1847 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ebemaligen Sädpreußischen Regierung zu Posen vom 1. Dezember 1798 und einer vidimirten Abschrist des Pro⸗ tokolls vom 19. Nevember 1796.

s) Rubrica III. No. 4.

S333 Thlr. S gHr. oder 50, 000 FI. polnisch, welche der Miteigenhümer Seraphin von Ulatowsli be- sage der coram notario et testibus rekognoszirten Schuldverschreibung vom 29. Juni 1793 von der Antonina, verwittweten von Ulatowela, geborenen von Gembarth, gegen Verzinsung zu pt, halb= jahrige Auflündigung und Verpfändung des ihm zugehörigen Antheils dieser Herrschasft erbergt hat, und welche auf die am 19. November 1796 von der Gläubigerin geschehene Anmeldung nach er solgtem Aneikenntnssse des Seraphin von Ulatowsti ad protocollum vom 28. Januar 1797 * decreto vom 13. Januar 1798 auf . 2. an die er Herrschast eingetragen worden sind.

ul ö n Thlr. 8 gGr. oder 50, 000 Fl. polnisch für die nr, von Ulatowska,

ne von Gembarth sind:

i Thlr. oder 15,000 Fl. polnisch, welche die- selbe laut einer coram notario et testibus relog- noszirten Schuldverschreibung vom Monat Juni 1793 von dem Stanislaus von Ulatowefi erborgt hat, auf die Anmeldung des Stanielaus von Ula— tewel vom 1. Oftober 1796, jedoch wegen erman-= gelnder Agnition der verwittweten von Ulatowska blos in vim protestationis ex decreio vom 13. Januar 1798 subingrossirt worden.

Ueber die vorstehend für die Antonina, verwitwete von Ulatowska, geborene von Gembarth eingetragenen S333 Rihlr. 8 gGr. oder 50, 000 Fl. polnisch und über die darauf für den Stanislaus von Ulatowskti, subin⸗— göossirten 25600 Rihlr. oder 15,000 Fl. polnisch sind 2 Döpotheken⸗-Dofumente gefertigt worden und bestehen dieselben rücksichtlich der eisteren Post aus der Original- Schuldverschreibung vom 29. Juni 1793 nebst Hopo— theken⸗Recognitionsschein der ehemaligen Südpreußischen Regierung zu Posen vom 1. Dezember 1798 und ruck sichtlich der letzteren Post, aus einer vidimirten Abschrift des oben erwahnten Hypotheken- Dokuments, der Origi—= nal Schuldverschreibung vom Monat Juni 1793 und Hppotheken⸗-Recognitionsschein der vorgedachten Regie— tung vom 1. Dezember 1798; das über die . ten 2500 Rihlr. oder 15,000 Fl. polnisch lautende ist angeblich auch verloren gegangen.

h) Rubrica III. No. 6.

Der in quanto noch nicht ausgemittelte Braut— schatz der Töchter des vorigen Eigenthümers Jo- seph von Ulatowski, namentlich: Euphrosine, zuerst verehelicht gewesene von Mostowska, nachher ver—Q ehelicht gewesene von Budziszewska oder deren Er— ben, Josephata, verehelichte von Szypowska, Ma— rianna, verehelichte von Wierzbin eka, Catharina, Cunigunde, Sophia und Domicella, welcher bei Berichtigung des ütuli possessionis für die Brü— der Sianislaus, Ignatz Taver und Seraphin von Ulatowski zugleich ex officio per decretum vom 13. Januar 1798 eingetragen worden. Ueber die— ses Intabulat ist kein Hypotheken ⸗Dokument ertheilt worden.

Da der jetzige Besitzer der genannten Güter, Graf Joseph von Graboweki, welcher die Loschung der vor— stehend zub litt. a bis h gedachten Intabulate und resp. die Amortisation der über dieselben ertheilten und zum Theil verloren gegangenen Dokumente beantragt hat, behauptet und angezeigt, daß diese Intabulate bereits längst bezahlt, resp. getilgt sind, er jedoch hin— sichts der Intabulate ad litteram e, f und h nicht im Stande ist, weder beglaubte Quittungen der unstreitigen letzten Inhaber derselben vorzuzeigen, noch diese Inha⸗— ber oder deren Erben dergestalt nachzuweisen, daß sie zur Quittungsleistung aufgesordert werden lönnen, so werden 1) der Stanislaus von Ulatowski,

2) der Joseph von Grabowski,

3) die Antonina verwittwete von Ulatowska, geborene von Gembarth, und

) die vorstehend sub litt. h namentlich genannten

Töchter des vorigen Eigenthümers, Joseph von Ulatowski,

resp. deren Erben, Cessionarien oder die sonst in ihre Rechte getreten sind, so wie alle diejenigen, die aus sonst einem anderen Grunde auf die vorgedachten sub litt, a bis h aufgeführten Posten und die darüber aus- gefertigten, zum Theil verloren gegangenen Hypothefen- Dolumente als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs Inhaber Ansprüche zu machen haben, hierdurch aufgefordert, sich mit ihren derartigen Ansprü⸗ chen in dem dazu auf den 30. Juni d. JF, Vormittags um 11 uhr, dor dem Deputirten Herrn Ober- Landesgerichts ⸗Rath Bötticher in unserem Instructions zimmer? anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls die selben zu gewärti⸗ gen haben, daß sie mit ihren etwanigen Ansprüchen auf die oben genannten Posten und Hypotheten⸗Dokumente prälludirt, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auf⸗ erlegt und mit Amottisation der Hypothelen⸗Dotumenite verfahren werden wird.

