60.00 Einwanderer aus Irland angekommen sind, von denen zwar ein nicht unbedeutender Theil nach Amerika oder Australien auswan⸗ dern will, die aber doch zum größten Theile vorläufig in 4 — bleiben und der hiesigen Armen Anstalt zur Last fallen. — . als der nächstliegende Hafen, wird natürlich von den Irländern — sächlich zum Landungsplatze kene doch kommen sie auch berei zu Hunderten zu Schiffe in London an. . h Das gon od e ffn „Forth“ mit der westindischen pet 36 ches St. Thomas am 1. März verlassen hat, ist am . be Southampton angekommen. Von Interesse ist die 24 Dua yt das spanische Linienschiff „Soberano“ von . ,
abgegangen war, um einen spanischen Abgeordne
, . lten hatte, diplo⸗ etzen, der von dem madrider Hofe den Auftrag erha ? * Verbindungen mit den Staaten von = knüpfen, der erste At der Anerkennung, den Spanien 6. aaten seit ihrer Unabhängigkeits - Erklärung zu Theil werden ißt. In den Gebirgen von Port Royal auf Jamaila hatte sih am 22. Je- bruar ein leichter
Cröstoß bemerkbar gemacht, ohne Schaden anzu⸗ richten.
23. März. Es giebt kaum ein charaklteristisches mar ,,, . bedrohlichen Zustandes Irlands, das bei⸗ gleich beunruhigender wäre, als die bedeutende Aus⸗ spielloser und zugleich ⸗ . dehnung der Auswanderung aus den schlechtesten Theilen Irlands nach England. Für den Hafen von Liverpool allein beträgt die Durch⸗ schnittejabl der in den letzten drei Monaten gelandeten irländischen Armen täglich 858. Vom 13. Januar bis zum 16. Februar kamen 30 009 Passagiere von Irland in Liverpool an. Das englische Ar- mengesetz, welches allen hülflosen Personen eine Art von Unterstützung gewährt, legt die Last, diese beträchtliche Bevölkerung zu unterhalten, den Armensteuer zahlenden Einwohner des einzigen Kirchspiels Liver— pool auf. Die Ausgabe für die Armen stieg in einer Woche des Januar auf 375 Pfd.; dieselbe Ausgabe in der entsprechenden Woche des vorigen Jahres betrug nur 11 Pfd. 18 Sh. Hierzu fommt noch, daß die Herbergen und Keller, deren es in Liverpool unzählige giebt, bis zum Ersticken mit diesen unglücklichen Wesen angefüllt sind, welche die Keime des Typhus und jede Art des Elendes mit sich führen. Aehnliches hat sich in New-Port am Kanal von Bristol und in verschiedenen Theilen der westlichen Küste Englands zugetragen.
Es scheint kein Zweifel darüber zu sein, daß in vielen Fällen
der Unterstützungs- Fonds, welchen man in England zum Unterhalt der Irländer gesammelt hat, zur Bestreitung der Ueberfahrtskosten für diese elenden Wesen verwendet worden ist, und daß diese so in den Bereich der gesetzlichen Mildthätigkeit Englands gelangten. Man hat sich überzeugt, daß diese Auswanderer sehr oft trotz ihres Elends und ihrer Bettelhaftigkeit keinesweges von Gelde entblößt waren, daß sie aber auf die Hülssquellen Englands sich verließen, um das Eigene zu sparen. Wie lange dieser Zustand noch dauern wird, weiß Nie⸗ mand; aber es ist so offenbar ungerecht und unerträglich, das schwer arbeitende Volk von England mit den Uebeln ihrer müßigen und un— vorbedachten Nachbarn zu belasten, daß, wenn das Gesetz nicht seine Autorität geltend macht, das Volk die Irländer aus dem Lande treiben dürfte.
Die große Antwort, welche die Legislatur in diesem Jahre auf alle iese Schwierigkeiten hat, ist das irländische Armengesetz, welches jetzt 23 Unterhaus vassitt. Tie Last des irländischen Pauperismus mag
nd und unerträglich sein, aber sie wird wenigstens den Schul⸗
iche sie tragen müssen. Der gänzliche igenthämer, deren Güter schon mehr mag daraus hervorgehen,
** tonnen,
zerschuldet sind große Veränderungen mögen bewirkt werden, schmerzlich und nach⸗ heilig Indisiduen, indeß unerläßlich für die Nation. Aber end⸗ lich wi adurch doch die Erhaltung der irländischen Armen auf die einzig gerechte und passende Grundlage gesetzt werden, nämlich auf den Grund und Boden ihres eigenen Landes und nicht auf die Al⸗ mosen eines anderen Theils des vereinigten Königreichs.
Während diese schrecklichen Scenen des Elends in Irland vor sich gehen, eilt das Leben O'Connels schnell seinem Ende zu. Er hat die letzten vierzehn Tage in Hastings an der Küste zugebracht, aber ohne eine merkliche Besserung seines Zustandes, und 'er ist jetzt so schwach, daß er kaum Über die Stube gehen kann. Es scheint nicht, daß er jemals nach Irland zurückkehren wird. Wenn er aber noch so viel Gedächtnißkraft hat, sich die Vergangenheit oder die Gegenwart vor— zustellen, so muß er jetzt einsehen, baß bie Unson der beiden König⸗ reiche, wie lästig sie England auch sein mag, voch allein das irlän=— dische Volk von der Vernichtung gerettet, und daß das Land, welches er tauschte, seinen Unterhalt der von ihm geschmähten Nation zu derdanken hat.
* ra Ff 1 36
3talien.
Florenz, 9. März. Die Bande, welche vor kurzem den bo— logna⸗florentiner Eilwagen beraubte, ist entdeckt und gefänglich ein gezogen worden. Ihr Haupt war ein ehemaliger Facchino des bo— logneser Eilwagens. Leider hat sich aber unlängst die gewaltsame Beraubung des Postwagens wiederholt. Derselbe verließ Bologna um 7 Uhr Abends. Als er etwa eine Miglie zurückgelegt, wurde er ziemlich an derselben Stelle, wo im Monat Januar die Berau— bung vorgefallen war, angehalten. Die Reisenden und der Conduc⸗ teur wurden gezwungen, abzusteigen. Das vorgefundene Geld und verschiedene Pretiosen wurden geraubt. Nach einer halben Stunde durfte der Wagen seinen Weg fortsetzen. Auch von anderen Seiten vernimmt man von Räubereien und gewaltsamem Anhalten von Wa— gen, ohne indeß etwas Detaillirtes angeben zu können.
