einem anderen Dampschiff im Schlepptau hier ankommen. Leßteres
war das der orientalischen Dampfschiff⸗ Compagnie in London gehörige Schiff „Tiger“, welches am 9gten Abends von hier nach Civitavecchia abgegangen war. Die beiden Schiffe waren Nachts auf einander ge stoßen, wodurch die Are des einen Rades des „Tiger“ brach, 2 23 hier ausgebessert werden muß. Es scheint der Unfall durch * an Aufmerksamkeit der Wachen an Bord des „Tiger., verursach ber den zu sein. Die Passagiere, worunter der Fürst 2c en, 6 österreichischer Gesandter am neapolitanischen Hofe, kamen — ß Schrecken davon; siie schifften sich gestern Abend auf dem neuen franz schen Dampfschiff „la Ville de Marseille“ wieder ein. w
Noch immer will der Winter nicht ausbören, denn na 5 milderen Tagen sind heute früh die nahe gelegenen Hüge mit Schnee bekleidet. .
K
c ; 1. März. Den progressistischen :
oh . 26 henagn, wie Tie Karen jn Katalonien beobachten, ihnen zahlreiche Anhänger, Noch mehr aber dürften die unbefonnenen Maßregeln, des Generals Breton dazu beitragen. Am ten hefahl er, daß alle Personen, „welche beunruhigende Nachrichten öffentlich oder in Privat ⸗ Unterredungen verbreite fen, so wie die, weiche aufrührerische Papiere aufbewahrten oder vertheilten, standrechtlich abgeurtheilt werden sollten.“ Früherhin bedrohte er alle Allalden, welche ihm nicht Nachrichten von den Be⸗ wegungen der Karlisten ertheisen würden, mit der Todesstrafe.
Unterdessen vergeuden die Deputirten die kostbare Zeit mit der Diskussion der Adresse, die den beiden Parteien der Moderirten und Progressisten Veranlassung giebt, die gehässigsten, aber begründetsten Beschuldigungen gegen einander aufzustellen. Kaum hat irgend ein Moderirter alle die Gräuelthaten, welche die Progressisten seit drei⸗ zehn Jahren unter dem Deckmantel der Freiheit begangen, aus der Vergessenheit hervorgezogen, so entwerfen diese ein abschreckendes Gemälde von den Gewastthaten und dem Schreckenssystem, wodurch die Moderirten während ihrer Verwaltung die Ordnung aufrecht hal- ten zu müssen vorgaben. Das Land gewinnt dabei die Ueberzeugung, daß keine der beiden Parteien die Zügel der Regierung auf ersprieß- liche Weise zu führen vermag.
Ein von den progressistischen Deputirten gestellter Antrag auf Erweiterung der Amnestie wurde gestern im Kongresse durch 98 gegen 71 Stimmen verworfen. Indessen erklärle der Minister des Innern, daß er nur einem einzigen Ausgewanderten, der um die Amnestie nachgesucht hätte (dem General Don Antonio van Halen), diese verweigert habe.
Als gestern Nachmittag die Königin im Prado, wie gewöhnlich,
im schnellsten Laufe mit verhängten Zügeln ritt, stürzte das Pferd
des ihr zur Rechten reitenden Sber-Stallmeisters des Königs, Mar⸗
Juis von Castelar (den man nicht mit dem Grafen von Castella verwech⸗
seln darf). Der Marquis gerieth unter das Pferd, verrenkte sich die
Schulter und verstauchte das rechte Handgelenk. Die zahlreichen Zu⸗
schauer geriethen in große Bestürzung, da man bel der aufsteigenden Staubwolke anfangs die Königin aus dem Gesicht verlor und be= fürchtete, daß ihr ein Unglück zugestoßen wäre.
⸗ Es weist sich nunmehr aus, daß die französische Barke in Fuen⸗ terrabia nicht wegen zu entrichtender Gebühren, sondern wegen der Weigerung, die Papiere vorzuzeigen, angehalten wurde. Der' Gene⸗
ral⸗-Capitain der Provinz hatte einem Bataillon den Befehl ertheilt, von San Sebastian an Ort und Stelle zu matschiren und Gewalt mit Gewalt zurücuweisen, allein dieser Befehl traf zu spät ein.
Vorgestern kam die portugiesische Infantin Donna Anna de Jesus Maria (Gemahlin des Herzogs von Loulc) mit ihren Kindern von Paris hier an und stieg im Hotel der portugiesischen Gesandt⸗ schaft ab. Sie wird sich in Cadir nach Lissabon esnschiffen.
Der Minister des Innern hat den Herrn Barrafon, der unter Ferdinand VII. eine hohe Stelle in der Verwaltung bekleidete, mit einer Sendung nach Deutschland und der Schweiz beauftragt, um sich mit der dortigen Forstkultur bekannt zu machen. Ein Anderer Beamter, Herr San Martin, ist (wie bereits erwähnt) nach Frank⸗ reich, der Schweiz und Belgien geschickt worden, um die dortigen Gefängnisse und Strafanstalten zu untersuchen.
