche Angabe der in ihren Gemeinden sich vorfindenden Vorräthe an den oben bezeichneten Lebensmitteln bis spätestens den 15. März nächsthin an die Regierungs- Statthalter zu Handen der Direction des Innern einzureichen.“ In der zweiten wird das Schlachten von Vieh und der Fleischverkauf für einstweilen unter polizeilicher Aufsicht des Einwohner⸗-Gemeinderaths freigegeben. Mit Vollziehung beider Verordnungen ist die Direction des Innern beauftragt.

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Nom, 28. Jan. (A. 3.) Obgleich schon mehrere Entwürfe zu einer Munizipal-Verfassung von Rom vorliegen, hat der heilige Vater dennoch auch die Konservatoren des Kapitols aufgefordert, ihr Gutachten darüber einzureichen. Die Herren haben nun eine Kom— mission ernannt, bei welcher sogar Unterbeamte und Offiziere der ka— pitolischen Miliz Sitz und Stimme haben, um sie über diese für Rom so wichtige Angelegenheit zu hören. Eine andere gemischte Kom⸗ mission tritt morgen zusammen, um über die nächtliche Beleuchtung von Nom durch Gas zu berathen, da jeßt mehrere Vorschläge zur Ausführung dieses Unternehmens eingereicht sind.

Ueber Dom Miguel's plötzliche Abreise und Pläne sind hier die verschiedensten Gerüchte in Umlauf; Gewißheit wird erst die nächste Zukunft bringen. Personen, die mit diesem Prinzen während seines vieljährigen Aufenthalts hier in Verbindung standen, versichern, daß er äußerst leutselig, vielbelesen in allen Fächern der Staatswirthschaft und Staatswissenschaft sei. Was seinem Charakter gewiß zur Ehre gereicht, ist die Anhänglichkeit seiner Dienerschaft, die ihn nicht ver- ließ, selbst als ihm alle Mittel fehlten. Die hiesigen Handwerker haben immer mit der größten Bereitwilligkeit für ihn gearbeitet, in dem sie bezahlt wurden, sobald ihm Gelder eingingen.

Der Graf von Syrakus, den man in Neapel schwer erkrankt sagte, lebt hier in der besten Gesundheit und hat in diesen Tagen ein glänzendes Fest gegeben.

Die Nobelgarde des Papstes erhält statt der Hüte Helme nach preußischem Zuschnitt, gleich dem sardinischen Militair. Auch sind diesem Corps gleiche Rechte mit den Truppen bewilligt.

Herr Cobden ist von Genua hier eingetroffen und findet auch hier Verehrer, obgleich sein Apostel⸗Amt hier, wo aller Handel fehlt, auf unfruchtbaren Boden fällt.

Neapel, 5. Febr. (A. 3.) Der König und die Bibliothek des Museo. Borbonico haben von Sr. Majestät dem Könige von Preußen ein prachtvolles Geschenk erhalten, nämlich die ersten Bände der Werke Friedrich's des Großen, an welchen man hier mit Recht die hohe Stufe der Vollkommenheit bewundert, auf welcher die Buch⸗—

drucker⸗ und Ku z h ; . Deutschland . nt, so wie auch die Buchbinderkunst in

ö igen. 13. Jebr. Ihre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin Luit⸗= 6 ist kürzlich, in Folge einer Erkältung, von einem Unwohlsein, welches eine Brust⸗Entzändung befürchten ließ, befallen worden, be— sindet sich inzwischen bereits wieder auf dem Wege der Besserung.

i, e,. und Wallachei. ucharest, 3. Febr. Die hi : . hält in ihrem heutigen Blatte . K „Se. Durchlaucht der regierende Fürst hat am Freitage den Herrn Geheimen Kriegsrath, Baron von Richthofen, empfangen, der, als General⸗Konsul Sr. Majestät des Königs von Preußen in den Fürstenthümern Wallachei und Moldau, von Berlin Über Jassy hier angekommen ist. Außer dieser amtlichen Präsentation hatte der Herr Baron noch eine andere Sendung, indem er Sr. Durchlaucht einen eigenhändigen Brief Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht von n . einhändigte, welcher dem regierenden Fürsten 16 Kisten mit onfirungs- und Armatur-Gegenständen überschickt, als Muster der Equipirung aller Waffengattungen des preußischen Heeres. Se. Durch- laucht wurde durch diese freundliche Erinnerung an die zuvorkommende Aufnahme, die dem hohen Reisenden vor drei Jahren an dem Hofe zu Bucharest bereitet wurde, sehr angenehm überrascht und hat seine darüber dem Herrn Baron von Richthofen in den beredtesten usdrücken zu erkennen gegeben.“ Ihre Durchlaucht, die Gemahlin des regierenden Fürsten, ist am 3. Februar Abends glücklich von einer Prinzessin entbunden worden.

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vereinigte Staaten von Nord Amerika. London, 16. Febr.

hatte, reichen bis zum 12. Januar.

Verbindung zu setzen.

