mer,
—
—
ö .
er sich in Bezug auf Handels-Traktate und dahin ge örende Fragen an das Handels- Ministerium zu wenden. Bekanntlich hat Herr Mon als Finanz ⸗Minister von der ihm vor drei Jahren durch die Cortes ertheilten Ermächtigung, einen neuen Zolltarif vorläusig einzuführen, keinen Gebrauch gemacht. Dieser Tarif war von dem vor zwei Jahren verstorbenen eneral- Zoll- Direltor Barzanallana nach freisinnigen Grundsötzen qusgearbei- fet worden. Seitdem ließ Herr Mon diefen Tarif-E)ntwurf 2 niger als fünfmal umarbeiten, ohne dabei die Frage wegen der Rin, fuhr von Baumwollenwaaren zu berüchsichtigen. In der 2 ede kündigte Herr Mon den kaum zusammengetretenen Cortes an, aß er ihnen? den Entwurf des neuen Zollgesetzs und des Tariss vorlegen würde, und nun hat sein Nachfolger, Herr Santillan, der als ein blindes Werkzeug Mon's betrachtet wird, eine neue Kommission zur Revisson des Jongesez un Tarif- Entwurfes niedergesetzt, die aus den entschiedensten Prohibitionisten, zum Theil aus catalo- nischen Fabrikanten besteht. Man vermuthet, Herr Mon wünsche die Zollfrage nicht eher erledigt zu sehen, bis er selbst wieder an der Dyite des Finanz Ministeriums stehen werde, und daß deshalb sein Stellvertreter, Herr Santillan, diese Angelegenheit bis dahin zu ver⸗ zögern suche. Indessen haben mehrere Deputirte die Verabredung gemroffen, bei Gelegenheit der Diskussion der Adresse einen Antrag auf schleunige Vorlegung des Tarif- und Zoll- Gesetz⸗ Entwurfs zu ellen. st Aus Alhucemas (an der marokkanischen Küste) ist die Nachricht eingegangen, daß am ten d. neun zu der Besatzung gehörende spa⸗ nische Soldaten und Sträflinge, die von einer naheliegenden Insel Sand holen wollten, dort von Marokkanern mit Flintenschüssen em— pfangen und ermordet wurden.
X Paris, 19. Febr. Nach den heute eingetroffenen Nach- richten von der Gränze Cataloniens war der General-Capitain Bre⸗ ton, welcher am Sten auf dem Rückmarsche nach Barcelona bereits zu Iguada eingetroffen, am 10ten noch nicht in Barcelona angekom—
— 250
so ungeheure Summen verwenden muß, um das Eis im Nordkanal zu durchbrechen, ist in ihrem Fortgange durch Hindernisse, welche das Kriegs Ministerium derselben in den Weg legt, aufgehalten. Der
Kriege -Minister verlangt von der Gesellschaft nicht weniger als 800, Gulden für Befestigungswerke am M und am nieuwen Dyk. Dem Vernehmen nach, soll aber höchsten Ortes eine Revision dieses ungeheuren Kosten-Anschiages befohlen worden sein. —ᷓ
Aus dem Berichte über die in den letzten Tagen in Maestricht gehaltene General⸗Versammlung der Aachen -⸗Maestrichter Eisenbahn erhellt unter Anderem, daß die Gesammtkosten der Herstellung der Bahn mit Inbegriff des erforderlichen Materials die Summe von 4 810,009 Gulden beträgt, welche schon durch Actien gedeckt worden ist; ferner, daß die Erdarbeiten auf ein doppeltes Geleise werden berechnet werden, und daß die Direction Willens ist, die Arbeiten gleich zu versteigern, um dieselben anzufangen, sobald sie im Besitze der nöthigen Grundstücke sein wird.
gandels - und Börsen - Nachrichten.
Ans wärtig e Frankfurt a. M., 21. Febr.
Börsen.
5h Met. 1073 G. Bank-Actien p. ult.
1884. 1882 Rayr. Bank-Actien —. Hope —. Suegl. — . Int. 58 5. Foln. 300 FI. 100 G. do. 300 FI. Sog . London, 18. Febr. Cons. 3560 91. 25976 Holl. 8. 455 do. 923.
Port. 35. Bras. 853. Paris, 19. Febr. 5)ν Reute in eour. 118. 60. 3976 do. in eour. 78. 25. Neapl.— Z Span. 353. Fass. —.
Wien, 21. Febr. Norab. 1735. 6Gloggn. 1214. Mail. 109. L.. 993.
Freitag, 26. Febr. Im DOpernhause. 24ste Abonnements Vor- Fellung:; Die Jüdin, grohe Oper in 5 Aufzügen, nach dem Franzö⸗
sischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstem. Musik von Halevy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗ Garcia: Recha; Herr Kraus: — 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Bill . haus. rere deren l g Billets zu folgenden hohen Opern Lin Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Ballon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Ntiblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rtihlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi theater 19 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rihlr.
Im Schauspielhause. Zäste französische Abonnements-Vorstellung. La seconde représentation de: article 213, ou: le Mari doit protection. . . .. comèédie-vaudeville en 1 2cte, par M). Dennery et Gustave Lemoine; Monsieur Mouflet, ou: le Duel 2au 3eme étage, vaudeville en 1 acte, par MI. L6on et Jaime; L lHéritire, 9u: le Testament, comedie-vaudeville en 1 acte,
par Scribe.
