stimmungen über die bei außerordentlichen Landtagen zu beobachtenden For- men 8 das dabei stanfindende Verfahren erscheint, um alle solche hn fel und Ausstellungen zu beseitigen, wie sie bei der ge k lassung aufgetaucht sind, so ist sie doch auch mit der * der . — * Regierung ganz einverstanden, daß die jeßige außerordenil che 264 i. ; sammlung zur Erörterung der Prinzip Frage über das * . der außerordentlichen Landtage zu den ordentlichen ** 2 eignet ist, und daß jedes Eingehen auf diese Prinzip Fitage . 8E * ger zweckmäßig sein würde, da eine — der Stande 4 2 gegangene Derret gar nicht verlangt worden ist. Die 5 3 * auch in den von der zweiten Kainmer gefaßten 2 3 lassung zu dem Eingehen auf diese Prinzip Frag; zu . k schlüsse keines weges dahin gerichtet sind, darauf Lezug . ö Staats- Regierung zu stellen, vielmehr in ö r jenseitigen Kammer ausdrücklich gesagt ist:: „Die . , . =, . 2 agi fr 33 — 3 mache und, tation dem Dekrete entgegenge for mache lige Folgerung indem sie dies in Praiotehe füaders tg, gern fees w ne ereinnh' , fi , n . . ern, 9 . . des Berichts
verwahre.“ Auch ist in Bez . .
i sten Kammer von dem Staats minister von criß gen
ü — iwer eng fn un betrachte den Vorschlag unter 1. auch nur als 1
/ P ll, und es ist diese Aeußerung ohne allen Wi ein Verwahrung n . tation und der Kammer geblieben. Es würde
derspruch von Seiten der Depu zer el . mne Infonsequenz anzusehen sein, wenn nach dem Beschlusse unstreitig als . n. der einschlagenden Prinzip-Frage abgeschen,
2 ade, a. dem Beschlusse unter 14. adäquate Erklärung an die Staats- Regierung gebracht werden sollte, durch welche den in der künftigen Gesetz⸗ Vorlage außzustellenden Prinzipien vorgegriffen werden würde. Die Deputation räth daher der Kammer an: „bei der Zusicherung der hohen Staats-Regierung, zu Erledigung der in Ansehung des Verhälinisses außer- ordentlicher Landtage zu den ordentlichen hervortretenden Zweifel eine be- sondere Vorlage an eine künftige ordentliche Stände -Versammlung gelan— gen zu lassen, Beruhigung zu sassen.“ =
Da Niemand über diesen Antrag zu sprechen wünscht, wird der Antrag einstimmig angenommen. .
Rüchsichtlich der drei gegen die verfassungsmäßige Zusammensetzung der zweiten Kammer angeregten Zweifel hatte die zweite Kammer durch gän— gig ein Bedenlen gegen die verfassungsmäßige Zusammensetzung nicht ab- geleitet, und in Bezug auf die desfallsigen Anträge sagt die Deputation der ersten Kammer: Die Deputation wird einer Begutachtung dieser An- träge sich gänzlich zu enthalten haben, da nach den Beschlüssen der jensei⸗ tigen Kammer die Absicht keinesweges dahin gerichtet ist, dieserhalb in Ge— meinschaft mit der ersten Kammer eine Erklärung an die Staats-Negierung gelangen zu lassen, auch ein Zweifel gegen die verfassungsmäßige Zusam— mensetzung und Beschlußfähigkeit der zweiten Kammer in der diesseitigen Kammer von keiner Seite angeregt worden ist, vielmehr aus dem Zusam— menwirken mit derselben ein faktisches Anerkenntniß des Gegentheils sich er giebt. Was serner die Beschlüsse der zweiten Kammer, wie die bei Gelegen heit dieser Zweifel angezogenen Stellen der Verfassungs - Urkunde in der künstigen Gesetzvorlage auszulegen seien, anlangt, konnte die Deputation der ersten Kammer, obwohl . zum Theil auch nur in das Protokoll niedergelegt werden sollten, auch in dieser Form den Beitritt nicht anem— pfehlen. Sind die fraglichen Punkte der Verfassungs Urkunde nämlich an und sür sich unzweifelhaft, so bedarf es dergleichen Anträge auf Lösung der angeregten Zweifel nicht; sindet man aber eine solche Lösung nöthig, so nimmt ein Antrag hierauf immer den Charalter eines Antrags auf Ei= läuterung eines Punktes der Verfassungs-Utkunde an. Ein solcher Antrag kann aber nach §. 152 derselben Ulunde nur dann von den Ständen an den König gebracht werden, wenn derselbe auf zwei ordentlichen, unmittel⸗ bar hinter einander folgenden Ständeversammlungen wiederholt wird. So wie daher auf gegenwärtigem außcrordentlichen Landtage die Stellung ei—
nes förmlichen Antrags nicht statthaft erscheint, so verfehlt auch selbst die Niederlegung ins Protokoll den Zwech, den sie auf einem ordentlichen Landtage haben könnte, Sicherung des Rechts, auf dem folgenden Landiag einen Antrag an die Staatsregierung gelangen zu lassen; könnte aber leicht als eine Umschiffung der sehr wichtigen Bestimmung des angezogenen Pa- ragraphen erscheinen, was in jeder Beziehung zu vermeiden sein möchte.“ Materiell erkannte die Deputation die von der Staaté⸗Regierung ge⸗ nommene Ansicht als verfassungsmäßig begründet an und schlug nach allem diesen der Kammer vor, um auch ihrerseits zu Beseitigung der angereg⸗ ten Zweifel mitzuwirken, die Erklärung im Protokolle niederzulegen, „daß sie die von der Staats-Regierung genommene AÄnsicht über die angeregten Bedenken, so wie namentlich über die Anwendung der Uebereinkunft vom Jahre 1836—37 auf 8. 69 der Verfassungs- Urkunde, als verfassungsmäßig anerkenne. Wegen der übrigen Wünsche in Bezug auf einige in der künftigen Vorlage zu treffende Vestimmungen konnte die Deputation, was den Punkt anlangt, daß einzelne Bezirke, namentlich auch bei außeror= dentlichen Landtagen, den Fall unabwendbarer Nothwendigkeit abgerechnet, nicht unvertreten bleiben sollen, zwar nicht verkennen, daß es wuͤnschens-= werth sei, eine derartige Färsorge zu treffen, allein man fand einerseits nicht unbedenklich, diesfalls 6 Erlassung allgemeiner Bestimmungen an— zutragen, welche wahrscheinlich mit dem feststehenden Prinzip in Konflikt treten würden, die durch das Ausscheiden eines Drittels der Abgeordneten nach jedem Landtage nothwendig werdenden Wahlen nicht sosort nach dem Schlusse des abgelaufenen Landtags, sondern erst kurze Zeit vor dem neu beginnenden vornehmen zu lassen, da die Inlonvenienjzen, welche zu zeitig veranstaltete Wahlen häufig veranlassen können, wohl nicht zu verkennen sind. Andererseits überzeugte man sich, daß dergleichen Bestimmungen we⸗ nigstens in keinem Falle zur Aufnahme in die von der Staats- Regierung gie und die Verhältnisse der außerordentlichen Landtage betreffende
so= Ver⸗
en werde. Endlich gedachte die D gind und einer Anzahl stimmbere anschließenden von Lichtenstein, Mühltroff und Gl titionen insgesammt nur an die zweite Kammer Deputation keine Veranlassung, sich weiter darüb Eine Debatte über den Bericht selbst fand migte die Kammer sofort einstimmig die Ansichten
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eine mehr unmittelbare und nachdrückliche Abhülfe wird hinzutreten müssen, und die Regierung, welche zunächst von dem Grundsatze ausgeht, daß die wirksamste ünd nachhaltigste Unterstützung für die der Arbeit fähigen und bedürftigen Klassen der Unterthanen in der gebotenen Gelegenheit des Ar- beits Verdienstes besteht, wird Ihnen unter Anderem auch den Vorschlag machen, solche größere öffentliche Arbeiten, welche für alle Landes- Bezirke nach einem billigen Maßstabe zu vertheilen sind, aus Landesmitteln zu veranstalten. Die Anforderungen hierzu sind in den Landes ⸗ Exigenz - Etat . und werden Ihnen zu einer beschleunigten Erwägung empfohlen.