Griechenland. Ancona, 12. März. (A. Z.) Die letzte Post aus Athen
Bekanntmachungen. liso 265 Erledigter Steckbrief.
Der am 5. August 1815 gegen den Tischlergesellen Julius Ferdinand Kaypser erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgenommen.
vom 7ten d. M. 2 die Nachricht, daß am Z3ten b. ein türkisches
Dampfboot mit Depe gierung im Piräeus landete.
Ueber beide finden sich im griechischen Moniteur bereits Andeutun⸗ gen, und nach der Sprache des ministeriellen Journals zu urtheilen, erblickt die griechische Regierung in der bekannten Aeußerung des Königs gegen Herrn Mussurus keine Beschimpfung, sondern erklärt jene Aeußerung für einen einfachen Vorwurf. ierung wird sich nicht dazu verstehen, an Herrn Mussurus Ent- e, , zu richten, ja, sie könnte dies nicht thun,
in der öffentlichen Meinung in Griechenland zu richten. Nicht nur im Königreich, sondern im ganzen Orient würde sich unter allen Griechen über eine solche Demüthi⸗ gung ein Schrei des Unwillens erheben. Denn die Aufregung ist allgemein und erstreckt sich, wie Berichte aus Konstantinopel melden, bis auf die türkische Hauptstadt, deren griechische Bewohner nicht die Letzten waren in der Aeußerung ihrer Sympathieen für eine feste Verweigerung der von der Pforte verlangten Genugthuung. Die türkische Anforderung stellt gewissermaßen, mit Berücksichtigung der unter den Griechen herrschenden Stimmung, nicht blos die Ruhe des Orients, sondern selbst den Weltfrieden in Frage, und man begreift nicht, wie die Pforte sich in ihrem Begehren so weit verirren konnte. Noch ein merkwürdiger Umstand scheint binzuzukommen, um dem gan— zen Streit über die Paß⸗Angelegenheit Karatasso's einen fast aben⸗ teuerlichen Anstrich zu geben. Karatasso soll nämlich der Expedition nach Macedonien, die man ihm in Konstantinopel zum Vorwurf macht, eigentlich ganz fremd gewesen sein und, durch Eitelkeit oder durch andere Gründe verleitet, der Beschuldigung nicht widersprochen und sich der ihm diktirten Strafe unterworfen haben.
In Athen waren von Wien Depeschen eingelaufen, die eine für Griechenland sehr erfreuliche Beurtheilung der ganzen türkisch-grie⸗ chischen Differenz enthalten, und deren Inhalt die Hoffnung erregte, daß der leidige Streit auf eine für den Hof von Athen ehrenvolle Weise werde beigelegt werden. Die Ankunft des österreichischen Ge- sandten, Herrn von Prokesch, ward schon für die nächsten Tage an⸗ gekündigt. Für den 15ten d. wurde die Ankunft des Kronprinzen von Bayern in Athen erwartet.
Eisenbahnen.
Braunsberg, 15. März. An der Eisenbahn auf der Strecke von Hermsdorf nach Braunsberg wird, wie es den ganzen Winter hindurch geschehen ist, fortwährend gearbeitet. Zunächst beschäftigt man sich mit Ausholzen, Roden und Nivelliren des Erdbodens in— nerhalb der vor dem Frost einigermaßen schützenden Waldungen bis in die Gegend von Tiedmannsdorf; auf dieser Strecke mögen an 1500 Menschen dabei beschäftigt sein. Das Arbeiten im Freien war bei dem Froste für die Arbeiter selbst und wegen des gefrornen Bo⸗ dens unmöglich. Mit dem 1. April soll aber auch damit wieder fort⸗ gefahren werden, zu welchem Zwecke sich Arbeiter aus allen Gegen⸗ den reichlich einünden. Zu den Brücken über die Gardine, ein win⸗ ziges, aber zur Frühlingszeit mächtig anschwellendes Feldflüßchen, und über die Baude bei Schönfließ sind den ganzen Winter hindurch große Massen von Feldsteinen zusammengefahren! Man sagt über 100 Achtel. Die Plätze zu Änhaltpunkten oder Bahnhöfen bei Guhren und Herrndorf sind abgesteckt, und ein schnelles Fortschreiten im Bau steht in voller Aussicht.
