1847 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Waffe gekommen ist. Wir müssen die Verblendung bedauern, aus welcher das völlig ungesetzliche Verlangen, leinen fremden Arbeiter hier zu , hervorgegangen ist. Arn gehen davon, daß, wie schon erwähnt, das * diesem Fer r en auf keine Weise zur Seite steht, und daß es, 46 empfindlichsten und schmählichsten Eingriffe in die geseßliche Herbe , Einzelnen fein würde, wenn die Meister beschränkt werden ollen n gen. hülfen und sonstigen Arbeiter nur aus der Zahl der am 29 2 In hen nehmen zu dürfen, und wenn die Gesellen und sonstige rhein ande, ic diesen Ort beschränkt bleiben müßten und ihnen nich! e , e zu sin⸗ überall, und besonders im Vatersande, Arbeit zu suchen, 1. ihrem Verlan⸗ den glauben, so übersehen diese Verblendeten au h, da rn, plate Land, gen hier gewillfahrt würde, alle übrigen Stätte der , , ner. ein Gleiches zu ihun berechtigt sein würden, und a ,,. e r. und Tausende von hier gebürtigen ub este n. g ech und die Zahl derje⸗ gefunden haben, hierben zurückiutchren genöthigt . cwährbare Weise ver= nigen, welche ce e eier e ee Viele von denen, ürden. Auch wollen ; iin ; . ee, b,. Verlangen stellen, von 6 2 4 * Viele von ihnen sich erst in Folge derjenigen . Mone 2. 9 a deren verkürzen wollen, hier anfassig gPemacht 2 . tere Beleh⸗ sonnene Cinsicht wirder die Oberhand erhalten, dami ärtere Be

rung ,, , der Undank, der in solchem Unfug gegen das

; j vortrit, welches unaufhörlich und unermüdlich kerl enfin zu unterstützen und den Nothleidenden zu

helfer. nicht böswillig für diese in allen Kreisen sich kund= i e, verschließen will, der wird sich bekennen müssen, daß * hiesige Einwohnerschaft an wohlwollender Vorsorge für die Armen lei⸗ ner anbtren Kommune im ganzen Vaterlande nachsteht, und daß es schnö— der üindank ist, auf solche Weise zu lohnen.“ ö In Bezug auf diese Vorfälle hat am 23. März das Gouverne⸗ ment und Poltzei⸗Präsidium nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Die im Laufe des gestrigen Tages und Abends ohne alle auch nur einigermaßen haltbare Veranlassung stattgefundenen Ruhestörungen und verübten Exzesse machen es nöthig, auf die hierüber bestehenden Gesetze aufmerksam zu machen. Das Gesetz vom 17. August 1835 gebietet die Bestrafung solchen Muthwillens mit körperlicher Züchtigung und dreimo⸗— natlicher bis einjähriger, ja nach Umständen bis sechsjähriger Gefängniß-, Arbeits- oder Zuchthausstrafe. Sollte sich der gestrige Unfug wiederholen, so wird demselben mit aller Macht gesteuert und noöthigenfalls ohne Scho- nung von der Gewalt der Waffen Gebrauch gemacht werden. Dieser traurigen Nothwendigkeit vorzubeugen, machen wir auf die Verordnung vom 30. Dezember 1798 aufmerksam, welche vorschreibt, daß bei entstehendem Tumult jeder Haus- wirth verpflichtet ist, sein Haus zu verschließen und solchen Personen den Aus— gang zu verwehren, von welchen zu besorgen ist, daß sie aus Neugier oder böser Absicht den versammelten Volkshaufen vermehren könnten, daß Aeltern, Meister und Dienstherrschaften verbunden sind, ihre Kinder, so wie ihre Ge⸗— sellen, Lehrlinge und Gesinde, zurückzuhalten und ihnen unter keinerlei Vor- wand zu gestatten, die Volksmenge durch ihc Hinzutreten zu vergrößern; daß alle Schankwirthe sogleich ihre Läden, Keller 2c. zu verschließen und leine Getränke zu verabsolgen haben. Daß die Strenge der Maßregeln auch diejenigen treffen wird, welche in der Gegend des Tumults oder der aufgestellten Militairmacht auf den Straßen getroffen werden und nach der an sie ergehenden Warnung sich nicht sogleich ruhig hinweg bege— ben. Nach dem Gesetz vom 17. August 1835 5§. 11 haften für Beschä⸗ digungen an Sachen, welche bei solchen Gelegenheiten vorfallen, nicht nur

die Urheber derselben, sondern auch alle diejenigen solidarisch: a) welche sich bei einem Auflauf irgend eine gesetzwidrige Handlung haben zu Schul— den kommen lassen, und p) alle Zuschauer, welche sich an dem Orte des Auflaufs befunden und nach dem Einschreiten der Orts- oder Polizei⸗Be— hörden sich nicht sogleich entfernt haben. Keine Entschuldigung eines Zu⸗— schauers wird beachtet, wenn seine Anwesenheit noch bei dem Einschreiten der bewaffneten Macht stattgefunden hat. Die Unterzeichneten dürfen mit Vertrauen von den das f, achtenden ehr⸗ und ordnungsliebenden Ein wohnern hiesiger Hauptstadt erwarten, daß sie mit ihrem Einfluß, nach vor— stehenden Anordnungen des Gesetzes, auf alle mögliche Weise behülflich sein werden, einer Erneuerung des Unfugs vorzubeugen.“ ;

Seit dem 21. März früh ist die Oder gänzlich vom Eise frei und die Schifffahrt eröffnet; es gingen an demselben Tage mehrere Schiffe nach Stettin, einige nach Magdeburg und die Extra⸗Jachten nach Hamburg ab. Der Wasserstand läßt jedoch nicht volle Ladung zu.

Berlin, 25. März. In mehreren deutschen Blättern sindet sich die Nachricht mitgetheilt, der Geheime Legations-Rath Varn⸗ hagen von Ense habe in Berlin die Herausgabe einer Wochenschrift beabsichtigt, ihm sei jedoch die Erlaubniß dazu abgeschlagen worden; wir können auf das Zuverlässigste versichern, daß an der ganzen Sache kein wahres Wort ist.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) In der Sitzung der zweiten Kammer am 23. März trug der Abg. Scheibner zuerst den letzten Differenzpunkt wegen des Dekrets über die Nahrungs⸗ Verhältnisse vor: die veränderte Fassung des Antrags auf Errichtung von Mehlmagazinen, weicher nunmehr auch von der zweiten Kammer angenommen wurde, worauf alsbald die Verlesung und Genehmigung der ständischen Schrift über dasselbe Dekret folgte.

