1847 / 71 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Er sagte, daß es der Regierung niemals in den Sinn gekommen sei die Vermählung der Jafantin mit dem Herzoge von Mon tpenster könne den Interessen Spaniens nachtheilig sein, sie habe, vielmehr darin alle erforderlichen! Garantien gefunden. Schließlich erklärte er alle Gerüchte über eine Einmischung der Königin Christine in die Vermählung der Königin Isabella für völlig ungegründet.

Aecgzpten. :

Alexandrien, 21. Febr. Am 15ten d. ist die Karawane der

Pilger von Mefka in Kahira eingezogen. Nicht die geringste Spur

von Cholera, Gott sei warn Die früher von Mekka eingegangenen ĩ übertrieben.

2 147 mehrere Tage so stürmisches Wetter, daß das

österreichische Bampfboot, statt den 17ten d. erst diesen Morgen aas⸗

laufen konnte.

gandels und BGörsen Nachrichten.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 8. Män 1847.

gu Lande: Weizen 3 Nihlr. 14 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rihlr. 3 Sgr. Pf Roggen 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf., auch 2. Nihlt. 24 Sgr.; große Geiste 2 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; kleine Gerste 2 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rihlt. 16 Sgr. 10 Pf. Emge⸗ gangen sind 63 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rihlr. 20 Sgr. 5 Pf., auch 3 Rihlr. 15 Sgr. Pf. und 3 Rthlr. 12 Sgr.; Noggen 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf, auch 3 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 2 Rihlr. 12 Sgr., auch 2 RNthlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 16 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr.

13 Sgr. 10 Pf. Sonnabend, den 6. März. Das Schock Stroh 6 Rihlr. 10 Sgr., auch 5 Rihlr. 20 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr.“, auch 20 Sgr.

316

Während die öffentliche Armenpflege und zahlreiche Privat -Anstalten mit Anstrengung und Aufopferung bemüht sind, die große Noth der ärme-⸗ ren Klassen, welche durch die Theurung aller Lebensbedürsnisse erzeugt ist, und deren Folgen noch längere Zeit auf den Bedürftigen lasten werden, zu lindern, so weit notorssch Arme ihre Huͤlfe in Anspruch nehmen, besteht eine Klasse Dürftiger, welche aus achtungswerthen Gründen es scheut, die Kommune oder die Wohlthätigkeits An- stalten um Almosen oder Unterstüßzung zu bitten. Es sind dies die so—⸗ genannten verschämten Armen, die oft eben so bittere Neth leiden, als die, welche es über sich gewinnen, die öffentliche Armenpflege in An spruch zu nehmen.

Eben so entblößt von Erwerbsmitteln wie diese, genöthigt, die letzten Habseligkeiten zu veräußern oder zu verpfänden, nagt an jenen oft neben der äußeren Noth noch der innere Kummer, den sie über die Zerrüttung ihres Erwerbes, über die Nothwendigkeit empfinden, entweder zu hungern oder fremder Hülfe anheimzufallen.

Um diesen, den verschämten Armen unserer Stadt, auch eine Gabe in dieser Zeit der äußeren Noth durch die Wohlthätigkeit ihrer Mitbürger zuzuwenden, haben sich die Unterzeichneten vereinigt und beabsichtigen zu dem Ende eine Sammlung von Arbeiten und anderen Gegenständen, welche sich zu ciner Auestellung und zum Verkauf auf derselben eignen, zu veranstalten, dieselben in einem demnächst zu bezeichnenden Lokale auszustellen, dort zu veikanfen und den Erlös zur Vertheilung unter jene armen Familien in solche Hände zu legen, welche durch ihren Beruf von den Stätten verborgener Noth Kenniniß erlangen, und denen das öffent= liche Vertrauen dahin zur Seite steht, daß sie jenen Zweck in möglichst aus- gedehntem und gerechtem Meße erfüllen werden.

Die Uniterzeichneten richten daher die ergebenste Bitte an Alle, welche eine Gabe zu diesem guten Werle schenken wollen, die hierzu bestimmten Gegenstände bis zum 9. April an eine der Unterzeichneten gelangen zu las⸗- sen, indem der Beginn der Ausstellung und des Verkaufs gegen den 12. April beabsichtigt wird.

Der Erlös und die Zahl der unterstützten Familien würde demnächst zu seiner Zeit bekannt gemacht werden.

Berlin, den 9. Marz 1847.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 11. März. Im Opernhause. 31ste Abonnemente- Vorstellung. (Letzte Vorstellung des nachbenannten Balle. anter Mitwirkung der Mad. Cerrito⸗Saint-Leon und des Herrn Saint-LCon): Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und 5 Bildern, von J. Perrot. Musik von C. Pugny. (Mad. Cerrito-Saint-Leon: Esmeralda; Herr Saint⸗Leon: Peter Gringoire.) Vorher: Der Verschwiegene wider Willen, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus⸗Preisen verkaust: nr

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Per .. 1 Riblr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Nanges 1Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi⸗ theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Im Schauspielhause. 40ste französische Abonnements⸗Vorstellung. La Gageure imprévue, comédie en 1 acte, du théätre-frangais, bar Seaine. Les vieux péchés, vaudeville en 1 acte, par MMI. Mélesville et Dumanoir. Monsieur et Madame Galochard, vau- deville comique en 1 acte, par M). Duvert et. Lauzanne.

