1847 / 65 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Berliner Börs Den 4. März 1847.

Pr. Cour.

Actien. X heiet. geld.

Fonds. ?

Brief.

Pr. Cour.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Briet. geld.

Geld. Gem

St. Schald-sch. 3 91 url. Hoted. Mad b. 1

Fraiĩien- Scheine 4. Seck. 251 r.

Kur- u. Neumark. Sechuldversebr. 3

Berliner Stadt-

do. do. do. B. St. E. Lt. A. u. H. Bonn- Kölner Esh. Br. Schw.-Frb. E. Obligationen 3 3 4o. do. Prior. Obl. Westpr. Pfandbr. 3 . Coln - Minden. v. e. Grossh. Po]. do. 4 * Düss. Ell. FEisenb. do. do. 3 do. do. Prior. Ox. Ostpr. Pfandbr. 3 meg. Maltas. HR. Pomm. do. 3 Md. Lp2. Eisenb.

Hur u. Neun. do. 3 3 do. do. Prior. Obl Schlesische do. 3 Nie derseb. - Märk. do. v. Staat ga- do. Priorität

rantirt. Lt. B. 3

19

do. Prioritat Nied. Mrk. Zw gh. 26 = do. Prioritãt 4 3

1 . Friedrichsd or. ;) Ob. Sehkles. R. L. 4 do. Prior. 4

And. GIdm. à s Ih. 5 ö do. Lt. B.

Disconto. * Rhein. Bisenb.

do. Stamm-Prior.

(voll eingezahlt) 4 lo. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 3 Thüringer... 4 Wilh. B. (C. 0.) 4

= 8

Gold al mareo.

Acti en. rl. Anh. Lit. A. 1121 do. do. Prior. Ohl. 4 Berliu-Hamb. 1

do. Prioritãt 4

102

91 93 do. Prior. Oblig. 1 93

1107

101 Wien in 20 Xr.

Augsburg Rreslau

Frankfurt a. M. Südd. W. Petersburs

Freitag, 5. März. von Castelli. gis.) Anfang 6 Uhr.

haus ˖ Preisen verkauft:

1Rthlr. 15 Sgr.

Balkon daselbst und im Parterre

Bekanntmachungen.

1i86] a

Der ehemalige Justitiarius Stache wird des Be— trugs durch Unterschlagung anvertrauter Gelder beschul- digt. Am 15. Februar hat er sich von hier heim- lich entfernt und soll angeblich nach Breslau gereist sein. Da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, so werden alle Civil- und Militair-Behörden diensterge⸗ benst ersucht, auf den 1. Stache gefälligst zu vigili— ten, ihn im Vetretungsfalle zu verhasten und unter sicherer Begleitung mit den bei ihm sich vorfindenden Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei⸗Gefängnisse ablie— sern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Beilin, den 3. März 1847.

Der Untersuchungsrichier des Königl. Kriminalgerichts hiesiger Residenz. Kriminalgerichts-Rath Stoewe.

Sig ne lem en.

Der Stache heißt Gustav Ferdinand Hector mit Vornamen, ist 46 Jahre alt, evangelisch, in Bres—= lau geboren, von untersetzter, robuster Statur, trägt eine dunkle Perücke und eine silberne Brille. Die Nase und der Mund sind gewöhnlich, der Bart ist dunkel. Die Kleidung kann nicht angegeben werden.

185 .

Die unverehelichte Caroline Luise Kuhndt ist wegen versuchter schwerer Körperverletzung eines Menschen und Konkussion verbunden mit Verletzung des Haus rechts zu dreimonatliche: Gefängnißstrafe rechtsfräftig verurtheilt worden. Wegen ihrer Krankheit war ihr ver⸗ stattet worden, die Strafe in dreiwöchentlichen Termi— nen mit 14tägigen Freifristen zu verbüßen, sie ist nach Abbüßung eines dreiwöchentlichen Zeitraums entlassen worden und hat sich der ferneren Strafvollstreckung wahrscheinlich durch ihre heimliche Entfernung entzogen, da sie polizeilich nicht zu eimitteln gewesen ist.

Die Militair- und Civil⸗Behörden des In- und Aus⸗ landes werden dienstergebenst ersucht, auf die unten nä— her beschriebene Kuhndt vigiliren, sie im Betretungs-— salle verhaften, mit den bei ihr befindlichen Geldern und Effekten unter sicherer Begleitung hierher transpor- tiren und an die Gefängniß-Expedilion, Molkenmarlt Nr. 4, abliefern zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der dadurch erwachsenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Nechtswillfährigkeit.

Berlin, den 23. Februar 1847.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Vierte Abtheilung. . Sig nale ment.

