d. i. Achtmal Hundert und Drei und Zwanzig Tausend Vier Hundert
Thaler preuß. Courant aufzubringen bleibi. ;
§. 2. Der zu bee r, Betrag von 823,100 Nihlr. wird dunch Kreirung von S2zz Stück auf den Inhaber lautender Stammagctien, jede im Betrage von Einhundert Thaler Courant, aufgebracht, Diese . treten in jeder Beziehung in die Kategorie der ursprünglich kreirten e Stück Stammactien; es finden mithin auf die Form und die * n . derselben, so wie auf die Rechte und Pflichten ihrer Inhabern die Bestim mungen der 5. 5 und S§S. 11 bis 22 des Gesellschafts - Statuts r 5 Aug ust 1841, so wie der sub §. 3 sub 4, 8. 7 8 — sub 1, 8.
S. 10 des Statuten⸗Nachtrags vom 11. August , .
§. 3. Die Bestimmung, auf welche Weise die ** 9. 126 actien unterzubringen sind, wird dem Verwaltungs rathe . er 3 1 jedoch auf die vorzugsweise Betheiligung , 2, , mere ursprünglich ausgefertigten Stammactsen, so wie der 2 O00 Stuck actien Lit. B., Bedacht zu nehmen.
ĩ ications⸗ den wegen Desgleichen das folgende Publications - Patent, den we— J 2 z. der Bundesbeschlüsse vom 5. Juli 1832 auf die kommunistischen Vereine von der deutschen Bundes⸗Versammlung unter dem h. August 1816 gefaßten Beschluß betreffend.
Wir Friedrich Vilhelm, von Gettes Gnaden, Preußen 2c. 2c.
thun kund und fügen hiermit zu wissen: . : . ; Die deutsche Bundes ⸗Versammlung hat in ihrer dreiundzwanzigsten vor=
jährigen Sißung vom 6. August 1816 den Beschluß gefaßt: „daß fommunistische Vereine als unter die Bestimmungen des 8. 2 der Beschlüsse vom 5. Juli 1832 ausdrücklich zu subsumiren angesehen wer— den, wobej sich von selbst verstehe, daß die Urheber, Häupter und Theil⸗ nehmer solcher Vereine, soweit dieselben hochverrätherische Zwecke verfol- gen, in allen Bundesstaaten die Strafe des Hochverraths, nach Maßgabe der bestehenden Landesgesetze, zu gewärtigen haben sollen.“
Nachdem die in Bezug genommenen, die Maßregeln zur Aufrechterhal⸗ tung der gesetzlichen Ordnung und Ruhe in Deutschland betreffenden Bun— desbeschlüsse vom 5. Juli 1832 durch das Patent vom 25. September 1832 (Gesetz-Sammlung S. 216) fur Unsere zum deutschen Bunde gehöri— gen Landestheile publizirt und durch die Kabinets-Ordre vom 5. Dezember 1815 (Gesetz-Sammlung S. S3) auch für die Provinzen Preußen und Posen mit Gesetzeskraft versehen worden sind, finden Wir Uns veran— laßt, auch den vorstehenden Bundesbeschluß vom 6. August v. J. hierdurch zur öffentlichen Kenniniß zu bringen und dabei zu bestimmen, daß derselbe ö für den ganzen Umfang Unserer Monarchie Gesetzeskraft ha— en soll.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedruck— tem Königlichen Insiegel.
Gegeben Berlin, den 1. März 1847.
( S.) Friedrich Wilhelm. Prinz von Preußen.
; Mühler. Rother. Eichhorn. von Thile— von Savigny. von Bodelschwingh. Graf zu Stolberg Uhden. Frhr. von Canitz. von Düesberg.
Ferner die nachstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre, betreffend den Gerichtsstand der Eisenbahn-Gesellschaften bei Entschädigungs⸗
Ansprüchen der Grundbesitzer. Um den Belästigungen abzuhelfen, welche in denjenigen Landestheilen,
stönig von
von Boyen.
wo die allgemeine Gerichts-Ordnung oder die Pro;eß-Vorschriften des ge⸗ Gesa
meinen Rechts Gesetzesklast haben, für die Besitzer der von Eisenbahnen durchschnittenen Grundstücke dadurch entstehen, daß sie ihre Entschädigungs⸗ Ansprüche gegen die Eisenbahn-Gesellschafien in der Regel nur in dem ordentlichen Gerichts lande derselben verfolgen dürfen, will Ich auf Ihren Bericht vom 11ten v. M. für den ganzen Umfang der Monarchie, mit Aus—= schluß des Bezirks des Appellationsgerichtshofes zu Köln, hierdurch bestim= men, daß bei Klagen auf gerichtlich Entscheidung über den Werth der für eine Eisenbahn erpropriirten Grundstücke, so wie bei allen sonstigen Ent- schädigungs-Ansprüchen, welche Grundbesitzer als solche auf Veranlassung einer Eisenbahn-Anlage gegen deren Unternehmer gerichtlich verfolgen, die Eisenbahn - Gesellschaften verpflichtet sein sollen, bej dem Obergericht Recht zu nehmen, in dessen Departement das expropriirte oder beschädigte Grund⸗ stück belegen ist. — Auf die bereits anhängigen Klagen findet die gegen⸗ wärtige Bestimmung keine Anwendung. — Dieser Eilaß ist durch die' Ge=— setz Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Berlin, den 1. März 1847. Friedrich Wilhelm. An die Staats -Minister Uhden und von Düesberg.
