1847 / 59 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Berliner Börs Den 26. Februar 1847.

e.

Pr. Cour.

ct ien. R niet Gela.

Fonds. *

Pr. Cour.

. *, do. Prior. Oblis. 1 Seeh. à 5) T. Kur- u. Neumdrk. Sehuldversehr. 33 8 Berliner Stadt- Obligationen 3 Westpr. Pfandbr. 3 Grossb. Pos. do. 4 do. do. 3 Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. 3 Kur- u. Neum. do. 3 Sehlesische do. 3] do. v. Staat ga- do.

rantirt. Lt. B. 3 do. Nied. Mrk. Leb. 4

do. Prioritat 45 a Ob. Sehles. B. IL. A 4 zd. 8TH. * 21 do. Prior. 4 2 4 5 a0. Li. B. Rhein. Bisenb. 1 do. Stamm- Prior. (voll eingezahli) 4 do. do. Prior. Obl. 4 —40. v. Staat garant. 3 Berlin- Hamb. 4 101 *. Thüringer 4 do. Eriorita 4; 975 967 wilb. B. (C. O.) 4 Auswärtige Amsterdam, 22. Febr. 350 40. 375. Pass. —. 4579 Russ. Hope 883.

St. Schuld- Seh. 3 1 c ue Ye ννσσσ. do. do. do. 5

RBonn-Köluer kb. 5 he, Schw - Frb. E 4 37 do. do. Prior. Obl. 4 Caclu- Minden. v. e. 1

do. do. Prior. Obl. 4

Mgd. Lp. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Niederseh. Mark. 4 Prioritèt 4

Gold al marco. Friedrichsd or.

Disconto.

Cetien.

Brl. Anh. Lit. 2. . do. do. Prior. OhI. 4

111

Aung. —. Zina. . Poln. .

Brier. Geld. Germ

91 93

101* n. Sek Ita. 1105

Düss. Ell. kisenb. - 106

99

wasd. IIalbet. E. 4 113.5

91

81 Prioritat 5 101

260

Antwerpen, 21. Febr. Zinal. Neue Aul. 19.

Frankfurt a. M., 23. Febr. 5X Mes. 1072. 4. 1893. 91. Toln. 300 FI. 100 G. do. 300 FI. SO. .

Ham burg, 24. Febr. Rank-Actien 1570 ur. Kugl. Res. 1059. .

London, 20. Febr. Cons. 3760 903. J. Rel. —. Passive 53. 4. Aust. Sch. 171. 17. 21336 Iloll. 583. 4. Port. 35. 34. Eugl. Russ. Bras. 87. 85. Chili —. Peru 46. 38.

Faris, 22. Febr. 5d Reute 6n cour. II8. 55. 395 40. u eur. 78. 55. Nep. 3X6 Span. Kess. —.

Wien, 23. Febr. 595 met. IIC. 195 do. 991. 396 40. 735. Hank- Aetieg 1580. 76. Anl. de 1831 1543. de 1839 1203. Nordb. 1723. Glo. 120. Mail. 1083. Livoru. 94. Lest. 983. Hadw. S3.

HMeteorologische Geobachtungen.

Abends 10 Uke.

4956 do. 925.

Mex. 223. 212.

1847.

Morgens Nach ttags 5. Febr.

6 Uhr,. Z uke. 337,83.“ Par. 337, 25“ per. 337. o Far. Guellwäürme 7,72 R. 4, 2 . 0,9? n. 1,99 R. Fluss rue 00 n. 5, 17 R. 3, 3 n. 3,99 m. hoden w εtu· 0 9* n. SI pCt. 65 pet. 78 pot. Ausdünstung O, 00d ib. eiter. Poœlbheiter. hkalbbeiter. FRiedersehlas 0. Vile X. R. N. Wöͤrmeweehsel 0, s? Wolkenzug.. 5 ͤ R. 2, 9* Tagesmittel: 337 44“ par... 2,5? R... 4, 19 R... 74 pCt. N

Nach einmaliger Heobachtung.

Lust druck Lustwärme . ...

Thaupunkt ....

Puustsattiguns. Wetter

ö Renk-Actieun p. ult. Narr. Bank- Actien 668 6. Ilope 877 G. Stiegl. 874 G. 1Iat. 58. .

Neue Aul. 25. 243.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus-— Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Ballons, so wie zur Tribüne, 1 Rtihlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. r

Sonntag, 28. Febr. Im Dpernhause. Mit aufgehobenem Abonne= ment. Zum erstenmale wiederholt: Das Blumenmädchen im Elsaß, Ballet in 2 Abth., von Herrn Saint-Leon. (Mad. Cerrito-Saink= Läon: Lisette. Herr Saint-LQon: Thomas.) Vorher, zum ersten= male; Eben recht; komische Oper in 1 Att, von C. Blum. Musst von August Schäffer. Anfang 6 Ubr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern= haus Preisen verkauft: ; . Ein Billet in den Logen des Prosceniume, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1Niblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi= theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Sonnabend, den 27sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufe— Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer-

Börsen. Niederl. wirkl. Seb. 58 3. Preuss. Pr. Sch. —.

Gekanntmachungen.