Sonnabend, 27. Febr. Im Opernhause. 2öste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erssenmale: Das Blumenmädchen im Elsaß, ko⸗ misches Ballet in 2 Abth., von H. Saint⸗Lcéon. In Scene gesetzt von demselben. Musik von den Herren Graziani und Conradi. (Mad. Cerrito-Saint- Leon: Lisette, das Blumenmädchen; Herr Saint Léon: Thomas.) Vorher, zum eistenmale: Eben recht! komische 55 in 1 Akt, von C Blum. Musik von A. Schöffer. Anfang
r.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten
men. Im Gegentheile hätte derselbe, ungeachtet er etwas leidend war, ganz unerwartet abermals die Richtung nach Cardona einge— Dieser Umstand scheint beinahe die schlimmen Gerüchte zu bestätigen, welche am 14ten an der Gränze verbreitet waren. Es hieß dort nämlich, nach der Entfernung des General-Capitains aus den Gebirgen hätten die Karlisten sich wieder gesammelt und plötzlich Cardona überfallen, während die Garnison nicht an die Möglichkeit ind A0. X0. l Dieser wäre so genom⸗— men, die Stadt geplündert und mehrere Offiziere, so wie eine große / Die volle Bestätigung dieser wichtigen Nachricht ist jedenfalls noch erst abzuwarten.
schlagen.
eines Angriffs auf den sesten Platz dachte.
Zahl von Soldaten, niedergemacht worden.
Tagesmittel: 338 6s“ Par.. 4 1.2“ R... 4 332 h... 79 pCι. W
Eisenbahnen.
Aus dem Haag, 16. Febr. Die nordholländische Eisen= bahn, deren Nützlichkeit man gerade jetzt am tiefsten fühlt, wo man
— **.
Bekanntmachungen.
159 Nothwendige Subhastation.
Der im Lauenburger Kreise belegene Guts - Antheil Schimmerwitz A, landschaftlich auf 8244 Thlr. 23 Sgr. 5 Pf: taxirt, ist zur nothwendigen Subhastation gestellt und steht der Licitations⸗Termin
am 11. September d. J., Vorm. 11 uhr, in unserem stollegienhause an. Hypothekenschein und Taxe sind in unserer Registratur einzusehen.
Zugleich werden die Erben der Renate v. Zelewska, geborenen v. Gostkewskta, zur Wahrnehmung ihrer Ge⸗ rechtsame, so wie alle unbekannten Real-⸗Prätendenten, bei Strase des Verlustes ihrer etwanigen Ansprüche, vorgeladen.
Coeslin, den 11. Februar 1847.
Königliches Ober Landesgericht.
151
Prin- Wilhelm (8Steele- Vohwinkel) Eisenbahn.
Die Actionaire der Prinz Wilhelm Eisen balin- Gesellschaft werden hier- durch zu einer
maulserordentlichen
General Versamm-— lun
Donnerstag q. 25. Marz,
Vormittags 10 Uhr, im Gasihose zum deutschen
Hause hierselbst zur Beschlussnahme über die Be-
, ,, re, ,, Mehrkosten des Bahn- aues und sonstigen Einrichtun en, i ett:
325 000 Thlr., un d diessalliger .
der Statuten, unter Hin weisung auf dis 55. 28 26.
und 30. der Statuten, ganz ergebenst ein: laden ; Langenberg, den 19. Februar 1847. ;
Di- 1èrecti on.
Ludwigshafen Bexbacher los vj Eisenbahn.
. Laut uns von den Herren v. .
C Sohne in rn 2 . 2 ö n & Söhne in Mannhesm er theilter Vollmacht, sind wir beaustragt die 7ie Einzahlung auf die Actjen be Ludwigshafen ⸗Berbacher Eisenbahn mit
10 95 oder Fl. 50. abzüglich Zinsen⸗ 7. demnac Tro Actie
in en,. zu nehmen und auf den Actien darüber zu quittiren.
Wir ersuchen die Besitzer, die betreffende 3ghlung bis 15. März, spätestens aber bis 15. April d. J. mi A4 26 Verzugszinsen, vom 15. März an gerechnet, Vor= mittags von 9 bis 12 Uhr, in unserem Comtoir, Lin- den Nr. 27, zu leisten, und die einzuzahlenden Stücke mit einem Verzeichnisse nach Nummernreihe, Lit. A. von Lit. B. genennt, zu versehen. Die ung eingireich⸗
ö
Vorstellung:
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 25. Febr. Im Schauspielhause. 33ste Abonnements-⸗ Ein Sommernachtstraum,
Schlegel, in 3 Abth. Musik von F. Mendelssohn⸗Bartholdy. Tänze von Hoguet. Wegen Heiserkeit des Herrn Wauer kann das Schauspiel: Der Spieler, heute nicht gegeben werden.
Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.
Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Freitag, den 26sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet⸗Verkaufs⸗ Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer- Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf⸗
Bud. — Pest. 985. Preisen verkauft: Meteorologische Geobachtungen. 1847. Morgens ͤ Nachmittags Abends Nach einmaliger vag, , . 6. . , 23. Febr. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Up. Beobachtung.
Luftdruck. .... 338, 12 Per 338, 11M Par. 339, 22“ Par. auellwßre 7,7“ R. lust warme... — 3,27 n. 4 1,57 R. — 2,37 R. Flussvsrme O, 12 R. Thaupunkt .... — 4,0 R. — 2, 109 R. — 4, 05 R. Bodenwärme — O47 R. Dunstsüttißung. S0 pCt. 77 pet. SI pCt. Ausdünstuns (, oda Rp. Wetter. ...... halbheĩter. heiter. halbheiter. Niedersehlag O, 21 np. den müssen.
NO. Würmeweebael 4 2, 3! Wolkenzug ... NO. — 457 ; bewahrt .
——
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Expedition. .
nach Shakespeare, von
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
Allgemeiner Anzeiger.
ten Actien werden wir den Inhaberin binnen lürzester Zeit wieder zurüchstellen. Berlin, den 10. Februar 1847.
Hirschfeld C Wolff.
Seeländische Eisen⸗ lion bahn. . Di zehnte und letzte Einzahlung von zehn Species auf di
ausgestellten Interims-= Actien der Seeländischen Eisenbahn⸗Gesellschaft er⸗ ster Abtheilung (Kopen-
hagen · Noeskilde) ist
9 — am 1. April d. J. fällig, und wird solche in den Tagen vom 15. März bis zum 1. April d. J., mit Ausnahme der Sonn und Festtage,
in Kopenhagen von den Herren F. C E. Gotschalk,
Hamburg » dem Herrn J. C. Dürfeldt, in den Stunden von 9 bis 12 Ühr Vormittags, auf deren Comtoir entgegengenommen.
Jeder Einzahler hat mit dem Gelde dit betreffenden Interims-⸗Actien und außerdem eine Designation einzu— reichen, auf welcher die Nummern der ersteren, ihrer Reihefolge nach, verzeichnet sein müssen. Formulare zu diesen Besignationen sind bei den benannten Häusern unentgelelich zu erhalten.
Für die eingezahlten Geldbeträge wird sofort eine Interims - Quitiung ertheilt, gegen dtren Auslieserung die originalen auf 100 Species lautenden Actien im Laufe von April entweder bei den Herten F. C E. Gotschalt, dem Herrn J. C. Dürfeldt oder auf dem Haupt ⸗Vüreau der Gesellschaft in Kopenhagen von 10 bis 12 Uhr Vormittags abgefordert werden önnen, jedoch müssen die Herren Actionaire bei der Einzahlung schriftlich aufgeben, wo sie ihre Actien abzuholen wuͤnschen.
In Verbindung mit dem Obenangeführten werden die Herren Actionaire davon benachrichtigt, daß in Ueber— einstimmung mit dem §. 10. des Statuts keine Einzah⸗ lung vom 10ten Einschusse nach dem 1. April d. J. geleistet werden lann, ohne in Verbindung mit der im benannten Paragraph sestgesetzten Zulage von i0 5. des Belguses nebst Entschäbigung aller durch die vei= säumte Einzahlung verursachten Kosten.
Die Dirtecti ö j 16. . . Seeländischen Eisenbahn, den
iꝛo vj
Oberhohndorfer Steinkohlen- Actien - Gesell- schaft.
Der in der letzten Heneral · Versammlung gefaßte Ve ⸗
schluß, den bisher geliehenen, aber jetzt gekündigten Baufonds durch seitens der Actionaire zu überneh— mende Prioritäts - Actien zu beschaffen, hat einen nur sehr geringen Erfolg gehabt, weil die meisten Actionaire es abgelehnt haben, mehr als den Betrag der Stamm— Actien zu zahlen. Direktorium und Ausschuß haben
veaczas eine außerordentliche Ge— neral⸗Versammlung, in welche die nn.
derweite Beschaffung des Baufonds, eventuell Verkauf des gesammten Eigenthums der Gesellschaft und förm- liche Auflösung derselben berathen werden soll, für nothwendig erachtet und zu deren Abhaltung in der
Restauration des Dresdener Bahnhofes zu Leipzig, Freitag, den 19. März d. J., Vormittags 10 Uhr, anberaumt. Um
zahlreiche Theilnahme wird dringend gebeten.
Unter Hinweisung auf §. 7. der Statuten werden die Inhaber der Quittungsbogen Nr. 264 bis 2066, 351 bis 375, 386, 385, 39 bis 395, 411 bis J20, 567 bis 571, 573, 577 bis 580, 715, auf welche die 10e Einzahlung und der Quittungsbogen Ni. 382, 383, auf welche die Ste, gte und 10te Einzahlung, so wie der Inhaber des Quittungsbogens Nr. 572, auf wel- chen die gte und 10te Einzahlung nicht geleistet ist, hierdurch aufgefo:dert, nicht allein die restirenden Ein= zahlungen, sondern auch die Eilegung des statutenge— mäßen Strafgeldes von 2 Thaler und des Kostenbei⸗ trages von 8 Silbergroschen für jJeden Quittungsbogen binnen vier Wochen an das Banquieihaus Heinrich Kü stner C Co. in Leipzig zu bewirken.