Aus den weileren Ihnen zu machenden Vorlagen werden Sie, hoch— zuverehrende und hochgeehrteste Herren, entnehmen, daß die Herzogliche Re—= gierung den in früheren Versammlungen von den Landständen geäußerten und begründeten Wünschen gern entsprochen hat.
Das im vorigen Jahre von Str. Hoheit dem Herzog Ihnen verheißene neue Gesetz zur besseren Sicherung des Grurnd-Eigenthums und des darauf beruhenden Kredits wird nunmehr, vollständig vorbereitet, zur Prüfung und Genehmigung Ihnen vorgelegt werden. Es wird Ihnen nicht entgehen, daß die darin enthaltenen Bestimmungen über das Eigenthumsrecht und dessen Sicherung an Immobilien, verbunden mit der neuen Hypotheken Ordnung, einen sehr wichtigen Beitrag zur Ausbildung unserer Civil -Ge— setzgebung liefern werden.
Eben so werden Ihnen die Verschläge der Regierung zugehen, wegen einer schon früher in Verhandlung gewesenen Wechsel-Ordnung, wegen Re— gulirung der Maße und Gewichte und wegen einiger anderen Gegenstände, die, gleichfalls früher in Anregung gebracht, von der Negierung als be⸗ gründet erkannt worden sind.
Durch den fortdauernden Frieden, dessen sich unter dem Schutze des Allmächtigen das deuische Vaterland erfreut, und durch das gegenseitige Vertrauen, welches zwischen der Regierung Sr. Hoheit des Herzogs und den Ständen besteht, sind der Verwaltung in ihren verschiedenen Zweigen auch im verslossenen Jahre befriedigende Eigebnisse gesichert gewesen. Daß ein gleich günstiger Eifolg auch der Zulunst verbürgt bleibe, dazu wird es an dem aufrichtigen Bestreben der Herzoglichen Regierung niemals fehlen.
In gewehnter Ordnung werden Ihnen die Voranschläge für das laa9— sende Jahr mitgetheilt werden. Die vorhin berührten außerordentlichen Anforderungen, welche jedoch dem Lande und zunächst bedürftigen Unter— thanen zu gut kommen, machen allerdings einen ungewöhnlichen Aufwand nöthig. Allein der nicht ungünstige Stand unserer Finanzen, in Verbin- dung mit den Ueberschüssen des vorigen Jahres, machte es möglich, daß . für dieses Jahr die Anforderung an direkten Steuern nur ein halb Simplum mehr als im letztverflossenen Jahre beträgt; die gesammte Er— hebung wird also die gewöhnliche der früheren Jahre von 3 Simpeln nicht übersteigen. Im Namen Sr. Hoheit des Herzogs erkläre ich den Landtag des Jahres 1847 für eröffnet.“
Oesterreichische Monarchie.
Prag, 14. März. (A. 3.) Auch an unsere Thüren beginnt die Noth gebieterisch zu pochen. Mehrere Fabrikanten hatten die Zahl der Arbeiter vermindert, welche, von Hunger gedrängt, vier Bäckerläden in verschiedenen Stadttheilen plünderten. Ein Bäcker er⸗ laubte ihnen, so viel als sie wollten zu nehmen. Gegen 600 Arbeiter sandten eine zahlreiche Deputation an unseren Bürgermeister mit der Bitte, ihrer Noth abzuhelfen. Der Garnison wurde der Besehl er— theilt, sich bereit zu halten, die Offiziere mußten in den Kasernen schlafen. Morgen werden sich die Kattunfabrikanten versammeln und sich verpflichten, wöchentlich eine Summe zur Unterstützung der gerade unbeschäftigten Zeugdrucker zusammenzuschießen. Die reichsten Fabri⸗= kanten, deren Betrieb am ausgedehntesten ist, wollen 50 Fl. E. M. wöchentlich, die übrigen nach Verhältniß ihres Betriebs beisteuern. Jedoch müssen auch die gegenwärtig beschäftigten Drucker einen Gro— schen vom Gulden wöchentlich zu Gunsten ihrer unbeschäftigten Ka⸗ meraden beitragen, die Polizei aber wird von den Letzteren alle fort⸗— schaffen, die nicht von Prag sind oder nicht wenigstens drei Monate in einer hiesigen Druckfabrik beschäftigt waren.