157 b] . 9

Auf den Antrag des Pächters Carl Moritz Kagel macher zu Kl. Schoritz werden alle diejenigen, welche an das ihm an dem auf Rügen belegenen Gute Kl. Schoritz zustehende, bis Trinitatis 1855 laufende Pacht- recht, an das bis Michaelis 1847 laufende Pachtrecht eines von dem Küster Kruse zu Zudar gepachteten Morgen Ackers, an gesammte Saaten und Ackerarbei⸗ ten beider solcher Grundstücke, an die ihm eigenthümlich gehörenden auf Kl. Schoritzer Grund und Boden ste⸗ henden Wirthschaftsgebäude, als: eine Scheune nebst Viehstall, einen Kosen mit Wagenschauer und die Be- friedigungen, so wie an den zur Summe von 500 Thlr. bei der Grundherrschaft einstehenden Pachtvorschuß, und endlich an die bei der Greifswalder Feuer- und Hagel— Assekuranz ⸗Gesellschaft stehenden Legegelder, welches Alles von dem Extrahenten gegenwärtig an den Wirth- schaftsführer Ludwig Gundlach resp. cedirt und verkaust worden, rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche haben, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in ei— nem der folgenden Termine, den 12. und 26. Februar und 19. März d. J. Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht bei Ver= meidung der am 12. April ar. zu erlennenden Prä- flusion, hierdurch aufgefordert.

Datum Greifswald, den 11. Januar 1847. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. 8.) Qu isto rp.

184 Ediktal⸗Vorladung und offener Arrest.

Ueber das Vermögen des entwichenen Kaufmanns Thomas Rymarkiewicz aus Wronke ist am 25. August e. der Konkurs-Prozeß eröffnet worden.

Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 12. April 1847, Vormittags um 9 Uhr, vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts- rath Krzyzanowsti im Parteienzimmer des hiesigen Ge- richts an.

Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still— schweigen auferlegt werden.

Zugleich wird hierdurch der offene Arrest verhängt und alle diejenigen, welche zu diesem Vermögen gehoö— rige Gelder oder geldwerthe Gegenstände in Händen haben, werden angewiesen, an Niemand das Mindeste davon verabfolgen zu lassen, vielmehr solche binnen 26 ö , J, ,. Gericht anzuzeigen

ehalt ihrer Re ichtli .

e eee. chte zur gerichtlichen Ver

m Fall der Unterlassung gehen sie ihrer daran ha—

benden Pfand, und e e. en g und . an den Gemeinschuldner oder sonst an einen Dritten geschehene Zahlung wird für nicht geschehen erachtet und von dem Uebertreter nochmals beigeirieben werden.

Samter, den 13. Dezember 1816.

Königl. Land. und Stadtgericht.

iois] Noth wendiger Vertau Stadtgericht zu Berlin , 7 , 1846

Das in der Boroiheensiraße ub Rr. 7, nach der jeßigen polizeilichen Straßenbezeichnung unier Nr. 760 belegene, den 5 GHeschwistern Kiüüger gehörige, im siabt⸗= e bn ion Hypothekenbuche von der Dorotheenstadt

ol. 4. No. 268. n . Grundstück, taxirt zu 12,083 Thlr. 5 Sgr., soll

am 22. Juni 1847, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

ioio Nothwendiger Verkauf.

Siadtgericht zu Berlin, den 7. November 1846.

Das in der Kanonierstraße Nr. 17 belegen, im stadigerichtlichen Hypothelenbuche von der Friedrichsstadt Vol. VII. No. 435. verzeichnete, auf den Namen der 5 Geschwister Krüger eingeiragene Grundstückh, tarirt zu 5133 Thlr. 19 Sgr. 1 Pf, soll

am 23. Juni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerschtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

soõ Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14. Januar 1847. Das dem Kastellan Johann Friedrich Ising, jetz

. Sonnabend, 27. Febr. 96 Vorstellung. Zum 8535

erstenmale:

demselben. Cerrito⸗Saint⸗Léon:

59 span. 193. ; 5 Léon: Thomas.) Vorher:

Allgemeiner Anzeiger.

dessen Erben gehörige, in der Chausseestraße Nr. 67 be—⸗ legene, im stadtgerichtlichen Hopothekenbuche Vol. II b. pag. 220. Nr. 42. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 15,1479 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf., soll

am 31. Au gust er., Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle Theilungs halber subhastirt wer⸗= den. Tare und Höpothekenschein sind in der Registratur einzusehen. 165 Bekanntmachung. Diejenigen Inhaber von Elbinger Stadt-Obligatio⸗ nen, welche die Zinsen in Berlin zu erheben wünschen, können die Einlösung der Coupons bei dem dortigen Banquier Herrn E. J. Meyer in der Heil. Geiststraße jedoch nur bis Ende März e. bewirken.

Elbing, den 23. Februar 1847.

d n strat,

i3õ vu

Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

Mit Genehmigung der betreffenden hohen Behörde kann sortan das Sitzen

bleiben der Herrschasten oder ihrer Be dienung in ihren eigenen Equipagen

* während der Fahrt auf der Bahn nicht den, mehr zugegeben werden, und es wird daher hierdurch der betreffende 5. 32. unseres Betriebs- Neglements aufgehoben.

Berlin, den 17. Februar 1847.

d . v. Cronstein, Vorsitzender.

Magdeburg Halberstadter

1616

Eisenbahn.