Freitag, 12. März. Im Dpernhause. Z2ste Abonnements-Vor⸗ stellung. Auf Begehren: Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abth., von W. Friedrich. Musik von Fr. v. Flotow. (Herr Tichatschek: Alessandro Stradella.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus-= Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ʒ in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, Ü Rihlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten

——ovo 6

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 6. März. Niederl. virkl. Sch. 573.

3975 do. 355. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Foln. . Preuss. Pr. Sch. —.

455 Russ. Hope 88.

Antwerpen, 5. März. Zinsl. Neue Anl. 1755.

Frankfurt a. M., 7. März. 59760 Met. 107. 3. 1887. 1885. Bayr. Bank-Aetien —. Hope —. PFoln. 300 FI. . do. 500 FI. 794 6.

Ha mbu rg, 8. Mürz. Bank-Actien 1570 kr. Engl. Russ. 1065. 105. London, 5. März. Cons. 390 860 893. Bel. 96] 953. Neue Anl. 235. 23. Ausg. Seh. 175. 163. 2395 Holl. 583. 3. Port. 34. 33. Paris, 6. März. 576 Rente fin eour. IIS. 80. 396 do. fin cour. 78. 35

Passive 51. 43.

Neapl. . 39h span. 345. Pass. —. Wien, 7. März. Bud. Fest. 984.

Nordb. 175. Gloggn. 121. Moeil. 1081. Liv. 94.

Gräfin Annim, Pariser Platz Nr. 6. von Bloch, Hofdame, Wilhelmsplatz Nr. 8. H. Kauffmann,

5 Ih Span. 172.

ae enn, n. Neue Grünsiraße Ni. 17. Stiegl. 7 G.

Int. H7 d ke. Generalin von Luck,

Leipziger Platz Nr. 14. Gräfin Pourtalis, Leipziger Straße Nr. 3. Geheime Räthin Reinhard, Bellevue⸗ Straße Nr. 112. Gräfin Saldern, Behrenstraße Nr. 46.

Generalin von Tümpling, Hinter dem neuen Packhofe Nr. 2.

Amalie Beer, Thiergarten.

Geheime Räthin Carl, Zwirnstraße Nr. 1 u. 2. Ober Büigerm. Krausnick, Kunrstraße Nr. 52. Gräfin Münster, Wilhelmestraße Nr. 70. Gräfin Redern,

Unter den Linden Nr. 1.

den müssen.

Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

6 Inhaber ö reservirten Billets werden ersucht, solche bis Donnerstag, den 11ten d. M., Mittags 2. Uhr, im Billet Verkaufs⸗ Büreau abholen zu lassen, widrigensalls diese anderweit verkauft wer Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf=

bewahrt werden.

w Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Stadträthin Reimer,

Im Selbstverlage der Expedition.

Wilhelmsstraße Nr. 73. Gräfin Stolberg, Wilhelmsstraße Nr. 79.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

1967 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 29. Oltober 1846.

Das hierselbst in der Taubenstraße Nr. 32 belegene und im Hypothekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 13. No. 927. auf den Namen des Rentiers Joachim Gottfried Giese eingetragene Grundstück, gerichtlich ab geschätzt zu 20,688 Thlr. 20 Sgr. 2 Pf., soll

am 3. Juni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusion vorgeladen.

1058 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 13. November 1846.

Das hierselbst in der Schützenstraße Nr. 15 belegene, im stadtgerichtlichen Hopothekenbuche von der Friedrichs stadt Vol. 20. No. 1421. auf den Namen des Kauf⸗ manns Louis Otto verzeichnete Grundstück, taxirt zu 29, 073 Thlr. 2 Sgr. 2 Pf., soll

am 1. Julius 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

207 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Februar 1847. Das dem Destillateur Johann George Ferdinand Katsch gehörige, in der Markgrafenstraße Nr. 94 hier selbst belegene, im Hypothelenbuche des Königl. Stadt- gerichts von der Friedrichsstadt Vol. 3. No. 178. ver- zeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 37,581

Thlr. 28 Sgr. 10 Pf., soll

am 5. Oftober 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

208 Nothwendiger Verkauf.

Stadigericht zu Berlin, den 20. Februar 1847.

Das dem Kürschnermeister August Ludwig Bretsch

ehörige, hier in der Königestraße Nr. 54 belegene und , , a , Königsstadt Vol. II. No.

verzeichnete Grundstück, gerichili schä bs ir ee nl seͤerichtich abseschät z am 7. Oktober 1847, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzuseben.