In der hiesigen Arbeitsnachweisungs⸗-Anstalt erhielten im Fe⸗ bruar doppelt so viel Personen als im Januar Beschäftigung, näm— lich 58, doch haben sich wieder 239 (165 männliche, 741 weibliche) gemeldet, und die Zahl der Beschäftigten ist im Ganzen erst 84 ge— gen 1451 Arbeitsuchende.
d
Paris, 20. März. Der russische Geschäftsträger, Herr von Kisselef, wurde vorgestern vom Könige empfangen. Es heißt, Herr von Barante werde den Botschafterposten zu St. Petersburg wieder antreten. Die Presse sieht in der Uebereinkunft der russischen Regierung mit der Bank von Frankreich ein neues „herzliches Einverständniß“, weit herzlicher, weit inniger als die englische. Die Presse zeigt darauf, wie Napoleon bereits diesen Gedanken ausgesprochen, und citirt in diesem Sinne einen Brief, den Letzterer zu diesem Behufe an den Kaiser Alexander geschrieben. In diesem Briefe wird ein herzliches Einverständniß zwischen Frankreich und Rußland von Napoleon ein schöner und großer Gedanke genannt. Weiter meint die Presse, man hätte ein ganz ungegründetes Vor— urtheil gegen Rußland, das von selbst wegfiele, sobald man aufhöre, die russische Civilisation nach der französischen zu beurtheilen. Wenn die französischen Journale von Rußland sprächen, so dächten sie gleich an Polen, ohne an Rußland, dem übrigen Eu— ropa gegenüber, zu denken. Dem abgeschlossenen Geld— geschäft liege ein edles Gefühl, ein edler Gedanke zu Grunde. Von den gehässigen Nebenabsichten, die der National in Aussicht stellt, könne um so weniger die Rede sein, da bei dem ganzen Abschlusse des Geschäfts die russische Regierung zu offen zu Werke gegangen sei; auf diplomatischem Wege habe sie ein Geldgeschäft betrieben, das sie ja ganz geheim durch Rothschild oder Fould hätte abmachen lassen können.
Aus Toulon wird vom 16. März berichtet, daß sich der Prinz von Joinville noch am Bord des „Souverain“ auf der Rhede befand, und daß derselbe, einem Gerücht zufolge, zuxörderst mit allen Dampf⸗ schiffen sich nach Italien begeben wolle.
Man erfährt, daß Graf Simeon an die Stelle des Grafen Conto zum General⸗Post⸗Direktor ernannt werden soll. Der Finanz- Minister hat der Deputirten⸗-Kammer am Schluß ihrer vorgestrigen Sitzung einen Gesetz⸗Entwurf vorgelegt, der die Erhaltung der Post.
Die mit Namens- Aufruf gestellte Frage
ist die Versamm=
haltereien und die Beförderung durch Pferde auf den wichtigsten Nouten auch neben den Eisenbahnen betrifft und wozu für 1817 ein Kredit von 375.000, für 1848 ein Kredit von 750,000 Fr. ver⸗
zoglichen Staats= der Rede eröffnet
, . hochgeehrteste Herren! Zur Eröffnung Ihrer gegen ·
wärtigen Versammlung ist von St. Hoheit dem Herzog der gnäbi ö tra = ertheilt worden. Es ist Ihnen bekannt, wie in don 3 m. reichenden Aerndte der hauptsächlichsten Nahrungsmittel in den meisten Lan. dern unseres Erdtheils eine solche Theurung entstanden ist, daß dadurch auch im Herzogihum ein drücken der Nothstand einiger Küigssen der Bevöllerung
ervorgerusen wurde, welcher sich bis jetzt noch in feiner Weise verminden haf. Wenn auch diese Noih im Allgemeinen in Deutschland nicht den Grad und die Ausbreitung erreicht hat, wie in anderen Ländern, so muß doch auch hier die Aufmerlsamkeit auf den selben ernsten Hegenstand gerichtet sein, und im Herzog= thum konnte die Besriedigung des außerordentlichen Bedürfnisses nicht ven Ge= mein den allein und der Wohlihätiglein der einzelnen Geber angesonnen bleiben, so sehr auch der wahrhaft christiiche Sinn in nge. Opfer in allen Thei⸗ len ünseres Landes die dankbarsse und rühmlichsie Anerkennung verdseni. Die — Sr. Hoheit des Herzogs ist da, wo iht jenes Bedürfniß am dringendsten schien, ihrerseig fürsorgend demselben entgegengelommen, Allein
langt wird. 16. Nach der Union Monarchique hätte die Masorität des Minister⸗ Rathes den Aufschub der Vorlegung des Gesetz- Entwurfs über den mittleren Unterricht bei Herrn Salvandy deshalb erwirkt, weil sie zwar einerseits dadurch, daß sie diese Frage aufs Tapet ge⸗ bracht, der Unterrichtsfreiheit anscheinend ein Zugeständniß habe machen wollen, andererfeits aber die Debatte über den Gegenstand ,, lange vertagen und sie, falls es angehe, bis nächstes Jahr 2 noch länger hinaueschieben möchte. Es faile auf, daß die Ver- aun ö 2 demselben Tage beschlossen worden, an welchem Herr . lo den inister⸗Rath eingeireten sei. Die Ernennung des Seiten . zum Justiz- und Kuͤltus-Minister findet von manchen Di er spenh; Die Geistlichkeit soll damit sehr unzufrieden sein. Prassdent onservalive Masorität wil bei der Wahl eincs neuen Vire= Kandid en der Kammer ihre Stimmen Herrn Dupret geben, der andidat der Sppositien ist Herr Lacrosse. Zur, die sährigen Gemälde-Musstellung waren 45600 Arbeiten ein- gesandt worden, wovon jedoch nur 2321 angenommen wurden; dar=
unter sind 2010 Gemälde, 108 Bildhauer-Arbeiten, 20 Architektur- Arbeiten, 95 Kupferstiche und 28 Lithographien.
Die Patrie meldet, Herr Boissy d'Anglas habe sich in einem Schreiben an die Deputirten sehr darüber beschwert, daß man ihn ohne Untersuchung nach 5jährigen Diensten seiner Stelle als Mili-= tair⸗Intendant enthoben habe, was deshalb geschah, weil durch einen seiner Subaltern⸗Beamten bedeutende Unterschleife verübt worden, so daß man ihm eine Fahrlässigkeit zur Last legte.
Der Courrier frangais berichtet, der Papst wolle einen di⸗ rekten Abgesandten nach China senden, um die Interessen der Katho⸗ liken dort offiziell wahrnehmen zu lassen; der berühmte Orientalist Abbate Salvi solle mit dieser Mission beauftragt werden. Er würde zu Macgo residiren, und seine Vollmachten soliten sich nicht nur auf China, sondern auf die angränzenden Reiche des Orients erstrecken.
In dem Marine-Magazin zu Cherbourg ist in der Racht auf den 18. März eine Feuersbrunst ausgebrochen, die um 3 Uhr Morgens gelöscht wurde. Der Schaden wird auf 100,009 Fr. angeschlagen.
Auf dem Theater des „Odeon“ wurde in diesen Tagen die „Alceste“ des Euripides aufgeführt.
