1847 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

wir Jedem einsenden, der solehe verlangt.

machungen und Sitnationsrisse informiren, welche

Da wir ein bedeutendes Aufgeld für unsere Actien

fordern, so halten wir für angemessen, über die

Rentabilität der Entreprise solgende Aufklärun-

gen zu geben.

Seit dem Angriff der Werke hat sich Mek eres

zugetragen, was das Geschäst begünstigt. Die seupreise im Allgemeinen gingen höher, diʒe Schie- nenpreise insbesondere sind bedeutend gestiegen. Bei Begründung unseres Unternehmens (1845) war

für unser Fabrikat der damaldige Schienenpreis

von 47 Thlr. Pr. Ci. dem Abwursskalkl zu . gelegt worden. Jetzt können wir 1 ,. .

korde zu 55 Thlr. Ct. per Centner ab Neu 36

sehliessen. Es macht dies auf je 100,900 Cir. Schie-

nen einen Unterschied von 75, 000 Thlr, velche an der Fabrication mehr gewonnen werden müs- sen. Ueberdies haben bei der Ausfũhrung ae, me.

VWoerke, unbeschadet ihrer Productionckraft, 31 5

Einschränkungen bewirkt werden können; wir ha-

hen unser Actienkapital bei weitem nicht nr, ä.

thig und werden cinen Erossen heil desse den

nicht realisiren. Der höhere Fabricationsgewinn

wird Sich deskalb auf eine kleinere Lahl von Ac-

tien vertheilen, als bei Begründung der Werke be- rechnet war, und eine bedeutend höhere Rente, als die früher erwartete ist, Kann solglich nicht aus- bleiben. Der zweite Coupon, welcher jetat bezahlt wird, ist der letzte, welcher blos die Zinsen be- zieht; dem nächsten dritten Coupon sällt neben dem Zins eine Dividende zu, die sich aus einem halbjährigen Betriebe herleitet. Grols wird diese Dividende, bei Verfall des vierten Coupons werden, weil diesem das Erträgniss der gestei- gerten Schienenproduction eines vollen Jahres zu gut kömmt. Das erste Schienen walzwerk der preu- sischen Rheinprovinz ę hat in vier Jahren seæein Ac— tienkapital amortisirt und im verwichenen Jahre über 300,000 Thlr. Gewinn gemacht; unsere Werke haben eine billigere Production als jenes, und als das einzige, das mitten in Deutschland gelegen ist, werden wir öfters Gelegenheit haben, die höchsten Preise zu bedingen.

Unser Etablissement kam vor zwei Jahren als Projekt vor das Publikum, und es sand sofort die nöthige Unterstützung. Es ist seitdem eine That- sache geworden. Der Zeitpunkt der Betriebs-Er— octfnung (im August d. J.) liegt so nahe, dals ein Zweilel darüber nicht aulkommen kann. Unsere RKohstofse haben die Präfung bestanden. Erze und hohlen sind im Grossen verarbeitet worden; die ECnalität des mit denselben erzeugten Eisens ist vor— trefflich; sie ist diejenige, welche zur Herstellung guter Schienen erfordert wird.

Es war eine Hauptfrage beim Beginn des Unter-

Die Ei-

nehmens, ob der Bedarf an Rohstoffen so acitig und nachhaltig zu beschaffen sein werde, den die kolossalen Werke erheisewen, und von Manchem, der die Verhälinisse nicht hinlänglich kannte, wur- den dieserhalb Zweifel geäulsert. Auch diese Furcht haben die Thatsachen entfernt. Gegenwärtig liegen 160, 000 Centner Erze (meistens reiche Spatheisen- steine) um die Hwochösen der Neuhäuser Werke aufgeschichtet, und üher 600,000 Cir. sind auf den Gruben zur Abfuhr bereit, welche erfolgen wird, nachdem das Schmelzen begannen hat, und die jetzt angefüllten Erzplätze sich wieder lichten. Unser gesammter Erzvorraih ist über Million Centner; er giebt 250,000 Ctr. Schienen und deckt eine zwei- jührige Fabrication. 41 Eisenberg werke dienen zur beständigen Versorgung unserer Werke. Die Erz- förderung auf denselben ist gegenwärtig 12,000 Cin. wöchentlich, und sie wird sich in kurzem auf ein Jahrerzeugniss von einer Million Ctr. erheben. An Kohlen mangelt es nicht. Etwa anderthalbhun- dert tausend Ctr. sind vorräthig und die Vorrich- tungsbauten auf den Gruben so weit gediehen, dals, sobald der Betrieb unserer Hüttenwerke eine Ver- mehrung der Kohlenprvduction erheischt, noch 100 Häuer zu diesem Zwecke sofort angelègt werden önnen.

Unter diesen Umständen, bei so gänstiger Lage des Unternehmens, bei der Un wahrscheinlichkeit, dass gegenüher des fort und fort wachsenden Be- darfs an Schienen im Zollverein, welcher durch die inländische Production noch nicht zum dritten Theil gedeckt wird, ein Sinken der Schieuenpreise eintre- ten werde, zumal auch die ausländische Fabrication auf Jahre hinaus Beschäftigung hat, und bei der Thatsache endlich, dals wir die Schienen, die ge- genwöärtig zu 57 Thaler zu verkaufen sind, unter 35 Thaler herzustellen im Stande sein werden, dar man sich der Ueberzeugung hingeben, dass unserem Unternehmen nieht blos ein befriedigender, sondern zelbst 4 selir glänzender. Erfolg gesichert sci. Die 15 Prozent Aufzeld, welche wir für unsere Eetien fordern, ind, glauben wir, ein billiger Preis fär die Fheilnahme an diesen Erfolgen.

