serhalb eingesetzten Untersuchungs Kommissionen abgegeben haben, sind ohne Folge geblieben. Die heutigen Minister selbst haben sich im⸗ mer der En ihrung der von den Kommisstonen empfohlenen Maßre- geln widersetzt. * Monteagle stützte sich bei seiner Bekämp n der jetzigen Armengesetzbill auf solche frühere Erklärungen n i. nister, aber er brächte auch Gründe gegen die Voraussetzung —— haupt bei, daß es möglich wäre, durch irgend ein Eystem der . . halb der Armenhäuser verabreichten Unterstützung die 0 9 * ländischen Bauerschaft zu verbessern oder England . 8 vasion des e he Pauperismus sicher zu stellen, en. dor in der That ein Con- vorgeschlagene Maßregel, sagte der Lord, se , n n fiscatlonsgesetz, welches einen großen Theil des Eigen 3 en. land einziehen werde, um diejenigen zu unterhalten, welche sich zu leben, nicht auf ihren eigenen Fleiß, sondern auf den Beistand der Armenhãufer verlassen würden. Die neue Armengesetz Bill werde ; s, kane Irlands noch verschlechtern, die Grundbesitzer deshalb die soziale Lage Irlands nog e ruiniren und endlich, da das Zuströmen der Irländer nach England sich lediglich danach richte, daß der Arbeitslohn hier höher als dort stehe, England doch nicht vor dem irländischen Pauperismus bewah⸗ en. Der? Graf Grey, welcher in Abwesenheit des Marquis von Lansdowne bie Entgegnung übernahm, stellte die Befürchtungen des Lords als durchaus ungegründet dar, denn die Regierung habe nicht im entferntesten die Absicht, ein allgemeines System der Unterstützung außerhalb der Armenhäuser in Irland auf die Dauer zu etabliren, da eine solche Unterstützung nur gewährt werden soll, wenn die Armenhäuser gefüllt sind, was im gewöhnlichen Zustande der Dinge doch nicht der Fall sei. Die Morning Chroniele be⸗ merkt dazu: „Diese Erklärung des Ministers ist ein neuer Beweis, daß die Bill, wie wir es oft gesagt haben, sich entweder als eine sehr ausgedehnte oder als eine sehr kleine Maßregel erweisen wird. Sie legt den ausübenden Behörden so viele Willkür in Händen, daß die Folgen mehr von diesen als von der Legislatur abhängen wer⸗ den. Es ist unzweifelhaft, daß, wenn die Grundbesitzer, welche doch die Mehrheit der Armengesetz Behörden bilden, und die Kommissarien und die Minister alle auf gleiche Weise gegen die außerhalb der Ar⸗ menhäuser gewährte urg sind, das Prinzip der neuen Maß⸗ regel neutralisirt werden kann, aber eine Rede, wie die neulich von Lord John Russell gehaltene zu Gunsten der außerhalb verabreichten Unterstützung, wird weit entfernt sein, dasselbe Resultat herbeizufüh⸗ ren. Die Auseinandersetzung des Grafen Grey scheint uns indeß die Schwäche jener populairen Theorie, nach welcher die sociale Lage Irlands durch ein Armengesetz verbessert werden soll, darzulegen. Er be⸗ schreibt uns zuerst die Art und Weise der Wirksamkeit des neuen Gesetzes, d.h. einen Zustand der Gesellschaft, bei welchem die Arbeitshäuser keines- weges angefüllt sind, und also gesunde Arbeiter jede andere Art un—⸗ abhängiger Beschäftigung wählen können. Aber der edle Lord sagt nicht, wie dieser Zustand der Gesellschaft in Irland hergestellt wer⸗ den soll. Die Arbeitshäuser sind jetzt voll, und wenn nicht ein gro— ßer Ueberschuß hülfloser, gesunder Arbeiter auf eine außerordentliche Weise untergebracht werden kann, so werden die Häuser bis zu einer ganz unbestimmten Zeit immer voll bleiben. Die Klausel über die außerhalb der Armenhäuser zu gewährende Unterstützung, welche auf diesen Zustand in Anwendung kommt, kann unter solchen Umständen keine Ausnahme sein, wie Graf Grey voraussetzt; sie wird vielmehr stehende Regel sein, und wenn das neue e 6 wirken soll, wie man wünscht, so wird man erst die ganze Masse überflüssiger Arbeits⸗ kräfte fortschaffen müssen, welche auf dem jetzt kultivirten Boden Ir⸗ lands nicht ernährt werden kann.