Die unverehelichte' Caroline Luife Kuhndt ist 3! Jahre alt, aus Frantfurt a. O. gebürtig, evangeli= scher Religion, seit 15 Jahren in Berlin und 5 Fuß Zoll groß. Sie hat schwarze Haare und Augen brauen, freie Stirn, braune Augen, starke Nase, rundes Kinn, großen Mund, schadhafte? Zähne, blasse Gesichts-⸗ farbe und ovale Gesichtsbildung. Sie ist hysterisch und . Die Kleidungestücke können nich: angegeben

erden.

1871 Belanntmachung.

Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenniniß gebracht, daß mit dem 1. März d. J. das von des Herrn Ju⸗— stiz Ministers Excellenz genehmigte Reglement für die Executions-Kommission in Berlin, welches für 4 Sgr. in der Verlagshandlung von Carl Heymann zu haben ist, ins Leben getreten ist.

In Folge dessen ist in den beim Kammergerichte, beim hiesigen Stadtgerichte und beim hiesigen Landge= richte anhängigen Sachen gegen diejenigen Parteien, welche ihren Wohnsitz in dem Bezirke der beiden zuletzt genannten Gerichte haben, nur das erste Executions= esuch bei dem betreffenden Gerichte einzureichen, alle , Gesuche in der Executions Instanz aber sind unmittelbar bei der Executions⸗Kommission, welche ihren Sitz in dem Lokale des hiesigen Stadtgerichts hat, an zubringen.

Berlin, den 28. Februar 1847.

Königl. Preuß. Kammergericht.

1831 Bekanntmachung.

Alle , welche an die von dem verstorbenen gerichtlichen Auctions - Kommissarius Christian Wetzel allhier bestellte Caution aus Amtshandlungen desselben oder seines Substituten, des Bäckermeister Christian Carl Weßzel allhier, Ansprüche zu haben vermeinen, werden hierdurch aufgefordert, sich binnen 6 Wochen und spä- testens in dem auf

Leipzig in Courant im 14 TRI. Fuss, 100 Thlr. 160 *R*1. 56 16 100 sR. .

Königliche Schauspiele. Im Opernhause. nement:; Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., nach Scribe, übersetzt Muslk von G. Meyerbeer. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗Garcia: Valentine. Herr Joseph Tichatschek: Raoul de Nan—

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗

. Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im 20 Sgr. theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Vorstellung: 1495 111

ö. 150 150 6 2656 20

795. 795

1014 999 803 33 99in⸗

Bild.

102

3 Wochen J 1091

Mit aufgehobenen Abon⸗

den müssen.

Ein Billet im Parquet

das Blumenmädchen; Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vor Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Ranges, so wie im Parterre, in den Fremden⸗-Logen 2 Rthlr. Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, Freitag, den 5sten d. Büreau abholen

Im Schauspielhause. 37 ö . z ES Hie ere. ste französische Abonnements-Vorstellung:

Sonnabend, 6. März. Das Blumenmädchen im Elsaß, von Herrn Saint-⸗-Léon. von den Herren Graziani und Conradi, (Mad. Cerrito-Saint-Cäon: Herr Saint- Leon: Thomas.) Vorher: Ihr

Frisette. Im Opernhause. 2sste Abonneme - *⸗

Ballet in 2 Abth.,

. solche bis M., Mittags 2 Uhr, im Billet⸗-Verkaufs⸗

zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer= Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf⸗ bewahrt werden.

Im Schauspielhause. Zsste französische Abonnements-Vorstellung. Le Chevalier de St. Georges, comédie - vaudeville en 3 actes, par MM. Mélesville et Roger de Beauvoir; Le petit-sils, vau- deville en 1 acte, par MM. Bayard et Varenne.

—— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

Ein Billet im Amphi⸗

m

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Anzeiger.

den 20. April d. J., Vormittags 11 Uhr, im Direkltorialzimmer unseres Gerichtslokals angesetzten Termine zu melden, unter der Warnung, daß sie nach fruchtlosem Ablaufe des Termins ihrer Ansprüche an der Caution verlustig sein und blos an die Personen derselben oder deren Erben verwiesen werden würden. Havelberg, am 8. Februar 1847. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

i184 Kriminalgerichtliche Bekanntmachung. Der von hier entwichene, durch die Ediktal Citation vom 18. April 1845 vorgeladene Kaufmann Gerson Gustav Saling ist in dem zu seiner Verantwortung auf den 28. Oltober 1845 angesetzten Termine nicht erschienen. Es ist daher mit der Untersuchung und Be— weisaufnahme in éontumaciam verfahren und der An— geschuldigte durch das ergangene Erkenntniß wegen be— trüglichen Bankerutts zu dem Verluste des Rechts, die Preußische National-Kokarde zu tragen und zu 6 Jahr Strafarbeit außerordentlich verurtheilt worden.

Dies Erkenniniß wird hiermit dem Angeschuldigten mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablauf der 4wöchentlichen Restitutionsfrist die Strafe an seiner Person, sobald man seiner habhaft wird, vollstreckt wer= den wird.

Berlin, den 22. Februar 1547.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Erste Abtheilung.