X Paris, 20. März. In der heutigen Sitzung der Pairs⸗ Kammer ließ der Kanzler zuerst zur Erneuerung der Büreaus schreiten. Dann wurden Berichte über Petitionen erstattet. Darunter war einer des Marquis von Laplace über eine Petition der Herren Massias und Boyer zu Paris, welche ein von ihnen entdecktes Ver⸗ fahren betrifft, jede Art alter und neuer Drucke auf leichte Weise und ohne Verletzung des Originals, desgleichen Bankbillette, Renten⸗Ein- schreibungen und Eisenbahn-A1ctien abzuklatschen. Sie bieten der Regierung die Ersindung zum Verkaufe an, weil dieselbe, wenn sie in Privathände käme, zu schlimmen Mißbräuchen Anlaß geben könnte. Der Berichteistatter beantragt, zur Tagesordnung darüber zu schreiten. Aber der Marquis von Boissy bemerkt, es handle sich hier nicht um eine politische Frage, sondern um eine finanzielle, bei welcher jedes Land betheiligt sei, wo es Papiergeld gebe. Die Fälscher⸗Industrie sei auf einen beklagenswerthen Grad gelangt. Es gebe falsche Bankbillette, die man nur mit Mühe von den echten un— terschiiden könne. Auf solche Billette würden Zahlungen ges leisttt, und er selbst habe zwei in Händen, die er auf dem Büreau niederlegen werde. Der Finanz⸗Minister sollte endlich ein Papier anfertigen lassen, das man nicht waschen könne. Er ver- langt die Verweisung der Petition an den Finanz⸗Minister. Dadurch werde durchaus kein Präjudiz begründet. Marquis von Laplace: Die Petitionaire hätten sich nicht an die Regierung gewendet, wie sie es hätten thun sollen; die Kammer sei daher ohne allen Aufschluß und habe es nicht auf sich nehmen können, diese Frage zu entscheiden. Indessen seien alle diese Entdeckungen nicht neu und führten zu nichts. Eine strenge Ueberwachung und eine gute Polizei seien hinreichend. Er beharrt also bei seinem Antrag auf Tagesordnung, der vom Gra= sen von Argout unterstützt wrd. Dieser sucht durch Aufklärungen die Nichtigkeit der Behauptungen der Bittsteller nachzuweisen. Die Ta—⸗ gesordnung wird beschlossen. Graf Montalem bert verlangt, daß ein Tag festgesetzt werden möge zur Diskussion einer Petition rüd- sichtlich Abschaffung der Sklaverei. Er gesteht zu, daß diese Petition jetzt, wo die Kammer durch viele andere wichtige Arbeiten in An⸗ spruch genommen sei, nicht zur Verhandlung kommen könne. Der Kanzler bemerkt, ebendeshalb sei es auch schwer, einen Tag festzu— setzen. Aber die Petition sei auf der Tagesordnung, und man werde hinreichend vorbereitet sein. Der Fürst von der Moskwa: Da die Kammer im Augenblicke durch keine wichtige Diskussion in Anspruch genommen sei, so könnte man recht gut diese Petition diskutiren. Der Herr Marine⸗-Minister sei zugegen und könnte seine Erklärungen ab— geben. Der Marine-Minister: Die Regierung wünsche die Dis⸗ kussion. Die Kammer möge einen Tag der folgenden Woche fest⸗ setzen, und die Regierung werde bereit sein. Heute wäre dies aus ganz besonderen Gründen unmöglich. Herr von Loissy will das Wort nehmen. Der Kanzler bemerkt ihm, da die Regierung nicht zur Diskussion bereit sei, auch Graf von Montalembert kei⸗ nen Einwand erhebe, so werde er die Diskusston sobald als möglich herbeizuführen suchen. Eine Debatte erhebt sich zwischen Marquis von Boissy und dem Ministerdes öffentiichen Unterrichts über die Tages-Ordnung und den Gesetz-Ent⸗wurf über die Rechts⸗ schulen. Der Marine-Minister legt für den Minister des In⸗ nern mehrere Geset⸗-Entwürse von lokalem Interesse vor, worauf stch die Kammer in ihre Büreaus zur Besprechung mehrerer Gesetz⸗Ent⸗ würfe zurückzieht, welche in ihrer letzten Sitzung vorgelegt worden waren.
In der Deputirten-Kammer wurde zuerst der Gesetz⸗ Entwurf über Errichtung eines Militair-Badespitals zu Vichy mit 231 gegen 5 Stimmen angenommen. Der Minister des Innern legt mehrere Gesetz⸗Entwürfe von lokalem Interesse vor; dann einen Gesetz⸗Entwurf, wodurch ein neuer Ergänzungs⸗-Kredit von 2 Millio- nen zur Unterstützung der Spitäler und Wohlthätigkeits-Anstalten verlangt wird. Herr von Torecy macht einige Bemerkungen und bedauert, unter den vorgelegten Gesetz-Entwürfen, welche lokale In- teressen betreffen, nicht einen das Departement der Arne betreffenden zu sehen; der Minister des Innern: Die Regierung sehe mit Vergnügen die Bemühungen des Departements, um der ärmeren Klasse zu Hülfe zu kommen; aber man könne nicht verlangen, daß sie für alle zu gleicher Zeit besondere Gesetz⸗Entwürfe vorlege. Der Gesetz-Entwurf in Betreff der Nachstener auf Alkohol, welche beim Octroi zu Rouen eingeführt werden soll, kömmt zur Verhandlung. Herr von Lag range macht allgemeine Bemerkungen über die Oc= troi-Abgaben Überhaupt, welche an den meisten Orten, wie er sagt, den Werth der besteuerten Gegenstände selbst übersteigen. Der Red⸗ ner bekämpft den Gesetz-⸗Entwurf. Die Sitzung dauert noch fort bei Posischinß.· se,.
Die Nachrichten über den Stand der Getraide⸗-Preise lauten verschieden, je nach der Richtung, aus welcher sie kommen. Im Norden, Nordwesten und Westen ist ein merkliches Fallen eingetreten, das noch anhalten zu wollen scheint, in Folge der Nachrichten, welche vom Auslande, aus Rußland und Norddeutschland besonders, hierher gelangen. Im Süden und Südosten aber stehen die Preise noch mmer sehr hoch, und wirkliche Noth herrscht besonders in den zu⸗ nächst den Pyrenäen liegenden Bezirken, woraus sich auch erklären läßt, daß es in jenen Gegenden an mehreren Orten wieder zu Un⸗ ordnungen gekommen ist. Von der Wiedereröffnung der Schffffahrt, namentlich aus den Häfen des Schwarzen Meeres, läßt sich mit Grund hoffen, daß der mehr anscheinende als wirkliche Mangel an Getraide in Frankreich vollends verschwinden werde. Daß der Mangel mehr ein anscheinender als ein wirklicher ist, zeigt sich aus dem Uwmstande, daß überall, wo die Preise auf einem Markte einen sehr hohen Stand erreichen, auch Ge⸗ traide im Ueberfluß auf den Markt kömmt, aber eben so schnell auch wie der auebleibt, sobald ein Fallen eintritt. Es ist dies die natürliche Wirkung des Handels und der Speculation. Man hat seit einigen Tagen wieder des Abends unordentliche Auftritte im Faubourg St. Antoine zu beklagen gehabt, die glücklicherweise ohne wirkliche Bedeutung sind, auch keine ernstlichen Besorgnisse einflößen, da die Behörden n Maßregeln so gut geiroffen haben, daß es der Bögswilligkeit unmöglich sein wird, ihre Zwecke zu erreichen. Auch
da ist es nicht wirklicher Mangel, der zu ben Aufläufen von vor⸗ gestern und gestern Abend 46. hat.