Die dem Aufenthalt nach unbekannten Gläubiger, verwittwete Uhrmacher Funcke, Louise, geb. v. Puch, und der Inspektor Georg Ludwig Beuster, jetzt dessen Erben, werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

Ruhrort Crefeld⸗ Kreis Gladbacher Eisenbahn.

n Folge der in der letzten General- Versammlung unferer Gesellschast vorgenommenen Wahlen besteht die Direction gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern:

dem Landrath Leys ner in Cre feld,

Kaufmann Wilhelm Wiesmann in Ruhr⸗

ort, Referendar Hoeninghaus in Crefeld, Kaufmann Hugo Haniel in Ruhrort, Geheimen Kommerzien Rath Diergardt in Vierssen, . Kommerzienrath Seyff ardt in Crefeld,

; men, Carl Schmoelder in Rheydt,

und au

dem Kaufmann Earl Wies mann in Ruhrort, Heinrich Hermes in Crefeld, Wilhelm Crous in Crefeld, Wilhelm Specken in Dülken, Alphons Haniel in Ruhrort, Carl Sohmann in Crefeld, 31 y Carl Busch in Gladbach, als Stellvertretern, was in Gemäßheit des §. 19. des Gesetzes vom 9. November 1843 hierdurch zur allge— meinen Kenntniß gebracht wird, mit dem Bemerken, daß der Verwaltungsrath durch die Herren Kaufmann Friedrich Klewitz in Ruhrort,

y Carl Haniel daselbst, Bürgermeister Vinmann in Meurs,

* Preyer in Vierssen, Kommerzienrath von Beckerath in Crefeld, Kaufmann Johann Hermes daselbst, Kommerzienrath Franz Haniel in Ruhrort, Kaufmann Carl Liebnecht daselbst,

Geheimer Regierungsrath von Sybel in Düs— selLdorf,

Rittergrtsbesitzitr Balthasar Herbertz in Uer⸗ dingen,

Bürgermeister Büschgens in Rheydt,

Koammerzienrath Croon in Gladbach,

Med. Doctor Schneider in Crefeld,

Landrath Foerster in Kempen und

Kaufmann Moritz vom Bruck in Crefeld,

und den Stellvertretern:

Kaufmann Caspar von Eicken in Ruhrort,

. Max Haniel daselbst,

v Heinrich Schroers in Crefeld,

v Paul Jacob Preyer in Vierssen,

. Moritz de Greiff in Crefeld, Kommerzienrath Johann Kaibel daselbst, Justiz-⸗Kommissar Johann Michels in Ruhrort, Kaufmann Julius Klingholz daselbst,

. Friedrich Wilhelm Greef in Süch—

teln,

Mathias Gierlings in Dülken, Steuer-Einnehmer Dürselen in Vierssen, Kaufmann Wilhelm Prinzen in Gladbach,

J Wilhelm Schramm in Creseld, Med. Doctor Ludwig Forsbechk in Süchteln

und Kaufmann Franz Wilhelm Koenigs in Dülken

gebildet wird. Creseld, den 3. März 1847. Die Direction der Ruhrort Crefeld ⸗Kereis Gladbacher Eisenbahn.

Ludwigshafen ⸗Bexbacher los y Eisenbahn.

Laut uns von den Herren v. Haber

C Söhne in Karlsruhe und W. H. La— Fedenburg C Söhne in Mannheim er— Wtheilter Vollmacht, sind wir beaustragt, die 7ie Einzahlung auf die Actien der 8 . Eisenbahn mit

.

10 99 oder Fl. 50. abzüglich Zinsen J. demnach 43. pro Actie

, .

Wir ersuchen die Besitzer, die beireffende Zahlung hi, 15. März, spätestens aber bis 15. April d. J. mi 4 96 Verzugszinsen, vom 15. März an gerechnet, Vor- mittags von 9 bis 12 Uhr, in unferem Comtoir, Lin- den Nr. 27, zu leisten, und die einzuzahlenden Stücke mit einem Verzeichnisse nach Nummernreihe, Lit. A. von Lit. B. getrennt, zu versehen. Die ung eingereich= ten Actien werden wir den Inhabern binnen lfürzester Zeit wieder zurückstellen.

Berlin, den 10. Februar 1847.

Hirschfeld C Wolff.

Allgemeiner Anzeiger.

in Empfang zu nehmen und auf den Actien darüber zu

Literarische Anzeigen.

1211 So eben erschien in meinem Verlage und ist durch alle Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin vorräthig

bei E. H. Schroeder, Linden 23:

1 * :

Clemens der Vierzehnte. Ein Lebens- und Charakterbild. Gr. 12. Geh. 12 Sgt.

Motto: Als Du starbst, der Du so glorreich sür der Menschheit Wohl gestritten, Trauerten die Menschen, Clemens, jubel⸗ ten die . Leipzig, im Februar 1847. . ; F. A. Brockhaus.