Der Großherzog hat die Anlegung von Dampfmühlen geneh⸗ migt. Eine zu diesem Zweck zusammengetretene Actien · Gesellschaft wird in Pontedera vom Ingenieur Gaetano Chiarini geleitet.
Turin, 15. März. Die Peninsular and Oriental-Steam-Na= vigation· Conipagnie hat mit der sardinischen Regierung so eben eine Uebereinkunft abgeschlossen, welche die Anlegung von Probefahrten des ostindischen Post⸗ Felleisens über Genua bezweckt. Zur Begünstigung dieser Probefahrten hat das Kabinet von Turin jener Gesellschaft derschiedene Zugeständnisse gemacht in Betreff des Ankergeldes und des Einfahrtgeldes, der Errichtung eines eigenen Steinkohlen-Depots am Molo verchio 2ꝛ5ö4. Zum Ersatz der angeführten Begünstigungen verpflichtet sich die Peninsular and Orientai-Steam-Navigation- Compagnie, die amtlichen Depeschen der sardinischen Regierung un— entgeltlich zu befördern. In Betreff der Besorgung der Privat- Briesschaften wird der Compagnie von der sardinischen Post⸗
'rwaltung eine Gebühr von 50 Centesimi pr. 30 Grammen ge⸗ wäbrt, und zwar für solche Briefschaften, die von einem Hafen Jia= liens, Frankreichs oder Spaniens zum anderen versendet werden. ür entfernter BVersendungen und namentlich für die Korresponden⸗ ken Aus dem Orient witd die erwähnte Gebühr einen Frank pro
. betragen. Die Dauer dieser Uebereinlunst ist auf drei
re sestgesetzi. Rie projeltirten Probefahrten der ostindischen Post
* — sollen schon im nächsten Monat beginnen. (Die Ailg.
tg. bemerkt hierzu: „Wir sehen der Bestätigung oder Erläuterung dieser Nachricht entgegen. Jedenfalls ist es, wit wir bereits gemel⸗
det, im Werk, eine ostindische ᷣ ĩ j
. l Post jeden Monat zweimal auf Kosten
402
des österreichischen Lloyd durch Tirol, Westbeutschland und Belgien zu befördern.“)
= Dagegen wird der O. P. A. Z. aus Wien vom 20. März geschrieben: Lieutenant Waghorn beschäftigt sich mit einem neuen Projekte, welches die Beförderung der n n he! Ueberlandpost durch Norddeutschland zum Gegenstande hat. Auf Grundlage der genaue sten Nachforschungen und motivirten Thatsachen dürste ersichtlich sein, daß die Route von London auf Ostende, über Köln, Minden, Han⸗ nover, Magdeburg, Berlin, Breslau und Wien nach Triest bei Be- nutzung der im Oktober d. J. in Betrieb kommenden Eisenbahnen binnen 77 Stunden zurückgelegt werden kann, und daß dieser Jeit⸗= raum, sobald die im Bau begriffenen und großentheils schon vollendeten Eisenbahnen auf dem Zuge von Dresden über Prag und Wien nach Triest in Betrieb kommen werden, auf 66 Stunden ermäßigt werden wird, während die bisher von der Ueberlandpost eingeschlagenen Wege durch Frankreich und das südwestliche Deutschland Reinen? weit länge⸗ ren Zeitaufwand erforderten und die Unbequemlichkeiten bedeutend sind, welche bei dem häusigen Wechsel der Transportmittel vorfallen. Man vernimmt, daß vom 1. Mai d. J. an die ununterbrochene Fahrt zwischen Wien und Berlin auf Grundlage jenes Uebereinkom⸗ mens beginnen werde, welches kürzlich durch die betreffenden Direc⸗ tionen in letzterer Hauptstadi abgeschlossen worden ist.
8p ani en.
s Madrid, 18. März. Gestern Abend arbeitete die Köni⸗ gin wieder mit den Ministern, die sie seit mehreren Tagen nicht em⸗ pfangen hatte.
Die Herzogin von Sessa, Schwester des Königs, wird sich, wie es scheint auf höhere Veraniassung, binnen kurzem mit ihrem Gemahl nach Paris begeben.
Am ten marschirte der portugiesische General, Baron Casal, mit 2000 Mann Infanterie, 150 Mann Kavallerie und 2 Kanonen durch einen Theil des spanischen Gebiets der Provinz Orense. Diese Truppen der Königin verweilten von 9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends auf dem diesseitigen Gebiet, ohne die Waffen abzulegen. Der spanische General Cuevillas, der nicht von diesem Durchmarsche im voraus benachrichtigt worden war, eilte zu spät mit seinen Trup— pen an Ort und Stelle.