Bromberg, den 15. Februar 1847.

Königl. Ober-Landesgericht. II. Senat.

1218 Be lanntmachung.

Die zum Königlich Domginenamte Altenplathow bei Genthin gehörigen Vorwerle Bergzow und Hagen mit einer Ziegelei und der Fischerei im Plaue nschen Kanale sollen von Johannis dieses Jahres ab meist⸗ bietend verpachtet werden.

Die beiden Vorwerke enthalten:

1163 Morgen 140 Ruthen Acker,

114 ) 1412 . Wiesen, 4 * 150 * Gärten,

189 115 ö Hutungen.

1173 Morgen 7 ö ur Ziegelei gehören außerdem:

Zur Zieg ghrd renn . ,, .

se Grundstücke sind vollsländig separirt.

4 Minimum der jährlichen Pacht ist sestgestellt: für die beiden Vorwerke auf 2110 Thlr. 29 Sgr. Pf. für die Ziegelei 705 24 * 8 sür die Fischerei 5 * e, .

Dir J Sr, TI einschließlich 940 Thlr. in Golde.

Außerdem soll zu demselben Zeitpunkte die Brauerei und Brennerei auf dem Vorwerfe Altenplathow mit dem rughause und einem Stallgebäude meistbietend verpachtet werden.

Der Tag der Licitation wird später bekannt gemacht werden. .

Pachtliebhaber werden aufgefordert, sich vor der Li⸗

citation über ihr Vermögen ünd ihre persönliche Besäu⸗

higung gegen den unterzeichneten Abtheilungs Dirigen=

340

ten auszuweisen, durch welchen ihnen auch die Bedin-=

gungen der Verpachtung mitgetheilt werden sollen. Auch

der Obersörster von Alemann zu Altenplathow ist in

Stand gesetzt, über dieselben Auskunft zu eriheilen.

Magdeburg, den 8. März 1847.

Königliche Regierung, Abtheilung für die Verwaltung

der direlten Steuern, Domainen und Forsten. Triest.

216 b] 2 Alle diejenigen, welche an das auf der Halbinsel Jas mund im Sagarder Kirchspiel belegene, von dessen bis⸗ herigem Eigenthümer und Besitzer, dem Magnus Fock, an den Oefonomen Eduard Schlutow zu Presengte mii allen Pertinenzien gegenwärtig verkauste Gut Promoißel rechtsbegründeie Forderungen und Ansprüche machen zu können dafür halten, werden zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Temmine, am 31. Marz, am 19. April oder am 3. Mal die ses Jahres, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte, bei Ver— meidung der am 31. Mai cr. zu erkennenden Präktlu= sion, hiermit aufgefordert, indem zugleich auf die Stralsundischen Zeitungen, denen die Ladungen in en— tens inserirt worden, verwiesen wird. Datum Greifswald, den 27. Februar 1847. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. (1. 58.) v. Klot.

881 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. Okftober 1846. Das in der projeltirten neuen Straße von der neuen Jalobestraße nach dem projeltirten Kirchplatz belegene, Vol. 14. No. 906. des Hppothekenbuchs von der Loui senstadt verzeichnete Kammergerichts-Kanzlist Schiedler= sche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 6419 Thlr.

20 Sgr., soll am 14. Mai 1847, Vormittags 11 uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hoö—

pothefenschein sind in der Registratur einzusehen.

7771 P r g e m. Felderhoffsche Nachlaß sache. F. 1 —38. Zu dem Nachlasse des zu Mülheim a. d. Ruhr ver—

storbenen Domginen-Hauptpächters Friedrich Bernhard

Elias Felderhoff gehört ein in dem Deposito des un—

terzeichneten vom Königlichen Ober- Landesgericht zu

Hamm mit der Regulirung des Nachlasses beauftragten

Gerichts befindliches Activum von 1507 Thlr. 4 Sgr.

3 Pf. Die unbetannten Erben werden aufgefordert,

ihre Erbansprüche binnen neun Monaten und spätestens

in dem auf den 23. Juni 1847, Vormittags

9 Uhr, an der unterzeichneten Gerichtsstelle anberaum—

ten Termine anzumelden und nachzuweisen.

Gegen diejenigen Erben, welche sich nicht melden, wird der Erschienene für den rechtmäßigen Erben an- genommen, ihm als solcher der Nachlaß zun freien Dis- position verabsolgt, und der aach erfolgter Präklusion sch eiwa erst meldende nähere oder gleich nahe Eibe für schuldig beirachtet werden, alle dessen Handlungen und Dispositionen anzuerkennen und zu uͤbernehmtn. Auch wird der Letztere nicht für berechtigt angesehen werden, von jenem Rechnungslegung oder Ersatz der gehobenen Nutzungen zu fordern, vielmehr ist derselbe verbunden, sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden ist, zu begnügen.

Meldet sich in dem Termine gar kein Eibe, so fällt der Nachlaß als herrenloses Gut dem Fistus anheim.

Broich, den 23. August 1846.

Fürstliches Gericht der Herrschaft Broich. Berghaus.

