Jahr 1815 um 5380 Personen oder um mehr als 14 pCt., seit Ende 1816 aber um 157,258 Personen oder um 16 pCt. vermehrt.
Die ostindische Ueberland-Post ist am 3. März um 9 Uhr Mor- gens durch Koblenz passirt.
Dꝛeutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Der Reichsrath, Fürst von Wrede,
ist in München angekommen. ̃ e , r. k e Der — , des Kriegs- Ministeriums berufene General von Hohenhausen ist bekannt als ein sehr gebildeter Ofsizier,
ss it Auszei dient, und der die der d alle Rangklassen mit Auszeichnung ge * der di 1 e ü. kennt. Mit diesen Vorzügen verbindet
i anen Charakter. unbescholtenen als huma 3 n f n n ist der Regierungs⸗Rath von Braun—
er jon als Ministerial⸗Commissair der hiesigen Univer- . solche dem Ministerial⸗Rath von Zwehl übertra⸗ 4 *. Abends versuchte neuerdings eine Rotte nich tswürdi⸗ ger Bursche und Straßenjungen durch Lärmen und Pfeifen den rie- den der Stadt zu stören, doch ward durch zweckmãßiges Einschreiten des Militairs alsbald die Ruhe hergestellt, die seitdem nicht mehr unterbrochen wurde. Es bedarf übrigens kaun der Versicherung, daß bei diesen unseligen Auftritten unter der Bürgerschaft und im gesammten gebildeten Publikum nur Ein Gefühl sich aussprach, das der Entrüstung. ö . .
Höherer Weisung zufolge, sollen in diesem Jahre die Correctio⸗ nen der Main- Ufer im umfassenden Maßstabe in Angriff genommen werden, und zwar soll schon in den nächsten Wochen, sobald die Jah⸗ reszeit es erlaubt, damit begonnen werden. Der Königliche Regie—= rungs- und Kreis-Baurath Haider ist mit der Leitung derselben be— aufttagt. ; .
Die Münchener polit. Ztg. entnimmt der Allg. Ztg. folgenden aus München vom 2. März datirten Artilel: „Welche anklagenden Andeutungen die münchener Blätter (bezüglich der ruhe⸗ störerischen Bewegungen) enthalten, zeigt Ihnen ein Blick in dieselben. Wären diese Anklagen auch nur einem kleinen Theile nach begründet, so wäre unbegreiflich, daß nicht von der Seite, gegen welche sie ge richtet scheinen, ein offenes Wort zur Beschwichtigung der Gemüther der irregeleiteten Massen gesagt wird. Jeder, dem der Ruf und die Geltung Bayerns am Herzen liegt, hat die Pflicht, in solchen Mo- menten sich selbst und alle Meinungsverschiedenheit zu vergessen, auf daß ungetastet bleibe, was ohne Gefahr für Alle nie aus der ernsten Stille, der Kreise, in welchen die Staats-Angelegenheiten ihre Berathung finden, dem Scherbengerichte des Pöbels preisgegeben werden darf. Hat die Krone irgend eine unconstitutionelle Maßregel angeordnet? Wer könnte, im Angesicht der Verfassung und der Geschichte des bayerischen Staatsraths, dies auch nur einen Augen⸗ blick behaupten? Inconstitutionell, ja beispiellos scheint uns nichts als die rasche Bekanntwerdung eines Dokuments, das schon an und
ür sich alle Gränzen überschreitet. Doch wollen wir, da die Schuld 64 Verbreitung mit einem wohl unlösbaren Schleier bedeckt ist und vorerst Niemand in die Schuhe geschoben werden darf, nicht unbedacht Mißtrauen und Verdacht nähren und schüren oder gar kirchliche und konfessionelle Fragen an Konflikte knüpfen, die damit auf der Welt nichts zu schaffen haben. Nur das möchten wir versichern, daß — die Leistungen des früheren Ministe⸗ riums mögen im Einzelnen so groß gewesen sein als sie wollen — kein Billiger und Verständiger ohne Vertrauen und Beruhigung auf. die neuen Rathgeber blicken wird, welche die Wahl des Königs um sich gestellt. Wer aber weiß, was dieser König aus München ge—
Finanz- Minister, Freiherrn von Zu⸗Rhein, ihre Aufwartung mach⸗
jedoch die Anhänglichkeit des neuen Kabinets an den König und
macht, wie er es von einer unbeachteten Residenz zu einem der be⸗ wegtesten und schönsten Sammelpunkte aller Gebildeten Europa's um- gewandelt; wer, weiß, wie diese schreienden BVollsmassen sast Alles, was sie haben und sind, jenem von Jugend an begonnenen Schaffen dieses Fürsten verdanken, ja, daß sie bei jeder neuen Straße, jedem Denkmal fast jedem edlen Gebäude, das ihnen entgegenblickt, sich sagen müssen: das hätte sich nicht erhoben, nicht so erhoben, wenn König Ludwig nicht gekommen wäre; wer weiß, daß dieser König mitten unter die Millionen seiner Unterthanen treten darf und fragen: wer von euch hat unermüdlicher an Bayerns Erhebung, an Münchens Schmuck und Reichthum gear— beitet, als ich — wer das Alles weiß, der vertraut auch sicher dar⸗ auf, daß die aus unglücklichen Verwickelungen aufgestiegenen Nebel rasch sich lösen und dann Alle, die jetzt entzweit sind, die Hand sich bieten werden zum gemeinsamen Werke, dem fröhlichen Gedeihen des Vaterlandes, über das nur ein paar flüchtige Stunden die Wolke ingezogen.“
t s. lobenswerthe Benehmen des größeren, gebildeteren Theiles der Studirenden, wie auch namentlich der anerkannten Verbündungen
310 während der Ercesse am 1. März hat unter allen Ständen, nament⸗ lich auch höheren Ortes, die verdiente Anerkennung gefunden.
Wie es heißt, soll auf Befehl Sr. Majestät des Königs auf dem Odeons⸗Platze zu München eine Bildsäule Gluck's, welcher be⸗ kanntlich in der Ober-Pfalz geboren war, errichtet werden.
Als die Beamten am Zten und 14. März den neu ernannten
ten, hielt derselbe eine gehaltvolle Anrede, in der er seine Mißbilligung über die obwaltende Stimmung ausdrückte, welche
Vaterland in nichts zu erschüttern vermöchte. Sodann machte er auf eine baldige Verwirklichung der großartigen Pläne des Königs in Bezug auf Handel und Industrie aufmerksam, wodurch das mate⸗ rielle Glück Bayerns nur mehr und mehr begründet werde, und schil— derte überhaupt die Zukunft des Staates, bei dem nunmehr begon— nenen Fortschritt, als eine in jeder Hinsicht glückliche.