Hildburghausen, am 20. März 1847.

Die Direction der deutschen Kisenbahneschienen- Gompagnie.

J. Meyer.

Literarische Anzeigen.

261 Rechtsfälle aus der Praxis des Königlichen Geheimen Ober—

Tribunals neueren Verfahrens. Aus amtlicher Mittheilung.

Indem wir hiermit dem verehrlichen Publisum die

Anzeige machen, daß die erste Lieferung der Rechtsfälle, welche am 3ten , Monats erscheinen müßte, schon im Laufe dieser Woche in allen Buchhandlungen und Königlichen Postämtern als Probe zu haben sein wird, finden wir uns zugleich zur Berichtigung der wesentlichen Irrthümer veranlaßt, wesche auf— fallender Weise in der Ankündigung der Hevmannschen Verlags ⸗-Buchhandlung über den 15ten Theil der Ent scheidungen des Geheimen Ober -⸗Tribunals enthalten sind, und die geeignet sein könnten, den richtigen Stand⸗ 2 sür die 6 unseres Unternehmens zu ver- rücken.

Schon der Titel des von uns angelündigten Werles

ĩ nsere Absicht sich auf die künstig wohl allein 2 9 des neueren Verfahrens beschräntt und nicht dahin geht, die wenigen übrig bleibenden Ialle des alten erfahrens oder gar Kriminalsachen zu liefern, was uns den Wünschen des juristischen Pu⸗= blikums wenig entsprechend geschienen haben würde. Die allgemeine Anerkennung, welche unsere Unterneh-

mung findet, bürgt uns, daß wir eben in dieser An— ordnung das Richtige getroffen haben.

Unrichtig ist es dagegen:

„daß die kraft Beschlüsse der Senate zu

veröffentlichenden Untheile neueren Verfahrens aud schließ lich der Heymannschen Sammlung ver—Q bleiben müssen.“

Vielmehr werden grade Rechtsfälle mit Ein schluß der auf Plenar-Beschlüsse ergange⸗ nen Entscheidungen auch in unserer Sam m⸗ lung sämmtlich mitgetheilt, und zwar auf Grund unseres, von Sr. Ercellenz dem Herrn Ehef des Königl. Geheimen Ober-Tribunals, Geheimen Staats-Minister Mühler, genehmigten Verlagsvertrags, in welchem es heißt: „daß nicht der (2c. Heymannschen) Samm- lung besonders wichtige und interessante Entscheidun= gen ausschließlich vorbehalten, der sjuristischen) Wochen- schrift dagegen nur minder interessante Fälle überwie⸗ sen; daß vielmehr die für die (Heymannsche) Samm- lung bestimmten Fälle auch dem Beiblaätte der Wochenschrift (den Rechtsfällen) zur Veröffentlichung mitgetheilt werden sollen.“

Unrichtig ist es ferner:

376

„Daß unsere Knternehmung Mittheilung der öffentlichen Zweck habe!“

Und unrichtig ist es endlich: „daß alle Rechtsfälle mit komplizirtem Sachver- hältniß und ausführlichen Entscheidungsgründen von unserem Werle ausgeschlossen seien.“

Die vorgelegten Proben ergeben schon, daß eine voll-

ständige, aber nicht durch un nöthige Einzelnheiten ausgedehnte Darstellung des Fahti, eine ebenfalls voll- stän dige, aber bündlge und von Digressionen freie Mittheilung der Entscheidungs gründe in unserer Samm- lung geliesert wird. Dessenungeachtet eignen sich auch die lomplizirtesten Rechtssälle zur Mittheilung, indem die Beschränkung des mitzutheilenden Falles auf zwei Druckseiten nach der Natur der Sache nicht überall maßgebend sein kann, so wie auf der anderen Seite mancher Rechtsfall keine zwei Druckseiten füllt. Durch die Art der Redaction, welche in den vier Se— naten von Mitgliedern des Geheimen Ober-Tribunals geschieht und demnach in jeder Beziehung hinreichende Garantie darbietet, sind wir in den Stand gesetzt, dem Publikum jährlich ungesähr 416 interessante und voll— ständige Rechtsfälle zu geben, deren Preis auf 4 Thlr. und in Verbindung müt der juristischen Wochenschrift auf 2 Thlr. festgesetzt ist, während zwei Bände der Hev— mannschen Sammlung durchgehends zusammen nur etwa 109 Entscheidungen enthalten und circa 6 Thlr. losten.

Berlin, den 21. März 1847.

blos eine lursorische Verhandlungen zum

Jon as' Verlags ⸗-Buchhandlung.

(248 v]

221 Vorbemerkung. Seit 11 Jahren ist Meper's Universum, das bekanntlich in

mehreren Sprachen erscheint und eine beispiellose Verbreitung hat,

,, uns daher zur besonderen Freude, 8

wir seit langer Zeit gesehen haben. Slich, Papier 1nd

das Institut nicht machen konnte, wenn nicht Meyer's Univerfum in Deutschland allein 16, 000 Abnehmen zählte.

E in Ja dung s zur Besellung auf den zwölften Jahrgang

von

, , n.

Preis für den ganzen Jahrgang von 12 Monatsheften mit 48 der schönsten Stahlstiche,

sammt einer kostbaren Prämie, nur 2 Thaler Pr. Ct. oder 1 51. 18 Kr. rhein.