Wir benachrichtigen unsere Actionairs

ergebenst, daß unser Gesellschafts- Aus-

a schuß in seiner gestrigen Sitzung in Ge-

Emäßheit des §. 17. unseres Gesellschafts-⸗ Statuts beschlossen hat:

den Benz der Dividende für das Jahr 1846 auf Fünf und ein

. Viertel Thaler für jede Aetie sestzusetzen und daß die Zahlung dieser Dividende mit dem 2. April d. J. darch den Kaufmann Herrn Carl De ne ke, Marktstraße Nr. 8 wohnhaft, beginnen wird. Magdeburg, den 23. Februar 1847. Direktorium der Magdeburg Halberstädter Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Unter der Bekanntma⸗ chung, daß die sämmt-⸗ lichen Vorarbeiten nun so weit vollendet sind, daß, sobald die täglich

. We zu erwartende definitive . . , W ba, Genehmigung der der D n , r* höchsten Staatsregierung 3

und beziehungsweise der V hohen deutschen Bundes- 5 ersammlung g . Pläne erfolgt sein wird, mit em eigentlichen Bahnbau wird begonnen werden lön— nen, sordert der Verwaliungs-⸗-Rath der Hessischen Lud-

wigs. Eisenbabn · 6 x mi auf bie . die Actionaire derselben an

den ersten März dieses Jahres eine weitere (die dritte) Einzahlung von zehn Pro- , e .

siebenundneunzig Gulden funfzig Kreuzer

für jede Betheiligung von Fl. 1000 zu leisten. Von

Känigliche Schauspiele. Im Opernhause.

Ballet in 2 Abth., von Herrn Saint-Léon. Musik von den Herren Graziani und Conradi. (Mad. Lisette, das Blumenmädchen; Der Empfindliche, Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebrun. Anfang 6 Uhr. ;

den müssen.

25ste Abonnements⸗ Das Blumenmädchen im Elsaß, In Scene gesetzt von

einstudirt):

Herr Saint⸗

bewahrt werden. Im Schauspielhause. ĩ Der Spieler, Schauspiel in 5 Abthl., von Iffland.

Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf—

(Neu

34ste Abonnements -Vorstellung.

, 2 . Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Grpedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruckerei.

2 .

obigem Tage an werden die eingezahlten Beträge zu 4 pCt. weiter verzinst. Die Zahlungen können für Rechnung der Gesellschaft an nachbenannte Handelshäuser geleistet werden: in Mainz an Herren Finck C Heidelberger, G. L. Kapser, Friedrich Korn, E. Lauteren Sohn, Eduard Probst, Worm s Georg Renz, „Frankfurt a. M. an Herren M. A. v. Roth-⸗ schild C Söhne, »Berlin an Herren Anhalt C Wagener, Köln „Herrn Abr. Schaaffhausen, woselbst nach erfolgter Einzahlung und gegen Rüdgabe der ursprünglichen Interimsscheine, bezichungsweise de⸗ ren Duplikate oder Triplikate, so wie der bereits er⸗— theilten Quittungen, gemäß §. 15. der Statuten, neue, auf die Kapitalsumme von Fl. 250 und auf den In— haber lautende Actien-Certifikate werden ausgehändigt werden. Mit Einzahlung dieser zehn Prozent hört die Ga— rantie der ersten Unterzeichner auf. Mainz, den 16. Januar 1847.

Der Verwaltungsrath.

„e Literarische Anzeigen.

So eben erschien mit Eigenthumsrecht

Meyerbeer s Ouvertüre aus Ein Feldlager in Schlesien.

für Piano 25 Sr., zu 4 Händen von Klage 1 Thlr.

Kul la k S Phantasie über Lieblingsthemas die-

ser Oper f. Piano. Op. 30. 4 Thlr., leieht arr. 20 Sr, zu 4 Händen 1 Thlr.

La Mandola, La Cachucha, Siciliana von Pergolese, von Mad. Viardot gesungen, sind à 5 Sgr. erschienen.

Alle Musikalien mit höchstem Rabatt.

34 Linden. Schlesingenrsche Buch- u. Musikhdl.

Sonnabend, den 27. Februar 1847, Abends halb S Uhr. Im Saale der Sing- Akademie:

Konzert, geg ben von . unter gefälliger Mitwirkung der Frl. ZsSchisesche und Leithner, so wie des R. K. Sängers Hrn. Kraus. 1) Sonata quasi Fantasia in Cis-moll, von L. v.

Beethoven, vorgetragen vom k onzertgeber. 2) Das Mädehen von Albano, komponirt v. Tau-

ert, gesungen von Fräulein Eschiesche.

3) 2. Lied ohne Worte, . und vorgetragen v.

b. 3te Rhapsodie, Konzertgeber.

4 , vorgetragen von Herrn Kraus. 5) Introduzione e Ronde di bravura, komponirt und vorgetragen vom Konzertgeber. 6) Der Himmel von Rud. Löwenstein, gesprochen von Frl. Eanny Leithner. (Manuskript.) 7) a. 2te Rhapsodie, b. Variation äber „God save the Queen“, für die linke Hand, komponirt und vorgetragen vom Kon zertgekber.

Numerirte Bilieis à 1 Thlr. sind in der Musik- handlung der Herren Bote CC G. Bock, Jäger- strasse No. 42, und Abends an der Kasse zu haben.

Ansanß lialb 8 Uhr, Kassen-Eröffnung 7 Uhr.

i568 p

Montag, den 1. März 1847, Abends halb 8 Uhr. Im

Saale der Sing-Akademie: o ne rt.

gegeben von . Clara Schumann, geb. Wieek, k. K. Oesterreich. Kammer- Virtuosin, unter gefelsiger Mirwirkung der Mad. Viardots area, de, Königl. Konzertmeisters Herrn Hus bari Ries und der Königl. Kammermusiker Her-

is b]

ren Ronneburg er, Richter und Griebel.

ö 1) Quintett für Pianoforte, 2 Violinen, Viola und Violoncell, vorgetragen von dem Königl. Konzert meister Irn. Ries, den Königl. Kammermusis kern Richter und

Griebel und der Konzertgeberin.

Roh. Schumann. 2) Siciliana, vorgetragen von Mad. Viard ot- Gar- ci a. Pergolese. 3) Präludium und Eußze, vorgetr. von Mad. CIaàna J. S. Bach.