Königreich Württemberg. (S. M Das Ministerium des Innern macht bekannt, daß, um zu dem Anbau von Flachs, wel— cher für die belgische Bereitungsmethode und insbesondere zur Be⸗ handlung mittelst der Wasserröste vollkommen geeignet ist, so wie um zum Verkaufe solchen Flachses in größeren Quantitäten an Flachsbe⸗ reitungs⸗-Anstalten aufzumuntern, für den Sommer 1847 die Summe von 500 Fl. zu Preisen an Flachs-Erzeuger aus der Staatskasse aus⸗ gesetzt wird.
Großherzogthum Baden. Am 4. März sind die bei dem Theaterbrande in Karlsruhe Umgekommenen beerdigt worden; die Karlsr. Ztg. sagt hierüber: „Diesen Nachmittag um 5 Uhr hat die Beerdigung der bei dem Brande des Großherzoglichen Hof⸗ Theaters Verunglückten stattgefunden. Es war ein wahrhaft ergrei⸗ fender Trauerzug. Schon vor 4 Uhr wurden allen Läden und Ge— wölbe in der Haupt- und den Nebenstraßen geschlossen. Um halb 5 Uhr ging der fast unabsehbare Zug vom Rathhause ab, wo die Verwandten der unglücklichen Opfer und die zahlreichen Theilnehmer an der Trauerfeier⸗ lichkeit sich versammelt hatten. Sofort bewegte sich der Zug ernst und feierlich über den Marktplatz durch die Lange und Wald hornstraße nach dem Friedhofe. Voran gingen die Geistlichen des evangelischen, katho⸗ lischen und israelitischen Bekenntnisses; ihnen folgten die Verwandten der Verunglückten, die Mitglieder der obersten Hofämter vom Civil und Militair, die Mitglieder der verschiedenen höchsten und hohen Staats-, wie der städtischen Behörden und des Synagogen - Raths, die Mitglieder des Sängerbundes und die Innungen mit ihren Fah— nen; an diese schlossen sich die zahlreichen übrigen Einwohner und die Militair-Abtheilungen der drei Waffengattungen an. Eine außer⸗ ordentliche Menschenmenge hatte sich auf beiden Seiten bis auf den Friedhof aufgestellt und begleitete lautlos, vom tiefsten Schmerz er— griffen, mit thränenvollem Auge den schweren Gang zum Grabe. Acht Särge mit den Resten der Verunglückten standen vor der Fried— hof-Kapelle und wurden unter Begleitung des Zuges zu den beiden Gräbern gebracht, welche sie fortan gemeinschastlich umschließen werden. Die einfachen, herzlichen Worte des Trauerredners, des evangelischen Dekan Sachs, das schöne gottvertrauende Gebet des katholischen Geistlichen, des Dekan Gaß, und seine würdevolle, rüh⸗ rende Einsegnung, so wie endlich das erhebende Gebet des israeliti⸗ schen Geistlichen machten einen erschütternden Eindruck auf die zahl⸗ reiche umstehende Menge, welche durch das großartige Unglück schon von tiefer Rührung ergriffen war. Kein Auge blieb thränenleer, und lautes Weinen unterbrach zum öfteren die Geistlichen, als sie nach den einzelnen Belenntnissen die Namen der Verunglückten nannten. Ja, nicht unsere Stadt allein ist von dem Unglück hart betroffen, auch entferntere Orte und Familien . . und selbst des Auslandes
klagen den Verlust einzelner Angehörigen.“ (. 9 X . Blatt giebt ein Verzeichniß der Berunglüchten, wie es vom dem Polizei-Amte der Residenz mitgetheilt worden ist, und fügt zugleich zur Beruhigung auswärtiger Aeltern, deren Söhne das polytechnische Institut in Karlsruhe besucheu, hinzu, daß unter den bei dem Brande des Großherzoglichen Hoftheaters verunglückten Personen nur ein Polytechniker, nämlich Georg Weber aus Pforz⸗ im, sich befindet. I 1 * Deen e, w ääbische Merkur theilt nachstehendes Schreiben aus Karlsruhe mit, welches noch . interessante Einzelnheiten in das Brandunglück enthält: . das . ö. betroffen hat, nähert alle Stände einander; man spricht von nichts, als vom Theaterbrand. Menschen, welche sich gar nicht kennen, von den höheren wie den niederen Ständen, bleiben auf der Straße beisammen stehen und fragen sich, ob sie kein Unglück in ihrer Familie zu beklagen haben, und leider giebt es deren nur zu viele. Im Allzemeinen sind es die niederen Stände, aus denen die Opfer gefor—
dert worden, wenige aus den mittleren, keine, so viel mit bekannt, aus den höheren. Die Ursache der Enistehung des Brandes ist bekannt, das aber ist
noch nicht gehörig hervorgehoben worden, daß unmittelbar nach der Ent- stebung des Feuers der große Dahn an der Gasleitung abgesperrt wurde, um das weitere Zuströmen des Gases zu vermeiden. Diese gutgemeinte Diaßregel wirkte entsetzlich verderblich. In einem Augenblick erloschen die Hunderie von Flammen, die bisher das Theater in allun Räumen erleuch⸗ tet hatten; im Innein des Saales gab zwar die lodernde Flamme Helle genug, aber in den Gängen, auf den Treppen und Böden, hinter den Cou—= lissen war ägyptische Finsterniß, und durch diese sollte sich die in Schreden gesetzte Menge hindurchdrängen. So stürzten die Leute über einander weg, die Kräftigeren suchten sich zu reiten, die Schwächeren und Unbeholfeneren verunglückten. Doch fehlte es auch nicht an rührenden Zügen der Auf= opferung. Zwei Brüder waren zusammen im Parterre; der ältere zog den süngeren mit sich heraus; doch als er aus dem Menschenknäuel sich glücklich ins Freie hinausgedrückt hatte, vermißte er den kleineren Bruder, der sich bis · her hart an ihm gehalten hatte; er stürzte schreiend zurück, und Beide kehr⸗ ten nicht wieder. Traurig ist das Leos eines Lofomotivführers. Er hatte auf den Abend Dienst, nach Bruchsal zu fahren, und sührte noch zuvor seine Frau, zwei Töchter und ein Dienstmädchen ins Theater. Als er am anderen Morgen zurückkam, waren sie sämmtlich verloren. Schrecklich war der Tod eines jungen Mannes, Namens Homburg, Setzers in der Macklotschen Hof Buchdruckerei, er wollte sich durch ein Fenster retten, blieb hängen und verbrannte so im Angesichte Vieler, die ihm nicht helfen konnten. Noch ein zweites Opfer aus der Macklotschen Druckerei war ein Maschinenjunge, der die Theaterzettel hatte austragen helfen und dafür ein Freibillet erhielt — um sein Leben zu lassen. Bei einem Thealer⸗ Brande ist es gewöhnlich die Bühne, wo das Feuer ausgeht; hier waren es die Gallerieen, und so konnten sich viele Menschen über das Orchester weg durch die noch nicht brennende Bühne retten. Aus Lud- wigsburg verunglückten vier junge Frauenzimmer. Das Dienstmädchen einer hier verbeirathelen Dame aus Stuttgart war zum erstenmale im Theater und verbrannte auf der obersten Gallerie, während der junge Sohn dieser Dame, der auf dem Parterre war, früh und glücklich sich reitete. Gegen vierzig Verwundete liegen theils im Spital, theils in den dem Theater be⸗ nachbarten Häusern, wohin sie im ersten Augenblick gebracht worden und bis jetzt gastlich, zum Theil als ganz unbelannt, verpflegt werden.