Vittoria gegen ein ihr bedeutend überlegenes mexikanisches Truppen⸗ Corps unter Canales bestanden haben soll, über dessen Resultate in- deß nichts verlautete. Depots zur Benutzung bei den eventuellen Operationen gegen die Hauptstadt Mexiko sollen an der Küste ange⸗ legt werden. Bedeutende Massen von schwerem Geschütz und Muni⸗ tion, nebst Mund⸗-Vorräthen, sind von Boston, New⸗York, Philadel⸗ phia und Baltimore nach New⸗Orleans abgeschickt worden, um dort zur Verfügung des Generals Scott zu sein, welcher sich, wie berich⸗ tet, an der Mündung des Rio Grande in Brazos Santiago befand und die Leitung der Kriegs-Operationen übernommen hatte. Gegen Ende des Januar waren von NewYork Brander mit Truppen und drei⸗ bis vierhundert Landungsböten, von denen jedes 50 Mann fassen kann, mit versiegelten Ordres abgesegelt; sie sind vermuthlich zu einem Angriffe auf Alvarado oder Tuspan bestimmt. Die neuerdings nach dem Kriegs ⸗Schauplatz abgesendeten Truppen ⸗Verstärkungen betragen nicht mehr als 1006 Mann. Was den kombinirten Angriff zu Lande und zur See auf Vera⸗ cruz und San Juan d'ulloa betrifft, mit welchem, wie man glaubt, General Scott seine Operationen eröffnen wird, so müßte derselbe spätestens innerhalb der Monate Februar und März vorgenommen werden, da das im April gewöhnlich auftretende gelbe Fieber alle Operationen des amerikanischen Heeres in der Küstengegend um Ve⸗ racruz so gut wie unmöglich machen würde. Aus Californien fehlt es an neueren Nachrichten. Von dem General Kearney hat man nichts gehört, seitdem er unter einer schwachen Kavallerie - Eskorte Santa Fe verlassen hat, um quer durchs Land nach Monterey am Stillen Meere sich zu begeben.

Ein new⸗ vorker Blatt vom 31. Januar meldet, daß nach Be⸗— richten aus der Hauptstadt Mexiko vom Ende des Dezember Santana durch einen Courier die Aufforderung zur Aufbringung von S8 Millionen Dollars eingesandt habe, mit der Erklärung, daß das Land verloren sei, wenn man diese Summe nicht herbeischaffe. Der Kongreß soll darauf in geheimer Sitzung einen Antrag wegen Se⸗ questrirung des Kirchenvermögens berathen und der Klerus, als dies ruchbar wurde, seinerseits gedroht haben, Regierung, Heer und Kon— greß in den Bann zu thun. Ueberhaupt soll der mexikanische Klerus nicht nur wenig kriegerisch, sondern gar nicht einmal gegen die Ame⸗ rikaner so feindlich gesinnt sein, wie man vorgegeben hatte. Es wird dies erklärt theils daraus, daß die Amerikaner die katholische Geist= lichkeit im Allgemeinen sehr rücksichtsvoll behandeln, theils auch aus einer Handlung der Großmuth und Politik des General Taylor, der einen mexlkanischen Priester, welcher die katholischen Soldaten in sei⸗ nem Heere zur Desertion zu verleiten suchte, mit einem strengen Ver— weise ohne weitere Bestrafung entließ und sich dadurch einen thätigen Herold seiner Tugenden und Verdienste schuf, der den ganzen nörd⸗ lichen Theil Mexiko's mit dem Lobe des amerikanischen Generals

erfüllte.

Die letzten Verhandlungen des Kongresses der Vereinigten Staaten bieten im Allgemeinen wenig Interesse dar. Mehrere An⸗ träge von Freunden des Friedens, welche die Zurückziehung der Trup— pen aus Mexiko behufs Einleitung von Friedens Unterhandlungen bezweckten, waren verworfen worden. Der Kongreß hatte die Bill wegen Ausgebung von hHproz. Schatzkammerscheinen (die eventuell sfundirt werden können) zum Betrage von 23 Millionen Dollars de⸗ finitiv genehmigt, überdies aber die Regierung ermächtigt, für 5 Mil— lionen eingezogene Schatzkammerscheine von neuem zu emittiren. Dessenungeachtet will, wie der New - York Expreß be— hauptet, der Schatz-Secretair noch eine Vermehrung der Staats⸗ Einnahme durch Erhöhung einiger Tarif-Ansätze zu bewirken suchen; so soll der Zoll von Eisen um 10 pCt., von Raffinaden um 30 pCt., von Thee und Kaffee um 20 pCt. erhöht werden. Der Eypreß glaubt aber nicht, daß der Kongreß sich dazu verstehen wird. Das Repräsentantenhaus von Pennsylvanien hat am 23. Januar die Summe von 2 Millionen Dollars für die am 1. Februar und J. August fälligen Dividenden der Staatsschuld votirt. In New-Nork und mehreren anderen Städten des Staats New-Nork sind zusam— men 800,000 Dollars für Irland gesammelt worden.

Die Feuersbrunst in Boston, deren bereits erwähnt worden ist, brach am 21. Januar Abends in dem Gasthofe „Neptune House“ in Haverhill Street aus und wurde von einem heftigen Westwinde nach Beverly Street, Medford Street und Thatcher Street getrieben. Die Häuser in den drei erstgenannten Straßen sind fast alle zerstört; im Ganzen ungefähr hundert. Die ungewöhnlich heftige Kälte, welche während der Nacht vorherrschte, behinderte die Löschung des Feuers sehr, so daß man desselben erst am Morgen des 29. Januar Herr werden konnte.

Eisenbahnen.