Der Quittungs bogen Ni. 291, auf welchen die rück= ständigen Einzahlungen ohntrachtet der gesetzlichen Auf forderung nicht geleistet sind, wird hierdurch für ungül⸗ tig erklärt.
Leipzig und Zwickau, den 15. Februar 1847. Das i, , der Oberhohndorfer Steinkohlen⸗ Actien ⸗Gesellschaft. C. Cohn. W. Herrmann.
Neuhaeuser Steinkohlen-
lis v Actien
l. Vereins 1843 mit 200 Thlr. emittirt kauft mit 295 Thlr. pro Stück und nimmt Anstellun⸗—
en davon gern entgegen . ö . 9. Ad. Mor. Gast in Leipzig.
Obst⸗ und Schmuckbäume und Sträucher, so wie die Anpflanzung von Forst⸗ und Schmuckbäumen in Reihen, und die spezielle Kultur der Obstbäume mit Most⸗ und Tafelfrüchten, nebst vorangeschickten Bemerkungen über Anatomie und Physiologie der Pflanzen, deutsch bear— beitet von Dr. A. Dietrich, Lehrer der Botanik und Naturgeschichte an der Gärtner⸗— Lehr- Anstalt in Berlin u. s. w.
Mit 325 in den Text eingedruckten Holzschnitten der Pariser Original-Ausgabe und vier Tabellen. Lier 1. 3. 8. geh. 1 Thlr. 8 Sgr.
Das obige Weik, von einem der tüchtigsten jetzt le= benden Baumzüchter Frankreichs verfaßt, gehört zu ei- ner der wichtigsten literarischen Erscheinungen im Ge—= biete des Garienbaues. Die höchste Gründlichkeit in Behandlung des vorgetragenen Gegenstandes, so wie die umfassendsten Kennmisse und Erfahrungen, sprechen sich in jedem Artikel aus, weshalb es auch für unsere Baumzüchter ein so brauchbarer Leitfaden sein wird, wie wir ihn kaum noch besitzen. Nicht sür den Gärt— ner und Gattenbesitzer allein ist das Werk berechnet, sondern für jeden, der Baumanlagen zu machen beab⸗ sichtigt, seien es Obstgärten, Plantanen, Parks, Lust- haine, Allecen, Forstanlagen oder dergl., wird dasselbe im höchsten Grade nützlich sein. So wie der Obstzüch⸗ ter in dem Artikel über Obsibaumzucht eine ganz andere Ansicht von seinen zu machenden Verrichtungen erlangen wird, so wird der Forstmann, der Plantagen⸗ und Parkgättner auf eine höchst gründliche Weise be— lehrt, wie er seine Anlagen zu machen hat und warum
er sie gerade so und nicht anders machen darf, wenn
er einen günstigen Erfolg seiner Bemühungen sehen will. — 325 Holzschnüte, von den französischen Origi-= nalen abgedruckt, geben dem Werke noch einen größe ren Werth, da sie nicht allein alle beschriebenen Opera- tionen erläutern, sondern auch die mannigfaltigsten An= sichten von lultivirten Bäumen und Straͤuchern geben, die zu benutzenden Instrumente und die den Bäumen schädlichen Thiere zeigen und endlich noch verschiedene planmäßige Anlagen darstellen. Es kann daher das Wert allen Gärmmein und Forstmännern, so wie allen, welche sich mit der Anzucht der verschiedenartigsten Bäume beschäfligen wellen, empfohlen werden, zumal es von mehreren Sachverständigen als seinem Zwecke in hohem Grade enisprechend, anerkannt ist. ] Das Werk erscheint in drei Liefungen, wovon die be den ersten bereits erschienen sind, die letzte mit Ende diests Monats ausgegeben wird. Ausführliche Prospekte sind in allen Buchhandlungen zu haben. Berlin, im Februar 1847.
Duncker und Humblot.
Literarische Anzeigen.
Im Verlage der Unterzeichneten ist kürzlich erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu haben:
lioi A. du Breuil's
Th eo retisch ⸗praktische Anleitung zur
B aumzucht, enthaltend die Anlegung von Baumschulen sür Forst⸗,
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Clemens Warnecke in Braunschweig.
Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr. . * Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhshung. Ansertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
E 57.
Allgemeine
Preußische Zeit
Berlin, Freitag den 266er Februar
Alle be Anstalten des YIn⸗ und Aus landes nehmen gestellung
auf dieses glatt an, für GSerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeilung: ö. Friedrichstraße Ur. 72.
1847.
2
Amtlicher Theil.
Inland. Berlin. — Provinz Preußen. Ernennung des Landtags- Marschalls. — Provinz Westfalen. Bekannimachung des Ober= Präsidenten. — Rhein -Pro vinz. Wasserstand.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Hannover. Einsetzung einer Immediat⸗-Kommission. — Königreich Württemberg. Land- tag. — Schreiben aus Frankfurt a. M. (Oeffentlichkeit der Ver—= handlungen der gesetzgebenden Versammlung; Buchdrucker-Monument; Wasserstand; Börse.)