“ Der Standard in seinem City⸗Artikel und der Globe in ei⸗ nem besonderen leitenden Artikel sprechen übereinstimmend die Ansicht aus, daß man die Getraide⸗Quantitäten, die Amerika liefern könne, sehr überschätze. Die dichtbevölkerten Staaten östlich und südlich vom Ohio und Mississippi hätten in Durchschnittsjahren, wie das vorige war, keiner mehr als ihren eigenen Bedarf und die gewöhnliche Aus⸗ fuhr nach Westindien. Süd-Amerika und Kanada. Also nur aus den westlich dom Ohio gelegenen Staaten, mit ihren reichen Kornebenen, (Ohio, Michigan, Indiana, Illinois), könne bedeutende Zufuhr er⸗ wartet werden, wie die Lockung der hohen Preise sie vermöge, in ih⸗ rem eigenen Verbrauch und in der Viehmast etwas minder verschwen—⸗ derisch zu sein. Also nur wenn die Preise in Europa ferner steigen, sei auf jene Quellen zu rechnen. Dabei macht der Globe noch auf den Mangel an Schiffen und die um 100 bis 150 pCt. gegen vori⸗ ges Jahr gesteigerten Frachten aufmerksam. ö Lord J. Russell empfing gestern, da der Marquis Landsdowne durch Unwohlsein abgehalten war, eine Deputation aus Leeds, an deren Spitze der Lord⸗Mayor dieser Stadt und Herr E. Baines standen. Dieselbe überreichte ihm eine Petition und Beschlüsse einer . von Dissenter⸗Gemeinden gegen die Erziehungs— Maßregeln, welche die Regierung beabsichtigt; die Bittschrift trug über 25,060 Unterschriften. Auch stellte sie in der Audienz, die nah an eine Stunde währte, dem Minister die verschiedenen Einwürfe, sowohl gegen das Prinzip einer staatlichen Einmischung in das Unter de, . als auch gegen die Details der Regierungs-Pläne vor und überreichte schließlich dem Minister verschiedene Dokumente, deren e,, ung, er versprach. us Dublin erfährt man, daß der Strom der Auswanderung 8 und daß eine Menge Gutsbesitzer ihren Pächtern durch e , , Ueberfahrt und einer Geld- Unterstützung bei der t in Amerika zur Auswanderung behülflich sind. Ein dortiger Auswanderungs-Agent war von mehreren Gutsbesitzern beauftragt, die Ueberfahrt von etwa Soo0 Personen nach Kanada und den Ver=
einigten Staaten zu besorgen; diese sämmtlichen Leute er ͤ Zahrt und freie Kost, so wie bei 6. een g oder gr dle freie
Auf der im Bau begriffenen Liverpool ⸗Bury⸗Eisendahn sst am 23. März ein Viadukt von 21 Bogen eingestürzt, wovon die 6 letz⸗ ten vor kurzem fertig geworden worden waren. Kein Mensch ist dabei ver⸗ unglückt, weil heftiger NRegen das Arbeiten nicht eriaubté. Die Spau—
des zuerst brechenden Bogens war 35 Fuß, die der anderen 30 Zuß. Einer der Bogen war als schadhaft schon erkannt, und wenn der Regen nicht verhindert hätte, die bereits angeordneten Arbeiten zur Aushebung und zum Neubau desselben an demfelben Tage zu tref⸗ fen, würde das Unglüc vielleicht nicht erfolgt sein.
Die Re ierung hat auf eine Petition von Kaufleuten der City wegen Har , einer regelmäßigen Dampffchifffahrt von und nach Nem-Orleans die Antwort ertheilt, daß die Sache der Erwägung der Atmiralitãt anheimgegeben sei.
Der neue spanische Gesandte, Herr Pavier de Isturiz, ist hier
offen.
3. Actwonaire der Bank von England hielten gestern eine all⸗
] Fe inn, worin die Frage, ob für das am 5. April ab⸗ 6 Halbjahr außer der Dividende von 35 pCt. noch ein konus ven 1 pCt. bewilligt werden solle, mit großer Majorität bejahend entschieten wurde. Die Summe, welche durch Dividende und Bonus ditemal den Actionairen zufließt, beträgt 575,000 pn St.
trat neulich eine gur von 17 Mitgliedern der
zusammen, um * prüfen, ob die Münzen des
äßigen Gold⸗ und resp. Silbergehalt ha⸗
i des Geheimen⸗Raths waren gegenwärtig,
Kanzler hielt 8 Vereidigung der Jury eine kleine
Anrede an sie, worin er die eutsamkent und die Wichtigkeit einer
418
allgemeinen öffentlichen Ueberzeugung von dem richtigen Gehalte der Münzen in einem Handelsland, wie Großbritanien, 1. Aus den bei diesem Anlasse geschehenen amtlichen Angaben geht hervor, daß vom 13. Februar 1815 bis zum 13. Juli 1816 an Gold- und Silbermünzen für 7, 177,799 Pfd. St., und darunter für 947,034 Pfd. St. Silbergeld, geprägt wurde. Was den Gehalt der engli⸗ schen Münzen angeht, wie er amtlich festgestellt ist, so kommen auf ein Pfund von 12 linzen oder 5760 Gran in Gold 463 Sovereigns, bei einem inneren Gehalt von 22 Karat feinen Goldes und 2 Karat Legirung. Auf ein gleiches Pfund Silber kommen 66 Shillinge bei einem Gehalt von 114. Unzen feinen Silbers und Legirung.
s 1 elgien.
Brüssel, 29. März. Die Repräsentanten - Kammer hat sich
vorgestern, nachdem sie noch für das Departement der öffentlichen Ar—
beiten einen provisorischen Kredit von 1,000,783 Fr. bewilligt hatte,
bis zum 12. April vertagt. .
