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Desgleichen die K a- und Bestätigunge - Urkunde für die mu me, T r. n , , , , ꝛ 63
rn n ,, , ena , ian, a Witten sesche Eisenbabn⸗Gese
in Magdeburg tine er Daft mit cinem vorläufig auf gn, 00 Nihlr. angenommenen Grundtapitale zum Bau und Betriebe ting Eisen bahn von Magdeburg durch die Alimart nach Wincnderge, welche sich kei en , Siadt au die Berlin. amburger Cisenbahn anschlicken so, gehilde⸗ 2 ⸗ wollen Wir zur Anlage dieser Eisen bahn in ker Richtung von Magdeburg uber Wolmirstäbt, Stendal, Osserberg, Sethausen nach itten berge, und zwar n der Me, das wi che wach Her dom Ünseiem Finanz, Minh zus es. fenden Anordnung mit den von Magdeburg nach Süden und Wesen hin wenrer fahrenden Eisenbabnen in unmittelbare Verbint ung gebracht wird und bel Wuttenberg? sich an die Berlin- Damturger Eisenbahn unmittelbar anschiießt, hierdurch Unsere landes berilich . ertheilen;
Zugleich wollen Wir das Statut der ingangs gedachten Magdeburg-= Wittẽubergeschen Cisenbahn⸗Gesell chast, wie solchts auf Grund der in der ger g. emen vom 22. Oßhtober 1845 gefaßten Beschlüsse in der einlage sestgestellt worden ist, mit der Maßgabe: ᷣ
u §. 6, daß neben den hier aufgezählten Verpflichtungen dit Gesell⸗ schasi noch solgende Verbindlichleiten übernimmt:
I) außer dem n , n. Transporte derjenigen Postwagen, welche nöibig sind, um die der Post anvertrauten Güter zu befördern, auch die begleitenden Post- Conducteure und das eypedirende Post⸗Personal in jenen Wagen unenigeltlich zu befördern,
Y die Elbbrücke bei Wittenberge gegen das ihr zu bewilligende Brücken= geld zugleich auch für gewöhnliches Fuhrwerk einzurichten,
3) nach Maßgabe des §. 21 der unter dem 21. Dezember 1846 von Ung vollzogenen Veromdnung, die bei dem Bau von Eisenbahnen und bei anderen öffentlichen Bauten beschäftigten Handarbeiter beireffend, die nöthigen Juschüsse zu der Krankenfasse für die Eisenbahn=
2 2 im Fall der Unzulänglichkeit der Beiträge der Arbeiter, zu en.
Zu 5. 12, daß fernere Ratenzahlungen auf das Actien - stapital nur nach vorgängiger Genehmigung Un seres inanz · Ministers ausgeschrieben werden durfen.
Zu S. 24, daß die Berufung außerordentlicher General ⸗Versammlungen auch auf den Antrag des Kommissarius des Staates nach vorgängiger Ge—= nehmigung des Finanz⸗Ministeriums statifiaden muß,
Ju ä sö2, daß diesem Paragraphen solgende Fassung zu geben;: „Bas Direltorium besteht während der Bauzeit aus sünf, nach beendig-⸗ tem Bau auL zwei Mitgliedern. Die Mitglieder des Direktoriums müssen in Magdeburg ihren Wohnsitz haben. An den Sitzungen dessetben neh- men der Ober-Ingenieur und der Syndikus der Gesellschaft, j'doch nut mit beraihender Stimme, Theil. Die in §§. 57, 62, 63, 64 und 65 athaltenen Bestimmungen sinden, sofern dieselben eine größere Zahl von
irektoren als zwei voraussetzen, nur während der Bauzeit Anwendung“,
in genehmigen und diese Magdeburg -Wittenbergesche Eisenbahn-
UÜschafi als eine Actien-Gesellschaft nach den Bestimmungen des Ge⸗ i vom 9. November 1813 (Geseß - Sammlung für 1843, Seite 1 ff.) hiermit bestätigen.
im Uebrigen bestimmen Wir, . sofern nicht in der gegenwärtigen Urkunde oder in dem Stgiute andere Bestimmungen getroffen wort en, die in dem Gesetze über die Eisenbahn-Untemnekmungin vom 3. November 1838 e, sür 1838, Seite 50 ff.) ergangenen allgemeinen Vor—
christen, namentlich diejenigen über die Erpropriation, so wit die unter dem 21. Dezember 1816 von Ung vollzogene Verordnung, die bei dem Bau von Eisenbahnen und bei anderen offenilichen Bauten beschästigten Hand-
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O München, 20. Febr. Aus glaubwürdiger Quelle erfah⸗ rin wir, daß der bisherige Präsident der Regierung von Nieder- Bayern, Herr von Zenetti, zum Staatsrath im ordentlichen Dienste und zum Verweser des Ministeriums des Innern mit vollem Gehalt ernannt worden ist. Se. Excellenz wird gegen das Ende der näch= sten Woche von Landshut hier mit Familie eintreffen und vom 1. März an das Portefeuille des Innern übernehmen. Das Präsidium rer Regierung von Niederbayern ist, weiterem Vernehmen nach, von Sr. Majestät dem Könige dem abgetretenen Minister des Innern, Herrn von Abel, übertragen worden. Sämmtliche übrige Minister besinden sich noch auf Urlaub, und zwar wird der Minister des Aeu⸗ ßern, Graf von Bray, die erwähnte Reise nach Neapel antreten, so wie es die besser gewordenen Straßen durch Tyrol gestatten, wo in Folge außerordentiichen Schneefalles die Communication theilweise gänzlich gehemmt war.