Dann eigriff Staats-Minister von Wieter sheim das Wort: Die in der stärndischen Schrift zulctt erwähnte Petition mehrerer Schullehrer gebe dem Ministetium Veranlassung, Mitheilüng zu machen über das, was n sei, um die Lage der Schullehrer während des jetzigen Noth= 1 u erleichtern. Unstreitig laste die gegenwärtige allgemeine Noth 5 e auf den Schullehrern, zumal auf denjenigen, welche nur den et e , beziehen. Das Ministerium habe sich daher für verpflich= bewili 3 den bedünstigsten Schullehrern außer der am letzien Landtage . 36 Zulage auch och eine ausktrordeniliche Ünterstützung zu gewäh— armen EMM quch ein anderer, ungleich drückenderer Rothstand treffe die gn in lehrer, indem manche Gemeinden nicht im Stande seien, das den ; ö. zahlen, und dem Ministerium glaubhaft angezeigt wor schen 1 E gebe, denen seit mehreren Monaten . ausgezahlt worden. Hiervon würden auch

deren Einnahme jährlich 200 250 Nihlr. betiägt.

daher eine Abhülfe dadurch zu gewähren gesucht,

Schullehrern Vorschüsse gewährte und die nöthigen

lassen auszahlen sieß. Er hoffe jedoch, daß die

Versammlung der hierdurch veranlaßten Ueberfchreitung des

ustimmung nicht geragen werde; worauf der Abgeordnete

wurden, n emerktö, daß die Stände es gewiß nur dankbar anerfennen edeihen nn die. Re ierung gerade den Schullehrern solche Fürsorge an⸗= ö ö. asse. 33 eidauer machte darauf aufmerlsam, wie wichtig gus den Noihstand es sei, bei dem Frühsahre für die hin ichen Aus Melt zur musst zn sotgen, und wier die in Höhmen auf die kon labr Wer startossein seltgte zrbggbe beinahe einem Ausführverbote gleich f 5 1 legte deshalb der inn, Wunsch an das Herz, mög- nde. afüt Sorge zu tragen, daß diefe Ubgabe aufgehoben Lot. Riniebtißt

Die Abend- Sitzung der zweiten Kammer b

e Todi Ertlatteie darin zuerst mündlichen Bericht rr, n. Tl jasf ; n damen über das Dekret, das Verfahren bei gußerordennschen Land 2 ui d, und die gegen die verfgssungsmäßige usammensetzung n l. . Kammer erhobenen Zweisel. egen der k. ärung der ersten ] 3 1 2. das Deltei glaube die Deputation, daß es bei dem H ft der nner er lein Vemenden haben foönne, ohne daß die zweite K.ammer ge⸗ X ene, r. BVeschlusse beizuireten; es reiche vielmehr aus, wenn die als bei der zu Protoloil gegebenen Verwahrung stehen bleibe.

treter jede Veränderung in der Wählbarkeit anzeigen sollen, Anlaß ge geben hatte, eben so wie wegen Publication der Vereinbarung von 1836 und 1837 schlug die Deputation vor, bei der Kürze der Zeit nicht erst noch eine Differenz herbeizuführen, sondern bei der Erklärung der Regierung Beruhi⸗= gung zu fassen. Doch setzte die Deputation voraus, daß jene Vereinbarung wörilich so publizirt werde, wie sie damals erfolgt ist, und nicht etwa die Beziehung auf §. 69 der Verfassungs-Urkunde, wie sie jetzt versucht worden sei, mit hineingelegt werde.

Staats-Minister von Könneritz wiederholte die in der gestrigen Abendsitzung , . Erklärung und bemerlte namentlich, daß es auch die Absicht der Regierung sei, jene Vereinbarung nur nach ihrem Wortlaut und ohne die Analogie auf die Stellvertreter zu publiziren. Da die Er— klärungen der beiderseitigen Kammein deshalb nur in das Protokoll nieder— gelegt sind und ein Antrag an die Regierung nicht gelangen wird, war weder eine ständische Schrift abzufassen, noch konnte eigentlich von einer Differenz die Rede sein, und die Angelegenheit war hiermit erledigt. Der Präsident ließ ferner eine Mittheilung des Gesammt-Ministe= liums vortragen, nach welcher der Schluß des Landtags am 24. März Mittags 12 Ühr durch einen Königlichen Kommissar unter denselben Feier— lichkeiten, wie bei der Eröffnung, erfolgen soll. Nach dieser Mittheilung bemerkte der Präsident, daß semit die Geschäfte der gegenwärtigen Abend⸗ sitzung, also auch des gegenwärtigen außerordentlichen Landtags, beendigt seien. Sei dieser Landiag an sich von hoher Bedeutung gewesen, weil er der erste außerordentliche seit dem Bestehen der neuen Verfassung war, so sei er dies in noch höherem Grade geworden durch die Fragen, den Zweck, die Aufgabe, die er zu lösen und zu erfüllen gehabt. Die Stände wären berufen gewesen, die Noth ihrer leidenden Mitbürger zu lindern und die Mittel zu berathen, durch welche nicht allein der gegenwärtigen Noth ab- zuhelfen, sondern auch die Quelle zu verstepfen sei, aus welcher der immer mehr überhandnehmende Pauperismus fließe. Auch habe dieser Landtag noch eine andere Aufgabe gehabt; beinahe jedes Jahrhundert habe eine Haupt- und Grund-Idee, ein charakteristisches Ereigniß, welches nicht wie ein flammendes Meteor am Horizonte schnell wieder schwinde, sondern dauernde Furchen ziehe, deren Einfluß ost erst spät das ungetrübte Auge zu erkennen vermöge. Wenn das 16te Jahrhundert die Reformation in das Leben gerufen, wenn das 17e einen Kampf gebracht, welcher eine Folge der Neformation gewesen, und an dessen Wunden die Gegenwart noch heute blute, wenn das 18e Jahrhundert die französische Revolution aufzuweisen habe, sei dem 19ten Jahrhundert eine andere, friedlichere Auf— gabe zu Theil geworden. In diesem habe man eine Kraft gefunden, welche die Verhältnisse des Raumes und der Zeit verändere, und deren Einfluß auf den geistigen und materiellen Verkehr von höchster Wichtigkeit sei. Der gegenwärtige Landtag habe darüber berathen, ob der Staat eine solche Kraft in feine Hände nehmen und insbesondere, ob er die Sächsisch⸗ Bayerische Eisenbahn übernehmen solle, welche den Bodensee mit der Nord— see und die Donau mit dem Bodensee verbinden soll. Die Kammern hät— ten diese Frage gelöst; ob sie dieselbe richtig gelöst, vermöge nur ein höhe— rer Richter zu entscheiden. Wenn aber noch ein langer Frieden der Welt erhalten werde, wenn insbesondere die fragliche Bahn nicht blos nach finan— ziellen, sondern auch nach staats-ökonomischen Rücksichten, nicht blos nach abstralten Grundsätzen, sondern auch nach praktisch bewährten Erfahrungen ausgeführt und geleitet, wenn die Regierung dabei beschränkt werde durch eine tüchtige, nicht blos scheinbaren, nein, wirklichen Einfluß übende Stände Versammlung, dann weide diese Bahn in der That zum Segen des Vaterlandes gedeihen, und dann auch werde der Wohlstand auf unser Vaterland herabfließen. Er könne übrigens sein letztes Wort von dieser Stätte aus nicht schließen, ohne anzuer—Q lennen, daß die Regierung ihre alten Grundsätze der Humanität und Zuvorkommenheit auch an diesem Landtage wieder bewährt; er könne nicht schließen, ohne dem Direktorium, den Deputationen und der Kammer den innigsten Dank zu sagen. Man möge ihm gestatten, hinzuzufügen, daß er die Würde, die ihm durch das Vetrauen der Kammer und die Gnade St. Majestät des König zu Theil geworden sei, für die höchste Würde halte, mit welcher ein schlichter Bürger, wie er sei, bekleidet werden könne, und er nehme diesen Stolz als ein bleibendes Andenken in seine Heimat mit.