Paris, 25. März. General Pavia hat seinen Posten als General-Capitain von Catalonien nun angetreten, und wie dit Pro⸗ clamation, welche er bei diesem Anlasse veröffentlicht hat, so zeigen auch bereits Thatsachen, daß das vom General Breton eingeführte blutdürstige System nicht fortgesetzt werden soll. Mehrere Karlisten, welche gefangen und von der Militair-Kommisston kraft der Bandos des vorigen General-Capitains zum Tode verurtheilt wurden, erhiel—= ten Umwandlung dieser Strafe in zehnjährige Strafarbeit in den Presidios (Galeerenstrafe). Unter Breton wären sie unfehlbar er— schossen worden. Auf der anderen Seite erfährt man Aehnliches auch von karlistischer Seite. Tristany und alle montemolinistischen Chefs haben strenge Befehle erhalten, sich jeder Gewaltthat oder auch nur Plackerei gegen Privatleute zu enthalten. Auch sol⸗ gende Thatsache, die als zuverlässig berichtet wird, ist ge⸗ eignet, den wirklichen Systemswechse!l Tristany's zu beweisen. Er ließ kürzlich einen Postwagen anhalten, und nachdem alle Reisenden hatten aussteigen müssen, verlangte er, daß Jeder alles baare Silbergeld, was er bei sich habe, ausliefern solle. An Widerstand war nicht zu denken, die Reisenden waren noch froh, so wohlfe len Kaufes wegzukommen, als man zu ihrer nicht geringen Verwunderung ihnen sagte, Tristany bedaure sehr, in die Nothwen⸗ digkeit versetzt gewesen zu sein, sie auf ihrer Reise anzuhalten; da ihm aber dringend nöthig gewesen sei, sein Gold gegen Silbergeld um— zuwechseln, so bitte er sie, seine Goldstücke gegen das ihnen abge⸗ nommene Silber anzunehmen. Und in der That wurde jedem Rei— senden der Betrag des ihm abgenommenen Silbergeldes rich⸗ tig in Gold ausgezahlt. Offenbar ist dieses Verfahren berech⸗ net und auch geeignet, das Mißtrauen eines großen Theils der Bevölkerung gegen die Karlisten zu beseitigen, welches ihre srüheren Erpressungen und Gewaltsamkeiten hervorgerufen hatten. Mit welcher Kühnheit sie ihre militairischen Operationen jetzt betrei⸗ ben, zeigen wieder folgende Thatsachen. In der Nacht vom 13. März hörte eine auf den Wällen von Barcelona selbst stehende Schildwache außerhalb der Mauern, aber ganz in ihrer Nähe, schwere Schritte wie von einer herankommenden Runde, aber zu ungewöhnlicher Zeit. Sie rief dem Trupp ihr: „Wer da?“ entgegen und erhielt augenblicklich zur Antwort: „Spanier und Karlisten.“ Die Schildwache feuerte ihr Hewehr auf sie ab, der ganze Wachtposten trat unter die Waffen. In der That war es eine Karlistenbande gewesen, die sich bis in die unmittelbare Nähe der Stadtmauern herangewagt hatte; man ver— folgte sie zwar, aber, wie gewöhnlich, ohne Jemand zu erreichen. Zu San Felice del Llobregat, einer vor den Thoren von Barcelona liegenden Gemeinde, hat man etliche sechsig den Karlisten bestimmt gewesene Gewehre weggenommen. Aus die sem Anlasse wurde der Eigenthümer des Hauses, in welchem sich diese Gewehre befanden, in Verhaft genommen, desgleichen ein Individuum, das notorisch zu einer Karlistenbande gehört hatte. An der catalonisch⸗ französischen Gränze hörte man am 165ten Abends zu Perthus ein sehr lebhaftes Gewehrseuer aus der Richtung von Cane de Mar her, ohne daß man jedoch den Anlaß zu entdecken vermochte. Canet de Mar ist etwa 17 Stunden in gerader Linie von Perthus entfernt; aber der Wind kam gerade aus jener Richtung her. Der Mallepostwagen sah sich dadurch veranlaßt, nicht weiter zu fahren, fürchtend, daß er einer Karlistenbande in die Hände fallen könnte. Zwei Bataillone des Re—⸗ giments „del Rey ! waren auf Dampfschiffen über See von Cadir aus in Barcelona angelangt, das dritte wurde noch erwartet. Mit Un— geduld sah man auch dem Eintreffen zweier anderen Infanterie ⸗Re⸗ gimenter und eines Kavallerie-Regiments entgegen, die von Sara— gossa gleichfalls nach Barcelona abgegangen waren. In Catasonien glaubt man allgemein, der General Prim, selbst Catalonier, werde wirklich ein bedeutendes Kommando im Fürstenthum von der Regie⸗ rung erhalten. Die ganze Frage der Zukunft in Catalonien hängt noch immer von dem einfachen Ümstande ab: werden die Karlisten im Stande sein, sich hinreichend Geld zu einem größeren Unternehmen zu verschaffen, oder nicht? Im letzteren Falle werden sie nichts ver= fegen, ungeachtet aller Sympathieen, die sie bei der Bevölkerung
nden.
Griechenland.
Athen, 14. März. Gestern Abend ist Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Bayern im Piräeus angekommen und von seinem Königlichen Bruder 36 freudigste empfangen worden. .
. Folge der Verstärkung der türkischen Truppen an der 9 chischen Gränze sind alle Beurlaubten dei Gränz⸗Corps einberufen.
Die griechische Regierung hat den in der leßten türkischen Note gestellten Termin von 35 Tagen nicht abgewartet, um eine entschei⸗ dende Antwort zu geben, sondern diese schon nach wenigen Tagen in der Art ertheilt, daß sie auf die wiederbolten Anforderungen der Pforte aus denselben Gründen! nicht eingehen könne, weiche schon das erstemal obgewaltet, daß sie aber, um ihre Bereitwilligkeit für die
Aufrechthaltung des Frieden zu zeigen, der Pforte einen anderen
Beide Regierungen sollten zu gleicher Zeit außerordentliche Gesandte gegenseitig abschicken, durch welche, nachdem sie an den betreffenden Höfen den freundlichsten Empfang erhalten, die Angelegenheit leicht ausgeglichen werden könne. Die griechische Regierung stelle dabei nur das Ansuchen an die Pforte, daß nach Athen nur ein Türke und kein Grieche oder Renegat gesendet werde.
Nach glaubwürdigen Briesen aus verschiebenen Provinzen det türkischen Reichs, wo größere oder kleinere Gemeinden von Griechen bestehen, herrscht unter diesen ein großer Enthusiasmus und ein le. bendiger Aufschwung. Die angesehensten Kaufleute in Konstantinopel hielten ein Gasimabl, bei welchtin nur Ein Toast ausgebracht wurde, lautend: „König Otto und das Hellenenthum.“ Sie bestimmten die volle Einnahme eines Jahres als ein freiwilliges Opfer, welches sie der griechischen Regierung zu Füßen legen wollen. Aus Smyrna und Salonschi laufen ähnliche Nachrichten ein.
