1847 / 78 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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1

Meteorologische Geobachtungen.

Nach einmaliger RHoobachtung.

Abonds 10 Uhr.

Nachæittag⸗ 2 Uhr.

Morgens 6 Ur.

Freitag, 19. März. Im Opernhause. Zöste Abonnemente -Vor- stellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., nach Scribe, übersetzt von Castelli. Mustk von G. Meyerbeer. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗Garcia: Valentine. Herr Joseph Tichatschek: Raoul de Nan-= gis.) Anfang 6 Uhr.

den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf⸗ bewahrt werden.

Im Schauspielbause. 2ste französtsche Abonnements-⸗Vorstellung. Un Ilari qui se dèrange, Comédie vaudeville en 2 actes, par Scribe, Cormon et Grangé; Sous clef, vaudeville en 1 acte,

4 0, 05 R. Thaupunkt.... I, o n. Go” n. Dunstsattigung. S7 pCt. L5 pCt. halbbheiter. beiter. W. / 69 Wolkenzug ... lan = Tagesmittel: E310 G62“ Far. * 4,17 R. ..

S2 pCt. halbheiter.

Kgonigliche Schauspiele

, ag, 18. März. Im Schauspielhause. A3ste Abonnements⸗ va en, f Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube.

. j , ν Par. Quellwärwe 7,77 R. 340, 19 Fer. * . R. Flusswärme 1,2 R.

; 0s? R. Roden rr - * n. Ausdũns tung O, od Rip. Niederschlag O.

VW. Warme wechsel 9, 1*

haus⸗Preisen verkauft:

im ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rtblr. 15 Sgr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern-

Ein Billet in den Logen des n. des ersten Nanges, 2 Rthlr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. theater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Donnerstag, den 18ten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet⸗Verkaufa⸗ Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer

Ein Billet im Parquet

ar MMI. de Leuven et olie de Carnaval en 1 acte, par Mᷣl. Bayard et Dumanoir.

umanoir; Indiana et Charlemagne,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Ein Billet im Amphi⸗

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

unserem Expeditions-Lokale, Friedrichs⸗Straße Nr. 2, von Anfang des künftigen Quartals an Behrenstraße Nr. 57) in Empfang genommen. Der 3. Bei der großen Verbreitung unseres Blattes, namentlich auch im Auslande, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß außer gericht⸗

beträgt für den Raum einer Zeile 2 Sgr.

lichen und anderen öffentlichen Bekanntmachungen der respektiven Behörden des In- und Auslandes, alle das Eisenbahnwesen, Literatur und Kunst, betreffende Anzeigen, so wie auch Familien-Nachrichten jeder Art in dem Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitun der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.

Allgemeiner Anzeiger.

Instrate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, werden an den Wechentagen von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr in

Zusendungen von literarischen und artistischen d

Zeitung gewünscht wird, bitten wir unter der Adresse der Redaetion portofrei oder durch Buchhändler-Gelegenheit bewirken zu wollen.

stets Aufnahme finden. ĩ ovitäten, deren Besprechung im Feuilleton der Allg. Preuß.

Der Preis der Insertion

Industrie und Handel Auswärtige haben ihre Inserate unter

Bekanntmachungen.

1105 d ,

Nachdem von der verehelichten Roewe, Anne Marie Elisabeth, geborenen Lankau, von hier auf Todeserklä-= rung ihres Ehemannes, des Tischlers Jürgen Heinrich Rotwe, angetragen worden, so wird demselben hiermit aufgegeben, sich persönlich oder schriftlich in der Regi⸗ stratur des unterzeichneten Gerichts zu melden, um wei- tere Anweisung zu erwarten, spätestens aber in termino

den 16. Oktober 1847, Morgens 11 Uhr, im Gerichtshause hierselbst vor dem Herrin Ober - Lan- desgerichts -Assessor Fügemann zur Wahrnehmung seiner Gerechtsame einzufinden, widrigenfalls der 21. Roewe für todt erklärt und der Nachlaß den sich legitimirenden Erben und in etwaniger Ermangelung derselben dem Fiskus zugesprochen werden wird.

Zugleich werden die von dem Tischler Jürgen Hein rich Roewe etwa zurückgelassenen unbekannten Eiben und Erbnehmer aufgefordert, in termin

den 16. Oktober 1847, Morgens 11 Uhr, zu erscheinen, ihre Gerechtsame wahrzunehmen und ihre Legitimation zu führen, widrigenfalls der Nachlaß den sich legitimirenden Erben zugesprochen werden wird.

Salzwedel, den 7. Dezember 1846.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Carssow.

44 Nothwendiger Verkaus. Stadtgericht zu Berlin, den 4. Januar 1847.

Das zur Gerickeschen Konfursmasse gehörige, auf den Namen der Wittwe des Schankwirths Gericke, gebore⸗— nen Friese, und dessen Kinder eingetragene Erbpachts-— recht an dem im Hypothekenbuche von den Umgebungen Berlins Vol. 32. Nr. 2068. verzeichneten, hier in der Militairstraße belegenen Grundstücke nebst Zubehör, tarirt zu 9908 Thlr. 20 Sgr. 113 Pf., soll

am 10. August 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real- Prätendenten dieses Grund- stücks werden unter der Warnung der Präklusion hier durch öffentlich vorgeladen.

