Lehren ergebener Deputirter diese Gelegenheit ergriff, um seine An- sicht über das Eigenthums - Recht zu entwickeln, welches ein — bürgerliches Recht und daher auch allen Fluctuationen 37 bürgerlichen Rechte unterworfen sei und daher auch nach —— und Umständen verändert werden könne und in der That a n, 7 ändert worden sei, erhoben sich andere Deputirte, um 6 . langen Reden, das Eigenthumsrecht weniger als ein 2 ! 2 als ein öffentliches, d. h. durch die Constitution garautirtes — idi ; der Antrag des Ministers eine vertheidigen und zu beweisen, daß mn, siuton nur eine wirkliche Verletzung dieses Rechts sei, da die 4 rn Anlegung Eypropriation des allgemeinen Nutzens —— 22 — von Kanälen, Wegen, Eisenbahnen u. s. w. —— ht Ci 4 daß man den' Gemeinden, wenn auch gegen, Ver ü x1 6 nehme und es Anderen fauflich überlasse. Wir wollen un . 6 . Beurtheilung dieser Ansicht ein lassen, und pur anerkennen, daß der ; ö wurf allerdings den bisherigen Begriff der Expropriation erweitert, a 4 keinesweges das Prinzip des Eigenthums antastet. Anstatt aber mi 36 e e aten Fragen, während die Noth an den Mann geht, yr . zu verlieren, hätte man besser gethan, den praktischen Gesichtẽs punkt festzuhalten und die Art zu berathen, wie am besten und schnellsten einige hunderttausend Hektaren in, Luxemburg und in der Kampine angebaut werden lönnen. Von dieser Seite ist denn auch die Frage in den letzten Sitzungen betrachtet worden und wird hoffentlich jetzt eine den gerechten Wünschen einigermaßen entsprechende Lösung erhalten. ⸗ . . Ber Ertrag der Eisenbahnen steigt mit jedem Jahre; obgleich im Lande seit zwei Jahren keine neue Bahnen eröffnet worden, hat sich doch die Einnahme um mehr als eine Million vergrößert und ist seit zwei Jahren von 115 Millionen bis 135 Millionen gestiegen; der Waa⸗ rentränsport hat hauptsächlich zu dieser Vermehr ung beigetragen und rechtfertigt daher immer mehr die früheren Erwartungen, die man auf ihn gesetzt hatte. Eine für ein kleines Land wie Belgien gewiß auffallende That= sache ist, daß in einem Zeitraum von 10 Tagen in drei Städten, Brüssei, Gent und Tirlemont, 4 Menschen hingerichtet worden sind. In den ersten 4 Jahren nach der Revolution fand gar keine Hin⸗ richtung statt, und die von dem Tode bedrohten Verbrechen waren seltener als jetzt. Nachher glaubte man, daß diese Verbrechen sich immer erneuerten, weil das Volk in der Meinung sei, die Todesstrafe sei abgeschafft. Man fing daher an, den Beweis von dem Fortbe⸗ stehen derselben zu geben. Das Exempel fruchtete nichts; die Guillo⸗ tine wurde öfter aufgeschlagen; trotzdem glaubte eines der Häupter der fatholischen Meinung die Gelegenheit der Biskussion des Justiz⸗Budgets ergreifen zu müssen, um dem Minister eine größere Strenge und häusigere Anwendung der Todesstrafe zu empfehlen, und 8 Tage darauf fielen Köpfe in den genannten Städten. Eine Polemik hat sich jetzt zwischen dem Minister und einigen Journalen entsponnen, welche in der Hinrichtung wenigstens des genter Verbrechers eine ungerechte Strenge sehen, indem noch vor kurzem zwei viel ärgere Verbrecher begnadigt worden seien; wir haben uns über diese Thatsache kein Urtheil bilden können, aber das wird allgemein behauptet, daß sich nach der hiesigen Hinrichtung der ungeheuren Volksmenge, welche sich zu diesem Schauspiele zusam—⸗ mengedrängt, eine Wildheit und Zügellosigkeit bemächtigt hatte, die keine Spur von dem moralischen Eindrucke verrathen, welchen man doch hatte erzielen wollen, so daß man die schon öfter auf⸗ geworfene Frage, ob nicht eine öffentliche Hinrichtung mehr die thierischen Leidenschaften aufregt und Blutgedanken weckt, als nieder⸗ schlägt, für sehr beherzigenswerth ansehen muß. Rachschrift. Das Prinzip der Eypropriation für die unbe⸗ bauten Ländereien ist endlich diesen Nachmittag mit 50 gegen 17 Stimmen angenommen worden.
att n n
Nom, 8. Febr. Nach beendigter Lichtmeßfeier berief der Papst am verflossenen Dienstag die Kardinäle Lambruschini, Polidoti, Gizzi und Monsignor Corboli⸗Bussi zu einer außerordentlichen Congrega⸗ tion behufs Erörterung der Ergebnisse der mit den Repräsentanten verschiedener Mächte über endliche Beseitigung der aus dem vorigen Pontisikat überkommenen kirchlichen Differenzen bisher gepflogenen Verhandlungen. In Betreff Rußlands stellte sich dabei heraus, daß einer gewünschten Ausgleichung noch erst die Lösung wichtiger Fra— gen vorausgehen muß, zumal da fast allen von jener Seite für Po- len und Rußland vorgeschlagenen Bischöfen die päpstliche Bestätigung vorenthalten worden. Da Graf Bludoff, als früherer Minister des Innern und Mitarbeiter im geistlichen Ministerium, besser als irgend einer wissen muß, wie den diesfallsigen Klagen der Kurie genügend abzuhelfen wäre, auch der Modus dafür im kanonischen Recht und in der Vergangenheit Polens vorliegt, so glaubt man hier, daß höhere Befehle dem Grafen einen Weg vorgezeichnet haben, auf welchem schwerlich zum Ziele zu gelangen sei.