Wie verlautet, hat ein Schreiben des Fürsten Metternich an die Kaiserlich österreichische Gesandtschaft in Athen, die zur Zeit von dem Kaiserl. Geschäftsträger, Herrn von Weiß⸗Starkenfels, versehen wird, das Benehmen dieses jungen Diplomaten in der so folgeschwangeren griechisch ottomanischen Angelegenheit vollkommen gebilligt und vor Allem hervorgehoben, daß das Miteinandergehen der österreichischen und preußischen Gesandtschaften in Athen seine günstige Wirkung nicht verfehlen werde. An den Kaiserl. österreichischen Internuntius in Kon- stantinopel, Grafen von Stürmer, sind gleichzeitig Depeschen von Wien . welche die weiteren Instructionen in dieser Sache ent— alten.
Handels- und Görsen Nachrichten. Berlin, 29. März. Des herannahenden Ultimo wegen waren die Course heute gedrückt und der Umsatz beschränkt.
Ee r liner Börse. Den 29. März 1847.
Pr. Cour. Brief. Geld. Gen
Pr. Cour. Bries. Geld.
92:
—
Fond. 8 Actien. —
J St. Schuld-Sch. 33
Prämien- Scheine
. Erl. Potsd. Mag db. 4 921
do. Prior. Oblig. 4 92 / 9
—
—
18*
.
— do. do. do. 5 101 B. St. B. Lt. A. u. . — — Bonn-Kölner Esb. 5 —
d. Seeb. à59 T. — Kur- u. Neumärlce,. Schuldversehr. 3
— — —
. Br. Schw. - Erb. E. 4 —
Berliner Stadt-
do. do. Prior. Obl. 4
Obligationen 37 Cöln-Minden. v. e. 4
Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do.
do. do. 3 Ostpr. Pfandhbr. 3 Pomm. do. 33 Kur- u. Neum. do. 3 Schlesische do. 37
üss. Rlh. Risenb. - do. do. Prior. Ol, 4 Matz d. Ilalbst. Eb. 4 Md. Lp. Eisenb. — do. do. Prior. Obl. 4 Niedersch. Märk. 4 do. v. Staat ga- do. Prioritũt 4 rantirt. Lt. B. 3 do. Frioritt 5 Nied. Mrk. Lzweb. 4 . do. Priorität 4) Friedrichsdror. ö 3 iin Ob. Sehles. E. 1. A 4 And. Gldm. à 5 Sh. 1 *. do. Trior. 4 do. Lt. B. — Rheim. Eisenb. — do. Stamm-Prior,.
ͤ
ö
Gold al marco.
Dis conto.
Actien. Erl. Anh. Lit. A. do. do. Prior. Obl. Berlin- HHauib.
do. Priorität
oll eingezahli) 4 do. do. Prior. Ob. 4 do. x. Staat garant. 3 Thüringer P 4 Wilh. B. (C. 0.) 4
Ans wärtige Börsen.
Amsterdam, 25. März. Niederl. wirkl. Sch. 58. 3975 do. 365. Pass. 5]. Ausg. —. TZiusl. z. 4975 Russ. Ilope 88.
Antwerpen, 24. Müra. Ziusl. —. Neue Anl. 174.
Frankfurt a. M.. 26. März. HY Met. 108 J. . Rauk-Actien p. ult. 1906. 1904 kayr. Bank-Actien 669 Br. Hope S735 G. Stiegl. S7 G. Iut. 585. 58. Foln. 300 FI. 96 Er. do. S0 FI. 792. 3.
Hamburg, 27. März. Reuk-Aetien 1590 ke.
P aris, 25. Marr. 57 Rente fin our. 117. 25. Neapl. —. 396 span. 343. Fass. —.
Wien, 26. März. 599 Met. 1085. 499 do. 9g8 5. 399 do. 705. Bauk- Actien 1594. Aul. de 1834 53. de 1839 1I95. Nordb. 178. Gl0ggn. 121. Mail. 1093. Livoru. 9g37. Pest. 983. Budw. —.
MHleteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
5 Y 8 71 576 Span. 173.
Poln. — . Preuss. Pr. Sch. — .
Engl. Russ. 106. 1052. 3 Y do. in eour. 79. 25.
1847.
28. Märæ. Luft druck Luftwärimme .... LThaupunkt. ... Dunstsãättigung. Wetter
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags z Ubr.
Morgens 6 Uhr. 335, 82!“ Par. 333, 69!“ par. 330 29!“ Par. Que llw irme ,, R. 4 2, 7* n. 4 9,10 R. 7,0 R. Flusse 3,99 R. 4 1,17 R. 4 2,77 R. 5,17 R. Bodenwärme 3,8 R. S0 pCt. 59 pCt. dõ pot. Ausdünstung O, 00 Rb. trüb. trüb. Regeu. Niedersehlag O, 196“ Rh. W. W. W. Würmer echsel 9, 98 Wolkenzug ... — W. . * 6, 1* Lagesmittel: 333 30“ ber... 4 7,“ R... 4 3, o R... 76 pC. W. Nachts 114 Uhr Gewitter und Regen.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 30. März. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Robert der Teufel, Oper in 5 Akten, nach dem Franzö— sischen des Scribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von dem Königl. General⸗Musik-Direktor und Hof- Kapellmei⸗ ster Meyerbeer. Die Ballets sind von Ph. Taglioni. (Herr Tichat⸗ schek: Robert, als letzte Gastrolle. Mad. Viardot⸗Garcia: Alice.) Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums des. ersten Ranges, im ersten Ballon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Nthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Villet im Am.? phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. 45ste französische Abonnements ⸗Vorstellung. La premiere représentation de ja reprise de: ã.a calomnie, comédie en 6 actes et en prose, du théatre sfrangais, par Scribe.
Mittwoch, 31. März. Im Schauspielhause. 51ste Abonnements-= Vorstellung. Zum erstenmale: Canova's Jugendliebe, Original⸗Lust- spiel in 4 Aufzügen, von Dr. Karl Töpfer.