245 Ministerial⸗Bekanntmachung. St. Königliche Hoheit der Großherzog, Ihre Kaiser⸗ liche Hoheit die Frau Großherzogin und Großfürstin, wie der Erbgroßherzog und die Frau Erbgroßherzogin K. K. H. H., sind fortwährend mit Zusendungen von literarischen Erzeugnissen und von Kunstwerken über- häust worden. Auf Allerhöchsten Befehl werden daher die deshalb bestchenden, zuletzt unterm 10. März 1840 öffentlich bekannt gemachten Verordnungen wiederholt erneuert. Zusendungen, welche, diesen entgegen, ohne vorausgegangene Bestellung eingehen, werden entweder auf Koösten des Einsenders sosort zurückgesendet werden oder unbeachtet auf Gefahr des Einfenders jiegen bleiben. Veimar, am 16. Februar 1837. Großherzoglich Sachsisches Staats- Ministerium, Depaniemeni der auswärtigen Angelegenheiten. v. Watz dorf.

981

Die Johanne Christia iederi , ö Schumann von . eckermeisters Johann Otto Schumann allhier und dessen Ehefrau Marie Marga⸗ rethe, geborenen Petzoldis, geboren den 15. Mär . und der als Zimmergesell von hier weggegan . Jo⸗ hann August Tanner, ein Sehn , ihrn Johann Ulrich Tanner von hier und dessen Ehen Margarethe, verwittweten Schumann, geboren am 27 Jannar 1763, welche beide, wenn sie siͤch noch am L= ben befinden sollten, das Joste Lebenesahr zurückgelegt haben würden, und von deren AufenihaltKorke an nf ger als 40 Jahren keine Nachrichten eingegangen sind werden, so wie auf ihren Todesfall deren eim ange che! ben, auf den Antrag des für die Abwesenden benen,

Kurators, Advolaten Wilhelm Schannbeck hierselbs

hiermit edigtaliter citirt, sich zu dem auf den 30. November 1847, Morgens 10 uhr,

vor unterzeichnetem Gerichte vor der Burg angeseßten Termine einzufinden, um ihre Rechte wahrzunehmen resp. sich als Erben zu legitimiren, widrigenfalls die ob- gedachten beiden Abwesenden für todt ertlärt und über deren Vermögen den Rechten gemäß verfügt wird, die ausbleibenden Erbinteressenten aber mit ihren Ansprü—=

chen ausgeschlossen werden sollen. Bar ee, den 1 . 23 erzogliches Kreisgericht. . 1 Frie se.

1107 ! .. Imploriren Dris. Klügmann sür den hiesigen Buchhändler Hans Detlev Friedrich Aschenseldt, als

Curatoris hereditatis der verstorbenen Anna Catharina,

eb. Sierau, des weiland Georg Berend Niemann Wittwe, vor dem Hüxterthore hierselbst, werden mittelst gegenwärtigen Protlams allt Erben, Gläubiger, Pfand⸗ inhaber und Schuldner der verstorbenen Wittwe Anna Catharina Niemann, geborenen Sierau, gerichisseitig aufgefordert und schuldig erkannt, binnen Jahres und Tages, von deren Todestage, den 16. August 1346, an, also spätestens am 1. Oktober 1847, die Erben und Gläubiger ihre Erb- und sonstigen Ansprüche bei Verlust derselben im Aktuariate des Landgerichts, unter Beobachtung des Erforderlichen zum Professions-Proto⸗ loll anzumelden und gebührend zu justifiziren, die Pfand⸗ inhaber von den in ihren Händen befindlichen Sachen, bei Verlust ihres Pfandrechts, dem implorantischen Erb- schaftspfleger gehörige Anzeige zu machen. Die Schuld- ner endlich, bei Vermeidung abermaliger Zahlung, ihre Schulden eben demselben zu berichtigen.

So geschehen Lübeck im Landgerichte, den 4. Dezem- ber 1816.

In sidem 8 P. Plessing, Dr.,

Actuarius.

2299

Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn.

. Unter Bezugnahme auf den Art. 8. der Allerhöchst genehmigten Gesellschafts⸗ gha Statuten werden die Actionaite hierdurch

f 99 aufzesower, ve dritte Einzah⸗ er melung mit 10 Prozent

oder 20 Thalern per Actie

vom 20. April bis 1. Mai

dieses Jahres nach ihrer . den Bankhäusemn: Oeder C Co., . R. Wergi fo 6 in Aachen, Deichmann & Co., . , . k Amsterdam, Anhalt C Wagener, ] Helfft er m in Beilin, G. FTielens ainé & fils in Mastricht, gegen deren provisorische Quittung zu leisten.

Für diejenigen Zahlungen, welche in Amsterdam und Mastricht geschehen möchten, setzen wir den Cours auf Fl. 35. 55 C. Niederl. Court. für 20 Thlr. Preuß. Court. fest.

Gegen Einsendung der gedachten provisorischen Quit- tungen und unserer Partsalquittungen über die zweite Einzahlung können die über 30 Prozent oder 69 Tha— ler lautenden neuen Partialquittungen bei uns in Em— pfang genommen werden.

Aachen, den 15. März 1847.

. e i 8 *.

Diejenigen Inhaber von Aachen -⸗Mastrichter Partial Quittungen, welche solche bis zum 10. April d. J. bei den Unterzeichneten anmelden, können die Partialquit. tungen über die Zte Einzahlung hier schon Ende April c. extradirt erhalten.