Desterreichische Monarchie. Wien. Die Anleihe abgeschlossen. — Der Fürst von Lichnowsky. — Die Zuchthaus-Sträflinge.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserlicher Gnadenbrief an den mingrelischen Fürsten Dadian.
Frankreich. Paris. Verhandlungen der Kammern. — Die Soiree bei Lord Normanby. — Ker rern Martin du Nord's. — Note der päpstlichen Regierung über Dom Miguel's Abreise. — Entschädigungs-⸗ zahlung von Seiten der Pforte. — Entscheidung von Prozessen. — Strandung einer Dampf-Fregatte. — Der Getraidepreis in Nord-⸗Ame⸗ rila. — Vermischtes. — Schreiben aus PJaris. (Die Beziehungen zu England; Finanzlage und Eisenbahnbauten.)
Großbritanien und Irland. Unterhaus. Irländische Arbeits= Bill. — London. Hofnachricht. — Widerlegung des Gerüchts von Lord Normanby's Zurückberufung. — Der neue Gesandte für die La Plata-Staaten. — Die Angelegenheiten in Portugal.
Belgien. Brüssel. Der Gesetz-Entwurf gegen Beleidigungen des Kö— nigs und seiner Familie. — Die Guatimala-Kolonie. — Schreiben aus Brüssel. (Die Noih in Flandern und das Gesetz wegen Anbau un- bebauter Gemeinde -Ländereien; die Eisenbahnen; die juͤngsten Hinrich= tungen.)
Italien. Rom. Die Verhandlungen mit Rußland. — Vom Arno. Anhaltender Winter. — Karneval. — Noibstand.
Türkei. Konstantinopel. Zahl der Fremden in der Haupstadt. — Nachrichten aus Persien und Aegypten.
Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. — Schreiben aus Am stend am. (Börsen⸗ und Marktbericht.)
Ueber englische Dramatik vor Shakespeare. — Wissenschaftlicher Kunstverein. — Stuttgart. Verein für ältere Kirchenmusik.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst . Den Landgerichts-Rath Bachem in Koblenz zum Polizei⸗-Direk— tor und Bürgermeister der Bürgermeisterei Koblenz unter Beilegung des Titels eines Ober-Bürgermeisters zu ernennen.
Bei der heute beendigten Ziehung der 2ten Klasse 9össter Königl. Klassen-Lotterie fiel J Gewinn von 20900 Rihlr. auf Nr. 14,590; 2 Gewinne zu 1900 Rthlr. sielen auf Nr. 11,318 und s4, 933; 1 Gewinn von 500 Rthlr. fiel auf Nr. 66,729; 1 Gewinn von 200 Rthlr. auf Nr. 72, 880; und 1 Gewinn von 100 Rthlr. auf Nr. hH8, 290.
Berlin, den 25. Februar 1847.
Königliche General-Lotterie-Direction.
Bekanntmachung. .
Da es den Absendern rekommandirter Briefe zuweilen wünschens- werth ist, daß in den Einlieferungsscheinen außer dem Tage auch die Stunde der Einlieferung des rekommandirten Briefes angegeben werde, so sind die Postanstalten angewiesen worden, von jetzt ab in den Einlieferungescheinen über rekommandirte Briefe stets Tag und Stunde der Einlieferung genau zu vermerken. Die Schlußzeit zur Annahme tritt kei den Pestanstalten für rekommandirte Briese eine halbe Stunde früher als für gewöhnliche Briefe ein.
Berlin, den 14. Februar 1847.
General⸗Post⸗Amt.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst August von Sulkowski, von Reisen.
Uichtamtlicher Theil. Ynlan d.
Berlin, 25. Febr. Se. Masjestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: Dem Minister⸗-Residenten in Weimar, Geheimen Le⸗ gations-Rath von Salviati, die Anlegung des von des Herzogs von Sachsen⸗Meiningen Hoheit ihm verliehenen Komthur-Kreuzes erstee Klasse des Ernestinischen Haus⸗Ordens zu gestatten.
Berlin, 25. Febr. Nach dem Monateblatte für Lie hiesige Armen⸗Verwaltung betrugen die Gesammtfosten für die Bekleidung armer Schulkinder und Konfirmanden durch dieselbe im Jahre 1846 3121 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf., von denen 1519 Rthlr. 14 Sgr. 9 Pf. für arme Schulkinder und 1572 Rihlr. 6 Sgr. 9 Pf. für arme Konfirmanden verausgabt waren. Nach demselben Blatte sind im vergangenen Jahre für Rechnung der hiesigen Kommune 4454 Kranke in die Königliche Charité aufgenommen worden, und zwar wurden daselbst auf Veranlassung der Armen-Verwaltung 2297 (unter ihnen allein 2056 durch die Armen-Kommisssonen und Armen⸗Medizinal- Beamten) und 2157 Kranke durch das Königliche Polizei- Präsidium theils durch die Polizei-Kommissarien und auf eigene Meldung hin untergebracht.
