41 J 4 *
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von bedeutendem Ertrage ausgewählt habe, welche an der Stelle der damals permanent festgesetzten Juckerzoͤlle vom Unterhause dunch * alljährlich sich erneuerndes Votum bewilligt werden soll zu dem l daß dem Hause immer eine genügende sinanzielle Kontrolle 2 * gierung gegenüber verbleibe? Lord Join Ru ssell erwied ente gen= Regierung habe allerdings Anstalt zu treffen gesucht, um ,, sprechen zu halten, aus den zu dem Behufe en gefe d e,. —— se⸗ Berichten gehe indeß hervor, daß sich keine bestinnerz. 9 2 nem Zwet auswählen lasse, ohne daß der, Staate nl eme nnen litte. Die Regierung müsse daher ihr erbrechen, e nigung zu jetzt permanenten Abgaben alljährlich zu erneuerte ng.
j ö ; darauf aufmerksam zu unterziehen, zurücknehmen, indeß brauche er nur *. — * din, — ** für das Heer und die Flotte, die
vermischten Ausgaben u. s. w, dem Hause noch immer eine vollkom—
i erbleibe. . 27 , , 21 der Oriental and Eeninsular Steam
. . Post⸗ Kontrakte für 11 Dampsschiffe abge⸗ af n he g e, lee lber, spanischen und orientalischen Häftn fahren sollen. Die Reglerungs⸗-Beisteuern betragen im Gan⸗
21G, 000 Pfb. 9 9 niederlande.
. m Saag, 16. März. Die zweite Kammer der Ge⸗ a, 3e. en . gestrigen Sitzung die von der Regierung beantragte Abschaffung des Gesetzes, welches die Erziehung des sie⸗ benten Sohnes auf Kosten des Staates verordnet, mit 26 gegen 2 Stimmen verworfen. Im Laufe der Debatten sagte unter Anderem Herr von Schooneveld, welcher gegen das Gesetz sprach: „Man ver⸗ gesse nie, daß die kleinen Staaten groß sein müssen durch die Grund- sätze, welche sie geltend machen. Durch die Beobachtung dieser gol⸗ denen Regel ist unser Land immer groß, immer geachtet gewesen, und es ist für einen kleinen Staat das einzige Mittel, Ehrfurcht und Ach⸗ tung einzuflößen. Diesem Bestreben haben wir es zu verdanken, daß unser kleines Land oft zum Schiedsrichter zwischen großen Mächten erkoren wurde. Die Redlichketi und Treue des niederländischen Vol⸗ kes in der Erfüllung seiner Verpflichtungen sind allgemein bekannt.“
9 ien.
Brüssel, 19. März. Die Repräsentanten⸗Kammer beschäftigt sich jetzt mit einem neuen Milizgesetz, welches viel Opposttion findet, weil man es für ungenügend und unvollständig hält. Der Minister des Innern hat selbst das Amendement dazu gestellt, daß weder Ci- vilbeamte, die bei dem Vollzuge des Gesetzes über die Miliz irgend wie betheiligt sind, noch irgend eine Militair-Person, bei den Gesell⸗ schaften oder Geschäften zur Stellung von Ersatz⸗Personen beim Mi⸗ litairdienst sich betheiligen dürften. Die ersten 7 Artikel des Gesetz— Entwurfs sind indeß mit einigen von der Central-Section und von einzelnen Mitgliedern vorgeschlagenen Amendements angenommen, und die Kammer hat gestern die Diskussion der beiden folgenden Artikel begon—
nen. Die Dauer des Milizdienstes ist nach Artikel Jin Friedenszeiten auf 8 Jahre bestimmt; der Eintritt in die Miliz geschieht durchs Loos; 4 Klassen der Miliz bilden die Reserve, und die Mannschaften die— ser Klassen erhalten Urlaub auf unbestimmte Zeit und können sich verheira⸗ then, wenn sie keine Schulden mehr an die Montirungskasse zu ent⸗ richten haben. Ausländer, die einem Lande angehören, in welchem die dort lebenden Belgier nicht zum Militairdienst genöthigt sind, brauchen nach Artikel 2 in Belgien keine Milizdienste zu leisten. Alle Belgier, verheirathete wie unverheirathete, sind, laut Artikel 3, in dem Jahre, an dessen Anfang sie ihr 19teg Jahr schon zurück— gelegt haben, an der Loosung für den Milizdienst theilzunehmen verpflichtet, in Belgien naturalisirte Ausländer erst nach Zurücklegung ihres 26sten Jahres; ganz befreit davon sind sie, wenn sie in ihrem 1 schon früher ihrer dortigen Militairpflichtigkeit genügt aben.
Die Verwaltungs⸗-Kommission der hiesigen „Alliance“ hat jetzt an alle liberalen Vereine des Königreichs den Entwurf einer Tages⸗ ordnung für den zweiten liberalen Kongreß, der am 28sten d. M. im Rathhause von Brüssel seine Sitzungen beginnen wird, mitgetheilt. Unter den Vorbemerkungen heißt es: „Es ist übrigens unnöthig, daran zu erinnern, daß diese Tagesordnung nothwendig blos eine provisorische n und daß es Sache des Kongresses ist, alle Veränderun⸗ 3 damit vorzunehmen, die er für angemessen erachten wird.“
auptzweck des Kongresses soll sein: Völlige Organisation der libe⸗ ralen Partei und Vorbereitungen für Erlangung des Sieges bei den bevorstehenden Wahlen. Auf die Tagesordnung sind folgende Punkte esetzt: „Begründung einer liberalen Rente, mittelst einer im ganzen ande zu eröffnenden freiwilligen Subscription von 50 Centimen für jedes Mitglied des Liberalismus.“ Sodann: „Anwendung des Er— trages dieser Rente zur Unterhaltung und weiteren Entwickelung der n gen Presse, hauptsächlich auf dem platten Lande und in den n,, . Und: „Errichtung eines Central-Comité's zur rganisation und Verwendung der beiden eben bezeichneten Mittel.“ alle Sur. d nigliche Verordnung vom 11. März zufolge, fallen e. eiten der bei den öffentlichen Arbeiten angestellten Staats⸗ gzmachten Erfindungen der Offentlichkeit' anheim. Der
g ihrer Zeit, die Früchte en und Erfahrungen schul—
di 2 Di i . g ie Regierung“, „behält sich vor, die von
Beamten ausgehenden nützlichen
dear. daß de iR. Mui gegeben habe, künftig allen deutschen keen dr n ᷣ— . . daß sie sich üb zahlung der Ueberfahrtskosten von Ant ch über Be⸗ durch einen bereits abgeschlossenen een nach Amerika entweder
oder anderweitig aus⸗ Aus Lüttich erfährt man, da am Frei 50 A katen von Lüttich versammelt an, 6 . k. dem Appellhofe zu berathen. Herr Forgeur legte eine Her enalfi des Disziplinar-Rathes vor, wovon nur ein Paragraph . 36 Pätufsen änlsß gJꝗuß;, In diesen Parngörhe heb, Wäcent, ß bewiesen, daß einzelne Advokaten ihr Honorar zu hoch angesetzt o wäre es eben so ungerecht als unschicklich, den ganzen Stanp! da— für verantwortlich zu machen, gerade als wollte man die Nagistratur für die Fehler und Vergehen irgend eines Richters verantwortlich machen. Dieser Paragraph wurde mit Ausnahme zweier Stimmen rern Die Protestation wird dem Justiz⸗-Minister, dem ersten räsidenten und dem General⸗-Prokurator zur Mittheilung an den ppellhof n. werden. s.