Anhalt und Wagener, Helfst Gebrüder,

Brüderstr. Nr. 5. Haaksche Markt 5.

Magdeburg⸗ Halberstadter laꝛo v Eisenbahn.

Unter Bezugnahme auf unsere Be⸗ kanntmachung vom 23sten vorigen Mo-

a nats bringen wir hiermit zur Kenntniß

D unserer Actionairs, daß die Dividen⸗ I UDenscheine pro 1846 mit 53 Thur.

* TEschon jetzt von Herrn Carl Denecke hierselb st eingelöst werden. Magdeburg, den 12. Mätz 18147. Direktoörium der Magdeburg⸗ Halberstädter Eisenbahn— Gesellschaft. Francke, Vorsitzender.

Lahlung

der Coupons und ver- loosten Certifikate der Russisch-Hopeschen An-

leihe 3Zter Serie. Die bei uns angemej cen, am 1. 13. Denbr.

226 v

2. p. verfallenen Coupens von Russisch-Hopeschen 5'hiigen Certisfibaten 3ter Serie werden mit 13 Thlr. 15 Sgr. Pr. Court. per Coupon von 125 8SRbl., und die bei uns eingereichten verloosten Certisikate derselben Anleihe und Serie mit 537 Thlr. 25 Sgr. Pr. Court. per Certisikat von 500 SkRblI. ; von heute an bis 15. April c. an unserer Kasse be- mahlt. Berlin, am 16. März 1847.

Anhalt und Wagener,

Brüderstrasse No. 5.

Literarische Anzeigen.

Bei uns ist so eben erschienen und in allen Buch handlungen vorräthig:

unn Geschichtt

der

Denk- und Glaubensfreiheit

i ersten Jahrhundert der Kaiserherrschast und des ,,

on Dr. W. Adolf Schmidt, außerordentlichem Professor der Geschichte an der Uni= veisität zu Berlin. 29 Bogen gr. 8. Preis 2 Thlr. 109 Sgr.

Wir glauben die Bedöutung dieses geistvollen und gediegenen Werkes, das unserer Gegenwart den Spie- gel der Geschichte vorhält und eben deshalb die Auf⸗ merksamkeit aller Gebildeten im höchsten Grade ver- dient, nicht stärler hervorheben zu können, als indem wir den Hauptinhalt seiner zwölf Kapitel mittheilen.

1. Einleitung. 2. Ueber den Begriff von Denk- und Glaubensfteiheit. 3. Ueberblick des geschichtlichen Her- ganges und Hinblick auf die Zukunft. 4. Die Mo- narchie in Kampfe mit der Rede- und Schriftfreibeit. 5. Der literarische Verkeht und der Buchhandel. 6. Mo- narchie und Kultus im Bunde gi, die Glaubens⸗ freiheit. 7. Die Philosophie im Widerstreit mit dem Absolutismus und der Staats-Religion. 8. Die Belle tristik als Vermittlerin der Philosophie mit dem Volls⸗ bewußtsein. 9. Das Verhalten der Monarchie zu den Wirkungen der Aufklärung. 10. Die Verfolgungen der Philosophie und ihrer Jünger. 11. Die Monar— chie im Konflikt mit der Erziehung. 12. Schluß -Be⸗ merkungen.

Ausführliche Inhalts- Anzeigen sind in allen Buchhandlungen gratis zu erhalten.

Berlin, März 1847. Veit C Comp.

Im Balage de Nicolaischen Buch⸗ handlung u Berlin, Briderstr. Nr. 13, ist erschienen und in allen Buchhand—

lungen zu haben:

Handbuch des Kriminalrechts

244 und der

Kriminal⸗Politik

von

H. W. E. Henke, Geh. Justizrath u. Prof. 4 ind Preis: 13 Thlr.

Dies Werk gehört unstreitig zu den geistreichsten und wichtigsten, weiche je auf dem Gebiete der Kriminal- wissenschaft erschienen sind. Es ist vorzüglich denen zu empfehlen, welche an der Geseßgebung selbst thätigen Antheil zu nehmen berufen sind; aber auch für die zahl reiche und ehrenwerthe Klasse derjenigen, welche sich mit der peinlichen Rechtspflege beschäftigen, ist es von hoher nicht zu berechnender Wichtigkeit. Man wird in dem Werke große Ausführlichkeit und Vieles sinden, was man bis jetzt in den bändereichsten Handbüchern der Staats wissen schast vergeblich gesucht hat. Band 1 3. ent- halten den allgemeinen Theil, so wie die besonderen Lchren von den einzelnen Verbrechen, Band 4. den Rriminal⸗- Prozeß. Jeder Band wird auch einzeln

abgelassen.

230 b

: Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung sind so eben erschienen und durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen, in Ber— lin durch die Moliussche Sort.“ Buchhandlung (A. Baih), Bruderstraße Nr. 4, in Magdeburg durch die Creuß sche Buchhandlung, in Franksurt durch Harnecker K Co., in Stettin durch Saunier, und werden hierdurch empfohlen:

1. Das Januarheft der Monatsschrist: Der preuß. Staalsbürger, herausgegeben vom Prosessor Dr. H. Berghaus in Potsdam, gegen halbjähriges Abonnement von 1 Thaler, jährlich 2 Thlt.