Provinz Sachsen. Die Erfurter Ztg. meldet aus Er— furt vom 18. März: „Nachdem in Folge der jüngst geschehenen Wahlen unsere Stadtverordneten-Versammlung gestern Nachmittags in ihrer ersten feierlichen Sitzung sich neu konstituirt hatte, wobei ssch
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auf eine höchst erfreuliche Weise bei Vertheilung der amtlichen Ge⸗ schäfte und Befugnisse der Geist der Einigkeit ünd weisen Mäßigung offenbarte, begingen an 600 Bürger und Frauen am gestrigen Abend durch Festtafel und Ball in dem eigens dazu eingerichteten und ge⸗ schmackvoll und sinnig dekorirten Saale des hiesigen Schauspielhau⸗ ses ein heiteres Bürgerfest, das in seiner ganzen Tendenz und An⸗ ordnung, so wie in der zahlreichen Theilnahme, die es fand, bisher noch nicht seines Gleichen hier kannte. Auch die Logen und Tribü⸗ nen des Hauses waren, so viel sie nur irgend fassen konnten, von ei⸗ ner großen Menge von Zuschauern besetzt. Die Erinnerung an das köstliche Geschenk des hochseligen Königs in der an einem 17. März verliehenen Städteordnung, so wie an die jüngste in der am 3. Fe—⸗ bruar e, proklamirten Berufung des Allgemeinen Landtags von des jetzt regierenden Königs Majestät huldreich gegebene Entwickelung des Staatsgrundgesetzes, gab Stoff und Inhalt zu den Festgesängen, so wie zu den begeisterten Trinksprüchen während des Mahles, deren lange Reihe ein feuriges Wort des Dankes auf den erhabenen Spen— der des jüngsten Gnadengeschenks, ein enthusiastisches Hoch auf den König und Landesherrn eröffnete. Würdiger Ernst war mit der fröhlichsten Stimmung aller Theilnehmer an dem herrlichen Feste ge⸗ paart, und wie auch die lebhafteste Bewegung die dichtgedrängte Versammlung durchdrang, auf keiner Stelle der festlichen Halle war irgend eine Entfernung von den Gesetzen des Anstandes und edlerer Sitte bemerkbar.“
Nhein⸗Provinz. Der Düsseld. Ztg. wird aus Koblenz vom 17. März geschrieben, daß am vorhergehenden Tage den dorti⸗ gen Militair⸗ Behörden eröffnet worden ist, daß Se. Majestät der König aus landesväterlicher Fürsorge und in Berücksschtigung der großen Theurung und Noth befohlen haben, daß das große Corps— Manöver des Sten Armee- Corps in diesem Jahre unterbleiben und nur die gewöhnlichen Divisions-Mansöver stattfinden sollen.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Der Allgemeinen Zeitung wird aus München vom 17. März geschrieben: „Wie man heute ver— nimmt, hat Se. Majestät der König geruht, den zum Gesandten an den Höfen von Brüssel und Haag designirten Staatsrath, Herrn Karl von Abel, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an dem Königlich sardinischen Hofe zu ernennen. — In meh— reren auswärtigen Blättern ist die Nachricht verbreitet, daß Ihre Majestät die verwittwete Frau Herzogin von Braganza sich für meh⸗— rere Jahre nach Frankfurt begeben werde. An diesem Gerüchte ist kein wahres Wort, sondern Ihre Majestät wird, wie bereits früher in diesen Blättern bemerkt worden, einige Zeit auf Besuch hier blei- ben und sich dann wieder nach Portugal begeben. Eben so grundlos ist die Nachricht, daß der russische Thronfolger in Begleitung des Herzogs von Leuchtenberg im Laufe dieses Sommers zum Besuch nach München komme, wohl aber hat, wie verlautet, Ihre Königl. Hoheit die Herzogin Mutter von Leuchtenberg eine Einladung nach
St. Petersburg erhalten.“
Der Augst. Post-Zeitung zufolge, hat der österreichische udte den größten Theil seines Gesandtschafts-Personals mitge— nommen, und die Zeit seiner Rückkehr ist unbestimmt.
O Veünchen, 18. März. Die neuesten Briefe aus Athen melden endlich, daß unser Kronprinz von Messina aus dort erwartet werde, und schildern schon im voraus den freudigen Empfang des noch von seinem ersten Besuche her in der Hauptstadt und im Lande böchst populairen erlauchten Gastes. Sonst enthalten diese Briefe wenig Neues von Belang, meist nur eine Fort- und Ausspinnung der antitürkisch gehaltenen Betrachtungen über die Veranlassung zur Abreise des Herrn Mussurus. Daß unser Kronprinz übrigens bei
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bester Gesundheit sei und Palermo bereits verlassen habe, um sich über Messina nach Griechenland zu begeben, geht auch aus den neue— sten Briefen hervor, die von Personen aus der Umgebung Sr. Kö⸗ niglichen Hoheit hierher gelangt sind.
Se. Majestät der König war einige Tage lang unwohl, wird aber wahrscheinlich heutz Abend schon wieder im Theater erscheinen, wo Halevy's Oper „die Musketiere der Königin“ zum erstenmal zur Aufführung gebracht wird.
Das Wetter ist seit dem Anfange dieser Woche in plötzlichem
Uebergange von außerordentlicher Kälte zu angenehmer Milde so,
frühlingsartig geworden, daß nicht nur an allen öffentlichen Bauten,
sondern auch bei sehr vielen Privat⸗Neubauten bereits große Thätig⸗ keit bemerkbar wird. Bei der großen Menge von Individuen aus allen arbeitenden Klassen, die von diesem ersehnten Augenblicke an bis zum Spätherbst nun wieder regelmäßige Beschäftigung und Brod erhalten, ist es begreiflich, daß gerade in diesem Jahre dessen Eintritt allgemein mit doppelter Freude begrüßt wird.
Troß aller Versicherungen vom Gegentheil, die wir in auswär— tigen Blättern lesen und auch hier gelegentlich hören können, ist bis irßt von all' dem Gerede über weitere Entlasfungs-Maßregeln gegen fünf oder sechs Prosessoren an der Universität nichts wahr geworden, als daß Dr. von Moy als Rath extra statum an das Appellations Gericht von Neuburg versetzt worden ist. Noch weniger wahr ist daß, wie ganz unbegreiflicherweise behauptet wurde, neuerdings wie⸗ der Verhaftungen unter den Studenten stattgefunden hätten.
Königreich Sachsen. (D. A. 3.) In der Sitzung der zweiten Kammer erstattete der Bürgermeister Schanz, als Referent der außerordentlichen Deputation, Bericht über das Vereinigungsver⸗ fahren wegen des Dekrets, die Nahrungs-Verhältnisse betreffend. Die einzige Veischiedenheit der beiderseitigen Beschlüsse ergab sich bei dem Antrage auf Errichtung von Mehlmagazinen, welcher von der zweiten Kammer abgelehnt war, von welchem sich aber die Teputation der ersten Kammer nicht zu trennen vermochte, weshalb auf ihre Veran— lassung die vereinigten Deputationen zu folgendem Antrage gekom⸗ men waren: „Der Staats-Regierung zur Erwägung zu stellen, ob Mehlmagazine anzulegen seien, darauf berechnet, bei eintretenden wohl⸗ feilen Preisen eine geeignete Quantität Roggenmehl anzuschaffen und vorräthig zu halten, um in denjenigen Landestheilen, welche von einem Nothstande heimgesucht werden, angemessene Quantitäten an diejeni⸗ gen Behörden gegen Bezahlung ablassen zu können, bei welchen sich die Nothwendigkeit zeigt, den bedürftigen Klassen ein billiges Brod zu verschaffen; hierüber der nächsten Stände-Versammlung Mitthei⸗ lung zu machen, auch nach Besinden einen Plan zur Ausführung dieser Maßregel vorzulegen.“ Vieser Antrag wurde einstimmig an— genommen.
Großherzogthum Baden. Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat befohlen, daß die Kassen-Einnahme des Hof⸗Thegters vom 28sten v. M., im Betrage von 186 Fl. 15 Kr., der Großher— zoglichen Armen-Kommission zur Verwendung für diejenigen Dürf— tigen übergeben werden soll, welche bei dem an jenem Abend statt— gefundenen Brandunglück eine Stütze oder Hülfe verloren haben.