v Prag, 20. Febr. Große Freude erregt die nunmehr öffent⸗ lich bekannt gewordene Entschließung zur weiteren Ausdehnung un— serer Staats-Eisenbahnen auch in westlicher Richtung, durch den Bau von hier über Pilsen und Eger nach Hof zum Anschlusse an die Bayerische Staatsbahn. Die nöthigen Aufnahmen zu dieser Linie werden schon mit dem Eintritte der besseren Frühjahrs⸗-Witterung und dann der Bau selbst sofort beginnen nach Vollendung des riesi⸗ gen karolinentbaler Viadukts. Diese Westbahn wird von hier über Beraun, Rokitzan, Pilsen, Mies und Eger führen und somit nicht nur die wichtigsten Städte des westlichen Böhmens berühren, sondern auch eine Verbindung zwischen hier und den Bade— Orten Karlsbad, Franzenebrunn und Marienbad bewirken, der ein ungewöhnlich starker Personen⸗Verkehr gesichert ist. Von besonderer Wichtigkeit sind ferner die großen Vortheile, welche hier⸗ durch unserer Industrie gewährt werden, zu deren wichtigsten Ob- jekten das Berg- und Hüttenwesen des westlichen Böhmens gehört; wie sehr dieses selbst durch die Bahn gefördert werden und auf den großen Ertrag der letzteren wieder zurückwirken wird, ist leicht zu er⸗ messen, wenn man die große Production jener Gegend und die Ob- jekte lennt, welche dieselbe dem Güter⸗Transporte bieiet. So z. B. lie- fern hierzu schon die Starkschen Mineralwerke über 100,000 Centner, die Lindheimschen Eisenwerke über 60, 000 Ctr. jährlich, und doch sind dies nur kleine Objekte, gegenüber den vielen Eisenwerken und Glas⸗ hütten dieser Gegend, im Vereine mit dem ärarischen Bergbau zu Mies und den beiden mächtigsten Steinkohlen⸗ Revieren Böhmens in der radnitzer und sallenauer Gegend. Lehztere wird dadurch in den Stand gesetzt, die Kohlen- Ausfuhr nach Bayern zu vervielfachen und den Wohistand des ganzen Bezirkes zu erhöhen, die radnitzer Kohle aber die beste Böhmens und der englischen fast gleichlommend— wird dadurch erst recht verführbar, und da die dortigen mächtigen Lager eine in die Millionen gehende jährliche Ausbeute bieten, so wird dadurch der hiesigen großen Veriheurung des Holzes und den

(B. H.) Die letzten Nachrichten vem Kriegs⸗Schauplatze, welche man am 31. Januar in New⸗Jork General Taylor befand sich damals auf dem Marsche nach Vittoria, um sich mit Tampico in Einem Gerüchte zufolge, soll durch Eilboten in Washington die Nachricht von einem Gesechte eingetroffen sein, welches Taylor's Vorhut unter General Quitman in der Nähe von

hieraus auch für die Industrie und den Eisenbahnbetrieb sich ergeben

ben Schwierigkeiten am besten abgeholfen werden.

und Westen Europa's bildet und auf dem kürzesten Wege nicht blos den Süden des deutschen Zollvereins, Schlesien mit Bayern, verbin= det, sondern auch von Warschau über Krakau, Ollmütz, Prag, Eger,

Weltstraße des Rheins gewährt. Der geniale Schöpfer unserer Staats- Eisenbahnen hat durch diese Erweiterung derselben unserem Lande eine neue Quelle des Segens eröffnet und zugleich dem Welt⸗ verkehre eine Erleichterung gesichert, die den Dank der Mit- und Nachwelt gegen ihren Urheber vermehren wird.

Iandels- und görsen - Nachrichten. Berlin, 23. Febr. In Eisenbahn - Actien wenig Geschäft; Köln— Minden eiwas höher, andere Effekten unverändert gegen gestern. Bank—

Antheile blieben auch heute begehrt und steigend. Das Geschäst im All— gemeinen unbedeutend.

Marktpreise vom Getraide.

. Berlin, den 22. Februar 1847.

Zu Lande: Weizen 3 Rihlr. 11 Sgr. 11 Pf., auch 3 Rihlr. 6 Sgr.; Roggen 3 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 2 Nthlr. 26 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 2 Rihlr. 9 Sgr. 11 Pf.; kleine Gerste 2 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf. Hafer 1 Rtbir. 22 Sgr. 109 Pf. auch 1 Rihlr. 16 Sgr. 2 Pf. Einge⸗ gangen sind 59 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf, auch 3 Nthlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Noggen 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf., auch 3 Nthlr. 14 Sgt. 2 Pf.; große Gerste 3 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 15 Sgr., auch 1 Rihlr. 13 Sgr. 10 Pf.

Sonnabend, den 20. Februar.

Das Schock Stroh 7 Rihlr. 5 Sgr., auch 6 Rthlr. 10 Sgr. Der

Centner Heu 1 Rihlr., auch 20 Sgr. Berliner Börse. Den 23. Februar 1847.

, 4 Fonds. S . e. Act ien. S ö z 91 * ; ries. eld. rief. Geld. zem St. Schuld- Sck. 3) 945 932 url. xoted. Masa. 1 94 Prämien- Scheme do. Prior. oblig. 4 93 d. Seeh. 25 T.— 94 do. do. do. 5 101 * Kur- u. Neumärbk. B. St. E. Li. A. u. B. 1103 199 Schuldverser. 3 92 915 Ronn-Kölner Esb. 3 Berliner Stadt- Rr. Schw. rh. E. 4 . Obligationen 35 94 93 do. do. Prior. Ohl. 4 ö Westpr. Pfaudbr. 3 937 Cöln-linden. v.. 4 94 93 Grossh. Pos. do. 4 102 DHüss. Elb. Risenb. 1053 104 do. do. 35 92 19. 10. Prior. Ohl. 4 14 ͤ Ostpr. Pfandhr. 37 96 Magd. Ilalbet. En. 4 Pom. do. 33 957 Md. Lpæ2. Eisenb. Kur- u. Neum. do. 3 9g6* 95 do. do. Prior. Obl. 4 Schlesische do. 35 967 Niederseh.- Murk. 4 90 8973 P do. v. Staat ga- do. Prioritùt 4 9 rautirt. Lt. E. 35 do. priori cu 5 K 1014 Nied. Mrle. wb. 1 ö ,, do. Priorität 43 ö Friedrichadꝰor. 1375 1313 Ob. Schles.E. I. A 4 Aud. Glam. 2s I.. 12 116 ö = PDiaconto. 1 5 do. Lt. BB. Rhemm. Eisenb. 86 . do. Stamm-Prior. Actien. voll eingezahlh)h 4 Erl. Anh. Lit. A.- 1111 1103 do. do. Prior. ol. 1 do. do. Prior. Obl. 4 640. '. Staat garant. 35 Berlin- HHIamb. 4 1005 srhbüringer...... 4 97 96 do. Prioritst 47 97 967 wilhk. R. (C.--02 4 381 Pr. Cour. IV ech Sell -— CoOums. Thlr. zu 30 Sgt. Brief. geld. mern 259 FI. Kurz 141 1413 a /- 250 FI. 2 Mt. 1407 140 Hamburg...... ..... 306 M. Kurz 1512 151 , 300 Mr. 2 Mt. 1507 1497 London.... ..... 113. 3 Mt. 6 2056 197 . 300 Er. 2 Mt. 79h49 , 150 *I. 2 Mt. 101 K 150 FI. 2 Mt. 101 j 100 Thlr. 2 Mt. 99 Leipzi iln Courant im 14 TI. Fuss, 100 Thlr. ö . gh 99 Frankfart a. M. südd. W. ..... ..... 100 1. 2 Mt. 56 itz 56 12 ,,, 100 sRkl. 3 Wochen 1093 .