(11096 Vd

Mittelst dieses von Einem Wohledlen Rathe der Kaiserlichen Stadt Riga nachgegebenen Convocationé- Proclamatis werden von dem Waisengceirichte dieser Stadt Alle und Jede, welche an den Nachlaß des wei⸗ land hiesigen Kaufmanns Herrn Rathsherrn und Ael⸗ testen der schwarzen Häupter Johann Herrmann Witt— kowsky, genannt Querfeldt von der Sedeck, so wie des—= sen allhier bis zum 1. Januar 1846 unter der Firma Wittkowsly Querfeldt C Comp., von da ab aber un— ter der Firma Wittkowssy Querfeldt Todleben C Comp. bestanden habenden Handlung, insoweit etwanige kre⸗ ditorische Ansprüche durch die unter der letztbenann— ten Firma fortgesetzte Handlung nicht durante Pro— klamate erledigt und liquidirt werden sollten, irgend welche Anforderungen zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, sich innerhalb sechs Monaten à data dieses affigirten Prollams und spätestens den 22. Juli 1847 Sub poena praeclusi bei dem Waisengerichte oder dessen Kanzlei entweder persönlich oder durch einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten zu melden und daselbst ihre sun damenta crediti zu erhibiren, widrigen · falls selbige nach Erspirirung sothanen termini prac— sixi mit ihren Angaben nicht weiter gehört noch admit— tirt, sondern ipso sacto prälludirt sein sollen.

Publicatum Riga, den 22. Januar 1847.

C. A. Frey, Imp. Civ. Rig. Jud. pupill. Seers.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger lais v Eisenbahn.

. Die Güter, welche von Berlin auf unserer Bahn versandt und durch unser . Gespann aus der Behausung der resp. ' ÜAbsender abgeholt werden sollen, können Naußer in den schon bekannten Anmel- w destellen auch bei Herrn G. Lautensack, Brüderstraße Nr. 43, angemeldet werden. Potsdam, den 13. März 1847. Das Direktorium der Berlin · Potsdam Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschast.

lis v Loebau⸗ 3 Eisenbahn. 283 r Es wird hierdurch die

58 2 n=. mit zehn Thaler auf jede ; Actie der Loebau-Zit⸗ tauer Eisenbahn zu

leistendo neunte

Einzahlung ausgeschrieben. Vie selbe is

den 30.,, 31. März und 1. April d. Is,

von früh? bis Mittags 12 Uhr und von 2 bis Abends

5 Uhr, allhier zu Zinau in dem Bürcau der Loebau—

Zittauer Eisenbabn-Gesellschaft, unter Rückgabe der vom

31. Dezember 1816 datirten Interims-Actien der ach⸗

ten Einzahlung, gegen welche neue, auf die sodann ein⸗

geschossenen 9 Thlr. lautende ausgegeben werden, mit 9 Thlr. 6 Sgr. baar und

24 * durch Zurechnung dreimonatlicher, nach S. 17. der Statuten vom 31. Dezember 1816 an“ hebender Zinsen von den eingezahlten 80 Thalern zu gewähren.

Dicjenigen Herren Actionaire, welche die Einzahlung bis zu obigem Sch lußtermine (den 1. April a. ., Nach⸗ mittags 5 Ühr) allhier nicht geleistet haben, verfallen in die §. 15. der Statuten festgesetzte Strafe von 10 565 der Einzahlungssumme an 1 Thlr.

Um den auswärtigen Herren Actionairen eine Er— leichterung zu gewähren, fann die neunte Einzahlung

auch den 20., 22. und 23. März 1847 in Leipzig bei den Herren Vetter Co., in Dresden bei den Herren George Meusel C Co. in Berlin bei den Herren A. H. Heymann C Co., welche von uns zur Ausstellung von Interims-Quittun- gen ermächtigt sind, gegen deren Rückgabe an den Or— ten, wo die Zahlung erfolgt ist, die neuen Actien in den Tagen vom 29., 30. und 31. März 2. «. ausgehändigt werden sollen, geleistet werden. Zittau, am 22. Februar 1817. Direktorium der Loebau - Zittauer Eisenbahn ⸗Gesellschaft. v. Nostitz, V. Helfft.

Literarische Anzeigen.

Bei Unterzeichnetem erschien so eben: 2341 lleber Auswanderung und Einwanderung, letztere in besonderer Beziehung auf den Preußischen Staat; vom statistischen Standpunkte.

Eine am 9. Januar 1847 im wissenschaftlichen Vereine zu Berlin gehaltene Vorlesung von W. Dieteriei. Ladenpreis 15 Sgr. 8, . Stechbahn Nr. 3.

2301 Bei mir ist erschienen und vorräthig in der

Gropiusschen Buch- und Kunst— handlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12:

RAFAEL VON URkBINO

UND SklN VAITRR GIOVvANNI SANII. von J D 8 NL. Zwei Bände. Gr. S8. . Mit 14 Abbildungen in einem Atlas in Grolssolio. Es ist von den Freunden den Kunst häufig der Wunsch ausgespiochen worden, von diesem Werke, das in der Kunst- Literatur Epoche gemacht und dessen Werih im In- und Auslande allgemeine Anerkennung gefunden hat, den Tert einzeln zu besitzen, während Andere nur die Abbildungen wünschten. Ich habe mich daher entschlossen, in der Ausgabe auf Velinpapier den Tert des Werkes ohne den Atlas zu 8 Thlr., den Atlas ohne den Tert zu 10 Thlr. von jetzt ab einzeln abzulassen. Der Preis des ganzen Werkes bleibt nach wie vor in dieser Ausgabe 18 Thlr., in der Pracht⸗Ausgabe (mit Kupfern auf chin. Papier)

30 Thlr. Leipzig, im Februar 1847. F. A. Brockhaus.

159 b ö Im Literarischen Institut,

. Charlottenstr. 54, bel-tage, Jägerstraße am Gendarmenmarlt, ist so eben erschienen und in allen Buch und , zu haben:

Alexander von Humboldt's

Portrait, Kniestück nach Bégas, von Wildt lithographirt.