Staats-Minister von Falkenstein antwortete hierauf, die Negierung habe dankbar den Eifer und die Hingebung anzuerkennen, mit welcher die Kammer sich der Berathung der ihr vorgelegten Gegenstände gewidmet habe. Er hoffe und mit ihm gewiß die ganze Kammer, daß diese Berathung zum wahren Seegen des geliebten Vaterlandes gedeihen werde, insbeson⸗ dere, daß die trübe Zeit, die uns in diesen Tagen so oft beschäftigt habe, bald wieder weichen werde. Die Regierung habe insbesondere dem Prä- sidenten ihren Vantf für die umsichtige Leitung der oft so schwierigen Ver— handlungen auszusprechen. Möge Jeder mit dem Bewußtsein treuer Pflicht Erfüllung von diesem Landtage zurückkehren, das Land wisse, was es seinen Ständen zu danken habe.

Nachdem hierauf Secretair Tzschucke sofort das Protokoll der Abend- Sitzung verlesen hatte, rief der Präsident: „Ehe wir aus diesem Saale scheiden, bitte ich Sie, noch in den Ruf einzustimmen: Hoch leben König, Verfassung und Vaterland!“ worauf die Kammer mit einem dreifachen Lebehoch antwortete.

Die erste Kammer hatte anfangs bis gegen 8 Uhr geheime Sitzung. In öffentlicher Sitzung wurde hierauf nach Verlesung des Protokolls der Nachtrag zu der ständischen Schrift wegen der Sächsisch-Bayerischen Eisen⸗ bahn vorgetragen und genehmigt, dann sprach der Präsident ebenfalls zum Schlusse noch gegen die Regierung, das Direktorium und die Kammer Dank und Anerkennung aus, worauf der Vice-Präsident Hübler in kurzer Rede dem Präsidenten den Dank der Kammer zu erkennen gab, namentlich rühmte, daß derselbe außer der Umsicht, mit der er die schwie— rige Leitung der Verhandlungen geführt, eine zwar seltene, einem Präsiden⸗ ten aber unentbehrliche Eigenscheft bewährt habe, nämlich die Ruhe, mit welcher er die Kammer vor jedem ernsteren Zusammenstoße der abweichenden Meinungen bewahrt habe. Endlich sprach Staats-Minister von Zeschau die Hoffnung aus, daß die von dem Präͤsidenten und Vice-Präsidenten in Bezug auf die Erfolge dieses Landtags für das Wohl des Vaterlandes geäußerten Wünsche in Erfüllung gehen, zugleich aber auch das Vertrauen zwischen Regierung und Ständen sich immermehr befestigen möge, woran derselbe einen Dank an die Kammer knüpfte. Nachdem endlich auch hier das Protokell verlesen war, erhob sich der Präsident und gleich ihm die ganze Kammer von den Sitzen, um mit dem Rufe: „Se. Majestät der König, er lebe hoch!“ auch diesseits die Wirksamkeit zu beendigen.

Großherzogthum Baden. Am 17. März hat das Stadt⸗ amt in Mannheim einen Beschluß des Ministeriums des Innern be⸗ kannt gemacht, wonach der seit 1844 bestehende Gesellen⸗Verein, „als die bestehende Staats⸗Ordnung und das öffentliche Wohl gefährdend“, gemäß §. 1 des Gesetzes vom 26. Oktober 1833 und des Bundes Beschlusses vom 3. Dezember 184, sür aufgelöst erklärt und die fer— nere Theilnahme daran verboten wird. Einige Tage zuvor waren bereits neue auswärtige Gesellen, welche an dem genannten Verein Theil genommen hatten, aus der Stadt gewiesen worden.

** Frankfurt a. Mr., 22. März. Es soll sich allerdings bestätigen, daß für Herrn Guijzot in dem Bade Homburg für die Vorsaison eine Wohnung bereits in Miethe genommen worden. Die anhaltende schöne Witterung giebt der Hoffnung Raum, daß unsere Messe, welche übermorgen beginnt, doch nicht ganz ge—= schäftslos bleiben werde. Man wird allerdings mehrere Fabrikanten, besonders französische, vermissen, allein das muß der allgemeinen Kalamität der Zeit zugeschrieben werden. .

Die Fruchtpreise siehen zwar noch 9 hoch, allein die günstigen Aussichten auf die Aerndte und die Zufuhren aus den überseeischen Ländern werden wenigstens ein weiteres Steigen verhüten. In un— serer Gegend zeigt sich namentlich Mangel an Korn,.

Die Börse war seit vorgestern durch den Aufschwung der fran zbsischen Renten williger ef en doch ist die Kauflust im Allge⸗

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meinen niatt, das Geld minder flüssig.

ö nußland und Polen. St. Petersburg, 18. März. Vergangenen Sonnabend,

nung, daß die rden sowohl ais die Abgeordntnn? und Sie ler.

den 15. Marz, wurde in der großen Kapelle des Winter⸗Palastes

die heilige Taufe an dem Prinzen Eugen Maximilianowitsch vollzo⸗ gen, in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin, des Großfürsten Thronfolgers, der Großfürsten Konstantin, Nikolaus und Michael Ni⸗ lolajewitsch, des Großfürsten Michael Pawlowitsch, der Prinzessin Maria Maximilianowna, des Prinzen Peter von Oldenburg und des Prinzen Alexander von Hessen, so wie in Anwesenheit der Mitglie⸗ der des Reichsraths, der Minister, Senatoren, des Hofes, des diplo⸗ matischen Corps, der, Generale und Offiziere der Garde, des Land⸗ heeres und der Flotte und der dem Hose vorgestellten angesehenen Personen. Die Pathen des hohen Neugeborenen sind: Se. Majestät der Kaiser, Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Bayern, Ihre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin Maria Maximilianowna und Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Bayern.