Herzogthum Braunschweig. (Magd. 3tg.) Abermals ist einer der Fapferen von Waterloo heimgegangen. Am Iten d. M. starb der General⸗Major und Stadt- Kommandant von Wolfentzü tel Frhr. Wilhelm Victor Treusch von Buttlar, im Sösten Lebensjahre. Früher in Königl. westfälischen Diensten, wurden ihm wegen einer diplomatischen Gewandtheit verschiedene Gesandtschafts Posten anver⸗ traut. Im Herzoglich braunschweigischen Militair⸗-Dienste ommandirte er als Oberst-Lieutenant die leichte Brigade in der Schlacht bei Waterloo, wo er verwundet wurde.
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Paris, 5. März. Dem Vernehmen nach, werden der Herzog und . Herzogin von Montpensier sich im nächsten Monat Mai nach Madrid begeben und bei diesem Anlasse auch einige Zeit auf dem Schlosse von Pau verweilen. Vor einigen Tagen gab der Herzog von Montpensser ein großes Diner auf dem Schloß zu Vincennes, wozu mehrere Gelehrte und Schriftsteller eingeladen waren. Der Herzog von Rianzares soll vom Könige Ludwig Philipp zum Herzoge von Montmoros ernannt worden sein und sich in Frankreich ansie deln wollen. Er ist vor einigen Tagen hier eingetroffen. Die Königin Christine wird in den nächsten Tagen ebenfalls hier erwartet. Auch ist von Madrid die Nachricht hier eingetroffen, daß die Königin Isa⸗ bella sich auf den Rath ihrer Aerzte in das Bad Santa Agueda be⸗ eben werde.
ö Vorgestern war bei Hofe ein Fest, bei welchem man unter den anwesenden Gästen auch den Marquis von Normanby bemerkte.
Die Konferenz, welche der Marquis von Normanby am Dienstag mit Herrn Guizot im Hotel der auswärtigen Angelegenheiten gehabt, soll sich auf die La Plata-Angelegenheiten bezogen haben. In Folge davon hat Lord Howden, wie es heißt, nun Paris verlassen, um sich in Soüuthampton nach dem La Plata einzuschiffen. Graf Walewski geht ebenfalls in einigen Tagen nach Toulon, wo er sich nebst dem Linien⸗ schiffs⸗Capitain von Predour, der zum Contre-Admiral und zu Lain 's Nachsolger im Kommando der französischen Eccadre am La Plata er- nannt werden soll, auf dem „Cassini“ nach Montevideo einschiffen wird. Der Corsaire⸗- Satan besteht darauf, daß, trotz der Aus- gleichung zwischen den Herren Guizot und Normanby, binnen drei Monaten der Letztere einen Urlaub antreten und ein anderer engli⸗ scher Botschafter ihm folgen werde. Vor Ende des Jahres glaubt dieses Blatt noch dem Ausbruch eines Krieges zwischen England und Frankreich entgegensehen zu müssen. Seit 1815 herrsche nur ein großer Waffenstillstand, aber dieser falsche Friede sei weder das letzte Wort der Könige, noch das der Völker. 6.
Graf Bois le Comte, Botschafter Frankreichs in der Schweiz, hat dem Vorort angezeigt, daß er zwischen dem 1. und 5. März in Bern ankommen und seinen Wohnsitz dort nehmen werde. ;
An der vorgestrigen Börse sielen alle Fonds, da starke Verlaufe gemacht wurden; die spanischen Papiere sind insbesondere in Folge
besinnt sich, daß die Einwürfe, die er gegen den Aufsatz Fichte's gemacht und die den Streit herbeigeführt, ästhetischer Art, mithin persoön— lichen Ursprunge sind, denen alle überzeugende Kraft einer enigegen- gesetzten Personlichteit gegenüber abgeht. Den Vorwurf, daß er der Menge nicht zusage, läßt er ruhig uͤber sich ergehen: „Ich würde mich für sehr unglücklich halten, für dieses Publikum zu schreiben, wenn es mir überhaupt jemals eingefallen wäre, für ein Publikum zu schreiben . . . Eine direke Opposition gegen den Zeitcharalter macht den Geist meiner Schrif— ten aus z. Ich suchie mir nicht durch Anschmiegung an den Gestt der Zeit das Publikum zu gewinnen, sondern dadurch, daß ich es durch die lebhafte und kühne Aufstellung meiner Voistellngsari zu überraschen, anzuspannen und zu erschüttern suchte. Daß ein Schristsfelle, der diefen Weg geht, nicht der Liebling seines Publikums werden kann, liegt in der Natur der Sache, denn man liebt nur, was einen in Freiheit setzt, nicht was einen anspannt; aber er erhalt dafür die Genugthuung, daß er, von der Armse— ligkeit gehaßt, von der Eitelkeit beneidet, von Gemüthern, die eines Schwun⸗ es fähig sind, mit Begeisterung ergriffen und von lnechtischen Seelen mit Fh und Zittern angebetet wird ... In hundert oder zweihundert Jah⸗ ten, wenn neue Revolutionen über das philosophische Denken ergangen sind, werden Ihre Schristen zwar citirt und ihrem Werthe nach geschätzt, aber nicht mehr gelesen werden; dies liegt eben so sehr in der Natur der Sache, als es darin liegt, daß die meinigen alsdann zwar nicht mehr, aber auch nicht weniger als jetzt gelesen werden. Weil Schriften, deren Werth nur in den Resultaten liegt, die sie für den Verstand entbalten, auch wenn sie hierin noch so vorzüglich wären, in demselben Maße entbehrlich werden, als der Verstand entweder gegen diese Resultate gleichgültiger