Pracht Exemplare, Colombier-Format, Chines. 3 Thlr. Imperial-⸗Format, Chines. 2 Thlr. avant la lettre sind nur noch in we—

nigen Exemplaren vorräthig.

Im Verlage der Chr. Fr. Müllerschen Hofbuch⸗ handlung in Karlsruhe ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen vorräthig, zu haben bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen u. Bromberg:

Französische Grammatik

12331 von E. Zandt, Professor am Lyceum zu Karlsruhe. gr. 8. brosch. 35 Bogen. Preis 1 Thlr. 2 Sgr.

1232 Subseiptions⸗ Einladung. Unter dem Titel:

Rechts fälle

aus der Praxis

des Königlichen Geheimen Ober Tribunals

neueren Ver fahrens. Aus amtlicher Mittheilung. erscheint unter ausdrücklicher Genehmigung Sr. Excel- lenz des Königl. Geheimen Staais⸗Ministers Hern

MuͤhGler vom 1. April d. J. an eine amtliche Samm⸗

lung der Entscheidungen des gedachten höchsten Gerichts-

boses, so weit dieselben Interesse darbieten und sich demnach zur Veröffentlichung eignen.

Die Bearbeitung dieser Rechts fälle erfolgt in den verschiedenen Senaten des stönigl. Geheimen Ober- Tribunals durch verschiedene Mitglieder desselben, so daß in dieser Einrichtung die Bürgschaft liegt, daß nur r. interessante Entscheidungen zur Mittheilung ge⸗ angen.

Der Regel nach werden deren wöchentlich acht, und zwar möglichst gleich nach der Insinuation der betref= senden Erkenntnisse an die Parteien, geliefert, so daß hiernach der Jahrgang 416 Nechtssälle enthalten wird.

Die Form, in welcher die gedachten Entscheidungen mitgetheilt werden, ergiebt sich aus den Proben, die in jeder Buchhandlung und jedem Königl. Postamte zu haben sind.

Die „Nechtsfälle“ erscheinen in grösitem Oltav, nach der erwähnten Probe, wöchentlich in einem Vogen von 16 Seiten.

Der Preis ist solgendermaßen aufs billigste festgesetzt: für das ganze Jahr 4 Thlr, für die 9 Monate von 1847 also 3 Thlr.

Zu diesem Preise sind die Rechtsfälle durch alle Buch handlungen und Königlichen Postämter zu beziehen.

Außerdem ist bei den Buchhandlungen noch folgendes Abonnement eingerichtet: ä

2. In vierwöchentlichen Lieserungen, unter Verpflich

tung zur Abnahme von 10 Lieferungen, zu 10 Silbergroschen die Lieferung; b. in Bänden von je 25 Bogen zu 2 Thlr. der Band. ; Register und Titel werden zu allen Ausgaben, gratis nachgeliefert. Ueber die Verbindung die sen, „Nechts- fälle“ mit der „Juristischen Wochenschrist“ erlauben wir uns auf die desfallsige besondere Anzeige, die in jeder Buchhandlung und Königl. Postanstalt zu haben ist, zu verweisen, und bemerken nur, daß beide zusam- mengenommen zu dem höchst billigen Preise von 5 Thlr. 10 Sgr. (pro 1847) erlassen werden. Berlin, im Februar 1847. Werderstraße Nr. 11. Jonas Verlagsbuchhandlung.

121791 Mühlen - Verkauf.

Eine neu erbaute Windmühle nebst neuem Wohn- hause, in der unmittelbaren Nähe Leipzigs vor einem großen Dorfe gelegen, mit umfangreichem Mehlhandel und Brodbäckerei versehen, soll wegen Ankaufs eines größeren Grundstücks sofort verkauft werden. Das Wohnhaus enthält 5 Stuben, 5 Kammern, 2 Küchen, 1 Seitengebäude, schönes Brunnenwasser, zwischen Haus und Mühle 1 Garten, mit Grabcland und Bäu— men bepflanzt, J Acker groß. Die Mühle (sehlerfrei in der Bauart) enthält 2 Gänge. Das Grundstück ist ohne Erbzins und Auszug; sämmtliche Abgaben betra—= gen jährlich 4 5 Thlr. und kann sofort übergeben werden. Reelle Käufer, nicht Unterhändler, wollen sich gefälligst wenden: :

An den landräthlichen Secretair und Rendant Herrn

Brauer, Sandberg Ni. 266 in Halle a. d. S.

2191 Lokalveränderung der Tümm⸗— lerschen Buchhandlung.

Hierdurch machen wir die ergebenste An— zeige, daß wir Fer d. Dümmler's Buchhandlung aus dem bisherigen

Lofale, Unter den Linden Nr. 19, nach dem schrägüber gelegenen Hause des Apothe— Luca, Unter den Linden N . . verlegt haben, was wir das hochgeehrte Publikum gefälligst beachten

zu wollen bitten. W. Grube.

1

Pr. Harrwitz.