1039 Nothwendiger Verkaus. Stadtgericht zu Berlin, den 16. November 1846. Das dem Barbierstuben-Besitzer Carl Wilhelm Bruno

Stracke zugehörige, in der Juͤdenstraße Nr. 23, Ecke

der Reezengasse belegene und im Hppothekenbuche von

Berlin Vol. 7. No. 534 verzeichnete Grundstück, ge⸗

richtlich abgeschätzt zu 7905 Thlr. 7 Sgr. 87 Pf., soll am 25. Juni 1847, Vormittags 11 Ühr,

an der Gerichtsstelle subhastirt weiden. Taxe und Hy— pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Eigenthümer, Barbierstuben - Besitzer Carl Wilhelm Brund Stracke, so wie folgende Real -Prätendenten:

a) der Drathsaiten - Fabrikant Johann Dietz, modo

dessen Erben,

b) der Professor und Münz -Medailleur Heinrich Franz

Brandt, modo dessen Erben,

c) der Kaufmann Louis Goldberg,

werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger lico rl Eisenbahn.

Die Güter, welche von Berlin auf unserer Bahn versandt und durch unser Ag. Gespann aus der Behausung der resp. . NQAbsender abgeholt werden sollen, können außer in den schon bekannten An— Wm eldestellen auch bei Herrn M. L. Müller zu Berlin, am Neuen Markt Nr. 16, angemeldet werden. Potsdam, den 25. Februar 1847. Das Direktor i um der Berlin- Potsdam- Magdeburger Eisenbahn- Gesellschaft.

Seeländische Eisen⸗ ie bahn. die zehnte und letzte Einzahlung von

zehn Species auf die h ausgestellten Interims- Actien der Seeländischen Eisenbahn · Gesellsch aft er ster Abtheilung (Kopen-

n ,

hagen · Roeslilde) ist

am 1. April d. J.

fällig, und wird solche in den Tagen vom 15. Mär bis zum 1. April d. J., mit Ausnahme der 96 und Festtage, in Kopenhagen von den Herren J. C E. Gotsch alk, Hamburg » dem Hern J. C. Dürfeldt, in den Stunden von 9 bis 12 ühr Vormitzags, auf

deren Comtoir entgegengenommen.

Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die betreffenden Interims-Aclien und außerdem eine Designation einzu— reichen, auf welcher die Nummern der ersteren, ihrer Reihesolge nach, verzeichnet sein müssen. Formulare zu diesen Besignationen sind bei den benannten Häusern unentgeltlich zu erhalten.

Für die eingezahlten Geldbeträge wird sofort eine Interims-Quittung ertheilt, gegen deren Auslieserung die originalen auf 100 Species lautenden Actien im Laufe von April entweder bei den Herren F. C E. Gotschalk, dem Henn J. C. Dürfeldt oder auf dem Haupt-Bürcau der Gesellschaft in Kopenhagen von 10 bis 12 Uhr Vormittags abgefordert werden können, jedoch müssen die Herren Actionaire bei der Einzahlung schtistlich aufgeben, wo sie ihre Actien abzuholen wünschen.

In Verbindung mit dem Obenangeführten werden die Herren Actionaire davon benachrichtigt, daß in Ueber— einstimmung mit dem §. 10. des Statuts keine Einzah⸗ lung vom 10ten Einschusse nach dem 1. April d. J. geleistet werden kann, ohne in Verbindung mit der im benannten Paragraph festgesetzten Zulage von 10 9h des Belaufes nebst Entschädigung aller durch die ver— säumte Einzahlung verursachten Kosten.

Die Direction der Seeländischen Eisenbahn, den 15. Februar 1847.

73 v ö ü nterzeichnete bezahlen diejenigen P o m⸗

merschen Pfandbriefe, welch

auf dem Gute R 0er ch ln, Greiffenha⸗

genschen Kreises, eingetragen stehen, ein Prozent über dem Tage s-Conurs, wenn solche bis zum 24. Juni dieses Jahres bei ihnen eingehen. Berlin, den 1. Februar 1847. Hirschfeld C Wolff.

Literarische Anzeigen.

Bei Unterzeichnetem erschien so eben: 188 J zur rechten Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte der Medizinal-Reformen in Preußen von Dr. Th. Fr. Baltz. Preis 77 Sgr. Diese Schrift wird sich am besten empfehlen durch die kurze Vorerinnerung: „Wir mußten's sagen, weil wir leben 2. c.“ Berlin, den 4. März 1847. 5 .

E. S Stechbahn Nr. 3.

190 Die Verlagshandlung von Carl Heymann, Heil. Geiststr. J, empfiehlt folgende Schriften:

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett,

ihre Gefahren und deren möglichste Verhütung durch ein naturgemäßes Verhalten.