2. Das Januar und Februatheft der Monats- schrifu für Seidenb au und Maulbeer⸗— baumzucht in Deutschland, herausgegeben von J. C. Rammlow, gegen halbjähriges Abonne⸗ ment von 20 Sgr., jährlich 1 Thlr. 10 Sgr.

Die Stuhrsche Buchhandlung in Potsdam.

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231 b]

Bücher zu außerordentlich wohl⸗

feilen Preisen, vorramig in ver sellius schen Büchethandlung, Kurstr. 5.

Das so eben in Nordhausen erschienene Werk:

Dokumente über die Schleswig - Holstein - Frage. Von einem Holsteinschen Abgeordneten. Laden- preis 15 Sgr., für 5 Sgr.

Pierer, Conversations-Lexikon, neueste Auflage, 32 Bde., Ladenpreis 24 Thlr. für 16 Thlr., mit Prämie eines ausgezeichnet schönen Globus v. 13 Durchmes⸗ ser (Ladenpreis 7 Thlr.) 20 Thlr. Conversations -Lexi- lon von Brockhaus, Ste Auflage, geb. 9 Thlr. Cooper's Weile, 10 Bde. Ladenpreis 10 Thlr., für 4 Thlr. Itving's Werke, 74 Thle. Ladenpreis 9 Thlr., für 45 Thlr. Beckher's Weltgeschichte, neueste Auflage, geb. 7 Thlr. 15 Sgr. Weltgeschichte nach Rotteck, 6 starke Bände, Thlr. 20 Sgr. Er⸗

änzungen der preuß. Gesetzbücher, sogenanntt 5 Henn dc geb. 32 Thlr., die erste Auflage mit auch ohne Supplement sehr wohlfeil. ꝛc. 2c.

[228b] Sonntag den 21. Mär 1847, Abends 7 Uhr.

Im Saale der Sing-Akademie:

1

gegeben von

Alex. reyschock.

Vom

der Sonate in D-moll, Konzerigeber.

b. Trinklied, 2) Gesang. 3) a. Scherzo, b. L'Absence (Lied ohne Worte), 4) Gesang. z 5) L'inquietude, komponirt und vorgetragen vom Konzertgeber. sang. ; 3 de Berlin, komponirt und k. Variation über „God save vorgetragen the Queen“ für die linke vom Hand allein, Konzertgeber.

Numerirte Billeis à 1 Thlr. sind in der Musik- handlung der Herren Ed. Bote & G. Bock, Jäger- étrasse No. 42, und Abends an der Kasse zu haben.

Anfang 7 Uhr. Kassen-Eröfsnung 6 Uhr.

1) 2. Allegro und Scherzo . und vorgetr.

gen vom Konzert-

komp. und vorgetra- geber.

227 : r Sprechstunden sind Vorm. bis 14 Uhr, Nachm.

von 2= A4 Ühr. Ramelow, Dr. jur, Spand. Br. 3.

Das Abonnement beträgt:

9 6 5 und Aus landes nehmen Srslell in allen Theilen der Monarchie ; auf dieses Glatt . er el er 2 ohne Preis - Erhohung. die Euren, Allg. Preuß. nserti ons- Gebühr für d - Zeitung; inn mne, d,. eam, . J Friedrichs siraße nr. 72. Anjeigers 2 5gr. *

; n Amtlicher Theil. 6 Inland. Berlin, Erinnerungasest der ? Stettin. ( Statistiiches; Fischfang.) Deutsche Bundesstagten. Königreich B ayern chische Gesandte. Mission nach Griechenland. —“ , n, Die neuesten ; dung des Honorars auf den Universitäten G d r Baden. Adresse der Karlsruher Bürger an den n , fürstenth um Hessen. Zollfreie Einfuhr des Reißes. 8 Her og . . ö Aufhebung des Elbzolls. . ußland und Polen. St. Pet , S ers bung. Tause des neugeborenen Frankreich Paris. Dampfpaketboot⸗Dienst zwischen Havre und New⸗ gt. Wal cwskti's Mission. England und Portugal. Plan zur Reorganisation der aftikanischen Armer. Versuch miß Salz als Nah⸗ tungsmittel für die Pferde. Vemrmischtes. . . Grostbritanien und Irland. Unterhaus. Lord John Russell's

Nede üben, das neue irländische Armengesetz. Vertagung der De⸗ batte. London. Hofnachricht. Nrue Post aus den vereinigten Staaten.

Belgien. Brüssel. Verwerfung ei W f

lien. 1 g eines Antrags auf Wahlreform.

Italien. Nom. Politische Komplotte endeckt.“ Gründung . all⸗

Sgmeinen Verdienstordens. Schhelib Efendi.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Minister - strisis; Schreiben des Infanten Ton Enrique an die Cortes; die Wegnahme der Fischer⸗

Els l 5) der Bidassog; Vermischtes.) e isenbahnen. Die schiefe Ebene der bayerischen Nord ⸗Süd⸗

8 i e pverischen Nord-Süd-⸗Bahn.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin Börse.

andwehr. Schreiben aus

Der österrei⸗ 8. Anwendung des Vorgänge. Verordnung wegen Stun

——

Schinkels est.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den bisherigen Land- und Stadtgerichts-Rath Hohenfeldt in Memel zum Regierungs-Rath und Mitgliede des Konsistoriums und Provinzial⸗Schul⸗Kollegiums in Königsberg zu ernennen.