351

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Staats⸗Papiere, Staats ⸗Anlehens ⸗Loose, Standesherrliche 4 und 435 6e Obligationen mit hypo— thekarischer Sicherheit, Eisenbahn-Actien, Coupons, Banknoten 2c. 2c. bei unterzeichnetem Banquierhause, welches auch alle hierauf Bezug habende Auskunft zu

ben bereit ist. . J. N. Trier & Co. in Frankfurt a. M.

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2 ü

589 91 *. Amtlicher Theil. Inland. Provinz Poämmern. Denutsche Bundesstaaten.

der Schauspitler des Hef -Theaters.

Gottes dien st.

Gerichts. Nußland und Polen.

Frankreich. Paris. der Kredite für die Ueberschwemmten.. Vermischtes. Schreiben aus Paris.

ten⸗Kammen: Verschiedene Anträge;

Königreich der neuen baverischen Minister. Königreich Sachsen. Landtag. Schnee im Erzgebirge. Großherzogthum Baden. Berichtigung. Freie Stadt Hamburg. Thätigkeit des Handels—

Bayern.

St. Petersburg. Fürst Wassiltschiloff 4. Neue Statuten für die Armee -Verwaltung. Geiraibehandel Odessa's. Die Angelegenheiten von Tunis. Verw Erwartete Getraide⸗ Zufuhr. (Pairs - Kammer: Annahme des Gesetz- Entwurfs über einen Kredit für Kommunal Arbeiten. Deputir⸗ Nachricht vom Ableben des Justiz«

Ministers; Annahme des Gesetz- Entwurfs über einen Kredit zur Erleich⸗

terung der Getraidezufuhr. Bidassoa.) Großbritanien und Irland. ments-Verhandlungen. mischtes. Belgien. Kammer. Schweiz. Kanton Genf. sanne. Aus der Sch weiz. mung der Bewohner des Jura. Italien. Florenz. Der Bildhauer Dupré, Spanien. Schreiben aus Madrid.

London.

Brüssel.

Kanton Waadt. Der Große Rath in Bern. =

Französischespanischer Gränzstreit über die

Hofnachricht. Parla⸗—

Vermittelung Englands in Portugal. Ver—

Annahme des Nepräsentalions - Gesetzes in der

Unruhen in Lau— Stim⸗

Besinden der Prinzessin Luitpold von Bayern. Anhaltender Winter.

Donoso

greß und Aeußerungen der Presse darüber; Vermischtes.)

Griechenland. Afl(hen. Vermischtes.

Türkei. Konstantinopel. Veränderungen im Ministerium. Die

lürtisch-griechische Differenz. Die Cholera. Eisenbahnen.

sellschast.

Wien. Vertrag der Wien ⸗Gloggnitzer Eisenb ahn- Ge⸗

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt

bericht.

Amtlicher Theil.

Berlin, den 15. März.

Se, Hoheit der Herzog von

Braunschweig ist von Braun—

schweig hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse abgestiegen.

Angekommen: Se. Erlaucht Schönburg -Glauchau, von Gusow.

Abgereist: Talleyrand, nach Sagan.

Der Hof⸗Jägermeister von Pachelbl- Ge hag, nach Stralsund.

der Graf Heinrich von

Ihre Durchlaucht die H erzogin von Sagan—

llichtamtlicher Theil.

ö

Provinz Pommern.

Das Amtsblatt

der Königlichen

Regierung zu Stettin enthält die Bekanntmachung des ber- Prass. denten, nach welcher Se. Majestät der König gerubt haben, den Oberst a. D., Grafen von Bismarck-Bohlen auf Karlsburg, zum Landtags Marschall für die Provinzialstände des Herzogthums Pom mern und Fürstenthumz Rügen und den Geheimen Regierungs-Rath, Landrath von Schoening in Stargard, zu dessen Stellvertreter zu

Eérnennen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern.

Die Münch. polit. Ztg.

ent⸗

lehnt einem norddeutschen Blatte folgende Charakteristik der neuen

bayerischen Minister:

„Aus den neuen Ministern hat der in allen

Details des Innern gründlich und vielseitig ausgebildete Herr von Zenetti die in der bewegten Zeit nothwendige Mäßigung, Ruhe und

Geduld in der letzten Stände Versammlung rühmlichst erprobt.

Der

neue Finanz- und Kultus-Minister, Freiherr von Zu⸗-Rhein, in den

meisten wissenschaftlichen Fächern ausgebildet, in den Journalistik, auch in der ein Feind aller Kasten-Vorurtheile, wie aller höchst Heiterkeit

Der neue Kriegsminister-Verweser, Baron von Ho⸗ henhausen, einst im Hofstaate des Kronprinzen,

schöpferischem Glücke versucht, auch in der Poesie Aversionen, in hellem Freimuth.

wird auf Blicke,

seinem Posten liebenswerther

meisten mit religiösen schätzbar sein, und ritterlichem

ein rechter Bayard

aus der russischen Heerfahrt, Freund des Bürgers wie des Soldaten

und reich an Gemüth.