Der Moniteur bestätigt es, daß die Einnahme der Eisenbah— nen im Monat Februar die des Februar vorigen Jahres bebeutend überstiegen hat; dagegen steht sie hinter der Einnahme des Monats Jannar dieses Jahres, welche über eine Million betrug, zurück, wo⸗ für man hauptsächlich die Ursache in dem auf den verflossenen Mo⸗ not kommenden Ausfall von drei Tagen suchen muß, da drei Tage Einnahme sich im Durchschnitte auf 100,000 Fr. belaufen. Die Ein⸗ nahme des verflossenen Februar aber hat die desselben Monats im Jahre 1845 um 236,000 Fr. oder 34 pCt. und die Einnahme des Februar im Jahre 1846 um 138,009 Fr. oder um 175 pCt. über- stiegen. Letztere Zunahme aber kömmt ganz auf den Güter— Transport.
Eisenbahnen.
kb Prag, 27. März. Bei der wahren Sehnsucht, welche un— ser ganzes Land für die n , Eisenbahn Verbindung mit dem übrigen Deutschland hegte, und bei der Raschheit, mit welcher unsere Staatsbahnen bis dahin gefördert wurden, war es aufgefallen, daß im vorigen Sommer von der Prag-Dresdener Bahn blos die kleine Strecke von Prag bis Kraluz in der Länge von nur 3 Meilen in Angriff genommen und auch dieser Theil nicht mit der gewohnten Energie bearbeitet worden war. Mit um so größerer Freude vernimmt man jetzt, daß der Baron von Kübek der raschen Förderung dieses Baues fortwährend seine besondere Fürsorge gewidmet und kürzlich dessen Weiterführung in der Art abgeschlossen habe, daß der Unterbau von Prag bis Lobositz an der Elbe im Juni nächsten Jahres und von Lobositz bis zur sächsischen Gränze im Juli 1849, zu jener Zeit da⸗ her die ganze, ungefähr 19 Meilen lange Strecke von Prag bis zur Gränze vollendet sein müsse. Dieses Terrain ist zwar ein sehr kur zer, da 153 Meilen noch gar nicht in Angriff genommen sind, über— dies auch die auf dem linken Elbufer von Teischen bis zur Gränze vorhandenen Terrainsschwierigkeiten so groß und verschiedenartig sind, wie gewiß bei wenigen anderen europälschen Bahnen, wie dies schon der allgemeine Ueberblick jedem Besucher der sächsischen Schweiz zeigt. eg ehen aber von der Kürze der Zeit, so gilt es nicht blos, daß während derselben diese Riesenaufgabe, sondern auch wie sie gelöst werde, da bei einem großen Theil des zwischen dem Elbstrom rechts und mächtigen Felsgebirgen links eingeengten Bahnkörpers be— sonders gebieterische Rücksichten für die größte Solidität der Ausführung eintreten. In allen diesen Beziehungen gereicht es es daher zur großen Beruhigung, daß der Leiter unseres Eisenbahn— wesens diese schwierige Aufgabe in die Hände von Männern legte, deren bisherige Leistungen in der Ausführung eines großen Theils der Ferdinands-Nordbahn, der Staatsbahn zwischen Ollmütz und Prag, des hiesigen Bahnhofes, so wie des in der Ausführung be⸗ griffenen kolossalen Viadukts zur Ueberschreitung der hiesigen Vorstadt Karolinenthal und des Moldaustromes, die vollgültigsten Garantieen dafür bieten, daß sie das Vertrauen zu ihrer Umsicht und Thatkraft auch diesmal in jeder Beziehung rechtfertigen und die ihnen gestellte großartige Aufgabe in der bemessenen Zeit und in vollkommen entsprechender Art lösen werden. Da übrigens auch seitens der Königlich sächsischen Regie⸗ rung die bündigsten Zusicherungen vorliegen für die rasche Förderung der Strecke von Pirna bis zur Gränze, so darf mit aller Zuversicht auf die gänzliche Vollendung der Prag⸗-Dresdener Bahn schon im Laufe des Jahres 1849 gerechnet worden, so daß mit Anfang der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts die Schienenverbindung zwischen den adriatischen Ufern und jenen der Ost— und Nordsee vollendet und dadurch der mächtigste Schritt zur Verbrüderung so vieler Stämme des ge⸗ meinsamen deutschen Vaterlandes begonnen sein wird. Für die materiellen Zwecke wenigstens, die aber bald auch die Einigung auf geistigem Gebiete mächtig fördern wird.
Handels- und GBörsen Nachrichten. Berlin, 1. April. Course, anfangs steigend, schließen etwas flauer. Das Geschäft ziemlich lebhaft. Berliner Börse. Den 1. April 1847.
Pr. Cour.
Brief. Geld.
92 923 Url. FPotsd. Magdb. do. Prior. Oblig.
957 do. do. do. B. -St. E. Lt. A. u. B. EBonu-Köäöluer Esb. Er. -Schw.-Erb. E. do. do. Prior. Obl. Cöln-Minden. v. e. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Magd. Halbat. Eb. Med. Lpæ. Eisenb. Kur- u. Neum. do. do. do. Prior. Obl. Schlesische do. 3 Nie dersch.- Märk. do. v. Staat ga- do. Prioritüt rantirt. Lt. B. do. Prioritit Nied. Mr. Eb. Gold al mareo. — do. Priorität Friedriehsd'or. lob. Schles. E. L. A Aud. G dm. à 8 Tb. 2 115 40. Prior. Dis conto. do. Lt. B.