7 1 (neu), vortzetragen von Mad. Clara Chopin. Rob. Schumann. Chopin.

lerren Ronneburger,

Schumann. 8 i 4 ar 4) Barcarole Schumann. 5) a. Hidalgo, b. Z Maurek, gesungen von Mad. Viard ot - Garcia. 6) a. Lied ohne Worte (C-Dur), F. Mendelssohn- b. Frühlingslied, Bartholdy. c. Klavierstück, . Scarlatti. vorgetr., von Mad. Clara Schumann. Numerirte Billeis à 1 Thlr. sind in der Musik- Handlung der Herren Ed. Bote C G. Bock, Jä- gerstralse No. 42, und Abends an der Kasse zu haben. Kassen-Erössnung 7 Uhr.

Das Zenkersche Institut isa] zu Jena.

In dem Unterrichts- und Erziehungs-Institute des unterzeichneten Direktors beginnen Donnerstag nach Ostern, als den 8. April, die Lectionen des Sommer- Semesters. Die Erfolge, welche die Anstalt mit Got- tes Segen durch die Erziehung und Bildung für die höheren Lebensberufe von 109 Zöglingen bereits seit ihrer Gründung 1834 erworben hat, zeugen von dem Geiste, der sie beherrscht. Nach dem Ausiritt der Schüler aus der ersten obersten Klasse des Instituts wurden diesel⸗ ben nach Erreichung des 14. 17. Lebensjahres und nach verhältnißmäßiger Entwickelung, mit gesundem, fri⸗= schem Körper, mit geübtem Uttheile, hinreichenden und festen Kennmissen, mit nachhaltigen, in Religion wur⸗— zelnden Grundsätzen und mit jenen Eigenschaften des Herzens, welche das Leben echt menschlich machen, aus- geruͤstet, in die ersten obersten Klassen von Königlich preu⸗— ßischen, Könizlich⸗Großherzoglich-Herzoglich sächsischen und fütstlichen Gymnasien, Militair⸗, Bau- und Forst-= schulen und technischen Bildungs Anstalten aufgenom- men, theils erhielten sie höchsten Orts die Erlaubniß, die Universität zu beziehen und sich in kameralistischen, chemischen, pharmaceutischen Wissenschaften weiter aus—= zubilden, iheils gingen sie in Wirkungstreise des höhe= ren bürgerlichen Lebens über. Das Institut, in wel- chem Zoͤglinge aus den gebildeteren Ständen vom 5ten bis zum 14 17ten Lebensjahre gebildet werden, hat gegenwärtig eine reine Elementarklasse und vier folgende Klassen, deren jede in 2 Abtheilungen zerfällt, mit 71 Schülern, die theils in den höchst freundlich und gesund gelegenen und mit einem Garten und einer Turnanstalt verbundenen Instituts⸗Gebäuden als Pensionaire, theils in hiesiger Stadt wohnen. 10 Lehter ertheilen den Un= terricht. Das Pensionsgeld, welches die Honorare für jeden in der Anstalt ertheilten Unterricht, so wie für den Unterricht in der Instrumental-⸗Musit, im Turnen, Exer= tiren und Schwimmen, mit in sich begreift, beträgt jähr= lich für einen Zögling 100 29 Thlr. Ausführlichere Nachricht über die Erziehungs- Grundsätze, den Unter richtsplan und das innere Leben der Anstalt geben ge- druckte Programme oder mündliche oder schriftsiche Aus- kunft der Unterzeichnete.

Jena, den 24. Februar 1847. D. Zenker.

(143 b]

(Dienstge such zweier Forstmänner.) Ein Fudirter und prahnsch erfahrener Privatförster, welcher seit Jahren großt Forsten verwaltet und von seinen Prinzipalen bestens rekommandirt wird, so wie ein Re= vierjäger, der ein guter Schütze ist, fuchen bei soliden Ansorderungen n lund und werden kostenfrei em⸗ pfohlen durch das Comtoir von

Clemens Warnecke in Braunschweig.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für J Jahr. 4 Rthlr. . * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung. Ansertions-GSebühyr für den Ranm einer Zeile des Allg. Anjeigers 2 Sgr.

E 59.

r, m, me,,

3nhalt.

Inland. Berlin. Rhein- Provinz. Bergsturz.

Bentsche Bundesstaaten. Königreich Bavenrn. Entlassungen. Koönigresch Sachsen. Der gegenwärtige Lanktag. Freie Stadt Frankfurt. Budget. Vermehrung der Voltsschulen.

Desterreichische Monarchie. Preßburg. Ueberschwemmung.

Frankreich. Paris. Antunst des Königs und der Königin ver Bel. gier. Don Enrique in Toulon. Annahme des Geseß - Entwurss über Verstärkung der im Innern stehenden Armee -Divisionen. Unru-= hen. Gesetz⸗ Entwurf über die Fabril-Arbeit der Kinder. Rüben ; zwker. Vorschlag hinsichtlich der Bankzettel. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Anträge, Petitionen und Gesetz-Entwürse in der Deputirten? Kammer; Konzert zum Besten des deutschen Hülss— Vereins.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Nach- richten aus den Vercinigten Staaten und Westindien.

Belgien. Brüssel. Bie Vermehrung der Senatoren und Repräsen tanten- Zahl. Vermischtes.

Schweiz. Kanton Benn. Lawine. Kanton Basel. Beschluß des Verfassungs Rathes in Bezug auf Religionsfreiheit.

Italien. Turin. Berichtigung.