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Paris, 21. März. Das Journal des Débats eröffnet sein heutiges Blatt mit Bemerkungen über die Glossen, welche andere hiesige Zeitungen zu der Convention der russischen Regierung mit der Bank von Frankreich gemacht, indem es erklärt, es wolle sich sei⸗ nerseits eigener Betrachtungen über diesen Rentenkauf für den Au⸗ genblick noch enthalten. „Als die Nachricht von diesem Geschäft sich im Publikum verbreitete“, sagt es, „war die erste Bewegung eine Aeußerung allgemeinen Erstaunens, wir könnten fast sagen Mißtrauens, so wenig hatte man einen solchen Schritt von dem Beherrscher Ruß⸗ lands erwartet; aber der augenblickliche, unbestreitbare Vortheil brachte bald alle anderen Erwägungen zum Schweigen, und wir müssen anerkennen, daß nach ziemlich kurzem Zaudern die öffent⸗ liche Meinung sich allgemein auf die Seite der Billigenden stellte; dies ist Thatsache. Wir wollen diese seltene Uebereinstimmung nicht durch eine Vorsicht stören, die unzeitig und übertrieben erscheinen könnte. Einer Hülfe gegenüber, deren Frankreich, wie es scheint, ernstlicher bedurfte, als wir es gedacht hätten, wollen wir die mög⸗ lichen Ungelegenheiten nicht untersuchen, die später der geleistete Dienst haben könnte. Wir wollen auf keine Polemik über eine so zarte Sache eingehen. Ueberdies haben uns die meisten Jour— nale der Opposition selbst das Beispiel der Zurückhaltung gegeben. Der Constitutionnel geht sehr flüchtig über die politische Seite der Angelegenheit hin. Vom finanziellen Gesichtspunkt aus glaubt dies Journal, daß das Geschäft für den Kaiser von Rußland vor theilhaft sei, insofern es diesem Fürsten eine Gelegenheit verschafft, von den edlen Metallen, die in den Gewölben der St. Peter- und Pauls-Festung zu St. Petersburg angehäuft sind, einen fruchtreichen und so ien Gebrauch zu machen. Diese Metalle, die aus den Berg⸗ werken des Ural herrühren, würden, nach den Berechnungen der St. Petersburger Handels-Zeitung, gegenwärtig in Münzen und in Barren eine verfügbare Summe von 120, 888,598 Fr. 92 Cent. französischen Geldes betragen. Der Constitutionnel fügt hinzu:

„Es ist allerdings wahr, daß diese Reserve großentheils als Garantie für eine enorme Masse Papiergeld dient, die man auf fast. 2 Millionen schätzt; aber alle Regierungs- Zahlungen im Innern des Reichs geschehen in Papiergeld; dasselbe ist fast bei allen inneren Handelsgeschästen der Fall. So ist es denn dem Kaiser sehr leicht, das in Reserve liegende bagre Geld zu verwenden und es durch französische Renten zu ersetzen, eine durchaus solide Valuta, und die noch einen Gewinn eintragen wird. Hierzu kömmt, daß die in Rußland verfügbare Metallmasse jährlich durch den stets an- wachsenden Ertrag der Minen des Ural sich steigert, und daß sie seit letzt= verflossenem Juli durch die Baarsendungen, welche alle Nationen Europa's für Geiraide nach Nußland geschickt haben, noch mehr zugenommen haben muß. Von Seiten Frantreichs allein belaufen diese Sendungen sich angeblich auf 40 Mil⸗ lionen. Während also in St. Petersburg Ueberfluß an Geld ist, fehlt es in Frankreich daran. Unterdessen verlängert sich bei uns die Noth, neue Getraide⸗Ankäufe werden nöthig, und wir haben mit Rußland wenig Han— delsverkehr und wenig Tauschmittel. Um Getraide in Odessa anzufaufen, ist Geld unerläßlich. Der französische Handelsstand war also auf dem Punkt, seine Geschäfte fast ausschließlich nach Amerika zu richten, wo meh— rere unferer Erzeugnisse als Austausch angebracht werden können. So be- greifen sich die gioßen Vortheile, welche die geschickte Negierung Rußlands bei einem Geschäft fah, das folgende Resultate haben muß: 1) Ihr eine treff= liche Unterbringung für 50 Millionen Kapital zu gewähren. Die französischen Renten standen in dem Augenblick, wo der Ankauf befohlen wurde, auf dem niedrigsten Punkt; die 5proz. 115 Fr. 65 C.; die 3rroz. waren in gleichem Maße gesunken. Man erfährt, daß die von der Bank dem Kaiser über lieferten Renten aus 2 Millionen 5proz. und aus 145,000 Fr. Zproz. be- stehen. Dazu kömmt, daß, ungeachtet der Verlegenheiten unserer Finanzen, doch nirgends eine zuverlässigere Zinszahlung stattsindet, als von unserer öffentlichen Schuld, und daß es keine zahlungsfähigere Regierung giebt als die unsrige. 2) Den französischen Handel, der nahe daran war, sich nach Amerika zu wenden, nach Odessa zurückzuleiten und so die bedeutenden Getraidevorräthe Rußlands abzusetzen, die auf mehreren Punkten seines Gebiets in gewöhnlichen Zeiten den niedrigsten Werth haben und deren Preis jetzt plötzlich bis auf mehr als 20 Fr. für das Hektoliter zu Odessa gestiegen ist, das ist vielleicht 10, 15 oder 16 Fr., je nach den Entfernungen, auf den Punkten, wo die Kaufleute Odessa's, die jetzt Alles verkaust haben, was sie in den Magazinen hatten, sich mit neuen Vorräthen versehen müssen. 3) Dem russischen Handel diese Vonrtheile und dem Kaiserlichen Schatz diese Aussichten anf Gewinn zu verschaffen, ohne selbst den Gesammtbetrag des baaren Geldes hinwegzugeben, denn die 50 Millionen werden von Ruß⸗ land in Wechseln auf 35 bis 90 Tage gezahlt, die offenbar giößtentheils für Getraide, welches Frankreich von dort einführen wird, dahin zurückkeh= ren werden. So werden im Grunde die Renten der Bank von Frankreich mit russischem Getraide bezahlt; und später werden sie mit Vortheil auf demselben Platz, zu Paris, wieder verkauft werden können und auf diese Weise eine neue Ausfuhr von französischem Gelde veranlassen.“