Hestern ging ein Triduum zu Ende, das auf den Wunsch des Papstes in der Kirche Sant Andrea della Valle dem Schützer gegen unerwarteten Tod Sant Andrea Avellino begangen ward. In seiner Finladung dazu beklagte der General⸗Vikar, Kardinal Patrizzi, die in instrer Stadt immer häufiger vorkommenden Sterbefälle durch Apo— Mert. Belches immer die letzten Gründe davon seien, gewiß ist, ß die Hesundhzeics-Polizei einen nicht geringen Theil der Verank— Dan chkell ir soltze Unfälle trägt. Denn Wein-Verfälscher haben
hier c gigen hren eine wahre Hochschule, und Tausende von Armen wuaten Aitöhel anstatt Acquavifa.
Vom Arno, 13. Febr. (1 3.) Es scheint, daß der Winter * ö * * * 1 — dieses e, . von uns weichen will. Schon seit , sehen wir seltstz bie wiebräteren Höhenzüge, welche vas Arnolhal begränzen, gegen, Pistosg und Volterra hin, wieder mit Schnee bedeckt, und in der Nacht vom 11, auf den 17. Februar siel Schnee in der ganzen Ebene bis an die Meeresküste, der freilich den Tag darauf wieder wegging. Die Kette der. Apenninen zeigt sich in der ganzen Ausdeh⸗ nung den Winter über bis tief herab beschneit und gewährt im pur⸗ m reer Lichte bei Sonnenuntergang einen prachtvollen Anblick. Dieser Frost, die häufigen Negengüsse, weiche Lis Arbeiten im gteien verhindern, vermehren die Noth der niederen Vollellassen, über deren Lage allenthalben schlimme Nachrichten eingehen. Der Karneval hat zwar begonnen, aber das einförmige Vergnügen der Korsofahrten in den Haupt- und Mittelstädten wird nicht, wie gewöhnlich, zrch Wersen von Blumensträußen und Konfettie belebt. Der streng- Winter hat den Blumenflor großentheils zerstört. Die herr. lichen Kar- ien, welche als schlanke baumartige Gewächse im Freien im Januar un, Febriar mit Blüthen prangen, haben ihre Knospen diesmal schon srü,eitig verloren. Ja selbst die Rosen haben durch den Frost gelitten, uo - Vaken und Krokus gucken noch klein und sparsam unter dem Rasen hervor. Du. dem Konfettiwersen hatte man die letzten Jahre großen Unfug getrieben, und Tausende von mit Mehl gefüllten Papiertüten pflegten als Munitiu beim Bombarde⸗ ment aus Häusern und Wagen, besonders am lefen Karnevalstag, geschleudert zu werden. Die Regierung hat di wi e re. dung bei der wachsenden Noth zu steuern gesucht ud das Werfen
254 ganz verboten, wodurch aber freilich der immer laut⸗ und witzloser werdende Karneval seine letzte lustige Seite verliert. Der Fremde, welcher zum erstenmal in Italien ist und an die Schilderung der QDuacqueros und anderer heiterer Macken in Göthe's Beschreibung denkt, steht verwundert, wenn er die paar schmutzigen Vermummun- gen der niederen Volksklassen oder die aufgeputzten Aeffchen von Kin⸗ dern in den Wagen der Vornehmeren erblickt. Nom allein erinnert noch an den altikalienischen Karneval als Volkebelustigung, und auch hier klagt Jeder, der ihn mitgemacht, über die Einförmigkeit, ja Roh⸗ heit des Vergnügens. Der Geschmach dafür hat in Italien von Jahr zu Jahr abgenommen und wird sich nicht wieder beleben lassen. Da⸗ gegen sinden die Klagen der Noth, welche wir aus den nördlichen Ländern vernehmen, auch hier allmälig ihr Echo. Alle Regierungen
in Italien belegen die Ausfuhr der Cerealien mit erhöhtem Zoll
und geben die Einfuhr frei. Toscana hat noch dazu seit mehreren Jahren besondere Unglücksfälle gehabt, vor zwei Jahren die große Üeberschwemmung des Arno, im vorigen Herbst das Erdbeben. Der verwichene trockene Sommer hat einer für die Gebirgsländer zur Nahrung und Eyportation überaus wichtigen Frucht, der Kastanie, welche dier vielfach die Kartoffeln ersetzt, geschadet, und sie ist nur im Casentino gut gerathen; die Oelärndte war nicht reich. Der harte Frost im Dezember hat die Winter Gemüse, Blumenkohl und andere Kohlarten zum Theil ungenießbar gemacht, einen Theil der Orangen zerstört und die Citronen-Bäume ernstlich bedroht. In den Maremmen und im Lucchesischen haben selbst die Oelbäume gelitten. Der Fischsang war bei den anhaltenden Stürmen eben so gefäbrlich als wenig ergiebig. Alle Nahrungsmittel schlagen auf, und das Brod wird täglich kleiner. So sieht selbst der Bewohner des gesegneten Bodens von Italien nicht ohne Sorge in die Zukunft!