Nie ders chlesisch- Märkische Eisenbahn. Bei der Niedersclilesisch-Märkischen Eisenhbalin betrugen die Ein- nahmen im Monat Februar 1847: 1) 38,B 744 Personen, wofür eingenommen d ./) 2) Für Passagier- Gepäck Uechergewicht ging ein Y 2b Equipagen J7I52 Ctr. 30 Pfd. Eilsracht 129,139 Crt. 60 Psd. Frachtgut .... . Vieh- Transport
435524 Rihlr. 26 S8. 10 P.
1,ů 133
Extraordinaria 754
Allgemeiner Anze
Nothwendige Subhastation.
Der im Lauenburger Kreise belegene Guts Antheil Schimmerwitz A, landschaftlich auf 8244 Thlr. 23 Sgr. 5 Pf. taxirt, ist zur nothwendigen Subhastation gestellt und steht der Licitations-⸗-Termin
6
6
56, 688 1 2 )* 6
3
9
Summa 108,709 Rthlr.
chen von Konstantinopel für die griechische Re⸗ Diese bestehen (wie bereits erwähnt)! in einer Note Ali Efendi's an den griechischen Minister des Aeußern und einem Briefe des Großherrn an den König von Griechenland.
1905. 1g03 Die griechische Re⸗
ohne sich Grunde zu
iger.
gandels und Görsen - hHachrichten.
Anus wiärtige Börsen. „Amsterdam, 20. Marz. NioderJ. irt. Sch. 5855. 5 spes. 716. 36 do. 365. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. — BFoln. — . Preuss. Pr. Sch. —. 495 Russ. Hope 88.
Autwerpen, 19. Marz. zinel. — Neue Aul. 17.
Frankfurt a. M.. 21. Marz. 5 V Met. 1083. 3. Bauk- Actien p. ult. Rayr. Hauk-Actien — . Hope —. Stiegl. —. Int. 58 573. Poln. 300 FI. 96 Rr. do. Soo FI. —.
Ham b urg, 22. Marz. RBenk-Aetien 1570 Br. Kugl. Russ. 106. 1052.
London 19. Marz. Cons. 3990 893. Kelg. 96. 95. Nene Anl. 23. 23. Ausg. Sch. 17. 16. Lassie 5. 45. 236 oll. 58. z. 495 do. 925. 913. Fort. — Kugl. Russ. 111. 110. Kras. 87. 86. Chi 95. 93. Mex. 213.5. Peru 40. 38.
. aris, 20. Mãræ. 596 Rente sin eour. 117. 15. 395 do. in eour. 78. 95. Neapl. — . 396 Span. —. Fass. —.
Wien, 21. März. Nordb. 1733. Gloggu. 1203. Mail. 1083. Li.. 933. Budw. — . Pest. 98 33.
Meteorologische Geobachtungen. Nachmĩttags Abends 2 Uhr. 10 Ubr.
1847. 23. März.
Nach einmaliger Beobaehtung.
Morgens 6 Uhr.
335, 69““ par. 335, 96“ Par. 336, a0“ bar. auellwärme 7,7! R. 0,9 R. 4 11,7 R. 5,30 R. Flusswärme 3, s) R. O0, 39 R. 4 2,29 R. 4 1,49 R. Bodenwärme 3, 9 R.
Duustsätti gung. 94 pet. 47 pCt. 72 pCt. Ausdũnstung (O, 02 ι .
Wetter neblig. heiter. halbheiter. KNiedersehlas O.
Wind .. ...... 80. 80. 80. Wärme wechsel- 12, 2“
Wolkenz⸗usg ... 860. 4 ö5, 0?
Tagesmittel: 336, oz“ Per... 6,0 R... 1,47 R... 71 pCt. so.
Luftdruck Luftwärme ... Taupunkt ....
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 25. März. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., nach dem Fran⸗ zösischen. Musik von dem Königl. General-Musik⸗Direktor und Hof- Kapellmeister Meyerbeer. Ballets von dem Königl. Balletmeister Hoguet. (Mad. Viardot⸗Garcia: Alice. Herr Tichatschek: Robert, als vorletzte Gastrolle Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus⸗Preisen verkaust:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am⸗ phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. 46ste Abonnements -Vorstellung: Die garlsschüler. .
Zu dieser Vorstellung bleiben die dazu bereits gekausten, mit Mittwoch bezeichneten Schauspielhaus-Billets gültig; auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Mittwoch bezeichnet sein.
Freitag, 26. März. Im Opernhause. 17ste Schauspielhaus= Abonnements Vorstellung: Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abth. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu nachstehenden kleinen Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr.; im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; im Amphitheater 77 Sgr.; in den Fremdenlogen 2 Rthlr.
Im Schauspielhause. 44ste französische Abonnements-Vorstellung. Un homme sidele, vaudeville en 1 acte, par M. Xavier. Riche d'amour, vaudeville comique en 1 acte, par MMI. Duavert et Lauzanne. Genevieve, comédie vaudeville en 1 acte, par Scribe.
Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hefbuchdruckerei.
B. Zweigbahn. Personenzug.
I II. III.