Spanien. Schreiben aus Madrid. der moderirten Partei; Vermischtes) Handels- und Börsen-⸗Nachrichten. Preise der vier Haupt-Getraide=

Arten im Monat Januar 1847. Berlin. Börse.

Der norddeutsche Volleschriften⸗Verein in Berlin. Hannover. Aufgabe des historischen Vereins für Nieder-Sachsen.

(Ministerkrisis; die Fractionen

Preia-⸗

Uichtamtlicher Theil.

Ju land.

Berlin, 27. Febr. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen⸗ blatt ist dem Hauptmann a. D. von Brockhusen, zuletzt im I7sten Infanterie Regiment, der Charakter als Major und die Er⸗ laubniß zur Tragung der Unisorm dieses Regiments mit den vor— schristsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete bewilligt; der Haupt- mann und Artillerie- Offizier des Platzes Magdeburg, Bergmann, und der Hauptmann und Artillerie⸗Ossizier des Plaßes Glatz, Er a—= mer, zu überzähligen Majors, der Erstere zum Compagnie-Chef der Iten, der Letztere zum Compagnie-Chef der 6ten Artillerie -Brigade ernannt; und dem Major von Eberhardt, vom Sten Infanterie⸗ Regiment, als Oberst⸗Lieutenant, dem Hauptmann Van selow, vom Landwehr-Bataillon 34sten Regiments, als Major, dem Ersteren mit Pension und mit der Regiments-, dem Letzteren mit der Artillerie⸗ Üniform mit den vorschr. Abz. f. Verabschiedete der Abschied bewilligt worden.

Demselben Blatte ist als Beiheft pro November und Dezember 1846 ein „Beitrag zu der Geschichte der Feldzüge in Frankreich und am Rhein in den Jahren 1792 und 1793“ aus dem militairischen Nachlaß Sr. Majestät des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm's III. beigefügt. In der Einleitung zu dem Beihefte heißt es:

„Die nachfolgenden Reminiscenzen aus der Campagne 1792 in Frank— reich und das Journal der Kronprinzlichen Brigade aus der Rhein-⸗-Cam- pagne haben sich unter dem militairischen Nachlaß Sr. Majestät des Hoch= seligen Königs Friedrich Wilhelm's III., eigenhändig niedergeschrieben, vor=

efunden. 99 Ihre kriegsgeschichtliche Bedeutung gebt, aus dem Inhalt selbst genü—= gend hervor. In Hinsicht der Abfassung scheint es dagegen angemessen, den

Allgemeine

Preusische Zritunz

Berlin, Sonntag den 281 Februar

Leser im voraus zu orientiren, daß nach einer in den Reminis cenzen u. . w. enihaltenen Angabe dieselben nur für den Zweck hingeworsen worden sind, um vie Erinnerung leichter wieder beleben zu können, also die in cinem stemden Lande, auf dem ersten Kriegszuge und unter historisch denlwürdi⸗ gen Verhältnissen empsangenen Eindrücke nicht zu verlieren,

Wenn es nun zu einer richtigen Beurtheilung hislorischer Charaktere von keiner geringen Wichtigkeit ist, die verschiedenen Stufen ihrer Entwick- lung anschaulich übersehen zu können, so hat gerade der vorher bezeichnete Standpunkt der Abfassung der Reminiscenzen sür die Geschichte einen äußerst werthvollen Beitrag gegeben, insosern derselbe die Person des hohen Verfasserg mit ihren speziellen Erlebnissen, Bezichungen und Gedanken mehr 6 läßt, als dies wahrscheinlich unter anderen Umständen gesche—

en wäre.

Dem Vaterlandsfreunde ist aber endlich in diesen von einem geliebten Könige einst niedergeschtiebenen Blättern durch ihre unbesangene, flare und rein menschliche Aussassung der Verhälmisse des Lebens und des Krieges ein theures Andenken erhalten worden.“

RNhein⸗Provinz. Am 20. Februar wurde die Stadt Mont⸗ joie von einem ähnlichen Natur-Ereigniß, wie Oberwinter, betroffen,

nur daß es leicht noch gefährlichere Folgen hätte haben können. Gegen Abend löste sich ein Theil des Berges, an welchen die Stadt

gelehnt ist, ab, und eine ungeheure Masse Erde und Steine stürzte herab in die Roer, ein Fabrikgebäude zertrümmernd, ein anderes Haus beschädigend. Der Fluß, der einige Zeit durch die Steinmassen ge— dämmt war, stieg ansangs furchtbar, brach sich jedoch bei der starken Strömung nach einiger Zeit wieder Bahn. Wenn in dem Fabrik⸗ gebäude nicht ein Arbeiter den Berg zeitig genug sich in Bewegung hätte setzen sehen, so daß es auf seinen Ruf allen im Hause . lichen möglich war, sich zu retten, so hätte man noch den Verlust vieler Menschenleben zu beklagen gehabt.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Der Deutschen Allg. Ztg. wird aus München vom 23. Februar geschrieben: „Es hält noch immer schwer, aus der Unzahl täglich neu auftauchender Gerüchte und Sa— gen über noch weiter zu erwartende Veränderungen in den Minister⸗ und Präsidenterstellen das Wahre vom Falschen auszuscheiden, um so schwerer, als neben den zufälligen und absichtelosen Entstellungen und Mißverständnissen es auch keinesweges an böswilligen und feindseligen Tageslügen fehlt. Ale zwei neue Thatsachen glauben wir melden zu dürfen, daß gestern der Staats⸗Rath, Baron von Hörmann bierselbst, bis auf Weiteres aller jener amtlichen Functionen entbunden worden ist, die er bisher als Prästdent der Regierung von Ober Bayern hatte, und daß der König eben gestern den Prästdenten Dr. von Fischer in Augeburg (welcher bekannt- sich der auf ihn gefallenen Wahl des Königs zum Verweser des Mi⸗ nisteriums des Innern nicht entsprochen hatte) seiner Functionen bis auf Weiteres enthoben hat. Durch welche Nachfolger Beide werden ersetzt werden, und was an dem Gerüchte Wahres sst, daß Graf von Bray seine Portefenille-Niederlegung bereits vor seiner vor wenigen Tagen erfolgten Abreise nach Neapel zurückgenommen habe, und daß nur die Minister der Finanzen, der Justiz und des Krieges noch ent- weder zu einer gleichen Erklärung zu veranlassen oder zu ersetzen seien, muß um so gewisser dahingestellt bleiben, als wohl in ganz München Niemand sich zu rühmen vermöchte, die betreffenden Absich= ten und Entschlüsse des Königs im voraus zu kennen.“