Das Universum ist mit je dem Bande ein neues Werk, ausgestattet mit dem Reiz der Neuheit. Es umfaßt die Welt mit des Gedankens Unermeßlichfeit, bringt bald Vergangenheit, bald Gegenwart, bald Beschichte, bald Zustände, bald die äußere Eischeinung, bald die geistige Betrachtung in seinen Rahmen und vor, in welcher die objeklive Mannichfaltigkeit sich mit großer Meister= Dann und wann folgt einer ausgeführten Tafel eine leichte

in allen aber spiegelt sich die Ideenwelt des Verfassers wider, die ein magisches Licht auf alle Gegenstände wirft und alle delle nnr en beseelt.

= 5 Durch dre Bestellung ö auf den zwölften Band von Meyers Universum er wirbt jeder Substribent folgendes herriiehe Bild unentgeltlich:

6 5 . Nach West's weltberühmten Gemälde der Schlacht bei La Hogue in Stahl gestochen vom Prof. G. Döbler

Prag. Groß Quer Imperial Folio. Ladenpreis: 4 Thaler oder 7 Gulden 12 Kreuzer rhein.

Die rauhe, hohle Stimme des britischen Admirals schallt durch ein langes Sprach- Feuer! Feuer! ruft's in die Battericen hinein, und dem Woite folgt die Verwüstung. Unter Blitz und einschlagenden Kugeln entspinnt sich an der langen Fronte der beweglichen hölzernen

Man sieht die Geschosse die dünnen Wände durchlöchern, hinter denen die Men— schen keinen Schutz mehr sinden, und von den stugeln gefaßt und zerrissen, verwandelt sich

führt dem Leser eine Reihe von Bildern schaft im Kolorit und in der

= Composition vereinigen. Skizze, nachlässig,

geistreich hingeworfen:

Die in

Das Signal ist gegeben. rohr: Donner, unter pfeifenden und Vesten ein schrecklicher Kampf.

zu Mitteln der Zerstörung. Holz, Eisen,

Sichel. Entstellt liegen die Leichen am Boden, und das nackte Leben. Der Tod, der Helfershelfer beider herüber, er umflattert die

Die Gefahr ist überall; nur der Mensch ist größer als gleich; aber Begeisterung und die Zuversicht des

britischen Dreizacks als Stempel an der Stirn tragen. Flammen auf. „Vorwärts, Jungens“! dert Booten, mit Fackeln und Enterhaken bewaffnet, ren sich zwischen die feindlichen Batterieen hinein, hinan, von denen herab ihnen der Tod in hundert kastell eines französischen Dreideckers die Hüte schwenken. Boote zu entfliehen: Aeußerste und ohne Erbarmen auf dem engen Raum.

Opfer todt hin, oder macht es schen im nassen Rachen des Todes.

britischen Löwen das wird gefangen.

Aber misten unter diesen 1 iht man ein britisches Bool beschäftigt, mit Gefahr des eigenen Lebens zu n n. manche umsonst. Sie

Daistellung der Seeschlacht. dildburghausen, im März 1847.

1249 b] In eiwa 8 10 Ta schen Hofbu

erscheinen:

Ueber die kirchliche Politit d lich. des en en. Ein im wissenschasiů . * ärz 1847 gehaltener Vorlra von E Hel wing, Professor an der nnn. zu Beisin.

gen wird im Verlage der Meyer chhandlung in Lemgo und Deimold

lsa L. O. Miller's Schristen.

Im Verlage der Buchhandlung Josef Mar und

Comp. in Breslau sind erschlenen Buchhandlungen zu erhalten, in Birr u X

das Erscheinen eines neuen Jahrgangs anzeigen und dadurch den zünschen Vieler degegnen zu können, welche nur auf diesen Zeitpunlt warteten, um sich das Buch anzuschaffen. Durch die Bestellung wird zugleich eine Prämie erworb lags-Jastitut den Bestellern des neuen Jahrgangs verehrt,

Taue, Dinge, mit denen der Matrose in seinem Geschäfte umgeht, slie· gen in den entflammten Räumen umher und bedrohen sein Leben. es ringen die ins Meer Geschleuderten mit den Wogen um Parteien, der Sieger wie der Besiegten, fliegt hinüber und Fahrzeuge in allen Gestalten und mit der Schnelligkeit des Blitzes.

t u Ausgangs gewinnen den Briten die Palme. Sieg aus jedem Auge dieser unverwüßlichen, ausgewetterten Matrosengestalten, welche die Unüberwindlichkeit des

„A board, my boys“! hört man die Commandeure rufen, und in hun— drängen die bis an die Zähne bewaffneten intrepiden Schaa— welche sie zerfleischen, klettern behende an die Schiffsborden Gestalten dräut.

zu spät! eine britische Schaluppe ereilt es, und nun kämpfen Mann gegen Mann aufs Kein Lanzenstoß geht verloren; der Säbel, der zuhaut, das Pislol, das feuert, das Gewehr, das losgeht, das Beil, das den Schlag führ: Alles streckt sein Ziel und wehrlos, oder stürzt es in die Wellen. . Schwimmend über dem Abgrund, der ihr gemeinschaftliches Grab ist, brauchen sie Fäuste, Krallen und Zähne; der Eine stößt den Anderen iin die Tiefe, dem Auge, und der nächste Moment begräbt ihn selber ins Merr. feindliche Fahrzeug man sieht eine kühne Hand den französischen Befehlshaber fassen: er schauderhaften Mordscenen rührt und erhebt die Seele des Beschauers ein Alt der Unter dem Kugelregen, während die flammenden Schiffe das Meer mit ihren Trümmein bestreuen, Freund und Feind, die der Schlachtsturm in die Wogen geschleudert, Flehend recken sich ihnen viele Hände entgegen manche mit Ersolg

; können nicht Alle reiten, und Manche versinken Angesichts der letzten Hoffnung. Diese Worischilderung wild Manchen ergreifen, doch sind es nur bleiche Farben gegen die der kün stlerischen

Das Bibliographische Institut.