Großbritanien und Irland.
London, 19. März. Die gestrigen Parlaments⸗Verhandlun= gen berührten nur wenige Fragen von allgemeinem Interesse. Im Unterhause brachte Dr. Bowring von neuem die Unzweckmäßigkeit der Quarantaine⸗Gesetze zur Sprache, die er als ein Erzeugniß der Unwissenheit und des Mangels an Intelligenz bezeichnete, da sich we⸗ nigstens so viel als gewiß herausgestellt habe, daß die Pest in reiner Atmosphäre nicht kontagiös sei; er berief sich dabei auf das Gutach⸗ ten, welches die auf Veranlassung der französischen Akademie im Jahre 1844 bestellte Kommission abgegeben habe, und verbreitete sich über die Vachtheile, welche die Quarantaine im Völkerverkehr zu Wege bringe. Sein Antrag auf Vorlegung der neuesten auf diesen Gegenstand bezüg- lichen diplomatischen Korrespondenz wurde ohne Widerspruch von dem Vice⸗Präsidenten des Handels-Departements, Herrn M. Gibson, mit der Bemerkung genehmigt, daß die Schwierigkeit der Sache nur darin liege, eine völlige Uebereinstimmung zwischen den betreffenden Nationen herbeizuführen, da eine partielle Aufhebung der Quaran— taine die Ungelegenheiten nur noch vermehren würde. — Eine län- gere Debatte entspann sich darauf über einen Antrag des Herrn Smith O'Brien wegen Einführung einer Absenter-Steuer in Irland, webei der Antragsteller bemerkte, daß es in seiner Absicht liege, den gleichzeitigen Besitz von Grundeigenthum in Großbrita— nien und in Irland möglichst zu erschweren. Er gab da⸗ durch dem Staats- Secretair für Irland, Herrn Tabou? chene, ein bequemes Mittel an die Hand, den Antrag zu bekäm⸗ pfen, denn eine Tendenz, wie die von Herrn O'Brien eingestandene, kann unmöglich in einem Lande, welches nicht die Absicht hat, auf dem Wege der Civilisation Rückschritte zu machen, gut geheißen werden. Uebrigens bemerkte Herr Labouchere noch, daß zwei von der Re— gierung beabsichtigte Maßregeln für Irland, nämlich das neue Ar— mengesetz und die Bill, welche die Veräußerung der verschuldeten Zidelkommißgüter gestatten soll, großen Einfluß auf die Verminde⸗ rung des Absenteismus äußern werden. Der Antrag wurde darauf mit 70 gegen 19 Stimmen verworfen. Im Oberhause erhielten gestern die Bills wegen der Anleihe von 8 Millionen Pfund Sterl. Hen Unterstützungs-Bill für hülflose Personen den Königlichen
Nach Berichten aus Dublin nehmen die durch den Mangel er— zeugten Fieber uud Krankheiten immer mehr überhand; so z. B. sind in dem Werk⸗ und Armenhause in Cork allein in der letzten Weche 215 Menschen gestorben.
Die bei Gelegenheit der Debatte über das neue irländische Ar⸗ mengesetz von Lord John Russell im Unterhause gemachten Mitthei⸗ lungen hinsichtlich der Behandlung der jetzt bei den öffentlichen Ar⸗ beiten in Irland beschäftigten Menschen sind in einem Rundschreiben des Arbeits Amtes für Irland vom 12. März weiter ausgeführt. Vom 20. März an wird die Zahl der bei öffentlichen Arbeiten ver= wendeten Personen um mindestens ein Fünftel vermindert; weitere Verminderungen sollen später in noch zu bestimmenden Verhältnissen eintreten, bis das neue Hülfs⸗System in vollständige Wirksamkeit ge⸗ treten sein wird. Am 20. März werden alle Arbeiter entlassen, die 10 Morgen Land und darüber besitzen, sollte ihre Zahl auch ein Fünftel der Gesammtzahl übersteigen. Erreicht aber die Zahl der Besitzer von 10 Morgen jenes Fünftel nicht, so sollen diejeni⸗ gen entlassen werden, welche verhältnißmäßig das meiste Land (wenn auch weniger als 109 Morgen) oder Eigenthum besitzen. Da sehr wünschenswerth ist, daß in jetziger Jahreszeit möglichst viele Arbeiter veranlaßt werden, zu ihren gewöhnlichen Feldbau-Beschäftigungen zurück⸗ zukehren, so soll die Stückarbeit am 20. März aufhören und jeder Arbei⸗ ter fortan nur einen Tagelohn erhalten, welcher niedriger ist, als der Lohn, den die Pachter der umliegenden Bezirke bezahlen. Alle Ar— beiter müssen ferner von 6 Uhr Morgens bis 6 Ühr Abends (die Mittagsstunde abgerechnet) unausgesetzt beschäftigt sein; Zuspätkom⸗ men wird mit Lohnabzug geahndet; wer um 9g uͤhr nicht da ist, wird für den Tag gar nicht mehr beschästigt. Alle Kinder unter 9 Jah— ren und alle Frauenzimmer, welche nicht die Ernährerinnen von Fa— milien sind, sollen sofort entlassen werden.
Nach dem Globe hat das Comité der spanischen Boneinhaber von Lord Palmerston die Zusicherung erhalten, daß die Regierung Alles aufbieten werde, um die Befriedigung ihrer Ansprüche bei der spanischen Regieruug zu erwirken. Herr Henderson soll auch von dem neuen spanischen Finanz⸗Minister das Versprechen erhalten haben, daß er Jemand mit Prüfung der Ansprüche der Bonsinhaber beauf= tragen werde.