Grostherzogthum Sachsen⸗Weimar,. (Weim. 3g.)
Nachdem der Land⸗Marschall Riedesel, Freiherr zu Eisenbach, in der Sitzung am 16. März noch den angekündigten Vortrag über die Ge⸗ schichte des Gesetzes vom Jahre 1821, welches die Bedeutung des Kammervermögens betrifft, gehalten hatte, nahm er Abschied von der Abgeordneten-Versammlung und von einem Wirkungskreise, dem er so lange Jahre hindurch unter allgemeiner Anerkennung sich gewid⸗ met hatte. Der Abgeordnete von der Gabelentz, dessen Wahl die höchste Bestätigung erhalten hat übernahm nun am 17ten d. M. als Landtags-Marschall die Leitung der Geschäfte des Landtags und einer Verhandlungen. . . Von den l dfikollen sind bis zum 17ten d. M. 15 Druckbogen veröffentlicht worden. Unter den Vorträgen, welche darin enthalten sind, erregten besonderes Interesse: über Einführung einer allgemei⸗ nen Städte⸗ Ordnung, über eine Anhaltestelle der Thüringischen Ei⸗ senbahn bei Sulza, über die Gründung eines ritterschaftlichen Kredit⸗ Vereines, über den Nothstand im eisenachischen Oberlande, über eine die Presse betreffende Angelegenheit, über die Frucht⸗Magazin-Kasse des eisenachischen Unterlandes, über Wildschaden, über Hebung des gewerblichen Zustandes im Eisenachischen.
Freie Stadt Frankfurt. (Frankf. Journ.) Die am 18. März erschienene Nummer der „Mittheilungen“ aus den Proto- kollen der gesetzgebenden Versammlung enthält die in deren Sitzung vom 27sten v. M. verlesene Rückäußerung des Senats vom 16. Fe⸗ bruar, die Oeffentlichkeit der Sitzungen der gesetzgebenden Versamm⸗ lung betreffend. In dieser Rückäußerung spricht der Senat rück— haltlos die Bedenken aus, welche nach seiner Ansicht von der in Auesicht genommenen Oeffentlichkeit der Sitzungen der gesetzgebenden Versammlung abrathen. . .
„Solite indessen (heißt es am Schlusse dieser Rückäußerung) diese Versammlung sich aus den angeführten Gründen nicht überzeugen, daß
und tragbare Spritzen auf der Bühne, die jeden Abend während der Vorstel—= lung durch 7 Feuerwächter beaufsichtigt sind, welchen noch über 30 Theater⸗ Arbeiter zu Hülfe kommen. Aus dem Vorherigen ist die Beruhigung zu schöpfen, daß während der Vorstellung selbst nicht füglich eine Brandent— stehung auf der Bühne so schnell und weit um sich greifen kann, daß das Publikum dadurch gefährdet würde. Ist endlich diefer Bericht im Stande, dem Publikum einige Ruhe und Gelassenheit bei Entstehung eines Feuer= k 8 . wird, bei der freien Lage des Gebäudes en Höhe ĩ ü ĩ . 2 an esselben, kein Unglück beim Enifernen aus dem—=
Langhans.
Gesellschaft naturforschender Freunde.
In der Versammlung der Gesellschaft n Freunde am 16. März legte Herr Linck cb nete ger die er in dem lnolligen Stamm der Orchideen, namentlich der Aeroper? Loddegesii und Maxislaria aromatica, gefunden hatte. Sie liegen in . Gefäßbündel neben dem gestreckten . iind den Spiral. und R tüpfelten Gefäßen, sind cylindrisch ohne Querwände und enthalten . weis kee n, länglich aufgewachsene Zellen, mit lleinen Körnern gefüllt die aber keine Körner von Stärkemehl sind. In anderen Pflanzen sind fern, Gefäße, 3. man . (eit. nicht beobachtet worden. err Müller zeigte seine Zeichnungen über die a die Metamorphose der Dphluren und , gd Larvenzustände und
2) Die erste Methode, durch den Mund bei öllig verschlossener Nase den Aelher einzuathmen, hat zwar die bekannten Nachtheile des Blut— Andrangs nach dem Kopfe, der Brustbeklemmung und Angst, dagegen und vielleicht eben darum auch den großen Vortheil, daß der Äetherrausch in allen seinen drei Graden schnell und vollständig eintritt, wenn das Individuum überhaupt dazu disponirt ist.
3) Die störenden und beängstigenden Nebeneischeinungen des Aether— rausches, als lautes Reden, Schwatzen, Rufen, Toben, Alpdrücken, kommen nur bei dieser ersten Methode vor.
4) Die zweite Methode, durch die Nase den Aelher einzuathmen, bringt zwar blos den ersten und niedrigen Grad des Aetherrausches, näm- lich den Verlust der Empfindung und des Gefühls für Schmeiz, hervor, erzeugt dagegen nie jene störenden Nebenerscheinungen.
5) Es giebt Individuen, die weder nach der einen, noch der anderen Methode in Aetherrausch, seibst nicht in den untersten Grad der Empfin⸗ dungslosigkeit versetzt werden können. Auch bei veischiedenen Thieren haben wir dies heobachtet.
6) Für schwierigere Operationen eignet sich mehr die erste Methode durch den Mund, für leichtere die zweite durch die Nase.
Berlin, den 19. März 1817.
—
Miß Karoline Herschel.
Die Astronomischen Nachrichten enthalten ein vom 1. Februar
Dr. Berg son.
Herr von Strombeck aus Braunschwei 1 1. e . il dem Braunschweig, an welchem neidezähne wahrscheinlich nicht v
ewesen sind, daher der Placodus Mänzsteri hierdurch sich e . üer, Gigas und Andriani unterscheidet.
Herr Dove erläuterte die Erscheinungen des polaristiten Lichtes, dessen Ebene schnell gedreht wird, an einem von ihm h ,. Apparat, und
zeigte ein Exemplar eines
uschellall der Gegend von
die Depolarisation des Lichtes durch r n elben in einem abge=
lürzten gläsernen Hohlkegel, dessen Winkel am . 6 ein Siephanostop durch 2777 Herr Münter erläuterte bie unter dem Mitrosko
ianis Die zwei Methoden der Aether⸗Einathmung.