Bei C. W. Leske in Darmstadt ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, vorräthig bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg:

Die reformatorischen Schriften 2061 Dr. Martin Luther's ! in chronologischer Folge, mit den nöthigsten Erläute— rungen und einer Biographie Luther's zum Gedãächinisse des 18. Fibruars 1846 herausg. von Dr. K. Zim- mermann, Großherzogl. Hess. Hosprediger. 1. und 2. Band. 36 Bogen gr. Ler. 8.) (elegant geh. 2 Thlr. Preis des ganzen, aus 4 Bänden bestehen den Werkes 6 Thlr. Wir übergeben hiermit die zwei ersten Bände eines Werkes der Oeffentlichkeit, das in der That der größ · ten Theilnahme würdig ist. Der Hr. Herausgeber hat damit zum erstenmale die Aufgabe gelöst, die allmälige Entwickelung Luthet's, als Resormgiors der Kirche, durch ihn selbst, mit seinen eigenen Worten darzulegen und so ein ununterbrochenes Bild der großen Bewe⸗ gungen zu entwerfen, zu denen er durch sein lühnes Wort den Anstoß gab, und an deren Spitze er beinahe 30 Jahre lang stand. Was die Ausstattung des Werkes betriffi, so ist diese besonders in Betracht des so niedrigen Preises eine wahrhaft schöne zu nennen. Die weiteren Bände solgen in kurzen Zwischenräu— men nach.

2101 ;

Firmin Didot Ereres, Libraires et Impri- meurs de l'Institut à Paris, empsehlen fär das ern-= stere Studium der französischen Sprache:

Génin, F., Lexique compars dela Lan-

. .

ue de Moliere e. a Eericain- Ja XVlle siècle, suivi d'une lettre M. A. F. Didot, sur quelques points de 12 Ehilolasi frangaise. (Ouvraße Cour d nn* Ea“. 12In-=

rirut.) 1 vol. gr. in 8. 2 6 20 Sgr. Joseph de Malvin- Caxzal, rOnOlIll-

ciation de la Langue frangaise * XIXe steile as:

dans de langage soutenu que dans la Conversation qhaprès les rèsles de la proso= die, celles du Dictionnaire de l' Académie, les lois grammaticales et celle, de Lusage et du gon. 1 vol. gr. in 8. 2 Thlr. 10 Sgr.

O guvres de G. G. Erienne (de l'Acadèémie frangaise) avec des notices et des éclaireisse-

üienta. T. JI. 1 Thlr. 20 Sgr. Vorräthis in Berin bei E. II. Schroe-

der, Linden 23, A. Asher . Co., Schneider C Co., A. Duncker, E. S. Mittler, Nicolaische Buch-

handlung etc., in Stettin bei Leon Saunier.

i990 p] Ein Kursus der Provenzali⸗ schen Sprache und Literatur sir

Anfänger beginnt bei mir den 16. März. Das Pre⸗ gramm darüber wird gratis ausgegeben Franz. Straße Nr. 11. Dr. C. A. F. Mahn.

Sonnabend, den 13. Märr 1847, 200 Abends 7 Uhr, im Saale der Sing - Akademie: Viertes und letztes

, gegeben von

Alexander Dreyschock,

unter gefälliger Mitwirkung der serl. B ũ hrin g., Prl.

Aug. Loewe, S8ga. Maberlini, Fil. Miller,

Frl. Zs chies che und der Herren KRotzold und Monari.

1) 2. Andante und Veloce aus der F moll-Fantasie, h. Rhapsodie, komponirt und vorgetr. vom Konzertge ber. 2) Duo von Donizetti, gesungen von Signora Ma- berlini und Signor Monari. 3) Romance quasi Introduzione er kondo di bravura, komponirt und vorgetr. vom Ho nzert 8e ber. 4) Duett aus der Oper: Belmont und Constanze, von Mozart, gesungen von Frl. Miller und lerrn h otzold. 5) 2. Scherzo von Reilsiger, . vom b. Rhapsodie vom Kongzertgeher, Konzerigeb. 6) 2 Teraette, komponirt von Tiehsen, a. Frühling „Schneeglöckchen thut läuten“, b. Alphorn „Ein Alphorn hör' ich schallen“, gesungen von den Damen hring, Auguste Locwe und Zs chies che. 7) a. Impromptu, b. Variationen über „God

save ihe Queen“ sür die z vom linke Hand, RK onzertgèe ber, Numerirte Billets à 1 Thlr. sind in der Muꝛika- lienhandlung der Herren Bote C. Bock, Jäger- strasse No. 42, und Abends an der Kasse zu haben. Anfang 7 Ulir, Kassen-Erösffnung 6 Uhr.

komponirt und vorgetragen

2021 (E in ges an dt.) C Die Rheumatismus-Ableiter von Eduard Grols in Breslau

besitzen die Eigenschäast, da s sie schnell und beru- higend das Uebel entsernen, indem sie das Ueber- mass des elektrischen Fluidums, welches allen rheu- matischen Leiden zum Grunde liegt, schmerzlos entfernen, nicht aber wie in No. 54. der Spener- schen Leitung durch ein Versehen des Setzers mit Sperrschrist zu lesen ist „s chmerzliech“. Es kann wohl mit Gewissheit darauf gerechnet werden, dals sehr viele Personen, welche die Gro (sschen Rheumatismus-Ableiter bereits versuchten, ja selbst viele unserer geachtetsten Herren Aerzte, die von diesem Mittel bereits Noti genommen haben, als Zeugen dafür austreien, dass dasselbe bei seinen Operationen sich als sehm eeræzstillen d bewährt

hat. C. W. Es 3linger.