Die freiwillige Subseription zum Besten der Nothleidenden nimmt täglich zu. Der Gemeinde⸗Rath von Lüttich macht bekannt, daß ein Fleischer i, Fleisch zu 70 Centimen das Kilogramm verkaufen werde.
Bei Nivelles wurden Drohbriefe an Pächter gerichtet. Ein Pächter wurde unter Brand- Androhung aufgefordert, 6000 Fr. an eine be⸗ . . n, die d . davon in Kennt⸗
am war, gelang es, die Individuen zu verhaften als sie das Geld wegnehmen bal n ö .
370
Ytalien.
Nom, 10. März. (N. C.) Seine Heiligkeit wird in der auf den 15ten d. M. anberaumten Congregation der Kardinäle und Mon- signors ꝛc. eine neue Verordnung für die Ordens-Konvente publizi⸗ ren, zufolge deren alle Fratres in den sämmtlichen Klöstern, welche das Votum de vita communi nicht abgelegt haben, sofort entweder dasselbe annehmen oder den Konvent verlassen und die darin genosse⸗ nen Vergünstigungen ausgeben müssen. Durch jenes Votum (das blos bei dem Jesuiten⸗Orden allgemein stattfindet) ist nämlich be⸗ dingt, daß derjenige, der es ablegt, durchaus kein besonderes Geld⸗ Eigenthum besitzen darf, indem alle seine speziellen Einnahmen für Messen u. dgl. unmittelbar auf die vom Obern des Klosters verwal⸗ tete Kasse übergehen, die alsdann für alle und jede Bedürfnisse der Mönche zu sorgen hat. In allen Klöstern leben eine Menge Fra— tres, welche zu jenem Votum sich nicht verpflichtet haben. SDiese haben außer der freien Wohnung auch ihre vollständige Kost; nur die Kleidung schaffen sie sich an und können über ihre sonstige Einnahme nach Gutdünken frei verfügen. Die reichen Konvente sollen alsdann den ärmeren das zu ihrer Subsistenz Nö⸗ thige verabfolgen lassen, während über den außerdem bei denselben noch ferner sich ergebenden Ueberschuß der Einnahme weiter verfügt werden wird.
In kurzem wird, und zwar vorzugsweise mit Beziehung auf die zahlreichen hier erscheinenden Zeitschriften, ein Censur⸗- Kollegium (Consiglio di Censura) errichtet und mit den erforderlichen erwei⸗ terten Instructionen versehen werden. Der treffliche Ventura wird bereits als Mitglied desselben bezeichnet.
Vor einigen Abenden hat Se. Heiligkeit in der Verkleidung ei⸗ nes Abbate in Gesellschaft des Mons. Piccolomini eine neu angelegte Abendschule besucht, die Schüler geprüft und ihnen beim Abschied zum Zeichen seiner Zufriedenheit 10 Doppien zur Vertheilung, so wie den Lehrern mehrere Medaillen, hinterlassen.
Spanien.
Madrid, 11. März. In der gestrigen Sitzung des Senats erklärte der Minister des öffentlichen Unterrichts auf eine Interpella= tion des Herrn Burgos, daß die Regierung der Theurung der Le⸗ bensmittel in der Hauptstadt ihre ganze Aufmerksamkeit zugewendet habe, und daß Maßregeln ergriffen werden würden, um dem Noth— stande abzuhelfen. Ber Herzog von Veragues zeigte an, daß das Ayuntamiento von Madrid, wo sich die Getraidetheurung besonders fühlbar zu machen angefangen, der Regierung einen Entwurf vorle⸗ gen werde, wodurch eine Fortdauer des hohen Standes der Lebens— mittelpreise verhütet werden solle.
Die am 5ten d. in Saragossa stattgehabte esparteristische De⸗ monstration (. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 79) gab in der gestrigen Sitzung des Kongresses Anlaß zu einer kurzen Tiskussion. Der Mi— nister des Innern, Herr Seijas Lozano, erklärte, daß das Ministerium das System des Widerstandes zugleich mit dem Systeme der Tole⸗ ranz in Anwendung zu bringen Willens sei, da die Lage des Landes ein solches Verfahren erheische, obschon die Regierung die Ueberzeu⸗ gung hege, daß die Behörden von Saragossa nichts, auch in indirekter Weise, gethan hätten, wodurch die Unrühestifter hätten ermuthigt wer⸗ den können, so sei sie doch der Ansicht gewesen, den politischen Chef der Hauptstadt Aragoniens auf seinem Posten nicht belassen zu kön⸗ nen, und es sei deshalb derselbe abgesetzt worden. Es folgte dann eine kurze, aber lebhafte Debatte über die Politik der Progressisten, als diese im Besitze der Verwaltung gewesen, und über die der kon⸗ servativen Partei, in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Ordnung. Einige von den konservativen Deputirten warfen den Progressisten Gewaltthätigkeit und unnöthiges Blutvergießen vor, während die konservative Partei (wie diese Redner behaupteten), obschon entschlos⸗ sen, mit fester Hand den Aufstand zu bewältigen und zu unterdrücken, dabei nur das Gesetz zur Richtschnur nehme. Herr San Miguel und mehrere andere progressistische Deputirte stellten entschieden in Abrede, daß ihre Partei jemals sich eine Verletzung der Gesetze habe zu Schulden kommen lassen, und erklärten sich bereit, sich vor jedem Tribunale, das man wählen möchte, einer Diskussion mit ihren Geg⸗ nern in Betreff ihrer respektiven politischen Akte zu unterziehen. Die Kammer ging hierauf zur Fortsetzung der Adreß⸗Debatte über.