Das Abonnement beträgt: 2 Kihlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr. . 7 Jahr. 8 Rthlr. — 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhohung. Ansertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Preußische
Allgemeine
Berlin, Freitag den 264 März
Zeitung.
Alle Feß Anslalten des In⸗ und Aus landes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expeditign der Allg. Preuß. Zeitung: Gehren -SIiraße Ur. 57.
1847.
Das Nedactions- und Expeditions-Lokal der Allgemeinen Preußischen Zeitung ist vom heutigen Tage ab nach der
Behren⸗Straße Nr. 572 verlegt.
Inhalt.
Amtlicher Theil.
Inland. Provinz Schlesien. Geschenk Sr. Majestät des Königs. — Arbeiter Unruhen. — Eröffnung der Schifffahrt.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Landtag. — Großherzogthum Baden. Verbot des Gesellen. Vereins in Nann—
heim. — Schreiben aus Frankfurt a. M. (Vermischtes.)
Nußland und Polen. St. Petersburg. Taufe und Pathen des Prinzen Eugen Maximilianowitsch.
Frankreich. Paris. Die ülebereinkunft zwischen der französischen Bank und der russischen Regierung. — Preußens Institutionen. — Nang streit. — Oetroi- Gesetz. — Schießpulver -Transport auf Eisenbahnen. — Lustschifffahrt. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Vor- . . an den Munizipal-Raih von Paris und Beschlüsse des eétzteren.
Großbritanien und Irland. London. Osterferien. — Die Times über die Anleihe der Bank von Frankreich. — Der Bußtag.
Dänemark. Kopenhagen. Das Schiff „Galathea.“ = Finanz · Zu⸗ stand des Landes.
Handels- und Börsen-Nachrichten.
Berlin und Amsterdam. Börsen und Mambktericht. 3
Zur neuesten Literatur.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Kabinets-Rath Illaire zu Allerhöchstihrem Geheimen Fabinets⸗Rath;
Die Landgerichts-Assessoren, Freiherr von Mylius zu Düssel⸗ dorf und Kiesgen zu Saarbrücken, zu Staats-Profuratoren; so wie
Den Landgerichts-Assessor Arnolds zu Düsseldorf zum Land— gerichts Rath zu einennen; und
Dem Regierungs- Instituten⸗Haupt⸗Kassen-Controlleur Heinke zu Breslau den Charakter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen;
Die von der Genossenschaft des rheinischen ritterbürtigen Adels Ltroffene Wahl des bisherigen Pfarrers zu Kessenich, Joseph Schroeteler, zum Ober⸗-Direktor der rheinischen Ritter-Äkademie zu Bedburg zu bestätigen; und
Dem Fleischermeister Wilhelm Böttcher zu Erfurt, das Prä— dikat eines Hof⸗Fleischermeisters beizulegen.
Berlin, den 25. März. Ihre Königl. Hoheiten der Gr oßherzog und die verwittwete Frau Großherzogin, so wie Ihre Hoheit die Herzogin Luise von Mecklenburg-Schwerin, sind nach Schwerin zurückgereist.
Der Landgerichts⸗Referendarius Paul Jo se ph Eller zu Köln ist auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Köln ernannt worden.
Bekanntmachung. Auf dem hiesigen Bahnhöfe der Berlin- Potsdam -Magdeburger Eisenbahn wird mst dem 1. April d. J. eine Post- Expedition in
Wirksamkeit treten, welche täglich eine und eine halbe Stunde vor Abgang des ersten Dampfwagenzuges geöffnet werden und den Tag über offen bleiben wird. Bei dieser Post⸗Exypedition können: I) frankirte und unfrankirte Briefe, ohne Unterschied des Bestim— mungsortes, auch Stadtbriefe und 2) Geld- und Paket⸗Sendungen, welche mit dem Postwagen auf der Berlin- Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn-Route ihre Be—= förderung erhalten, eingeliefert werden. Geld- und Paket-Sendungen nach anderen Orten sind von der Annahme bei der gedachten Post⸗Expedition ausgeschlossen. Es eignen sich daher zur Einlieferung bei diesem Post⸗Büreau — außer den Gegenständen nach Orten, die an der Beriin⸗Potsdam— Magdeburger Eisenbahn oder in deren Nähe belegen sind — die Sendungen: nach der Altmark, Braunschweig, Hannover, Bremen, Oldenburg, Westfalen, nach der Rhein-Probinz, nach den Nieder⸗ landen, Belgien, Frankreich ꝛe. Die Annahme zu dem zunächst abgehenden Dampfwagenzuge wird jedesmal geschlossen für Briefe 10 Minuten, für Paket⸗ und Geld⸗Sendungen eine Stunde vor Abgang des Zuges. Für den nächstfolgenden Tag werden bei dieser Bahnh ofs⸗Post⸗= Expedition Geld- und Paket⸗Sendungen im voraus nicht angenommen. Wegen der Wirksamkeit der Post⸗Büreaus auf den hiesigen Bahnhöfen der Stettiner, der Anhaltischen und der Niederschlesischen Eisenbahn wird auf die Bekanntmachung vom 19. Februar v. J. Bezug genommen. Berlin, den 24. März 1847. General⸗Post⸗-Amt.