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 20 Febr. Ter Note Lord Palmerston's über die Einverleibung Krakau's (s. unser gestriges Blatt) läßt der Oester⸗ reichische Beobachter in seiner heutigen Nummer eine Depesche des Fürsten von Metternich an den Grafen Dietrichstein folgen, welche dazu bestimmt war, von Leßterem dem britischen Minister mitgetheilt zu werden und jene Maßregel, den dawider erhobenen Ln nf ge⸗ genüber, noch ausführlicher zu erörtern und zu rechtfertigen, als es bereits durch die Note geschehen war, welche die drei Mächte durch ihre Gesandten gleichlautend den Kabinetten von London und Paris (. Nr. 24 der Allg. Pr. Ztg) hatten mittheilen lassen. Diese erläuternde Depesche ist vom 9. Januar datirt und lauter:
Wenn wir bei Abfassung der vorhergehenden Depesche (vom 4. Ja- nua 1847) sorgsältig Alles vermieden haben, was geeignet sein konnte, unter befreundeten Höfen eine Polemik über Fragen zu veran— lassen, die ins Gebiet des Gewissens eines jeden Kabinetts gehö⸗ ten, so glaube ich nichtedestoweniger hier in einige. Erläuterun= en eingehen zu müssen, wozu die Depesche, welche Lord Palmer-— 6 am 23. November v. J. an Lord Ponsonby gerichtet vat, Anlaß giebt. — Diese Depesche enthält eine Protestation des großbritanischen Ka- binets gegen die Auflösung des Freistagts Krakau; die Aeußerung, daß die⸗ ses Kabinet die Befugniß der drei Mächte nicht anerkenne, aus ihrer eigenen und alleinigen Machtvollkommenheit einen solchen Be— schluß zu fassen und obne die Mitwnlung der übrigen Mächte, welche den wiener Traktat unterzeichnet haben, zur Ausführung desselben zu schreiten; endlid den Ausdruck des Zweifels, ob nicht die drei Höfe in ihren eigenen Kräften hinreichende Mittel finden dürften, die Ruhe des Freistaats Kralau sicher zu stellen, ohne zu dessen Auflösung ihre Zuflucht zu nehmen. Ich bin leinesweges geneigt, Herr Botschaster, eben so wenig in dieser, als in der vorhergehenden Depesche, eine Diskussion über die Rechtsfrage zwischen unserem Kabinet und dem Ihrer großbritanischen Majestät anzuspinnen. Die drei Höfe würten nie so gehandelt haben, wie sie is geihan haben, wenn sie nicht das volle Gefühl von der gänglichen Rechtsiräftigkeit ihrer Handlung gehabt hätten. Das, was sie zur Recht- ferngung ihrer Ueberzeugung sagen zu mussen geglaubt haben, das haben sie bereiis den Hösen von London und Paris gesagt, und ich nehme keinen Anstand, Sie zu beauftragen, den hier beiliegenden kurzen Aufsatz, der die Rechtsgründe, welche den drei Höfen zur Richtschnur dienten, näher erläu- tert, vertraulich zur Kenniniß des ersten Staats-Secretairs zu bringen. In— dem wir speziell auf diese Auseinandersetzung den Grundsatz anwenden, „daß dit Rechte und die Pflichten, welche die Traktate auferlegen, die
arbeiter betreffend, auf die Eingangs dezeichneie Eisenbahn Anwendung sin- den sollen. . e gegenwärtige Konzesssong⸗ und Bestätigungs Urkunde soll nebst dem Statute durch die Gesetz. Sammlung belanni gemacht werden. Gegeben Berlin, den 31. Januar 18547. Friedrich Wilhelm.
(L. S.) von Duesherg.“ (Folgt das Statut.)
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Das Regierungsblatt vom 19. Februar bringt folgende Dienstnachricht: „Se. Majestät der König haben unterm 16. Februar J. J. geruht, dem bisherigen Mi- nister des Innern, Staatsrath Karl von Abel, die von ihm nachge⸗ 6 Enthebung von der Leitung Allerhöchstihres Ministeriums des nnern, unter dem Ausdruck Allerhöchstihrer vollen Anerkennung der von ihm während seiner langjährigen treuen und anhänglichen Dienst⸗ leistung erworbenen Verdienste, Allergnädigst zu ertheilen, ihn zugleich als Staatsrath im ordentlichen Dienste in zeitliche Quiegcenz zu ver⸗= setzen und denselben zu Allerhöchstihtem Staats ⸗Rathe im außeror= dentlichen Dienste zu ernennen.“
Königreich Sachsen. (D. A. 3) In der Sitzung der zweiten Kammer am 22. Februar gab eine Eingabe des Ober⸗Lieute⸗ nantg von Bose, welche Unterstützung des neuen statistischen Vereins für Deutschland von Seiten der Kammer herbeizuführen bezweckte, dem Abg. Todt Gelegenheit, über die Nützlichkeit dieses Vereins sich auszusprechen. Der Aibgeordnete wünschte insbesondere, daß alle Be= hörden angewiesen würden, dem Verein über statistische Verhältnisse Auskunft zu geben, indem dies bisher nicht geschehen und dem Ver eine dadurch großer Kostenaufwand verursacht worden sei. Frner
ze der Abgeordnete, daß die Zeitschrift von Bebörden gedalten und burch frriwillige Beiträge unterstüßt, und endlich, daß für die Vibliothel der Kammer ein Cremplar der Jeitschrift angeschafft werde. ür die Stgtistik sei in Sachsen, ohne daß er dem hier bästehenden latistischen Vereine zu nahe treten wolle, noch lange nicht genug ge⸗ ehen. Sodann wurde die Berathung deg Deputations · Berichts r die Sächsisch⸗Baierische Eisenbahn fortgesetzt. Ueber den Eisgang der Elbe wird der D. Allg. Ztg. aus Dres⸗ den vom 22. Februar Folgendes geschrieben: „Das gebrochene Elb⸗ eig trug der Strom ohne Unterbrechung im Laufe des 20. Februar seren Augen vorüber, jedoch war ein bedeutendes Sieigen des
Uhden.