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 19. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 58. 35h do. 373. Pass. —. Aus. —. TLinsl. —. 4950 Russ. Ilope 885.

Antwerpen, 18. Febr. Zinsl. RHeue Anl. 19.

Frankfurt a. M., 20. Febr. 55 Met. 1073 ö Bank-Actien p. ult. 1880. 1878 BKayr. Bauk-Actien 667 G. Ilope 873 G. Stiegl. S7 G. Int. 5835. . Foln. 300 FI. 100 G. do. Soo FI. S0. 803.

Lo udon, 17. Febr. Cons. 3060 91 907 213960 Moll. 58. Z. 4976 do. 92. Port. 37. Bras. 86.

Paris, 18. Febr. 576 Rente fin Cour. 118. 70. 395 do. fin eour. 78. 30. Neapl. . 396 Span. 353. Pass. —.

Wien, 20. Febr. 595 Met. 1093. 495 do. 99. 3065 do. 735. Bank- Aeüen 1576. 74. Anl. de 1834 154. de 1639 1203. Nordb. 1723. Gloggn. 120. Nail. 109. Livorn. 93. Pest. 9göz5. adw. —.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 24. Febr. Im Schauspielhause. 32ste Abonnements—⸗ Vorstellung: Der Vetter, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix. Hierauf: Die Drillinge, Lustspiel in 3 Abth., von Bonin.

Donnerstag, 25. Febr. Im Schauspielhause. Z3ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. (Neu einstudirtR: Der Spieler, Schauspiel in 5 Abth., von A. W. Iffland.

Freitag, 26. Febr. Im Opernhause. 24ste Abonnements⸗Vor⸗ stelung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nach dem Franzö⸗ sischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Mufik von Halévy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗ Garcia: Recha; Herr Kraus: Eleazar.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗ haus- Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rtblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi⸗ theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Donnerstag, den 26sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet⸗Verkaufs⸗ Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer= den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf⸗ bewahrt werden.

Im Schauspielhause. Zãõste französische Abonnements-Vorstellung.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

59h Span. 193. Poln. 1423. Preuss. Pr. Sch. —.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

n, n Von nicht min⸗ derer Wichtigkeit ist diese Bahn aber auch für den allgemeinen Ver⸗ kehr, da sie einen der Hauptverbindungswege zwischen dem Osten

Hof, Bamberg, Würzburg und Frankfurt die geradeste Linie nach der

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Anhalt.

Spanien. Madrid. Der Adreß Entwurf. Briefe aus Madrid. (Vermählung der Infantin Luisa; der Kongreß; der Zustand des Lan— des; der Graf von Montemolin.) und Paris. (Die Karlisten in Catalonien; Ankunft des Infanten Don Enrique in Barcelona.)

Ueber den Getraideverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz und den Bedaif der einzelnen Kantone.

Gustaf von Möller.

Nekrolog.)

Spanien.

Madrid, 11. Febr. In der gestrigen Sitzung des Kon gresses wurde der Adreß⸗Entwurf zur Beantwortung der Thron⸗ Rede verlesen. Der Paragraph, welcher sich auf die Vermählung der Königin bezieht, lautet folgendermaßen:

„Ew. Majestät haben den Gesinnungen, von welchen die Depu⸗ tirten der Nation beseelt sind, volle Gerechtigkeit widerfahren lassen, indem Sie die wohl begründete Hoffnung aussprechen, daß dieselben ihre Gebete mit denen vereinigen würden, welche Ew. Majestät zu dem Allmächtigen emporsenden, damit er die Vermählung Ew. Ma⸗ jestät mit Ihrem erlauchten Vetter, dem Infanten Don Francisco de Asis Maria de Bourbon, segne, eine Vermählung, die so gefeiert wor= den ist, wie Ew. Majestät den früheren Cortes, welche dieselbe von Herzen billigten, verkündigt hatten; unter Beobachtung derselben For= malitäten wurde auch die Vermählung der erlauchten Schwester Ew. Majestät, der Infantin Dosia Maria Luisa Fernanda, gefeiert.“

Die in die Finanz-Verwaltung eingeführte Ordnung wird belobt, und in Bezug auf die auswärtigen Verhältnisse heißt es, daß man die Erklärung, es sei keine bemerkenewerthe Veränderung in den Be⸗— ziehungen zu fremden Staaten eingetreten, mit dem Wunsche ver— nommen habe, diese Beziehungen erhalten und der Ehre und Würde des Landes angemessener erweitert zu sehen. Eben so wird ein Wunsch für Erweiterung der Amnestie aue gesprochen. Mit dem Paragraphen über die auswärtigen Verhältuisse sind jedoch zwei Mitglieder der Adreß⸗-Kommission nicht einverstanden und beantragen, daß demselben beigefügt werden solle, wie man nach Beseitigung der von einigen amerikanischen Staaten gehegten Besorgnisse hoffe, das zwischen den« selben und der spanischen Regierung bisher bestandene gute Verneh⸗— men werde nicht gestört werden. Die Adreß - Tebatte wird erst in einigen Tagen beginnen und vermuthlich sehr lebhaft werden.