Farnkrauiwurzel.
eitel 71 Grad ist. Auch
ö p vorgezeigten stachel⸗· e e Bildungen auf der inneren Oberfläche der Rindenzellen einer mexi=
Bei einem Mittel, das die hohe Mission zu haben scheint, den Men⸗
schen von der traurigen , n, , des Schmerzes, selbst im Fache e
der Geburtshülfe, endlich vollßtändig zu befresen, war es vor Allem nöthig
1
über den 66 der beiden Methoden ins Klare zu kommen. Hierüber —q e
a. . . ᷣ schieden werden: der erñ gungolosglest und der dijlte ber Bewußhlosigtes.
en zunächst brel verschiedene Grade unter- e der Empfndungslosigkeit, der zweite der Bewe
2 . Schreiben des Herrn A. von Humboldt an den Herausgeber, Derr Etatsrath Prof. Schuhmacher, solgenden Juhalts: „Mit inniger Theilnahme kann ich Ihnen melden, mein ihcurer vicljähriger Freund, daß Gach Briefen, die ich von dem berühmten ersten Entzifferer den Keilschtift, Direktor Groiefend, so eben aus Hannover erhalie) unsere verehrte Lu— e tiʒg Karolina Herschel, bei allerdings sehr abnehmender Körperkraft, sih noch immer geistiger Frischheit und schönet Erinnerungen aus einei reichen Vergangenheit eifteut. Der König von Preußen hat als ein Zeug= niß der hohen Alchtung, die einem großen, durch Sir Jehn Herschel noch mehr, verherrlichten Namen gebührt, wie der Arbeiten, welche die Astrono= mie ihrem eigenen Fleiße verdankt, im letztverflossenen Jahre, zu einem Ge= bunldiags Geschente keslimmt, bie große' geidenz Preis KBicbailie für Er. meiterung der Wissenschafien burch mich gesendet. Ich weiß, daß dieses lleine, einfache Andenken bei so langer Abgeschiedenheit des einsamsten gebend ginige Erheiterung gewährt hat. Lucrelia Karolina Herschel istz wie * h n bene, am 16. März 50 geboren, i 1 97 5 , e Entdeckung ei laneten jenseit des Uranus no mit Freuden begrüßt. e, . .
Piräens, 6. März. (Desterr. Llovb.) Wenn man vor 12 Jahren im Hafen von ire en Land stieg, so bot sich dem Auge kein anderer Anblick dar, als ein von naten ien begränztes Ufer, ein ver⸗= fallenes Kloster unh eine ütte, in welcher Kaffee geschenkt wuide. Wie mil einem Zauberschlage iss in vieser jurzen Zei hier eint neue freundiche
Stadt entstanden; geschäftiger Verkehr belebt die Straßen, der Hafen ist mit Kriegs- und Handelsschiffen von allen Größen beseßt, Gondeln durch schneiden unablässig die Wasserfläche, um die Verbindung mit dem Lande zu unterhalten, während eine Menge Fiaker den Dienst auf dem Wege zwischen hier und Athen versehen. Gegenwärtig zählt man in Piräeus 500 meist im schönen geschmackvollen Style erbaute Häuser und Magazine, 2 Kirchen und 2600 Einwohner. Die Stadt ist nach dem Plane des ta— lentvollen Architelten Schaubert angelegt, hat einige große Plätze, geigde breite Straßen, von denen die Hauptstraße vom Hafen aus in den Fahr⸗ weg nach der Hauptstadt mündet, und wird mit der Zeit eine der schoönsten und am regelmäßigsten gebauten Städte des ganzen Königreichs werden. Es bestehen hier: eine Seidenfabrik, eine Seifenfabrik, eine Weingeist⸗ De⸗ stillation und eine Fabrik künstlicher Mineralwasser, welche viele Lieferungen an die fremden, hier verweilenden Schiffe macht. 3
Eine lobenswerihe Veränderung hat man mit dem hiesigen Kontumaz= Gebäude vorgenommen. Diese Anstalt bestand nämlich bisher nur aus einem großen Hause, in welches die Personen, welche Quarantaine halten, eingeschloffen wurden und während ihres ganzen Ausenthaltes sich weder in der freien Luft bewegen, noch mit Jemanden Fprechen konnten. Jetzt hat man das ganze Gebäude mit einem von einer Mauer eingefaßten Gar⸗ ien umgeben, ünd 2 Sprechzimmer, so abgetheilt, daß die Kontumazpflich⸗ tigen mit den Besuchern nicht in unmittelbare Berührung kommen können, sind der Vollendung nahe. Es erwächst hieraus für die, Abgesperrten der doppelte Vortheil, daß sie ungehindert die frische Luft genießen und sich die langweilige Zeit der Quarantaine durch Unterhaltung mit Freunden ver-
kürzen können. . 2 ; . Binnen kurzem wird die neue Volksschule hier eröffnet werden. Dieses
Gebäude hat man der Munificenz der griechischen Familie Joanidas in Konstantinopel zu danken, welche den ganzen Betrag der Bausosten, circa 50, 009 Drachmen, zur Erbagung eines neuen Schulhauses geschenkt hat.
Eines der wichtigsten Etablissements ist die in der letzten Hälfte des vorigen Jahres von einigen hiesigen Kaufleuten neu begründete Schiffs bau- Anstalt unter der Direction des mitbetheiligten Schiffbaumeisters Antonio Caladi, eines anerkannt tüchtigen und sein Fach giündlich verstehenden Mannes. Auf dem Werfte sind jetzt der Vollendung nahe: zwei Brigan⸗ tinen und außerdem im Bau acht größere und kleinere Schiffe; zwei Bri= gantinen und zwei Goeletten, über welche die Empfänger ihre volle Zufrie⸗ denheit ausgesprochen haben, sind bereits in diesim Jahre vom Stapel ge= lassen worden. Die Anstalt beschäftigt gegenwärtig 30 Arbeiter, und man kann diesem Etablissement um so mehr cin günssiges Prognostikon stellen, als bei gleicher Güte der Preis der hier gebauten Schiffe sich billiger stellt, als derjenigen, welche bis jetzt in Syra verfertigt worden sind. Die An⸗— wesenheit des französischen Contre- Admirals auf dem „Triton“ (Kriegsschiff von 80 Kanonen) macht den Hafen jetzt belebter als sonst. Es befinden sich gegenwärtig eiwa 1500 See Soldaten und Matrosen hier, welche auf den Verkehr die günstigste Wirkung ausüben.