Dem Lehrer der Mathematik, Bernhard Gülker zu Bielefeld, ist unter dem 21. März 1847 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Verbindung von Flügel⸗Ventilatoren, um Wind von höhe— rer Pressung als bisher zu erzeugen, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staals ertheilt worden.
Dem Chemiker C. Vohl zu Köln ist unter dem 21. März 1847 ein Patent auf ein durch Beschreibung nachgewiesenes Verfahren zur Bereitung des Zinks aus Zink⸗Vitriol auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
Das den Fabrikanten W. Wiesmann und W. J. Funcke zu Ruhrort unter dem 29. Februar 18410 ertheilte Patent auf die Darstellungsweise eines sogenannten konzentrirten eisenfreien Alauns, insoweit dieselbe als neu und eigen⸗ . thümlich erkannt worden, ist bis zum 29. Februar 1852 verlängert worden.
Das dem Kaufmann Wm. Elliot in Berlin unter dem 18. Juni 1846 ertheilte Einführungs-Patent auf eine selbstthätige Feinspinn⸗Maschine für Wolle und
Baumwolle in den durch Zeichnungen und Beschreibungen
nachgewiesenen Zusammensetzungen, ohne Jemand in der Benutzung ähnlicher schon bekannter Theile dieser Maschine zu behindern,
ist erloschen.
Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath und Direktor im Finanz⸗Ministerium, von Po⸗poommer-Esche, aus Schlesien.
Der Erb⸗Thürwärter im Fürstenthum Paderborn, Graf von Mengersen, von Rheder.
Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich zu Hessen-Kassel, nach Neu⸗Strelitz.
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Provinz Schlesien. Auf Befehl Sr. Majestät des Königs sind die bisher erschienenen drei ersten Bände der Pracht⸗Ausgabe von den Werken Friedrich's des Großen als Geschenk sür die von Rhedi⸗ gersche Stadt-Bibliothek in Beeslau überschickt worden. Nach dem an den städtischen Ober⸗-Bibliothekar, Konsistorial⸗ und Schul⸗Rath Menzel gerichteten Schreiben des Direktors der Königlichen Museen, Herrn Geheimen Legationsrathes von Olfers, welcher sich der nach⸗ gesuchten Verwendung bereitwilligst unterzogen, hat der Umstand, daß der große König selbst der von Rhedigerschen Bibliothek feine Auf- merksamkeit zugewendet hatte, daß mehrere der frühesten Ausgaben seiner Werke durch Vermittelung des Grafen von Hertzberg derselben zugekommen sind, und daß jede wissenschaftliche Benutzung der Biblio⸗ thek so viel als möglich erleichtert wird, nicht wenig dazu beigetra⸗ gen, diese Allerhöchste Bewilligung herbeizuführen.
Ueber die (bereits erwähnten) Arbeiter⸗Unruhen meldet die Bres⸗ lauer Zeitung vom 23. März Nachstehendes:
„Gestern hat auch die hiesige Stadt das traurige Schauspiel eines Arbeiter-Unfugs gehabt. Um densenigen, welchen es während des Winters an Arbeits- Gelegenheit fehlen konnte, solche zu verschaffen, hatte der Ma⸗ gistrat in wohlwollender Vorsorge unter Anderem auch eine theilweise Schlämmung des hiesigen Stadtgrabens, wofür an sich gar lein Bedürfniß vorlag, veranstaltet, wobei circa 500 Arbeiter Beschästigung fanden. Es verstand sich von selbst, daß der Stadt diese bedeutende Ausgabe nicht län- ger zugemuthet werden konnte, als bis zu wiedereintretender warmer Witte⸗ rung sich auch wieder gewöhnliche Arbeits -Gelegenheiten für die Arbeits- suchenden eröffneten. Die Arbeit im gedachten Graben aber mußte um so mehr eingestellt werden, als mit dem Nachlassen des Frostes und dem Ein- dringen des Wassers die Arbeiter feine sichere Stellung mehr in dem Gra- ben finden konnten. Obwohl nun der Magistrat für den größten Theil die- ser Arbeiter andere Arbeit anweisen konnte, so war dies doch nicht für alle möglich zu machen, und der übrige Theil mußte daher angewiesen werden, sich bei den bereits wieder begonnenen Bauten, der wieder kröffneten Schiff= fahrt oder sonst Arbeit zu suchen.