ö
Konstantinopel, 1. Febr. (A. 3.) Die hiesige ofsizielle Zeitung gab kürzlich nach den Mittheilungen der Kanzleien solgende Zahlen über die hier befindliche ausländische Bevöllerung an: Hel⸗ lenen 6000, englische Unterthanen von Malta und den sonischen In⸗ seln 1983, Oesterreicher 4581, Franzesen 825, Russen 876, Perser b57, Sardinier 405, Neapolitaner 247, Toskaner 211. Engländer 210, Belgier 182, Preußen 144, Spanier 18, Dänen 47, Holländer 27, Amerikaner 24, zusammen 13,167. Diese Angaben sind jedoch nicht ganz richtig; was namentlich die Deutschen betrifft, so ist zu bemerken, daß die hier angeführten Oesterreicher einem großen Theile nach nicht Deutsche, sondern theils Italiener und theils Slaven aus den österreichischen Küstenländern sind. Unter den Preußen sind aber nicht blos Preußen, sondern Deutsche aus allen Zoll. Vereinsstaaten zu verstehen, die hier preußischen Schutz genießen. Die Dänen sind größtentheils ebenfalls Deutsche, Schleswig- Holsteiner, so wie auch die Russen, worunter eine bedeutende Zahl deutscher Kolonisten aus Süd- Rußland 3c. Auch stehen manche Deutsche unter nicht deut⸗ schem Schutze (J. B. die Schweizer unter französischem) und sind dort mitgezählt. .
Briefe aus Teheran und Erzerum melden, daß der Schach die geheimnißvolle Expedition nun ganz aufgegeben hat. Der Gouver= neur von Chorassan hatte über die Turlomanen-Stämme einen be⸗ deutenden Vortheil errungen, mehrere Hundert Gefangene gemacht und 60 Köpfe nach Teheran geschickt, die auf einem der öffentlichen Plätze der Stadt mehrere Tage lang aufgespießt waren. Von der Cholera sagen diese Briefe nichts, sie scheint also dort erloschen zu sein. Dagegen wüthet sie, nach Briefen vom 19. Januar, nun mit größter Heftigkeit in Mekka und Dschidda. Als Mehmed Ali dies erfuhr, ließ er Clot⸗Bey rufen und befahl ihm, in Suez einen stren— gen Eordon zu ziehen. Als Clot⸗-Bey dem Vice⸗König einige Vor— stellungen machen wollte über die Nutzlosigkeit einer solchen Maßre— gel, gerieth der Alte in heftigen Zorn und erwiederte: „Ih hab' dich nicht um deine Meinung gefragt, sondern begehre, daß du un- verzüglich vollziehst, was ich befehle.“
gandels - und Börsen- Nachrichten.
Berlin, 25. Febr. Die Börse behauptete sich heute sehr fest; in s- besondere erfuhren Berlin- Hamburger in Folge Deckungen eine Steigerung von circa 1 pCt. In den anderen Bahnen keine wesentliche Cours · Ver- änderung, und die Umsätze beschränkt.
2A Amsterdan, 20. Febr. Am liesigen Fondsmarlte haben die Course der holländischen Staalspapiere diese Woche nur sehr geringe Ab—= wechselungen erfahren, da das Geschäft sehr still blieb und sich nichts von Wichtiglest ereignete. Für Actien der Handels ⸗Maatschappy zeigte sich die— ser Tage etwas Kauflust, wodurch deren Cours bis 17335 9 gestiegen ist. Alte 5proz. russische Obligationen bei Hope kamen öfter vo und drückten sich von 045 auf 104 „; dagegen behaupteten sich Aproz. russische Certi- sikate bei demselben auf- S 90. Spanische Ardoin-Obligationen gingen wenig über und unter 195 0 und blieben gestern zu 19379 begehrt; portu= giesische dito fielen von 387 auf 37 , und behaupteten sich seit mehreren Tagen auf diesem Preis. Uebrigens fiel nichts Bemertenswerthes vor, und blieb der Geld- Zins-Cours unverändert auf 4 96 stehen. . .
An den Getraidemärkten dieser Woche wurden wieder ansehnliche Ein. läufe von Weizen zur Ausfuhr gemacht, wodurch die Pteise neuerdings gestiegen sind. Auch für Roggen erhielt sich Kauflust, und holten einige Sorten wieder bessere Preise. Besonders gestern war eistige Frage nach Weizen, wobei bezahlt warde: für unverzollten 136psd. weißbunten polni— schen 450 Fl., 127. 128pfd. bunten dito 415. 420 Fl., 126ps8. dito 408, 110 und 412 Fl., 125ps8. dito 405. 4978 Fl., 126. 128pfd. rothbunten dito 400. 415 Fl., 1299f8. odessaer Weizen 422 Fl., 128pst. St. Peters= burger dito 402 Fl. Im Konsumt galt 136pfd. 1estocker Weizen 450 Fl., 125pfd. nassauischer dito 400 Fl., 120pfd. preußischer Roggen 320 Fl.; unverzollter 121pfd. preußischer Roggen 320 Fl., 124psd. rostocker dito 314 Fl., später 125pfsd. dito 320 Fl., 119pfd. odessaer Roggen 306 Fl., 117, 119. 120psd. petersburger dito 300. 368. 311 Fl., später 118pfd. 306 Fl. Gerste wurde zu 5 Fl. pr. Last höher abgenommen und bezahlt; unverzollte 113958. rostocker mit 250 Fl., 109. 111pfd. dänische diho 230. 240 Fl., im Konsumt 112. 113. 114. 115psd. dänische Gerste zu 245. 247. 250. 253 Fl. Hafer war wenig vorräthig; S8pfd. feiner wurde zu 215 Fl. geiaust.
Ans wärtige Börsen.
Amsterdam, 21. Febr. Niederl. virkl. Sch. 58 3. 576 Span. 19.
Antwerpen, 20. Febr. ziuel. — Neue Anl. 19.
Frankfurt a. M., 22. Febr. HMb Mer. 1073. 107. hakte r. ul. 1889. 87 Nayr. nel W eisen 667 G9. Hope 873 6. Siegl. 87 G. Int. 83. 4.