Dass Abonnement beträgt:

2 kthlr. für 4 Jahr. .

Die Allgemeine Preußische Zeitung wird, den getroffenen Einrichtungen zufolge,

ständig und mit aller Beschleunigung mittheilen.

Auflage gleich zu Anfange des Quartals danach bemessen können.

Wir bitten daher die respektiven Abonnenten ihre B

Allgemeine

Alle Post--Anstlalten des In⸗ und Auslandes nehmen geslellung auf dieses glatt an, sür gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs siraße Ur. 72.

Berlin, Freitag den 12ten März

Aͤn die Leser.

Nummern vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations-Preis beträgt 2 Rthlr. Preu

Jahr. 8 Rthlr. 1 345. ? ;

in allen 1235 der Monarchie

ohne Preis - Erhohung. Ansetkions-Gebühr fuͤr den Raum einer Zeile des Allg. *

Anzeigers 2 Sgr. 1

1847.

die Verhandlungen des bevorstehenden Vereinigten Landtages voll⸗ end estellungen gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Später, nach Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen

ß. Eour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition

n, , Nr. ö. von Anfang des künftigen Quartals an Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhaib der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die adtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-A emtern.

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 25 Sgr.

J n hatt.

1 heil, nland. Provinz Posen. Ernennung des Landtags- halls.

Dentsche Bundesstaaten. Köni eu Baye . .

6 J 9 vern. Bekanntmachung der theologischen Fakultät. Das Memorandum, die öffentliche Mei⸗ nung und die Straßen-Tumulte. Frühe Schließung einiger Vorlesun- gen der Univerität. Erklärung der Münchener Zeitung. Be⸗ richtigung in Betreff der Bewaffnung von Um und Rastadt. = Kön ig⸗ reich Hannover. Landtag. Großherzogthum Baden. Der Stagts⸗-Minister von Reizenstein .

Frankreich. Paris. Deputirten⸗Kammer. Duvergier de Hauranne's Vorjchlag. Angebliche Gründe zur Reise der Königin Christine nach Paris. Urlaub Bresson's. Erledigung des Streits auf der Bi— dassogc. Cabrera. Marktzustände. Brodveriheilung. Ver mischtes. J j

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Parla— ments Verhandlungen; Neues Strafspstem; Abschaffung der Depor— tation; Irländische Angelegenheiten. Unruhen in Schottland. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Der Gesetz Entwurf über die Vermehrung der Senatoren und Nepräsentanten⸗ Zahl. Kredit- Bewilligungen. Begutachtung der Porto- Reform -Voischläge. Maßregel hinsichtlich der Brod⸗Theurung. Vermischtes.

Schweiz. Kanton Luzern. Verurtheilung.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Graf Bresson; die Königin Chri—= ine; Ernennungen; Adreß-Debatten; der Espasol über die Lage Spaniens.)

Griechenland. Athen und Ancona. Die Differenz mit der Pforte.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Briefe aus 6 (Der Fonds- und Actienmarkt. und Amsterdam. (Börsen⸗ und Marktbericht.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Land- und Stadtrichter Buerdorff in Spremberg den Charakter als Justiz⸗Rath zu verleihen.

Bekanntmachung.

Zufolge einer Benachrichtigung der Kaiserlich österreichischen Postverwaltung können Briefe aus Preußen

A. nach den englisch-ostindischen Besitzungen und Schutzstaaten, so wie nach Hong-Kong in China;

B. nach allen anderen Orten des chinesischen Reiches, und

C. nach allen über Ostindien hinaus gelegenen Ortschaften

vom 1sten d. M. ab, auf dem Wege über Triest und Alexandrien, unter folgenden Bedingungen befördert werden.

Die Korrespondenz ad A muß bis Alexandrien, die Korrespon— denz ad B und C dagegen bis zum überseeischen Landungshafen (in Ostindien oder China) frankirt werden.