wird oder auf einem leichteren Weg dazu gelangen kann: Da hingegen Schriften, die einen von ihrem logischen Inhalt unabhängigen Effeft machen, und in de— nen sich ein Individuum lebend abdrückt, nie enibehrlich werden und ein unvertilgbares Lebengprinzip in, sich enthasten, eben weil jedes Individunm einzig, mithin unerseßlich und nie erschöpft ist. .. Auch kann ich in Rucksicht auf den philosophischen Vortrag keine Vergleichung meiner Manier mit der eins Anderen gelten lassen, am wenigsten mit der Manier eines lediglich didaltischen Schrifistellers. Meine beständige Tendenz ist, neben der Untersuchung selbst, das Ensemble der Gemüthskräste zu beschäfltigen und so viel möglich auf alle zu- leich zu wirken. Ich will also nicht blos meine. Gedanken dem nderen deutlich machen, sondern ihm zugleich meine ganze Seele
man sieht, . wichiig n 5 schwierig er den Schreibenden war. Er s meiner Manier einen ganz anderen Standpunkt nöthig, und indem Sie mir
einen Home und dergleichen Leute entgegensetzen, beweisen Sie deullich, daß Sie nie über mich haͤtten urtheilen sollen. Sie sagten mir, daß ich meine Speculation in Bildern vortrage, und daß man mich erst übersetzen müsse, um mich zu verstehen. Das thut mir leid, aber wahrlich nicht mei netwegen. .. Es ist ein trausiges Naturgesetz, daß selbst unter Zeitgenossen, die in dem Jahrhundert, in dem sie leben, eine eigene Familie formiren sollten und könnten, eine so enorme Differenz und ein so unauflöslicher Streit obwaltet, daß das Eigenthümliche immer isolirt bleibt, daß dies selbst unter den Philosophen, die von der wahren Schätzung der Dinge Profession machen sollten, gerade am meisten stattfindet. Wir haben in einer Zeit gelebt, und die Nachwelt wird uns als Zeitgenossen zu Nach⸗ barn machen, aber wie wenig haben wir uns vereinigt!«!.'. Der verlennt mich ganz, der mich als Lehrer schätzen will. Dazu hat weden die Na⸗ tur mich berufen, noch mein Bildungsgang mich qualifizirt. Der Lehrer muß gelehrt sein, und es giebt vielleicht unter allen Schriststellern, die man lennt, wenigstens im philosophischen Felde, keinen, der es so wenig ist, als ich, und in einem so enormen Grade wenig, daß, wenn ich Ihnen sagen wellte, was ich in meinem ganzen Leben von Philosophie und Lergleichen gelesen habe, Sie nicht wissen würden, ob Sie — —“ hier bricht das un— vollendete Konzept ab. .
Die Aussöhnung, die unter solchen Männern nicht lange auf sich war= ten lassen lonnte, fand statt; aber in Schiller blieb ein kleiner Stachel zu⸗ rück, nicht sowohl wegen des Streites felbst, als wegen der natürlichen Differenz, aus der er entsprungen war, einer Differenz, die später vielleicht verschwunden wäre, als Fiche die didaktische Manier verließ und in sei= nen zu Berlin gehaltenen Vorträgen sich an die Intuition, an die Welt- anschauung seiner Zuhörer wandie und dadurch bewies, daß er auch der höheren Aufgabe, den ganzen Menschen zu ergreifen, gewach sen war.
Die Sammlung enthält noch fechs andere Briefe von nicht rn e. 4 immer doch großem Interesse, deren Herausgabe höchst dankens-= werth ist. ; .
Die Ausstattung des Büchleins ist elegant, so daß das 8. der Neliquien würdig ist, die es birgt. .
Vt usitalisch es.
Am Sonntag fand vor geladenen Zuhörern eint von Mitgliedern des biesigen ö Matinée im Saale des Herrn
übergeben und auf seine sinnlichen Kräfte, wie auf seine geistigen, wirken. Diese Darstellung meiner ganzen Natur, auch in trockenen Materien, wo ver Mensch sonst nur als Genus zu sprechen pflegt, macht zu Beurtheilung
Stöcker statt. An größeren Werken kamen zur Ausführung ein Streich Quartett von 37 Ker und ein Klavier - Trio von Flos. Geyer. Beide Arbeiten erfreuten sich der sichtlichen Theilnahme der kunstsinnigen
1
Versammlung. Das Trio verdient als eine gediegene, eigenthümliche
Tonschöpfung besondere Anerkennung. Namentlich zeichnen sich der erste ö . und Scherzo durch Beherrschung der Form, so wie durch Originalität der Gedanken aus, während uns das Finale,; obwohl reich an schönen Zügen, in der Erfindung der Hauptthemen weniger hervorragend scheinen und überhaupt den Aufschwung der anderen Sätze vermissen lassen will. Die Ausführung anlangend, so befriedigte sie sowohl von Seiten des Pianisten (Löschhonn), als der Streich -Instrumentisten (Grünwald und Hofmann). In Herrn Grünwald lernten wir einen wackeren Violinisten schätzen, der, kräftige Bogenführung mit see len vollem Vortrag verbindend, nur zuweilen noch hinsichtlich der Reinheit der Intonation zu wünschen läßt. Zwischen beiden größeren Musitstücken spielte Herr Lösch— horn zwei, bereits bei Bote und Bock erschienene ansprechende Piano⸗- stücke eigener Composition: eine Idylle und eine Tarantelle, durch deren sertigen und eleganten Vortrag er gerechte Anerkennung fand.