Toln. 300 ri. IO 0. 40. Soo Fi. 80. . Ham bur 8, 23. Febr. RHank-Action 1570 ur. Enl. Rua. 105. 3.
Nene Anl. 2535. Dori. 343. Mer. 22.
Neapl. —. Span. —. Pass. —.
London, 19. F.beé. Cons. 336 909 23 Hol. o8z3. 96 d0. 923.
Paris Y Febr. S3 Rente an Cour. 118. 95. 3 do. a ur. 78. 66.
Wien, 22. Febr. 536 Met. 1093. 496 40. 991. 395 d0. 735. Hank- Actien 1580. 75. Aal. de 1824 154. 4e 1839 1203. Nordb. 1723. Gloggn. 120. Mail. 1085. Livorn. 94. Pest. 9g83. Badn. —.
Berliner Börse. Den 25. Februar 1847.
Pr. Cour.
Brief. Geld. Gem
Pr. Cour. Rriet. Geld.
Fonds. *
Act ien. S
St. Schuld- Seh. 33
url Potad. Magdb. 41 91 — do. Prior. Oblig. 493 do. do. d.. 5 101 n. St. E. Lt. An. — 110 Bonn- Kölner Esb. — Br.- Schw. -Frb. E. do. deo. Prior. Obl. Cöln-Minden. v. e. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 3. Magd. IIalbet. Eh. Mg d. Lpæ. Kis enh. do. do. Prior. Obl. 4 — * Nie derach. Mirß. 41 91 do. v. Staat ga- do. Friorita . 94 rantirt. Lt. n. 37 do. Prioritat 5 1015 Nied. Mrk. Ewꝶb. 1 ö
2 do. Prioritut 4 3
Premien- Scheme d. Seeh. à5 T. — Kur- u. Neum rk. Schuldversehr. 3
Berliner Stadi- Obligationen 3 Wéestpr. Ptaudur. 3 Grossh. Pos. d0. 4 do. do. 37 Ostpr. Pfandbr. 3 Pomm. do. 33 Kur- u. Neum. do. 3 Schlesische do. 3
H
Gold al marco. 22 ⸗ vn . Friedrichsd'or. 2 . , , . ꝛ And. Gldm. à 5 Th. * 2. . ö ö Disconto. 5 k Rhein. Eiseub. . do. Stamm-Prior. (voll eingezahlt) 4 do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 3 . f 96 TIbüringer ö
96 Wilh. B. (C. 0.) P 833
A ctien. Erl. Anh. Lit. A.- do. do. Prior. Obl. Berlin- HIamb.
do. Prioritit 4.
Pr. Cour. C oO urs. Thlr. zu 30 Sgr. VRrief. ] geld.
zterdean 25 FI. kKuræ 1413 — . 750 F. 2 Mi. 110 . , 306 Mk. Kuræ — 5 66 300 Mh. 2 Mt. — 149 London 1ẽ13t. 3 Mt. 6 2056 19 J . 300 Fr. h Mt. — ; 6 ien in? JJ 150 FI. 2 Mt. Wien in 20 Xr. . . .... , . 131 100 Thlr. 2 Mt. J 8 Tage 995 2 Mt. . 2 Mt. 3 Wochen
KHreslau Leipzig in Courant im 14 Tũ1I. Fuss, 100 Thlr.
Fraukfurt a. M. südd. W. ...... 100 *. 100 sRbI.
109
Petersburg
Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmaliger KReobachtung.
1847. 24. Febr.
Nachrittags 2 Uhr.
Morgens
Abends 6 Ubr.
10 Ubr.
339, 12̃ Par. 339, 09“ par. 338 726“ ar. Quell v arme 7. R. — 4, 3* R. 4 0, 95 . 2, a R. Flusswärme O, 1 r . 5, 0? R. — T,97 n. — 4, o HR. Bodenwärme 0 * R.
S7 pCt. 6 pCt. S3 pCt. Ausdünstung (Q, 003“ Rb. Schnoe. trüb. trüb. Niedersehlag Q, os 1 Rb. R. R. N. Wärme weehse! 4 1,1
Wolkeuzutf. .. — N. 6. — 3,65 Tagesmittel: 338 31“ Par.. 4 1,97 R. .. 4 4,0 R. .. 82 pot. N
Luftdruck Luftwärme.... Thaupunkt.. .. Dunstsättigung. Wetter
Königliche Schauspiele.
Freitag, 26. Febr. Im Opernhause. 24ste Abonnements-Vor⸗ stellung: Bie Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nach dem Franzö⸗ sischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗ Garcia: Recha; Herr Kraus: Eleazar, als letzte Gastrolle.. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗ haus Preisen verkauft: ;
Ein Billet in ven Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rtolr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi⸗ theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. Z35ste französische Abonnements Vorstellung. La Scconde représentation, de: L'article 213, ou: le Mari doit protection . comédie-vaudeville en 1 acte, par MM. Dennery et Gustave Lemoine; L'hHléritisre, ou: le Testament, comediè- vaudeville en 1 acte, par Scribe. Le Major Crava- chon, vaudeville comique en 1 acte, par MM. Labiche et
Lefranc. elranc Im Opernhause. 2Zöste Abonnements⸗
Sonnabend, 27. Febr. k . m erstenmale? Das Blumenmäcchen im Elsaß, ko⸗ Vorstellung. Zu st h , .
misches Ballet in 2 Abth., von H. Saint⸗-Leon. . n bez. Musik 3 den Herren Graziani und Conradi. (Mad. Cerrito-Saint-Läon: Lisette, das Blumenmädchen; Herr Saint⸗ Läon: Thomas) Vorher, zum erstenmale: Eben recht! komische Oper in 1 Akt, von C. Blum. Musik von A. Schäffer. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus
reisen verkauft:
ö. en 3 in den Logen des Proseeniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur
ibi 16 Sgrer; im Parquet und in den Logen des . Rthlr. 3. den Logen und im Balkon des dritten
Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Die Inhaber von reservirten Billeis werden ersucht, solche bis Freitag, den 26sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufs⸗ Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer⸗= den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf⸗ bewahrt werden.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
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1 Rihlr. Jahr.
s hir. 1 26 ö in allen Theilen der Monarchie h . ed, , ,
tions -Gebühr für den n,, Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
58.