Verantwortlicher Reda en Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Beilage
Weg vorschlage, auf welchem Lieses Ziel schnell erreicht werden könne.
rankreich. Paris. Die Uebereinkun ᷣ ĩ — Die Wabl⸗ a — * r, n st mit Rußland. — Die Wahl Dänemark. Topenhagen. Unfall im Theater. Ostindien und China. London. Erlaß Sir Charles Napier's we⸗
gen Verringerung des Heeres. — Aufstand im Pendschab. — Neduction Ar , re, . Ching und Manila. Eisenbahnen. Speyer. Die Rhein Eifenbabn? S n“ schäf
6 der Taunus Eisenbahn. e, ,. Handels⸗ und Börsen⸗-Nachrichten. Berlin.
x ᷣ Marftbericht. — Brünn. Die Central-Kassen. Anweisungen. n
Frankreich.
Paris, 24. März. Wie es heißt, wäre es zwar allerdings wahr,
daß weder die Bank von Frankreich, noch der Minister der auswärtigen Angelegenheiten einen Agenten nach St. Petersburg gesandt oder auf anderem Wege eine direkte Mittheilung dahin hätten gelangen lassen, um die russische Regierung aufzufordern, für einen Theil ihrer disponiblen Fonds französische Renten bei der Bank anzukaufen. Es wird jedoch zugleich versichert, daß die Fürstin von Lieven, welche in lebhafter Korrespondenz mit St. Peteréburg steht und zugleich eine sehr leb— hafte Verbindung mit Herrn Gnijzot unterhält, Mittheilungen von hier aus nach der russischen Hauptstadt gemacht habe, welche die dor⸗ tige Regierung veranlaßt hätten, eine so belangreiche Anlegung von Fonds in französischen Renten zu machen, um der Bank von Frank⸗ reich dadurch aus einer unangenehmen Lage zu helfen und zugleich einen Theil disponibler Staatsgelder in nutzbringender Weise zu ver⸗= wenden. Der Courrier fran gais beruft sich auf die Meinung der englischen Presse, daß Rußland hierbei politische Zwecke habe, indem dessen Finanzen jene Summen nicht entbehren könnten und es demselben nicht blos darauf angekommen sein würde, sich die Ab- nahme seines Getrgide⸗ Ueberflusses zu sichern, denn hätte Frankreich davon nichts bedurft, noch gewollt, so hätte England sich nach Odea gewandt. Der Courrier weist zugleich darauf hin, welch' schlechtes n, , . das Journal des Dabats dem Finanz-Ministe durch 9 Geständniß gemacht habe, daß es nicht geglaubt, ane n ic önnte so bald in die Nothwendigkeit kommen, eine fremde Unter- stützung von 50 Millionen hinzunehmen. Eben so greift der Na⸗ tional die Bank wegen ihres Mangels an Voraussicht an, daß ein Land, wie Frankreich, das doch baares Geld besitzen müsse, sich auf keine andere Weise 50 Millionen Fr. zu verschaffen gewußt, als in= dem es Rußlands Hülfe angenommen. Gleicher Ansicht ist der Con— stitutionnel, während die Presse ihrem Grundsatze treu bleibt und wie derholentlich für (ine russische Allianz sich erklärt. Es gebe nur dier Alternativen, meint dies Blatt, 1) die englische Allianz, welche seit 17 Jahren die größten Opfer auferlegt, immer einseitig zu Eng⸗ lands Gunsten in Anspruch genommen und ausgefallen sei, und bei jeder Gelegenheit, wo es sich um die kleinste Konzession an Frankreich gehandelt habe, brechen wolle; man denke nur an Pritchard, Marokko, die spanische Heirath; diese Allianz sei die Verleugnung Frankreichs; 2) die Allianz mit den Staaten zweiten Ranges, welche Frankreich zu fortwährendem Kriegsfuße zum Schutze dieser Stagten Und sich auf alle Fälle gefaßt zu halten zwinge; diese Allianz fei der Krieg und die allgemeine Revolution; 3) die systematische Isolirung; das sei die Hingabe an die revolutionaire Propaganda, Schwäche nach außen, Mißtrauen nach innen, Unsicherheit allenthalben; dieser Zu⸗ stand sei der Verfall Frankreichs: ) die russische Allianz; sie gebe am meisten Sicherheit und lege am wenigsten Lasten auf. Der beste Verbündete sei der, mit dem man am meisten gemeinsame Interessen und am wenigsten unfreiwillige Berührungen habe: die russische Al⸗ lianz sei der Fortschritt, sei der Friede.