Provinz Preußen. Die Königsb. Zeitungen enthal⸗ ten nachstehende Bekannimachung des Ober-Präsidenten der Provinz Preußen: „Se. Majestät der König haben durch das Allerhöchst erlassene Patent vom 5. Februar d. J. die Einberufung des Verei- nigten Landtages zu befehlen und die Eröffnung desselben in Berlin auf Sonntag den 11. April d. J. festzuse ßen geruht. Zum Landtags⸗ Marschall sür die Provinzial⸗Stände des Königreichs Preußen haben Se. Majestät der König den Ober-Burggrafen des Königreichs Preußen, von Brünneck Excellenz auf Belschwitz, und zu dessen Stell= vertreter den Ober-Marschall des Königreichs Preußen, Grafen von Finkenstein Excellenz auf Jäskendorf, zu ernennen geruht.“
Provinz Westfalen. Der Westf. Merkur enthält fol= gende Bekanntmachung des Ober⸗Präsidenten: „In mehreren Orten der Provinz ist eine gedruckte Anerbietung des Hauses Karl Delrue u. Comp. zu Dünkirchen zur Beförderung diesseitiger Auswanderer nach Amerika unter billigen Bedingungen d. d. Mainz, ben 265. Sep- tember pr. zum Vorschein gekommen. Allem Anscheine nach, ist ein unbekannter Agent des Hauses Delrue bemüht, dergleichen Druckstücke bei den diesseitigen Ortsbehörden zu verbreiten und im Interesse die= ses Hauses, dessen Versahren verschiedentlich in öffentlichen Blättern gerügt worden, zu Auswanderungen anzureizen. Da in dem gedach⸗ ten Anerbieten zugleich die Behauptung ausgesprochen ist, daß das Haus Delrue die Konzession zur Ueberschiffung von Auswanderern aus diesseitigen Staaten bereits nachgesucht habe, so finde ich mich veranlaßt, das Publikum vor jenen Anerbietungen mit dem Bemerlen zu warnen, daß die eben genannte Behauptung eine Unwahrheit ist, da die Handlung Delrue jene Konzession keinesweges nachgesucht hat, und daß ihr eintretendenfalls eine solche auch nicht ertheilt werden würde.“
ein-⸗Provinz. Ja der Kölner Zeitung vom 21. Fe⸗ . ? n n die überlange Noth des Winters kaum in etwas gewichen und die Thätigkeit im Freien vielfach wieder be⸗ gonnen, sind die nächsten Anwohner des Rheines und seiner Neben⸗ flüsse mit neuer Besorgniß erfüllt, indem, wohl hauptsächlich in Folge des allenthalben gefallenen vielen Schnees und des plötzlichen Thau— wetters, die Gewässer in den letzten Tagen bedeutend angeschwollen sind. Das Wasser des Rheines stieg am hiesigen Pegel mit gewal=
tiger Schnelligkeit: am 16ten Nachmittags zwei Uhr betrug der Wasserstand nur 7 F. 6 Z., am 17ten Mittags schon 12 F., am I8ten Mittags 19 F. 7 J., am 19ten sogar 24 J. 6 3. Heute Mittags zeigte der hiesige Pegel eine Höhe von 26 F. 1 3. An vielen Stellen ist das Wasser bereits in die Straßen der Stabt ge drungen, und die nahegelegenen Keller sind überschwemmt. Der Ober- Rhein ist noch etwas im Steigen, dagegen sind die Nebenflüsse fast ohne Ausnahme im Ablaufen, so daß das Wasser hier voraussichtlich den höchsten Stand erreicht hat. Die stehende Brücke, welche am letzten Dienstag aufgefahren worden, hat gestern Nachmittags wieder abge⸗ brochen werden müssen; mit Beihülfe dreier Dampfschiffe war die ganze Arbeit, ungeachtet des hohen Wasserstandes, in weniger als zwei Stunden beendet. Heute sind zwei Dampsschiffe, das gewöhn · liche Fährboot und ein größeres, der kölnischen Gesellschaft gehöriges (der „Graf von Paris“) mit dem Uebersetzen der Reisenden beschãf⸗ tigt und dadurch endlich den Beschwerden des Publikums über die Unzulänglichkeit der Fährmittel, so viel den Personen-Verkehr betrifft, in angeniessener Weise abgeholfen. Der gestrige Sturm hat, dem Vernehmen nach, den unterweges befindlichen Schleppzügen mehrfachen Schaden verursacht.“
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Sannover. (H. 3.) Durch eine Köni liche Verordnung vom 21. Februar ist die Abtheilung des Finanz ⸗Mini⸗ steriums fuͤr Verwaltung der Domanial⸗-Ablösungsgelder aufgehoben und tritt an deren Stelle eine Immediat⸗Kommission. Den Gegen⸗ stand der Verwaltung dieser Immediat⸗Kommission bilden alle Kapi⸗ talien, welche aus den im §. 129 des Landes Verfassungegesetzes vom 6. August 1840 bezeichneten Domainen in Folge von Ablösungen und von Veräußerungen aus dem Vermögensbestande selbst auftommen, so wie auch die Einnahmen von außerordentlichen durch Forsttheilungen veranlaßten Holzverkäufen. Alle Kapitalien dieser Art, welche bisher eingegangen und noch nicht wieder für die Dauer angelegt worden sind, sollen zur Verwaltung der Inmediat-⸗Kommission gehören. Die bezeichneten Ka⸗ pitalien gehören zur Verwaltung der Kommission von dem Zeltpunkt an, wo sie bei der Domanial⸗Ablösungskasse zur Erhebung gekommen sind, und ver⸗ bleiben derselben bis zu dem Zeitpunkte, wo sie wieder für die Dauer angelegt werden. Kapitalien dieser Art, welche als Darlehen ange= legt sind oder annoch angelegt werden, verbleiben auch nach dieser Anlegung der Verwaltung der Immediat-Kommission, welcher auch die gerichtliche Vertretung der Kapitalien obliegt, so lange sie zu ihrer Verwaltung gehören. Die Verwendung von Kapitalien zum Ankauf neuer Gruͤndbesitzungen und Gerechtsame für das Domanium darf
nicht ohne Mitwirkung der Immediat⸗Kommisston stattfinden.