assers nicht wahrzunehmen, es stand am Abend noch auf 6 rn ,, während der kalten Nacht merklich; von 4 9 . am 21. Februar stieg es wiederum, und während der Jormittage⸗ y breitete mehr und mehr das Wasser über die Ujer sich bin;
ittags hatte es die Gtänze des Wiesenthors überschritten, der Ein=
g in das Graf Hoff mannseggsche Palais war nicht mehr zugänglich, je dem Flusse näher gelegenen Gärten füllte das ungufhaltsame Ele- ment; das Ostragehege war weithin überwässert, die Stämme der al= ten Linden hoch von den Wellen gestreist, und der wachsende Strom, die Eismassen fortwährend big und langsam weiter führend, bot inen großartigen 2 nblic, an welchem zahllose Be⸗
elch. auf der Brücke und Brühlschen Terrasse sich sammel. ij nahmen; am Abend hatte ver Elbmesser beinahe 7 Fuß nad rin warmer gegen 83 den Befürchtungen für einen Wasserstand Raum. doch die Nacht hindurch die Höhe eich. Behörden und
rivaten hatten, eingedenk wemmung, Überall Vorbereitungen getroffen, ähn. (cen Dreangsalen nach 1 * zu begegnen, Abdämmungen und BVerpindungowege waren überall, wo 1815 das Wasser so siberwälti- e nn r, „ wahrzuncmen. Heute morgen ist schon wieder ein
deutendes Fallen des Wassere sichtbar; der Strem, fast frei von Eis, wogt noch in ungewöhnlicher Breite, doch dürfen wir, nach Nach- richten aug Böhmen, mit Sicherheit hoffen, daß sein Lauf bald in die gewohnten Bahnen zurüdtreten werde.“
Gränzen, die ihnen die eingegangene Verpflichtung zieht, nicht überschreiten duisen.“, glauben wir Alles gesagt zu haben, um, so viel als möglich, das Giwissen des großbritanischen Kabinets über den Gang der drei Höfe auf⸗ zullären. — Ich komme nun, Yyrr Poischaftez, zu dem Zweifel, welchen der erste Staats-Secretait in seiner Depesche vom 23. November über die Nüß-⸗ lichteit oder, wenn man will, über die Nothwendigkeit geäußert hat, in der sich die drei Höfe nach ihrer Ueberzeugung versetzt befunden haben, dem Bestehen des Freistaats Krakau ein Ziel zu setzen. — Die trakauer Frage während der ganzen Dauer des schwachen und anormalen Bestandes dieses kleinen Staateg hat nicht in Krakau gelegen; sie liegt ganz und gar in den Anstrengungen eines Polenihums, welches selbst gegen die Erss en dreier gioßen Monarchieen feindlich auftritt. — Dit Stadt und das Gebiet von Krakau sind als Freihafen erklärt worden. Das Schicksal, das einen Freihafen erwartet, der keinen anderen Ausweg hat, als drei an— gränzende, mit Zolllinien umgebene Staaten, springt sonnenklar in die Augen. Er muß vor Elend zu Grunde gehen oder sich in eine moralische und materielle Freibeuterhöhle umgestalten; Krakau isl aber auch der Auf enthaltgort aller Arten von Freibeuterei geworden. Diese Stadt, die im Jahte 1809 reich und blühend war, ist heute arm, eutvölkert und mate niellem und moralischem Elend preisgegeben. Man muß Kralau nicht in seinen Ringmauer, sondein in den Klubs in Frankieich und zu Brüssel suchen. Was den Namen von Handels-Verkehr nug, war großen theils nur Gift, das in dem Freistaate aufbewahrt wurde, um nach den Befehlen der Regierung der polnischen Emigration in die Nachbarstaaten ver= breitet zu werden. Ueber Kralau sind nach Galizien die Erzeugnisse der radikalen polnischen Presse eingeführt women, welche die schrecklichen Scenen, die im Monat Februar des veiflosseuen Jahres diese Provinz mit Blut befleckten, vorbereitet und herbeigeführt haben; von Frakau sind die Hunderttausende von Mordwaffen gekommen, mit denen die Gatsherten ihre Bauern bewaff- net, welche diese aber gegen die Ersteren gelehrt haben. „Kein Fremder“, heißt es in der Depesche vom 23. November, „kann nach Kratau kommen, ohne vorher eine lange Strecke Landes, das der einen oder der anderen der diei Mächte gehört, durchteist zu haben. Die Bevölkerung ven Kra— kau ist beschränkt an Zahl, und die Ankunft eines verdächtigen Fremden würde nicht nur schnell von der Polizei bemerlt werden, sondein es würde kaum möglich sein, daß ein solcher Fremder oder irgend ein Einwohner von Krakau längete Zeit hindurch einen Biieswechsel mit den Bewohnein eines benachbarten Landes zu dem Zwecke, dort Unruhen anzuzetteln, unter- hielte, ohne daß diese Kortespondenz in die Hände der Regierung jenes Landes fiele; und sind Umniebe dieser Art einmal bekannt, so würde die Lokal- Gesetzgebung von strakau ehne Zweifel die Mittel, sie wirksam zu unterdrücken, darbieten.“ — Wir lönnen diesen wohlwollenden Bemerkun— gen des ersten Staats- Seerttans nichts als eine Erfahrung von sechzehn Jahren entgegenstellen, in deren Verlauf die drei Höse zu dem stärksten Mittel, das ibnen zu Gebote stand, nämlich zur Revision der Verfassung des Frei⸗ staats Kralau, im Jahre 1833, ihre Zuflucht genommen haben. — Der hier beilie- gende Aititel ll. jenes neuen Veifassungs⸗Siatuts hätte geeignet scheinen lönnen, die Einwohner des Freistaats zu veranlassen, auf die umwälze nden und gegen die Existenz der drei Schutzmächte selbst unmittelbar feindlichen Um- nirhe Verzicht zu leisten. Dit Maßtregel ist nicht blos ohne alle Wirkung geblieben, sondern die Emigration hal darin noch einen Grund gefunden, Ihre Anstrengungen zu verdoppeln. Die Truppen der Schutzmächte mußten in das Freigebiet einrücken und selbes ine gewisse Jeit lang be rtzt haiten, um daselbst., so viel als möglich, die nach allen Richtungen hin gestörte öffentliche Ordnung wiedeihttzustellen. Die Regierungen von Frankreich 8 England haben bei diesem Anlasse eine? Prottstation gegen die
eiletzung der Unabbãngigleit des Freistaats von Seiten der drei Höfe ede, i. diese Manisestation hat die Wirkung gehabt, vie sie haben n f Dit Faction hat sich daduich ermutbigt gefühit, ihr Unternehmen 6 zuspinnen, und endlich die leidigen Ereignisse des letztverflossenen Febiugr=
onats herbeigeführt. Dies ist die geschichtliche Wahrheit, die unbestreit. barste von allen Wahrheiten. — Man kann nur fein eigenes Land regieren und nicht ein anderes; der Einfluß, den große Staatsiörper auf schwache Staaten aueüben önnen, nimmt so leicht den Schein der Unterdrückung an, daß die wohlwollendsten Lbsichten dog verleumdeten Theiles iyn un= seblbar den schweisten Verltgenhelten ausseßen. Die Schutzmächte haben sets den Tbeil von Unabhängigleit, weichen die Trakigie vom 3. Digi 85 April 4816 vem Frrissaat Kralau zugesichert hatten, geachtet.
ieser Freistaat selbst war , ver die Schußmächte gezwungen hat, iner angeblichen Freiheit ein Ziel zu setzen, welcht dieser kleine Frei- staat an die Regitrung dar E igrarion abgetreten hatte. Der Grund, der alleinige Grund ver 6 den die drei Höfe gefaßt haben, liegt in dem Gefühl ver unbedingten Netbwendigteit, in der
sie sich befunden haben, so zu handeln, wit sie es gethan haben.
men sind.
Wäre diese Maßregel auch nur aufgeschoben worden, so würden Galizien und die übrigen angränzenden Länder unfehlbar neuerdings der Schauplatz von Schreckenscenen Jeworden sein, während heute diese Länder wieder auf- aihmen. Der Kaiser, unser allergnädigster Herr, will nicht, daß das Volk oder die höheren Stände seiner Unterthanen dem Gemetzel preisgegeben werden; er will sie regieren, aber nicht sie unterdrücken. Krakau, das ist augenscheinlich, würde seine politische Existenz behalten haben, wenn die polnische Emigration diese Stadt nicht zu ihrem vorgeschobenen Posten gemacht hätte. Die drei Höfe, die sich über die Verlegenheiten der Zeit leinesweges täuschen, würden sich wohl gehütet haben, deren selbst neue zu schaffen, wenn sie nicht von der unerläßlichen Nothwendigleit durchdrungen gewesen wären, einen Streich zu sühren, der heute der Faction Geschrei der Wuth auspreßt. Sie haben das erste Geseß für jeden Staat — die Pflicht der Selbsterhaltung und des Schutzes für ihre Untertanen — zu Rathe gezogen; sie haben dann gehandelt, durchdrungen zugleich von ihrem Rechte und von ihrer Pflicht. Hierin und in nichis Anderem liegt die ganze lrakauer Frage. (Bie hierzu gehörigen Beilagen folgen morgen.)