3nhalt.
Amtlicher Theil. nland. Berlin. Bekanntmachung. eutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Einennung. Entbindung der Herzogin Max in Bayern. — Reise des Kronprinzen. Kurfürstenthum Hessen. Maßregeln zur Abhülfe des Nothstandes. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Wasserstand. — Festungebauten. — Großherzogthum Sachsen⸗Weimar. Eröff⸗ nung des Landtages.
Desterreichische Monarchie. Krakau. Post-Anerdnungen.
Frankreich. Paris. Mission nach dem La Plata. — Audienzen. — Minister-Entschuldigungen bei Lord Normanby. — Gerüchte von Mini- sterial⸗ Veränderungen. — Polizeiliche Maßregel gegen Dom Miguel. — Erfolglosigkeit der Sendung nach Marollo. — Gesetz⸗Entwurf über dag Medizinalwesen. — Bescheid auf Gesuche von Eisenbahn⸗Gesellschaften. — Atmosphärische Eisenbahn. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Deputirten - Kammer: Verschiedene Vorlagen und Petitionen und Dis lussion des Gesetz-Entwurss über die Verstärkung der Armee; Pairs- Kammer: Schifffahrts⸗-Gesetz.)
Großbritanien und Irland. London. Verbrecher ⸗Statistik in Irland. — Stockung der Geschäste in den Fabrik⸗-Distrikten. — Noth in Manchester. — Die Majorität gegen Loid Bentinck's Bill. — Militair-=
schule in Cbelsea.
Belgien. Brüssel. Hofnachricht. — Vermischtes.
Schweiz. Kanton Basel. Sinken der Getraide-Preise. — Kanton Tessin. Exzesse wegen Getraide⸗Ausfuhr. — Kanion Genf.
Italien. Rom. Mildes Fasten⸗ Mandat. — Die israelitischt Gemeinde. — Cobden. — Vemmischtes. — Florenz. Befinden der Prinzessin Luitpold von Bavern. — Ankunst des Heizogs von Modena.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-Yorf. Gene— ral Taplor's Ansichten über den Kriez in Mexiko.
e, und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt- ericht.
Königsstädtisches Theater. (Italienische Opern-Voistellung.) — Die Be— freiungs. Halle bei Kelheim. — Anwendung des Schweseläthers bei chirur= gischen Operationen. — Zur humoristischen Poesie. — Literar-Notiz.
. Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Landrathe Schaubert zu Neumarkt, Regierungs- Bezirk Breslau, den Rothen Adler -Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen;
Allerhöchstihren Kammerherrn, den Ritterguts⸗Besitzer von Breitenbauch auf Ludwigshof, zum Landrath des Kreises Ziegen- rück, im Regierungs-Bezirk Erfurt; und
Den Land und Stadtrichter Eyssenhardt zu Naumburg am Quais zum Land⸗ und Stadtgerichts Rath bei dem Land- und Stadt⸗ gerichte in Liegnitz zu ernennen.
Der Justiz-Kommissarius und Notarius Karl Wilhelm Leo— pold Steinmetz in Sprottau ist in gleicher Eigenschaft an das Land- und Stadtgericht in Sagan versetzt und ihm die Praxis bei ben Gerichten des saganer und , reises gestattet.
mnaichtamtlicher Theil.
ö
Berlin, 26. Febr. Das Amtsblatt der Königlichen Regie— rung zu Potsdam enthält folgende Bekanntmachung:
Berlin,
Allgemeine
Sonnabend den 27Jen
„Des Königs Majestät haben mittelst Alleihöchst erlassenen Patents vom S8. Februar d. J. die Einberufung des durch das Allerhöchste Patent vom Iten d. M. angeordneten Vereinigten Landtages zu befehlen und die Eröffnung desselben in Berlin auf den 11. April d. J. fistzusetzen geruht.
Diese Allerhöchste Bestimmung wind in Gemäßheit eines an mich er— 6 des Herrn Ministers des Innern Excellenz vom 16:en d. M. mit dem Hinzufügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Se. Majestät gleichzeitig zum Landtags- Marschall sür die brandenburgischen Provinzial⸗-Stande wiederum den Herrn Hof⸗-Marschall von Rochow auf Stülpe und zu dessen Stellvertreter den Henn Grafen zu Solms Baruth Allergnädigst zu ernennen geruht haben.
Potsdam, den 19. Februar 1847.
Der Ober- Präsident der Provinz Brandenburg. von Meding.“
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat den Präsidenten der Regierung von Niederbayern, J. B. von Zenetti, vom 1. März d. J. an zum Staatsrathe im ordentlichen Tienste in pro⸗ visorischer Eigenschaft befördert und zugleich zum Verweser des Mi⸗ nisteriums des Innern ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogin Mar in Bayern ist am 71. Februar von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Nach dem Bülletin erfreut sich die hohe Wöchnerin, so wie die Neugeborene, des erwünschten Wohlseins.
Nach Briefen ars Palermo vom S8. Februar erfreut sich Se. Königl. Hoheit der Kronprinz fortwährend des besten Wohlseins und e, die schon früher erwähnte Reise nach Griechenland demnächst anzutreten.