Das Porto stellt sich, wie folgt, zusammen:

1) aus dem conventionsmäßigen preußischen internen Porto für die durch Oesterreich trausitirende Korrespondenz, welches beträgt:

4. für die Post⸗Anstalten im Regierungs- Bezirk Posen, der Provinz Schlesien und den Kreisen Sorau und Sprem— berg 6 Kr. oder 27 Sgr.

b. für alle übrigen Post-Anstalten östlich der Weser

12 Kr. oder 47 Sgr. und c. für die Post⸗Anstelten westlich der Weser 16 Kr. oder 57 Sgr.

6 en einfachen nicht über H Loth wiener Gewicht schweren

rief;

2) aus dem österreichischen Transit⸗Porto vom österreichischen Ein- angspunkte bis Triest von 12 Kr. oder 47 Sgr. fr jeden bis 1 Loth wiener Gewicht schweren Brief;

Z) aus dem österreichischen See⸗Porto von Triest bis Alexandrien im Betrage von 24 Kr. oder 8.7 Sgr. für jeden bis J Loth wiener Gewicht schweren Brief;

4) aus dem englischen See⸗Porto von Alexandrien bis zum über⸗ seeischen Landungshafen für die Korrespondenz nach den unter B. und C. genannten Ländern. Dasselbe beträgt

für die Korrespondenz ad B 30 Kr. oder 105 Sgr. und für die Korrespondenz ad C. 40 Kr. oder 14 Sgt. für . i 1 36 3 Gewicht schweren Brief. ei schweren Briefen tritt eine verhältnißmäßige Erhöhung d * . ö hältnißmäßige Erhöhung der ür die über Triest zu versendenden Zeitungen, welche unter Kreuzband verpackt sein müssen, ist außer dem i unter . bestimmten preußischen internen und österreichi⸗ . ransit- und Seeporto an englischem Porto zu er-

1) für Zeitungen nach Ostindien vr i h ;

2) . über Ostindien 6 ., w zeitungen... . ...... . 1239str. oder 4 Sgr.

zen . obgedachten Ländern lber Oesterreich nach 223 n Briefe müssen seitenz der Absender his Aiexan=

drien franlirt werden. Die diesseitigen Adressaten haben daher für ö. Briefe nur das oben ad 1, 2 und 3 erwähnte Porto zu ent— richten.

Da die in Rede, stehende Korrespondenz bei der Beförderung über Triest ihren Bestimmungsort schneller erreichen kann, als auf den bisher benutzten Speditsons-Routen über Marseille oder über

worden, alle Briefe nach den obgedachten Ländern der Kaiserlich österreichischen Post⸗ Verwaltung auszuliefern und das Porto dafür nach den vorstehenden Bestimmungen zu erheben, sofern auf der Adresse nicht ausdrücklich der Beförderungsweg über Marseille oder über England vorgeschrieben sein sollte, in welchem Falle die Post— Anstalten dieser Vorschrift unbedingt Folge zu geben haben. Berlin, den 8s. März 1847. General⸗Post⸗Amt.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und kom- mandirende General des 1sten Armee⸗Corps, Graf zu Dohna, nach Königsberg i. Pr.

Der General- Major und Commandeur der Sten Infanterie- Brigade, von Voß, nach Frankfurt a. d. O.

Uichtamtlicher Theil. Jn land. Provinz Posen.

von Gärtringen auf Betsche zum Landtags⸗-Marschall für die Pro- vinzial⸗Ständet des Großherzogthums Posen und zu dessen Stell⸗ vertreter den Kammerherrn Grafen Hellodor Skorzewski auf Proch- nowo zu ernennen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Die theologische Fakultät der Uni= ver sität in München hat nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Mit Bezug auf die in vielen Blättern verbreiteten, namentlich auf die aus der Augsb. Abendzeitung auch in die Allg. Zeitung über— gegangenen, das . Urtheil irreleitenden Insinuationen, als hätten an den Stra en-Erzessen am 1sten d. M. „meist Theologen“ sich betheiligt, findet man sich veranlaßt, in Gemäßheit der vom aka— demischen Senat erhobenen Sachlage zu erklären, daß, wie überhaupt nicht die Fachstudenten, so auch nicht die Kandidaten der Theologie daran theilgenommen haben. München, 5. März 1847. Dr. Fr. Reithmayr, d. 3. Dekan der theologischen Fakultät.“

Die Allg. Zeitung enthält einen Korrespondenz- Artikel aus München, worin der Inhalt einer vor einiger Zeit bekannt gemach⸗— ten „allen Merkmalen nach offiziellen“ Zufammenstellung der ver⸗— schiedenen, theils von Sr. Majestät dem Könige selbst, theils von den Behörden ausgegangenen Maßregeln zur Erleichterung des Noth— standes (S. Nr. 55 der Allg. Ztg.) mit dem Inhalte des angeb⸗ lich von vier Königlichen Ministern an die Person des Monarchen . Memorandums, „welches urplötzlich nicht in Hunderten, ondern in Tausenden von Kopieen in alle Klassen der Bevölkerung verbreitet worden“, zusammengestellt und letzteres Dokument demge⸗ mäß einer Beleuchtung unterwerfen wird.