Uichtamtlicher Theil.

. Berlin, 18. März. Die hiesige Landwehr feierte gestern durch

ein Festmahl in em mit Waffentrophäen entsprechend geschmückten Saale des „Englischen Hauses“ ihr vier und dreißigstes Erinnerungs⸗ fest. Der Kriegs-Minister, General der Infanterie, von Boyen, der Staats⸗Minister, Graf von Stolberg, der General-Lieutenant von Dittfurth, Kommandant von Berlin, Excellenzen, so wie seine Durch⸗ laucht der Fürst Radziwill, früherer Commandeur der hten Landwehr⸗ Brigade, waren als Ehrengäste gegenwärtig. Nach det Eröffnung des Festes mit dem Einmarsch der Wehrmänner in den Saal unter kriegerischer Musik erfolgte durch den Kameraden Lieutenant Hossauer die Vorlesung der Verordnung zur Organisation der Landwehr vom 17. März 1813. Hieran knüpfte derselbe eine Anrede, in welcher er hervorhob, wie die Landwehr selbst in anfangs dürftiger Ausrüstung stets durch ihren kriegerischen Muth dem Feinde imponirt und wie bei aller Ver- schiedenheit der Stände doch Eintracht und Einheit ein erhebendes Beispiel gegeben habe, um Mihseligkeiten, welchen der Krieger beim Wechsel der Ümstände im Felde nicht entgehen könne, freudig zu ertragen.“ Der Redner schloß seine Ansprache mit den Worten; „Mit dem Wunsche, daß die Gesinnung deutscher Treue und Einigkeit auch unsere Nach⸗— kommen bis in die späteste Zukunft beseelen und nicht allein in den Zeiten der Noth und Gefahr, sondern zu jeder Zeit, wo es dem Wohle des Allgemeinen, gilt, ebenfalls ihr Wahlspruch sein möge: „Mit Gott, für König und Vaterland!“ lassen Sie uns die Friedens⸗-Waffe zur Hand nehmen und zur Ehre des geseg⸗ neten Andenkens für Se. Majestät Friedrich Wilhelm den Gerechten still präsentiren.“

Unter den Lebenden galt der erste Toast dem Wohle des Königs, der Königin und des Königlichen Hauses, aus= gebracht von dem Obersten und Commandeur des hiesigen Landwehr Regiments, von Webern, und von der ganzen Versammlung mit wahrer Begeisterung aufgenommen. Dem steh enden Heere, und der Landwehr widmete Se. Durchlaucht der Fürst Radziwill

Allgemeine

B etrtlẽi ne 19 März

einen kräftigen Trinkspruch, worauf dann noch dem Andenken der Gebliebenen und Verstorbenen (durch den Feldprediger der berliner Landwehr, Superintendenten Dr. Spieker), den Ehren⸗ gästen (durch Premier -Lieutenant Bengling) und der Erinne⸗ rung an den Fürsten Blücher (durch Oberst von Asch off) der Tribut der Rede und des Bechers mit lebhaftestem Dankgefühl und aufrichtigster Verehrung dargebracht wurde.

X Stettin, 16. März. Nach der neuesten statistischen Ta⸗ belle vom Jahre 1846 betrug die Einwohnerzahl des Regierungs⸗ Departements Stettin am Anfange des laufenden Jahres einschließ- lich der Detinirten in der Landarmen⸗Anstalt zu Uckermünde und in der Straf⸗ und Besserungs-Anstalt zu Naugard (resp. 165 und 715) 538,572, also 32,033 mehr als bei der Zählung vom Jahre 1843. Davon kommen, nach Abrechnung der Detinirten, 165,963 auf die 35 Städte des Departements und 371,829 auf das platte Land. In der Ehe leben 85, 671 Männer und S5, 892 Frauen. Den Religions⸗ Verhältnissen nach befinden sich unter den Einwohnern 531,666 evan⸗— gelische, 2918 römisch⸗katholische und 1 der griechischen Religion angehörige Christen, 1 Mennonit, 4028 Juden mit und 58 Juden ohne Staats⸗-Bürgerrecht. Das Departement zählt 425 Taubstumme und 334 Blinde. Das ganze Regierungs-Departement enthält 236, 6s geographische Quadratmeilen, inkl. 16, 2. Quadratmeilen Wasser; es leben mithin auf der Quadratmeile Land 2441 Menschen.

Das Haff scheint in diesem Jahre einen ungewöhnlichen Reich⸗ thum an Fischen zu enthalten. Dies beweisen einzelne, ungemein ergiebige Fischzüge. Namentlich wurde am 25. Januar mit dem so⸗ genannten großen Garn in der Gegend am Altwarp nach Uckermünde zu ein Zug ausgeführt, welcher eine Ausbeute von etwa 100 Balgen (800 Scheffel) Bleichen gewährte, die bei dem jetzigen geringen Preise von 5. Rthlr. für den Balgen einen Werth von 2000 Rthlr. haben einen Fang, wie ihn sich die Fischer kaum zu erinnern wissen. An andern Stellen des Haffs wurden Züge von 100 300 Rthlr an Werth gemacht.

Drutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Der am Königlich bayerischen Hofe beglaubigte Kaiserlich österreichische Gesandte, Graf von Senfft Pilsach, wollte, wie die Münchener politische Zeitung vom n ,,. meldet, in den nächsten Tagen eine Urlaubsreise nach Wien antreten.

Die Mission des am 9. März nach Athen abgereisten Majors von Hunoltstein ist nicht an Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen Maximilian, sondern an Se. Majestät den König Otto gerichtet und soll mit der Ankunft des Legations⸗-Raths Wendland aus Paris in München zusammenhängen.

Das Intelligenzblatt für Ober⸗Bayern vom 12ten d. M. enthält eine Verordnung der Königlichen Regierung, nach welcher die Anwendung des Schwefel -Aethers bei Vornahme chirurgischer Ope- rationen von nun an nur unter der Aufsicht und Leitung praktischer Aerzte vorgenommen werden dürfe, keinesweges aber von dem unter geordneten wundärztlichen Personal allein.

Ueber die neuesten Ereignisse in Bayern enthält die Augsb.

Abend-Zeitung nachstehenden Artikel: Wenn man den Geist, in welchem die Minister eines constitutionellen Staates die Landes-Angelegenheiten leiteten, kennen lernen und würdigen will, so braucht man sich blos über die Art und Weise zu unterrichten, wie die Stellvertreter des Volks sich in den gesetzlichen Versammlungen über dieselben äußerten, und dabei nehmen wir absichtlich Umgang von den an— derweitigen Merkmalen, wie z. B. den stereotppen Redensarten der „allge⸗ meinen Volksstimmung“ u. s. w., ohne jedoch ein anderes Moment eben so ignoriren zu können. Wir meinen nämlich den Umstand der Presse und deren Veihalten in inneren Landes-Angelegenheiten. Wenn wir diese bei= den Punkte als Maßstab für die Würdigung des Ministeriums Abel anle— gen, bleibt für uns kaum mehr etwas beizufügen übrig. Wir können demnach auch, das Wirken dieses Ministeriums während selnes zehn—Q— jährigen Bestandes mit völligem Stillschweigen übergehend, unsere Blicke den neuesten Ereignissen zuwenden, welche dasselbe zu sei⸗ nem Abtreten benutzt hat, und bemerken dabei blos, daß Se. Majestät dem Herrn von Abel unterm 16. Dezember v. J. das Ministe⸗ rium des Ftultus entzogen und dafür ein eigenes Ministersum gebildet hat, dessen Befugnisse durch eine Königliche Verordnung vom 27. Februar d. J. in einer Weise erweitert wurden, welche diese Maßregel als einen Segen für das Vaterland von jedem Wohlgesinnten willlommen heißen muß, und in dem §. 5. der folgendermaßen santet: „Der Wirkungskreis des Mi— nisteriums des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten umfaßt: 1) alle auf Religion und Kirchen sich beziehenden Gegenstände, insbeson- dere die im §. 6 der Verordnung vom 15. Dezember 1846 aufgeführten“, u. s. f. deutlich die Königliche Weisheit konstatirt. Diesen Umstand, wel cher unseres Dafürhaltens von größerer Bedeutung ist, als es auf den er— sten Blick scheinen könnte, bitten wir ja nicht außer Augen zu lassen.

In der neuesten Zeit nun handelte es sich um eine Sache, deren Ge⸗

Alle Post -Anstalten des In-

1847.

währung rein in der Machtfülle der Krone liegt, und für welche die Mi- nister in keiner Weise eine Verantwortung zu übernehmen haben. Nichts- destoweniger und dem klaren Wortlaute zum Trotz erfuhr eine derartige Bitte den schroffsten Widerstand, der sich sogar so weit erstreckte, daß vier Minister das berüchtigte Memorandum eingaben und sich dadurch einen Schritt erlaubten, der den offenbaren Stempel der Ueberhebung aus den Gränzen der ihnen zugewiesenen Sphäre deutlich aufgedrückt trägt, indem sie sich ein Urtheil über Dinge zumaßen, für welche der Mensch unter kei⸗ nen Umständeun und Verhältnissen Rechenschaft schuldig ist, und dies dazu noch in einer Sprache, welche höchstens damit entschuldigt werden kann, daß man durch sie einen sogenannten „Coup“ ausführen zu können hoffte. Da dies nicht gelang, so gaben die Minister ihre Entlassung ein, die Se. Majestät natürlich annahm. Wir sagen ausdrücklich: die Minister nah⸗— men ihre Entlassung, um dadurch die bei manchen kreisende Ansicht zu berichtigen, als hätte man sie ihnen gegeben.