Rhein. Eisenb. do. Stamm-Prior. (voll einge ahli) 40. 40. Prior. Obl. do. v. Staat garant.
Pr. Cour. Rriet. Geld. Gem
928 —
925 — 1060 1073
Fonds. P Act ien.
St. Schuld- Seh. 35 Prämien- Scheme d. Seeh. à5) T. Kur- u. Neumärk. Sehuldversebr. Kerliner Stadi- Obligationen Westpr. Pfandbr. Groash. Pos. do. 40. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
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1 S8585111I11 C- SW-
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Actien. Bel. Anh. Lit. A. do. do. Prior. OvI. Berlin- Hamb.
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Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sg.. riet. Geld.
Anmsterdam ö ; 140 . do. ö . 1393 Ilauaburs 1502 149
6 20 793
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150 18; 794 — 1011 1017 — 998 — Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss, 100 Thlr. * 1. praeters -. n. dd. ..,... 190 n nn S6 166 ** Peterahburs 100 sRll. 3 Wochen 1093
Breslau
1093
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. März. Antwerpen, 27. März. zinel. — Neue Aul. 175.
Erank furt a. M., 29. Mur. 5H Yo Met. 1085. . Rau k-Actien p. ult. 1909. 1907. nayr. Nauk - Acüien 669 hr. Ilope S7 G. Stiegl. S7 3 G. Iui. bd 5. . Polu. 300 FI. g. Ur. do. Soo ELI. 793. 3.
HIL am burg, 30. Mürz. Nauk-Aetien 1590 Hnr. kußgl. Russ. 1061. 105.
Wien, 29. Mürz. 5594 Met. 1083. 495 do. 99). 3976 do. 71. Rank- Acuen 1594. Aul. de 1634 153. de 1839 119. Nordh. 177. Gloggn. 1202. Meil. 1083. ILicοru. 93. Lest. 985. KBäadw. —.
Niederl. wirkl. Sch. 58. 596 Span.
Meteorologische Beobachtungen.
Abend 10 br.
Nachmittag 2 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
1847. Naoh einmaliger NI är. Lusi druck Luftwaärme .... Thaupunkt....
Duuststtigung.
keobachtung.
332, os“ Par. 331, 18“ Par. 329. 63“ ker. Quell wärme 7 11. 4 5, 17 R. * 1,909 n. Fluasmärime 1,97 R. — 2,57 R. — O, 99 R. Hoden irie 2,0“ n. 52 poi. S0 pi. Auadünatung O, 00 Ib. halbheĩter. trüb. Niœedersehlas O, 076“ Rh. Wärme wechae! 4 5, 1 4 0, 4*
— 1,87 R. . . 71 pGα. W.
Schuee. . W. W. W. Wolkeuzuß ... — W. —
Tagesmittel: 331, os“ bar. .. 4 2,5“ n...
Nönigliche Schauspiele.
Freitag, 2. April. Keine Theater⸗Vorstellung.
Am Freitag ist das Billet⸗Verkaufs-Büreau geschlossen.
Sonnabend, 3. April. Im Opernhause. 40ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der 90ste Psalm, in Musik gesetzt vom Königl. Kammer- musikus Herrn Kelz, und Requiem von Mozart, ausgeführt von der Königl. Sängerin Dlle. Tuczek, der Dlle. Auguste Löwe, den Königl. Sängern Herren Mantius und Bötticher, den Mitgliedern der Königl. Kapelle und dem gesammten Chor-Personale des Königl. Theaters. Anfang 7 Uhr. .
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden klei— nen Opernhaus⸗Preisen verkauft, als:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 190 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran— ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 75 Sgr.; ein Billet in der Fremden⸗Loge 2 Rthlr.
Sonntag, 4. April. Im H ef. 41ste Abonnements⸗-Vor= stellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth. Musif von Halévy. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot⸗Garcia: Recha. Herr Kraus, als 9 angestelltes Mitglied: Eleazar, als Antrittsrolle. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern haus Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am⸗ phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden-Logen 3 Rthlr.
Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Sonnabend den 3Zten d. M., Mittags 2 Uhr, im Billet Verkaufs— Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer— den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf— bewahrt werden. .
Im Schauspielhause. 52ste Abonnements - Vorstellung: König Renné's Tochter, lyrisches Drama in 1 Akt, nach dem Dänischen des Henrik Hertz. Hierauf: Der alte Magister, Schauspiel in 3 Abthl., von R. Benedix. ;
Montag, 5. April. Im Opernhause. 42ste Abonnements⸗-Vor⸗ stellung: Das Tagebuch, Lustspiel in 2 Abthl.ͥ,‚, von Bauernfeld. (Mad. Grabowsky: Lucie Hierauf: Robert und Bertrand, panto⸗ mimisch-komisches Ballet in 2 Abthl., von Hoguet. Musik von H. Schmidt. Anfang 6 Uhr. . .
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus⸗— Preisen verkauft: .
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, o wie im Parterre, ⁊29 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den . 2 Rthlr. ; ö
Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, Jlolche bis Sonntag den 4. April, Mittags 2 Uhr, im Billet⸗VerkaufsBüreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft werden müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit aufbewahrt werden.