. 6. a , , d Klara
Eine andere Matinée fand am Montag statt. Ro bert und Schumann hatten sie im Hotel du Nord veranstaltet. Die Zuhörerschaft war durch viele an Rang und Stand hochgestellte , , n, Kritiker und Musifer der Hauptsfadt und fremde musiglische Notabilitäten,
darunter die Gräfin Rossi, der kunstbeslis raf d aus Paris hier so eben eingetroffene, berühmte Sänger Du prez, der Pianist
k änzendste vertreten. Ein geistreich kombinirtes . . fiene, nrg n, ein durch natürliche Haltung und melodischen Fluß ansprechendes Trio von Klara Schumann und zwei gefühlvolle Lieder von der Composition des Ersteren bildeten die Ga⸗ ben der anzehenden musikalischen Unterhaltung. Sollte uns, dem künstleri= schen Ehepaar in öffentlichen Productionen zu begegnen, wie es fast den Anschein gewinnt, nicht mehr vergönnt sein, so nehmen wir in diesen Zei- len, eingedenk der gehabten Kunstgenüsse, freundlichen Abschied von ihm.
2. Deutscher Verein für Heilwissenschaft.
Berlin. In der Monats-Sitzung am 23. Februar theilte Herr H. W. Berend seine Eifahrungen über die Wirkung der Schwefeläther⸗-In⸗ solationen mit, welche er bei einer größeren Zahl der von ihm verrichteien chirurgischen Operationen und mittelst Experimente an Gefunden gesammelt, und erläuterte das Verfahren durch Vorzeigung verschiedener Apparate. Er wies zugleich nach, daß die Insolationen durch den Mund mit denen durch die Nase im Wesentlichen gleiche Resustaie lieferten, so wie . in keinem Falle, bei einiger Vorsicht, sich ein Nachtheil der Insolationen her- ausgestellt, da gerade die von Herrn Berend Operirten alle Folgen des
chirurgischen Eingriffes mit ganz besonderer Leichtigkeit ertragen hatten,.
ssene Graf von Westmorland, der
eines Konflikts an der spanischen Gränze sehr herabgegangen. Ein französisches Handelsschiff scheiterte nämlich auf der Bidassoa; die Einwohner und Behörden von Fontarabia bemächtigten sich des Schiffes und der Ladung, wogegen die Mannschaft sich widersetzte und die französlsche Gränzbehörde protestirte. Da der kommandirende General Harispe zu Bayonne das Schiff nicht befreien konnte, so wollte er Gewalt anwenden und sandte 2 Schwadronen Kavallerie und 1 Bataillon Infanterie mit einer halben Batterie ab. Die Re⸗ gierung hat aber durch telegraphische Depesche den Befehl gegeben, die Kolonne Halt machen zu lassen, indem sie ein solches energisches Mittel zu vermeiden wünschte. ö
Aus Marseille wird vom 27. Februar geschrieben, daß der Hafen wieder dermaßen durch Schiffe, die aus dem Schwarzen Meere an⸗ gelangt waren, gefüllt sei, daß in den Quarantaine-Häfen von Po⸗ megue und Frioul nicht blos die aus der Quarantasne entlassenen, sondern auch unverdächtige Schiffe zurückgehalten werden mußten. Ein Theil dieser Fahrzeuge will Getraideladungen nach den nördlichen Häfen einnehmen und muß mehrere Wochen blos aus Mangel an Raum zur Umladung warten. Das Ministerium hat daher jetzt die Umladung von Getraide auch in Pßfmêgue gestattet.
Vierzig Personen standen vor dein Affifenhof von St. Omer, weil sie bei den Getraide⸗Unruhen in der Nähe dieser Stadt bethei= ligt gewesen; 14 wurden freigesprochen, die übrigen 26 zu verschie⸗ denen Gefängnißstrafen von? Jahren zu 10 Monaten verurtheilt. Auch über die Angeklagten von Buzengais, wo bekanntlich die Unruhen bis zu Mordthalen geführt hatten, ist vorgestern das Urtheil gesprochen worden; 3 derselben, Bienvenu, Michot und Velluet, sind zum Tode, 4, Arrouy, Brillant⸗Godeau, Rouet-Bezart und Billaut, zu lebens— länglicher Zwangsarbeit, die llebrigen, mit Ausnahme Louis Bezard's, der freigesprochen wurde, zu Zwangsarbeit auf verschiedene Zeitdauer oder zur Einsperrung in Gefaͤnissen verurtheilt.
Der Courrier frangais erzählt, daß der orientalische Stamm der Karapapaks von Persien auswandern und nach Algier ziehen wolle, und sagt darüber Folgendes: „In Georgien, bei dem Urmia—⸗ See, existirt ein Stamm, der seit Jahrhunderten von der edlen Fa⸗ milie der Karapapaks regiert wird; diese Familie besteht jetzt aus vier Brüdern, die sich durch ihren unerschrockenen Charakter und ihre Her—⸗ zensgüte einen verdienten Ruf erworben haben. Sie beschäftigten sich mit Ackerbau und Viehzucht und trieben mit den Produkten Handel; sie lieben die Europäer und sind Freunde des Fortschritts. Als die Russen sich 1821 Georgiens bemächtigten, wanderten die vier Brüder an der Spitze ihres Stammes aus und ließen sich in Persien nieder, wo sie an der Gränze des Kurdenlandes sich ansiedelten. Sie gründeten Dörser, bildeten eine Miliz von etwa 6600 Mann und schlugen die Einfälle der Barbaren zurück. Anfangs war man in Persien ihnen wegen der Dienste, die sie dem Lande leisteten, gewogen; später änderte sich dies, man legte ihnen die drückendsten Steuern auf und quälte sie auf alle Weise. Dieser Zustand ist ihnen so unerträglich geworden, daß die vier Brüder entschlossen sind, sich eine gelegenere Heimat zu suchen, die sie in Algier zu finden hoffen. Jekan⸗Chan, der sich in Persien durch sein Benehmen bei der Belagerung von Herat Ruf erworben, ist am 2. Februar zu Konstantinopel auf dem Wege nach Frankreich eingetroffen, wo er sich mit der Regierung über die Bedingungen abfinden will, unter denen sein Stamm sich in Algerien niederiassen soll.“
Das Journal des Débats bespricht die Einrichtung des transatlantischen Paketschiffdienstes und belobt es, daß die Regierung für jede Linie besondere Gesetz⸗Entwürfe vorgelegt hat. Der Staat wird die Unternehmung der Tinie zwischen Havre und New ⸗Nork, anstatt der früher beschlossenen Geldbeihülfe, jetzt dadurch besördern, daß er der betreffenden Gesellschast vier große Dampfschiffe, deren Bau 1840 angefangen, zur Verfügung stellt. Die Gesellschaft über= nimmt die Erhaltung der Schiffe und? die Beförderung der Depeschen der Regierung. Der Vertrag darüber soll auf zehn Jahre geschlos— sen werden. Die anderen drei Dampsschiff-Linien werden von Havre nach Havana und New-Orleans, von Bordeaux nach den Antillen und von Saint-Nazaire nach Brasilien eingerichtet werden.