— t — b
ohne nachweis bares Bedürfniß eine zu so vielen Bedenken Stoff darbie⸗ tende Neuerung immer mißlich sei, so ist der Senat auf diesen Fall dem nicht entgegen, daß die Oeffentlichkeit der Sitzungen der gesetzgebenden Versammlung unter den in der Mittheilung vom 17. Dezember 1816 ent= haltenen näheren Bestimmungen mit einem Zusatz in der angedeuteten Weise ) versuchsweise für die Dauer der gegenwärtigen geseßgebenden Versammlung unter der Voraussetzung statzfinde, daß keine verfassungs⸗ widrigen Zustände sich daraus entwickeln.“
Der Präsident machte den Vorschlag, diesen Gegenstand an die des salls früher ernannte Kommission zum weiteren Bericht zu verweisen. Von einer Seite wurde zugleich in Verbindung hiermit beantragt, diese Rück— äußerung nebst den angezogenen Stellen aus den Jahrbüchern und gedruck⸗ ten Mittheilungen, in deren Besitz wohl nicht alle Mitglieder sein möchten, besonders abdrucken und unter die Mitglieder vertheilen zu lassen, damtt dieser wichtige Gegenstand, wie dies bei allen Senats. Rückäußerungen auf diesseitige Beschlüsse und Anträge bisher immer geschehen sei, in einer näch⸗ sten Sitzung einer nochmaligen gründlichen Erwägung unterwoifen werden könne. Dieser Antrag fand jedoch vielfachen Widerspruch, da hierdurch die von der Versammlung nach reiflicher Erörterung bereits beschlossene Sache wiederum in Frage zu stellen versucht werde. Für den vorliegenden Gegenstand sei die Verfrage: ob man die Oeffentlichkeit überhaupt wolle? entschieden. Von diesem Beschlusse sei der Senat durch eine ossiziöse Mittheilung in Kenntniß gesetzt und um seine Ansicht ersucht worden; und diese Ansicht bilde den Gegenstand einer Rückäußerung, welche nach der erceptionellen Lage, in welcher sich die Versammlung bei vorliegender Sache besinde, nicht in die Kategorie sonstiger Rückäußerungen, denen allerdings in der Regel eine nochmalige Prüfung des Gegenstandes zu folgen pflege, zu rechnen sein dürfte. Was nun aber die Ansicht des Senats selbst betreffe, so hätte dieselbe entweder überall beistimmend sein oder der Senat sich veranlaßt und verpflichtet halten können, aus der Verfassung einen Einspruch ein— zulegen. Die Rückäußerung halte aber einen Mittelweg zwischen die⸗ sen beiden Alternativen uͤnd neige sich für die Oeffentlichkeit der Sitzungen, jedoch unter der Voraussetzung, daß Tie aufgeführten Bedenken sich nicht verwirklichen würden. Diese Bedenken seien je⸗ doch nicht neu, seien sämmtlich schon früher von allen Seiten beleuchtet und in Erwägung gezogen worden, griffen nicht ein in das Wefen der Ver— fassung und seien fomit wohl nicht der Art, eine Sache aufzuhalten, die ins Leben zu rufen von dem veränderten Geist der Zeit verlangt werde und daher um so unbedenklicher sei, als eben nachdem gegen sonst verän⸗= derten Zeitgeist manche frühere Bedenken bestitigt, mindestens nicht von dem Belang erscheinen möchten, den man ihnen sonst beigelegt habe. Es lönne sich daher gegenwärtig nur darum handeln, die Maßregeln und Ein richtungen zu treffen, um die beschlossene Oeffentlichkeit der Sitzungen wirk— lich in Ausführung zu bringen, und, lediglich um diese vorzuberesten, solle man die Sache an die Kommission zurückverweisen. Hiergegen wird von anderer Seite bemerkt: hätte der Senat ent schiedene Bedenken gegen die Oeffentlichkeit der Sitzungen gehabt, so würde er sie auch unverhohlen mitgeiheilt haben; allein er habe nur geglaubt, daß aus den von ihm angeregten Verhältnissen und angedeuteten Besorgnissen es für das hiesige Gemeinwesen vielleicht nützli= cher sein werde, wenn die Oeffentlichkeit der Verhandlungen unterbliebe, habe sich jedoch eventuell mit den beahsichtigten Anordnungen einverstan“ den erklärt. Wenn daher wohl nicht anzunehmen sein möchte, daß sich die Versammlung veranlaßt sehen dürfte, ihre eist vor kurzem nach den aus— führlichsten Verhandlungen ausgesprochene Ansicht über die Oeffentlichkeit der Sitzungen schon jetzt wiederum abzuändern, und wenn daher eine Prüsung der Senats-Rückäußerung rüchsichtlich der angeregten Bedenken ge— rade nicht als absolut nothwendig erscheinen möchte, so dürfte doch vielleicht eine nähere Erwägung dieser Bedenken die Ansich— ten hin und wieder modifiziren, jedenfalls möchte aber wohl ein gewisser Anstand verlangen, die Ansicht des Senats, die sich die Versammlung in dieser wichtigen Angelegenheit ausdrücklich erbeten habe, nicht so kurzweg zu beseitigen, sondern auch einer näheren Erwägung zu würdigen; und von diesem Gesichtspunkte aus möge man die vorliegende Rückäußerung nicht nur behufs der Ausführung der Oeffentlichkeit, sondern auch der Sache selbst wegen an die Kommission zur weiteren Berichterstat= tung verweisen. Nachdem nun der letztere Gesichtspunkt in der Versamm— lung sofort allgemeine Geltung gefunden hatte, wurde ohne Umfrage be— schlossen: „diesen Gegenstand an die im §. 5 des Protokolls vom 2. No— vember 1846 ernannte Kommission zur weiteren Begutachtung und Bericht—Q erstattung zu verweisen.“
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 19. März. Der neu angekommene ottomanische Bot— schafter, Schekib Efendi, hat am gestrigen Tage Sr. Majestät dem Kaiser, sein Beglaubigungs -Schreiben in einer feierlichen Audienz überreicht und wurde unmittelbar darauf auch von Ihrer Majestät der Kaiserin empfangen.
Aus Krainburg meldet das Illyrische Blatt vom 4. März, daß vierzehn Tage vorher an dem bekannten Begunski Plas, an der Straße über den Loibl, eine so ungeheure Schneelawine herabgegan⸗ gen sei, als man sich seit Menschengedenken nicht erinnern fönne. Da man nun fürchten mußte, daß auch von der Berglehne der rech— ten Seite Lawinen herabstürzen möchten, wodurch der Uebergang über den Loibl vielleicht auf mehrere Wochen gesperrt werden würde, so beschloß das Straßen-Personal, durch die bereits gegangene Schnee— lawine einen Tunnel zu graben. Wie fest der Schnee dieser Lawine ist, geht daraus hervor, daß an der Durchstollung von sechzig Klaf⸗— tern zwölf Tage gearbeitet wurde. Jetzt ist dieser in seiner Art ein— zige Eistunnel fertig, gefahrlos und dürfte sich vielleicht bis Ende Mai dieses Jahres halten. Dieser „nordische Eispalast mit seinen schimmernden Eisstalaktiken“ soll einen außerordentlich interessan⸗ ten Anblick gewähren. Er ist bereits dem öffentlichen Verkehre übergeben.