Plahnschen Buchhandlg. E. Air),

Jägerstr. 37:

Müller, K. O, kleine deutsche

über Religion, Kunst und Literatur, Leben

gesammelt und herausgegeben von Eduard Müller.

der Liebling des deutschen Publifums. Es

en, und in der That ist das Bild, welches das Ver—

eines der schönsten Werke des Grabstichels, die Druck haben 24,000 Fl. gelostet: ein Aufwand, den

8

kn n

sisch

h l g ch.

Alles in ihrer Nähe

Auf tausenderlei Art führt hier der Tod seine

alle Gefahr. Die Tapferkeit ist auf beiden Seiten Schon leuchtet

Jetzt lodert das feindliche französische Admiralschiff in

Einige sieht man schon auf dem Vorder- Der feindliche Befehlshaber desselben versucht in einem

Wuthschäumend würgen sich noch die Men- ge⸗ Siegesfreude blitzt ihm aus Bei so gräßlichem Streite gewinnen die

Schriften

und Geschichte des Alterthums,

Eister Band. Nebst Erinnerungen aus dem Leben des Verfassers. Mit einer Karte. 1817. gr. 8. 2 Thlr. 18 9G6r. 225 Sgr. Ven dieser längst erwarteten? Sammlung Olfrie d

254 9

zahlreichen Freunden und Verehrern des Verfassers dar= geboten. Die Fortsetzung und der Schluß des Werkes wird demnächst ersolgen. Der reiche Inhalt ist aus dem hier folgenden Verzeichniß der Abtheilungen des gegenwärtigen ersten Bandes zu ersehen.

Inhalt. 1) Zur philologischen Encyklopädie und Meihodologiec. 2) Zur klassischen Alterthumewissen⸗ schaft im Allgemeinen. 3) Zur philologischen Kritik und Hermenentik. ) Zur Grammatik und Lexriko-= graphie der Sprachen des klassischen Alterthums. 5) Zur griechischen Literaturgeschichte. 6) Zur rö— mischen Literaturgeschichte. Vorangegeben sind: Bio= graphische Erinnerungen an Karl Sifried Müller. = Der Preis für 46 Bogen und eine Karte, 2 Thlr. 18 gGr., ist sehr wohlfeil.

Früher erschien in demfessen Verlage:

Geschichten helle nifcher Stä . u. Städte von hr. Karl Otfried Müliũer. Zweslt, nach den Papieren des Verfassers berichtigte und ver— mehrte Ausgabe von F. W. Schtn e ide win. Erster Band: Orchomenos und die Minyer. Mit einer Karte der Thäler des Kephissos und der Karte von Böotien. gr. 8. 1844. 32 Bogen. 2 Thlr. 16 gGr. 26 Sgr.

Geschichten hellenischer Stämme u. Städte von Dr. Karl Otfried Müller. Zweite, nach den Papieren des Verfasseis berichtigte und ver— mehrte Ausgabe von F. W. Schneidewin. 2ter, zter Band: die Dorier, in vier Büchern. gr. 8. 1844. 655 Bogen. 5 Thlr.

Die zu den Doriern gehörigen Karten:

Karte des Peloponnes während des pelo— ponnesischen Krieges, entworsen von K. O. Müller, gestochen von K. Kolbe. Neue Auf— lage. Illuminirt. 18 gGr. 223 Sgt.

Karte von Hellas zu der Zeit des pelopon- nesischen Krieges, entworfen von K. O. Mül—⸗ ler, in sehr vollendetem Steindruck durch die li— thographische Anstalt des Herimann Stein in Bres= lau. Neue Auflage. Illuminirt 1 Thlr.

Geschichte der griechischen Literatur bis auf das Zeitalter Aleyanders. Von K. O. Müller. Nach der Handschrist des Verfassers herausgegeben von Dr. Eduard Müller. gr. 8. 2 Bände. 4 Thlr. 12 gGr. 15 Sgr.

* 2 ( —é——— Von Eduard Miller, dem Bruder des Obigen, erschien in demselben Verlage: Geschichte der Theorie der Kunst bei den Alten. Von Dr Eduard Müller. 2 Bde. gr. 8. 3 Thlr. 8 gHr. 10 Sgr.

Obiges Werk, für jeden Freund der alten Kunst und Philosophie gewiß von hohem Interesse, entwickelt die Kunsttheorie, d. h. die Ansichten der Lilten über Aesthe⸗ tik, die sich in den Schriften des Alterthums vorfinden. Der erste Band beginnt mit Homer, geht dann zu den folgenden Dichtern über, hierauf zu den Philosophen, besonders zu Plato, dessen Ideen über Schönheit und Kunst hier vollständig dargelegt werden, demnächst zu Aristophanes und dessen Anforderungen an die Dicht- kunst, besonders an die tragische und lomische. Den Beschluß machen die Ansichten der attischen Redner Iso⸗— lrates und Lylurgus. Der zweste Band sührt die Ge⸗—

schichte der Kunsttheorie der Alten von Aristoteles bis zum Schlusse sort.

2653 h]

u der am Donnerstag den 25sten d. M. im unteren großen Börsensaale staitfindenden Prüfung der Zög⸗ linge der öffentl. Handel s⸗-Lehranstalt ladet ehrerbietigst ein der Direktor C. Noback.