Das Journal des Dabats äußert sich gegen den Consti⸗- tutionnel neuerdings in folgender Weise über den Wahlresorm⸗ Plan des Herrn Duvergier de Hauranne:
„Unleugbare Thatsache ist es, daß die Wahlgesetze vortrefflich oder mangelhaft sind, je nach dem Dafürhalten der Parteien. Unter der Restau⸗ ration war die Partei des alten Regime nach den Wahlen von 1824 mit dem Wahlgesetz sehr zufrieden; 1827 dagegen, ebenfalls nach den Wahlen, fand dieselbe Partei das Gesetz unvollkommen und gefährlich. Es wird er? laubt sein, in den lärmenden Protestationen, welche in viesem Augenblick von den koalisirten Parteien gegen das Wahlgesetz von 1831 erhoben wer⸗ den, nur das einfache Geständniß zu sehen, daß sie ohnmächtig sind, so lange dieses Gesetz in Kraft bleibt. Aendert, wenn ihr wollt, das Gesetz zehnmal: seid aber gewiß, es wird den Parteien nie zusagen, falls es eine der constitutionellen Monarchie und der Charte von 1830 energisch ergebene Majorität in die Kammer bringt. So reduzirt sich Alles auf die Frage: ob die gegenwärtige Mehrheit den Versuch machen und das Wahlgesetz von 1831 dafür strafen will, daß es ihr das Dasein gegeben hat. Man wendet ein: Aber unser Wahlgesetz ist doch so unvollkommen; das Prinzip des Cenfus krankt an Willkür; es schließt vicle fähige Bürger vom Stimmrecht aus; wenigstens sollte doch der Einfluß der ganzen Mittelllasse gesichert werden; ehören nicht Advokaten, Aerzte, Notarè, auch wenn sie unter 200 Franken Abgaben zahlen, zur Mittelklasse? Wie? Gestern noch hatte ich politische Nechte, und heute bin ich deren beraubt, weil mir der Steuer-Erheber 10 Franten weniger abverlangt? Darauf ist zu entgegnen: Es erfordeit wenig Verstand, einzusehen, daß zwischen einem Bürger, der 200 Fr. Abgaben zahlt, und einem anderen, der nur mit 190 Fr. besteuert ist⸗ ein sehr ge⸗ ringer Unterschied waltet; aber es zeigt von noch weniger Einsicht, wenn man sich auf ein so nichtiges Argument stützt. Wer weiß denn nicht, daß jede Beschränkung etwas Unvollkommenes hat, und daß nichtsdesto weniger in allen Dingen eine Beschränlung nothwendig ist. Es kömmt auch gar nicht darauf an, ob die ganze Mittelklasse mitstimmt, wenn nur diejenigen aus ihrem Schooße, welche ssimmberechtigt sind, ihren wahren Geist athmen. Das Gesetz von 1817 beengte die Zahl der Wähler weit mehr, als es das Gesetz von 1831 thut. War es etwa ein Zufall, daß dessenungeachtet die Mittelklassen während der funfzehn Jahre der Restauration das gedachte Gesetz als die kostbarste ihrer Eroberungen, als die erste ihrer Bürgschaflen ansahen? Doch man wird uns mit dem (wigen Einwurf kommen, den alle Neuerer den Konservativen machen; man wird uns sagen: Ihr seid also gegen den Fortschritt? Fortschritt! Ein schönes Wort. Worin besteht aber der Fortschritt? Ist nicht nach funszig Jahren voll Revolutionen die Sta— bilität für ein Land der erste, der nöihigste Fortschritt? Wie? im Augen blick, wo Frankreich anfängt, auszuruhen von seinen langen Agitationen, sollen die Männer, denen es seine Geschicke anvertraut hat, um einer Laune zu fröhnen, nochmals das Gefühl des Vertrauens und das Verlangen nach Stetigkeit stören? Während die Achtung vor den Gesetzen kaum wieder auf⸗ kömmt, sollen Zweifel an dem Grundgesetz gepflegt und damit jene Achtung von neuem erschüttert werden? Weh nt die erklärtesten Feinde unserer Regierung, 23 und Republikaner, sich gegen ein Wahlspstem ver binden, dessen heilsame Gewalt sie eben damit proklamiren, sollen wir, be⸗ täubt von ihrem Geschrei oder verführt von ihren Sophismen, dieses Wahl- spstem so zu sagen in Anllagestand versetzen? Wahrlich, das wäre weder klug, noch verständig, noch muthig. Wirft man unt vor, wir seien dem Fortschritw abgeneigt, weil wir nicht zugeben wollen, daß man unsere Ge⸗ setze alle zwei Jahre umändere, so muß es uns erjaubt sein, unsererseits die Gegner zu fragen, was sie unter Fortschritt verstehen. Ist es Fort= schritt, wenn man sich beständig in demselben Kreise herumdreht, bestandig wieder einreißt, was man kaum erst aufgebaut hat? Ist es Fortschriti, wenn man ewig und unermüdlich Ideen und Theorieen anregt, die eine
103
chen Zeitung.
auch die Nach⸗ as erhalten, so daß jetzt
den Franzosen gehorcht. innehmer angewiesen, unter gen säumige Steuerzahler gelind Verfolgung zu veranlassen, bevor
and für mexikanische , gekaufte Ladung Kriegswaffen glücklich in den Hafen ge⸗ racht.
Briefe aus Lima melden, daß Herr d'Osery, welcher mit Herrn de Castelnau eine wissenschaftliche Resse von Rio Janeiro quer durch Süd-Amerika nach Lima unternommen hatte und von da wieder eben so zurückkehrte, am 1. Dezember vorigen Jahres auf dem Amazonen⸗ Strom, in der Gegend, wo der Strom, welcher bisher von Süden nach Norden läuft, plötzlich nach Osten sich wendet, von den Ru— derern seiner Flöße erschlagen worden sei.
Ponsard, der Verfasser der „Lucretia“ und „Agnes von Meran“, verheirathet sich mit der Tochter des ehemaligen Direktors des Gymnase⸗ Theaters, Herrn Poirson. Dem. Poirson erhält als Mitgift 500,000 Fr.
Im Eure⸗Departement hat ein am 18. März durch Unvorsichtig⸗ keit von Holzhauern verursachter Waldbrand, 21 Hektaren eines Königlichen Privatforstes zerstört.
ine n g r .
Kopenhagen, 24. März. Als neulich im Königl. Schau⸗ spielhause, nach Beendigung des ersten Akts des Stückes: „Don Caesar de Bazan“, der Vorhang fallen sollte, trug sich der Unfall zu, daß die Lam⸗ penkrone nicht gehörig angehalten wurde, sondern mit immer größerer Schnelligkeit herabsank und am Ende auf die dritte Bank im zweiten Par⸗ Juet niederfiel, wodurch fünf Personen mehr oder weniger starke Ver⸗ letzungen erhielten, so daß sie hinausgebracht werden mußten, vier nach dem Hospital und eine nach Hause. Es wurde hierauf dem Publikum von der Bühne angezeigt, daß die Vorstellung nicht sort⸗ gesetzt werden könne, und daß die Anwesenden ihr Geld' zurückerhal— ten könnten. Nach der von der Polizei mit Hinzuziehung der Sache kundiger Leute angestellten Untersuchung ergab sich, daß der Apparat zum Auf⸗ und Niederziehen der Krone in gehörigem Stande gewesen, und daß das Unglück dadurch entstanden war, daß von den vier Leu= ten, die damit beauftragt sind, die Prozedur zu leiten, nur zwei zu⸗ gegen waren, welche angefangen hatten, die Krone herabzulassen, ste aber dann nicht im Sinken aufzuhalten vermochten.
Ostindien und China.