Aus der Kaiserl. Aerarial-Druckerei ist so eben ein „Immer⸗ währender Kalender für Blinde“ vom verdienten Blinden⸗Instituts⸗ Direktor Anton J. Tolezalek hervorgegangen. Es ist dies ein erster und vollkommen gelungener Versuch, die Blinden in den Stand zu setzen, sich über die Zeitrechnung zu belehren. Der Kalender ist in Quart und auf beiden Seiten mit erhabenen lateinischen Lettern ge— druckt; keine Blinden -Anstalt wird dieses Kalenders, der nur ein Beginn von Bücherdruck für Blinde sein soll, entbehren können. Der nächste Versuch Herrn Dolezalek's bezieht sich auf den weit schwieri= geren Notendruck für Blinde. In der österreichischen Monarchie wird die Zahl der Blinden nahe an 32,009 angenommen; Anstalten für sie befinden sich nur in Wien, Pesth, Prag, Brünn, Linz, Mai⸗ land und Padua, in denen zusammengenommen nur 300 Blinde Unterricht bekommen.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 18. Febr. Se. Majestät der Kaiser hat
befohlen, daß es künftig nicht mehr gestattet werden soll, im vierten Admiralitäts-Stadttheile von St. Petersburg Bauten aus Holz aus⸗ uführen. . Nach einem Briefe des Dre. Boz aus Schemacha vom S. Ja⸗ nuar ist die dort herrschende Epidemie nicht die wirkliche Cholera, sondern nur die Cholerine. In einem späteren Briefe aus Schemacha vom 20. Januar wird berichtet, daß, trotz der häufigen Erkrankun⸗ gen an der Cholerine daselbst, doch nur wenige Todesfälle vorgekom- Auch ist die Seuche bereits im Abnehmen. Die von den Behörden zur Pflege der Kranken getroffenen Maßregeln wurden von der Einwohnerschaft mit ungeheuchelter Freude aufgenommen.
Frankreich.
Paris, 20. Febr. Dem Vernehmen nach, haben zwei hoch- stehende Personen ihre Verwendung eintreten lassen, um eine Wie⸗ derannäherung zwischen Lord Normanby und Herrn Guizot zu be— weikstelligen. Es heißt, daß ihre Schritte nicht ohne Erfolg geblie⸗ ben seien.
6 der gestrigen Soiree bei der Marquise von Normanby ver— mißte man sämmtliche Minister und auch alle Mitglieder der ministe⸗ riellen Partei beider Kammern. Dagegen waren Graf Molé und Herr Thiers anwesend. Es war an deniselben Abend auch bei Herrn Guizot Gesellschaft.
Die Revue des deux Mondes sucht Guizot's Aeußerungen gegen Normanby zu rechtfertigen, indem sie darthun will, Letzterer hätte sich nicht darüber empfindlich zeigen dürfen, indem Guizot sich mit so geistreicher Zurückhaltung und solchem Humor ausgesprochen habe, daß darin keine Verletzung gelegen. Hätte Lord . nach der Sitzung den Minister über den Sinn seiner Worte befragt, so hätte Herr Guizot 3. erllärt, wie er keinesweges die Absicht gehabt, die dem Repräsentanten Englands schuldige Achtung zu ver⸗ feen. Uebrigens behauptet die Revue, daß hier so wenig wie in. London von einer Ministerial-Frage die Rede sei.
Die Epoque will den Giund einer plötzlich sich zeigenden Sinnesänderung der englischen Regierung gegen Frankreich in den neuesten Entwickelungen in Portugal suchen. Durch Dom Miguel's Unternehmen sei der Thron Donna Maria's und ihres Gemahls, eints Koburg, ernstlich bedroht, und die Königin Victoria wolle ihre nächsten Verwandten nicht im Stiche lassen. Wahrscheinlich werde im Nothfalle Spanien, mit Englands und Frankreichs Zustimmung, in Portugal interveniren und die Quadrupel-Allianz so aufrecht erhalten werden.
Wie verlautet, will Herr Billault ehestens über die letzte Depe⸗— sche Palmerston's an Normanby interpelliren; man glaubt nicht, daß Guizöt antworten werde. Graf Waleweki, der an Deffaudis' Stelle am La Plata mit Lord Howden die Streitigkeiten schlichten soll, wird in Toulon sich einschiffen.
Auf den Antrag des Marine- und Kolonial Ministers ist im Minister-Rathe beschlossen worden, daß sechs große Dampfschiffe zur Bugsirung mit Getraide beladener Schiffe an den Seestraßen auf⸗ gestellt werden sollen, wo dieselben vorzugsweise von widrigen Win⸗ den aufgehalten werden können. Es sind bereits Befehle gegeben, daß zwei davon an den Dardanellen, zwei in der Bai von Algesiras zur Erleichterung der Fahrt durch die Straße von Gibraltar und zwei am Kanal sich zu solchem Zweck aufzustellen haben.
Das Journal des Débats klagt sehr über die Langsamkeit, mit welcher die Eisenbahnbauten von Lyon nach Avignon vor sich gehen; diese Bahn, sagt es, wäre die wichtigste, indem sie das Mittelmeer mit dem Ocean und dem Kanal zu verbinden bestimmt und somit für die in⸗ dische Post über Frankreich von wesentlichstem Nutzen sei. Man müsse diese Bahn so rasch als möglich vollenden, um sich nicht den wich⸗ tigen Trangit der indischen Post von Deutschland entrissen zu sehen. Dies sei von höchstem Interesse, das die Gesellschaft nicht genug zu würdigen scheine. Der Transit der indischen Post über Frankreich sei ein Band mehr, um die freundliche Verbindung beider Länder enger zu schlingen.
Der Eourrier de Marseille schreibt das spätere Eintreffen der letzten Ueberlandpost Über Marfeille vornehmlich der, Mangelhaf⸗ tigkeit der zwischen Malta und Marseille fahrenden englischen Dampf⸗ schiffe zu. Die indische Post mußte zu Alexandrien drei Tage auf das marseiller Dampfschiff warten, welches auf seiner Jahrt auch noch mehrfachen Aufenthalt fand; es verlor 3 Tage zu Alexandrien, 12 Siunden zu Malta, 36 Stunden zu Ajaccio; die Post mußte noch bei der Reise durch Frankreich 16 Stunden Verzug erleiden, so daß sie im Ganzen 5 Tage und 16 Stunden Verzug erlitt, und dennoch lam sie nur 30 Stunden nach Waghorn's Post über Triest an.