Königreich Sachsen. Die Leipziger Zeitung vom 20. Februar enthält solgenden Artikel;

„Es sind in Bezug auf die jetzigt Stände ⸗Versammlung theils vor, theils nach deren Eröffnung verschiedene Fragen angeregt worden, welche,

Alle post-Anslalten des An⸗ und Aus landes nehmen gesiellung auf dieses Slatt an, für Gerlin die Expedition der Aug. Preuß. Zeitung: Friedrichs straß e Ur. 72.

1847.

obwohl auch in weiteren Kreisen zur Diskussion gebracht, doch ihre gründ- liche Erledigung nur auf dem Gebiete des Staats rechts finden können. Unter diesen Fragen steht gegenwärtig, nachdem die über den Kompetenz Bereich eines außerordentlichen Landiags vor der Hand zurückgetreten ist, die Frage über die Rechtabeständigleit der dermaligen Zusammensetzung der zweiten kammer voran. Von denen, welche sie best reiten, wird auf 5. 71 der Verfassungs - Uifunde provozirt, wonach am Schlusse sedes owndentlichen Landtags ein Drittheil der Abgeordneten der zweiten Kammer ausscheidet. Von denen, welche sie behaupten, wird auf die Vereinbarung berufen, welche durch die ständische Schrift vom 26. Juli 1837 in Verbindung mit dem Landtags -Abschiede vom 53. De⸗ zember desselben Jahres bewirtt worden ist, und der zusolge die ständische Eigenschast der Ausiretenden noch bis zur Vollendung der Eigene, wahlen sortrauern soll; worauf die Gegner wiederum repliziten, daß d ese Vereinbarung nicht den Vorschristen entspreche, welche über Abänderungen und Eiläuterungen der Verfassungs- Urkunde in §. 152 derselben enthalten sind, und überdies nicht die geseßliche Publication erlangt habe ). Der erst? Satz dieses Einwurfes aber ist faitisch unbegründet, und der zweite Satz stellt eine rechtlich unbegründete Forderung auf. Es ist namlich unrichtig, daß bei der Beschlußfassung über diesen Punt die Vorschristen des §. s52 nicht beachtet woiden seien. Dieser Paragraph schreibt, so weit dessen Bestimmungen auf den vorliegenden Fall Anwendun leiden können, vor: 1) die Uebereinstimmung beider Kammern, 2) die nwesenheit von drei Viertheilen der verfassungsmäßigen Zahl der Mitglieder in jeder Kam mer, und 3) eine Stimmenmehrheit von zwei Drüttheilen der Anwesenden. Das PVPorhandensein des ersten und dritten Requisiis ergiebt sich aus den Tandtags- Alten, indem die beistimmende Erklärung in beiden Kammern ein. stimmig ersolgt ist; der Nachweis des zweiten Erfordernisses aber ist aus der in der ständischen Schrist vom 26. Juli 1837 niedergelegten Versich erung, daß diese Angelegenheit „verfassungsmäßig“ berathen worden sei, f entneh- men, wenn übeihaupt ein gegründeter Zweisel gegen das Vorhandensein der beschlußfähigen Zahl erhoben werden sollte. Bis zum erfolgten Beweise des Gegeniheile wird dieser Veisicherung überhaupt die Wirkung beigelegt werden müssen, daß die Vorschristen des §. 152 für eingehalten zu gelten haben. Was aber den zweiten Theil der obigen Behauptung anlangt, daß nämlich sene Vereinbarung nicht die gesetzliche Publication erlangt habe, so ist, insofein datunter veistanden werden soll, daß sie nicht nach Maßgabe dei Bestimmungen in §. 67 der Versassungs- Urkunde und des Geseßes vom 6. September i834 publizirt worden sei, diest Ansorderung rechtlich nicht begründet, da es sich hier nicht um ein Gesetz, sondern nur um eine Er— läuterung eines Paragraphen eines solchen handelte. Derartige Erläute= rungen sind belannilich in vielen Stellen der ständischtn Verhand ungen, in den Protokollen, Deputations - Berichten u. s. w., niedergelegt, und man wiid die Gültigleit und Anwendbarkeit derselben mit Grund am wenigsten dann bezweifeln können, wenn die Uebereinstimmung der Re—= gierung ünd der Stände über dieselbe erwiesen ist. Wenn nun, wie im vorliegenden Falle, diest im verfassungs mäßigen Wege erlangte Ueberein-= stimmung in zwei besonderen Landtageschriften (dem Koniglicken Dekret vom 1. März 1837 und in der ständischen Schrift vom 26. Juli dess. J.), so wie in dem auch nach §. 119 der Verfassungs-Urkunde in der Geseß-Samm— lung päblizirten Landtags ⸗Abschiede, ausgesprochen ist, so wird gegen die Rechtsgültigkeit derselben ein gegründetes Bedenken nicht erhoben werden lönnen. Jum Ueberfluß kann noch auf 5. 153 der Verfassungs-Urkunde verwiesen werden, wo von einer „Uebercinkunst zwischen Regierung und Ständen“ die Rede, aber nichts ven einer Publication derselben durch die Gesetz⸗- Sammlung gesagt ist.