3 Madrid, 11. Febr. Die Vermählung der Infantin Luise mit dem Herzoge von Sesa fand gestern Nachmittag um 2 Uhr im Königlichen Palaste statt. Abends erschien der Herzog in Johanni— ter- Uniform mit seiner Gemahlin in der Oper, und zwar in der Loge

seines erlauchten Schwiegervaters. Bis jetzt hat noch nichts darüber verlautet, ob die Herzogin ihren Rang und ihre eventuellen Thron⸗ folgerechte als Infantin beibehalten wird. Ein Geseßz Karl's III. vom 23. März 1776 verfügte, daß ihm und seinen Nachfolgern auf dem Throne das Recht vorbehalten bleiben sollte, aus Gründen der Moralität Erlaubniß zu unstandes mäßigen (lesiguales) Ehebündnissen zu ertheilen, jedoch unter der Bedingung, daß der eine auffallend (notable) unstandesmäßige Ehre abschließende Theil aller Titel und Vorrechte verlustig würde, welche die Landesgesetze ihm zuerkannten. Karl IV. sagt dagegen in seinem Gesetze vom 28. April 1803: „Den In fan⸗ len und übrigen Personen der Königlichen Familie darf und soll es zu keiner Zeit frei siehen, nach ihrem Gutdünken ohne meine und meiner Königlichen Nachfolger Erlaubniß sich zu verheirathen. Diese Erlaubniß soll ihnen in den eintretenden Fällen mit den den Um⸗ ständen entsprechenden Vorschriften und Bedingungen ertheilt oder verweigert werden.“ Die in Kraft stehende Constitution spricht nur von der Vermählung des Königs und des unmittelbaren Thron⸗ olgers.

solt Im Kongresse besragte gestern Herr Sagasti (Progressist) die Minister, ob die testamentarischen Verfügungen Ferdinand's VII. in Bezug auf das Vermögen, welches er seinen Töchtern hinterließ, genau vollzogen wären, und ob seit dem Absterben des Königs keine Beein⸗ trächtigung der verschiedenen Erbtheile der Töchter stattgefunden hätte. Auch wünschte Herr Sagasti zu erfahren, ob die Regierung den Cor- tes die Ehe-Kontrakte der Königin und ihrer Schwester vorlegen würde. Der Justiz-Minister ertheilte auf beide Fragen eine aus- weichende Antwort. .

. wurde gestern im Kongresse der Entwurf der Adresse ver- lesen, der von Herrn Martinez de la Rosa und. Herrn Mon ausge- arbeitet worden ist. Da Herr Mon als Minister die Thron-Rkede verfaßte, so beantwortet er nunmehr sein eigenes Werk, ein Ver⸗ häliniß, das wohl schwerlich jemals in einer gesetzgebenden Versamm—

ng eingetreten ist. ö

ö u Wanracht . bevorstehenden Jaschings Lustbarleiten beschlossen die Deputirten, von der Last ihrer Arbeiten, die sich bisher auf Prü⸗ fung der Wahl-Aften beschränkte, auszuruhen und sich erst am 18ten b. wieder zu versammeln. Als ob der Zustand des Landes keiner besonderen Beachtung bedürfte! Ich entlehne nur einige Worte aus einer Schilderung, die das anerkannte Organ des neuen Ministeriums, la Union, entwirft: .

„Die politische Lage Spaniens ist gegenwärtig trauriger, als zur Zeit, da ein verheerender Bürgerkrieg in den baskischen Provin— zen wüthete. Damals waren die Stellungen klar, Jeder kannte seinen Po- sten, jedes Heer hatte seine Fahne. Werfen wir einen raschen Blich auf un⸗ sere jetzige Lage! Auf der einen Seite drohen die Parteigänger des Präten⸗ benten mit neuen Umwälzungen und tilgen aus ihrem Banner den alten Wahlspruch des Absolutismus, ohne zu wissen, welche Institutionen sie ausstellen follen. Auf der anderen Seite stehen die beiden Fractionen der liberalen Partei in tiefer Spaltung da, ohne die Haupipunkte, über welche sie gespalten sind, genau bestimmt zu haben. Die Progressisten führen unter sich, wenn sie es gleich leugnen mögen, einen stummen, aber furchtbaren perfönl chen Kampf, der ihre Reorganisation verhindert und ihre Mannszucht zerstört. Die alten Benennungen von Ayacuchos und Puritanern sind aus dem traurigen Wörterbuche der politischen Parteien Spaniens noch nicht verschwunden. Die Moderirten besin⸗ den sich in demselben Fall, und nur eine kräftige Hand, der Instinkt der Selbsterhaltung und das Uebermaß des Uebels konnten ihnen den Abgrund zeigen, dem sie entgegengingen.“ Das Blatt schildert dann die innere Lage des Kongresses und sagt: „Weder sind die Progres⸗ sisten stark genug, um iht Regierungs-System zu entwickeln, noch sind sie zu schwach, üm das unsrige zu vereitein. Daraus entspringt die traurige Wahrheit, daß weder fie, noch wir befehlen, daß es unmöglich so fortgehen kann, und daß, wenn wir nicht Alle ein Opfer auf dem Altare des Staats darbringen, dieser zu Grunde gehen muß.“