„Statt dieses in dankbarer Anerkennung der Vorsorge, welche der Ma⸗ gistrat so lange für sie gehabt hatte, zu thun, zogen diese Arbeiter trupp. weise durch die Straßen der Stadt zu den wieder begonnenen Bauten und verfuchten dort mit Gewalt und unter Verübung von allerlei Unfug die fremden Arbeiter fortzutreiben, weil sie diese als die Ursache ihrer eigenen gegenwärtigen Arbeitslosigkeit betrachteten, Leider schlossen sich diesen Tu- multuanten auch andere Arbeiter, die mit ihnen diese falsche Ansicht theilten, an, und der Unfug wurde so bedeutend, daß die Militair⸗Machi einschreiten mußte, wobei es auch gegen diejenigen, welche dem gesetzlich vorgeschrieben en Auf⸗
ruf: „aus einander zu gehen! feinen Gehorsam gaben, zum Gebrauch der scharfen
Meeres und der Liebe Wellen“ Abschied von der Tragödie, schrieb 1834 ein dramatisches Märchen: „Der Traum ein Leben“, das nur durch den Titel an Calderon erinnert, und 1838 das Lustspiel: „Weh' dem, der lügt!, das durchfiel. Eine im Jahre 1813 unternommene Reife nach Griechen= land wurde durch die September -Revolution unterbrochen. Grillparzer ist ein seltencs Talent, das unter anderen Verhälmissen zu einer ganz anderen Entfaltung gekommen wäre.
am 11. September d. J., Vorm. 11 Uhr,
in unserem Kollegienhause an. Hypothekenschein und Taxe sind in unserer Registratur einzusehen.
Zugleich werden die Erben der Renate v. Zelewska, geborenen v. Gostkowska, zur Wahrnehmung ihrer Ge⸗ rechtsame, so wie alle unbekannten Real-Prätendenten, bei Strase des Verlustes ihrer eiwanigen Ansprüche,
Beilin, den 15. März 1847. Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Vierte Abiheilung.
—
I2bb Ste ckbrie fs Erledigun Der unterm 23. Februar (. ar h n,
Abfahrt von Stettin 8 uhr 30 Mi. Morgens, 3 Uhr 30 Mt. Nachm.,, 8 Uhr 10 Mt. Abends. x 2 Sta rgard 6 * 45 * * 14 — ö 6 n = 15 * * Ankunft
in Stargard 9 „ 55 * Vorm., 4 55 5 9 „ 35 5 — 2 * Stettin 7 * 40 * Morg., 2 * 25 1 . . * 40 * 39 ö
Mit den Personenzügen werden Personen in der J, II. und 111. Wagenklasse, Equipagen, Vieh und Eilfracht—
güter, mit den Güterzügen Personen in der II. und III. Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh befördert,
und auf der Zweigbahn mit den Personenzügen einstweilen auch sämmtliche Güter ac.
tern der Liebe“ auf, in denen zwar Empfindung, aber mehr per sönliche, herrscht, nicht jene starke, geschichtliche, welche den „letzten Ritter“ und den „Schutt“ durchdringt. Seine „Spaziergänge eines wiener Poeten“ zeigen, wie lieb ihm sein Vaterland war und wie sfief er sein Unglück fühlte. Im Jahre 1843 erschien nach sechssährigem Schweigen seine Satyre „Nibelun , . Frack“, in der er auf Herwegh's verdächtigende Angriffe ant— wortete.
Zur neuesten Literatur. Oesterreichische Dichter.
Vergleicht man der Qualität und Quantität nach die Grade, in denen sich die verschiedenen Stämme unserer Nation an der Literatur betheiligt haben, so sieht man mit Ausnahme von Schwaben die reichste Betheiligung
Caroline Louist Kuhn dt erlassene Steckbrief wird,
da dieselbe ergriffen und verhafter ; erlehig zurssc eum! haftet worden, hierdurch als
2 . 18. März 1847. önigliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Vierte . 1
vorgeladen.
Coeslin, den 11. Februar 1847. Königliches Ober -Landesgericht.
bahn aus.
Stettin, den 20. März 1847.
Des Montags, an den zweiten Feiertagen und dem darauf folgenden Tage fallen die Güterzüge der Haupt-
Die näheren Bestimmungen ergeben die besonders auszutheilenden sreziellen Fahrpläne und das Betriebs⸗ Reglement, das auf jedem Bahnhofe bei dem Einnehmer für 1 Sgr. zu haben ist.
Direktorium. Witte. Kutsch er. Rhades.
Berlin-Stettiner Eisenbahn. Sommer-⸗Fahrplan, vom 1. April 1847 ab täglich: Hauptbahn.