Königreich Württemberg. (S. M.) In der Sißung der Kammer der Abgeordneten am 19. Februar wurde eine Note der Kammer der Standesherren verlesen, welche sich auf die von der Kammer der Abgeordneten an die Regierung beschlossene Bitte we⸗ gen Ablösung der Grundlasten bezieht. Die letztere hat nämlich (wie bereits erwähnt) am 9. Februar beschlossen, der Regierung die drin- gende Bitte vorzulegen, es möge dieselbe vor dem nächsten ordent- lichen Landtage erwägen: 1) wie die allgemeine Ablösung aller noch bestehenden Grundlasten, 2) wie der Verkauf entbehrlicher, gering rentirender Grundstücke und Staatsgewerbe bewerkstelligt, 3) wie der Wildschaden theils durch Ablösung der Jagdrechte, theils durch ein Gesetz über Wildschadenersatz abgestellt, 4) ob und wie die obigen Ablösungs-Maßregeln mit der Deckung der Mittel für den Eisen⸗ bahnbau in Verbindung gebracht werden könnten, worüber die Regie= rung der Kammer Vorlage machen möge.
In der Note der Kammer der Standesherrn heißt es nun: I) daß sie von ihren schon so häufig ausgesprochenen Ansichten nicht ab- gehen könne und daher diesem Beschluͤsse nicht beizutreten vermöge, sie werde aber den Zeitumständen Rechnung zu tragen wissen und bei Beratzung diesfälliger von der Regierung an die Stände erfol- genden Vorlagen die gewissenhafteste Prüfung derselben, so wie die
Anwendung einer für alle Theile gleichen Billigkeit, sich zur besonde⸗ ren Obliegenheit machen; ?) auch diesem Beschlusse vermöge sie nicht beizutreten; 3) werde sich auf die ablehnenden Mittheilungen vom
— —— —— ———
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ueber englische Dramatik vor Shakespeare.
Eine Vorlesung, im englischen Klub gehalten von Dr. Th. Solly.
Da uns in neuester Zeit die hiesige Bühne wiederholt Genüsse der Muse des größten dramatischen Dichters vorgeführt hat und noch andere in Aussicht stehen, so war es von großem Interesse, sich einmal vergegen⸗ wärtigen zu lassen, wie Shakespeare sich dem Entwickelungsgange seiner Zeit überhaupt, insbesondere aber dem der Kunst, in der er Meister war, einreiht. In heiterer und lebendiger Darstellungsweise wußte Herr Soll y den bedeutenden Stoff in den Nahmen einer Abend · Voñrlesung zu fügen, welche der Unterhaltung solgte, die den Mitgliedern und Gästen in dem EConversatienszimmer des englischen Klubs geboten wurde. Pioben aus den vorkommenden Dichtern, so wie bildliche Darstellungen, erlauterten den Vortrag, der, abgesehen von dem an sich interessanten Stoffe, durch die Behandlung zu einem der angenehmsten wurde, den wit in dieser Art ge⸗ hört baben. . .
Die einleitende Bemerkung, daß alle Kunst in der Neligion wurzele und auch die dramansche Kunst aller Zeit diesen Ursprung nie veileugne, führte den Vortragenden auf die Nothwendigkeit, auch beim englijchen Drama bis zu seiner heiligen Geburtsstätte zurückzugehen. Diese ward in den sogenannten Mysterlen, welche schon im zwölften Jahrhundert an den heiligen Tagen aufgeführt wurden, gefunden. Sie hatten, abgesehen von der Wirkung, welche sie als Kunsiweile, wenn auch als noch so nohe, hervorbringen sollten und konnten, unter Anderem den Zweck, als eine biblia
auperum dem ärmeren Theil des Volks, welcher sich mit der Leltüre des hangen Buches nicht besassen konnte, den Inhalt desselben bildlich darzu= legen. Allmälig aber gingen diese Darstellungen einem sittlichen Verfalle entgegen, der später. 1559, ein Verbot hervorrief, nach welchem den Geist⸗ lichen diese Beschästigung untersagt wurde. Der Redner gab hier nach manchen unterhaltenden Details über die Art und Weise, wie Christus, Maria und, der heilige Geist aufzutreten pflegten, einen Dialog in gereimten Versen zwischen Noah und seiner Frau, bevor sie in die Arche traten. Die Dame verlangt die Mitnahme ihrer sämmtlichen Gevatterinnen und schließt rie deswegen mit dem Ehegemahl gepflogene Unterhandlung mit einer lräf-
tigen Ohrfeige. — Das letzte Mosterium wurde 1601 vor Jakob J. auf⸗ e t, n gn waren seit der ersten Hälfte des 15ten Jahrhunderts die sogenannten Moralitäten, (moralities) aufgelommen. Diese prediglen mütelst allegorischer Figuren irgend eine praltische Moral auf eine möglichst eindringliche und anschauliche Weise. So sindet sich z. B. in einem solchen Stücke Alles personifizirt, was die Gefahren der Gourmandise in ein helles Licht setzen lonnte.