Ein progressistisches Blatt, der Clamor publics, sagt: „Während die herrschende Partei sich damit beschäftigt, Ministerien ein- und abzusetzen, nehmen die karlistischen Banden auf verschiedenen Punkten der Halbinsel tro der rauhen Jahreszeit einen gewaltigen

Aufschwung. Für das Frühjahr erblicken wir einen neuen, von frem= der Hand angefachten Bürgerkrieg, in dessen Flammen die gegensei= tige Cifersucht Frankreichs und Englands das Oel gießt und die aus der französischen Heirath entspringenden Konflikte hervorlodern,, Der Españßol, ein gewöhnlich wehlunterrichtetes Blatt, spricht weitläuftig von den Entwürfen des Grafen von Montemolin. Die Gleichgülligkeit, mit welcher die englische Regierung aus Abneigung gegen eine unter französischer Vormundschaft stehende Dynastie ihn gewähren lasse, diene ihm zum Anhaltspunkte, Andere Mächte wür⸗ den die Bemühungen Frankreichs, der spanischen Regierung zu Hülfe zu eilen, vereiteln. Geldmittel zum Belaufe von 100,000 Pfd. St. ständen bereits in England zur Verfügung des Prätendenten, für den in den Häfen Sardiniens Schiffe ausgeriistet würden. Man dürfe sich über die Entwürfe der Karlisten nicht täuschen, man müsse sich auf Alles gefaßt halten und der Regierung die ausgedehntesten Be⸗ fugnisse ertheilen, um bei Zeiten dem Feinde Trotz bieten zu können. Und unter solchen Umständen beabsichtigt die Regierung eine bewaffnete Intervention in Portugal!

aris, 17. Febr. Ich bin im Slande, Ihnen heute Ge⸗ 6 9 bie Dperationen des General⸗Capitains Breton in Hoch⸗ Catalonien mitzutheilen. Die Taktik der Karlist nbanden erweist sich genau so, wie ich sie vorausgesagt hatte, nirgends vermochte sie der General⸗ Capitain zu erreichen, ja nech mehr, er bekam sie kaum zu Gesicht. Diese Thatsache ist der erläuternde Kommentar zu der Angabe des General⸗Capitains, daß er kaum einige vierzig Mann sch lecht bewaff⸗ nete und des Kriegobedarfs ermangelnder Leute gesehen habe. Wir haben während des letzten Bürgerkregs von den christinischen Gene⸗ ralen in Catalonien ganz dieselben Versicherungen gehört, und doch war es damals eine notorische Thatsache, daß das ganze dortige Gebirgsland wie in den baslischen Provinzen im Besitze der Karlisten war, gegen welche die Christinos nur hinter den Wällen der Städte und den auf einzelnen Punkten aufgeworfenen Verschanzungen sich zu halten vermochten. Jetzt wie damals müssen die Truppen der Königin in mitten einer ihnen feind= selig gesinnten Bevölkerung in unwegsamen Gebirgen und unwirth—⸗ baren Felsen und Wäldern unaufhörlich die ermüdendsten Märsche machen, ohne je ein wesentliches Resultat zu erzielen; sie verfolgen einen Feind, der überall und nirgends und so klug ist, sich niemals von ihnen fassen zu lassen, während er mit Hülfe der allerseits von ihm unterhaltenen Einverständnisse ihnen allen möglichen Abbruch thut und Schaden zufügt. General⸗-Capitain Breton ist auf seinem Zuge diesmal bis nach Seu de Urgel vorgerückt. Von da schlug er aber nach kurzem Aufenthalt wieder die Richtung nach Cardona ein, d. i. mit anderen Worten, er hat sich dabin zurückgezogen, woher er gekommen war. Da es ihm nicht gelang, die Karlistenbanden zu tressen, so hat er sich darauf beschränken müssen, verschiedene Pässe militairisch besetzen zu lassen,