Der Eisgang der Elbe hat leider in der Gegend von Riesa und Strehla in einem Umkreise von mehreren Stunden nicht unbedeutende Ueberschwemmungen und Verheerungen herbeigeführt und mehreren

Dörfern und Rijtergütern argen Schaden zugefügt. Die aufgeschich=

„) Einen offenbaren Irrthum enthält die von Leipzig aus in dieser Bezichung ergangene Vorstellung, wenn sie sagt, jene Vereinbarung habe einen bestimmten Fall betroffen und sei heute nicht mehr anwendbar; viel= mehr erfolgte dieselbe, wie in den betreffenden Landtags schristen ausdrüdlich bemerlt ist, in der Absicht und zu dem Zwecke, bisher bereits besolgte Grund-

sätze auch für die Zulunft festzustellen.

Der norddeutsche Volksschriften⸗Verein in Berlin.

In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entwickelte Deuisch= land einen literarischen und poctischen Flor, wie ihn die Wilt seit dem Zeitalter der wiedertrwachenden Wssenschaften nicht geschen hatte. Als er feine Höhe erreicht, trat ein Stillstand ein, während dessen der Ausbruch ber fraͤnzösischen Kriege die nationale Kraft af ein anderes Gebiet lenkte. Nach dem Frieden wurde die Stockung in der geistigen Production noch auffallender; gleichwohl waren die Jahre 1816 1830 fur die allgemeine Kultur von größer Bedeutung. Es ging nämlich in ihnen unter der Decke schlaffer Trägheit der Prozeß einer gegenseitigen , vor sich, welche die Resultate höchster Bildung in die mittleren Schichten der Nation einführte. Es entstand jene Fluith der UÜnierhaltungs-Leltüre, der Conversations - Lexika, der gemeinnützigen Bücher, die, so schaal sie an sich immer waren und so wenig Mühe sie ihre Verfasser losteten, doch die einzige Weise waren, das große Publikum mit den Ergebnissen einer von den Edelsten errunge— nen Kultur zu berühren. 3 .

Dieser Prozeß führte aber als unvermeidliche Folge die Oberflächlich keit und damit die Verflachung mit sich. Es ist nicht anders: die höchste Bildung ist aristokratischer Natur und nur das Eigenthum weniger Bevor zugten; in den Massen dagegen kann sie nur als Dilettant is mus cxistiren.

Es mußte daher den Gefahren dieses Dilettantismus vorgebeugt wer den, dessen Schaden sich namentlich da offenbarte, als die religiöse, die po⸗ litische und soziale Frage diejenigen lebhast, ja heftig ergriff, die bis dahin noch niemals ihre entscheidende 5 gewesen waren.

Es giebt kaum ein größeres Unglück, als wenn eine unvollkommene Aufllärung an die unteren Schichten der Gesellschaft streist, ibnen den In stinkt raubt, der bis dahin ihr sicherer Führer war, und zum SErsaß doch keine abgeschlossene, bewußte Bildung gewährt, die der einzige Stellvertre— jer des nach der Wahrheit glücklich hingewandten Instinktes ist. Wenn der Funke des Prometheus in die unrechten Hände kommt, so richtet er Unglück an.

Aber der Fall war nun einmal eingetreten, und es half nichts, ihn zu beseufzen; es galt, ihn mit kräftigen Mitteln zu heilen, die falsche Bildung durch die wahre, das künstlich Gemachte durch das Naturgemäße zu ver- drängen und niedere Tüchtigkeit in ihrer kräftigen Art zu erhalten, statt durch vornehme Halbheit zu schwächen.

Diese heilenden Mittel führt nun zwar zum Theil das Leben selbst mit sich, das den kranken Gliedern zur Genesung zu verhelfen einen mäch⸗ tigen Drang und in dem Korrektiv seiner bildenden Verhältnisse auch die Kraft dazu besitzt; denn das Gemeindewesen, der Staat, die Kirche, wenn sie auch eine Zeit lang unter dem Einfluß der Verderbniß leiden, stellen sich durch ihre ursprüngliche, über die Willkür entarteter Individuen weit

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hinausliegende Gewalt immer von selber wieder her und bessern zugleich diejenigen, welche die Schuld ihrer zeitweiligen Verderbniß trugen. 9

Zum Theil aber mußten besondere Mittel angewandt werden, wie ja auch ein guter Arzt die selbstheilende Kraft der Natur nicht blos gewähren läßt, sondern wo möglich noch zu unterstützen sucht. 6

Diese Mittel l de jn der weisen Benutzung derjenigen Organe, durch welche zum Volt gesprochen wird: der Schule, der Predigt und der Literatur. Es ist kein-m Zweifel unterworfen, daß diese drei Or. gane seit den letzten Jahrzehnten ihre Functionen mit gesteigerter Thätigkeit verrichten. .