London, 23. Febr. (B. H.) Die Berichte der neuesten Ueberlandpost, welche Bombay am 16. Februar verlassen hat, bringen einen Tagesbefehl oder vielmehr eine Art von Manifest des Generals Sir Charles Napier, erlassen bei Gelegenheit der Verminderung des in Sind stationirten Heeres und bestimmt, in soldatischer Kürze die als „nothwendig“ bezeichnete Besitzergreifung von Sind zu rechtfer⸗ tigen und zugleich die Nutzbarkeit der Eroberung darzuthun. Wenn es sich nur um Aufrechthaltung der inneren Ruhe in Sind gehandelt hätte, erklärt der General, so hätte die Truppen-Reduction schon vor zwei Jahren statthaben können; die bedenklichen Zustände im Pendschab haben sie bisher verhindert. Trotz der bedentenden Heeresmacht, welche in Sind zu erhalten gewesen ist, haben indeß die finanziellen Verhältnisse ein fehr günstiges Resultat ergeben. Seit ber Besitzer⸗ greifung von Sind nämlich sind aus der Einnahme des Landes nicht nur die Kosten für die Civil-Verwaltung, mit Einschluß des Unter⸗ halts einer 2100 Mann staͤrken Polizei, bestritten worden, sondern es hat sich auch ein Ueberschuß von 12 Lacs 37,435 Rupihs erge⸗ ben, welcher auf die Unterhaltung des in Sind stationirten Heeres verwendet worden ist, welches vor der Besitzergreifung, d. h. wäh— rend der blos temporairen Occupation, natürlich ausschließlich auf Kosten der ostindischen Compagnie, erhalten werden mußte. Üeberdies würde, wenn die Emire nicht abgesetzt worden wären, und wenn man sich mit der jedenfalls unabweislichen Besetzung des Landes bis jetzt hätte begnügen wollen, eine bedeutende Truppenverstärkung und dem— gemäß eine noch viel bedeutendere Vermehrung der Kosten nöthig geworden sein, denn die Emire, in ihrer Centralstellung zu Hyderabad und Kyrpur und über ein Heer von 1009000 Mann gebietend, wür— den einem schwachen britischen Truppen-Corps leicht Verderben haben bringen können, ja ohne die auf Befehl Lord Ellenborough's im Jahre 1813 unternommenen raschen Operationen, in deren Folge die Schlach⸗ ten von Hyderabad und Mianih geschlagen wurden, würde das bri— tische Heer in Sind schwerlich dem Schicksal des in den Pässen von Kabul vernichteten Armee-Corps haben entgehen können. Was nun die nachhaltigen Vortheile der Besitzergreifung von Sind betrifft, so faßt Sir Charles Napier sie in Folgendem zusammen. In militairi= scher Beziehung erscheint Sind als die Schutzwehr der Nortwest⸗ Gränze des britisch-ostindischen Reichs, in iommerzieller Hinsicht ist es, weil es den Indus beherrscht, der Schlüssel zum Pendschab. Die bisherige Gränzbewachung von Bhuj bis Balmir kann aufgegeben werden, und da zur Aufrechthaltung der Ruhe im Innern von Sind die neu errichtete Polizei, die aus den Landes⸗Revenüen bezahlt wird, genügt, so ist die Bewachung der neu erworbenen Gränze ohne Ver⸗ mehrung der bestehenden Truppenmacht zu bewerkstelligen. Die immer mehr sich steigernde Einnahme Sinds werde bedeutende Ueberschüsse in den ostindischen Schaß liefern können, schon jetzt aber haben sich speziell die Einnahmen der Präsidentschaft Bombay sehr bedeutend dadurch vermehrt, daß der Besitz von Sind dem bisherigen Schmuggel⸗ handel in Opium ein Ende gemacht hat. Der Handelsverkehr zwi⸗ schen Kerratschi und Suffur fängt bereits an, sehr lebhaft zu werden, und wird sich sehr bald bis in den Pendschab erstrecken, sobald die dortigen Verhältnisse sich konsolidirt haben. Sukkur oder, wie es auf
Dienstag den
Befehl Lord Ellenborough's genannt werden soll, „Victoria am Indus ist bereits das Depot für die nach Mittel- Asien bestimmten Waaren geworden. Der General schließt sein Manifest, das wohl hauptsäch⸗ lich gegen die Clique seiner Verkleinerer in Bombay gerichtet ist, in- dem er die zurückkehrenden Soldaten mit dem Lobe entläßt, daß sie sich nicht nur durch Bravour im Felde, sondern auch durch ein ver⸗ söhnliches Betragen nach dem Siege ausgezeichnet haben, so daß während ihrer vierjährigen Anwesenheit in Sind die vollkommenste Eintracht zwischen ihnen und den Bewohnern des Landes obgewaltet habe. General Napier zeigt am Ende seiner Denkschrift an, daß er für jetzt als Gouverneur in Sind bleiben werde.
Aus dem Pendschab wird gemeldet, daß die Hazarihs sich den Befehlen ihres neuen Herrschers, Gulab Singh, nicht unterwerfen wollen, und daß deshalb das 19te britische Infanterie⸗Regiment ge⸗ gen sie geschickt worden sei; nach Anderen soll der Aufstand schon unterdrückt worden sein.
Die bevorstehende Reduction des Heeres der ostindischen Com⸗ pagnie soll, wie es heißt, durch Verminderung eines jeden Regiments eingeborner Truppen um 290 Mann und durch völlige Auflösung mehrerer Regimenter bewerkstelligt werden. Es handelt sich barum, durch eine Ersparniß von 13 Mill. Pfd. Sterl. das Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe herzustellen; die Zahl der jetzt im Dienst befindlichen Truppen beträgt 75,900 Mann nebst mehreren händert Offizieren mehr als im Jahre 1838. — Der durch seinen Marsch nach Kabul berühmt gewordene General Sir G. Pollock sieht sich genöthigt, wegen geschwächter Gesundheit nach England zurückzukehren.