Kurfürstenthum Hessen. Die Kommisston, welche im vo⸗ rigen Monat von der Regierung ernannt wurde, um den Nothstand in den verschiedenen Theilen Kurhessens zu untersuchen und geeignete Vorschläge zu dessen Abhülfe zu machen, hat während der drei letz ten Wochen bereits neun Kreise der Provinzen Nieder- und Ober⸗ hessen bereist und ist zu dem erfreulichen Resultate gelangt, daß, ob- gleich in mehreren FKreisen große Dürftigkeit herrscht, doch im Allge— meinen eine Uebertreibung der Neth stattgesunden hat und eine Hungersnoth bei dem fast überall, namentlich in der Schwalm-— gegend, vorhandenen Frucht⸗Vorrathe, gottlob nicht zu befürchten sei. Dem Vernehmen nach, soll sich die Kommission in ihrem Gutachten dahin ausgesprochen haben, daß durch Anordnung von Bauten, na— mentlich Straßenbauten, bei welchen viele Ei rig! Arbeit finden, dem Uebel am besten abzuhelfen sei. Uebrigens sollen auch die ver⸗ schiedenen, durch Anordnung der Regierung bestehenden Hülfs⸗Vereine den Nothleidenden bedeutende Unterstützungen leisten. Die erwähnte Kommission sollte am 18. Februar von Kassel aus, wo sie einige Tage zuvor eingetroffen war, ihre Reisen in die Provinzen Fulda und Hanau fottsetzen.
Einen günstigen und durchgreifenden Einfluß auf die Hebung des Nothstandes darf man sich von der Regierungs-Maßregel ver— sprechen, wonach der Betrieb der Branntweinbrennereien im ganzen Lande für die Dauer von drei Monaten eingestellt werden muß. Die Bedeutung dieser landesherrlichen Verordnung läßt sich leicht ermessen, wenn man bedenkt, daß in Hessen täglich an Cerealien und Kartof- feln so viel zur Destillation von Branntwein verbraucht wird, als 100,000 Seelen, also mehr als die Hälste der ganzen Bevölkerung, zu ihrer Ernährung bedürsen!
Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Dag Frankf. Journ. meidet aus Mainz vom 22. Februar: „Der Wasserstand des Rheins, welcher an dem Pegel der hiestgen Schiff⸗
Februar
Alle pofl - Anstalten de P , 9 und . ——— . auf dieses glatt an, suͤr Gerlin . die Expeditign der Allg. Preuß. Zeitung: . Friedrichsstraße Ur. 72.
1847.
brücke heute früh um 7 Uhr mit 15 Fuß 4 Zoll Großherzoglich hessi⸗ sches Maß den höchsten Punkt erreicht hatte, ist seitdem wieder in all- mäligem Weichen begriffen. Vom 17ten bis zum 18ten d. stieg das Wasser binnen 24 Stunden um 2 Fuß 6 Zoll (von 6 8“ — 9 4, bis zum 19ten um 3“ 9“, bis zum 20sten um 119“. An diesem letzten Tage erreichte es eine Höhe von 15 Fuß 2 Zoll. Am 2Isten sank es um 13 Zoll; heute früh aber war es bis zu 15 Fuß 4 3oll gestiegen. Mit Ausnahme eines geringen Theiles der unteren Leer⸗ gasse, am Fuße der Bauerngasse, der Vertiefung vor dem rothen Krahnen und der ausgegrabenen Stelle, auf der sich das Brücken⸗ gebäude 20. erheben soll, ist das Wasser sonst nirgends in die Stadt eingedrungen; doch wurden die Keller in der Nähe des Rheins davon angefüllt. — Die öffentlichen und Privatbauten haben mit dem Ein⸗ tritte der besseren Witterung bereits begonnen. Das erst vor drei Jahren erbaute Vertheidigungswerk, die gesenkte Flanke, vor dem eisernen Thore, wird jetzt wieder abgebrochen; es soll an deren Stelle ein in Uebereinstimmung mit den übrigen großartigen Festungsbauten am Rhein stehendes Werk aufgeführt werden.“
Großherzogthum Sachsen⸗Weimar. (Weim. Ztg.) Am Sonntag, den 21. Februar, wurde nach dem Gottesdienste in der gewöhnlichen Weise der ordentliche Landtag eröffnet. Am Nach⸗ mittag hatten sämmtliche Abgeordneten die Ehre, zur Großherzoglichen Tafel gezogen zu werden.
Oesterrtichische Monarchie.
Krakau, 22. Febr. Nach einer so eben erschienenen Bekannt- machung wird mit 1. März 1847 das Kaiserliche Post⸗Inspektorat von Podgorze nach Krakau verlegt und mit dem hiesigen Aerarial⸗ Post- Amte vereinigt, und es werden gleichzeitig die sämmtlichen Brief⸗-Eilfahrten, Mallefahrten und Packposten der Wien- Lemberger Noute über Krakau geleitet. In Folge dessen wird das so fortbe⸗ stehende Post⸗Inspektorat in Krakau, nach eben denselben allgemeinen Normen, welche dermalen in Podgorze angewendet werden, Reisende zu den Brief⸗-Eilfahrten, Mallefahrten und Packposten aufnehmen und Extraposten mit Stundenpässen, so wie auch Separat ⸗Eilfahr⸗ ten, abfertigen. In Podgorze wird zwar eine Brief⸗ Samm⸗ lung und für Staffetten, so wie für Extrapost-Reisende, welche nicht durch Krakau fahren wollen, eine Poststation fortbestehen, es wird jedoch daselbst keine Aufnahme von Reisenden zu den Aerarial⸗Post⸗ fahrten und zu Extraposten mit Stundenpässen mehr stattfinden. So lange die Zolllinie zwischen Krakau und Podgorze besteht, müssen nicht blos, wie dermalen, die zur Beförderung über Podgorze bestimmten Frachtstücke, sondern auch alle derlei Baggagen der Reisenden, ehe sie dem Postamte übergeben werden, der Amtshandlung des hiesigen Haupt-Zollamtes durch die ausgebenden Parteien unterzogen werden, da an der Zwischenlinie kein Aufenthalt stattfinden wird. Jeder Rei⸗ sende hat sich bei der Aufnahme zu einer Postfahrt bei dem Kaiserl. Postamte mit seinem gehörig widirten Reisepasse auszuweisen.