In einer vorgestern gehaltenen General⸗Versammlung der Ac— tionaire der Bank von England wurde die von den Direktoren bean— tragte Austheilung einer halben Jahres⸗-Dividende von 35 pCt. für das mit dem 5. April zu Ende gehende Semester beschlossen. Zu⸗ gleich indeß erklärte man sich einstimmig für den Antrag eines Herrn Clarke, noch eine Extra-Dividende (bonus) von 1 pCt. zu vertheilen; dieser Antrag aber muß noch durch eine Kugelung bestätigt werden, die am 23sten d. M. stattfinden soll. Der vorsitzende Gouverneur der Bank gab an, daß der Ueberschuß (rest) in der Bank am 27. Februar d. J. 3'899, 222 Pfd. betragen habe, d. h. 209,792 Pfd. mehr als zu derselben Zeit im vorigen Jahre.
Aus einem Briefe John O'Connell's an den Secretair des Re⸗ peal-Vereins geht hervor, daß der Agitator im Begriffe steht, nach dem südlichen Frankreich abzureisen. Nach dem Globe ist sein Ge— sundheitszustand nach wie vor sehr bedenklicher Art.
Der Globe meldet, die Inauguration des Prinzen Albrecht zum Kanzler der Universität Cambridge werde am 25sten d. M. stattfinden.
— (B. H.). Das Unterhaus begann heute die Berathung über die irländische Armenbill in dem General-Comité und nahm die Klausel wegen eventueller Unterstützung arbeitsfähiger Hülfsbe⸗ dürftiger auch außerhalb der Armenhäuser, welche Klausel bekanntlich die irländischen Grundbesitzer und insbesondere die in London ver— sammelte „irländische Partei“ zu so lebhafter Opposition veranlaßt hat, mit der überwiegenden Mehrheit von 242 gegen 36 Stimmen an. Im Verlaufe der Diskussion äußerte Lord John Russell seine dankbare Zufriedenheit über die freigiebigen Absichten zu Gunsten der Hülfebedürftigen Schottlands und Irlands, welche sich im amerikanischen Kongresse kundgegeben haben. — Auf eine Anfrage des Herrn Borthwick über die angebliche Absicht der französischen Regierung, die Balearischen Inseln zu bessßen, antwortete Lord ' Palmer st on, daß ihm aͤus amtlichen Quellen nichts bekannt sei, was jenes Gerücht bestätigen könnte, daß vielmehr aus dem allgemeinen Inhalte der zu seiner Kenntniß gekommenen Thatsachen hervorzugehen scheine, daß das Ge⸗ 64 ganz n Tie. sei. — Nachdem die Bill wegen Reform des 1 , , zum zweitenmale verlesen worden war, vertagte sich * ; i ) 3 dortsetzung der Detail⸗Berathung der irländischen
monbill lindet am 22sten statt. Die Verhandlungen des Ober⸗ hau ses waren ganz unbedeutend.
Nachrichten aus Portugal zufolge, soll Baron Casal Viana ver- , ö gh mit Vinhaes zu vereinigen. Er hatte in der
nur ann zurückgelassen, und die Behoͤrden hatten sich
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am 12. März aus der Stadt entfernt, weil man am 13ten den Einzug der Truppen der Junta erwartete.
X London, 19. März. Wenige Debatten über Fragen der — * Politit sind in den letzten Jahren hier mit größerem Nachdruck und mit mehr Ernst geführt worden, als die Diekussien der von Herrn Hume angeregten Frage, ob die Einverleibung Kra⸗ kau's in die österreichische Monarchie Großbritanien von der Verpflichtung entbinde, die Zinsen der russisch⸗holländischen Anleihe zu bezahlen. Nach dem strengen Wortlaut des Traktats und der auf demselben basirten Parla⸗ ments Alte unterliegt es wohl keinem Zweisel, daß die Zahlung wirklich verfallen ist; aber wenn man die ursprüngliche Absicht des Kontrakts in Betracht nimmt, die Zurückbehaltung einiger holländischen Kolonieen von Seiten Englands und die Pflicht, die holländischen Inhaber der russischen Anleihe vor Verlusten zu schützen, so ist kein Grund vor⸗ handen, zu bedauern, daß der vom Parlamente befolgte Weg für strenges Ehrgefühl der angemessenste war, und daß die Motion zurückgenommen wurde, nachdem sie eine dreitägige Debatte über die Politik Rußlands und Oesterreichs gegen die alte Polen-Hauptstadt hervorgerufen hatte.
Die Nachricht von dem Anerbieten Rußlands, der Bank von Frankreich eine Anleihe von 2 Millionen Pfd. zu machen, hat hier ziemliche Sensation erregt. Es scheint aus der ganzen Haltung der französischen Regierung seit ihrem Bruch mit England hervorzugehen, daß sie zur Anknüpfung engerer Bande mit den absolutistischen Staa— ten hinneigt, indem sie die Sache der liberalen Partei in der Schweiz und Italien aufgiebt und die Wirksamkeit der polnischen Emigration in Paris lähmt. Unter diesen Bedingungen mag leicht eine Aussöh— nung zwischen den Tuilerieen und St. Petersburg stattfinden können, besonders da die gegenwärtige Stellung Frankreichs gegen die Türkei keineswegs den Absichten zuwider ist, welche der Kaiser von Rußland bei Gelegenheit seines Besuches in England äußerte, die aber hier wenig Anklang gefunden zu haben scheinen. Uebrigens deutet gerade der politische Eklat, welcher dieser Transaction in Paris gegeben wird, an, daß die französische Regierung dieser Angelegenheit, welche in anderen Fällen ein rein kommerzielles Geschäft wäre, ein gewisses po— litisches Gewicht beilegen möchte. Sie wird deshalb nicht für eine bloße Anleihe oder eine Gelddienstleistung gehalten, sondern für eine Kundgebung der Ansichten, welche der russischen Regierung schon über mehrere der Hauptfragen unserer Zeit zugeschrieben worden sind.
Was auch immer die Combinationen und Absichten anderer Mächte sein mögen, die Politik Englands steht fest und konsequent da. Sie begleitet mit Theilnahme den stufenweisen Fortschritt der constitutionellen Prinzipien, welche sie als das große Sicherungs⸗ mittel der Civilisation und der nationalen Rechte erkennt, während sie mit Eifer allen Versuchen sich entgegenstellen würde, die terri⸗ torialen Anordnungen zu stören, von welchen das Gleichgewicht der Mächte abhängt. Es giebt Viele, welche selbst hier im Lande be— haupten, daß England nicht zum Kriege gerüstet und auch zu sehr abgeneigt sei, sich in Feindseligkeiten zu verwickeln. Gewiß, England bringt nicht gern den allgemeinen Frieden werthlosen Sachen zum Opfer, aber wenn der Fall eintreten sollte, so würden — das ist meine feste Ueberzeugung — die Energie und die Fähigkeit dieses Landes mit eben so großem Kraftaufwand und mit weit größeren Hülssmitteln, als jemals vorher in der Welt aufgeboten worden sind, entwickelt werden.