Dem Brigadier Polo, Schwager des Generals Cabrera, welcher in Avignon in Haft gehalten wurde, soll es gelungen sein, zu ent⸗ weichen und die Pyrenäengränze zu gewinnen.
Dem Courrięr frangeis afl nl geht die Bewaffnung der i Festungawerke unablässig vor sich. Schon sei eine gewisse
ahl Geschütze auf den Wällen aufgefahren, angeblich unter dem Vor⸗ wand, daß nächstens Versuche damit oem , . . Der aus Abd el Kader's Gefangenschast befreite Lieutenant Marin, angeklagt, das von ihm geführte Detachement von 200 Mann, bei Ain · Temuschem, ohne Widerstand zu versuchen, die Waffen haben streden zu lassen, ist von dem Kriegagerichte zu Dran zum Verluste des
; ti ben. Der Ordens der Ehren-Legion und zum Tode verurtheilt worde Veutenant weigerte sich, auf die ihm vorgelegten ragen er,, erkannte die Kommpetenz des Kriegegerichts nicht 3u. Gein 13 . erörterte diefe Inkompeienz dadurch, daß dis Charte 9 dier garanst ad Mintast/ Lemmmisssonenᷓ and Spenser ich aufgeze, ben babe. Das Kriegsgericht erklärte sich jedoch für kompetent, und Herr Marin ergriff nun den Rekurs an den Cassationshof, der über diese wichtige Frage entscheiden wird. Das Dekret, nach welchem Herr Marin verurtheilt worden, ist vom 1. Mai 1812, und der Vertheidiger hob hervor, daß es der gesetzlichen Kraft entbehre, weil es nicht den damaligen legislativen Formen unterzogen worden sei.
Die Akademie der Wissenschaften hat an die Stelle des verstor⸗ benen Bory de St. Vincent in ö.. Sitzung vom 15ten d. Herrn
sviale zu ihrem Mitglied gewählt. . x i 1 ist r auf 16 Fuß über ihren niedrigsten Stand gestiegen und hat die Niederungen ober⸗= und unterhalb von Paris äüberschwemmt; die Keller des Stadthauses und der benachbarten Ge— bäude sind mit Wasser angefüllt. 63
Der Polizei⸗Präfekt hat für die dies jchrige Fastenzeit jede Ge= nehmigung zu öffentlichen Bällen verweigert und den Befehl ertheilt, streng darüber zu wachen, daß nicht heimlich solche Vergnügungen stattfinden. . . —
Es beißt, die Bank von Frankreich werde in kurzem ihren Dis⸗ konto wieder auf 4 pCt. herabsetzen. ö
Die Kommission, welcher der Gesetzc Entwurf über die Verstär⸗ kung der Armee zu Zwecken des inneren Dienstes zur Prüfung über 26 ist, hat eine Vermehrung um 7,000 Mann empfohlen.
Der Handels -Minister hat bekannt gemacht, er habe so eben von dem französischen Konsul zu Venezuela erfahren, daß die sran⸗ zösische Schiffen jetzt immer nur in die Häfen von Guayra und Porto Tabello einliefen, den Hafen von Maracaibo aber ganz vernachlässig⸗ ten, daß diefer aber viele Vortheile für den Handel darbiete, da er trefflichen Kaffee und schöne Modehölzer liefere.
Herr Eugen Bero, ehemaliger Konsul Frankreichs in Gibraltar und zuletzt in Porto Rico, ist in gleicher Eigenschaft nach Neweastle verseßt worden.
Das Kolonial- Conseil der Insel Bourbon ist am 9. November von dem Gouverneur eröffnet worden. Die Lage der Insel war be⸗ friedigend.
Großbritanien und Irland.
Oberhaus. Sitzung vom 18. Februar. Die von Lord Beaumont schon vor einigen Tagen angekündete Interpellation in Betreff der gefangenen und nach Angola deportirten portugiesischen Septembristen beschäftigte heute die Lords. Lord Beaumont nahm für die Gefangenen die eifrige Verwendung der britischen Regierung in Anspruch, da dieselben sich erst in Folge einer förmlichen und vom Marschall Saldanha genehmigten Capitulation unter Zusicherung aller Kriegsehren ergeben hätten und trotz dessen Angesichts der britischen Flotte an Bord einer Brigg gebracht und auf das unmenschlichste behandelt worden wären. Der Marquis von Lansdowne erwie⸗ derte im Namen der Regierung, daß die angegebenen Thatsachen nicht bestritten werden könnten, und bedauerte, daß der Bürgerkrieg in Portugal zu solchen einzelnen Exzessen Anlaß gegeben habe. Un- glücklicherweise habe sich der Fall in der Zwischenzeit zwischen der zibreise des britischen Gesandten, Lord Howard's, und der Ankunft seines Nachfolgers zugetragen, doch seien nichts destoweniger von dem britischen Geschäftsträger gegen die Ausführung des Deportatione⸗ Urtheils wiederholt Vorstellungen gemacht worden, denen sich der französssche und belgische Gesandte in Lissabon gleichfalls angeschlos⸗ sen hätten. Diese Vorstellungen sollen noch erneuert werden, und aus dem Umstande, daß bis jetzt während des ganzen Auf- standes noch kein Todesurtheil zur Ausführung gekommen sei, dürfe man auf Erhörung von Seiten der Königin hoffen. Zu bemerken sei indeß, daß England, obwohl es eine Escadre zum Schutze der britischen Unterthanen und der portugiesischen Königsfamilie nach Portugal geschickt habe, doch nur rathgebend auftreten könne und sich in die inneren Angelegenheiten Portugals nicht einmischen werde, es wäre denn, daß Dom Miguel in Portugal erschiene eder eine Partei sich bildete, ihn auf den Thron zu setzen, in welchem Falle die britische Regierung den Quadrupel⸗Allianz⸗ Traktat als von neuem ins Leben getreten ansehen und demselben gemäß verfahren würde. Der Graf von Aberdeen erklärte, die amtliche Verwendung zu Gunsten der Septembrist en, deren sich Lord Lans⸗ downe berühme, sei unrecht und gefährlich, zumal da man in Portugal der Ansicht sei, daß die britische Regierung den Insurgenten den Sieg wünsche (Hört! hört! vom Marquis von Lansdowne). Diese Ansicht möge auch wohl durch die unnöthig große britische Escadre im Tajo ge⸗ nährt werden. Da die Regierung vor einigen Jahren so eifrig be⸗ müht gewesen sei, die Königin auf den Thron zu heben, so würde es ihr, seiner Meinung nach, besser anstehen, der Königin als den Insurgenten ihre moralische Unterstützung zu leihen. Der Marquis von Lans downe verwahrte die Regierung nun allen Ernstes da⸗ gegen, daß sie die Insurgenten begünstige, oder daß sie die Erhal— fung der Königin auf dem Throne nicht wolle. Sie habe die voll ständigste Unparteilichkeit fortwährend beobachtet und, sich einfach auf Vorstellungen durch Vermittelung ihres Geschäftsträgers beschränkt. Die Escadre sei größer als gewöhnlich, aber nur weil man es für zweckmäßig halte, daß in der jetzigen schwierigen Lage Portu⸗ gals nicht eine andere Macht eine größere Flotte dorthin schicke, als England; für die richtige Verwendung der Escadre bürge übrigens die bekannte Klugheit und Gewandtheit ihres Befehlshabers, Admi⸗ ral Parker's. Auch Lord Ellenborough und Lord Brougham erklärten sich überzeugt, daß die Eecadre im Tajo nicht im Interesse der Insurgenten, sondern der Königin selbst, dort stationire. Darauf wurde der Gegenstand verlassen.