durch welche nach seiner Annahme die Karlisten sich vereinigen könn⸗ ten. Das einzige Resultat davon wird sein, daß die Karlisten nun vermöge ihrer genauen Kenntniß aller Wege und Stege eben andere Wege zur Erreichung ihrer Zwecke einschlagen werden, und deren stehen ihnen zu Hunderten offen nach dem einstimmigen. Urtheile Aller, die aus eigener Anschauung mit den Boden⸗-Verhältnissen jener Gegenden vertraut sind. Der ganze 36 des General⸗Capitains wird also definitiv nur ein negatives Resultat gehabt haben. An⸗ dererseits ist aber auch sicher, daß die Lage der Truppen der Königin noch nicht so schlimm ist, als die Nachrichten aus karlistischer Quelle selbst sie darzustellen versuchen. Dies geht unzweifelhaft gieichfalls aus dem Zuge des General⸗Capitains hervor. Man hatte an der Gränze ange⸗ kündigt, er werde es nicht wagen, nur bis Solsonag vorzudringen; der Erfolg hat gezeigt, daß er überall gewesen, wohin ein gangbarer Weg führt; aber weiter kam er auch nicht, Die gebahnte Straße verlassen, um sich auf gut Glück hin ins Gebirge zu werfen, ohne alle sichere Kundschaft über die Stellung der Gegner und im voraus fast vollkommen sicher, daß er Niemand sinden werde, wäre eine Thor⸗ heit gewesen. Er beschränkte sich daher darauf, Hoch⸗Catalonien sei⸗ ner ganzen Länge nach zu durchschneiden, um sich der von den Kar⸗— listen bearbeiteten Bevölkerung zu zeigen und Truppen zur Bewachung der Vereinigungs- und Ausgangspunkte der Karlisten zurückzulassen. Man kann aber schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit voraussehen, was in Folge dieser Anordnungen kommen wird. Ist der General Capitain wieder nach Barcelona zurückgekehrt oder einmal anderwärts wieder beschäftigt, so werden die augenblicklich vielleicht zerstreuten Banden sich wieder sammeln und Handstreiche gegen diese isolirten und sich selbst überlassenen Posten unternehmen. Da sie ihre Bewegungen planmäßig kombiniren und nach Belieben die Angriffs punkte wählen können, so wird dies ein wahrhafter Anfang zum Bürgerkriege wer= den. Ich habe schon in einem früheren Schreiben bemerkt, daß diese Banden größtentheils aus ehemal gen karlistischen Offizieren bestehen, die sich seit der Beendigung des letzten Bürgerkrieges theils schein= bar der Regierung der Königin unterworfen hatten und deshalb in ihrer Heimat bleiben durften, theils auch in der jüngsten Zeit erst aus Frankreich zurückgekehrt sind. Außer Ros de Erxoles und Mosen Benet Tristany haben sie noch mehrere andere mit dem Gebirgs⸗ und Partisanenkrieg vollkommen vertraute Führer, wie Vilella und Torres de Sanahuya. Alle Nachrichten stimmen darin überein, daß das Wetter in den Gebirgen wahrhaft fürchterlich ist und die Berg⸗ und Waldpfade fast ganz unzugänglich geworden sind. Tie Gar⸗ nisonen, welche in den Dörfern vertheilt sind, die am Ausgange des Andorra-Thales liegen, haben einen mit außerordentlichen Müh⸗ seligkeiter verknüpften Dienst zu verseher, ohne irgend ein Nesultat zu erzielen, da die mit allen Schlupfwinkeln wohl vertrauten Karlisten ihre noch so angestrengte Wachsamkeit zu täuschen wissen. So ste⸗ hen die Dinge etzt, die herannabende bessere Jahreszeit, die für uns hier schon jetzt beginnen zu wellen scheint, wind aber schnell in den catalonischen Bergen größere Bewegung hervorrufen.

Am Schlusse dieses Berichtes noch die Notiz, daß der bekannt⸗ lich wegen seines vom spanischen Ministerium nicht genehmigten Hei⸗ raths⸗Projektes mit der Tochter eines spanischen Granden neuerdings aus der Hauptstadt in eine Art von Verbannung geschickte Infant Don Enrsque am 10ten zu Barcelona eingetroffen ist. In seiner Begleitung befinden sich der Brigadier Mayalde und ein Capitain.

ueber den Getraideverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz und y . der einzelnen antone.

Unter der obigen Ueberschrist enthält die Eidg, Zig. Folgendes: Nach den Angaben des Hern von Gonzenbach über den Handel der Schweiz mit den Zollvereins-Sitaaten betrug die Einfuhr aller Art von Geiraite im Jahre 1810 498,590 Malter (das Malter zu 220 fund). Natürlich schwanlt diese Zisser nach Umständen in verschiedenen Jahren;

wohl eher aber die 500, 00 überstiegen haben.

1) aus Bayern: ‚. ; 2) über Bregenz nach Graubündten,

Gallen, Appenzell.;.—.·=··,.

berg und Baden und die hierseitigen Einfuhren ziemlich überein.

finden läßt. Zürich.

fremden Bezüge dürfen daher etwa zu veranschlagt werden.

und durch sranzösische Vermittelung gedeckt.

während das jährliche Bedürfniß 750000) Malter übersteige.

lich an die innere Schweiz ab. über.

aus Italien. h t fremde Bedarf auf 3 anzusetzen ist. ge Deutschland her. Zug wird * stemdes Korn nöthig haben. ben aus diesen Kantonen sind die dürftigsten.

Hallen vom lindauer Markte und 500 Malter über Zürich. wurden S000 Centner Mehl eingeführt.

durch Korn Anläufe auf dem Marlt zu Bern.

Kantone Neuenburg, Bern und eiwas an Waadt ab.

Appenzell baut kaum den sünssen Theil seines Bedarss. lenswerth sst die Notiz von Dr, Rüsch,

als der Wiesenban. ü ward der Feldbau verdrängt. demi Hebung desselben vorzüglich die gemeinnützige ellschast.

i. St. Gallen hat nur im Rheinthale,

Doch bemühte sich in neuerer

darf von sremdem Genaide auf * ansteigen. Graubündten.

einzige Landestheil, welcher Korn ausführt.

mehr Korn gepflanzt werden, wenden würde.

Den Aang au nennt Bronner ein reichsten Gegenden sind bei Lenzburg, und Aarburg, Korn gebaut. etwas Getraide, einiges abgiebt. .

Thurgau hat 9,649 Morgen Ackerlandes.

Möhlin.

baut, immerhin noch) des Gesammtbedarfs. Fuß die Juchart) cireg 420 000 Säcke.

er Brod. Konsum wird zu 15 Psund pro Rop Ba 2 Tessin zieht e. Kornbebaif aus der don aide

burg und Frankreich; Gens vorzug 5 en , d hon m 24 . n n. . die Kantone Graubündien, St. Gallen, Hen earn Thurgau, Zürich, Basel und uf. liel it auf beuglichen

net wird, obwobl Konsum an Brod na B. ver Siadiüheil Basel m

nach dreijährigen Uebersichten, die theilweise auf Privat ⸗Angaben, theilweise

auf öffenilichen Registern beruhen (beiläufig gesagt, sind in mehreren Kan-

5 ke er li n gen on GiaruJ mit einer weit größeren. 1

Landes-Veschaffenheit, hier wie in mehreren anderen Kantonen h j wenn man darauf die gehörigen Kräste ver=

wahres Kornland. Die Auch zwischen Z auf dem Binseld und in der Nähe von Biugg wird viel Doch kommt in einige Ortschasten auch noch von außen

wie andererseitös Aargau namentlich an den Schwarzwald

Bei der ,

eines namhaften Tbeils dieser Guter beträgt jedoch, nach upilo

benothigle Einfuhr von Getraide, vorzüglich sür die unte erg den hinteren Theil des Kantons, der fein oder äußerst wenig