Die Nachrichten aus China reichen bis zum 31. Januar und sind im Ganzen unbedeutend. In Canton hatte sich eine ausschließ⸗ lich aus britischen Kaufleuten bestehende Handelskammer gebildet, de⸗ ren erstes Werk eine Beschwerde über die Behandlung der britischen Unterthanen in China war, welche durch Herrn Duncombe und Lord Brougham den beiden Parlamentshäusern überreicht werden soll. — In Hongkong war eine chinesisch-asiatische Gesellschaft unter dem Vorsitze des Sir John Davis gebildet worden, welche sich mit Er⸗ forschung des Standes der Künste und Wissenschaften in China be⸗ schäftigen soll.
In einem Auszuge eines Briefes aus Manila vom 22. Ja⸗
nuar heißt es: „Zunächst haben wir Ihnen mitzutheilen, daß eine Feuersbrunst am verflossenen Sonntage, von Nachmittags 4 Uhr bis 10 Uhr dauernd, ein ganzes Quartier der Vorstädte Manila's in Asche legte. Gottlob, hat dieses an und für sich traurige Ereigniß durchaus keinen Einfluß, sei es auf den hiesigen Engroshandel, noch auf den Detailhandel, und wir glauben mit Gewißheit behaupten zu dürfen, daß so wenig irgend ein hiesiges Handelshaus, wie Laden- halter, irgend einen Verlust dadurch erlitten hat oder befürchten dürfte. Der niedergebrannte Theil der Vorstädte, der etwa 20 bis 30 Mi⸗ nuten im Umfange haben mag, war von Indiern und Mestizen be⸗ wohnt. Die Bambushütten der Ersteren, wie manche der in ihrer Mitte befindlichen, mit steinernen Rez-de⸗Ehaussés versehenen Häuser der Mestizen wurden bald ein Raub der Flammen. Rur wenige der letzteren blieben verschont. Der Verlust der Indier ist leicht zu er⸗ setzen, derjenige mehrerer der abgebrannten wohlhabenden Mestizen ist sür dieselben persönlich ein harter Schlag; jedoch, wie bemerkt, ohne alle kommerzielle Rückwirkung. Wir möchten den niedergebrann⸗ ten Theil der Vorstädte etwa mit einem der unbedeutenderen Theile der Glashütte vergleichen.“
Ei sen bahnen.
Spehyer, 21. März. Die hiesige Zeitung enthält Nachstehen⸗ des über die Verhältnisse des französischen Antheils der Rhein⸗-Eisen⸗ bahn; „Die Untersuchungs-Kommission hat sich am 18ten d. zu Straßburg versammelt, und sie wird vermuthlich gestern Abend ihre Verhandlungen geschlossen haben. Ueber die Nothwendigkeit und Dringlichkeit bieser Bahnanlage herrscht vollkommene Stimmen -Ein helligkeit, und die Kommission wird sich für die endliche Beschleuni- gung der Sache in Frankreich mit allem Nachdrucke verwenden. Ab⸗ weichende Meinungen herrschen dagegen über die Frage wegen der Bahnrichtung: ob dieselbe nämlich von Straßburg nach Lauterburg oder nach Hagenau und Weissenburg geführt werden soll. Die,. Mehrzahl. der Stimmen ist unzweifelhaft für die letzt⸗ bezeichnete Richtung. Auch, die Handelskammer von Straß⸗ burg hat sich in diesem, jene von Mühlhausen aber im ent— gegengesetzten Sinne ausgesprochen. Indessen erkennt man allerseits die Nothwendigkeit, daß vor allem Anderen die Hauptsache, das Zu— standekommen der Bahn selbst, gesichert und daß die bloß sekundäre und lokale Frage wegen der Richtung jenem Hauptpunkte untergeord- net werden muß. Die Vertreter der verschiedenen Richtungen wer den deshalb gemeinsam dahin wirken, daß — was die Hauptsache betrifft — die Erbauung einer Eisenbahn von Straßburg nach der bayerischen Gränze noch in der diesmaligen französsschen Kammer— Sitzung durch ein förmliches Gesetz außer Frage gestellt werde, und daß sodann — was den untergeordneten Punkt anbelangt — der Anschlußort vermittelst Verhandlungen zwischen der bayperischen und französischen Regierung definitiv sestgestellt werde.“
Mainz, 23. März. Der an die stimmberechtigten Actionaire so eben vertheilte Geschäfts⸗Bericht des Verwaltungs⸗-Raths der Tau⸗ nus-⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, welche am 25. März in Mainz ihre dies- jährige General-Versammlung halten wird, gewährt im Wefentlichen ungemein befriedigende Resultate. Derselbe hebt mit der Bemer— kung an, daß auf dieser Eisenstraße seit ihrem Bestehen 5. Millionen Personen befördert wurden, ohne daß auch nur ein Menschenleben gefährdet worden sei. Davon kommen nun auf das jüngst abge— wichene Betriebejahr, wie aus dem Verfolg des Berichts erhellt, 197,542, etwa 300 Personen ungerechnet, welche mittelst , ten befördert wurden. Als weitere Einnahmquellen werden 6 Ctr. Uebergewicht des Passagier⸗Gepäcks und 1686343 Ctt. . güter — den Vieh⸗Transport c. nicht mit inbegriffen mer 8 Dabei ist jedoch zu bemerken, daß der ,, , 2 gen Ende des Jahres einigermaßen in Schwung 3 er, e, be⸗ stets im Steigen ist und demnach für dieses ing n, . langreichere Ergebnisse zu liefern verheißt, g,. , stalten, ihn zu befördern, bereits ange eh rn gr bie Ausgabe aber nahme belief sich im Jahrs 181g auf . , z ogg * uf 246, 891 Il so daß 232,718 Fl., mithin etwa , m 2 =. zur Verfügung der General⸗Versamm⸗ als im vorhergehenden Jahre, zur g de im Nonat Juli ar- lung verbleiben. Die 5 Einnahme 2. w. n * 53 5 macht, wo sich 11,6 Reisende der Eisenbahn be ienten, w 5 ; h 32 23277 Personen auf derselben befördert wurden. in Jmmuat mn . s aber legten die Wagenzüge 37, 8Si3
Verlaufe des Jahre g . ginn, , u a . 9. Unter den Ausgabe⸗Rubriken endlich ist für die , rsste Betrag ausgeworfen, nämlich: 165,172 8.
Betriebskosten der stä