— Das Üünterhaus hielt heute keine Sitzung.
London, 19. Febr. Bei der vorgestrigen Abslimmung im Unterhause über Herrn Fielden's Zehnstunden⸗Bill, welche be⸗ kanntlich von dem Ministerium als eine offene Frage behandelt wird, standen sich die Minister selbst seindlich gegenüber. Herr Labouchere befand sich in der Minorität, welche die zweite Lesung der Bill nicht zulassen wollte, während Lord J. Russell und die meisten anderen Minister in der Majorität waren. Gegen die Bill stimmten die Exr⸗ Minister Peel, Graham, Lincoln, Goulburn, Herbert und Clerk.
In Irland nehmen Ftrankheiten und Sterblichkeit in einem größeren Maße zu; se sind z. B. in dem Werk⸗ und Armenhause in Cork in der letzten Woche 164 Individuen gestorben.
Das durch den Tod des Herzogs von Northumberland vakante Band des Hosenband⸗Ordens hat die Königin dem Herzoge von Bedford, Bruder des Premier⸗Ministers, verliehen.
Die neuesten Berichte vom Cap der guten Hoffnung sind vom 18. Dezember. Der Gouverneur, General Maitland, befand sich noch am „Block Drift“, mit seinem Plane zur Regulirung der neuen Ansiedelung Caffraria beschäftigt. Herr Calderwobd ordnet die Ver⸗ hältnisse der , , die sich unterworfen haben. Von dem Amatola bis zur See soll eine Reihe von Forts angelegt wer⸗
den. Sir Andries Stockenstrom hatte das Kommando der mobilen Bürgergarde niedergelegt.
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Gestern verbreitete sich das Gerücht von dem Tode OD'Connell's. k in seiner Wohnung ergaben indeß, daß er sich ganz wohl besinde.
Es hat sich von neuem das Gerücht verbreitet, Dom Miguel sei hier; es scheint aber auch jeßt nicht begründet zu sein.
Der oldenburgische Geschäststräger, Herr Tiarks, ist in diesen Tagen hier gestorben.
In einer dritten Auflage spricht heute der Sun davon, es sei an der Börse von einer bevorstehenden Anleihe von 6 Millionen Pfd. und von der Fundirung von Schatzkammerscheinen zu gleichem Be⸗ trage die Rede gewesen, und das Fallen der Fonds motivire sich durch diese Gerüchte.
Lord Torrington, der kürzlich ernannte neue Gouverneur von en ist so schwer erkrankt, daß sich sein Leben in Gefahr be⸗
ndet.
X London, 19. Febr. Das öffentliche Unbehagen über die Beziehungen Frankreichs und Englands ist hier durch die positiven Widersprüche der Aeußerungen der Minister beider Länder, so wie durch die gänzliche Unterbrechung aller Verbindung zwischen Herrn Guizot und Lord Normanby, bedeutend vermehrt worden. Alle Nach⸗ richten, die man von Paris erhält, stellen Herrn Guizot als berauscht durch seinen Erfolg in Spanien und gereizt durch die heftigen An- griffe der englischen Presse dar. Zu erwarten, daß ein Mann von seinem stolzen, strengen und reizbaren Charakter sich herablassen werde, Lord Normanby für etwas, das nach Allem als vorbedacht erscheint, um Entschuldigung zu bitten, ist deshalb eine arge Täuschung. Herr Guizot fühlt sich gerade in den Dingen unüber—⸗ windlich stark, welche England am meisten gereizt haben. Er fußt auf dem alten Haß und der alten Eifersucht der französischen Nation egen England, und dies ist eine Stellung, in der er niemals een sein wird. Dazu kommt, daß Lord Normanby keine der Eigenschaften in sich vereinigt, welche Erfahrung, Würde, Beredt= samfeit oder großer Verstand verleihen, und die durchaus erforderlich sind,, um mit einem der größten Staatsmänner und der eisernsten Charaktere unserer Zeit umzugehen. Es ist nicht schwer, einzusehen, daß die Streitigkeit mit einem Botschafter⸗Wechsel in Paris enden wird. Inzwischen hat man hier Herrn von St. Aulaire eine kleine Artigkeit erwiesen; er hat bei Hofe gespeist, und die Königin hat ihm jeden Beweis ihrer persönlichen Achtung gegeben.
Die Zufammenziehung der französischen Flotte in Toulon hat
hier einiges Interesse erregt. Sie wird aus zehn Linienschiffen be⸗ stehen, von denen zwei jetzt in Begriff sind, von Brest auszulaufen. Das englische Geschwader im Tajo und im Mittelländischen Meere besteht aus 7 Linienschiffen und zwei Fregatten, der „Amerika“ (560 Kanonen) und der „Thetis“ (30 stanonen), welche in Summa 730 Kanonen führen, mit Ausnahme der Dampsschiffe in ziemlich beträcht-= licher Anzahl. Bis jetzt ist noch keine Andeutung von irgend einer Absicht gemacht worden, die Streitkräfte des Landes zur See zu ver⸗ tärken. n Kein Blatt der englischen Presse und sehr wenige Redner im Parlament — nämlich nur Lord Nadnor, Lord Brougham und Herr RNoebuck — haben es gewagt, öffentlich auszusprechen, was Jeder⸗ mann im Privatleben ber die irländische Hungersnoth äußert. Jene Ansichten, gegründet auf Thatsachen und auf die Nothwendigkeit der Vorsorge, habe ich Ihnen in diesen Briefen mitgetheilt, und sie wer⸗ den jetzt aus Ihren Spalten in die londoner Blätter Übertragen, gleichsäam wie eiwag, das diese aus Furcht vor jener falschen Phi= lanthrspie, welche hier im Lande herrscht, selbst nicht zu sagen wagen. Die Berichte aus Irland sind gewiß über allen Glauben schrecklich und betrübend. Hunger und Seuchen verwüsten das Land, und an eini⸗ gen Orten ist die Bevölkerung so erschöpft, daß sie sich nicht einmal dis zu dem Orte der Unterstüßung hinschleppen kann, die ihr in einer Entfernung von wenigen Meilen geboten wird. Aber es liegt nicht in der Macht einer Regierung, es liegt nicht im Bereich fünstlich ge⸗ schaffener Mittel, die Folgen eines ÜUebels abzuwenden, welche aus einer gesellschaftlichen Demoralisation und einem natürlichen Mangel hervorgehen. Es giebt keine Nahrung für das Volk von Ir⸗ land, und dasselbe hat niemals gelernt oder sich auch nur entschlossen, Nahrung zu erzeugen, ausgenommen durch die unselige Prozedur, ein Fartoffelfeld zu bebauen. Hiernach mögen sie nun durch die bitteren Leiden gezwungen werden, das zu thun, was jedes andere Volk der Erde mit freutiger Thätigkeit thut. — ihr Brod zu verdienen in dem Schweiße ihres Angesichts. Dies künst= liche System aber, welches jetzt angewendet wird, sie zu unterstützen, wird diesen Zweck eher aufhalten als befördern, und wenn dasselbe endlich erschöpft oder wieder beseitigt sein wird, dann dürfte die Lage des Volkes noch viel schlimmer sich gestalten, als sein früherer Zu— stand war.