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Brüssel, 21. März. Der Senat hat vorgestern den ihm vor— gelegten Kommissions-Bericht über das Gesetz wegen Vermehrung der Repräsentanten-Zahl einstimmig gutgeheißen und gestern den ersten Artikel des Gesetzes über die Üirbarmachungen mit 16 gegen 14 Stimmen angenommen. Die Repräsentanten⸗Kammer schloß gestern die Diskusston der einzelnen Artikel des Miliz-Gesetzes; die Ab— stimmung über das Ganze wurde noch vertagt.
Die gegenwärtigen Nothzustände haben eine Menge von Plänen, wie man den ärmeren und arbeitenden Klassen am besten helfen könne, ans Licht gerufen. Unter Anderem schlug ein hiesiger Einwohner, Herr August Houyet, vor, man möchte eine allgemeine Kollekte für die Dauer von vier Monaten veranstalten. Ser Moniteur er⸗ klärt nun hente, daß die sorgfältigste Prüfung dieses Vorschlages die Unmöglichkeit seiner Ausführung dargethan habe; doch glaubte die Regierung, ehe sie einen Beschluß faßte, das Gutachten der zur Verbesserung des Looses der armen und arbeitenden Klassen einge— setzten Kommission vernehmen zu müssen, und sie läßt durch den heutigen Moniteur zugleich dieses Gutachten veröf⸗ fentlichen. Danach hat die Kommission, aus 10 Mitgliedern unter dem Vorsitze des Herrn Charles de Brouckere bestehend, den besagten Plan einstimmig verworfen, indem ste die Ideen des Herrn Houyet als verworren und allen Grundsätzen der Staats- Wirthschaft entgegen bezeichnet. Der Verfasser zeige nicht nur gänz⸗ liche Unkenntniß in den moralischen Wissenschaften und mische öffent⸗ liche und Privat⸗Wohlthätigkeit wirr durch einander, sondern er habe auch nicht einmal einen Begriff von den wirklichen Thatsachen. Er klage alle Welt an, als ob die Regierung und die Privatpersonen erst auf sein Werk gewartet hätten, ehe sie gehandelt. So sage er unter Anderem: „Da die Regierung vor der Erhebung einer Abgabe für die dringenden Bedürfnisse des Augenblicks zurückweicht, so muß etwas Anderes geschehen; es geschieht aber nichts, die Reichen sind eben so geizig wie in gewöhnlichen Jahren.“ Hierauf entgegnet die Kommissson: „Dies ist eine Verleumdung und eine gefährlich Verleumdung, wenn sie von einem Manne verbreitet wird, der die Anmaßung hat, zu glauben, es heiße, alle unglücklichen, Durst und Hunger leidenden Familien tödten, wenn man sein Projekt tödte. Es ist beklagenswerth, daß der Verfasser sich in seinen Schrif⸗ ten auf die Autorität von Ehrenmännern, auf die Autorität der ober— sten Geistlichen und selbst auf die des Königs beruft. Man hätte weiser gethan, dieser ganzen Phantasmagorie schen eher die ihr ge⸗ bührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Der Herr Minister hätte, ohne daß er erst unser Gutachten einzufordern brauchte, Herrn Houyet ein Exemplar des Berichts zufertigen lassen können, den er und seine Kollegen am 11. November vorigen Jahres der Reprä⸗ sentanten⸗ Kammer über die Verwendung der 2 Millionen erstattete, die der Regierung zur Verfügung gestellt waren, um den Unglück⸗ lichen zu Hülfe zu kommen; er hätte ihm sagen können, daß auch in diesem Jahre die Legislatur wieder eine neue Unterstützung bewilligt hatte, und daß er persönlich die Fragen hinsichtlich der jetzigen Getraide⸗Theurung hatte prüfen lassen. So viel in Betreff der öffentlichen Thatsachen. Die Privat- Handlungen kön⸗ nen Herrn Houyet eben so entgegengestellt werden. Niemals war die Privat⸗Wohlthätigkeit lebendiger als im verflossenen Winter, und ohne Zweisel wird ihre Anstrengung auch ferner mit den Umständen Schritt halten. Herr Houyet raubt, ohne es zu wissen, der Privat⸗Wohlthätigkeit ihren freien Antrieb, ihre Einsicht; er läßt sie in öffentlichen Almosen entarten, er führt die Armensteuner ein mit dem Hebel der Eitelleit, die er mit dem Namen Eigenliebe schmückt. Wir halten es für unnöthig, ausführlicher nachzuweisen, wie beschwerlich und unpraktisch die Ausführung eines Planes sein würde, der auf einem gefährlichen und falschen Grundsatz beruht.“
Ein Blatt von Brügge sagt, Herr van de Casteele sei noch in
dem Ingenieur van Eschen ist noch nicht entschieden.
renger Hafi, und wahrscheinlich werbe er vor der een Briefes an die Minister zu verantworten 6 erg . n ; giebt nämlich 42 Schreiben schuld, daß es zu den letzten Unruhen bei⸗ getragen habe. ; ; !
Der Streit über die Luftschifffahrt zwischen Dr. van Hecke und ieur Ersterer hat eine Maschine in Beschlag legen lassen, welche Letzterer 1837 oder 1838 zu gleichem Zwecke gemacht, und die durchaus nicht mit der Zeichnung Übereinstimmen soll, die van Eschen jetzt als seine Erfindung
produzirt. ; Schweiz.
Kanton Zürich. Die Regierung hat von der aargauischen die Mittheilung des Zollvertrags der Kantone Bern, Aargau, Solo⸗ thurn und Baselland verlangt, um denselben genau zu prüfen und zu erwägen, ob und unter welchen Umständen Zürich sich demselben anschließen könne.