Im Schauspielhause. S3ste Abonnements Vorstellung : Eine Familie. Original⸗Schauspiel in 5 Abth. und einem Nachspiele, von Ch. Birch⸗Pfeiffer.
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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.
Beilage
Beilage zur Allgemeinen
419
Donnerstag den len April Abd
Zeitung.
Preußisch en
Inhalt. Frankreich. Paris. Die europäische Bevölkerung Algiers. — der Fregatte „Gloire“ in Macao. der Getraide - Unruhen. Schweiz. Kanton Waadt. Italien. Rom.
. Ankunft — Strafen und Urtheilssprüche in Folge
— Die Verfassung der freien Kirche. * m. Die Delegaten. — Der Geschäftsträger der Republik Geuador. — Gas Beleuchtung. — Eisenbahnen. — Die Censoren für 86 2 Der Eibgtoßhetzeg von Baden und der Prinz Oskar von . 9 1 esteiung der Journale von der Stempel Abgabe. — . 1. 3 21 des Königs durch den Kagiser Nikolaus. — Wit— . jie Säule im Dome zu Nola. — Turin. Erkrankung des panien. Schreiben aus Pßaris. (Die Maßregeln des Gener a , a zr, e, e,. . Maßtegeln des Generals Pa—⸗ , fn. in Catalonien; Ankunft der Infantin Luisa ic in Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Arten im preußischen Staate. — traide⸗ und Actienmarkt.)
ö 1. Preise der vier Haupt ⸗Getraide⸗ Schreiben aus Paris. (Fonds Ge
v rankh‚rcäich.
Paris, 27. März. Der Moniteur algerien giebt folgende Uebersicht des europãischen Bevölkerungsstandes in Algier am Schlusse des Jahres 1816 Die Küstendistrikte haben eine europäische Bevölterung. von 107,108 Seelen, hiervon sind 17,271 Franzosen, 31, 528 Spanier, MI l0 Engländer und Malteser, 81735 Italiener und 5385 Deutsche. Der Rest besteht aus fleinen 2 heilen aller anderen Nationen. Von dieser Ve völlerung ist nur ein Drittel produktiv; eigentliche Ackerbauer⸗Fami lien zählt man nur 1000; alle anderen wohnen n den Städten und treiben Handel, Gewerbe u. s. w. Die Bevölkerung europäischer Abkunst in den inneren Distrikten beträgt 18,923 Seelen, worunter 12, 3369 Franzosen; die Totalsumme der europäischen Berxölkerung Al⸗ giers beträgt also 127.083 Seelen, wovon ungefähr nur 13,000) ackerbauende Nolonisten sind; wenig genug nach siebzehn Jahren.
Tie Fregatte „Gloire“ von 5G Kanonen, befehligt vom Capi tain Lapierre, welcher den Admiral Cecille im Kommando der fran zösischen Station ablösen soll, ist am 26. Januar zu Macao ange kommen. Er hatte den Admiral verfehlt, der ihn zu Manilla er wartete, wodurch dessen Rückehr etwas verzögert werden dürfte.
Am 20sten d. fand in Chateauroux die öffentliche Ausstellung der wegen der Getraide- Unruhen von Buzandais zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilten Arrony, Brillant? Gobcau Billaut und Nouet Bezard statt, die keine Appellation ergriffen hatten. Die zum Tode Verurtheilten sahen der Entscheidung des Cassationshofes liber ihre Appellation und der des Königs über ihr Gnadengesuch entge⸗ gen. Vie von einigen Blättern gegebene Nachricht, die Minister hät⸗ ten darüber berathen und die Vollstreckung des Todes - Urtheils be— schlossen, war unbegründet; ehe das Urthesl des Cassationshofes, als letzte Rechts- Instanz, nicht gesprochen ist, hat die ad ministr ati de Be⸗ hörde mit dieser Angelegenheit nich' zu thun. Vor den Assisen des FMle. und Vilaine Departements würden drei Tage nach einander die Verhandlungen über 63 wegen Theilnahme an den zu Rennes am 9. und 10. Januar vorgefallenen Tumulten und Getraide⸗Plünderun⸗ gen angeklagten Personen gepflogen. Es befanden sich darunter auch mehrere Frauen. Die Geschworenen erkannten 49 als nicht schuldig; Bie übrigen würben nach erfolgter Schuldigerklärung zu hehe e ß; strafen von 3 Monaten bis zu 3 Jahren verurtheilt. ;
Schweiz.
Kanton Waadt. (Eidg. Ztg.) Als ein großer Theil der waadtländer Geistlichen auf ihre Stellen und Besoldung Verzicht leisteten, um die kirchliche Freiheit, die sie für ernstlich bedroht er⸗ kannten, zu retten, wurde auch die Einleitung zur Bildung einer „freien Kirche“ getroffen. Es bildeten sich über 30 Gemeinden — gegenwärtig sind es deren 35 — welche zu derselben hielten. Es wurde eine Synode theils aus Geistlichen, theils aus abgeordneten Laien zusammengesetzt und von ihr, als einer „konstituirenden Synode“, die neue Verfassung der freien Kirche berathen und vorläufig festge— stellt. Der Entwurf war von einer Kommission, bestehend aus den Herren Vinet und Chappuis, Professoren der Theologie, Thomas Descombaz, Baup und Germond, Pfarrern, Ed. Chavannes, Golas und Riviers, weltlichen Mitgliedern, bearbeitet. Die Synode, welche vom 23. Februar 1817 an zu Lausanne versammelt war und aus 82 Personen (12 Geistlichen und 19 Weltlichen) bestand, berieth den Entwurf ausführlich. Am 12. März 1847 nahm sie denselben an unter Vorbehalt der Zustimmung der Kirchgemeinden, welche sich zu der freien Kirche halten.