Sch weizLi.
Kanton Basel. Die Berathungen über die Handwerks= Frage sind beendigt, und der Antrag des Br. Schmidt wurde mit 77 Stimmen angenommen; es lautet derselbe: „Die Einführung der Gewerbe ⸗-Freiheit ist der Gesetzgebung nicht gestattet; Aenderungen dermalen in Kraft bestehender Bestimmungen - betreffend Schutz der zünftigen Handwerke, oder neue Verfügungen dieser Art können nur
durch den Großen Rath getroffen werden.“
Kanton Genf. Die Eidg. Ztg. enthält folgendes Schrei- ben aus Genf vom 16. Februar:
„Die gegenwärtig zur Entscheidung vorliegende Frage über den Con- acil gänéral ist für die Zulunft Genfs und für die aus der Revolution vom 8. Oktober hervorgegangene Ordnung der Dinge so bedeuisam, daß es keinesweges auffallend ist, wenn man sich in der deutschen Schweiz neuerdings vielfach fragt, wie lange wohl Jamts Fazpy im Stande sein weide, sich an der Spiße der Geschäfte zu halten. Wie die Sachen ge- genwärtig liegen, ist es wohl unmöglich, darüber irgend eiwas Zuverlässi ges zu sagen. JInstinkimäßig ist man allerdings geneigt, die Frage ent= schieden zu verneinen; wenn man aber die Reste der fiche n e ven Partei näher ins Auge saßt, so ist man fast geneigt, mit Ja zu ant— worten. So viel wenigstens ist ziemlich wahrscheinlich, daß er nicht duich diese, sondern duich seine eigene Partei gestürzt wer— den wird. Schon jetzt fühlt er die Schwierigkeiten, die sich gegen ihn von dieser Seite erheben. Wie es bei Revolutionen immer geht: es sind viele Versprechungen gemacht und nicht gehalten worden; die Jah! der Un— zufriedenen ist nicht klein und wird täglich größer. Die größte Schwierig leit aber dürfte für Herrn J, Fazy so gut als für die abgetretene Regie rung in der latholischen Bevöllerung zu suchen sein. Unmittelbar nach der Revolution that Fazy alles Mögliche, um diese Partei zu gewinnen, und es gelang ihm anfänglich auch durch seine Rührigleit und seine unbestrit- tene Gewandtheit, dieselbe wenigstens einigermaßen günstig für die neue Ordnung der Dinge zu stimmen; allein das ist zur Stunde bereits nicht mehr so ganz der Fall. Bei jeder Revolution, die Genf durchmachen muß, gewinnen die Katholiken an Terrain, und zugleich mit dem Gesühle ihrer Bedeutung steigen natürlich au ihre An- sprüche. Sie bilden aber ein Element, auf das zu zählen sehr schwer und sehr gesährlich ist. Unsere Katholiken sind nämlich weder Genser noch Schweizer. Troß aller Vortheile, die ibnen die Verbindung mit Genf ge⸗ währt hat, trotz des auffallenden Kontrastes, der zwischen den latholischen Dörsern chenss und denjenigen der sardinischen Gränge besteht, sind die genserischen Katholiken im Herzen immer noch Saveyarden oder Franzosen geblieben. So sagen sie, um einen kleinen, aber bezeichnenden Zug aus
lbrer eigensten Sphäre herauszuheben, nicht unser Bisckof, wenn
Bischof von Freiburg und Lausanne reden, zu dessen Diöhese sse 6
mehr als 30 Jahren ten; sie reserviren diese Bezeichnung für den sar=
dinischen Bischof von Anneci, und von Savoyen und T her erhalten
sie auch ihr — * — und die Richtschnur für ihr Benehmen. Die Auf- nahme von tatholischen G. meinden, die freilich unerläßlich schien fur unse re eigene Aufnahme in die Eidgenossenschaft, war für Genf bereüs eine Quelle vielfacher Uebel und noch gibßerer Gefahren für die Zulunfi, Unsere Ma- gistraie zur Zeit der Restautgtion, unter denen indeß einige wirkliche Staais-⸗ männer waren, sahen die Gefahr nicht voraus, und selbst wenn dies der 59 gewesen wäre, hätten sie dieselbe vermuthlich nicht abwenden önnen. Sie gingen vielmehr von der Idee aus, daß diese bisher savovischen Ge- meinden ' vor Ablauf von 30 Jahren protestantisch und damit völlig genfe · risch geworden fein wünden. Es war dies allerdings ein gewaltiger Irr⸗ ihum, in den heutzutage Niemand verfallen würde, der aber damals, in einer Epoche, zu entschuldigen war, wo der Katholizismus, 15 Jahre lan
von der eifernen Hand Napoleon's niedergehalten, weder seine Stimme, no
seine Prätensionen laut werden ließ. Jetzt aber ist er es, der über das Loos von Genf entschriden mag, indem er sein Gewicht in die eine oper in die andere Wagschale legt. Im Großen Nath giebt er den Ausschlag, je nachdem er mit der Rechten oder mit der Linken stimmt, und wiederum er wird über Annahme oder Verwerfung des Verfassungs ⸗ Entwurfes entscheiden. Um indeß wieder auf James Fazy zurügzukommen, so laube ich allerdinge, daß er sich schnell abnußen wird. Wenn man von atur verschwenderi ch ist, so ist man es in allen Beziehungen, und so wird er sein Kapital, d. h. sein Talent, seine Gewandtheit und seine Popularität, wahrscheinlich eben so schnell durchringen, wie er ein großes Vermögen durchbringen würde. Zu Anfang des leßten Oltobers war seine Rolle beinahe ausgespielt, und sch weiß aus guter Quelle, daß er bereits im Begriff war, Genf zu ver= lassen, als der Instructions Antrag ihm auss gelegenste kam, um noch ei⸗ nen enischeidenden Zug zu wagen. Er spielte sein va- tout und — ge- wann die Partie. Bas Sprüchwort sagt: Wie gewonnen, so zerronnen. Wird es auch bei ihm zutreffen? Wir wollen es ruhig abwarten.“
J talien.