Gebildeten Frauen zugeeignet von Dr. A. Löwenstein. Preis 10 Sgr. Verhütung und Heilung der

Lungenschwindsucht

durch Erweiterung des Brustkastens und Wiedergeburt

der Aihmungs-Werktzeuge, nebst einer Anweisung, tu⸗

berkulöse und strophulöse Krankheiten in der Entstehung

auf einfachem mechanischen Wege zu heilen.

Ein neuer Beitrag zur Wasserheilkunde für Aerzte

und Laien n d Balneo⸗Technikl

„Sey fart, Bade⸗-Inspektor un alneo Techniler.

5 Preis 15 Sgr.

Bei Johann Balentin Meidinger in Frank- furt a. M. ist erschienen und in Berlin in der Gro⸗

piusschen Buch- u. Kunsthandlung, Kö⸗—

lnigl. Bauschule Laden Ni. 42, zu haben:

1 6 * 4 * R 3 Die Männer des Volks dargestellt von , 8178 Unter Mitwirkung von r. S. Braunfels, Karl Buchner, Dr. Th. Creizen ach, Dr. E. Duller, Dr. Karl Gut- low, N. Hadernmann, Dr. Hecker, W. Hiero⸗ nomi, Dr. Hoffmann von Fallersleben, H. Tönig, Dr. G. Lommel, Karl Matthy, August Nodnagel, Dr. Gabriel Riesser, Wilheln— Sauerwein, Dr. Franz Schuselka u. m. A. Herausgegeben von D G dugl d dul

Erste Lieferung. Enthaltend: Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen von Dr. E. Duller. Pestalozzi von A. Nodnagel. Lafitte von W. Sauerwein.

Freunde des Volks haben es unternommen, die Män- ner des Volks in ihren Charafteren zu schildern, um mit voller Begeisterung die Ideen für Wahrheit und Recht kund zu geben, die den Menschen beseelen müs— sen, wenn er für den geistigen Fortschritt wirken will.

Es erbaut wohl nichts mehr als Lebensbeschreibun- gen von tüchtigen Männern, sie mögen nun im Leben hoch eder niedrig stehen, es stärkt wohl nichts mehr, als diese Beschreibung edler Naturen, die die Blüthe der Menschheit sind. Der Jüngling wie der Mann können sich hier an Bildern erfreuen, die keine Mähr chen, keine Romane sind; sie können sich in den Drang salen des Lebens an Männern erheben, denen zum Theil nicht immer Rosen auf den Weg gestreut wur— den, die aber dennoch mit edlem Muthe für die höch-— sten Güter der Menschheit kämpften; an Männern, denen wir unsere heutige Bildung verdanken, deren Geist durch alle Zeiten weht.

Wir verweisen auf den dem Werke vorgedruckten Pro- spekt und laden hiermit zur Subscriplion auf das⸗ selbe ein.

182

Die Männer des Volts erscheinen in monatlichen Heften von 8 bis 10 Bogen , 8. 3 8 Sgr.

Man macht sich immer auf 12 Hefte verbindlich. Einzelne Hefte kosten 12 Sgr. Subsfribenten«⸗ sammler erhalten auf 10 Exemplare ein Frei⸗ Exemplar.

Im Verlage von C. C. Meinhold und Söhne in Dresden erscheint und durch alle Buchhandlungen

zu beziehen, vonäthig bei E. S. Mittler

in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg: 50 Mittel gegen böse Gläu— biger

oder

Borgen macht Sorgen. Humoristische Stizzen aus dem Leben von Nikanor!. . Mit mindestens 130 Originalholzschnitten nach C Reinhandt. Erscheint in zehn monatlichen Lieferungen und kostet jede derselben 30 Sgr. Wir empfehlen dies Werk allen denen, welche das Leben von der lustigen Seite betrachten, das heißt Allen, die gern lachen und den Humor für die Pointe des

Daseins halten.

i189

127 b 67 hiesige Handels-Atademie betreffend.

Der neue Kursus wird Donnerstag nach Ostern, am 8. April, Morgens 8 Uhr, beginnen. Meldungen er⸗= bitte ich möglicht bald, und Auswärtige werden gut thun, sich früher hier einzufinden, um sich mit den Er— fordemnissen der Anstalt belannt zu machen. Die Be⸗ dingungen der Aufnahme und der Stundenplan bleiben unverändert. Während des Kursus 1846/17 nahmen 32 junge Leutt an dem Untertichte Theil, und bis Ende vorigen Monats befanden sich noch 29 in der Anstalt. Nähere Auslnnft ertheile ich auf Verlangen mündlich oder schrifilich.

Das diesjährige Examen ist auf Sonnabend den 27. März, von Vormittag 10 bis 1 Uhr, bestimmt.

Danzig, den 10. Februar 1847.

Richter, Direltor der Anstalt.

In Scene gesetzt von demselben. MIt

stellung werden Billets zu folgenden Opernhaus-

10 Sgr. ; so wie zur in den Logen des Balkon des dritten 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.;

Dar Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür 6 Jahr. 4 Rthlr. = 3 Jahr. S thlr. - I Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne preis - Erhöhung. Ansertions- Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin,

Inhalt.