Das Eco del Comercio und der Clamor publico er⸗ heben lebhafte Beschwerde über die höchst belangreiche Getegide-Aus⸗ fuhr, die von Santander aus nach Frankreich stattfindet. Im erste⸗ ren Blatte liest man: „Es wird versichert, daß mehr als 5009, Wa⸗ gen dazu verwandt würden, um das zur Ausfuhr nach Frankreich bestimmte Getralde nach Santander zu bringen. Hinzugefügt wird, daß eine enorme Quantität Getraide in Folge eines Auftrages der franzöͤsischen Regierung aufgekauft worden und der Herzog von Rianzares bei die⸗ ser Speculation stark betheiligt sei.“ Nach dem Español hat der Minister des Innern die Weisung ertheilt, den politischen Chef von Saragossa zur Verantwortung zu ziehen, weil er die bedauerlichen Unordnungen, die in Saragossa stattgefunden, geduldet habe und nicht energisch eingeschritten sei, um dieselben auf der Stelle zu unter— drücken.
Dem Vernehmen nach ist ein Oberst nach Portugal abgeschickt worden, um als Parlamentair zwischen den beiden kriegführenden Theilen aufzutreten und eine Beilegung des Kampfes zu erwirken.
Die Gaceta meldet, daß der Minister des Innern einen höhe— ren Beamten seines Departements nach England, Frankreich, Belgien und der Schweiz zu senden vorhabe, damit derselbe die Gefängnisse und Pönitentiar-Anstalten dieser Länder besuche, um Materialien zu einer Reform des Gefängnißwesens in Spanien zu sammeln.
Griechenland.
Athen, 65. März. (N. C) Am 3. März Mittags traf im Hafen von Piräeus ein türkisches Dampfboot ein, welches, nachdem es seine Briefe an die griechische Regierung übergeben hatte, sogleich ohne irgend einen Aufenthalt wieder von dannen fuhr, Es brachte ein eigenhändiges Schreiben des Sultans an den König von Grie⸗ chenland, daß die freundschaftlichsten und aufrichtigsten Gesinnungen und Versicherungen für den Königlichen Freund und Nachbarn ath= men soll, zugleich aber den Wunsch enthält, daß die Angelegenheit, welche zunächst Veranlassung des Briefwechsels zwischen den beiden Herrschern gewesen, ganz der Entscheidung der beiderseitigen Regie⸗ ungen überlassen bleiben solle. Zu gleicher Zeit empfing die griechi⸗ che Regierung von ihrem Geschäftskräger in Konstantinopel die (be— seits in Nr. 72 der Allg. Pr. Ztg. mitgetheilte) Note des Mini- sters des Auswärtigen der Pforte, Alis Efendi, als weitere Antwort auf die Note, durch welche Kälettis die von der Pforte zugemuthete Ge nugthuung zurückwies. Ali Efendi bedauert darin bekanntlich, daß die Hoffnungen der Pforte auf alabaldige Ausgleichung der Ungele⸗ genheit fehlgeschlagen, hofft aber, daß innerhalb 36 Tagen die grie= iche , ö dahin enischeiden werde, den Gesandten der Pforte, Herrn Musfutus, wieder freundlich i,, widrigen⸗ salls freilich jede weitere Verbindung mit Griechenland abgebrochen und der Geschäftsträger der griechischen Regierung in Konstantinopel mit seinen Pässen beehrt werden würde. Der öffentlichen Meinung nach zu urtheilen, ist ez der griechischen Regierung kaum. möglich,
selbst auf diese sehr modisthirten Bedingnisse der Pforte einzugehen, die kaum die Halfte des inn ge gn enthalten; die öffentliche
Meinung ist direkt gegen jebe Konzession, da sie die eigene Regierung durch das Benehmen des türkischen Gesandten beleidigt findet, wofür ihr allerdings durch die Abreise des Gesandten Genugthuung zu Theil ward. . Die Kammern arbeiten am Budget der Ausgaben des Ministe⸗ riums der Justiz. Da die Arbeiten der beiden gesetzgebenden Körper so überaus langsam von statten gehen, so war die Regierung ge⸗ nöthigt, einen dreimonatlichen Kredit von den Kammern zu verlangen, welcher auch bewilligt wurde.
Das Benehmen der Oppositionspresse in Athen gegenüber der Regierung und den durch diese vertretenen Interessen des Landes hat unter den Griechen, welche in Konstantinopel wohnen und gewiß die nächste Ursache haben, von einem Bruche zwischen der Pforte und dem griechischen Staate für ihre materiellen Interessen zu fürchten, einen solchen Unwillen erregt, daß sie die beiden Hauptblätter der Opposition, die Hoffnung und das Zeitalter, zerrissen und ver⸗ brannten.
Im Hafen der griechischen Insel Naxos ereignete sich am 17. Fe⸗ bruar ein großes Unglück, indem sieben mit Del und anderen Landes⸗ produkten beladene Schiffe durch die Heftigkeit des Sturmes zertrüm⸗ mert wurden.
. Der Frühling ist bei uns schon mit den Vorboten seiner Pracht eingezogen, und ehe wir uns dessen versehen, wird uns der Sommer überraschen.
Athen, 7. März. Der König ist von einer leichten Unpäß⸗ lichkeit befallen worden, welche ihn vielleicht verhindern dürfte, die auf den 9. März angesetzte Reise nach Patras zum Empfange des Kronprinzen von Bayern anzutreten.
Handels- und Börsen - nachrichten.
Berlin, 22. März. Die Börse, welche anfangs animirt war, blieb sehr geschäftslos, doch schließen die Course höher als am vorigen Posttag, weil bedeutend bessere Renten -⸗Course von Paris eintrafen.