255 v
Personenzug
von Berlin 7 uhr Stettin 7⸗ 15 m. Ankunft
in Stettin 11 Berlin 11
4 ⸗45
10 10 25
II. men. 4 un 30 Min. Nachn., uhr 55 Min. Vomint.
9235 ⸗
Abends 3
56 ⸗ 3⸗ 16
257
Brüderstraße Nr. 4, Stuhrsche Buchhandlung:
Güterzug.
von 2
1 lac?
Uriel Acosta's Leben und Lehre.
Ein Beitrag zur Kenntniß seiner Moral, wie zur Be⸗ richtigung der Gutzkowschen Fietionen über Acosta und zur Charafteristik der damaligen Juden. Aus den Quellen dargestellt
Dr. Herrmann Jellin el. Preis: sauber broschirt 75 Sgr.
Die Spenerache und Vossische Leitung vom 16ten berieten von dem allgemeinen Jubel bei Aus- führung des neuen heiteren Männerquarieits:
Literarische Anzeigen.
In der Kummerschen Buchhandlung in Zerbst ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen
zu beniehen, in Berlin vurch t Myliussche Sortiments⸗Buchhandlg. el. vam)
in Potsdam durch die
Polkaständchen
Schaeffer.
Op. 14. No. 5. Dasselbe ist nebst Philister Wohls ehme cker in Partit. u. Stimmen 20 Sgr., für eine Singstimme u. HPiano 5 Sgr., für Piano al- lein mit der Gerrito-Radowa u. Musard's Polonaise 5 Sgr, 80 eben erschienen.
34 Linden. Schlesin (E LTsche Buch- u. Musi khandlunz.
(256 b Wohnung s-Veränderung. Vom 22. März ab wohne ich wegen ununterbrochenen
genäcbes meim Kartoffelbierbrauerei
nicht mehr neue Königsstraße Rr. 2, sondern Holzgar⸗ tenstraße Nr. 5, Ecke der Kurstraße. Berlin, den 22. März 1847. Apotheker Dr. W. Keller, Vorsteher des landwirthschaftlich - technischen Instituts zu Berlin.
von dem deuischen Norden ausgehen, und das aus einem geschichtlich nach— weisbaren Grunde: die südlichen und mittleren Stämme haben ihre große produktive Zeit in der Geschichte bereits gehabt; die nordischen dagegen, deren slavische Elemente erst allmälig germanisirt wurden, führten dem Ge— sammtleben der Nation später, ja erst gegenwärtig ihre ungebrauchte, unver= schwendete Schöpferkraft zu.
Wenn aber auch der Süden Produktivitäten von allgemeiner Bedeu— tung nur spärlich aufweist, so hindert das nicht, daß er sich seine literari⸗ schen Bedürsnisse selber deckt. Welche Vortheile auch die Centralisation haben mag: einen Vortheil führt der ihr entgegengesetzte Zustand Deuisch— lands ohne Zweifel mit sich, daß nämlich kein Centrum den Kreis aus- saugt, jedes lokale Bedürfniß, geistiges wie materielles, sich an Ort und Stelle befriedigt und so durch die Fulle der Erscheinungen der Mangel der Konzentrirung ersetzt wird.
So fehlt es auch Oesterreich nicht an Poeten, deren einigen sogar, namentlich den in Ungarn geborenen, die Nation im Ganzen ihren Antheil nicht versagt hat. Lorm hat neuerdings eine llebersicht gellefert, die manche unseren Lesern willkommene Notiz enthält.
ö. Von Nilelaus Lenau erfahren wir, daß er mit Viktor Hugo im Jahre 1502 geboren ist und seine Jugend mit philosophisen, medizinischen, astronomischen Studien ruhelos verbracht hat, bis eine Reise in die Alpen sein reiches Nalurgefühl weckte und seine Zunge löste. Er tiug seine ersten Nanusfripts i632 selbst nach Stuttgart zu Eoita, der sies auf Gustav Schwab's Fürsprache zu verlegen sich entschloß. Während das Buch noch unter der Press; war schiffte sich der Dichter, um den Erfolg gleichgültig, nach Amerila ein, um auch von den Idealen dieser Republit unbefriedig: zurüczutehren. * der Heimat empfing ihn der Ruhm; er schenlte *. einen aut M avongrola“„“, „die bi nsts und eine Fülle kleinerer Dichtungen. dem Fragmente eines Bon Juan“ reiste er im Früh⸗
ling 1844 von Wien nach S 3 lingen Geist verfinsterte. ch Stuttgart, ais plötzlich der Wahnsinn seinen
len wird.