250 6

Ein Rittergut mit drei Vorwerlen, in der Nähe von

Natel, mit circa 2000 Morgen guten tragbaren Bo— den, 5090 Morgen sehr schönen zweischnittigen Netzwie= sen und 1300 Morgen Waldfläche, wovon jedoch nur 500 Morgen bestanden sind, ergiebigen Fischerei auf der Netze, guten massiven Gebäuden, schönem Garten und 5090 Thlr. baaren Zinsen, ist für den Preis von 65, 000 Thlr. aus freier Hand mit einer Anzahlung von 25,000 Thlr. zu sich in frankirten Briefen an den Besitzer felbst post restante Nakel sub Litt. S.

verkaufen. Selbsttäufer wollen

R. wenden.

1211 h]

Verkauf einer Kattunfabrit.

Eine im besten Betrieb stehende Kattunfabrik in einer

der größten Städte Bayerns ist wegen Gesundheits-— Verhältnisse des dermaligen Besitzers aus freier Hand zu verkaufen. kraft, ist mit allen der neuesten Fabrication angemesse— nen, nach den bewährtesten Spstemen gebauten und von den berühmtesten Ateliers gelieferten Maschinen verse⸗ hen und ist für den Druck der Wollen -Mousseline, so wie für die Bleiche und Appretur weißer Waaren, aufs vollständigste und beste eingerichtet. mit Wohnhaus, Gärten, Oekonomie Gebäuden und Wiesen umfaßt einen Flächenraum von ungefähr 36 Tagwerk. Auskunft in portofreien Briefen mit E. F, an Herrn Paul von Stetten in Augsburg wenden.

Dieselbe besitzt sehr bedeutende Wasser—

Die ganze Fabrik

Darauf Reslektirende wollen sich um nähere

——

Napoleon. Am 31. März 1814 in Fontainebleau.

Historisches Gemälde von Paul Delaroche, aus der Sammlung des Heirn Konsul Schlotter in Leipzig. Zu wohlthätigen Zwecken im Saale des Kunst-Vereins, Ünter den Linden Nr. 21,

gegen 5 Sgr. Entrée täglich

zwischen 11 3 Uhr zur Ansicht aufgestellt.

Müller scher Schriften wird hiermit der erste Band allen Freunden der Alterthum wissenschaft, fo wie den!

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für Jahr.

Allgemeine

Alle Post - Anslalten de 4 Rthlt. - Jahr. und Aren . 2 .

8 Rthlr. 1 Jahr. auf dieses glatt an, für Herlin

in allen Theilen der Monarchie die Expeditisn der Allg. Preuß. ohne Preis - Erhöhung.

Ansertions-GSebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 8gr.

8

rie, , ee, e.

Ber lin, Donnerstag den

Preußische Zeitung

25e

Die Allgemeine Preußische Zeitung wird, den getroffenen Einrichtungen zufolge, die

ständig und mit aller Beschleunigung mittheilen.

Wir bitten daher die respektiven Abonnenten ihre Bestellungen Auflage gleich zu Anfange des Quartals danach bemessen können. Später, nach Beginn desselben,

An die Leser.

Nummern vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations-Preis beträgt (Friedrichs-Straße Nr. 2, von Anfang des künftigen Quartals an

Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 29 Sgr.

R hatt.

Amtlicher Theil.

Juland. Berlin. Das Heibst-Manöver des Sten Armee - Corps. Breslau. Arbeiten Unfug.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Befinden des Königs. Sitzung des Staats-Raths. Bestrafung Studirender. Der pfälzische Landrath über Schleswig Holstein. Vermsschtes. Kö— nigreich Sachen. Landtag. Herzogthum Nassau. Eröffnung des Landtags.

Hesterreichische Monarchie. Prag. Nothstand.

Frankreich. Paris. Audienz des russischen Geschäftsträgers. Prinz Joinville. Vermischtes. Schreiben aus Paris. ( Petitio-⸗ nen in der Pairs-Kammer; Gesetz Entwürfe zu wohlthätigen Zwecken in der Deputirten Kammer; die Getraidepreise.)

Großbritanien und Irland. London. Parlaments-Verhandlun⸗ gen; Quargntaine-Gesetze; Antrag auf Absenteestener für Irland ver⸗ worsen. Nothstand in Irland. Behandlung der Arbeiter in Itland. Spanische Fonds. Bank-Dividende. Parlaments-Verhandlun⸗ gen. Vermischtes. Schreiben aus London. (Die Humeschen Re⸗ solutionen; die Anleihe Rußlands an die Bank von Frankreich.)

Belgien. Brüssel. Verhandlungen der Kammern. Die Frage über Erleichterung des gegenwärtigen Nothzustandes. Vermischtes.

Schweiz. Kanton Zürich. Der schweizerische Zoll. Vertrag.

Italien. Nom. Cobden. Gasbeleuchtung. Wölse. Neapel. Strenge Kälte und große Sterblichkeit. Livorno. Beschädigung eines Dampfbootes. Anhaltender Winter.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Karlisten in Catalonien; Kongreß -⸗Verhandlungen; Ankunft der Herzogin von Louls; Vermischtes.)

Griechenland. Ancona. Die griechisch ⸗Lürkische Differenz.

Eisenbahnen. Braunsberg.

Wissenschaftlicher Kunstverein. Rom. Gemälde des Zuges nach S. Giovanni in Laterano.

1 * Amtlicher Theil.