Georg Ludwig von Maurer ist ein höchst

populairer Name in Deutschland, ein Wächter der Justiz, ein Ritter

des altgermanischen öffentlichen Verfahrens, Feind

aller Tendenz⸗Pro⸗

zesse und Inquisttionen, Sohn eines evangelischen Predigers im fur—= pfälzischen Dorfe Erpoldsheim, 1790 geboren, ursprünglich aus einem

angesehenen Schweizer-Geschlechte, ward er ter Thibaut Heyse, Martin, Klüber aher in Paris gebildet, wo er 1812 Lebreton's Gunst die dortigen Schätze rastlos studirte. Er rator in Mainz und Zweibrücken, Präsident der Assisen, 1823 Staat zog ihn der Durst nach Wissenscha in München; 1829 erhielt Ma Eichhorn's Stelle nach Göttin noch vor dem Umschwung von Folge auch Reichsrath. Noch makellosen Ehren, als Wieder setzes in so kurzer Frist. Seine

wurde

zuerst in Heidelberg un— und 1813 ungeheuren

später

dann

durch

Zachariä, und 1814 (auch

neuerrichtete Universität chst ehrenvollen Ruf an

München und wurde r Staatsrath, in der d sein Name hoch in chtigkeit und des Ge⸗— es Justiz Ministeriums

Beurlaubung Traue.

endung

Cortes' Rede im Kon—

Ernennung des Landtags-Marschalls. Charaßteristif

in Schnee begraben, und noch schneit ee immer fort.

sehr drückend und hemmend, der neue Besorgniß erwecken und deshalb zu zeitigen Vorkehrungen gegen die Gefahr großer jetzt, wo so sind mit Wasser gesättigt ist,

Allgemeine

17ten

/

/ hat eben in Bezug auf selbes die öffentliche Erwartung mächtig auf ihn hingezogen. Wenn unter den zeitgenössischen geschichtlichen Rechts gelehrten Europa's Georg Ludwig von Maurer unbestritten mit in der ersten Neihe steht, zog in seinem klaren und einfachen Vortrage die ruhige Würde wissenschaftlicher Erörterung ganz besonders an. Was das

Quellenstudium und die Buchgelehrsamkeit dieses noch in kräftigster

Mannesblüthe stehenden Staatsmannes betrisst, so setzen der Reich- thum und die Gediegenheit desselben billig in Erstaunen, worauf er zumal seine Geschichte des altgermanischen und namentlich altbaveri— schen öffentlichen Gerichts Verfahrens zu Deutschlands schönster Er— wartung gegründet hat.“

Königreich Sachsen. In der Sitzung der ersten Kari— mer am 12. März wurde, in Folge einer Petition, von der dritten Deputation der Antrag gestellt: „In Gemeinschaft mit der zweiten Kammer an die Staats-Regierung den Antrag zu richten, daß dieselbe der nächsten ordentlichen Stände⸗Versammlung einen Gesetz⸗ Entwurf vorlegen wolle, durch welchen denjenigen, welche sich an den durch §. 31 des Gesetzes vom 9. Oktober 1810, den Gewerbebetrieb auf dem Lande betreffend, vorgeschriebenen Nachweisen der auf ihren Grundstücken haftenden dinglichen Gewerbsberechtigungen versäumt haben, noch eine Nachfrist zur Führung sothanen Rachweises einge⸗ räumt werde.“ Der Antrag wurde mit 25 gegen 11 Stimmen an— genommen.

Der Präsident der zweiten Kammer, Dr. Braun, ist am 13ten nach Dresden zurückgekehrt und wollte am 15ten das Präsidium wie⸗ der übernehmen.

Der Deutschen Allgemeinen Zeitung wird aus dem Erzgebirge vom 13. März geschrieben: „Wir sind wieder ganz ! Ein so später und so schneereicher Winter ist nicht nur für die Gebirgsbewohner sondern muß auch für die Bewohner größeren Flußthäler und insbesondere des Elbthales auss Ueberschwemmung auffordern. Wenn Schneemassen im Gebirge angehäuft seit dem letzten Thauwetter schon ganz

ein schnell wirkendes Thauwetter eintritt, was in so später Jahreszeit vielleicht nicht durch Nachtfröste unter⸗ brochen wird, so entsteht nothwendig große Gefahr für alle Uferbe— wohner; es können sich leicht Scenen des Jahres 1845 wiederholen. Leider kann es nicht anders sein als daß mit Verminderung der

bedeutende und der Boden

der Flußwasserstände sortwährend zunehmen. Wälder und Sümpfe dienen als Regulatoren des Wasserlaufes, sie verhindern nicht nur durch Beschattung das zu schnelle Aufthauen des Schnees, sondern auch den zu schnellen Ablauf des Thau oder Regenwassers. Je mehr man sie beseitigt, desto mehr müssen nothwendig die momen— tanen Ueberschwemmüngen und in trockenen Zeiten das Seichtwerden der Flüsse zunehmen.“

Großherzogthum Baden. Die Mitglieder des karls—

ruher Hoftheaters und der Hoffapelle haben von Sr. stöniglichen

Hoheit dem Großherzoge einen allgemeinen Urlaub d. J. erhalten. werden, zu welchem einzelne Mitglieder berechtigt sind, damit das gesammte Personal, wenn bis dahin die Errichtung eines Noththea⸗ ters vollendet sein wird, wieder beisammen ist.