„Der Verfasser jener storrespondenz“, heißt es, „hat thatsächlich wie in Ziffern unbestreitbar dargethan, daß, gleichwie Bavern, zu seinem Glück, bis jetzt von den materiellen Zeitübeln unter allen deutschen Staaten am wenigsten heimgesucht worden, so in Bayern gleichwohl verhältnißmäßig das Meiste zur Abwehr wirklicher Noth geschehen ist, oder, mit anderen Worten, Bapern hat nach der fraglichen ,, die sichersten Bürg⸗— schaften für die Zukunft, und Baherns König, dessen Namen ruhmvoll die Nachwelt nennen wird, erscheint gemäß jener thatsächlichen Beweisführung wie ein unversiegbarer Born des Segens für das Land. Was soll nun der unbefangene Leser denlen, liest er den schroffen Gegensatz davon in dem erwähnten Memorandum? Dasselbe läßt die öffentlichen Zustände in Bayern als die düstersten erscheinen; es kennt nur Abgründe, an denen wir Alle stehen sollen, es malt uns nicht blos die Zukunft, sondern selbst die Gegenwart mit

Farben, so grell, als wäre eine revolutionaire Katastrophe bereits im Anbruch. ; wissenhaft gehalten, und die Wolke, welche sich über unsere 26 sität gefammelt hatte, ist dadurch vollends zerstreut worten, Dan

Woher dieser entsetzliche Kontrast? Viele Fragen drängen sich da auf ein- mal dem unbefangenen Beobachter auf. Zunächst: ist das Memorandum echt oder unecht? Wir enthalten uns gern jeder Erörterung darüber, da man im Bejahungsfalle sich zu der traurigen Pslicht berufen erachten müßte, die ungeziemende Sprache und die Verbreitungsmöglichleit scharf ins Auge zu fassen. Aber welchen Zweck kann der oder sönnen diejenigen gehabt nn, welche dieses Memorandum so hastig und in solcher Menge unter die Massen zu bringen gewußt haben? Um ihnen nicht den schweren Vorwurf geflissentlicher Appellation an öffentliche Demonstrationen ausbür⸗ den zu müssen, wollen wir uns mit der Antwort begnügen, daß sie wohl

Einer Bekanntmachung des Ober-Prä⸗ sidenten zufolge, hat Se. Majestät der König geruht, den Kammer- herrn und Rittergutsbesitzer Ferdinand August Rudolf Freiherrn Hiller

Wortes, das ist nunmehr gerade seit einem Decennium das Losungswort, um welches sich alle und jede Opposition in Bapern dreht, und es verlohnt sich wohl der Mühe, diesem Gespenst ein wenig näher ins Auge zu sehen.

Nachdem im Jahre 1837 vom Rhein her die ersten Impulse zur „Erweckung

und des Unterrichts. Die l Vorlesungen der beiden philosophis

lediglich jener so häufig vorkommenden Bereitwilligkein gehuldigt haben mö⸗ gen, demjenigen Publifum, welches sich nun einmal an dergleichen Din⸗

gen zu weiden pflegt, eine ganz außerordentliche Freude zu bereiten.

Ernster aber müssen wir bei dem i, . Punkte verweilen, bei dem,

was das Memorandum im schneidendsten Gegensatze zu dem Inhalte der offiziellen Korrespondenz vom 20. Februar zur Parole des Tages erhebt bei der unumwunden hingestellten Behauptung, daß sich ganz Bayern, und besonders die Haupt und Residenzstadt München, im Zustande offenbarer Aufregung befinde. Aufregung ja Aufregung im vollsten Sinne des

des lonfessionellen Bewußtseins“ gegeben worden waren, währte es nicht mehr lange bis zum Rufe der Opposition in Bayern über Aufregung unter

England, so sind sämmtliche preußische Post⸗ Anstalten auge wie sen dem protestantischen Theile der Bevölkerung. Als im Jahre 1843 der