Obiges Doklument gelangte übrigens auch, wunderbarerweise, in alle Schichten des Volkes, und zwar mit einer Schnelligkeit, die an das Unbe— greifliche gränzt. Doch wir wollen über diese Thatsachen nicht weiter klü— geln, sondern noch einen Punkt des berüchtigten Schreibens in Erwägung ziehen. In demselben wird nämlich von einer allgemcinen Aufregung im Volk u. s. w. gesprochen und sogar die Treue des Militairssin das Spiel gebracht. Nun brauchen wir aber kaum zu erwähnen, daß es doch wahrlich Verrath an dem gesunden Sinn der Bevölkerung eines ganzen Landes begehen hieße, wenn von dieser behauptet werden wollte, sie fomme wegen einer Sache, die sie überall nicht berührt, in eine gefährliche Aufregung. Eine solche kann zwar in gewissen Kreisen auf künstliche Weise eben nicht unschwer her— vorgebracht weiden; allein in Saft und Blut des Volkes geht sie nimmer über, sondern verschwindet rasch wieder. War aber wegen anderer Ursachen und schen vorher eine gewisse Mißstimmung vorhanden, wen anders traf dieselbe, als die verantwortlichen Rathgeber der Krone? und wie muß man dann ein Benehmen nennen, das, den Nimbus des Märtyrerthums für sich beanspruchend, vor die öffentliche Meinung tritt und so den Thron bloßgiebt, zu dem das Urtheil nimmermehr dringen darf, wenn nicht die Grundvesten unserer staatlichen Einrichtungen erschüttert werden sollen? Angenommen aber, nur übergroßer Eifer für die höchste Person des Monarchen habe einen derartigen Schritt den Ministern eingegeben, so muß man billig über die dunklen Wege des Geschicks sich wundern, daß Männern, welche bei so vielen und wichtigen Veranlassungen, wo es sich um Konfession und Politik handelte, eine bewundernswerthe Klugheit an den Tag legten, in einem Augenblick etwa dieselbe entgehen ließ, wo die Interessen des Lan— des überall nicht berührt waren, sondern nur die geheiligte Person des Kö— nigs in das Spiel lam! Angenommen selbst, es habe eine Aufregung be— standen und die öffentliche Meinung sei irre geleitet gewesen, war es da nicht Pflicht der Ersten des Staates noch mehr, als seither geschehen, vor= zutreten und den Wahn zu verscheuchen, in welchem gewisse Kreise der Ge— sellschaft befangen sein mochten? Ja, diese Pflicht mußte ihnen um so mehr als eine heilige und unerläßliche erscheinen, als sonst, wie sie recht wohl wissen mußten, jeder andere offene Weg, auf welchem dieses geschehen konnte, abgeschnitten war! Nie und nimmermehr aber durften sie ihren Posten in einem Au⸗

enblid verlassen, wo sie, zum lleberfluß noch gegen jede Verantwortlichkeit geschützt, ihrer Aussage nach das Höchste und Heiligste unseres gesammten Staats- lebens und unserer Verfassung angetastet sehen wollten. Waren sie erge⸗ bene Diener, dann mußten sie bleiben im Augenblick der Gefahr, nicht aber zurückweichen in einer Stunde, wo sich ihrer Phantasie im grauen Dämmer lichte ein Phantem zeigte. Nur der Krieger ist brav, der seine Fahne im Drange der Gefahr fester umklammert als je und dieselbe bis zum letzten Blutstropfen vertheidigt. Flieht er sie aber in einem solchen Momente, dann mag er in den heiligsten Verschwörungen seiner Pflichttreue maßlose Fülle preisen, Niemand wird ihm glauben, sondern das Urtheil der Welt wird ihn richten.

Ein Drittes gäbe es noch, nämlich den Fall, daß man Nebenzwecke heiliger hielte, als die eigentliche Pflicht, und diese jenen opferte! Doch davon kann hier nicht die Rede sein, und so müssen wir uns denn einfach darauf beschränken, das unerklärlich und räthselbaft zu finden, für was wir als Schlüssel der Lösung nicht Thatsachen, sondern bloße Vermuthungen und Folgelungen anzuführen vermögen!

Daß bei einem Staats Ereignisse, wie der so plötzliche Wechsel eines Ministeriums, vielfache Sympathieen angeregt und verletzt werden, ist na— türlich, und so fanden sich auch für Herrn von Abel Männer, und zwar gewichtige Männer, welche dessen Benehmen nicht nur billigten, sondern ihm sogar ihren Dank dafür aussprechen wollten, und dazu noch in einer Weise, zu deren Bezeichnung das Fremdwort „Demonstration“ das Bür⸗ gerrecht in der deutschen Sprache erlangt hat. Herr Professor Lassaulx in München stellte nämlich im vollen Senate einen bezüglichen Antrag, der lebhafte Unterstützung bei seinen Kollegen fand, ohne jedoch durchzudringen, selbst nicht in gemilderter Form. Dieser Vorgang sowohl als ein ander weitiger Umstand von noch größerem Gewichte als die Initiative, welche Professor Lassaulx durch seinen Antrag zu einer Opposition in aller Form ergriffen, war die Veranlassung zu seiner in der Verfassung begrün- deten Quiescirung. Man sieht, und es mußte wohl bekannt sein, daß diese Beseitigung eines Universitäts- Lehrers von so außergewöhnlicher Art war, daß jede aus dieser Maßregel der Regierung hervorgehende Handlung Ein zelner nothwendigerweise damit in moralischen Zusammenhang gebracht wer den mußte. Eine solche Handlung zeigte sich auch bald, indem dem Herrn Lassaulx von „„nicht bebänderten Studenten““ ein Vivat gebracht wurde, und zwar zur ungewöhnlichen Zeit und am ungewöhnlichen Orte. Da wir nun nicht wagen, akademischen „Bürgern“ so wenig Urtheilskrast zu-

zumuthen, daß sie bei Thatsachen und Ereignissen blos aaf den äußeren

Schinkelsfest.