REBer llin er Börse. Den 22. März 1847.
1 2 1 e ,. 8 Pr. Cour. . 8 Pr. Cour. Brief. Geld. Brief. Geld. Gem St. Schuld-8Sch. 35 — 927 Brl. Potsd. Magdb. 4 ö 914
do. Prior. Oblig. 4 92 — WM 95 do. do. do. 5 1017 100
R. St. E. Lt. 4... — 1985 1077 — Bonn-Kölner Esb. 5 — f Br. Schw. Frb. E. 1
Prämien-Scheine d. Seeh. à 50 T. — 95 Kur- u. Neumũrk.
Schuldversehr. 3 92 Berliner Stadt-
/
Obligationen 33 94 — do. do. Prior. Obl. 4 — ö Westpr. Pfaudbr. 3 94 — Cöln- Minden. v. e. 4 . Groash. Pos. do. 4 102 — . Düss. Ellis. Fisenb.— 106. —
do. do. 35 9g2* 914 do. do. Prior. Obl. 4 93 — Ostpr. Pfandhr. 35 — 977 Magd. Ilalbst. Eg. 4 — — Ponim. do. 33 95 — Męd. Lpæ. Eisenb. — — — Kur- u. Neum. 0. 35 96. — do. do. Prior. Ohl. 4 J Schlesische do. 37 . 96 Nie dersch. Märk. 4 894 — do. v. Staat ga. do. Prioritit 4 93 H rantirt. Lt. k. 35 — — do. Prioritüt 5 1002 160 . Nied. Mr. Ew sh. 1 65 64
Gold al marco. — — do. Prioritt 4 5 Friedrichsqd'or. - 137165 13 Ob. Schles. E. I. A 4 — — And. lan. 35v6. — 1144 1132 40. Trior. . 2 Piseonto. ö. J k ao. I. 8. — 96 955 Rhein. Eisenb. ö 87 S6 do. gi am -F rios. /
Aetien. (voll eingezahlt) 4
kel. Anh. Lit. A. — 109 do. do. Prior. ob. 4
do. do. Prior. Op. 4 — do. v. Staat garant. 3 2 — — Berlin-Hamb. 1 — 1053 Thüringer... 1 72 k do. Priorität 43 969 96 Wilh. B. (C.--0.) 4 — 874
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 18. März. Niederl. wirkl. Sch. 575. 575 Span. 17.
39h do. 365. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. — Poln. —. Preuss. Pr. Sch. —. 456 Russ. Hope 88. Antwerpen, 17. März. Zinsl. — Neue Anl. 173 6.
Frankfurt a. M., 19. Mirz. 596 Met. 108. 1073. Bauk-Aetien p. ult. 1893. 91. Kayr. Bank-Actien 668 Br. Hope 873. 3. Siegl. 873. 3. Int. 573. 3. Poln. 300 FI. 963. I. do. Soo FI. 79. 3.
Hamburg, 20. März. Bank-Actien 1570 kr. Engl. Russ. 106. 105.
Wien, 19. März. 59h Met. 1083. 495 do. 993. 3990 do. 713. Bank- Actien 1586. 81. Anl. de 1834 153. de 1839 1194. Nordb. 1733. Gloggn. 120. Mail. 1085. Livoru. 93. Pest. 9855. ud. 80.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 23. März. Im Opernhause. 37ste Abonnements-Vor— stellung. Auf Höchstes Begehren: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth.‚ mit Ballet, nach Scribe, übersetzt von Castelli. Musik von G. Meyer⸗ beer. (Mad. Viardot⸗Garcia: Valentine. Herr Joseph Tichatschek: Raoul de Nangis.) Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern— haus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphi⸗ theater 19 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. A3ste französische Abonnements-Vorstellung. Jarvis, ou: Le Marchand de Londres, drame en 2 actes, par Ch. Lafont. Le code des femmes, ou: Manuel de victimes, vaudeville en 1 acte, par Mr. Dumanoir.
Mittwoch, 24. März. Im Opernhause. 38ste Abonnements⸗ Vorstellung. Auf Höchstes Begehren, unter Mitwirkung von Mad. Cerrito St. Leon und Herrn St. Leon: Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2 Abth., nach St. Georges und Coralli, von Hoguet. Musik von Adam. Vorher: Eben recht! komische Oper in 1 Akt, von C. Blum. Musik von Ä. Schäffer. Anfang 9 Uhr.
Zu dieser Vorstellung bleiben die dazu bereits gekauften, mit Sonnabend bezeichneten Opernhaus⸗Billets gültig; auch werden die dazu zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonnabend bezeichnet sein.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus · Preisen verkaust:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Nthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am⸗ phithegter 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.
Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Dienstag, den 23sten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet-Kerkaufs= Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer= den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf— 6 en
„Im. Schauspielhause. 6ste Abonnements-Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. 3
Verantwortlicher Redactenr Pr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Erpedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Over⸗Hofbuchdruckerei, Beilage
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Dienstag den 23 ken März.
99914
Rußland und Polen. St. Petersburg. Wettrennen auf der Newa. — Dampsschifffahrt zwischen Stettin, Riga und St. Petersburg. — Die Bevölkerung Finnlands.
m Paris. Das Kapitel von St. Denis. — Bevölkerung
aris.
Großbritanien und Irland. London. des Junern über die Gefängniß-Reform.
Portugal. London. Bank- Operation.
Eisenbahnen. Schreiben aus Braunschweig. Beförderung kleiner Pakete; die Ueberlandpost.)
. und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt=
Schreiben des Ministers
(Verordnung wegen
Uußland und Polen.