„Wir wollen“, fährt das Journal des Débats fort, „noch eine Stelle aus der Presse anführen, ohne uns über die von die⸗ sem Blatt gegen uns gerichteten Angriffe zu beunruhigen. Unsere Absicht, wir wiederholen es, ist, jede politische Erörterung in einer Sache, von der man natürlich in diesem Augenblick nur die sinanziel= len Vortheile sieht, zu vertagen. So mag es uns genügen, zu sagen, daß die Presse uns mißverstanden hat. Wenn wir die Weisheit unserer Regierung lobten, hatten wir das Ganze der Politik vor Augen, die seit siebzehn Jahren in unserem Lande vorgeherrscht, den liberalen und friedfertigen Geist, der die Geschicke der Juli⸗Revolution geleitet hat. Uebrigens giebt das Geschäft selkst, welches so eben mit dem Kaiser von Rußland abgeschlossen worden, und über das die Presse triumphirt, dem strengen Urtheil dieses Blattes über die Leitung unserer Finanzen, wir müssen dies zuge⸗ stehen, einiges Gewicht. Wir hätten, wenn man es doch einmal bekennen . nicht geglaubt, daß Frankreich sich so bald in die Lage versetzt sehen könnte, eine fremde Hülfe von 60 Millionen mit Dank annehmen zu müssen. Mit Bedauern sehen wir, daß die sinanzielle Frage im Stande war, die politische ganz zu ersticken, und daß man, so zu sagen, keine Wahl hatte. Vielleicht ist es auffallend, daß die Pre sse, bie sich doch über die Verpflichtung, welche Frankreich dem Kaiser von Rußland gegenüber eingegangen, so überschwenglich freut, das erste Blait ist, welches jene Bemerkungen gemacht hat. Doch daran liegt wenig: die Wahrheit ist überall gut. Dies veranlaßt uns, folgende , ,. fe zu .

„Der Ankauf von 2 Millionen französischer Renten durch Se. Ma- jestät den Kaiser Nikolaus und die high ö. der . Bank ab⸗ geschlossene Uebereinkunft wind zwar von dem Journal des Debats gebilligt, aber es gelingt diesem Blatte doch nur unvollkommen, es zu ver= bergen, daß diese Üebereinkunst, die uns in unferer Polnik bestärkt, ihm in der seinigen in die Queer kömmt. Was es bei diefer Gelegenheit beson ders zu soben findet, ist die Weisheit unserer Regierung. Aber mit eiwas

mehr Weisheit oder Geschicklichkeit wäre doch nichts leichter gewesen, als unseren Kredit so fest zu begründen, daß an dem Tage, wo die französische Bank es nöthig gehabt hätte, ihre Renten zu verkaufen, um sich 50 Millionen zu verschaffen, dieser Kredit davon nicht berührt zu werden brauchte. Der äußerste Schritt, zu welchem die französische Bank sich ge⸗ nöthigt gesehen, zeugt weniger von Unvohsichtigkeit ihrerseits, wie man be- haupien will, als daraus die Schwäche und schlechte Organisation unserer Kreditmittel sich ergiebt, während wir den ersten und stäristen Kredit in der ganzen Welt haben müßten. Die Erhaltung der Ordnung und des Frie⸗ dens ist ohne Zweifel ein kostbares Gut, aber ein Gut, welches nicht Frank- reich ausschließlich eigen ist: seit siebzehn Jahren erfreuen sich dessen alle europäische Staaten eben so wie wir. Man muß nichts übertreiben, man muß vor Allem nicht in einem gefährlichen Optimismus sich einschläfemn. Wo anerkannt wird, daß eine Regierung weise, geschickt, klug und vorsichtig gewesen ist, da siegt dieselbe leicht über schwierige Prüfungen, wenn sie dergleichen zu bestehen hat. Befinden wir uns in dieser Lage?“

Die Union monarchique, ein legitimistisches Journal, äußert sich, wie folgt: „Daß die russische Reglerung 50 Millionen Fr. in französischen Renten anlegt, ist eine Thatsache, die große Aufre— gung in der politischen Welt sowohl, als in den sinanziellen Kreisen, hervorgerufen hat. Die Sache wird sehr verschieden ausgelegt; man knüpft unzählige Muthmaßungen daran, ja man sindet, Europa sei damit in eine neue Lage gebracht, und das Geschäft der Bank mit dem Kaiser trage den Stempel einer politischen Umwäl⸗— zung. Man begreift diese Ueberraschung. Wenn das Geschäft mit England stattgefunden hätte, gewiß Niemand würde darüber stau— nen. Aber daß Rußland einen solchen Handel abschließt, läßt alle Welt fragen: Was kann das bedeuten? Was mag dahinter ver— borgen sein? Und doch ist die Antwort auf diese Frage gar nicht schwer. Die russische Regierung versteht sich besser, als man bei uns glaubt, auf Dinge der Finanzen und des Kredits. Das Geschäft hat weniger mit der Politik als mit der Staatswirthschafts Lehre zu thun. Der erste Anstoß dazu soll ohnehin von Paris ausgegangen sein. Man fand zu St. Petersburg, es sei auf das Geschäft einzugehen; wenn die sinanzielle Krisis zugleich mit der Ursache, aus welcher sie enisprungen ist, vorübergegangen sein wird, mag der Kaiser die Renten, welche er zu 115 Fr. 75 Cent. gekauft hat, zu 120 an der pariser Börse wie— der abgeben; er hat dann einen schönen Nutzen gezogen, und das ist Alles.“ Der Courrier frangajis schließt sich in seinem Urtheil dem National an; er sieht ein politisches Motiv im Hintergrund und hält Ehre und Interessen Frankreichs für gefährdet. Die Gazette de France ist gleicher Meinung und sagt witzelnd: „Man wird bald am Eingange zum Bankgebäude die Inschrist lesen: „Den französischen Doctrinairs das dankbare Rußland.“ Gleich nachdem die Uebereinkunft bekannt wurde, schickte Lord Normanby einen Cou— rier nach London ab, und er soll sich laut geäußert haben, daß dies ein wichtiges Ereigniß sei, welches bedeutende Folgen in seinem Schooß trage. Graf Appony seinerseits soll die Hoffnung ausge⸗ sprochen haben, daß diese Maßregel auf das österreichische Anlehen günstig einwirken werde.