Den Uebergang zum eigentlichen Drama fand der Nedner in den interludes. Sie brachten eine mehr auf das Leben gerichtete Auffassung in die moralities hinein. Bloße allegorische Figuren genügten nicht mehr, genauere Individualisirung der handelnden Personen fand statt. Ein nicht unbedeutendes Moment in der Entwickelung der dramatischen Kaͤnst war die Reformation. Mit ihr vereinigte sich die Einwirkung des antiken Dia ma's zur Genesis des eigentlichen modernen Drama's. Hier war das erste Erzeugniß Ferrer und Porrer, von Lord Buckhorst und Sir Thomas Norton, welches auch zuerst die reimlosen jambischen Verse (hlane verses) anwendet. Als erstes Lustspiel aber erscheint Gurton's Nadel. Die Königin Elisabeth besuchte diese Vorstellungen fleißig und bewilligte bei einem Besuche in Cambridde, wo das Trauerspiel Dido vor ihr aufge- führt wurde, dem Dichter desselben, Thomas Nash, eine Pension von 1
illing täglich.
. B ,, Dichter dieser Periode wurden nun vom Redner mit ihren Werken genannt und zum Theil kleine Proben aus denselben ge— geben. Auch wurde versucht, einzelne Scenen aus den Werken verschiede⸗ ner Dichter, die in Bezug aus den Inhalt viel Aehnliches darbieten, ver= gleichungsweise neben einander zu stellen. — Es wurde dazu eine Scene aus Marlow's Faustus und Thomas Kyd's spanischer Tragödie gewählt und diesen eine Scene aus Macbeth (II. 2) an die Seite gestellt.
Nachdem die Dichter eine lurze Würdigung erhalten, folgten Nach⸗ richten über das Aeußerliche der dramatischen Darstellung. Seit 15370 gab es stehende, und zwar zuerst hölzerne Theater. Zu Elisabeth's Zeiten gab es 17 Theater in London. Unter ihnen gaben der Globe und Blackfriars
die Shalespeareschen Stücke. Eine hier mitgetheilte Abbildung führte den 42 . äußeren Gestalt und seiner ganzen Einsachheit vor, welche
schwer auf einen Tempel der Kunst schließen läßt, vielmehr mit der Fahne auf dem Gipfel einer tleinen Citadelle nicht unähnlich war. Eine zweite zeigte die eigenthümliche Einrichtung der Bühne selbst mit den Acteurs und den Zuschauern. Beide gaben ein sehr deutliches Bild von der großen Einfachheit der Mittel, welche die ganze Welt vor den Zuschauern zu ent- falten bestimmt war. Erst 1662, bemerkte Herr Solly, gab es ausführli-= chere Scenerit. Um dieselbe Zeit ungefähr wurde zuerst die Desdemona von einer Dame durgestellt, nachdem bis dahin nur Knaben oder junge Männer die weiblichen Rollen gegeben hatten.
Zum Schluß stellte Herr Solly noch einmal den ganzen durchlaufenen Stoff in drei abgegränz en Perioden neben einander, von denen er die erste den Mösterien anwies, welche die Glaubensdoktrinen zu überliefern hat- ten; in die zweite Periode kamen die Moralitäten, welche in allegori— scher Einkleidung die Sittenlehre vortrugen; die dritte Periode nimmt das Drama ein, welches, fern von allgorischem Prunk, in menschlichen Ge⸗ stalten menschliche Leidenfchaften und Verirrungen, menschliche Größe . zustellen und an ihm das Walten der sittlichen Weltordnung zu r, e. den Zweck hat. Und diesen hat doch Niemand herrlicher , n. 96 unsterbliche Dichtergeist, den England hervorgebracht hat. . irn, hinzufügen — Deutschland durch die Verehrung, die ihm z wird, den seinigen nennen lann. 6
Wissen schaftlicher e ef e. en ü,
ö Versammlung des wissenscha en Kunst⸗ u * e, e, 5 * st 8 . Cr fr e W. . . e denn hr, gel e, = Un Kunsigegenständen innrden . d * Herrn Piste rin s, Mitglied der Akademie, eine Reihe , n . Musserschast nach der Nathh gezeichneter Vildnißlöpfe; vom mit * . g, Müglied der Akademie eine Anzahl Skizzen in H . siklons · Eniwürffe die zu vielfachen Bemerkungen über die Auf= . a rel diere Kun unfeter Zr anregien; vom Hestuchbänt zt * Yin amn ble in München so eben erschienene neue Ausgabe der geist .