Manchen Menschen“, sagt die Karlsruher Zeitun . lein Unglück groß genug. So können verschiedene Korrespondenten auswärtiger Blätter mik dem von dem Großherzoglichen Polizeiamte der Residenz veröffentlichten Verzeichniß der 62 bei dem Theater— brand Verunglückten sich nicht begnügen; es müssen durchaus mehr sein. Man sollte doch den Behörden zutrauen, daß sie mit gewissen— hafter Treue sich über die Zahl der Verunglückten bestimmte Kennt— niß zu verschaffen suchen und nichts verheimlichen wollen, was sich am Ende ja doch nicht verbergen läßt.“

Am 8. März fand auch in der Synagoge zu Karlsruhe der Trauer-Gottesdienst für die bei dem Theater? Brande Verunglück⸗ ten statt.

bis zum 15. Juni

Freie Stadt Hamburg. (B. H.) Bei der dies jährigen Umsetzung im hiesigen Handelsgerichte, welche am !. März stattfand, theilte der Präses des Handelsgerichtes folgende Angaben über die Thätig— felt desselben im letztverflossenen Gerichtsjahre mit. Es sind: 9776 Nummern auf die Audienz-Rollen gebracht, 2887 Erkenntnisse, theils in lontradiktorisch verhandelten Sachen, theils in contumaciam, theils ad supplicas, und theils auf Berichterstattung abgegeben, 116 Appel⸗ lationen interponirt, 151 Befehle angelegt, 84 relaxirt, 2008 Kom missionen gehalten und darin 1625 Sachen verglichen, 223 Kommis— sionen, da die Bemühungen, die Sachen gütlich hinzulegen, fruchtlos blieben, aufgehoben, 160 Kommissionen aber beibehalten, 101 Zeugen⸗ Verhöre und Vernehmungen gehalten, 249 Eide geleistet, 7 Cautionen, außer denen in den Audienzen von den Mandatarien selbst über= nommen, eingetragen; 1812 Executionen, außer den sofort zur Execution verwiesenen Sachen, verfügt. 219 Verklarungen sind belegt. Bei dem Firmen- und Prokurenwesen sind: 162 Anzei gen wegen Errichtung von Handlungs Sozietäten und resp. wegen von alleinigen Inhabern errichteter Handels- Firmen, so wie 314 wegen veränderter und 70 wegen aufgelöster Handlungs⸗Sozietäten gemacht, 117 Prokuren deponirt, 55 aufgehoben, 23 erneuert und resp. verändert. 119 Fallissemente sind eröffnet worden, 2 Benesizial⸗ Erbschaftssachen sind an dag Handelsgericht gelangt. Es haben 7 Massen Vertheilungen geliefert, von welchen die größte Dividende 276 pCt. und die kleinste 1 pCt. betrug. Bei einer dieser Massen haben sich die sämmtlichen Gläubiger für befriedigt erklärt. Die i meinschuldner von 46 Massen sind als leichtsinnig, ein Gemeinschuldner ist als boshaft klassisizirt, 5 Gemeinschulbner aber sind nicht klassifizirt, da ein Fallissement aufgehoben worden, eine Benefizial · Erbschaft darunter besindlich, und die Gemeinschuldner dreier Massen vor Been⸗ digung der Sachen verstarben.

Preußische Zeitung.

Berlin, Mittwoch den März

Alle post - Anslalten des

und Aus landes nehmen .

aus dieses Glatt an, für GSerlin

die Expedition der Allg. Preuß Zeitung:

Friedrichs straße nr. 72.

1847.

Uußland und Polen.

St. Petersburg, 9. März. Am Ften d. M. starb hier der Präsldent des Reichsraths und des Minister⸗Comitèéè's, General der Kavallerie, General-Adjutant Fürst Ilarion Wassiljewitsch Wassil⸗ tschikoff, nach langen Leiden im 7osten Lebensjahre. Die Nordische Biene sagt über den Verstorbenen: „Nach einer langen, beinahe Föjährigen Dienstlausbahn auf dem Schlachtfelde und im Rathe, wo⸗ durch er dem Vaterlande seine Schuld abtrug, wenn überhaupt Je— mand dies zu thun vermag, war Fürst Wassiltschikoff gewiß berechtigt, sich nach Ruhe zu sehnen; er aber suchte sie nicht. Erst seine letzte, den Tod herbeiführende Krankheit entzog ihn den Geschäften. In dem Fürsten Wasslltschikoff hat Rußland nicht nur einen Staals— mann, begabt mit den ausgezeichnetsten Eigenschaften des Geistes und Herzens, einem klaren Verstande und tiefer Kenntniß des Staats und Volks, beseelt von den reinsten Absichten, einen Ritter der Wahrheit, der Ehre und des Gemeinwohls verloren, sondern auch einen wahr⸗ haften Russen, durchdrungen und, so zu sagen, genährt von Allem, was Gutes und Edles sich im russtschen Eharafter findet, mit ange⸗ borener Hingebung an die drei Grundlagen unseres Wesens: die Rechtgläubigkeit, das Selbstherrscherthum und die Volksthümlichkeit.“

Die Senats-Zeitung enthält einen am 17. Dezember 1846 an den Kriegs-Minister erlassenen Ukas, wonach die von dem Kriegs⸗ Min sterium entworfenen Statuten für die Verwaltang der Armeen in Friedens- und Kriegszeiten von Anfang dieses Jahres an versuchs⸗ weise auf drei Jahre ins Leben treten sollen. Nach Ablauf dieser Frist sind die sich aus der praktischen Anwendung dieser Statuten ergebenden Bemerkungen der Ober-Befehlshaber der Truppen und des genannten Ministeriums behufs der definitiven Bestätigung der Statuten dem Monarchen vorzulegen.