Wenngleich das Journal des Dbats in seinen Bemer— kungen über die ständische Versassung Preußens seinem Urtheil immer nur den Maßstab seiner constitutionellen Doktrinen zu Grunde legt und weit entfernt ist von jener unbefangeneren und richtigeren Wür— digung des deutschen Staats- und Rechtswesens, die man in der Tim es in dieser Hinsicht findet, so kann das französische Regierungs— Organ doch andererseits nicht umhin, den radikalen Ansichten anderer französischer Blätter über die Zustände in Deutschland und spezieller in Preußen aufs entschiedenste entgegenzutreten und mit Nachdruck die Meinung zurückzuweisen, als ob es mit jenen Urtheilen irgendwie übereinstimme. In seinem gestrigen Blatt thut es dies namentlich dem National gegenüber und sucht demselben begreiflich zu machen, daß es mit Achtung von der Bedeutung der neuen ständischen Einrichtungen in Preußen gesprochen, indem es auf die dadurch für das politische Leben eröffnete neue Bahn hingewiesen und schon der bloßen Thatsache der Einberufung der Stände, so wie der Natur ihrer Be⸗ rathungen, der Feststellung ihrer permanenten Hinzuziehung zu gesetz⸗ lichen Akten, der regelmäßigen Einberufung ihrer Ausschüsse, der be— ständigen Deputation für die Staatsschuldensachen, die ihnen gebüh—⸗ rende Wichtigkeit beigelegt habe. Dabei zollt es seinen Tribut der preußischen Büreaukratie, als eines Wertzeuges der Gerechtigkeit für Alle, der preußischen Armee, als der nationalsten, die es geben könne, vermöge der Art ihrer Rekrutirung, der preußischen Mu⸗ nizipal⸗Verfassung, als welche in dem Lande den Sinn für öf— fentliche Thätigkeit genährt und belebt habe. „So haben“, sagt es, „die Verwaltungs-, Militair- und Munizipal-Institutionen schon seit vielen Jahren und auf regelmäßigen Wegen jene großen Prinzipien sozialer Billigkeit entwickelt, welche in Frankreich eine so gewaltsame und so plötzliche Explosion verursachten, weil sie zu lange bereits in den Geistern und Herzen Wurzel gefaßt hatten, ehe sie Eingang in die Gesetze fanden.“ Das französische Blatt rühmt dann den Ernst und die Besonnenheit, womit man in Deutschland den prak— tischen Konsequenzen der Ideen nachstrebe, statt sich in Declamationen über die Prämissen zu verlieren, und dieser Geist habe sich vorzüglich auch in den preußischen Provinzialständen gezeigt: „Eine bemerkens⸗— werthe Uebereinstimmung, ein entschiedener Sinn für das Positive, dies sind die beiden Züge, an denen man jetzt die Stärke des öffent⸗ lichen Geistes in Preußen erkennen muß.“ Was die Erwartungen des National betreffe, so möge dieses Blatt sich nur darauf gefaßt machen, daß es sich etwas lange werde gedulden müssen, wenn es sie in Erfüllung gehen zu sehen hoffe. „Niemals“, schließt das Journal des Deb at s, „wird man in Frankreich klar genug einsehen können, welcher Nachtheil überall dem Fortschritt der freisinnigen Ideen durch jene wunderlahen Uc⸗ bertreibungen und durch jene blinde Manie bereitet wird, Anderen un— sere Geschichte aufdringen zu wollen, als wäre es die Form, in welche die ihrige gegossen werden müßte.

Bei dem Leichenbegängniß des Justiz-Ministers Martin hat sich ein Rangstreit zwischen dem Staatsrath und dem Cassations- Hofe erhoben.

. Der Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Nachsteuer auf Alkohol, welche beim Octroi zu Rouen eingeführt werden soll, ist am Schluß der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer mit 150 gegen 82 Stim— men angenommen worden.

Der Constitutionnel berichtet, daß die Eisenbahn-Gesellschaften Schießpulver, gleich anderen Waaren, sür die Regierung zu spediren hätten; als einzige Vorsichtomaßregel diene blos, daß die Pulver-Waggons am Ende der Züge sich befinden sollten. Unbegreiflich sei es, daß n, oer auf solche Weise transportiren lasse, da solche Gefahr

i sei.

Neulich hielt Herr Dupuis⸗Delcour, einer der tüchtigsten Aeronau⸗ ten in hiesiger Hauptstadt, vor einem äußerst zahlreichen Publikum einen. Vortrag über die Geschichte und den jetzigen Stand der Luft— schifffahrt. Er wies statistisch nach, daß im Ganzen diese Art der Fortbewegung im Vergleich mit anderen, zu Wagen, zu Schiffe und auf Eisenbahnen, sehr 24 efährlich sei; denn selt 65 Jahren hätten 700 Aeronauien 6 uftreisen unternommen, und während dieser ganzen Zeit seien nur 10 Unglücksfälle vorgekommen. uad Vice Abmiral Massten be Clarval ist dieser Tage ge⸗

O'Connell wird gegen Ende dieses ĩ 2 reise nach Italien hier in Paris 3 n un nn nn,

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Graf Montalivet, General⸗Intendant der Civilliste, ist an einem Schlagfluß gefährlich erlrankt und bettlägerig.

Nach dem Courrier franggis hätte Herr Munoz, Herzog von Rianzares, den französischen Herzogstitel von Montmorot mit 18,0090 Fr. bezahlt.

Das Dampfschiff „Phoque“ hat den Auftrag erhalten, nach der spanischen Küste zu gehen, um Getraideschiffe ins Schlepptau zu nehmen. Mehr als 200 Getraideschiffe erwartet man bei günstigem Winde.

Der Abbé Chatel, Stifter der französisch⸗katholischen Kirche, ist jetzt Direktor einer Briespost in einer Kreisstadt des Saone- und Loire⸗Departements.

X Paris, 21. März. Der Munizipal⸗Rath von Paris hat sich gestern abermals mit der Lebensmittel-Frage beschäftigt, aus Anlaß eines Vorschlags, den der Banquier Herr von Rothschild dem Minister des Innern gemacht. Herr von Rothschild schlägt nämlich vor, einen Kredit von 5 Millionen zu eröffnen, mit der Bestimmung, Getraide auf den ausländischen Märkten anzukaufen, um so zur Ver⸗ sorgung des Marktes der Hauptstadt mitzuwirken. Er trägt darauf an, die Regierung solle eine Kommission ernennen zur Ueberwachung der Verbindlichkeiten, die er zu übernehmen sich erbietet, und welche darin bestehen würden, daß Getraide auf dem Markt zu dem Preise zu verkaufen, den es gerade am Tage der Ankunft daselbst haben wird. Bringt die Operation Verluste, so will Herr von Rothschild sie allein tragen; bringt sie aber Gewinn, so soll dieser ganz zu Brodkarten für die bedürftigen Klassen verwendet werden. Nach einer lebhaften Verhandlung, in welcher der Kampf zwischen den alten ökonomischen Ansichten und den neuen Richtungen sich wiederholte, beschloß der Munizipal-Rath von Paris, dem Herrn von Rothschild seinen Dank auszusprechen für den gemachten Vorschlag und ihn zu bitten, dem selben Folge zu geben. Doch lehnte er jede unmittelbare oder mittel⸗ bare Mitwirkung bei dem Geschäft ab. Bei demselben Anlasse vo⸗ tirte der Munizipal-Rath eine neue Geldbeihülfe von 15,000 Fr. für die hier bestehende philantropische Gesellschaft, welche Suppen an die Armen vertheilen läßt. Die Gesellschaft soll dadurch in den Stand gesetzt werden, ihr Wirken dieses Jahr mit Eintritt Aprils nicht ein⸗ zustellen, wie sie es in gewöhnlichen Jahren zu thun pflegt.