St. Petersburg, 14. März. Am 28. Februar fand der Eisdecke der Newa vor dem Winterpalast ein ; 6 in welchem 10 Traber um Preise der Anordner und Traber um Preise von 2 2 *
Das der Kaufmannschaft von Riga gehörende, gekupferte Dampf—
schiff „ Düna“, welches in den letzten zwei , Verbindung zwischen Riga, Swinemünde und Lübeck unterhalten hat, wird in diesem Jahre, in Folge der eröffneten Eisenbahn- Linie von Berlin nach Hamburg, seine Fahrten zwischen Riga und Stettin ma— chen. Der erste Abgangstag von hier ist auf den 8. Mai festgesetzt, und soll alsdann das Dampfschiff regelmäßig einen Sonnabend um den anderen von Stettin und Riga abgehen. Die Verbindung zwischen Riga, Reval und St. Petersburg wird auch in diesem Sommer durch die bairdschen Dampfschiffe „Newa“ und „Constantin“ unterhalten werden; an jedem Mittwoch wird eines derselben von St. Peters— burg und das andere von Riga abgehen. Die erste Fahrt von St. Petersburg nach Riga ist auf den 5. Mai sestgesetzt, falls keine Be⸗ hinderung durch Eis zu der Zeit mehr stattfinden sollte. In Finnland wurden, nach den neuesten statistischen Nachrichten über diese Provinz, im Jahre 1845 geboren 54,88 und starben 35,259 Individuen, so daß also die Volkszahl um 19,625 stieg. Die Gesammibevölkerung Finnlands betrug im genannten Jahre 1,517,724, beinahe doppelt so viel als 50 Jahre früher. Unter dieser Bevölke= rungszahl gehören 42,565 der griechischen Kirche an. Wenn kein Krieg, noch Hungersnoth oder Seuchen das Steigen der Einwohner— zahl verhindern, so glaubt man, daß Finnland am Ende dieses Jah— hunderts 3 Millionen Einwohner haben müsse. Der Boden Finn— lands kann, gehörig bebaut, wenigstens dreimal 3 Millionen Menschen ernähren, und so ist noch auf lange keine Uebervölkerung zu fürchten. Die stärlste Bevölkerung hatte im Jahre 1845 das Gouvernement Abo, die geringste das Gouvernement Uleaborg. Jetzt wie früher zeichnet sich das Gouvernement Wasa vor allen an⸗ deren durch die Fruchtbarkeit des weiblichen Geschlechts aus, so0 daß, während im Gouvernement Abo die Zahl der Ge— borenen sich zu der Einwohnerzahl wie 1:30, im Gouvernement Ryland wie 1: 32 verhält, im Gouvernement Wasa schon auf 22 Einwohner 1 Geburt kommt. Bei der spartanischen Erziehung der Kinder der Landbewohner dieses Gouvernements war die Sterblich—⸗ keit der Kinder unter 10 Jahren dort stärker als irgendwo, nämlich ab! pCt. aller Gestorbenen. Einen Beweis für den Einfluß der Sittlichkeit auf. die Verlängerung des Lebens findet man in dem Um— stande, daß die Zahl der alten Frauen in Finnland bei weitem die der alten Männer übersteigt. Bis zum 15ten Lebensjahre halten sich beide Geschlechter der Zahl nach im Gleichgewicht; mit diesem Alter aber, wo die Leidenschaften sich zu entwickeln anfangen, wirb die Ab— nahme des männlichen Geschlechts immer merklicher. Schon jetzt giebt es 11,000 Mädchen von 15 bis 20 Jahren mehr als Jüng⸗ linge desselben Alters. Vom 40sten Lebensjahre an tritt das Üeber⸗ gewicht der Frauen vor den Männern noch schärfer hervor; Weiber von 10 bis 90 Jahren giebt es 15,000, von 60 bis 75 Jahren 13,466, von 75 bis 90 Jahren ungefähr 4000, d. i. fast doppelt so viel als Männer, von 90 bis 100 Jahren dreimal mehr Weiber als Männer. Allerdings wird diese Ungleichheit in der Lebensdauer zum Theil auch den mannigfaltigen Gefahren und Arbeiten, die das Leben der Männer abkürzen, am meisten aber doch der ungeregelten Lebens⸗ weise der Männer zugeschrieben.
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Paris, 17. Febr. Der National geht in eine speziellere Entwicke⸗ lung des Gesetz⸗Entwurfs in Betreff des Kapitels von St. Denis ein. „Was will man“, sagt dies Blatt, „eigentlich gründen oder herstellen? Das Kapitel zu St. Denis? Nein; denn es hat ja gar nie aufgehört zu sein, und die Mitglieder, aus denen es besteht, werden vor wie nach vom Budget bezahlt. Der Hauptpunkt ist der, daß die Dynastie sich eine intime, ihr besonders zugethane Kirche stiften will; man will sich folglich einen Groß-Almosenier aus einem ein fachen Erstwürdner heranbilden, ihm nach und nach den Kardinalshut aufsetzen und die oberste Lenkung der Kirche und der Geistlichkeit übertragen. Das würde dann der eigentliche Kultus⸗Minister werden. Aber wo bliebe dann der Grundsatz der Gleichstellung der Kulte, die doch so feierlich durch die Charte anerkannt ist?“ Der National citirt dann eine Stelle aus der Presse, worin dieselbe offen ausspricht, daß, wenn besagter Entwurf auch alle Folgen nach sich zöge, welche die verschie⸗= denen Parteien ihm unterstellten, dies nur ein Grund mehr sei, um den Gesetz⸗Entwurf so bald als möglich anzunehmen. Man versichert, daß der Erzbischof von Paris in Betreff der vom vorigen Papste erlassenen Bulle, welche das Kapitel von St. Denis seiner Autori— tät entzieht, eine Denkschrift an den päpstlichen Stuhl gerichtet habe.
Nach der letzten Zählung beträgt die Anzahl der Einwohner von Paris 1,053, 897; nämlich feste Bevölkerung iö,721; ab⸗ und zu⸗ fließende Bevölkerung 88,745; Besatzung 19.701. Die Zahl der Wohnungen beträgt 30, 21; nämlich bewohnte 29,525, unbewohnte 341, im Bau begriffene 355.
Großbritanien und Irland.
London, 16, März. Der Minister des Innern, Sir George Grey, hat an den olonial · Minister Grafen Grey ein Schreiben ge⸗ richtet, in welchem der Plan, wie die Fiegierung künftig mit den bis—⸗ her zu Deportation verurtheilten Verbrechern zu verfahren gedenkt, 5 dargelegt wird. Folgendes ist der Hauptinhalt? bieses
reibens:
Die Deportatien von Verbrechern nach Neu⸗-Süd⸗-Wales hörte bereits im Jahre 1810 auf und beschränkte sich seisdem auf die Kolsni diemensland, der Norfolt ⸗ Insel, . und isllan n Ear g rn.