Mittwoch den 24 sen Februar.

tonen bei Mangel von sorgfältiger Kontrolle erstere zuverlässiger als legtere ober dienen wenigstens zu deren Ergänzung), dürfte innerhalb des Jeit= raums von 6 Jahren die Einfuhr nie unter 460, 900 Malter gestanden, Annähernd denn es

sinden natürlich auch hier mancherlei Schwankungen statt gehen ein:

b) über Lindau.... 170, 000 220 Oo 2) aus Württemberg: z direkt über Friedrichshafen --. 70,000 lindirelt durch die badischen Lande 140,000; bei ö diesen aufgeführt)ẽl‚· 2 70,000 3) aus r, ee. nach obigem indirelt aus Württemberg): a) über el gen d 50, 000 b über Radolss und Stein.. 2. 20.000 ) über Schaffhausen nach Zürich und zum Theil ö der inneren Schweiz.. 105,000 ) nach Rasel (eiwas Weniges nach dem Aargau W009. 205000 Summa... Jö, 009 Von diesen 500, 000 Maltern (um bei runden Summen zu bleiben) gehen ein nach, Graubündten (großeniheils über Feldlirch; doch haben in neuester Zeit sich die Bezüge von dieser Seite her vermindert, und bie über die Alpen aus natürlichen Gründen zuge⸗ -. nommen). ...... 25,000 Die St. gallische 9 a , n ellen (dreijährige Durchschnittsz J zu Rorschach . 165,442 zu Au am Oberfahr 37, 263 zu Rheineck 29, H78 zu Au am Monstein 12,855 zu Steinach... 12591 DF dd = 258, 000 (Was auf der Schweizerseite, zu Rapperschweil, Wyoyl, Kornbühl 20., eingeht, beläuft sich auf keine 10,000 . an webe, ae cugesahtt Cyor Ueber thurgauischen Boden wir züglich doch ere in. Romanshoin und Utiwyl) 60, 00 Die Einfuhr über Stein und vorzüglich Schaff⸗ k hausen nach Zürich ꝛ6. , J e. Aarg ind vorzugli asel wie w 30, Aargau und züg 23

Somit stimmen die Angaben über die Ausfuhren in Bayern, Württem⸗

a z ; Vor Durchgehen wir nun kurz den Kornbedgrf der einzelnen Kantone. Allem ist jedoch zu bemerken, daß es hieü, wie fast bei allen statistischen Fragen, durchaus an zuverlässigen Grundlagen sehlt, und raß meist nur mit Hülse von Combinationen sich ein annäherndes Verhäliniß heraus-

Gerold Meier von Knonau berechnet die jährliche Getraide⸗· Production auf 200,009 Malter und schlägt den Verbrauch, mit Einschluß. Les für die Aussaat erforderlichen Getraides, auf 350,000 Malter an. Die

,, ire n : ̃ Der Regierungs-Rath Dr. Schneider berechnet den Ertrag der i sh egf⸗ Aerndte zu ,,, dermalen auch in Bern ein bedeutender Aus fall in Getraide zu decken. ; Luzern baut mehr als ann , mn , m n,,

url baut sehr unbedeutend Korn (lönnte übrigens süglich auf der gro ßen Boden Allcmend mehr dafür verwenden) und bezieht solches vorzüglich Schwyz baut etwas, doch lauge nicht genug, so daß der Der Bezug geschiehl großentheils von (Die Anga⸗

In Glarus befinden sich, nach Heer, kaum ein halbes Dutzend Pflüge. Von . 000 Malter n, mn Gefraibe kamen 1842 11,500 4 4 . eberdie

reiburg hat überflüssig Getraide (99, 371 Jucharten Ackerfeld), und was 3 i, nach dem Neuenburgischen ausgeführt wird, ersetzt man

Solothurn stzt seinen bedeulenden Ueberfluß von Getraide an die

Scafsfhausen hat ebenfalls mehr als genug (z5,-00h Jucharten nern und vel lauf seinen lieberfluß in Zürich, Reinheim, Basch ac.

Bemer⸗

daß genaue inn , gezeigt len, daß der Getraidebau an manchen Orten erträglicher ware, i l Durch die eine Zeit lang einträglichere Fabricatlon

Zeit für

landwirthschastliche Ge-

in der Gegend von Goßau und Wyl und der Seegegend einigen Getraidebau, und es mag der Be-

Die Gesammi- Production dieses Kantons reicht bei

deit nicht für sein Bedürsniß hin, und das Unterengadin ist wohl der 1 = Es könnte übrigens, nach der

bedeutend

etraide⸗ Irren

r, die

egend und

Getraide

Waadt erzeugt bei 154,000 Jucharten Aderland (zu ien 20 Jah⸗

Doch hat in ü , 2. äcke überstiegen. ren die Einfuhr die Ausfuhr jährlich noch e, dr lt en.

Waadt, Italien und Franh̃eich Ne ne n fig aus und durch Frankreich.

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In. solgender neben ch n äöbel sedoch zu bemeilen ist, 16 1 Wirllichkeit nahe ern. 63 große Quan tät Korn pro op . des Korn Bed in ijgt⸗/ ben len reichtren Gegenden und Orischasten der

ĩ ; ü g stärler ist, als in ärmeren Gegen- fiir, wen h einer Ileineren Bevblle