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Paris, 22. Febr. Das heutige Journal des Débats meldet: „Die Angelegenheiten am La Plata gehen entschieden einer baldigen Ausgleichung entgegen. Man weiß bereits, daß die eng- lische Regierung ihren Bevollmächtigten in Brasilien, Lord Howden, beauftragt hat, den Traktat zu unterzeichnen, der den beklagenswer⸗ then Spaltungen, welche seit so langer Zeit die Banda Oriental be- unruhigen, ein Ende machen soll. Der König hat den Grafen Wa lewski mit einer gleichen Mission beauftragt. Herr von Walewoski wird am 10. März auf dem Dampfschiff „Cassini“ von Toulon ab⸗ gehen. Lord Howden, der sich bekanntlich seit einigen Tagen in
Königsstädtisches Theater. Italienische Opern- Vorstellung.
(Den 24. Februar.)
Die Vorstellung oben gedachter Oper am Mittwoch erheischt insofern eine Besprechung, als die Partieen der Norina, des Ernesto und Malatesta durch Sgra. Fodor, Sgr. Labocetta und Sgr. Pig noli zum ersten= male ausgeführt wurden. Da dem Werke nur vier Personen zu Trägern dienen, und diese — die Titelrolle gab Sgr. Galli — durch die besten Mitglieder der Gesellschaft Vertretung gefunden hatten, so bot die Vorstel- lung viel Anerkennungswerthes, besonders hinsichtlich der musikalischen Aus- führung. Namentlich waren es die Primadonna und der Primo Tenore, Sgra. Fodor und Sgr. Labocetta, die ihre ausgezeichneten Gesangs⸗— Talente aufs neue bewährten. Erstere entfaltete die Vorzüge ihrer schönen Stimme und ihres kunstfertigen Gesanges in der dankbaren Rolle der No⸗— rina mit Glück und gewann sich gleich duich den musterhaften Vortrag der ersten Arie verdienten Beifall. Nicht minder ersolgreich betheiligte sich die Sängerin an den Ensemblestücken. Im Duett mit Malatesta am Schlusse des ersten Aktes und im Terzeit des zweiten Aktes leistete sie eben so Vorzügliches als im Finale desselden, eines der gelungensten und wir- kungsreichsten Musilstücke der Oper. Wenn dagegen Sgra. Fodor, was das Spiel betrifft, noch nicht ganz vertraut mit der Rolle schlen, so leuch tete doch das sichtliche Streben, auch nach dieser Seite den Anforderungen ber Kritik entgegenzukommen, überall durch. So gelang es ihr recht wohl, Don Pasquale gegenüber, die verstellte Schüchternheit zu zeichnen, eben so später, die Herrschsüchtige zu spielen, cbgleich der Moment des Ueberganges selbst nicht scharf genug hervorgehoben wurde und außerdem der zur Cha— rakteristi der No rina“ nothwendige Anflug von Humor in der Dar— fenen mins gn,
ic im Charalter nicht ausgeprägte, überhaugt mehr untergeordnete Liebhaber Nolle des Ernesto erfordert dhe beh. kenn ee. 6 Dar- stellungs - Talent als vielmehr einen tüchtigen Gesangätünstler. Diesen hatte fie . Sg, Late cet ta gefunden. Der 'so reichbegabte Sanger führte die ö im höchsten Grade lobengwerth aus und erfteute das lebhaft erregte ĩ
Don Pasquale.
ublikum nicht minder durch den schönen, frischen Klang seiner Stimme an
ch, als durch seinen seelenvollen, zu Herzen , Vortrag. Den ganzen . seines wundervollen Portaments ließ er, außer in dem Duett des ersten Altes mit Don Pasquals (worin ihm die hübsche Cantilene:
ö. „Saogno soave e castan etc.,
. n, . dazu giebt), vorzugsweise in den geiragenen Arien walten. 9 owohl die zu Anfang des zwesien Altes eingelegte (wie verlau- tet, von Sgr. Gerli komponirie), als vor allen Dingen j effeltvolle Se renata mit Chor ⸗ und Guitarren · Begleitung im driůen Al sang er mit
einer Wärme der Empfindung, mit einer solchen Vollendung, daß in der That kein Wunsch übrig blieb.
Der ergötzlichen Darstellung des Don Pasquale durch Sgr. Galli sei nur im Vorübergehen erwähnt, da wir diese Leistung schon bei Gele— genheit der Gastspiele der Garcia auf dieser Bühne besprochen. Eignete sich Sgr. Pig noli zum Repräsentanten des gewandten, seinen und ver— schmitzen „Malatesta“, wie der Vorbenannte für die Titelrolle, wäre die Totalwirkung der Vorstellung jedenfalls noch größer gewesen; Sgr. Pignoli sehlt aber nicht nur Humor für die Darstellung der Pariit, sondern auch theilweise der Umfang der Stimme nach der Tiefe, so wie die nöthige Zun— genfertigleit für die Ausführung der parlanten Stellen; davon abgesehen, war seine Leistung ebenfalls anerkennungswerth.