Die Entdeckung einer Gesellschaft von Falschmünzern in Sieben⸗ bürgen nimmt gegenwärtig alle Thätigkeit der Polizeibehörden und der Bank⸗Direction in Anspruch. In Pesth sind bereits in Folge einer von einem Israeliten gemachten Anzeige mehrere Indivsduen verhaftet worden, bei denen man über 25,60 Fl. in falschen Zehn— gulden⸗Banknoten vorfand, welche übrigens nur die Verbreiter, nicht aber die Verfertiger derselben waren. Diese letzteren haben ihre Werk⸗ stätte in Siebenbürgen, wahrscheinlich zu Kronstadt, und der Ober— Polizei-⸗Commissair Felsenthal ist zur Enthüllung des Geheimnisses und zur Ergreifung der Schuldigen bereits dahin abgereist.
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Paris, 17. März. Die Königin Christine hat gestern in den Tuilerieen dinirt; sie selbst giebt am Sonntag ein großes Diner, wozu alle Minister eingeladen sind. Herr Guizot hatte gestern mit derselben eine lange Unterredung in ihrem Hotel.
Marschall Bugeaud wurde zum 25. März hier erwartet; nach den jüngsten Berichten aus Algier wird aber seine Abreise von dort Aufschub leiden, da er erkrankt ist.
„ TDie Frage, ob Getraide⸗Ausfuhr⸗-Verbote zweckdienlich seien oder nicht, ist der Gegenstand einer ausführlichen Betrachtung im Jour— nalfdes Deb ats, das sich gerabeju mit Lord John RKussel gegen die n ,, ausspricht. Verbote der Art möchten wohl dem Volke gefallen, das mit Schrecken seine schwachen Vorräthe von dan— nen ziehen sähe; aber wenn in NewYork und den anderen Proviants⸗ i . doch die Getraide⸗ Preise durch den beständigen Be⸗— 3 eben öh ; um äh pCt, gestiegen seien, dieselben Maßregeln ge⸗ i men uren. 2 dann nicht die Hungersnoth unvermeidlich Kare, Min den . meint das Journal, bei einer so unentbehrlichen
. rüchte, und die heute oder morgen in diesem oder jenem
*) Daß nämlich bei der Zulassun ĩ i ; =. , g des Publikums in die Sitzungen i e e u g, Anmeldung und der Einiritt von nur so vielen . 3 . habe, als Raum finden, und baher eima mit Einlaßfarten zu en. Anm. d. Frankf. Journ,
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Lande mißrathen könne, dürfe keine Nation sich von der anderen iso⸗ liren; vielmehr müsse man, wie Lord J. Russell richtig bemerkt habe, keine besonderen Nationalmärkte, sondern einen einzigen Markt für alle civilisirten Nationen der Welt errichten, damit man allen Ge⸗ traide⸗Ueberfluß dorthin bringe und von da den Getraide-Bedarf schöpfe. 566 .
Der Constitutionnel klagt über die Unordnung, die in der Administration der Finanzen obwalte. Das Desizit sieige in zuneh⸗ mender Progression. Ein Deputirter, Konservativer und zugleich Ge⸗ schästsmann, habe in den Salons des Finanz-Ministers selbst geäu⸗ ßert, wenn sein Handlungshaus in derselben Lage sich befände, in die Lacave⸗Laplagne, der Finanz⸗-Minister, die öffentlichen Geschäfte des Landes versetzt habe, so würde er schnell seine Bilanz deponiren. Weiter hinten fordert das Oppositionsblatt die Regierung auf, das Defizit der diesjährigen Aerndte bestimmt anzugeben, damit man wisse, wo man halte. Früher sei das Ministerium weit freigebiger mit dergleichen Angaben gewesen, besonders im Monat September, wo es sich vermessen habe, nachzuweisen, daß der Getraidebedarf so gar groß nicht sei. Bitter wirft der Consti⸗ tutionnel der Regierung diesen übereilten Schritt vor, dessen Fol⸗ gen jetzt so schrecklich für Frankreich seien, besonders da in Odessa, wie es scheine, die Getraidevorräthe bedeutend geschmälert seien. Das Uebel sei so groß, schließt der Constitutionnel, daß die Re⸗ gierung es nicht wage, sich über seine ganze Ausdehnung strenge Rechnung zu geben. ;
Das Journal des Dabats sttzt seine Polemik gegen die Wahl⸗Reform des Herrn Duvergier de Hauranne fort: „In Frank⸗ reich“, sagt es unter Anderem mit Hinsicht auf einen aufgestellten Vergleich mit der englischen Reformbill, „leben wir noch in der ersten Regierung einer neuen Dynastie; die Dauerhaftigkeit unserer Institu⸗ tionen ist durch den neuen schwierigen Uebergang von einer Regie— rung zu einer anderen noch nicht geprüft worden. Die Veränderung des Wahlgesetzes könnte, was Gott verhüten möge, mit einer neuen Regierung zusammenfallen. Unsere Parteien wurden besiegt, Jeder weiß aber, daß sie nicht entweffnet sind, sie warten ab! Wir haben unseren Karl Stuart, und wir haben noch nicht unsere Schlacht von Culloden gehabt. Wenn die Republik in dem Geiste der großen Masse furchtbare Erinnerungen zurückgelassen, so hat sie auch Bei⸗ spiele wilder Energie und eines Fanatismus hinterlassen, der ihr noch Anhänger gewinnt. Wir leben zwischen zwei Parteien, die nur den Moment erspähen, unsere Schwäche zu erfassen, die sich nur so stel— len, als ob sie unsere Institutionen hinnähmen, um sie gegen uns zu wenden, die damit groß thun, außerhalb des Staates zu stehen und wider ihn.“
Das Mémorial de Rouen erzählt von einem in der Nacht vom 7. zum 8. März bei St.⸗Sever auf der Eisenbahn vorgekomme⸗ nen Exreignisse, das sehr verderbliche Folgen hätte haben können. Eine geheizte und zur Abfahrt fertige Lokomotive war nämlich auf die Bahn gebracht worden und erwartete nur noch, daß der Führer sie besteige und nach dem Wagenzuge leite, vor den sie gelegt werden und den sie nach Paris bringen sollte. Der Führer wollte aus irgend einem Grunde die Maschine um eine Kleinigkeit fortbewegen, trat nur auf den Tritt und ergriff von da aus den den Dampfeinlaß reguli— renden Hebel. Geschah es nun aus Ungeschick oder Versehen, genug, die Lokomotive gerieth plötzlich in sehr rasche Bewegung, der Führer glitt aus und fiel herab, und die Maschine schoß unbemannt auf dem Bahnhofe dahin. Ein Aufseher wollte sie durch ein Hinderniß zum Umfallen bringen, um den Zusammenstoß mit dem Wagenzuge abzu— wehren, was ihm aber nicht gelang; einen Augenblick später waren schon die zur Aufnahme der Post bestimmten Wagen zertrümmert, ein Transportwagen umgestürzt, von dem die Diligence von Havre vor wenigen Minuten abgefahren worden, und mehrere andere Wa— gen zerschmettert. Glücklicherweise wurde einer davon dabei der Art in den Boden gerannt, daß er die Maschine aufhielt und weiterem Unheil ein Ziel setzte. Kein Mensch ist beschädigt worden.