Zustand der Straf- Anstalten zu Spandau und

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Brandenburg.

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Verordnung wegen der obersten Leitung der Kirchen- und Schul. Angelegenheiten. ? Großherzogthum Baden. Das Theater in Karlsruhe abgebrannt. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Der Theaterbrand in Karlsruhe.) Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Verordnung in Be⸗ zug auf die Handwerker -Vereine in der Schweiz.

Desterreichische Monarchie. Krakau. Nochmalige Berichtigung der Gerüchte von Truppen-Bewegungen.

Frankreich. Paris. Vermittelung des österreichischen Botschasters zwischen Guizot und Normanby. Minister - Resident Weyland 4. Befinden des Justiz -Ministers. Veruntheilung der Wittwe Hahnemann. Lawinensturz im Ehamounir-Thale. Vermischtes.— Schreiben aus Paris. (Die Ausgleichung des Streits zwischen Guizot und Nor—⸗— manby und die Verhältnisse zwischen Frankreich und England.)

Großbritanien und Irland. London. Die Anleihe. Getraide= Zufuhren. Das englische Geschwader in Pertugal.

Schweiz. Kanton Aargau. Der Zoll-⸗Vereinigunge-Vertrag.

Italien. Rom. Audienz des türkischen Gesandten beim puff.

Spanien. Madrid. Gesetz⸗Entwürfe wegen einer Truppen-Aushebung und einer Anleihe. Truppensendung nach Catalonien.

Türkei. Konstantinopel. Ankunft des Herin Mussurus. Schrei ben des Königs Otto von Griechenland an den Sultan. Der neue Patriarch von Alexandrien. Unordnungen in Janina.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin und Am sterdam. Börsen- und Marktbericht.

Der norddeutsche Volksschristen⸗Verein. Preisfragen der schlesischen Ge— sellschaft für vaterländische Kultur.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Kaiserlich russischen General-Adjutanten in der Suite Sr. Majestät des Kaisers, Baron von Lieven, den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasse; dem Großherzoglich hessischen Kammer⸗ herrn und Geheimen Legations⸗Rath, von Ricou, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; so wie dem evangelischen Schullehrer Riedel zu Wolmirstedt, Regierungs-Bezirk Magdeburg, das Allge⸗ meine Ehrenzeichen; und

Dem Justitigrius Wichura zu Reichenbach in Schlesien den Titel als Justiz-Rath zu verleihen.

Se, Königl. Hoheit der Prinz Älbrecht ist von Schwerin zurückgekehrt.

B e nnn n n. Durch den in Folge der Verordnung vom 24. April. 1824 (Gesetz Sammlung Nr. S860) gebildeten Tilgungs-Fonds der Schulden des ehemaligen Freistaats Danzig aus der Periode vom 13. Juli 1807 bis zum 1. März 1814 sind für das Jahr 1846 aus den Beitragen a) des Staats 250,000 Rthlr. 4 Sgr. 11 Pf. b) ber Kommune Danzig.... 65 96 11 11 zusammen. . . . . 315,300 Ntylr. 15 Sgr. TI Ff. in verisizirten danziger Stadt- Obligationen und Schuld- Anerkenut- nissen eingelöst, und diese, Dokumente, nach bewirkter Löschung in den Stammbüchern und gehöriger Cassation, der Königlichen Regierung zu Danzig übersandt worden, um durch den dortigen Magistrat öffent⸗ lich vernichtet zu werden. Berlin, den 2. März 1847. Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. von Berger. Natan. Koehler.

Rother. Knoblauch.

2 1 n

Sonnabend den Gegen

Bekanntmachung, die neuen preußischen Banknoten zu 100 Thalem betreffend.

In Verfolg unserer Bekanntmachung vom 8. Januar d. J. bringen wir nach Vorschrift der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 16. Juli 1816 (G. S. Nr. 2727) die Beschreibung der neuen preu— ßischen Banknoten zu 100 Rthlr., welche, mit unserem Kontrollstempel versehen, von jetzt ab successive an die preußische Bank abgeliefert werden, nachstehend zur öffentlichen Kenntniß. J

Berlin, den 27. Februar 1847.

Immediat⸗Kommission zur Kontrollirung der Banknoten.

Costenoble. H. C. Carl. Rohlwes.

. 99g der neuen preußischen Banknoten zu 100 Rthlr. Die neuen preußischen Banknoten zu 109 Rthlr. sind 5z Zoll breit und Z', Zoll hoch und bestehen aus einem bläulichen Pa⸗ pier mit den nachstehend beschriebenen

Wasserzeichen: 1) in der Mitte die dunkelgehaltene und hell eingefaßte Werth— Bezeichnung:

welche von einem Bogenstücke, enthaltend in lateinischen Initialen . „Hreussische KEanknole'“' und einigen Bogenverzierungen, Alles hell, eingeschlossen wird; unten in beiden Ecken die gleichmäßig getheilte Jahreszahl 18 10.