Was die in den Zwischenakten und nach dem Schluß der Oper aus— . Tänze der jetzt hier anwesenden Tänzer und Pantomimen. Gesell-= chaft des Herrn Veszter Sandor betrifft, so verdienen ihre Leistungen ebenfalls chrende Anerkennung. Doch können wir, für unser Theil, eine derartige Unterbrechung einer Opern ⸗Vorstellung nicht billigen.
60.
Die Befreiungs⸗Halle bei Kelheim.
Etwa vier Meilen oberhalb Donaustauf, welchem gegenüber die Wal⸗ halla sich in der Donau spiegelt, liegt die Stadt Kelheim. In dem fast rechten Winkel, den der Kanal mit dem Donaustrome bildet, steigert sich der Boden vom Ufer an allmälig zu einer ansehnlichen Höhe, und es bil det an der Donaguseite das Gestade eine steile Felsenwand. Dort auf dem Zipfel dieser felsigen Anhöhe erhebt sich der Bau der Befreiungs halle. Derselbe, eine ungeheure Nolunde mit Kuppelwölbung, bildet im Grundriß ein Achtzehneck von 206 Fuß Durchmesser in der größten Ausdehnung der äußeren Bogenhalle (ohne die Gradinaten), welche sich bis zu einer Höhe von 60 Fuß, einschließlich der flachen Bedachung, mit dieser an den Kup— pel-⸗ Aufbau anlehnt. Um die äußere Bogenhalle ziehen sich noch drei Gra- dinaten herum, die mit einander 23 Fuß Höhe haben. Mit den Gradina— ten erreicht der Vau bis an die äußerste Linie der Laterne in der Kuppel die Höhe von 175 Fuß. Die Höhe von den Gradinaten bis zum Kranz 6 beträgt 100 Fuß. Stellen wir uns im Innern des Baues ins
entrum, so umgiebt uns ein Säulen-Cyklus, welcher in seinem Durch- messer, von einer Säulenmitte durchs Centrum der Rotunde bis zur ande= ren, 100 Fuß mißt. Achtzehn Säulenschäste erheben sich vom Boden aus auf den Radien des Achtzehnecks. Sie sind Monolithe von Granit und baben bei 4 Fuß 4 Zoll Durchmesser mit Basen und apitälern von wei⸗ ßem Marmor eine Höhe von 27 Fuß. Ueber ihnen wölben sich Rundbö⸗ 6 mit Archivolten von ebenfalls weißem Marmor mit ihren Zwickeln zu⸗ ammen. Die darüber sich aufbauenden 18 Mauerflächen sind von gelbem
Marmor. Dieser ungeheure Kuppelrotundenbau nun dient dazu, eine wür— dige Umgebung und Einhegung seines monumentalen Keins zu bilden. Denken wir uns noch einmal im Mittelpunkte des Podiums der Halle; hier sehen wir uns in einer Radien - Entfernung von eiwa 40 Fuß von einem ringartigen Stylobat umschlossen. Auf diesem stehen in einem Kreise Hand in Hand vierunddreißig kolossale Siegesgöttinnen. Je zwei stehen vor den Sälen neben einander, sich die zwei nächsten Hände reichend; mit der ande⸗ len Hand halten je zwei einen erzenen Schild aus erbeutetem Kanonen—ↄ Metall. Auf der vergoldeten Vorderseite dieser Schilde stehen die Namen der in den Befreiungskriegen gewonnenen Schlachten; die Namen der Feld= herren, welche ihre Heere zum Sieg führten, liest man in den entsprechen= den marmonnen Inschrifttafeln auf den Mauerflächen des Achtzehnecks, von denen schon weiter oben die Rede war. Die geflügelten, an 10 Fuß hohen Viltorien, welche mit den Schilden, die sie halien, einen imposanten Kranz bilden, sind von weißem Marmor. Sie werden nach Schwanthaler s herrlichen Modellen ausgeführt. Was das Material, das zur Befreiunge-= Halle verwendet wird, betrifft, so muß bemeikt wewen, daß dazu kein Stückchen Holz genommen wird, sondern daß dasselbe nur in keiheimer Kalistein, Granit, Slanders⸗ Marmor, Eisen und Kupfer besteht, mit welch'
letzterem Metall die Kuppel und die Bedachung der Vorhalle eingedeckt werden soll.
Anwendung des een, nnn bei chirurgischen Operationen.
Die Anwendung der Dämpfe vom Schweseläther bei Opera- tionen ist in der dann des Herrn Geheimeraths Pol sso 6 Jüngken im Charité - Kranlenhaufe sortgeseßzt und hat e. , . ünd glückliche Resultate ergeben. In der vprißen Woche 1. en n Versuche mit diesem Mittel bei Augeniranfen gemacht, an * schmerz⸗ hafte Operationen verrichtet werben kmußten. Einem jungen , sen · siblen Mädchen wurde das nach innen gewandte untere Augenlied durch Brennen der äußeren Wand desslben an zwei Stellen mit lonzentrirter Schwefelsäure während zehn Minuten wieder nach außen gewendet; und einem widerstrebenden, sehr furchtsamen Manne von? fünf und zwanzig Jahren wurde ins. durch Hhronische Blennorrhoe herbeigeführte hahnenlammartige fungöse Degeneration der Konfunktiva zwischen dem oberen Augenliede und dem Augapfel erstirpirt. Bab. Patfenlen waren durch das Eingihmen der Atetherdämpfe in Jeit von fünf vn , in eine so tiefe Betäubung und Gefühlslosigkeit verseßzt, daß fe von der Operation leine Empfindung hatten, beim Erwachen aus einem
huren Schlafe zu lommen glaubten und nun erst den Schmerz fühlien,