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Nom, 8. März. (J. d. Oesterr. Lloyd.) In Italien hatte sich schon vor Richard Cobden's Ankunft eine Freihandels⸗Ge⸗ sellschaft gebildet. Das Programm derselben erschien zuerst im Con- temporaneo di Roma, einem seit der Thronbesteigung des jetzi⸗ gen Papstes gegründeten Blatte, welches an Umfang den größten französischen und englischen Blättern kaum nachsteht. Dieses Pro⸗ gramm wurde schon auf dem letzten wissenschaftlichen Kongreß im September 1846 fast einstimmig angenommen. Es hat den Zweck, die Aufmerksamkeit aller Italiener auf die sozialen Vortheile des gro⸗ ßen Prinzips der Handelsfreiheit zu lenken, und stellt besonders die Bestrebungen der französischen Freihandels-Gesellschaften als Muster und Vorbild auf. „Wenn die große britanische Free trade Association', heißt es in diesem Programm, „eine der Wunden Englands heilen wollte, so hat die französische dagegen einen weiteren Plan angenommen, sie will alle Nationen unter einander verbrüdern, indem sie alle zur Theil⸗ nahme von Production und Consumtion beruft und dem menschlichen Geschlechte keine anderen Gränzen giebt, als die beiden Pole.“ Die⸗ ses Cirkular, unterzeichnet vom Prinzen Louis Bonaparte, dem Grafen Faustino San Severino, dem Grafen Gerhardo Freschi, dem Advo⸗ katen Mancini, dem Professor Raphael Busacca und Sanguinetti ist das Manifest einer Gesellschaft, die sich zur Aufgabe gesetzt, die Prin- zipien der Handelsfreiheit zu vertheidigen und alle statistischen Do⸗ kumente, so wie alle möglichen finanziellen Mittel, zu diesem Zwecke zu sammeln. Die angeführten Namen sind die der Mitglieder des provisorischen Büreau's der Central⸗Direction.
Der Aufenthalt Richard Cobden's in Genua, Florenz und Rom und seine jetzige Reise nach Neapel, wo er bekanntlich überall mit großem Enthusiasmus empfangen wurde, hat nicht wenig begeisterte Theilnehmer und Freunde dem neuen System erworben. Denn Ita⸗ lien ist eines derjenigen Länder, wo die Theorie der National⸗Oeko⸗ nomie stets ganz außerordentliche Pflege genossen. Die Schule der italienischen Nätional⸗Oekonomen von Gasparo Scaruffi und Genovesi bis auf Melchior Gioja und die jetzt lebenden Oekonomisten trug von jeher den Charakter, alle nationalökonomischen Fragen nicht von einem ein⸗ seitig nationalen Standpunkt, sondern in weit umfassender Weise mehr humanistisch und moralisch als egoistisch zu betrachten; und selbst un⸗ ter den älteren italienischen National⸗Oekonomen finden wir Männer, welche mit den Waffen der Wissenschaft das Schutz- und Prohibitiv—Q System bekämpft haben. Der kosmopolitische Charakter der italieni⸗ schen National- Oekonomen mußte sie selbst sowohl als die ganze Nation für die Prinzipien besonders empfänglich machen, welche jetzt mit neuer Kraft praktisch angeregt sind, und deren bedeutendster Re⸗ , in der Person des Richard Cobden augenblicklich bei ihnen verweilt.
Rom, 11. März. (A. Z.) Außerordentliche Freude verbreitete in unserem Publikum die diesen Morgen von der Regierung eröffnete Kon⸗ kurrenz für eine theilweise Erleuchtung der ewigen Stadt durch Gas. Die Prefettura generale di Achue e Strade (Kardinal Massimo) fordert in der 60 Paragraphen befassenden Capitulation diejenigen, welche das Werk auszuführen geneigt sind, zu schneller Eingabe ihrer Bedingungen auf. Die Unternehmer haben zu erleuchten: 1) alle Straßen und Plätze, durch welche man vom Quirinal über Piazza degli 12 Apostoli und die Strada Papale nach dem Vatikan gelangt; 2) den Corso von Piazza del, Popolo bis Piazza di Venezia, die dazwischen liegenden Plätze mitbegriffen; 3) die Vig del Babuino bis zum Palast der Propaganda mit Einschluß der Piazza di Spagna; die Ripetta bis zur Kirche San Luigi dei Francesi mit der benachbarten Piazza del Governo; alle Straßen, welche von der Piazza di Spagna in gerader Linie nach der Brücke der Engelsburg führen, wie Via CondLotti, Via della Fontanella di Borghese, Piazza del Clementino, Via di Monte Brianzo ꝛ2c. Die Regierung will, daß die Dauer des Kontrakts mit den Unternehmern auf weniger als 25 Jahre eingegangen werde. Sie zahlt die stipulirten Kosten in mo⸗ natlichen Raten und behält sich die bei den für die Gasröhren nöthi- gen Aufgrabungen etwa zu Tage kommenden Alterthümer und Kunst⸗ schätze allein vor. Die Lampen und Candelaber sollen von der ele⸗ gantesten Form sein, und die den Dienst dabei Versehenden werden uniformirt. Die Capitulation ist vom 6Hten d. M. datirt. Jeder⸗ mann sieht in ihr ein gutes Vorzeichen für unsere Eisenbahn⸗-Ange⸗ legenheit
In der menschenleeren weiten Campagna di Roma haben sich in letzter Zeit die Wölfe wiederum dergestalt vermehrt, daß der Ca⸗ merlengo Kardinal, Riario⸗ Sforza, den dortigen Länderei⸗Besitzern mittelst eines Erlasses vom 27sten v. M. noch bis zum Jahr 1849 eine Abgabe zu Prämien für die Wolfsjäger hat auferlegen müssen.
Neapel, 9. März. Der kalte Winter hat höchst nachtheilig auf den Gesundheitszustand der eingeborenen Residenzbewohner ge— wirkt; die Sterblichkeit war sehr bedeutend, und außer rheumatisch⸗ entzündlichen Krankheiten rafft das Nervenfieber in manchen Stadt⸗ theilen noch immer Menschen hinweg. Wohl ertragen die Süd⸗Ita—⸗ liener die trockene Kälte des Nordens mit bewundernswerther Leich= tigkeit und spotten in einem dünnen Oberrock der Pelze und Wat⸗ tirungen der St. Petersburger und Berliner — aber im Vaterland ist es anders: über mächtigen Kohlen- und Aschenbecken reiben sie sich bei naßkalter Witterung die Hände und trippeln in den Cafes mit halberfrorenen Füßen und langen, frostigen Gesichtern ungeduldig um= her. Auf den Straßen sah man diesen Winter die Lazzaroni ähn- liche Gesten mit Händeschlagen und Armewerfen 2 wie e. englischen und russifchen Mattosen, wenn sie auf . . oder der Newa einfrieren, dergleichen behufs der Wärme Entwickelung an= wenden. ; ⸗
ospital „degli Incurabili' sint mehrere Dperationen mit Sar l e n ,, 6 die ersten verunglückten, die letz⸗ ten jedoch — wobei ein neapolitanischer Arzt seinen so eben aus Pa- ris en brachte Apparat anwendete, glückten volllkommen; es waren eingeklemmter Bruch, Mastdarmsstel Phimose, Anenrisma an der Knfekehle und Exstirpationen verschiedener Art. Die Erfindung wird
mit Enthussasmus aufgenommen. Livorno, 11. März. (A. 3.) Gestern sah man das von
Nalta kommend: franzbsische Regierunge⸗Dampfschiff „Rhamses / mit