10,

ebenfalls hell.

A. Die Schauseite

oben in der Mitte: in einem aufgerollten, gemusterten und mit verzierten Kanten eingefaßten Teppiche das mittlere Königliche Wappen mit Ordenskette, Krone und den beiden wilden Männern mit Keulen, an den beiden Rollen oben links und rechts fliegende Bänder, in der oberen Kante des Teppichs die Inschrift:

„Hrenssische Hanlenole-s in lateinischen Initialen. in der unteren Kante desselben in lateinischer Kursivschrift, links: „PHillet de la Handque de Prusse'. rechts: „HPrussidn Hanlenole“ auf dem Teppiche selbst, und zwar links und rechts vom Wappen, die Werthbezeichnung: 100 Thaler. Unter dem Teppich folgt: Der Text der überall mit dem Buchstaben A und einer sort⸗ laufenden gedruckten Nummer bezeichneten Banknoten, nämlich:

MQ. (laufende 17) Gan Sundert Rhulr

zahlt die gaupt - Gank- Kasse in Berlin

ohne Legitimations-Prüfung dem Einlieserer dieser Banknote, welche bei allen Staats Kassen statt baaren Geides und Kassen Anweisungen in Zahlung angenommen wird.

Henlin, den 31 Juli 1846. Ilaupt - Bank- Directorium. gez. v. Lamprecht. IHM itt. Eeichenb ac. Ausgefertigt (Unterschrift des Bankbeamten.)

ö Zu beiden Seiten des Textes und des Teppichs befinden sich: ) auf von Knaben unterstützten und von Rankengewächsen um— schlungenen verzierten Ständern zwei weibliche Figuren, von welchen a4. die eine links: den Frieden mit Lorbeerkranz, und Aehren,

(mit ileinen Nanken ver⸗ ziert)

. yen.

Preußische Zeitung.

März

Alle Post -Anslalten des 2 und , nehmen . aus dieses Slatt an, für gerlin die Expeditign der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs Aaraße Ur. 72.

1847

h. die andere rechts: die Glückseligkeit mit der Bürgerkrone, einem Füllhorn mit Früchten und einem Steuerruder, allegorisch darstellt. . Unter dem Text, und die Seitenverzierungen mit einander ver- bindend, sind . 8) Schlinggewächse angebracht, welche den in der Mitte eingedruck- ten Stempel mit dem heraldischen Adler und der Umschrift: Haußét - Hane - Directorium 1846. in lateinischen Initialen, umgeben. . Unter den Seitenverzierungen und den ebengedachten Schling⸗ gewächsen befindet sich

9) in einer verzierten Leiste die Straf-Androhung in gothischer Diamantschrift.

10 Gefärbt sind: .

a. der Teppich, das Königliche Wappen, sämmtliche Verzierun⸗ gen und die Einfassung der Straf⸗Androhung: rot hbraun,

b. die Inschriften und Werthbezeichnungen im Teppich, so wie der von den Schlinggewächsen umgebene, ad. 8, beschriebene Stempel: dun kelblau,

Die übrigen Schrift- und Zahlensätze: schwarz.

B. Die Kehrseite zeigt:

1) ein Netz aus gewellten Schneckenlinien in hellblau;

2) auf dem Anfangspunkte dieser Linien den Kontroll⸗ Stempel der Königl. Immediat-Kommission zur Kontrollirung der Bank⸗ noten, bestehend:

a. aus dem geprägten heraldischen Adler in Grunde,

b. mit der Umschrift: „H. Immecdl. Comm. 2. Conlm. in lateinischen Initialen; einem darunter angebrachten Bande, mit der Inschrift:

„Cab. Ord. v. 16. Juli 1846. in lateinischen Initialen, und einer darunter befindlichen verzierten Leiste, enthaltend die Unterschriften der Mitglieder der genannten Kommission: osSlenoble. HI. C. Curl. Kolives.

Alles in veilchenblauer Druckfarbe.

veilchenblauem

cdl. ÆRanknolen““

2

In der nächsten Woche, vom 8. bis zum 13. März, findet, dem §. 24 des gedruckten Auszuges aus der Bibliothek Ordnung gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch auf—

Palmzweig Berlin, digst geruht:

gefordert, solche während dieser Zeit in den Vormittagsstunden zwi⸗ schen 9 und 12 Ühr gegen die darüber ausgestellten Empfangscheine zurückzuliefe rn. Die Zurücknahme der Bü⸗ cher erfolgt nach asphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher, und zwar von A II am Montag und Dienstag, von 1— R am Mittwoch und Donnerstag und von S ? am Freitag und Sonn⸗ abend.

Berlin, den 28. Februar 1847. Der Königliche Geheime Regierungsrath und Ober Bibliothekar.

Pertz.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Graf

von Renaud, nach Groß⸗Strehlitz.

nrichtamtlicher Theil.