Die Grundzüge dieser Verfassung bestehen in Folgendem:
Die „freie evangelische Kirche“ schließt sich an die apoͤstolische Kirche, an die christlichen Kirchen aller Zeiten, insbesondere an die evangelischen Kirchen an, die im 16ten Jahrhundert ihren Glauben in so bewunderns— würdiger Eintracht in ihren sombolischen Büchern und namentlich in dem helvetischen Bekenntniß ausgesprochen haben. Sie wird daher mit den ühri— gen Kirchen, welche denselben Glauben bekennen, brüderliches Einverständ— niß zu pflegen suchen. Wer nach empfangener Taufe und Confirmation ihr freiwillig beitritt, gehört ihr zu. .
Zur Kirchen-Regierung dienen folgende Organe:
1) Die einzelnen Kirchgemeinden, welche ihre Aeltesten und ihre Abgeordneten zur Synode wählen, bei der Bestellung des Pfarr— Amtes mitwirken, bei der jährlichen Berichterstattung der Kirchen-Vorsteher— schaft ihre Wünsche zu eröffnen haben und über die Kirchen-Verfassung ab— stimmen, bestehen aus allen Männern, welche zu der Kirche gehören und über 21 Jahre alt sind. —
2) Jede Gemeinde (Kirche) hat eine Kirchen-Porsteherschaft (Kirch en— nath), bestehend aus dem oder den Pfarrern dieser Kirche und den Kir— chenältesten (les anciens), die wenigstens auf 6 Jahre aus den Gliedern der Kirche gewählt werden, welche durch Frömmigkeit, ein rein christliches Leben und Erfahrung empfehlenswerth sind. Sie werden feierlich in ihr lirchliches Amt eingesetzt. Die Kirchenräthe sorgen in Gemeinschaft mit den Pfarrern für die geistlichen Bedürfnisse der Kirche, für Arme und Kranke, nehmen die neuen Mitglieder auf, sie sind bei der Confirmation thätig, sor⸗
en für Stunde und Ort des Gottesdienstes, für die Ordnung der Ver— ammlungen, wirken bei dem Nachtmahl mit, haben bei der Wahl der Pfar⸗ rer eine Einwirkung, ernennen Helfer und Helferinnen zur Beihülfe des
sarrers bei der Besorgung von Armen und Kranken, können Tettoren und Borsänger bestellen. Wo es dessen bedarf, errichten sie Schulen für den Unterricht der Jugend werwalten das Kirchenvermögen, die Vergabungen und Beisteuern zi religiösem Zweck, halten die Sittenzucht aufrecht und entscheiden in Dis iplinarfallen, berufen die Kirchgemeinde, wo sie es zweck 1 deren Rath zu vernehmen, und erstatten derselben alljabrlich ericht. 2 35 ie ,,,, Festeht aus Geist lichen und Aeltesten. Es ehören in diese i e Pfarrer der Gemeinden; überdies treten hinzu die lbgeorbneten den Kirchgemeinden. Jede Kirchgemeinde wahlt mn n. Zabl ö ein n 2. dre ee n r. Dienern des göttlichen Wortes Top= e le Abgeondnele, arrer hat. Sie wer zwei Jahre erwählt. Die Spnode versammelt sich an d n , , Sie beräth über die gemeinsamen Interessen der freien Kirche, sie sor fur die Redackien der sül Len Gottesdienst und ben religibsen lle a ht —
zelnen Kirchgemeinden; sie bestimmt die religiösen Festtage, sorgt und be⸗ stimmt über die theologischen Studien, besorgt die Aufnahme der Geistlichen in das Ministerium des göttlichen Wortes, führt das Register der Geist⸗ lichen und Kandidaten der freien Kirche, aus welcher die Pfarrer gewählt werden, kann auch Geistliche aufnehmen, welche in anderen Kirchen die Auf⸗ legung der Hände empfangen haben, aber nur nach Prüfung über Glauben und Leben ur. Geistlichen. Sie verwalfet das cen— trale Kirchengut, aus dem für die allgemeinen Bedürfnisse und den Unterhalt der Pfarrer zu sorgen ist und auch die Schulen, welche die freie Kirche stiftet, unterstützt werben können. Sie übt eine Ober-Aufsicht aus über Geistliche, Aelteste und Gemeinden, nimmt neue Kirchen auf, unter— hält die Verbindung mit auswärtigen Kirchen, beräth die Kirchen-Verfassung und bestimmt dieselbe, unter Vorbehalt der Zustimmung der Gemeinden. Wenn sie gemeinsame Verordnungen erläßt und es sich um Dinge handelt, die nicht durch bestimmte Vorschriften der heiligen Schrift geordnet sind, so soll sie mit Sorgfalt sich alles dessen enthalten, was die Gewissen stören und Spaltungen erzeugen könnte.