In 1843: 18441: 1845: Penton ville ...... 4197 240 283 nn,, , , 330 150 100 ,,, 100 — 350 Vandiemensland ..... 2420 1888 1629 Norsolk⸗Insel ...... 199 684 419 Invaliden · Hulk. . . .. 38 98 1418
Die weiblichen Gefangenen sind sämmtlich nach Vandiemensland ge— schickt worden; nach welcher Kolonie auch die schlimmste Gattung Knaben transportirt wurde, wo sie in einer besonderen Straf- Anstalt auf der Halb⸗ insel Tasman untergebracht wurden. Eine bessere Gattung Knaben ist nach Parkhurst und mitunter auch nach den australischen Kolonieen mit be— dingungsweisen Begnadigungen geschickt worden. Einige sind unter der Bedingung, in die Zufluchts-Anstalt in Horton zu treten, begnadigt wor den, und eine größere Anzahl ist neulich in die philanthropische Anstalt aufgenommen worden. Die aus der Teportirung nach Vandiemensland hervorgehenden Uebelstände haben vor zwei Jahren die Suspension dersel— ben veranlaßt. Spätere Untersuchungen haben die Nothwendigkeit des Auf hörens der Niederlassung auf der Nöorfoll. Insel ergeben. Bas Resultat dieser beiden Maßregeln hat der Regierung eine rasch zunehmende Anzahl von Verbrechern aufgeladen, welche nothwendigerweise untergebracht werden müssen. Die bei der Transportation nach Australien gemachten Erfahrun- gen machen die Aussicht, das frühere Sostem der Deportation nach Van— diemensland wieder einführen zu können, illusorisch. Die australischen Ko— lonieen, welche dünn bevölkert sind, und denen es an Arbeitern fehlt, haben dadurch Vorzüge vor dem Mutterlande zur Aufnahme von Gefangenen, welche ihre Strafzeit überstanden haben; die nämlichen Ursachen wirken aber auch darauf hin, jene Kolonie ungeeignet zum Aufenthalt für Ver— brecher zu machen, in osern sie kontrollitt oder bestraft werden sollen. Es heißt in die ser Hinsicht in dem Schreiben: „Weit entfernt, Vortheile gegen das Mut= terland als Plätze darzubieten, an welchen ein genaues Penalsostem in Aus- führung gebracht werden kann, scheinen die Kolonien vielmehr in dieser Rücksicht an wesenilichen Nachtheilen zu leiden. Ohne der Ausgaben zu gedenken, welche dieses System in jenen entfernten Kolonieen im Vergleich zu denen hier im Lande veranlaßt, ist es augenfällig, daß sie in den wichtigsten Punkten weniger Vortheile darbieten, ein wirksames System von Penal-TDisziplin in Ausführung zu bringen, als hier im Lande vorhanden sind. Die Re— ierung ist unstreitig nicht im Stande, eine so genaue und wachsame In ö über die praktische Wirkung der zur Behandlung der Verbrecher angenommenen Pläne zu führen, wie dies hier geschehen kann, auch ist we— niger Gelegenheit, in den Kolonieen die Dienste einer hinreichenden Anzahl geschickter Aufseher zu erhalten.“ Die unmittelbare Konvenienz, die Ver= brecher los zu werden, hat zu Resultaten geführt, die den Verbrechern selbst nachtheilig sind. Die Deportation wird daher aufgegeben werden. Es beißt darüber in dem Schreiben: „Bei genauer Erwägung dieser Frage bin ich außer Stande, Vorkehrungen oder Einrichtungen anzugeben, wodurch die Deportation einer bedeutenden Anzahl Verbrecher nach einer unserer austra-⸗ lischen Kolonien, um dort als solche nach dem Ausspruche des Urtheils behandelt zu werden, wieder stattfinden kann, ohne daß zugleich jene Uebel⸗ stände wiederkehrten, welche bisher daraus hervorgegangen sind, und ich bin der Meinung, daß die Deportation männlicher Verbrecher nach Vandie⸗ mensland, wie solche bisher betrieben wurde, gänzlich aufgegeben werden muß.“ Das im Gefängniß von Pentonville angenommene Sostem hat die Probe der Erfahrung bestanden und kann unter sorgfältiger Ober-Auf— sicht auch auf andere Gesängnisse im Lande ausgedehnt werden. Der vor— geschlagene Plan involvirt „eine beschräntte Periode getrennter Gefangen—Q— schaft, worauf Beschäftigung bei öffentlichen Arbeiten, entweder auswärts, wie in Bermuda und Gibraltar, oder hier im Lande und zum Schluß in gewöhnlichen Fällen Verweisung und Verbannung während der übrigen Zeit, die das ursprüngliche Urtheil bestimmt, folgt.“ Es heißt darüber in dem Schreiben: „Es ist die Absicht, daß das erste Stadium, der getrenn= ten Haft, in keinem Falle 18 Monate überschreite, und daß der Durch— schnitts-Termin einer solchen Gefangenschaft nicht länger als ein Jahr sei. Es wird vorgeschlagen, daß die Gefangenschaft entweder im Gefängnisse von Pentonville oder in anderen Gefängnissen des Landes bestanden werde, von weschen die Inspection ergeben hat, daß sie gehörige Einrichtungen ge— troffen haben, um das Sestem getrennter Haft in Ausführung bringen zu können. Die getrennte Hast wird gegen ihren Schluß allmälig nachgelassen werden, um die Verbrecher zu dem zweiten Stadium der Bestrafung vorzu— bereiten. Es ist die Absicht, nach dem Ablauf der Period e getrennter Haft die Gefangenen, wie jetzt schon geschieht, nach Milbank zu schicken, von wo sie, nach der Beschaffenheit ihrer Verbrechen, entweder nach Bermuda oder Gibraltar, oder nach anderen Plätzen außerhalb England geschickt werden sollen, welche die Königin im Conseil bestimmen wird, oder sse werden auch zu öffentlichen