Die von dem unterzeichneten Rektor und Richter hiesiger Frie— drich⸗Wilhelms-Universität vorschriftsmäßig zu prüfenden Gesuche der Studirenden

um Stundung und resp. Erlaß der Honorare

für die Vorlesungen müssen nicht nur durch genügende Maturitäts Zeugnisse und resp. durch günstige Abgangs-Zeugnisse von den früher besuchten Univer— sitäten, sondern insbesondere auch durch Zeugnisse der Bedürftigkeit gehörig begründet werden. In Ansehung dieser Bedü rftigkeits⸗ Atteste ist festgesetzt, daß sie bei Waisen nur von der betreffenden Vormundschafts⸗Behörde und für Studirende, deren Aeltern noch am Leben sind, von dem Magistrate des Wohnorts oder von den Amts- Vorgesetzten des Vaters ausgestellt werden können, und daß in diesen Zeugnissen folgende Punkte ausdrücklich enthalten sein müssen:

15 Angabe des Vor- und Zunamens und des Alters der Studirenden;

2) Ant, Stand und Wohnort der Aeltern, und bei Waisen der Vormünder; ö

3) Zahl der etwanigen übrigen versorgten oder unversorgten Kin— der, oder Bemerkung, daß keine vorhanden seien;

4) Angabe der Lehr-Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine Vor— bildung erhalten hat;

5) Die von den Aeltern oder Vormündern zu machende bestimmte Angabe der Unterstützung, welche dem Studirenden jährlich zu— gesichert worden, aus welcher Quelle sie auch komme und von welcher Art sie auch sein möge;

6) Die bestimmte Versicherung, daß die Aeltern oder Vormünder nach ihren, der attestirenden resp. Behörde genau bekannten,

2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland.

Vermögens⸗Verhältnissen dem studirenden Sohne oder Mündel nicht mehr, als die unter Nr. 5 anzugebende Unterstützung, gewähren können.

Indem wir diese hohen Anordnungen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, damit dieselben bei Ausstellung der bezeichneten Dürftigkeits Jeugnisse von den resp. Behörben in der vorgeschrie benen Art berücksichtigt werden, sind wir zu der Bemerkung ver— pflichtet, daß bei mangelhaften Attesten die von uns vorschrifts⸗ mäßig zu prüfenden Gesuche um Stundung der Honorare für die Vorlesungen nicht bewilligt werden können.

Berlin, am 24. März 1847.

Der Rektor und der Richter hiesiger Königl. Friedrich-Wilhelms— Universität. Böckh. Lehnert.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des Tten Armee⸗Corps, von Pfuel, von Münster.

nichtamtlicher Cheil. Inland.

Berlin, 24. März. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: Dem Obersten von Schon vom 2bhsten Infanterie— Regiment die Erlaubniß zur Anlegung der ihm von des regierenden Herzogs zu Anhalt-Bernburg Hoheit verliehenen Ritter-Insignien des Herzoglich anhaltinischen Gesammthaus⸗Ordens Albrecht's des Bären zu ertheilen.

Berlin, 24. März. In Nr. 82 dieser Zeitung vom 23. März hat ein Artikel aus der Düsseldorfer Zeitung Aufnahme ge⸗ funden, welcher die Nachricht enthält, es sei einer am 16ten d. M. den Militair-Behörden zu Koblenz gemachten Eröffnung zufolge von Sr. Majestät dem Könige befohlen worden, daß das große Herbst⸗Manöver des Sten Armee-Corps in diesem Jahre unterbleiben solle. Der halbamtlichen Einkleidung dieses Artikels ungeachtet, hat sich der Inhalt desselben jetzt als völlig unwahr erwiesen.

Breslau, 22. März. Eine Anzahl Arbeiter, welche bisher von der hiesigen Kommune beschäftigt, aber nach Beendigung der ihnen übertragenen Arbeit entlassen worden waren, zogen heute nach ihrer Entlassung lärmend und singend durch unsere Straßen, suchten Arbeiter, welche bei den Baustellen beschäftigt, aber nicht von hier gebürtig waren, ihrer Meinung nach also auch nicht hierher gehörten, zu vertreiben und leisteten den Anweisungen der Polizei- Beamten, sich zu zerstreuen, keine Folge, indem zwar die einzelnen Haufen augenblicklich auseinandergingen, aber stets von neuem zu jenem Un— suge sich zusammen fanden. Da die polizeilichen Kräfte nicht aus— reichten, um dem Unwesen zu steuern, so ward das Einschreiten des Militairs veranlaßt, wodurch denn auch, so viel man weiß, ohne er— hebliche Beschädigungen die Ruhe wiederhergestellt wurde. Einige der Rädelsführer des Auflaufs sind verhaftet.

Deutsche Gundesstaaten. Königreich Bayern. Mit dem Befinden Sr. Majestät

des Königs geht es, wie der Allg. Ztg. aus München vom 19. März

März

Zeitung: Friedrichs straße Ur. 72.

1847.

Verhandlungen des bevorstehenden Vereinigten Landtages voll⸗ gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen

Bestellungen für Berlin werden in der Expedition

Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-Aemtern

geschrieben wird, täglich besser, und der Verlauf des Unwohlseins ist ein durchaus regelmäßiger.

Wie es verlautet, soll der bayerische Minister⸗Resident am sar⸗ dinischen Hofe, Graf von Marogna, für den diplomatischen Posten in Brüssel und dem Haag bestimmt sein.

Am 20sten Mittags war Sitzung des Staats-Raths, in welcher die neuernannten Staatsräthe feierlichst eingeführt wurden; es war dies die erste Sitzung des Staats-Raths seit den jüngsten Verän—⸗ derungen.