M Die Spnode überträgt einzelne ihrer Functionen an besondere Kemmissionen, die in der gwischenzeit die Geschäfte leiten. Die wich ligsten sind: die Sonodal-Kommission, die Kommission für Ver— breitung des Evangeliums, die Kommission für den Unterricht, die Kommission für die Finanzen und eine Kommission für die Kirchen? zucht. Die Kommissionen werden von der Sonode aus oder außer ihrer Mitte je für zwei Jahre bestellt und erhalten die nöthigen Aufträge und Vollmachten von der Synode.
Um in das Ministerium des göttlichen Wortes aufgenommen zu wer— den, sind ein Alter von mindestens 23 Jahren, die nöthigen Gaben für die Ausübung dieses Dienstes, unbescholtene Sitten, anerfannte theologische Studien und eine herzliche Zustimmung zu den Lehren und Institutionen der freien Kirche erforderlich. Die Kandidaten empfangen nach vorheriger
rüfung durch die Synodal-Kommission die Einweihung in das Amt durch Auflegung der Hände in Gegenwart von Geistlichen und Aeltesten in der Kirche, wenn sie in aktiven Dienst treten. Die Wahl der Pfarrer geschieht durch die Kirch⸗Gemeinde auf einfachen Vorschlag der Kirchen Vorsteher⸗ schaft (des Kirchenraths der Gemeinde). Verwirst die Gemeinde den Vor schlag, so macht die Vorsteherschast einen neuen Vorschlag. Die Gemeinde kann aber auch auf die Wahl verzichten und die Synodal— Kommission er suchen, daß sie einen Pfarrer bestelle. KLinsichtlich der Kirchenzucht gelten folgende Grundsätze: Damit die— selbe heilsam sei, soll sie von dem Charakter der christlichen Liebe beseelt sein und sich innerhalb der Schranken gemüthlicher Einwirkung und des göttlichen Wortes halten. Den Pfarrei zunächst steht es zu, über die Glieder der Kirche zu wachen, zu erinnern, zu mahnen, zurecht zu weisen mit Sauftmuth und Vernunft. In schweren Fällen, wie bei öffentlichem Skandal, unterstützen die Aeltesten den Pfarrer. Wenn alle Mittel der Ermahnung an der , . Verstocktheit eines offenbaren Sünders scheitern, so wird die Kirchen-Vorsteherschaft diejenigen Maßregeln ergreifen, zu welchen sie nach sorgfältiger Erwägung des göttlichen Wortes durch die— ses berechtigt und veranlaßt wird (Ercommunication).
Die Spvnode übt die Ober-Aufsicht über die sämmtlichen kirchlichen Beamten. Die Disziplinarstrafen sind: 1) Zuspruch (Censur) im Stillen, 2) Zuspruch von der Sonode, 3) Entsetzung. Keiner Klage darf Folge ge? geben werden, wenn sie nicht vor einigen Zeugen bekräftigt wird. Ee Fälle, in denen diese Kirchenzucht eintritt, sind: 1) grobe Nachlässigkeit in Erfüllung ihrer Pflichten; 2) ein Betragen, welches mit den Functionen, die ihnen obliegen, im Widerspruch stehtz 3) Unterricht und Bekenntniß, welche dem Evangelium zuwiderlaufen. Die Synode ist berechtigt, abge⸗ setzte Diener der Kirche wieder zu rehabilitiren, wenn sie das Vertrauen ker Kirche wieder verdient haben werden. Erheben sich in einer Kirchgemeinte schwere Unordnungen, welche weder die Vorsteherschaft noch die Gemeinde zu beseitigen vermag, so verfügt die Synode das Nöthige.
tal in m.
Nom, 13. März. (A. 3.) Der Kardinal Ugolini, bisheriger Delegat von Ferrara, ist hier angekommen, ohne daß man mit Be— stimmtheit sagen könnte, wer zu seinem Nachfolger ernannt werden dürfte, Auch heißt es, der Mons. Bofondi verlange, von Ravenna zurückberufen zu werden. Daß die Stellung der Legaten und Prole— gaten unter den jetzigen Verhältnissen immer schwieriger werde, leuch— tet auch daraus hervor, daß selbst der Marchese Paolucci de' Cal boli, außerordentlicher Prolegat von Forli, seine Entlassung eingereicht hat, die indessen von der Regierung nicht angenommen 1 , . Am 11ten d. M. hatte der Marchese Lörenzana die Ehre, Se. Heiligkeit in einer feierlichen Audienz im Namen des Präsidenten der Republik Ecuador zu seiner Thronbesteigung zu beglückwünschen. Spa ter übergab dieser Diplomat dem Kardinal Staatssecretair sein Be glaubigungs⸗Schreiben als Geschäftsführer dieser Republik beim hei ligen Stuhl. .
— Der Iardinal Aniat hat als Legat von Bologna angeordnet, daß Jedermann in dieser Legation seinen Vorrath von Korn genau anzugeben hat, unter Androhung im, Unterlassungsfalle die Vorräthe unter die Armen vertheilen zu lassen. Es werden nun bewegliche Nolonnen in den Provinzen errichtet, um den Verkauf und die Ver sendung des Korns im Inlande zu beschützen. Damit das Militair in den Städten nicht zu sehr vermindert wird, sind die Trupe ausi liarie, eine Art Landwehr, einberufen.