Dem Constitutionnel wird über Abd“ el Kader's fortwäh— rende Macht noch ferner aus Tanger geschrieben: „Jüngst kam ein Agent des Ex-Emirs hier durch, um sich nach Gibraitar zu be—⸗ geben, wo er ohne Zweifel Munition aller Art anschaffen sollte.
Dieser Agent wurde während seines Aufenthalts in Tanger von den Notabilitäten des Landes, die ihn mit Reisemitteln bedeutend unter⸗ stützten, mit aller Aufmerksamkeit behandelt. Es ist erwiesen und ganz notorisch, daß die Macht Abd el Kader's sich durchaus nicht verringert hat und daß, sobald er es für seine Interessen ange⸗ messen erachtet, eine neue Schild -Erhebung zu unternehmen, er nur von neuem den heiligen Krieg zu predigen hat, und auf seinen Ruf wird man alsdann von allen Seiten Schaaren von Arabern berbeiströmen sehen, die selbst aus dem Innern des Suz kommen werden, um unter seinem heiligen Banner gegen Frank— reich zu kämpfen. Sie werden um so zahlreicher sein, je mehr Zeit seine Agenten haben werden, das Land zu durchziehen und die Ge— müther der Araber vorzubereiten, die einen blinden Glauben zu der Person Abd el Kader's hegen, der von ihnen als der eigentliche Vertheidiger des Islams betrachtet wird. Der Frieden zwischen Frankreich und Marokko hängt allein von dem Ex-Emir ab, der ganz nach Gutdünken in diesem Betreff verfügen kann und die Wieder? kehr der schönen Jahreszeit abwartet, um seine Streifzüge wieder zu beginnen; er wird dann voraussichtlich die Feindseligkeiten wieder mit einem Angriffe auf einen oder den anderen schwach besetzten Punkt einleiten, um sich bei den Arabern den Ruf zu erwerben, er habe mit einem Siege begonnen.“ ;
Eine Divisson von 5 Kriegsfahrzeugen soll, wie es heißt, näch— stens von Toulon auslaufen, um vor Tunis zu kreuzen.
Der vor einigen Tagen in hohem Alter verstorbene Herzog von
Polignae war der ältere Bruder des Fürsten von Polignac, Ex⸗Mi⸗ nisters Karl's X.
Großbritanien und Irland.
London, 4. März. Im Unterhause entspann sich in der estrigen Tagessitzung ein hestiger Kampf über die Fr ob die Zehnstunden⸗Bill zur Comité-Berath nicht. Herr Escott be und es sonderten sich die tungen. Die Fabrikanten
der Fabriken einm
Seite ries, mit Spitze throbi
9 2 hropischen und Lo
311
Arbeitszeit der Fabriken, also auch gegen diese Bill, der Minister des Innern will das Comité zur Annahme einer Elfstundenbill zu bewe⸗ gen suchen, aber auch die Zehnstundenbill zulaffen, wenn er überstimmt werden sollte, Lord Morpeth endlich, der Commisfair der Wäldér und Forsten, will nur eine Elsstundenbill zugeben. Sir R. Peel machte auf diesen Zwiespalt im Kabinet aufmerksam und forderte Lord John Russell zur Entscheidung der Frage auf. Im Uebrigen erklärte er, wie diese Frage nicht nach den strengen Regeln politischer Oekonomie entschieden werden dürfe, namentlich nicht auf Grund englischer Au⸗ toritäten, welche die Gränzen diefer Wissenschaft, im Ge⸗ geusatz zu den italienischen Oekonomisten, so eng gezogen hätten. Der Grund, welchen er für sein Votum gegen die Bill habe, sei die feste Ueberzeugung, daß sie nicht die Wohlfahrt der arbeitenden Klassen, daß sie nicht deren! sittlich' und geistige Besserung bewirken, und daß sie die Ar⸗ beitszeit unnüßzerweise beschränken würde. Diese Beschränkung sei nun aus mehreren Gründen selbst gefährlich. Man wisse, es bestehe kein Hinderniß für die Verwendung britischer Kapitale im Auslande, ja, es sei nicht unwahrscheinlich, daß diese Verwendung noch gesteigert werden dürfte. Lege man nun noch der Arbeit in England geradezu durch gesetzliche Beschränkungen der Arbeitszeit Hindernisse in den Weg, so sei es nicht unwahrscheinlich, daß bei der freien Maschinen— Ausfuhr, bei der leichteren Communication durch Dampfschiffe und Eisenbahnen und bei den allmälig schwindenden Vorurtheilen der Eng— länder, welche sie früher im Lande zurückhielten, eine Menge Arbeits⸗ kräfte ins Ausland wandern würden. Man habe gegenwärtig keine Kontrolle über Kapital, Maschinenwesen ünd Arbeit, und doch wolle man nicht allein Weiber und Kinder, sondern auch erwachsene Männer die Woche nicht länger als fünf Tage in Fabriken arbeiten lassen. Die Folgen einer solchen Maßregel in Verbindung mit dem freien Ausgang, den die jetzige Politik Englands seinem Ka? pital, seinen Arbeits- und Maschinenkräften gestatte, wären gefähr⸗ lich. Sir R. Peel gab zu, daß man die gesellschaftliche, sittliche und geistige Lage der arbeitenden Klassen verbessern müsse, aber er warnte das Haus zugleich davor, denselben durch die Beschränkung der Ar— beitszeit den Komfort des Lebens zu entziehen und sie dadurch für den Frieden des Landes in Der einzig richtige Weg, ihre Lage zu verbessern und ihren Charaf— ter zu vervollkommnen, sei der, daß man ihnen die Bedürfnisse des Lebens in reichem Maße verschaffe. Es würde aber das größte Wun⸗
der, das man erlebt, und das größte Phänomen sein, kas sich je ge⸗ zeigt habe, wenn die Fabrikherren der vier großen Industriezweige des
Landes, in denen man die Arbeitszeit beschränken wolle, für 5 Tage Arbeit sechstägigen Lohn zahlen sollten. Das könnte nur der Fall sein, wenn in diesen fünf Tagen wenigstens eben so viel Arbeit gelie⸗ fert würde, als jetzt in sechs, und die Kräfte der Arbeiter in solchem Maße anzustrengen, müßte weit verderblicher auf ihre Constitution wirken, als die sechstägige Arbeit für sechgtägigen Lohn. Des Ar— beiters Lohn sei des Arbeiters Einkommen, und' eine Verkürzung der Zeit, in welcher dieser Lohn verdient werde, wäre eine Einkommen Steuer für den Arbeiter, die ihn von 12 bis 16 pCt. drücke. Sir R. Peel brach hier seine Rede, der man mit großer Aufmerksamkeit zuhörte, plötzlich ab und erklärte nur noch, daß die vorgeschlagene Bill eine höchst unweise Einmischung in die Rechte und Privilegien der arbeitenden Klassen des Landes wäre. Das Haus theilte sich jetzt, und die Bill ward trotz so gewichtvoller Opposition mit 196 gegen 100 Stimmen zur Comité-Berathung zugelassen.