Aus Odessa wird unterm 23. Februar geschrieben: „Bis zum 1. Februar war, wie bereits gemeldet wurde, unser Hafen mit Eis belegt; kaum aber wurde das Fahrwasser wieder frei, so begann auch die Ausfuhr mit erneuter Regsamkeit. In Folge der Mißärndte, die im verflossenen Jahre den größten Theil des westlichen Europa's heimgesucht hat, ist Odessa einer der wichtigsten Fruchtmärkte des Erdtheils geworden. In England hat das Parlament die Kornbill und die Navigations⸗-Afte aufgehoben, in Frankreich ist durch die Be—⸗ schlüsse der Deputirten⸗Kammer der Einfuhrzoll auf Getraide herab⸗

gesetzt. Wir haben mit besonderer Genugthuung vernommen, daß die Minister beider Staaten vor den gesetzgebenden Körpern ihres Landes Odessa, den jüngsten unter den bedeutenderen Marktplätzen

Wälder und Austrocknung der Sümpfe in den Gebirgen die Extreme

Bis zu diesem Zeitpunkte muß jeder Urlaub benutzt

Europa's, als denjenigen Punkt bezeichnet haben, von welchem aus in dieser Zeit der Noth die reichsten Zufuhren zu erwarten seien. Da auch in Deutschland und Italien die Aerndten kaum für den eigenen Bedarf ausreichen, sind die Vereinigten Staaten Nord- Ame rifa's und vielleicht nach Rumelien die einzigen Länder, die außer Rußland gegenwärtig noch Getraide ausführen können. Odessa wird, wir dürfen der sicheren Hoffnung leben, den gehegten Erwartungen entsprechen. Es wurde schon berichtet, daß der beträchtlichen Frucht⸗ menge ungeachtet, die im verflossenen Jahre ins Ausland ging es sind 30, 0M Zschetw. verschiedener Getraidesaaten aus Odessa verschifft

dennoch zu Anfang des Jahres 1847 nicht weniger als i, 006 Tschet⸗

wert am Orte noch aufgespeichert lagen. Begreiflicherweise konnten im Laufe des JanuarMonats diese Vorräthe durch Zuführen aus dem Innern des Reichs nicht um ein Beträchtliches vermehrt werden, da zur Winterszeit unsere Steppenwege, wie bekannt, beinahe unfahr⸗ bar sind. Gewöhnlich wird erst Ende März oder Anfangs April neues Getraide aus dem Gouvernement Cherson und ö und im Mai, wenn der Frühling die Wege schon trocken gelegt hat, aus Podolien und dem Gouvernement Kiew angebracht. Aus den genannten Gegenden kann man aber mit dem Eintritt der besseren Jahreszeit bedeatenden Zuführen mit ziemlicher Bestimmtheit entge⸗ gensehen, und zwar deswegen, weil aus jenen entlegenen Landschaften im vorigen Jahre der Produkten-Transport nach Odessa bis zum Herbste nicht wohl ausführbar war. Bei der immer dringender werdenden Nach⸗ frage und bei dem raschen Abgange der Vorräthe, den die zahlreich einlaufenden Schiffe möglich machten, hielten sich die Getraidepreise fortwährend hoch, ja ste stiegen in den ersten Tagen des Februar bis zu einer Höhe, wie sse seit dem Jahre 1817 auf unserem Platz nicht wieder vorgekommen. Für Winter Weizen erster Qualitat wurden 11 Rubel 14 Kopeken das Tschetwert gezahlt. Als am Schlusse der vorigen Woche die Nachricht einlief, daß in Frankreich und England in Folge der starken Einfuhr die Preise gewichen seien, gingen sie zwar auch hier etwas herunter, doch ist mit Bestimmtheit vorauszu⸗ sehen, daß sie bis zur Mitte des kommenden Sommers, d. h. bis zur nächsten Aerndte, immer einen hohen Stand behaupten werden. Ber Werth der Ausfuhr im Monat Januar beläuft sich auf 1,408,322 Silber-Rubel; darunter sind: 78,136 Tschetwert Weizen, 29, 228 Tschetwert Roggen, 6710 Tschetwert Leinsamen, 71,7207 Pud Talg und 11,050 Pud Wolle. Eingeführt wurden Wagren für einen Werth von 348,637 Silber -Rubel. Eingelaufen sind im Monat Januar in den hiesigen Hafen 57 und ausgelaufen 76 Schiffe.“

z ; Paris, 12. März. Die Frage über Tunis soll die französt= sche Regierung sehr lebhaft beschäftigen. In diesen Tagen. wir ein Attachs des Konsulats zu Tripolis, Herr Amt ois mit Depeschen über die Differenzen zwischen der Pforte und dem Bey von Tunis hier erwartet. , Der Nati stern, ob es wahr sei, daß das Mi⸗— Der National fragte gestern, o r dad u einn r ü,

nisterium des Innern fast 17 Millionen 19 h . 95 die a. der Loirezlleberschwemmungen bewillig⸗ ten Fonds zurückbehalten habe. Der Moniteur antwortet darauf

ö riicht nicht den mindesten Grund habe; die beiden , 1 1660 Fr. und oho, 000 Fr. seien auf der

indi theilt worden. 61 . a ü n, binnen kurzem aus den Vereinigten Staaten

5 ö l und 20,00 Heltoliter Weizen, von Dänemark . H. Weizen beladene Schiffe, von St. Petersbur und aus der Ostsee 1390900 Tonnen Weizen und von Marseille Schiffe ebenfalls mit Weizen und in Rouen 30 dergleichen Schiffe von Dänemark und Hamburg erwartet. Der Commerce meint,