Großbritanien und Irland.

London, 20. März. Einer Anzeige des Premier⸗Ministers zufolge, wird das Parlament am 31sten d. M. sich bis zum Montag, den 12. April, wegen der Osterferien vertagen.

Die Transaction zwischen der russischen Regierung und der Bank von Frankreich giebt der hiesigen Presse zu ausführlichen Kom— mentaren Veranlassung. Am weitesten schaut die Times, indem sie die muthmaßliche Bedeutung dieses Ereignisses mit seinen Folgen er— örtert. Den politischen Gesichtspunkt weiß dieses Blatt dafür aller⸗ dings auch nicht bestimmt anzugeben, obschon es nicht zweifelt, daß ein solcher der Transaction zum Grunde liege; aber es scheint ihm das Wahrscheinlichste, daß Frankreich durch die Aufhebung des „herz⸗ lichen Einverständnisses“ von England getrennt und, durch die in Spanien drohenden Ereignisse gedrängt, sich entschlossen habe, in der russischen Allianz eine Stütze zu suchen und deshalb in seiner aus⸗ wärtigen Politik die bisherige Verfechtung der Rußland nicht genehmen politischen Grundsätze aufzugeben. Rußland, sagt die Times weiter, von welchem Frankreich bisher mit sy⸗ stematischer Geringschätzung behandelt worden sei, habe sich durch dies Opfer zur Nachgiebigkeit bewegen lassen und durch einen Akt herablassender Superiorität dies jetzt zu erkennen gegeben, denn es fordere von Frankreich nicht ein offenkundiges Opfer, nicht eine spezielle Konzession, sondern lege demselben nur pecuniaire Verpflich⸗ tungen auf, deren Bedeutung aber hiernach Niemand verkennen könne. Die Times beleuchtet hierauf die möglichen Folgen eines solchen Bündnisses in nicht eben günstiger Weise für Frankreich, indem sie nachzuweisen sucht, daß eine Wiederherstellung des intimen Ver⸗ hältnisses zwischen dem französischen und dem russischen Hofe keine andere Folge haben könne, als die Wiedererweckung der französischen Politik aus der Restaurationszeit und die Nothwen⸗ digkeit, sich Anforderungen zu fügen, welche Frankreich gänzlich den Prinzipien entfremden würden, auf welche die aus der Juli⸗ Revolution hervorgegangene Allianz mit England basirt war. End— lich macht die Times darauf aufmerksam, daß die beiden Extreme der französischen Parteien, die Monarchisten, welche in der Presse ihre Vertreter finden, und die Republikaner, deren Organ Louis Blanc sei, der russischen Allianz das Wort reden, und daß daher diejenigen, welchen das wahre Interesse des Landes am Herzen liege, um so mehr auf ihrer Hut sein müßten. In seinem Börsen-AUrtikel äußert dasselbe Blatt noch die Meinung, daß nur die Ueberzeugung von der äußersten Nothwendigkeit schleuniger Hülfe Herrn Gusizot vermocht baben könne, gegen die Transaction nicht zu protestiren; auf der an— deren Seite wird ein dringendes und spezielles Motiv Rußlands zu der Unternehmung daraus geschlossen, daß man an der hiesigen Börse weiß, daß Rußland, weit entfernt einen Ueberfluß an Fonds zu besitzen, noch vor nicht langer Zeit bemüht war, Gelder für öffentliche Bauten an— zuleihen, und daß das Fallissement des hiesigen Agenten der russischen Regierung, des Herrn Harman, ihr sehr unbequem gewesen sei, wobei noch bemerkt wird, daß die Anlegung der Fonds in Frank— reich unter den gegenwärtigen Umständen gar nicht vortheilhaft ge— nannt werden könne.

Eine vom Lordmayor in der City publizirte Bekanntmachung er⸗ sucht, zu geziemender Feier des zum 24. März ausgeschriebenen Fast⸗ und Bußtages, daß alle Klassen die Läden geschlossen halten und keine Geschäfte treiben. Indessen werden trotzdem, da am 24. März Abends die ostindische Post von London abgefertigt wird, wenn des⸗ halb nicht andere Anordnung erfolgt, bei den mit Ostindien in Ver⸗ bindung stehenden Handelehäusern Tausende von Personen den gan— zen Tag über den Geschäften obliegen müssen. Was am 24. März verfallende Wechsel betrifft, so müssen dieselben nach der 1sten und 2ten Akte Georg's IV. c. 78 den Tag vorher eingelöst und im Falle der Nichtzahlung notirt und protestirt werden; die Benachrichtigung wegen Nichteinlösung hat Zeit bis zum 25. Hatz. In Schottland haben diese Bestimmungen jedoch keine Geltung.

Nach den letzten Berichten aus Dublin schifften sich die Landbe⸗ wohner zu Hunderten in den irländischen Häfen nach Quebek und New⸗Nork ein.

Dänemark.

Kopenhagen, 20. März. (A. M.) Von dem Capitain der Korvette „Galathea“ sind Berichte vom 10. und 31. Oktober v. J. eingelaufen, nach welchen dieselbe noch bei den Sandwich-In⸗ seln vor Honolulu vor Anker lag, aber am 1. November von da ab⸗ gehen wollte. Der Gesundheits⸗Zustand der Mannschast hatte sich durch den Aufenthalt in dem gesunden Klima und den Genuß fri⸗ scher Lebensmittel bedeutend gebessert. Der Capitain nebst einem Theile des Offizier⸗Personals und die mitgegangenen Gelehrten hat⸗ ten Audienz beim Könige gehabt, bei welcher Veranlassung der Er⸗ stere eine Rede an Se. Majestät hielt. Während seines Aufenthalts

in Honolulu hat der Capitain Unterhandlungen über Handels- Freundschafts⸗Verbindungen zwischen beiden Staaten eingeleitet . Resultate näher belannt gemachi werden sollen. Inzwischen iß, wie aus der Antwort des Königs hervorgeht, die Versicherung ertheilt worden, daß dänische Unterthanen auf den Sandwich-Inseln wie die am meisten begünstigten Nationen behandelt werden sollen. Ein in Honolulu ansässiger Kaufmann, Herr E. A. Süwerkrop, ist vom Ca= pitain, unter Vorbehalt der Königlichen Genehmigung, zum dänischen Konsul daselbst ernannt worden. Dem Berichte des Capitains zu- folge, war der Hafen mit Wallfischfängern angefüllt, größtentheil amerikanische und französische, wenig englische, zwei hamburger, zwei bremer und ein preußisches Schiff, im Ganzen etwa 50 Schiffe. Aim 28. Oktober war der König mit seinem Gefolge zum Frühstüc an Bord des Schiffes, wo er mit Salutschüssen rim. ward. Auch die im Hafen liegenden englischen und französischen iffe sa⸗ lutirten. Am 29sten war Ball am Bord. .