J nl g nn.

5. März. Se. Majestät der König haben Allergnä— Dem Pensionair-Arzt Dr. Kuhn die Erlaubniß zur

*

Der norddeutsche Volksschriften⸗Verein. (Vergl. Allg. Preus. Ztg. Nr. 59.)

Bis jetzt hat der norddeutsche Volksschriften⸗ Verein drei Bücher aus- gegeben: Ernsthaste und kurzweilige Geschichten“ von Otto Ruppius, „Schuster Müller“ von C. Mücke und „Der Kossäth Rüdecke“ von Ri— chard Schneider. Allen drei Büchern muß man nachrühmen, daß sie den Ton, der dem gemeinen Mann verständlich ist und ihn zugleich bildet, glücklich gelroffen haben; und, wenn sie auch nicht auf der Höhe der „Schwarzwälder Dorfgeschichten“ stehen, zu den besten Erzeugnissen volkts— thümlicher Literatur gehören. Wer die Schwierigkeiten kennt, solche Bücher

zu schreiben, namentlich diejenige, eine ernste, oft tiessinnige Belehrung in das leichte Gewand heiterer Erzählung zu kleiden, der wird den ersten Lie— serungen des Vereins seinen Beifall nicht versagen und ihnen die größte Verbreitung wünschen.

Das gleichzeitig erscheinende periodische Organ des Vereins stellt zu wiederholtenmalen die Schriften von Jeremias Gotthelf und Auerbach als Muster ihrer Art auf, die zu erreichen sein eigenes Streben ist. Sind aber in irgend einem Genre der Literatur einmal eist die Muster vorhanden, so halten auf dem glücklich bearbeiteten Boden auch Kräfte zweiter Gattung ihre reichen Aerndten, und es entsteht ein secundairer Nachwuchs sehr an- erkennungswerther Leistungen, durch welche jenes Genre zwar nicht an Tiefe, wohl abet an Breite und Umfang gewinnt. Namentlich hat uns Richard Schneider's Art sehr angesprochen, der, wie Mücke, das Verdienst hat, unsere Mark zum Schauplatz ihrer Darstellungen gewahlt und selbst aus ihrem Sande manches poetische Bächlein hervorgelockt zu haben. Dies hat uns ganz besonders erfreut: es liegt darin die Keberzeugung, daß auch der scheinbar sterile Boden bei richtiger Behandlung seine Ausbeute gewährt.

Das Prinzip, nach welchem in den Schriften des Vereins einmüthig gearbeitet wird, finden wir in seinem Organ mit Klarheit ausgesprochen; am vollständigsten hat es Auerbach in seiner schönen Charalteristik J. P. Hebel's entwickelt, in einer Weise, über die hinauszugehen wir für unmög- lich achten, so daß man wohlthut, an ihr sestzuhalten, um nur nicht hinter ihr zurüchubleihen. Das Publikum, an das sich die oblgen Schriften wen⸗ den, besteht nach ihm aus der großen Anzahl von Menschen, die ihre Le— bensanschauung aus der Erfahrung und der Gegenwart ziehen. Einzelne ge⸗ schichtliche Ueberlieferungen, aus dem Privatleben, wie aus den öffentlichen Schichsalen, ragen da und dort hinein, ordnen sich aber nicht zu einem übersichtlichen Jusammenhang. Grundsaͤtze und Ansichten vnnüpfen sich

nicht zu einem System, sondein stellen sich als Voltsweisheit lose neben einander als Sprüche, die ihre Wahrheit aus sich selbst und nicht aus ei— nem höher stehenden Prinzip erweisen. Abstractionen, allgemeine Gesetze sind hier nicht maßgebend: das Ersahrungsmäßtge, so wie das in den ver— hüllenden Formen des Symbols Ueberkommene herrscht vor. Eine Vermit— telung durch fremde Einsicht, namentlich durch Bücher, ist wenig ersichtlich; und wie die Weltweisheit sich als Spruch gestaltet, fo das Gefühl als Lied. Je zuversichtlicher in sich die Zeiten waren, um so mehr blühte das Volkslied.

Wer nun selbst zu diesem Kreise gehört, wird sich nie gedrungen füh— len, seine eigenen Zustände zu schildern oder gat srei zu gestalten. Trotz der allgemeinen Schulbildung werden diese Zustände von den Gebildeten und Gelehrten vertreten und dichterisch dargestellt.

Der Verfasser der Dorfgeschichten bemerkt richtig, daß das Volk es nicht liebt, seine eigenen Zustände sich vorsuhren zu lassen; seine Neugierde ist nach Fremdem, Fernem gerichtet. Daher die Vorliebe für das Kbens= teuerliche, Unerreichbare in seinen Lieblingsgeschichten, für Grafen, Pꝛiin⸗ zessinnen, Schlösser und dergleichen.