Der dreizehnte März, als der Geburtstag Schinkel's, hatte nach hergebrachter Weise am Abend im Saale des Herrn Milenßtz eine zahlreiche Gefellschaft versammelt. Den Mitgliedern des Architekten-Vereins, von welchen diese alljährliche Feier des großen Meisters ausgeht, hatten sich auch dieses Mal viele Freunde und Verehrer Schinkel's angeschlossen, un ter denen es genügen mag, hier nur Se. Excellenz den Wüllichen Gehei— men Nath Beuth, den General-Direttor der Königlichen Muscen, Herrn von Olfers, und unseren hochverehrten Rauch zu nennen. Das Fest erhielt dieses Mal durch die Ausstellung der transparenfen Gemälde der sieben Wunderwerke, welche Herr Karl Gropius nach den Zeichnungen Schinkel's mit gewohnter Meisterschaft für seine letzte Weihnachts - Ausstel lung ausgeführt und auch jetzt freundlichst bewilligt hatte, einen ganz ei- genihümlichen Reiz. Sie nahmen die ganze Rückwand des Saales ein. In der Mitte thronte in heiterer Majestät in seinem Tempel, von dem mil den Lichtglanz des griechischen Himmels umflossen, der olpmpische Zeus des Phidias. Ju seiner Rechten schloß sich zunächst der Tempel der Diana von Ephefus an. Auf einem mächtigen Unterbau erhebt sich jenes größte Wunder der jonischen Bauordnung ganz in weißem Marmor mit seiner prachtvollen Front von zehn Säulen der elegantesten Form, hinter der sich noch eine zweite Reihe von gleicher Zahl befindet. Zieht nun die ses Bild durch die lichte und kühle Harmonie des Morgens an, so ergreift bas nächstfolgende, die hängenden Gärten der Semiramis, durch

die wärmste Glut der Abendsonne, deren Strahlen durch die großen Oeff=

nungen fallen, welche die gewaltige Mauermasse, worauf sich die Gärten ausbreiten, in sehr glücklicher Weise unterbrechen. Man glaubt, hier eines der wunderbaren Märchen des Orients verwirklicht zu sehen. Geisterhaft ragen dagegen in dem Bilde, welches hier die Reihe abschloß, die Pvrami⸗ den Aegyptens gleich riesenhaften Krystallen in den mondbeglänzten Himmel hinein, und geheimnißvoll blickt die kolossale Sphynx aus einem leichten Palmenwäldchen hervor. Zur Linken des Zeus sah man den Eingang zu dem ägyptischen Labyrinth, gestaltet wie das zu den ägpptischen Tempeln mit den hochstrebenden Pylonen, den Obelisken und einer Allee von Sphinxen, und in weiter Ferne wieder die Ppramiden. Zunächst schloß sich der noch als über den Eingang des Hafens mit gespreizten Beinen stehend genom- mene Koloß von Rhodus an. Ungemeine Bewunderung verdient hier die Weise, wie durch eine lebhafte Bewegung in der ganzen Gestalt das Unschöne je ner Stellung vermieden worden ist. Die rothe Flamme, welche aus dem Feuerbecken in seiner Rechten aufschlägt, der Widerschein, den sie auf den Körper des Kolosses wirft, machen mit dem nächtlichen Dunkel, welches sonst in diesem Bilde herrscht, einen hinreißenden Gegensatz, der mit seinem künstlerischen Gefühl durch ein Feuer im unteren Theil desselben noch ein mal anllingt. Das Grabmal des Mausolus endlich, welchts an dieser Seite den Beschluß machte, zeigt in seiner aus einem dem griechischen Tempel ähnlichen Bau in vielen Absätzen aufsteigenden Pyramide jene Durchdringung griechischen Schönheitssinnes mit dem phantastischen Pomp

des Orienis, wit solche in Kleinasien öfter stattgefunden haben mag.

Durch diese Bilder, welche die seltene, Schinkel'n aber besonders eigen thümliche Vereinigung einer besonnenen und umsichtigen Benutzung der über Kunsldenkmale der Vorwelt vorhandenen Nachrichten und Abbiltun= gen, mit einer hochpoctischen, lünstlerischen Schöpfungskraft, in so hohem Maße zeigen, wurde der Meister der Versammlung auf die schönste und lebendigste Weise recht in der Art seines Schaffens vergegenwärtigt.

Bald nach Anfang des Mahles hielt der Architekt, ert Hofmann, ein Sohn unseres berühmten Siatistiters, eine Ansprache, worin en, die Versammlung begrüßend, in würdigen, poetischen Worten 8 , milde Persönlichtelt des zu früh dahin geschicdenen Meissere, me 96 . ernste Streben in der Kunst fo lichreich forderte, hervor hob, gn . 9 den Werken, welcher uns sein reicher Genius hinterlassen, treffend sag ö

örmend mit ewigem Feuer“. Einer „sordern zur Thaikraft uns auf, erwänrme n ,,,

kurzen Schilderung der n, . 5 led? uchtiggt Gelinnung

ĩ ĩ o au z 2 2 9 ef unn seinem unvergeßlichen Andenken

3 2. 26. dr i lt hoster GHespräche und dem Gesange ernst.

sbli feben, wozu die Gläser wiederholt erlangen, einige ö, kehrten Viele noch einmal zu der so an-

ziehenden Beschauung der Gemälde zurück. X.