Die Berling. Ztg. hebt bei Besprechung der Finanzrechnungs- Ablage für 1845 und des Budgets für 1847 den verbesserten Zu⸗ stand der Finanzen des Landes in den letzten zehn Jahren hervor, ber nicht das Resultat neuer Abgaben, neuer Anleihen sei, sondern sich im Gegentheil ungeachtet Herabsetzungen von Steuern und Ab- gaben, thellweise aufgegebener Einnahme aus der Zahlenlotterie, 22 Millionen Abtrag auf die Staatsschuld, gleichzeitiger Ausbezahlung großer Summen für die Ablösung schädlicher Privilegien und Mono= pole u. s. w. herausstelle. Außerdem hätten die Finanzen sich im Stande gesehen, große Summen, theils als Darlehen, theils als Aus⸗ zahlungen an mannichfache Unternehmungen zur Förderung von Han⸗ del, Schifffahrt und Industrie zu verwenden. Der mehr entwickelte Wohlstand des Landes stehe natürlicherweise in genauester Verbindung mit dem besseren Zustand der Finanzen, und erfreulich sei es unter Anderem, daß man sich sowohl im Königreich als in den Herzogthü⸗ mern von der schweren Bankhaft befreit habe und von der anderen Seite die Bank, dieses wichtigste Geld⸗Institut des Landes, in einem blühenden Zustande sich befinde.

Eisenbahnen.

Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.

Die Frequenz betrug in der Woche vom 14. bis 20. März 1847: 9008 Personen und die Gesammt⸗-Einnahme für Personen⸗, Güter- und Vieh-Transport ꝛc., vorbehaltlich späterer Feststellung durch die Kontrolle, 20,195 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf.

Berlin, den 23. März 1847.

Die Direction der NiederschlesischMärkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Handels- und Börsen nachrichten.

Berlin, 25. März. Die Umsätze in den meisten Eisenbahn -= Actien waren sehr unbedeutend und deren Course wenig verändert. Nur Berlin⸗ Hamburger wurden für hamburger Rechnung pro Cassa zu höheren Cour- sen gekauft, schlossen jedoch circa 15 pCt. niedriger.

Weizen 92 2 96 Rthlr., Roggen loco 76 - 83 Rthlr., Frühjahr 74 bez. u. Bif,. Mai Juni 727 bez. u. Brf., Juni Juli 71 Rthlr. Rüböl loco 107 Rihlr. bez. u. Brf., Sept / Ott. 11477 a 3 Rthlr. bez. u. Geld.

2A. Amsterdam, 29. März. Nachdem sich die Course der hollän- dischen Staagtspapiere verwichenen Sonnabend angenehmer erhalten hatten, stellten sich dieselben zu Anfang dieser Woche auf Empfang der niedrigeren Notirungen von auswärtigen Märften wieder merklich flauer; da sich aber seitdem das Geld flüssiger zeigte und mehrere Käufer an den Markt erschie—

nen, kamen die Preise allmälig zum Steigen und blieben zuletzt noch etwas höher als vor acht Tagen; Integrale stellten sich von 575 auf 574 ; Zproz. wirkliche Schuld von 70 auf 70 5; 4proz. dito von 894 auf 90 Ih; Actien der Handels⸗-Maatschappp von 171 auf 1735 0. Rus⸗ sische Fonds behaupteten sich auf den vorigen Coursen; proz. wiener Me- talliques kamen von 1037 bis 1014 56 empor; Ardoin⸗Obligationen haben sich seit mehreren Tagen auf 173 26 erhalten, und portugiesische dito stiegen bis 365 97h. Der Geldzins = Cours stellte sich auf 35 2 1 X.

Die Preise von Weizen und Roggen haben diese Woche neuerdings merklich angezogen, und am Mittwochsmarkte wurden noch eihebliche Ein- läufe, vornehmlich aber von Roggen, zur Versendung gemacht, wobei für unverzollten 127pfd. bunten , Weizen 492 Fl. und 124pfd. odes⸗ saer dito 470 Fl. angelegt wurde; ferner für unverzollten 117. 118psd. St. petersburger Roggen 400 Fl., 120pfd. dito erst 410 Fl., später 118pf8. dis 110 Fl., 121ps65 odessaer dito 407 Fl., 119. 120pfd. bio A402 Zi.; verzollter 121pfd. preußischer Roggen holte 415 Fl., 117. 120pfd. St. pe- tersburger dito 395. 400 Fl., 112pfd. Saale - Gerste 300 Fl., un verzellte 1139fd. pommersche Gerste 305 Fl. Am gestrigen Markte war es still, in= dem nur für rothen Weizen einige Frage erschien und sich für polnischen Weizen und für Roggen sehr wenig Käufer meldeten. Verhandelt wurde unverzollter 130pfd. weißbunter polnischer Weizen zu 520 Fl., 136pfd. neuer rostocker 540 Fl., 130pf8. dito zu 510 Fl.; verzollter 129pfd. bunter pol- nischer dito zu 545 Fl., 121pfd. preußischer Roggen zu 415 Fl.; unver- zollte 1169f8. St. petersburger dito zu 400 Fl., 124pfd. amerifanischer dito 125 Fl. 90pfd. jähriger seiner Hafer galt 225 Fl., 69. 70. 75pfd. Futterhafer 154. 156. 158. 1466 Fl.

EBerliner Eörse. Den 25. März 1847.

Pr. Cour. Brief. Geld.

Pr. Cour.

Actien. & Brief. Geld. Gem

2 Fonds. ?

St. Schuld- Sch. 3 923 nur. Poted. Mash. 41 91 Prämien-Schemne do. Prior. Oblig. 4 917 d. Sech. à50 . E Ado. do. do. 5 101 Kur- u. Neumärk. kn. St. E. Li. A.. B. 1083 Sehuldversehr. 3 Bonn-Kölner Esb,. 5 Berliner Stadt- Br. Schw. - Frb. B. 4 . Obligationen do. do. Prior. Obl. 4 Westpr. Pfandbr. Cöln-Minden. v. e. 4 93 Grossh. Pos. do. Düss. Elb. Risen. -= 106 do. do. do. do. Prior. Ohl. 4 q 93 Ostpr. Pfandhbr. Magd. Halbst. Eh. ö Pomm. do. Md. Lpæ. Risen 2 Kur- u. Neum. do. do. do. Prior. Ob0. 4 Schlesische do.

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