Bei der Kommission für religiösen und historischen Gesang sind 1750 Compositionen eingegangen, die um den Preis konkurrirten; von diesen wurden nur 287 für würdig befunden, im Konservatorium zur Aufführung zu kommen, und davon erhielten 6 den ersten Preis, 10 den zweiten, und 17 wurden einer ehrenvollen Erwähnung für würdig be⸗ funden. Die ersten Preise bestehen in 600 Fr. die zweiten in 300 Fr.
Dem Constitutionnel wird von Haiti geschrieben, Präsident Richer habe Nachgrabungen veranstalten lassen, um einen von Tous⸗ saint zur Zeit vergrabenen Schatz von 15 Millionen Fr. ausfindig zu machen. „Toussaint“, heißt es, „ließ, als er von den französischen Truppen verfolgt wurde, sein Geld eiligst in einen fast unzugänglichen Morast verbergen und alle dabei beschäftigten Neger morden. Nur einem derselben gelang es, zu entfliehen. Dieser lebte auf Cuba als Sklave und bot wiederholentlich der haitischen Regierung an, ihr die Stelle, wo der Schatz verborgen wurde, mitzutheilen. Präsident NRicher ließ ihn kürzlich loskaufen, und jetzt ist er mit der Aufsuchung be hästigt.“
Der Minister des Ackerbaues und des Handels hat eine Summe von 3000 Fr. ausgesetzt zur Aufmunterung der Versuche, die Kar⸗ toffeln durch Saamen fortzupflanzen und dem Wiedererscheinen der Kartoffelkrankheit vorzubeugen.
Zu Thy le Chateau im Sambre⸗ und Maas⸗-Departement, in Loris und in St. Pois haben neuerdings tumultuarische Auftritte wegen der Theurung stattgefunden. In Charleroi sind in Folge ähn⸗ licher Vorgänge alle Gefängnisse gefüllt, und zwar meist mit Leuten, die nicht zu den Dürftigsten gezählt werden können.
Großbritanien und Irland.
London, 16. März. In der gestrigen Unterhaus⸗Siz⸗ zung wurde die Debatte über die Humeschen Resolutionen in Betreff Kralau's fortgesetzt und zu Ende geführt. Der Antragsteller, Herr Hume, ließ es indeß nicht zur Abstimmung kommen, da er die Ver— werfung seiner Resolutionen über die Einstellung der Zinsenzahlung der russisch⸗holländischen Anleihe bei dem Einspruch der Minister da— gegen wohl voraus sah; er begnügte sich, wie er sagte, mit dem Re⸗ sultate der durch ihn angeregten Verhandlung, daß nämlich sämmt⸗ liche Redner in dieser Sache, mit Ausnahme des Lord George Ben⸗ tinck und des Herrn d' Israeli, sich gegen die Einverleibung Kra⸗ kau's in die österreichische Monarchie ausgesprochen hätten, und wollte nicht weiter auf seinen Antrag bestehen. Die gestrige Debatte bot bis gegen den Schluß, wo Lord Palmerston das Wort nahm, nichts Bemerkenswerthes. Sir John Walsh eröffnete dieselbe mit einer entschiedenen Erklärung gegen den Antrag, weil dessen An⸗ nahme England zu der von Sir Robert Peel so scharf getadelten Politik des Herrn Guizot führen würde, demgemäß die Verletzung eines Vertrages von der einen Seite alle Mitkontrahenten ihrer Ver— trags⸗Verbindlichkeiten entlassen soll. Im Uebrigen aber stimmte der Redner mit seinen Vorgängern überein, daß die drei Mächte Frank⸗ reich und England zu Theilnehmern an ihrem Akt hätten machen sollen. In ähnlicher Weise sprachen Lord Vane und Herr Stuart Wortley. Letzterer sprach den Wunsch aus, daß Herr Hume seine erste Resolution (durch welche erklärt wird, daß England die Einver⸗ leibung Krakau's mit Besorgniß und Unwillen fen habe) frei⸗ willig zurücknehmen möge, da das Haus ggfs. seine Ueberein- stimmung mit derselben belundet habe Und es einen schlechten
Eindruck machen müsse, wenn, dem Antrage Lord John ?
mäß, die Vorfrage genehmigt würde, welcher w n,, n eigentlich nur auf die Resolution wegen der russisch⸗hollandischen Anleihe berechnet, doch nothwendigerweise auch auf jene erste Reso⸗ lution bezogen werden müßte, sobald er von dem Hause angenommen wäre. Herr Wortley ist übrigens der Meinung, daß, wenn es auch allerdings im Interesse der Aufrechthaltung des für die Ruhe Euro= pa's so wichtigen wiener Vertrages nicht zweckmäßig wäre, von der Vernichtung Krakan's Veranlassung zur Aufhebung der Zinszahlung für die russisch⸗holländische Anleihe zu nehmen, dem strengen Rechte nach eine solche Maßregel wohl zulässig sei, da die Zinszahlung aus⸗ schließlich aus Rückstcht auf die verheißene Politik Ruß⸗ lands übernommen und keinesweges, wie Sir W. Moles⸗ worth und Sir R. Peel behauptet haben, zugleich als eine Entschädigung für Holland wegen der im Frieden nicht zurückgege⸗ benen holländischen Kolonieen zu betrachten sei. Die Behauptung dieser Kolonieen, nämlich des Cap, Demerara's, Berbice's und Esse⸗ quebo's, könne nicht einem Ankauf gleichgeachtet werden, sondern sei nur eine Ausnahme der in Bezug auf die übrigen holländischen Ko⸗ lonieen besolgten Regel, der gemäß sie alle zurückerstattet worden sind. Die im Vertrage von 1815 übernommene Verpflichtung zur Zinszahlung sei eine Sache für sich, sie sei nicht übernommen als eine Garantie für Holland, es sei bestimmt worden, daß sie im Kriege nicht aufhören solle, und diese Bestimmung habe ihren Grund nur darin, daß das Geld den Privat⸗Gläubigern Rußlands in Hol⸗ land bestimmt sei, woraus denn auch folge, daß, wenn wegen Ver⸗ letzung der Bestimmungen des wiener Vertrages, deren Erhaltung die Haupt-Rücksicht bei Uebernahme der Zinszahlung gewesen sei, Krieg entstehe, die Verpflichtung zur Zinszahlung keinesweges fortdaure. Aus allem dem gehe hervor, daß es sich jetzt nur darum handle, ob durch die Vernichtung Krakau's der wiener Vertrag verletzt sei, um das Aufhören der Zinszahlung dem Rechte nach als völlig zu⸗ lässig erscheinen zu machen. Da indeß, wie gesagt, die Aufrechthal⸗ tung des europäischen Friedens auf der Grundlage des