Was zuerst die Schulen anlangt, so ist vor den Gymnasien, die nach wie vor durch das klassische Alterihum zur Humanität, zur Kunst und Wissenschaft zu führen suchen, die Real- und Bolts schule in den Vor— dergrund getreten, mit ihrem Bestreben, dem städtischen und ländlichen Ge werbe, dem Handel und Ackerbau tüchtige Menschen zuzuführen und die Wege zur Bildung Allen, selbst dem Dorfbewohner, zu eröffnen. Hier nun sst alle Vorsicht aufzubieten, daß die Wohlthaten der Bildung ohne ihre Gefahren mitgethtilt, daß die kieineren geistigen Kreise nicht ,,, über ihren Umfang erweitert, über ihren natürlichen Durchmesser gespannt werden. Nur das Unumstößliche, Unbestreitbare darf in sie gelangen, und Alles muß fern bleiben, was dem Bewußtsein seine Einheit, dem Gemüth seinen Fiieden raubt. Denn nur der, dem die , , . ist, den Zweifel zu überwinden, darf in ihn geführt werden, der Wissenschaftliche, der auf Universitäten oder durch eigenes Studium die labyrinthischen Wege der Etkenntniß bis zu ihrem Ausgange durchwandeln kann. Aber unver= zeihlich ist es, die unteren Volkstlassen, die einst für ihr Brod zu arbeiten haben, in dem Frieden tausendjähriger Wabrheit und dem Instinkt zu ihr zu erschüttern, sie in schwebende Fragen einzuführen, zu deren Entscheidung sie wedet Mittel noch Zeit haben, sie zur Partei zu machen, wo sie kritikles sind, und mit dem Splitter im Auge und dem Pfeil im Herzen in ein Leben hinaus zustoßen, das für sie nur Mühe und Noth bietet. Es giebt Leute, die das für Austlärung halten, und die sich aus der inneren Zerrüt⸗ tung, die sie anrichten, nichts machen, wenn sie nur ihren Firniß äußerlich anstreichen lönnen. ö

Was von Seiten des Staats für das Schulwesen geschehen kann, hat Preußen in einer Weise gethan, die in der Geschichte der Kultur einzig dasteht; es hat sich Lorbeeren errungen, nach denen selbst England und Franl⸗ reich vergeblich itachien. Daß Jeder, auch der ärmste Bauerjunge, lesen und schreiben, biblische und etwas vaterländische Geschichte nebst Geographie lernt, ist zwar an sich schon viel werth, aber der wahre Segen dieses Volls · Unterrichts wird sich erst zeigen, wenn die weisen Pläne unseres stönigs, Sein Volt in ein Voll zu verwandeln, das aug freser Liebe hn und den Gesetzen huldigt, die es durchdringen, sich in ihrem ganzen mfang ver

wirklichen und ein der Größe der Verhälmnisse gewachsenes und auf sie vor bereitetes Velk sinden werden.

Die Schule entläßt ihren Zögling, aber nicht die Kirche. Die Schule begnügt sich, ihn mit Kenntnissen auszustatten und seine Anlagen zu ent- wickeln, damit das Leben ihr angesangenes Werk vollende; die Kirche aber umspannt das ganze Dasein von der Geburt bis zum Tode, als eine hö—= here Ortnung, ein geistiges Firmament, das sich über Uller Häuptern wölbt. Es ist lar, daß, wo die Schule aufhört, die Wirksamkeit der Kirche eist recht beginnen soll; zur Zeit aber besteht zwischen ihr und dem Volksthum eine Klust, welche auszufüllen die Aufgabe erhöhter kirchlicher Bemühungen ist. Bis das geschieht, fällt das Geschäft der Vermittelung der Predigt, als dem Haupttheil des protestantischen Kultus, zu, die sich seit den letzten Decennsen frischer, unmittelbar an das Volksbedürfniß gewandt und den den Standpunlt dürrer Lehre auf beiden Seiten verlassen hat.

Zwischen Schule und Kirche in der Mitte stehen zwei höchst merlwür= dige Institute, welche die reinste Darstellung des Pestalozzischen Grundsatzes, daß alle Bildung Selbstbildung sei, und zugleich die frischesten Sprosse und Zeugnisse des verjüngten evangelischen Lebens sind: das rauhe Haus in Hamburg und das Martinsstift in Erfurt. Was diese Anstalten seisten, die sich der Verwahrlosten annehmen, muß den Freund der Pada⸗

ogit und des Vaterlandes auf gleiche Art erfreuen. Tausende von Men . die theils schon Verbrechen begangen haben, theils durch ihre Lage der Gefahr, sie zu begehen, am stärksten ausgesetzt find, werden hier durch die Energie' einer thänlgen, einfachen, frommen Lebensweisc aus e und morälischem Elend herausgerissen und Individuen, auf welche die . schaft laum mehr rechnen durfte, in ihre brauchbarsten 34 1 R delt. An die Stelle des aufgelösten Familienlebens, de k lhern Urfacht so vieles Bösen und ss vieler iebri is, seben tiese n

) 1 dem Gesetze zu patriarchalischen Verband und leisten bur nn, 2 i

leisten unmöglich ist; zugleich zeigen sie, w. )

—— sie 2 6 Ilten Ind! wicht von fräumenschen Idealisten

geleite wird. ; wir die Literatur. Wenn Als das dritte Bildungs mittel bezeichneten

die untersten Klassen lesen —— * so müssen sie auch passende Bücher zum

Lesen belommen. in allen Händen: Bibel und Gesang- b 8 . ö 96. . gehe ng unn dhe bociischen Crtebunß * *. 4 haben ausschlie lich di ieligiöse Wahrheit zum re. 3 ; 6 egen eli , beschästigen vermögen nur ec annte e . 89 nich das Volt, das der Abwechselung und Erholung bedar⸗ no- Bibliotheken und Colporteure eine Fluth

La ver ener Tn ö vie Bauernhäuser dringt und daher durch eine