Arbeiten in England verwandt, als: zur Anlegung von Nothhäfen oder zu sonstigen Unkernehmungen, die unter der Aussicht eines Regierungs-Departements stehen. Es sollen Vorkehrungen gegen die Uebel—= stände getroffen werden, welche aus dem Zusammenleben der Verbrecher, wie solches nach dem Hulk-System stattfindet, hervorgehen, die Verbrecher sollen einem Kursus getrennter Haft, moralischen und religiösen Unter richts und industrieller Unterweisung unterworfen werden. In diesem zweiten Stadium wird das System des Obersten Reid, ehema— ligen Gouverneurs von Bermuda, befolgt werden. Dem Schreiben zu— solge, ist dies System im Prinzip, obwohl nicht in allen seinen praktischen Einzelnheiten, doch im Ganzen demjenigen sehr ähnlich, welches Capitain Maconochie mit so großer Festigkeit vertheidigt hat. Die wichtigsten Grund- züge desselben sind, daß die Verbrecher nach Aufgabe arbeiten, und daß von ihrer Arbeit und ihrer Aufführung ein regelmäßiges Negister gehalten wird. Hierdurch wird die Arbeit nicht mehr durch den bloßen Einfluß der Furcht oder des Zwanges, wie die Sklavenarbeit, bewirkt, sondern Beweg— gründe höherer Art werden geltend gemacht, indem den Industriösen und tadellos sich Aufführenden unverzügliche Vortheile geboten und künftig in Aussicht gestellt weiden.“ Es wird vorgeschlagen, den Gefangenen, wenn sie das zweite Stadium der Strafe bestanden haben und ihre Aufführung ihnen Ansprüche auf Nachsicht verleiht, bedingungsweise zu begnadigen, nachdem sie eine gewisse Zeit Strafarbeit geleistet haben; die Bedingung der Begnadigung ist die nämliche, welche jetzt den „Verwiesenen“ aus Pentonville auferlegt wird, nämlich, daß sie England verlassen und nicht während der in ihrem ursprünglichen Uriheile bestimmten Zeitfrist zurück⸗ kehren dürfen. Doch soll ein Ünterschied stattfinden, anstatt daß nämlich die Gefangenen zusammen sortgeschickt werden, werden sie angehalten wer⸗ den, das Land einzeln zu verlassen; dabei wird der Vewienst des Gefangenen während seiner Gefangenschaften und seiner Be— nutzung zu öffentlichen Arbeiten dazu verwandt werden, die Ko⸗ sten seiner Auswanderung und in gewissen Fällen auch die Aus- wanderungskosten seiner Familie zu bestreiten. Da die Zahl der zur De— portation verurtheilten Frauen verhältnißmäßig geringe sist so beabsichtigt man in diesem Augenblick keine Veränderung in der Art und Weise über dieselben zu verfügen. Was jugendliche Verbrecher betrifft, so wird der Zweck sein, sie vom Pfade des Verbrechens abzuleiten. Das auf sie anzu—Q wendende System muß daher eher einen reformatorischen als einen strafen= den Charakter haben. In der Nähe von London soll eine Strafschule er= richtet werden, in welche Knaben unter einem gewissen Alter geschickt wer= den sollen. Sie werden dort eine religiöse, moralische und industriöse Er=
ziehung erhalten. Für ältere Knaben wird der jetzige Brauch bedingungs⸗ weiser Begnadigung beibehalten und Erleichterungen für Auswanderungen
werden gestattet werden. „Was andere betrifft /, heißt es in dem Schrei⸗ ben, „fo würde die beabsichtigte Vereinigung zwischen dem Zu⸗ fluchtshause für Verlassene und der philanthropischen Gesellschaft Und die daraus hervorgehende Bildung einer gemeinschaftlichen Anstalt, wo Ge⸗ legenheit zu ländlichen und anderweitigen Arbeiten außer dem Hause ist, falls sie zur Ausführung käme, greße Vortheile hinsichtlich der Ünterbrin⸗ ung einer bedeutenden Anzahl Knaben bei ihrer Entlassung aus dem Ge— e gulf! oder aus der Strafschule darbieten. Dieser Vorschlag ist jetzt un= ter Berathung, doch ist eine wesentliche Bedingung seiner Annahme, daß die beabsichtigte Anslalt zu jeder Zeit der Inspection der Regierung offen stehen muß.“ Für den Augenblick ist der Plan als Versuch zu betrachten, und der Regierung wird die Modification desselben vorbehalten.
Portugal.
London, 16. März. Am 10ten wurde in einer Versammlung der Actionaire der Bank von Portugal beschlossen: 1) daß die Bank allmonatlich für 50 Contos ihrer Noten einziehen solle, unter der Bedingung, daß die Regierung allmonatlich 32 Contos zur Liquidi- rung der Schulden der Bank bezahle; 2) daß vom 1. April an alle Zahlungen halb in Papier, halb in baarem Gelde geleistet werden sollen. Ob der Finanz⸗Minister, Graf Tojal, auf diese Bedingungen eingehen werde, wußte man noch nicht. Man lobt die Thätigkeit des Letzteren sehr. Unter Anderem hat er auf der Münze den Ge⸗ halt der fremden in Umlauf befindlichen Münzsorten im Vergleich zu den einheimischen genau prüfen und das Resultat veröffentlichen lassen, sich der Revision des Zoll⸗Reglements angenommen und verordnet, daß alle Noten der Bank der größeren Sicherheit halber von der Junta für den Staats⸗-Kredit untersiegelt werden sollen. In Betracht, daß der Sold der Beamten schon seit drei Monaten im Rückstande ist, hat der Finanz⸗Minister die Gehalts⸗Abgabe von 2 Decimen auf 1 Decime und 5 pCt. reduzirt. — In Lissabon wollte man wissen, daß am Bord des im Douro verunglückten Dampfschiffes „Tiber“ 230 Personen befindlich gewesen, und daß 30 bis 40 derselben um⸗ gekommen seien.