Abgeordnete Baron Rotenhan mit Dr. Harleß an der Spitze der protestan⸗

tischen Abgeordneten die Kniebeugungsfrage an die Kammer brachte, aber⸗

mals der nämliche Ruf über Aufregung nicht nur unter den Protestanten

des Königreichs, sondern auch unter allen jenen Katholiken, die des Landes Wohl und Heil nicht lediglich von den Ultras her erwarten. Endlich im verwichenen Jahre, als die Abgeordneten Bauer und Wagner die prote— stantischen Beschwerden auf ständischem Wege an die Krone zu bringen suchten und auf anderer Seite der berüchtigt gewordene Adressensturm an- gefacht wurde, weithin durch die Reihen derselbe Ruf ertönend! Und gegen wen war in allen diesen Fällen der bedeutungsschwere Ruf gerichtet? Ge- gen das geheiligte Haupt des verehrten Monarchen gewiß nicht! Es war der Noihschrei der sich gedrückt wähnenden Partei gegen die ver- meintlich obherrschende Partei! Aber jetzt? Aber der heutige Ruf? Das constitutionelle Deutschland, im verfassungsmäßigen Leben noch so jung, berust sich gern, und nicht mit Unrecht, in allen prinzipiellen Fragen auf die alten Erfahrungen im verfassungsfreien England. Dort nun, wie wir es erst in jüngster Zeit erfahren haben, werden parlamentarisch un- möglich gewordene Kräfte ihren siegreichen begünstigten Gegnern gegenüber zu oppositionellen Gewalten, ohne daß die über den Partelen thro— nende und unantastbare Macht je ins Spiel gezogen würde! Warum fin⸗ det gerade dieses maßgebende Beispiel keine Nachahmung bei uns? Weil die jetzt sich gedrückt wähnende y, weder im Siege, noch bei einer Niederlage Mäßigung kennt. a, es herrscht gegenwärtig, nicht im Lande, wohl aber hier in München eine unverkennbar große Auf— regung, die in ähnlichen Fällen überall übliche Aufregung der Ko— terieen, leider aber gegen sonstige Wahrnehmungen hier mst dem Un— terschiede, daß sich diese Aufregung nicht auf die Koterieen als solche beschränken will, sondern von der, wie gesagt, dem Gesetz der Mäßigung nur ungern sich beugenden Partei auch den Massen mitgetheilt wird, so daß sie ihre Schranken überschreitet, selbst auf die Gefahr hin, sich mit dem Koth des heraufbeschworenen Straßen-Auflaufs zu beschmutzen. Noch voll von dem Gedanken an schwer errungene Siege, können und mögen sie das Gefühl, einmal die Ueberwundenen zu sein, nicht ertragen, können und

mögen daher auch mit der Wiederaufnahme des Kampfes auf parlamen⸗

tarischem Felde nicht warten, bis ihnen die nenen Gegner die Spitze bieten

werden. Daher nehmen sie die Zuflucht zu einem Phantome, das in er-

schreckender Gestalt und gegen alle gesetzliche Ordnung dem Publikum vor-

geführt wird, das aber der Ruhige und Parteilose nicht sieht, daher zu

fürchten gar nicht in Versuchung kommt., ö .

Demselben Blatte wird aus München vom 5. März geschrie ben: „Die Berichte über die Unruhen, welche am 1. März hier stattgefunden haben, sind, als von nicht genau unterrichteten Indivi- duen ausgehend, in mannigfacher Weise ungenau und übertrieben, besonders insofern sie den Antheil der studirenden Jugend betreffen. Die deshalb gepflogenen Untersuchungen haben bereits herausgestellt, daß dieser sich in der gewöhnlichen Sphäre akademischer Sympa⸗ thieen und Antipathieen zwischen Vivat⸗ und Pereatrufen gehalten und seitens der Studirenden einen ernsten, namentlich politischen Cha⸗ rakter weder anfangs getragen noch später angenommen habe. Auch sind in Folge davon von den 6 verhafteten Studenten zwei gleich am nächsten Tage wieder auf freien Fuß gestellt worden, zwei andere heute. Nur noch zwei sind also gefänglich zurückgehalten, welche sich, wie wir hören, an den späteren Unruhen in anderen Theilen der Stadt auf eine mehr sträfliche Weise be⸗ theiligt hatten. Uebrigens sind zufolge Allerhöchster Verfügung vom 1. März, wie es scheint, um die Studirenden mit denjenigen, welche ihre Arglosigkeit zu sträflichen Zwecken mißbrauchen möchten, außer Berührung zu bringen, die Semestral⸗Prüfungen der beiden philo⸗ sophischen Jahres⸗Course, welche gewöhnlich drei Wochen erfordern, auf den Anfang des nächsten Semesters verschoben, und ist dadurch für die Studirenden dieser beiden Course, unter denen die Bewegung allein stattfand, der Beginn ihrer Vakanz um so viel beschleünigt worden. Von allen Seiten hören wir mit Bestimmtheit, daß es den Lehrern und,. Behörden der Universität, welche in jenen bewegten Tagen amtlich mit den jungen Leuten zu verkehren hatten, sehr leicht war, sie über die Natur der Vorgänge, welche sich an ihre Unruhen von anderer Seite geknüpft hatten, aufzuklären und von ihnen die auf

Ehrenwort gegebene Zusage zu bekommen, daß sie sich in keiner Weise und unter keiner Voraussetzung an irgend einer Störung der öffentlichen Ruhe betheiligen würden. Sie haben diese Zusage ge⸗

auch der erfahrenen Thätigkeit des Rektors und des akademischen Senats, der rücksschtsvollen und schonenden Behand ung der Sache

durch die Königlichen Polizeistellen und der eben, so humanen und ; ; des gerade in diesen kritischen besonnenen Haltung und Einschreitung öeserluns des Kultus

; e. ; nen Tagen seine Thätigkeit , ,,

chen Kurse, die in dem Atrium der elte studirende Jugend derselben

, ,, 5 Fakultät mit einer die Verhält-

von dem Dekan der philosop

niffe frei und nachdrüch lic behandelnden Abschieds⸗ Rede entlassen und

trlunfè' sich unter lautem und enthusrastischem Rufe: „Es lebe der

König!“ ; r . ; ĩ olit. 3tg. enthält folgende Erklärung: 6. n. pin; hier stattgehabten bekla

der am e genswerthen ö ein, wie es scheint, absichtlich verbreitetes rr .