Die Antwort des Prinzen Albrecht auf die Adresse des Sena— tes der Universität Cambridge, worin ihm die Wahl zum Kanzler lautet folgendermaßen: „Herr Vice ⸗-Kanzler und
angezeigt wird,
Herren vom Senate! Ich danke Ihnen für die gütigen Ausdrücke, in welchen Sie mich von dem Ergebniß der letzten Kanzlerwahl der Universltät Cambridge benachrichtigt haben. Ich brauche wohl kaum
zu bemerken, nach einer so kürzlichen und öffentlichen Darlegung mei⸗
ner Gesinnungen und Gefühle hinsichtlich meiner Ernennung zum Kandidaten für dieses Amt, daß die folgenden Vorgänge durchaus ohne meine Genehmigung und ohne mein Vorwissen stattgefunden ha— ben. Die Absicht, mich als Kandidaten aufzustellen, wurde mir nicht früher bekannt, als bis die Zeit der Wahl da war und man die Vor- kehrungen, den Willen der Universität zu erfahren, bereits getroffen
hatte. Ich hätte ihren weiteren Fortgang durch die pereintorische Erklärung aufhalten können, daß ich unter keinen Umständen, falls ich gewählt würde, daß Amt eines Kanzlers übernehmen würde, aber eine solche Erklärung hielt ich nicht für ehrerbietig gegen die Universität. Die Wahl ist jetzt beendet, und eine Majorität der Universität, die eine große Anzahl ihrer um Kirche, Universität, Wissenschaft und Li— teratur höchst verdienten Mitglieder umfaßt, hat sich zu Gunsten mei⸗ ner Ernennung ausgesprochen. Ich habe deshalb beschlossen, das Amt anzunehmen, mit welchem die Universität mich betraut. Indem ich, diesen Entschluß faßte, bin ich sowohl durch eine achtungsvolle Rücksicht auf die Wünsche einer Majorität ihrer Mitglieder, als auch durch eine große Abgeneigtheit, die Universttät in die Nothwendigkeit eines neuen Kampfes zu versetzen, vor Allem aber durch die ernste Hoffnung bestimmt worden, daß es mir gelingen werde, durch eine eifrige und unparteische Verwaltung des Amtes, das ich übernehme, einen Anspruch auf das Vertrauen und das Wohlwollen der ganzen alademischen Körperschaft zu gewinnen.“ Die Nachrichten der indischen Post sind heute früh über Mar— seille hier angekommen, die über Triest fehlten noch.. Der Standard will wissen, daß der Minimum-Preis, zu wel⸗ chem der Schatzkanzler die Anleihe von 8 Millionen abzuschließen Willens war, 89 gewesen sei, so daß er demnach noch ein halbes
Zeiten von Handels krisen gefährlich zu machen.
—
Erbitterung des Volkes imm
richte und bei der durchaus
Aufläufe zu befürchten ständen, so bäten si geln zum Schutze ihres Eigen Von heute ab werden alle Verbrauch im Lande bestimmten F Staats⸗Eisenbahnen befördert werden. Lieutenant Waghorn ist mit der o vorgestern frü um Sz Uhr durch Mech Paris melden, daß der Courier über
neten Maßre
er zuerst und bauptsãchlich gegen sie
nothwendigen Erhöhung der Brodpreise
e um
vom Auslande
Marseille
thumg.
Ergreifung der geeig-
kommenden und zum
eldfrüchte unentgeltlich auf den
stindischen Post über Triest eln passirt.
Nachrichten aug
mit den ostindischen
Depeschen vorgestern Nachmittag durch Paris gekommen ist. Beide Touriere werden in London kurze Zeit hinter einander eingetroffen
sein, doch scheint es, daß der über Marseille diesmal
einige Stunden
Vorsprung gewonnen hat. (Vergl. oben London.) ssion hat sich dafür entschieden, daß die in dem Palast des Prinzen von Dram
Die Ausstellungs⸗ Kommi nächste Industrie⸗ Ausstellung
nien stattfinden solle.
Der liberale Kongreß will am 28 sammlung halten.
. — Die Allg. 3tg Elbe vom 22. Februar: zem von einer Protestation kau's gesprochen. nichts, als eine in all schwedischen Kabinets gemachte Mittheilung von dem wiener 18146. Die Stelle in der schwedi die sie mit dem Namen einer Pr ten, wäre beiläufig folgende:
tudes humaines dient mis les de modisier le
sten d. M. seine zweite Ver=
Schweden und Norwegen.
s dispositions d'un trait long temps les intérèts europens. die letzte Maßregel der Art sein werde. Aktenstücks berechtigt, wie versichert wird legung, wie sie gegeben worden, da de rennung Belgiens von Holland besch auf diese, als auf Krakau's Einverleib drei Höfe ward in Stockholm die sche Kabinet den von ihm in jener tungen denselben Sinn beigelegt habe, angenommen worden sei. ner Antwort vom Sten d. ihr Bedauern pretation, welche ihre Worte Versicherung ertheilt haben, daß sie von der welche die Mächte zu jener Maßregel bewogen, d daß ihre für die Zukunft ausgesprochene darauf bezogen habe, weiteren Modificationen solche Veranlassungen s
Revolutionsheerde an.“
den das Bett verlassen konnte Herstellung woh Der Erzherzog d' E Vernehmen nach, daselb vor einigen Tagen in
Florenz,
Schwedens Diese sogenannte
Die schwedisch
enthält nachstehendes Schreiben von der „Die öffentlichen Blätter haben vor kur= gegen die Einverleibung Kra⸗ Protestation war aber weiter gemeinen Ausdrücken gehaltene Antwort des auf die ihm von den drei konservativen Höfen Beschluß vom 6. November schen Erwiederung, otesta tion stempeln,
welche diejenigen, anführen könn⸗
Il est à regretter que les vicissi-
gouvernements
Erwiederung
erfahren hätten,
durch a
Feta tien
27. Febr. (A. Z.) In dem Befinden Ihrer Kaiserl. Hoheit der Prinzessin Luitpold ist eine bedeutende Besserung . treten, indem dieselbe bereits seil einigen Tage ;
lentgegengesehen werden
in Augenschein nahm, sollte
Frau getauft werden.