Eisenbahnen.
z Braunschweig, 18. März. Die kleinen Pakete bis 15 Pfd. gehören vertragsmäßig nicht dem Eisenbahn-, sondern dem Post⸗ Transporte an. Die Art des Anschließens, des Befestigens solcher kleinen Pakete an größere Kolli hatte den Eisenbahn⸗-Verwaltungen längst viele Beschwerlichkeiten bei den Abfertigungen und Verladun⸗ gen bereitet. Künftighin dürfen nun solche, kleine Pakete den größeren Kollis nicht mehr angeheftet, sondern nur mit diesen in eine Em⸗ ballage verpackt werden. Die Herzogliche Eisenbahn⸗Kommission hat nämlich heute folgende vom 19ten d. M. datirte Bekanntmachung erlassen: „Höherer Verfügung gemäß, sollen fortan kleine, das Ge⸗ wicht von 15 Pfd. nicht erreichende Pakete von dem Transporte auf
den Eisenbahnen selbst in dem Falle ausgeschlossen werden, wenn dieselben einen Theil größerer Päckerei⸗Sendungen ausmachen. Indem wir solches zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich, daß sich diese Bestimmung auf das Gepäck der Reisenden nicht bezieht, daß aber Pakete unter 15 Pfd., welche als Eil⸗ oder Frachtgut zur Beförderung auf der Eisenbahn eingeliefert sein möchten, auf Gefahr und Kosten des Absenders in den Güter-Magazinen, oder den Um⸗ ständen nach, der Post⸗Verwaltung übergeben werden sollen.
Der sogenannten Ueberlandpost hat man hier eine große Aufmerk⸗ samkeit gewidmet und die Vortheile für sie ermittelt und dargelegt, insofern ihr Cours von Triest über Wien, Dresden, Leipzig, Braun⸗ schweig, Köln nach Ostende ginge. Da indeß einzelne Bahnstrecken auf diesem Course noch nicht vollendet sind, so bleibt Zeit zur Ueber— legung der Sache, die allerdings von Wichtigkeit erscheint.
Niederschlesisch- Märkische Eisenbahn. Bei der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrugen die Ein- nahmen im Monat Januar 1847: 1) 30,48 Personen, wofür eingenommen
wardt̃;eᷣ,,, 32,641 Rthlr. 15 Sgr. 10 Pf.
2) Für Passagier- Gepäck-Uebergewicht
gin sinn 1,382 15 . 6 3) 28 Equipagen ..... ..... 559 8 3 4 45 804 Ctr. 34 Pfd. Eilsracht ...... ö. 10 , — 5) 5 960090 Ert. 85 Pd. Frachtgut .... 49, 938 ö 18 „ 9 * 6) Vieh- Transport ...... ...... ...... 1,570 y 28 — ö 7) 5 Extraordinaria ...... ———— . 9
Summa 87,830 Rthlr. 14 Sg. 2B.
. Handels- und Börsen nachrichten.
Berlin, 20. März. Unser Actienmarkft blieb die ganze Woche hin⸗ durch in einem gedrückten Zustande und in derselben Unthätigkeit, wie seit⸗= her. Die Course sind deshalb auch langsam gewichen und schließen unter der vorwöchentlichen Notirung wie folgt: Berlin-Anhalter Litt. A. 110 Brf. u. bez., Litt. B. 993 Brf., 3 Gld. Berlin⸗ Stettiner 108 bez. u. Brf. Berlin⸗Hamburger 1043 96 bez. Halle⸗Thüringer 96. 6 bez. u. Brf. Ober- schlesische Litt. A. 1043 Ih, Litt. B. 955 96 Brf. u. bez. Krakau⸗Ober- schlesische 837 75 bez. Kosel⸗-Oderberg 87 99 Brf. Rheinische Stamm- Actien 8b. . Brf., deren Preferenzial-Actien 90 w Brf. Düsseldorf-Elber= felder 106 7 Brf. Potsdam⸗-Magdeburger 92 976 bez. NiederschlesischMär⸗
kische 89 , Brf., S8 J Glo. Köln-Minden 915 a 96 bez. Aachen Mastricht 855 95 bez. u. Gld. Bergisch⸗Märtische 85 5 bez. Posen⸗
Stargard 85 56 bez. u. Brf. Magdeburg-Wittenberge 87 36 bez. Friedrich- Wilhelms Nordbahn 725 a Yo bez. In österreichischen Bahnen fein Um- satz, nur Pesther wurden heute a 99 * gehandelt.
Auch unsere Staats-Fonds blieben weichend, Pr. Staatsschuldscheine 93 76 bez. u. Geld. Prämienscheine 95 30 Br. — Pr. Bank-AUntheile waren gefragt und wurden besser als in voriger Woche bezahlt. Prioritäts- Eisenbahn⸗Actien sind ebenfalls gesunken, Berlin⸗Hamburger von 975 a 96, „6, Niederschl. 5proz. von 1015 2 1005, Potsdam⸗-⸗Magdeb. proz. 1015 55 bez. u. Br. 9 ,, . Fonds mit wenig Umsatz behaupteten sich auf ihrem letzten Standpunkt. . -
Das Geschäft in Wechseln war nicht ausgedehnt; die meisten Derisen sind niedriger notirt. Hamb. in k. S. etwas besser, in 2monatl. Briefen unverändert, aber schwer anzubringen. Wien flau. Amsterdam in beiden Sichten zu lassen. Frankfurt a. HY. niedriger und Paris offerirt.
i ü ies wů ĩ Ge⸗
Berlin, 20. März. Unsere dies wöchentlichen Landzufuhren von traide betrugen 119 Wispel Weizen, 209 Wispel Roggen, 6 33 22 Wispcl Dafer. Bewilligt wurde; S6. / 100 Rihm, [. 8 9. far l, Rithir. für Foggen, os 6 Rihir, für gü. Gerste 59 , Geiste, 42/48 Rihlr. für Hafer, wonach eine namhafte S 6. g de Werthes der meisten Sorten sich ergiebt. Der Absatz ging e 95 von statten, weil Wasserzufuhren, vom 6 noch zurücgehalten, dem Platz edarf leine Kushülf? gen ähren fönnten und dersesbe, soweit es ging, sich dort versorgen mußte. Eben so mußte der Verkehr an der Halle auf verwintert stehende oder später zu liefernde Güter beschränkt bleiben. —
Weizen auf Frühjahrs. Lieferung besonders von schwerem Gewicht, war in guier Frage, deiselben konnte aber, wegen Mangel an Abgeber, nicht begegnet werden, überhauyt kam schwere Waare bisher höchst selten vor. Der ganze Umsatz betraf eine verwinterte Ladung bunt. Sdpfd. poln. a S8 Rthlr. 3 nötiren: weiß. 85 ss7pfd. poln. 2 M96 Rthir., bunt.
S4 /Sopfd. poln. 88/92 Rthlr., gelb. S4 / 87psd. märk. 90 a 95 Rthlr.