Es scheint, vaß er Hölderlin's Schicksal thei⸗· Anastastus Grün, geb. 1806, trat im Jahre 1830 mit den „Blat l
Moritz Hartmann ist in einem armen böhmischen Dorfe geboren, dessen Häuser auf einem ehemaligen Kirchhofgrund erbaut sind. Eine Reise mit seinem Vater nach Teplitz brachte ihn an das Grab Seume's, wo er deutsche Dichterloose bedenken lernte, und als er einst auf dem Felde schüch—= tern Verse brürete, legte ibm der Wind ein zerrissenes Notenblatt vor die Füße, dessen Tertworte ihn ergriffen und anregten. Er tam auf die Uni—Q versität zu Prag, der prachtvollen, verwaisten Stadt, und dichtete hier im Verkehr mit talentvollen jungen Männern jene Poesieen, die im Jahre 1845 unter dem Titel „Kelch und Schwerdt“ zwei AÄufiagen erlebten und zur Verherrlichung seines Vaterlandes, wie wenig Anderes, beigeiragen haben. So eben sind „Neuere Gedichte“ von ihm erschienen, die auch viel Schö⸗— nes enthalten, namentlich wo der Dichter nicht in allgemeinen Empfindun— gen schweift, die schon längst durchschweift sind, sondern wo er Situationen und Motive beibringt.
Im Jahre 1817 trat Grillparzer mit seiner „Ahnfrau“ auf, die eine Nachzüglerin der Müllaerschen „Schuld“ war; das Jahr darauf er— schien seine „Sappho“, von der Byron sagte: „Ich kenne den Verfasser nicht, aber die Jahrhunderte werden ihn kennen.“ Im Jahre 1819 bereiste er Italien und schied von Rom mit den Worten:
Nun kehr' ich heim mit stolzem Sinn Und schaff' in gesätligter Ruh,
Was jung soll sein, wie ich es bin, Und alt soll werden, wie Du.
Eine prachtvolle Elegie an Italien in dem Taschenbuch „Aglaja“ wurde aus sämmtlichen Exemplaren herausgerissen. Im Jahre 1821 brachte das Hof⸗Burgtheater seine Trilogie: „Das goldene Vließ“, auf die Bühne, wo— von der dritte Theil „Medea“ durch das Spiel der Schröder einige Zeit
ehalten wurde. Ein glücklicher Griff in die Geschichte war „König Ono⸗ ar's Glück und Ende“, ein Drama, das durch die Verwendung ver Erz- herzogin Sophie, der man auch die Aufführung des Wilhelm Tell auf der Hofburg zu danken hat, glücklich auf die Bühne lam. Vielsach deshalb
6 wandte er sich wieder poetischen Phantomen zu, schrieb „den treuen
iener seines Herrn“, der 1830 zur Aufführung kam, nahm mit „des /
Zedlitß ist R790 geboren, socht nicht unrühmlich in den französischen
Kriegen mit und schrieb nach dem Frieden seine „Todtenkränze“, die, wie man erzählt, im Salon des Fürsten Merternich vorgelesen, ungemeinen Bei- fall bei den Damen fanden und sich die Protection des Fürsten erwarben. Seine dramatischen Arbeiten lehnen sich fast durchweg an ältere, namentlich spanische Muster an. sichtslos aus und sagte z. B. in den Todtenkränzen:
Seine Bewunderung für Napoleon sprach er rück
In Waffen bin ich gegen ihn gestanden, Drum möcht' ich ihn nicht schmäh'n, als er in Banden.
Seine „nächtliche Heerschau“ ist auch von Barthelemy ins Französische übersetzz. Von seinem letzten Werke: „Waldfräujein, ein Märchen in 18 Abenteuern“, sagt Taillandier mit Recht, daß die deutsche Muse, ble so oft mit allzu gründlichen Gedanken Mißbrauch getrieben, in dieser Dich= tung Buße thue, indem sie sich aller und jeder Gedanken entledige.
Ladislaus Porker, Erzbischof von Erlau, ist 1772 geboren, stu⸗ dirte, wie tausend Andere, einer amtlichen Laufbahn entgegen, wurde 1 seinem zwanzigsten Jahre Secretair bei einem Grafen in Palermo, ö. auf der Reise von Sceräubern nach Algier geschleppt und auf abenteuer iche Weise wieder befreit worden sein und kehrte nach Wien r , z El dem geistlichen Stande widmete. Er wurde Pfarrer, Tang n ,, Lilienfeld, Bischof, endlich im Jahre 1827 Enhbischof 5 1 pit Obergespann, in welcher Stellung er durch seine —— =. 16 * fige Anwendung seines Reichthums sich allgemeine Verehrung Stine
chichte, als an Poesie. ae,. e 2 die österreichische Literatur noch man ⸗
ĩ on denen wir im Norden theils mehr wissen, 6 e. 8 mid l theils so wenig wissen, daß seine Mit= theilungen uns lein Inieresse für sie einslößen lönnen. Immer aber thut man woöhl daran, vas siterarische and, das, Deutschland auch da um. schlingt, wo es durch äußere Hidnungen getheilt ist, von neuem zu be⸗ seßigen und sich der geistigen Einheit bewußt zu werden und 9 erfrẽuen.
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