wiener Ver⸗ trages jetzt die Hauptrücksicht sein müsse, so erscheine der von der Regierung eingeschlagene und von Lord John Russell mit so vielem Nachdruck empfohlene würdevoll? Weg als der einzig richtige. Wenn er demnach auch nicht werde umhin können, für die erste Resolution zu stimmen, so müsse er doch die übrigen verwerfen. Die Herren Christie, Smith O'Brien, Escott und Smythe sprachen hierauf in ziemlich demselben Sinne, worauf Herr d' Israeli das Wort nahm und die Rechtfertigung der Einverleibung Krakau's im Sinne Lord George Bentincks führte. Lord Palm erston bemerkte hierauf, daß die Diskussion sich in zwei Theile sondere, einmal, ob die Einverlei⸗ bung Krakau's eine Verletzung des wiener Vertrages sei, und dann, ob unter solchen Umständen diese Einverleibung England von der Zah= lung der Zinsen der russisch-holländischen Anleihe entbinde. Was die erste Frage betreffe, so halte er die Erklärung in der Thronrede für gerechtfertigt; England habe ein Recht, gegen die Einverleibung zu protestiren, wenngleich es nicht dazu verpflichtet sei, aber, wenn er hiernach auch die erste Resolution nicht zurückweisen könne, so glaube er doch, es wäre gut, sie fallen zu lassen. In Betreff der zweiten Frage stimmte dagegen der Minister durchaus den Ansichten Lord J. Russell's und Sir R. Peel's bei und verwarf die Herlei⸗ tung eines Rechts zur Einstellung der Zinsenzahlung aus dem krakauer Ereigniß. Nachdem Herr Hume hierauf seinen An—⸗ trag zurückgenommen, wurde die Sitzung vertagt. Zu An⸗ fang gab Lord Palmerston auf eine Frage Lord G. Bentinck's hinsichtlich der in den Vereinigten Staate einzuführenden Steuer auf Einführung von Einwanderern dieselbe Antwort, wie vorgestern Graf Grey im Oberhause. — Im Oberhause kam gestern nichts von Interesse vor.
Den Schluß der vorgestrigen Unterhaus-⸗Sitzung bildete die weitere Berathung über das irländische neue Armengesetz.
Von Seiten des Lord J. Manners, der für das Organ des „jungen England“ gehalten wird, erfuhr die Bll Widerspruch, da die Regierung sich leicht veranlaßt sehen könnte, die einzelnen Bestim⸗ mungen derselben später auch auf England zur Anwendung zu brin⸗ gen, wodurch dann das alte parochiale Territorial⸗Sy em, welches so viel dazu beigetragen habe, England seine Macht und seinen Ruhm zu erwerben und zu erhalten, völlig vernichtet werden würde. Neben der vorliegenden Bill tadelte Lord J. Manners übrigens auch die anderen von der Regierung beabsichtigten Maßregeln zu Gunsten Ir⸗ lands als vollkommen unzureichend. Er berechnete die Zahl der durch den Ausfall der Kartoffel⸗Production für die Zukunft der Sub⸗ sistenzmittel beraubten Familien auf 690,000; daß diesen allein durch Armensteuer geholfen werden könne, sagte er, sei unmöglich. Unter den Hülfs⸗Maßregeln sei nun zwar von der Urbarmachung wäüstlie⸗ gender Ländereien großer Lärm gemacht worden, da aber dazu nur 1,000, 000 Pfd. St. angewiesen und die Urbarmachung pro Acre auf 8 Pfd. St. zu berechnen sei, so ergebe sich, daß man nur 120,006 Acres werde urbar machen können, und auf diesen werden sich nicht
mehr als 5600 Familien unterbringen lassen. Die übrigen Maßre⸗ geln der Regierung, nämlich die Beförderung der Fischereien, die beabsichtigte Verbesserung der Bodenkultur, durch Geld-Darleihen für die Entwässerung des Landes u. s. w., werden höchstens 100,000 Familien ihre Subsistenzmittel verschaffen. Es bleiben daher noch gegen 500,000 Familien oder 2 Millionen Individuen übrig, die zu versorgen seien, und wenn man sich daher nicht endlich doch noch zu einer so umfassenden Maßnahme, wie der von den Ministern zurück— gewiesene Eisenbahn-Plan Lord G. Bentinck's sei, bequemen wolle, so werde man sich außer Stande sinden, das immer mehr sich stei⸗ gernde Uebel zu besiegen. Herr Labouchere, der Staats⸗Secretair für Irland, nahm von dieser Schluß⸗Bemerkung des Redners Gelegen⸗ heit, die Vermuthung zu äußern, die Opposition des Lord J. Manners ge⸗ gen die vorliegende Bill möge wohl hauptsächlich ihren Grund darin haben, daß das Ministerium von der Bill seines Freundes, des Lord G. Bentinck, nichts wissen wolle. Er ging daher leicht über die jung⸗ englische Rede hinweg, benutzte aber die Gelegenheit, sich nochmals mit großem Nachdruck über die Pflichtvergessenheit in Betreff der Armenversorgung auszusprechen, deren, bei vielen ehrenwerthen Aus⸗ nahmen, sich die irländischen Grundbesitzer in dieser schweren Zeit schuldig gemacht haben, ein Umstand, der entschieden zu Gunsten einer Bill sprechen müsse, deren Prinzip nicht weiter reiche, als bis zu einer billigen Besteuerung der vermögenden Klasse zu Gunsten der re tigen. Das von dem Minister zuletzt berührte Thema wure von Herrn Roebuck wieder aufgenommen, der von, . eine heftige Philippika gegen die irländischen Grundbessber hielt., Außer den er= wähnten Rebnern sprachen Sir Willt am Clay, Herr B. Stu art, Lorb CourtenaY, Sir D. Rorreys und, einige Andere; ihre Reden enthielten indeß nur Wiederholungen früher vorgebrachter Ar= gumente. Daß am Schlusse der Debatte das Haus sich zum Gene⸗ ral-Comitè konstituirte, die Erwägung der Details der Bill aber ver=
ir schon berichtet. Im Anfange der Sitzun schoben wurde, haben wir . eine Anfrage des Herrn C. Berke *
erklärte Lord Morpeth auf eine, ; ĩ ĩ beabsichtige, die vielbesprochene Reiterstatue des Her= e gr g hien bell. dem Triumphbogen, auf welchen sie jeßt eise aufgepflanzt ist, wieder herunternehmen gu
lassen. Demnächst 2
fehr unpaffender 936 Lord G. Bentin c an, ob die 2333 shler im Juli v. J. ertheilten Zusage gemäß, bereits eine