sehr häufig durch einen Kirchendiener verfreten
ste ist von hier nach st einige Zeit zu verweil Begleitung der Großher
Der
einer b darf.
und so
daselbst
destinè à régler Es sei zu hoffen, daß dies
Der übrige Inhalt dieses ebensowenig zu einer Aus- rselbe sich weit mehr mit der äftigt und mit mehr Nachdruck ung hinweist. Von Seiten der Anfrage gemacht: ob das schwedi⸗
zogin gerade das Kind einer armen
* — 2 dans la nécessitè pour
angestellten Betrach⸗
der von einigen Journalen e Regierung soll nun in ei⸗ über die böswillige Inter-
ausgedrückt und die
Wichtigkeit der Gründe,
urchdrungen sei, und
Hoffnung sich offenbar nur daß fernerhin keine Veranlassungen mehr zu der bestehenden Traktate eintreten mögen. Als ehe sie aber die
lle Länder zerstreuten
n auf mehrere Stun- aldigen vollkommenen
Pisa abgereist, um, dem
en. Als dieser Prinz das Battisterio
Erzherzog fragte nach dem Taufpathen und da bei armen Leuten in Ermangelung dessel 2
Kaiserl. Hoheit sogleich als Pathe an und ließ das Kirchenbuch eintragen. men Frau von dem unvorhergesehenen Pathen 16 Napoleonsd'or zu⸗
gesandt.
siebenstündiger Fahrt von Hannover hier an zahlreichen Versammlung und mit 80 Kanonen Den Zug begleiteten die Eisenbahn-Direktoren, Hoppenstedt, unser ständischer Deputirte, Stadtrich einige andere Personen, welche sich zu dem hie Festessen auf den Rathskeller begaben, dana und morgen wieder nach Hannover zurückkehr damit nun endlich die Fahrt auf der B selbe für den größeren Verkehr Ungewißheit, da der nicht festzustehen scheint; denn unlän tern eröffnet, daß man ihrer Pferde und Utensilien nicht vor GBörsen Na In Folge neuerer n se eiwas gewichen, ch fest blieb. Berliner Deng.
Berlin, 9. März. London sind unsere Cour Haltung der Börse ziemli
Am folgenden
Harburg, 6. März. ̃ unserer Eisenbahn die erste Lokomotive mit einem
gandels - und
und
zugänglich werden
früher hierzu angesetzte Termin, gst ist den betreffenden Posthal⸗
noch weiter bedür
Morgen wurden
ben diese Stelle hier
wird, so bot sich Se.
sich als solchen in der ar⸗
— ——— — —
Ei sen bahnen. Heute Nachmittag 3
Uhr kam auf
Personenwagen nach
wurde von einer
schüssen empfangen. der Regierungs⸗Rath
ter Franke, und noch rseits veranstalteten
ch bei uns übernachten en werden.
ahn eröffnet; wann aber die—
So wäre
wird, steht noch in der 1. April,
fe, sie daher ihre
dem 14. Mai verkaufen möchten.
obschon
EB örs März 1847.
chrichten.
iedriger Notirungen von
im Allgemeinen die
C.
Prozent erspart habe. Außer dem Angebote der Herren Baring und Rothschild soll auch noch ein anderes Angebot geschehen sein;
Fonds.
Pr. Cour. Brief. Geld.
J ö 8 Actien. *
Pr. Cour. Briet. 6Geld. Gem
man erfährt aber nicht, von wem es ausgegangen ist. Jedenfalls war es nicht so vortheilhaft, als die genehmigte Submission. Am Geldmarkte urtheilt man, daß die Regierung ganz klug gethan habe, die Anleihe in Zproz. Stocks zu machen, indem sie bei Kreirung neuer 34proz. Stocks gewiß nicht so gut weggekommen wäre.
.
Brüssel, 5. März. Die Repräsentanten-Kammer hat gestern die Diskussion des Gesetzentwurfs über das Münzwesen beendigt und denselben angenommen, nachdem der Finanz⸗Minister sich dem Amen⸗ dement des Herrn Cottis angeschlossen hatte, weicher verlangte, daß auf jedem Goldstücke Schwere und Gehalt angegeben werde. Die Kammer beschäftigte sich sodann mit dem Gesetzentwurf über die neue Vertheilung der Repräsentanten und Senatoren“
Der Justiz⸗Minister hat an alle General⸗Prokuratoren und Prokuratoren ein Rundschreiben erlassen, worin er ihnen empfiehlt, energische Maßregeln zu treffen, um möglichen Unruhen, die in Folge der Getraide-⸗Theurung entstehen könnten, vorzubeugen. In Brügge gährt es von neuem. Die Proclamationen bes Bürgermeisters haben die Aufregung nur gehemmt, aber nicht ganz unterdrückt. Auch in Brüssel sind die Behörden sehr wachsam, da sich das Gerücht verbreitet hat, es sei auf eine Plünderung des biesigen großen Getraidemarkts abge⸗ sehen. Die Bäcker der Hauptstadt beabsichtigen, wie es heißt, eine Eingabe an die Regierung, worin ste darthun wollen, daß die Brodtaxe noch wei⸗ ter erhöht werden müsse, sonst würden sie sämmtlich zu Grunde ge⸗ hen oder ihr Geschäft aufzugeben genöthigt sein. Da sich aber die
St. Schuld-Sch. Prämien- Scheine d. Seeh. à 566 TC. Kur- u. Neumärkk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen 35 Westpr. Pfandbr. J
Grossh. Pos. do.
do. do. 3
Pomm. Kur- u. Neum. do.! Schlesische do. 3 do. v. Staat ga- rantirt. Lt. B.
Gold al marco. Fried richsd'or. And. GIdm. à 5 Th. Diseonto.
Ostpr. Pfandbr. 5
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Erl. Anh. Lit. A.— do. do. Prior. Obl. 1 Berlin- Hamb.
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do. Prior. 4 do. Lt. B. — Rhein. Eisenb,. — do. Stamm-Prior. (voll eingezahlt) do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. Thüringer
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