Gegen die sechs wirklich immatrikulirten Studenten, welche we⸗ gen ihrer Theilnahme an den Exzessen vom 1. März von dem Uni- versitäts-Polizei⸗Direktorium bereits mit Arreststrafen belegt worden sind, hat nunmehr der Senat auch die akademischen Strafen ver= hängt; ein Kandidat der Theologie wurde relegirt, ein Kandidat der Rechte und ein Kandidat der Philosophie erhielten 3 und 2jährige Dimission, drei Kandidaten der Philosophie müssen das Consilium aheundi unterschreiben. ;

Die neueste Nummer des Postverordnungs- und An zeigeblattes enthält eine Bekanntmachung, worin die Beobach- tung der Bestimmungen über das Briefgeheimniß nachdrücklichst ein- geschärft wird.

Die Speyr. Ztg. theilt jetzt das besondere Protokoll dea pfälzischen Landraths aus seiner letzten Sitzung mit; es befindet sich darin folgende Stelle: „Bei der echt deutschen, darum der Integri⸗ tät und Blüthe des Gesammt-Vaterlandes zugewendeten Gesinnung der Pfälzer erfüllte die den Herzogthümern Schleswig-Holstein dro⸗=

hende Trennung vom Gesammt-Vaterlande auch in der Pfalz alle Herzen mit Theilnahme und Besorgniß; darum erweckte die hochher⸗ zige Erklärung Sr. Majestät unseres Allergnädigsten Königs für die bedrängten deutschen Brüder in Schleswig-Holstein, wie überall, so auch in der Pfalz die innigste Verehrung und Dankbarkeit gegen den hochverehrten Fürsten, dessen Königliches Herz für Deutschlands Größe und Einheit begeistert ist uns dessen erleuchteter Sinn es er-

kennt, daß diese Größe und Einheit am sichersten dadurch erstarkt, wenn Deutschlands Fürsten und Völker von einmüthigem Eifer er⸗ glühen, ihre gegenseitigen Rechte vor jeder Verkümmerung zu be—⸗

wahren.“

Am 19. März wurde in Würzburg, wie die dortige Zeitung be⸗ richtet, das erste Schleppdampfschiff der Main⸗Dampfschifffahrts⸗Ge⸗ sellschaft vom Stapel gelassen; es heißt „der Franke“, hat 92 Fuß Länge, 9 Fuß Breite, 45 Fuß Höhe, 800 Ctr. Ladungsfähigkeit und 4 Zoll Tiefgang. ;

Der den Schweizern zur zollfreien Ausfuhr einer bestimmten Quantität Getraide bewilligte Termin geht mit dem 20. März zu Ende, und man weiß nicht, ob die Regierung diese Ausfuhr auf län- gere Dauer gestatten wird; vorläufig sind alle Distrifte⸗Polizeibehör- den aufgefordert worden, über den Stand der Getraidepreise und wie sich dieselben für die Zukunst gestalten werden Bericht zu erstatten.

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) In der Sitzung der ersten Kammer am 22. März stand auf der Tagesordnung der Be—⸗ richt der ersten Deputation über das Königliche Dekret, das Verfah⸗ ren bei außerordentlichen Landtagen betreffend, vom 21. Januar 1847, so wie über die in der dritten öffentlichen Sitzung der zweiten Kammer am 26. Januar zur Sprache gekommenen Zweisel gegen die verfassungsmäßige Zusammensetzung dieser Kammer.

In Betreff der auf Anlaß des Dekrets gefaßten Beschlüsse der zweiten Kammer bemerkt die Deputation der ersten Kammer: So wünschenswerth die in dem höchsten Dekrete zugesicherte künftige Vorlegung gesetzlicher Be=

Wissenschaftlicher Kunst⸗Verein.

Berlin. In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst-Vereins am 15. Mätz waren an Kunstgegenständen ausgelegt: 1) die dem Hern Geheimenrathe Beuth Excellenz von dem Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen verehrte Medaille, geschnitten von H. Lorenz. Auf der Hauptseile zeigt sie das wohlgetroffene, geistvoll aufgefaßte Bildniß des um den vaterländischen Gewerbfleiß hochverdienten Mannes, auf der Rückseite eine geflügelte Frauengestalt, die, auf sicherem Boden einherschreitend, drei Würfel geworfen hat; hinter ihr sicht man Dampfmaschine, Webestuhl, Druckerpresse, Räderwerk u. s. w. Diese wür— selwerfende Göttin witd der Mitwelt räthselhaft, der Nachwelt unerklärlich erscheinen; es liegt freilich nahe, dies so zu deuten, daß die Industrie ein gewagtes Spiel sei, allein daran hat wohl der Ersinder dieser Figur nicht gedacht; das Motiv dazu soll noch von Schinkel herrühren, der den Würfel als die Grundfigur zu jeder architektonischen Construction gel⸗ tend machte, so daß diese geflügelte, Würfel ausstreuende Figur nach seiner Intention die technische Erfindung darstellen soll. Vielen schien es indeß, daß dergleichen allegorische Figuren, trotz ihrer Flügel, den= noch hinken können. Die Umschrist laulet: „wer geistreich denkt und eifrig schafft, dem dient Natur mit ihrer Kraft.“ Dem Umfange nach ist diese Medaille die größte, welche in neuerer Zeit hier geprägt wurde, die Arbeit, zumal die des Kopfes, ist ausgezeichnet; in Gold wiegt sie dreihundert Dukaten. 2) Modell zu einer Medaille zu Ehren Alexander von Hum boldt's von Fischer, nach einer Zeichnung von Cornelius. 3).Das von G. Bu sse in Hannover nach dem Leben gezeichnete und ra dirte Biltzniß der berühmten Schwester des berühmteren Bruders, Karoline Derschel, geboren den 16. Naärz 1750, welch heute ihren siebenund⸗ neunzig sten Geburtstag feiert.“ Der Zeichner hat dab Original charal⸗ tertreu aufgefaßt und m. wahrhaft Oenn er scher Ausführlichleit behan= delt. 4 Zwei Hefte lithographirter Landschaften, von ben Landschafts⸗ Maler 27 sie zeichnen sich durch die m alirische Behandlung aus, und der Künstler hat gewußt, selbst in den dürftigeren Gegenden der nord⸗