Nom, 11. Febr. (AJ. 3.) Gestern Abend ist die Congregation zur Berathung des Minister-Conseils zum letztenmal bei dem Staats⸗ Secretair verfammelt gewesen; man hofft zur Fastenzeit bereits die Veröffentlichung über die Bildung desselben. Wie man bis jeßt ver= nimmt, wird dieses Conseil ein- oder mehreremale wöchentlich sich unter Vorsitz des Staats- Secretairs versammeln, der sodann seinen Bericht an den Papst zu machen hat, Die Mitglieder derselben sind neben dem Staats- Secretair der jedesmalige Kardinal-Kamerlengo, der Präsident der Straßen- und Wasserbauten, der Monsignore Udi⸗ tore als Oberrichter der Civil-Tribunale und Mons. Secretair der Consulta, der Kriminalgerichtshöse; der Mons. Governatore für die Polizei, der Mons. Tesoriere für die Finanzen und der Mons. 3 sidente delle Armi sür das Kriegswesen. Zum Secretair dieses Con- seils ist der Mons. Amici ernannt. Wegen Einführung der rö⸗ mischen Munizipal-Verfassung werden häufige Berathungen ge⸗ halten. Der heilige Vater, welcher hergebrachter Sitte gemäß während des Karnevals Klöster und fromme Stiftungen besucht, wird heute eine Predigt für diejenigen Geistlichen halten, die dazu erkoren sind, während der Fastenzeit Predigten in den verschiedenen Kirchen Roms vorzutragen. Die letzten Päpste ließen diese Predigt durch den Kardinal⸗Vikarius halten.
Spanien.
3 Madrid, 12. Febr. Die Gaceta erschien gestern so spät, daß ich Ihnen das Königliche Dekret über die Vermählung der Infantin Luisa mit dem Herzoge von Sesa nicht mehr mittheilen konnte. In dem dem Dekrete voraufgeschickten Vortrage erklären zwar die Minister die Ehe der Infantin mit dem Herzoge für eine unstandes mäßige, rathen aber der Königin an, ihre Einwilligung zu ertheilen, indem sie sich auf Gründe stützen, die ziemlich seltsam lau- ten. Denn sie berufen sich einmal auf das heirathsfähige Alter der Infantin (als ob dadurch das Eingehen einer unstandes mäßigen Ehe ent⸗ schult igt würde) und dann auf die ungewisse Aussicht, daß sich der Infantin ein Ehebündniß mit einer Person aus fürstlicher Familie darbieten würde. Letzterer Grund muß nicht nur das Zartgefühl der Infan⸗ tin, sondern auch das ihrer hohen auswärtigen Verwandten kränken, die so glänzende Beweise von dem Eifer abgelegt haben, mit welchem sie für die standesmäßige Vermählung einer anderen, weit jüngeren spanischen Infantin Sorge trugen. Der junge Ehegemahl wird auch schwerlich in jenem Argumente der Minister ein an ihn gerich= tetes Compliment erblicken. Am auffallendsten ist aber, daß die Mi⸗ nister auf das Gesetz hinweisen, kraft dessen die Personen aus der Königlichen Familie, welche eine unstandesmãßige Ehe abschließen, ihrer Titel'und Vorrechte beraubt werden sollen, die Königin dagegen in ihrem Dekrete verfügt, die Infantin Luisa Theresa solle alle Ehrentitel und Vorrechte, die ihr als Infantin von Spanien zuständen, beibehalten, ohne daß diese jedoch auf ihre mit dem Herzoge von Sesa zu er— zeugenden Nachkommen übergehen.
Man hört hier laut die Ansicht äußern, daß alle Personen, welch den Ehekontrakt des Infanten Don Enrique unterzeichneten, bevor die Unterschrift der Königin sich darauf befand, ihrer Würden und Aemter entsetzt werden müßten. ;
Ich theilte Ihnen gestern Einiges über die Entwürfe mit, welche hiesige Blätter dem Grafen von Montemolin zuschreiben. Der Tiempo, das Organ Pacheco's, sagt; „Der Prätendent konspirirt. Daß er es in Verbindung (en complicidad) mit der englischen Re= gierung thue, bebaupten wir weder, noch leugnen wir es; unsere Regierung muß in diesem Augenbliche die Wahrheit wissen. Daß es mit' direkter oder indirekter Hülfaleistung der nordischen Mächte ge— schehe, ist nicht unwahrscheinlich. Nicht zu bezweifeln aber ist, daß der Prätendent jetzt auf einige Geldmittel zählt, um den Bürger krieg in Spanien anzufachen, und daß er dieses Geld in fremden Ländern, die, früherhin mit uns befreundet, jetzt feindlich gegen uns gestimmt sind, erhielt, und zwar gegen das Versprechen von Tral⸗ taten und Gebiets-Abtretungen, welche, wenn sie zur Vollziehung kämen, den Untergang der spanischen Industrie und den Ver lust unserer Kolonieen nach sich ziehen würden. Dies ist der über- einstimmende Inhalt unserer Briefe aus London und Paris, und in demselben Sinne äußern sich einige Zuschriften und Aktenstücke, die zur Ansicht der Regierung und der Monarchin gelangt sind·
Dagegen verkündigt heute der Heraldo, der ben Nachrichten ans London, Paris, Frankfurt, Berlin und Wien durch eine hiesige Bot- schaft empfängt und also gut unterrichtet sein muß, daß 2 rüchte über eiwaige Entwürfe des Grafen von n, ,, om men . wären, weil er selbst gegen Unterfand kein (e auf treiben könnte. . J 3
Ein' Königliches Dekret verfügt, daß die Abheilung für zie Ver=
f ; welche bisher mit dem Marine- waltung der überseeischen Besitzun gen, wennn ubtrn Ministerium verbunden war, dem Ministerium des Innern überwiesen
16 Delret bestimmt die Gegenstände, welche dem neu
äßerium des Handels, bffentlichen Unterrichts und der 5 i ,n rn wn ülen, zugewiesen werden. Dahin ehören auch die Angelegenbeiten, welche auf die Erhbhung oder Cr rrang der Ausgang s- oder Eingangszölle Bezug ha- ben, deren definitive helfen edoch dem Finanz⸗Ministerium vor⸗
behalten bleibt. Auch hat das Tinisterium der auswärtigen Angele⸗