Soll es nun aber gleichwohl Lust empfinden, sein Portrait in einem literarischen Spiegel zu betrachten, so muß das Buch, das diesem Zwecke der Selbsterkenntniß und Belehrung dienen will, bei aller Treue, mit der ts seine Zustände wiedergiebt, doch über sie binausgehen, sie verschönen, ohne sie unkenntlich zu machen, und dem Woblbekannten einen stachelnden Zusatz von Neuem, nicht auf der Stelle Verständlichem mitgeben, dessen Erfenniniß eben das Fördernde und Bildende ist. Dies ist das Künst⸗ lerische an der populairen Schrift, die, wie Schiller sagt, durch ihre Einfachheit weit entfernt, dem Dichter die Aibeit zu erleichtern oder mittelmäßige Talente zu bedecken, eine Schwierigkeit mehr und eine so schwere Aufgabe ist, daß ihre glückliche Lösung der höchste Triumph des Genies genannt werden kann. Welch' Unternehmen, rust er aus, dem ckeln Geschmack des Kenners Genüge zu leisten, obne dadurch dem großen Haufen ungenießbar zu sein, ohne der Kunst etwas von ihrer Würde zu ver= geben, sich an den Kinderverstand des Volles anzuschmiegen. Das ganze Geheimniß ist glückliche Wahl des Stoffes und böchste Simplizität in sei⸗ ner Behandlung. Jenen müßte der Dichter ausschließlich nur unter Si- tuationen und Empfindungen wählen, die dem Menschen als Menschen eigen sind. Alles, wozu Erfahrungen, Aufschlüsse und Fertigleihen gehören, die man nur in positiven und lünstlichen Verhälrnissen erlangt, müßte er sich sorgfältig untersagen und durch diese reine Scheidung dessen, was im Menschen blos menschlich ist, gleichsam den verlorenen Justand der Natur

zurückrufen. In stillschweigendem Einverständniß mit den Vortrefflichsten seiner Zeit wird er die Herzen des Volkes an ihrer weichsten und bildsam⸗ sten Seite fassen, durch das geübte Schönheitsgefühl den sittlichen Trieben nur Nachhülfe geben und das Bedürfniß nach Leidenschasten, das der All- tags-Poet so geistlos und ost so schädlich befriedigt, für die Reinigung der Leidenschaft nutzen. Selbst die erhabenste Philosophie würde ein solcher Dichter in die einfachen Gefühle der Natur auflösen, die Resultate des wachsamsten Forschens der Einbildungskraft überliefern und die Geheimnisse des Denkens in leicht zu entziffernder Bildersprache dem Kindersinn zu er— raiben geben. Doch nur dem großen Talent ist es gegeben, mit den Re— sultaten des Tiessinns zu spielen, den Gedanken von der Form loszumachen, so viel Kunst in so wenigem Aufwand, in so einfacher Hülle so viel Reich— tham zu verbergen. In dern Streben, diese hohe Aufgabe zu erfüllen, wird der populaire Schriststellet durch eine unschätzbare Eigenschaft der deutschen Sprache unterstützt, die für jedes Gebeimniß des Gefühls wie des Gedan kens einen Lau,, ja für das tiefste den einfach ten hergiebt und ihn wie ein tragendes Element bis an die entlegenste Küste gesstiger Regionen führt. Der gemeine Mann kann aber ein Spiegelbild seines eigenen Wesens zugleich mit den Zusätzen, die ihn lautern und erheben, nicht durch sich selbst, sondern nur von dem Gebildeten erhalten, von dem er sogar sein ehemaliges Besitzthum, das Vellslled und die Märchen-Poesie, r. 6 pfängt. Dies ist ein böchst interessanter Kreislauf, ähnlich dem, . n Atmosphäre herrscht: die poetischen Quellen, seit einem , , . dunstet, fallen aus höheren Regionen auf die vertrockneten herab, in denen sie ihren Ursprung nahmen. * Die Erweckung der val h inen Literat en n,. schen Schule aus. Man tauchte, heißt es in den u, . Leif. rinschau ung in die Bergengenheit in. welcher oh n e von der Gesammtheit herrschte, in der das Individuum sich y L, , empfing. Mit abloste sondern sein Gepräge oon bann inen. Bilder dargestellt, dane überschwanglicher Dhen ese en e,, i abt oreisschen. Ven aunst gegeiß eln ben mit sprudelndem Wiß . Schema umzuwandeln nachtete, die aus er m , nen joe, Natürliche, organisch Erwachsene als unberech= der Abstraction beraus 1. vollkommen berechtigt aber dieser Gegenkampf tigt ausstoßen a , so verkehrt ist jene Sehnsucht nach einer der Romantiker 3 Jurictschrauben auf dieselbe, wenn es mehr sein will, Vergangenheit, . Stimmung. Die klare Erkenniniß err Daher kinn 4 jar n eb men eine fliegende Hitze der Sehnsucht, ein 2 len her Dust, den man anerkennen lann, ohne ihn sur etwas ;