deutschen Natur interessante und schöne Punkte aufzufinden. 5) Vom Pro- sesso Zahn wurde das 14e Heft feiner Ornamente aller klassischen Kunst= Epochen vorgelegt, bestehend aus 5 reichen Tafeln in ihrer ganzen Farben— pracht: Taf. 66. Wand auf weißem Grennde aus der Casa dells Inmipe- ratorè Francesco II. zu Pompeji, ausgegraben 1819; nebst zwei Lamberien aaf schwarzem Grunde, in der Nähe des Forums zu Pompeji. Taf. 07. Acht Ornamente aus verschiedenen Gebäuden zu Herkulanum und Pompeji. Taf. 68. Sechs Ornamente und vier Kandelaber aus Herkulanum und Pompeji, worunter sich das mittlere altgriechische Ornament besonders aus- zeichnet. Die zwei größeren Kandelaber sind jeder mit einem Adler gekrönt und in Eisen, Bronze oder Silber sehr nachahmungswerth. Taf. 69 Sie- ben Ornamente, von verschiedenen Wänden in Pompeji eninommen. Taf. 70. Eine der reichsten Wandmalereien mit Arabesken und vielen Figuren von Giulio Romano zu Mantua, deren Mitte von einem Gemälde; Bacchus und Ariadne auf einem von Panthein gezogenen Wagen, geschmückt ist. Die Mannigfaltigkeit und geschmackvolle Auswahl von Ornamenten des

edelsten Styls, so wie die technische Ausführung des lithographirten Farben ·

drucks, macht dieses Werk für Künstler aller Klassen, besonders aber sür Architekten und Decorations-Maler, sehr empfehlenswerth.

Dr. F. Förster theilte aus einem im hiesigen Journal fran ais erschienenen Aufsatz von L. Viardot, deutsche Kunst betreffend, Auszüge mit, welche zu einer lebhaften Besprechung der darin angeregten Gegen stände Veranlassung gaben. Viardot stellt David, dem Gründer der neueren sranzösischen Schule, als Gründer der neueren deutschen Schule Overbeck gegenüber. Hiergegen wurde bemerkt, daß der gien nn e, bei weitem größeren Einsluß auf die Wiederbelebung der deuischen Kunst er, . habe als Overbeck oder irgend ein Anderer der damaligen römissch- deutschen Schule. Der Behauptung, daß die französische Schule, im beständigen Fortschritte begriffen, sich den Interessen der Gegenwart und Zukunft zuwende, während die deuische in retrogradem Bestreben ihre Vorbilder in entfernten Jahrhunderten der Alt-Italiener suche und der Ver= gangenheit angeböre, wurde entgegengesetz, daß jene Richtung der soge⸗ nannten Nazarener in Rom schon jängst einem gefunderen und krästigeren

Geiste gewichen sei. Nur darin stimmte man Herin Viardot, der sich be⸗ reits durch mehrere ausgezeichnete Werte über die spanischen und nieder⸗ ländischen Kunstschulen, über die Museen der europäischen Hauptstädte und Kunst⸗Ausstellungen einen geachteten Namen als Historiker und Kritiker er= worben hat, gern bei, daß Deutschland mit Frankreich, wie in jeder Bezie⸗ hang, so ganz besonders in den Bestrebungen der Kunst Hand in Hand gehen möge.

r.

Nom, 8. März. (A. 3.) Als Pius 1X. bei der Besitznahme von S. Gievanni in Laterano am 8. November v. J. in feierlichem Gepränge an dem Triumphbogen des Konstantin und dem Colisseum vorüberzog, zeigte sich in einem der heiteren Momente des woltentrüben Tages ein Regen= bogen am Himmel. Diese freundliche Erscheinung hat der Maler Wittmer zum Motiv für eine reiche und lebendig gehaltene Composition eg welche das bunte Gepränge jenes jubelreichen Tages auf eine . 9 als anschauliche Weise schidert. Dieses zuerst in Aquarellfat . * führte Gemälde hat vielen Beifall geärndtet, und auf den w * verschiedenen Seiten her geäußert worden, ist es von luf 2 = wohlgelungenen Nadirung vervselsältigt worden. 4 Seite alle Hauptgestalten der langen Prozession m r rischer Genauigkeit wiedergegeben sind., wird * . a. durch eine poci'sche Auort nung der llassischen Landscha * * er sich das Ganze absetzt, angenehm überrascht. 56 6 * eschei . ver · borgenen Zuͤgen außer sich fünstlerisch. Sinniglej, 1 elen wird daher das mit Figuren reich besepte, aber nicht überfüllte Blatt eine angenehme Erinnerung? gewähren; denen, die den Tag selbst nicht mit erlebi haben, lann es das Schaugepränge vergegenwärtigen, und Allen wird jener un- vergleichlich großartjge Punkt der römischen Ruinenwelt mit iner so bezie- w Siaffage doppelt schön aus der kräftigen, mit Liebe durchge= führen Radirung entgegentreten.