Durch den General-Präfekten der Straßen- und Wasserbauten, Nardinal Massimo, ist nun eine Konkurrenz zur Einführung der Gas beleuchtung von Rom ausgeschrieben, worüber die Bedingungen in seinem Büreau einzusehen sind. Dagegen ist über die Eisenbahnen noch immer nichts eutschieden, da alle vorgelegten Pläne mit den schönsten Versprechungen ohne wirkliche Mittel sind ünd die Unter nehmer erst Geld suchen wollen, wenn sie die Konzession erhalten haben.
Die Censoren für Rom sind, außer dem Maestro del Sacro Palazzo, als Präsidenten, der Abbate A. Coppi, Verfasser der ita lienischen Annalen; Professor Betti, beständiger Serretair von S. Luca; Advokat Vannutelli und der Marchese Antici.
Rom, 20. März. Der Erbgroßherzog von Baden hat gestern früh mit Gefolge Rom verlassen und seinen Weg über Florenz nach Deutschland eingeschlagen. Der Aufenthalt dieses Prinzen in Italien soll sich sehr wohlthätig auf dessen Gesundheit geäußert haben.
Der Prinz Oskar von Schweden, welcher heute dem heiligen Vater seinen Abschiedsbesuch abstattete, wird morgen abreisen, um sich noch in Florenz einige Tage aufhalten zu können, bevor er in Livorno, oder Genua sich wieder einschifft, von wo er einen Besuch in Toulon zu machen gedenkt.
Auf den 22sten d. ist das Kardinals-Kollegium als Konsistorium zusammenberufen, in welchem diesmal blos . für die katholi⸗ sche Christenheit vom heiligen Vater konsekrirt werden.
Die hiesigen Journalisten haben von der Regierung die Vergün⸗ stigung erlangt, für das laufende Jahr von der Stempelabgabe' be—= freit zu bleiben, indem sie sonst den eingegangenen Verbindlichteiten gegen ihre Abonnenten unmöglich nachkommen können. Diese Stem⸗ pelabgabe trifft übrigens nur diejenigen Blätter, welche Anzeigen auf⸗ nehmen, und ist bereits eine Verordnung vom Jahre 1829. ge rein wissenschaftlichen Blätter oder Zeitschriften sind damit verschont. Das Blatt il Contemporaneo, welches zwei Aufsätze ohne Censur⸗ bewilligung in seiner letzten Nummer abgedruckt hatte, hätte fast sein
stimmten Bischer, darf dieselben aber nur empfehlen gegenüber den ein=
zeitliches Ende gefunden, wenn sich nicht ein hochgestellter Beschützer
desselben ins Mittel gelegt. Es soll mit einem derben Verwei
wie man sagt, für diesesmal mit einer Geldbuße K . Das Blatt kann heute wegen dieses Vorfalls nicht erscheinen soll aber am 22sten d. ausgegeben werden. ö
Neapel, 17. März. (A. 3.) Eine ganz kürzlich aufs freund- lichste wiederholte Einladung des Kaisers von 1 n von Neapel, ihn in St. Petersburg zu besuchen, giebt aufs neue Veranlassung, von einer größeren Reise des Königs und der Königin nach Wien und so weiter zu reden. Da man jedoch weiß, wie gern der König seine Reisepläne geheim hält und damit seine nch en Umgebungen zu überraschen pflegt, so begnügt man sich, vorläufig nur von einer Reise nach Rom gleich nach Ostern als von einer be? reits beschlossenen Sache zu sprechen.
Man spricht hier abermals von einem Besuche des Infanten Don Enrique in Neapel und bringt Heiraths⸗Projekte damit in Ver⸗ i en. welche keinesweges den Beifall des jungen Fürsten zu haben cheinen.
Der mittlere Grad der Temperatur, welcher die Vegetation um Neapel so reich und mannichfaltig machte, scheint uns anz verloren gegangen, und Gärten- und Villenbesitzer blicken mit Betrlibniß auf die Blumen- und Pflanzen-Verluste des noch immer nicht abgelau⸗ fenen Winters hin. Besonders litten Camellien, Hortensien, Aga⸗ ven, Passifloren, Magnolien, Akazien ꝛc.,, auch den Limonen und Orangen, so wie der Myrthe und dem Lorbeer, sieht man die Spuren überstandenen Frostes an. Der Oelbaum hat viele Blätter verloren und nimmt sich in solcher Nacktheit sehr häßlich aus. Die Saison der Mandel-, der Pfirsich und Aprikosen-Blüthe kürzten Nordwinde und Regengüsse, und nur an sonnigen und sehr geschützten Punkten bedeckte sich der Rasen mit Frühlings- Blumen. . Laubholz steht erstarrt da, und nur die Haselnußstauden wagen, ein wenig Grün herauszusenden. Für die Saaten jedoch soll der kalte nasse Winter sehr günstig gewesen sein. Man zählte bis jetzt nur fünf warme Vorfrühlings⸗Tage.
Im Dom zu Nola, welches mittelst der Eisenbahn jetzt in einer Stunde zu erreichen ist, hat Herr Scipio Volpicella die interessante Säule entdeckt, welche Robert von Anjou zur Feier des Zusammen⸗ trefföns mit Andreas von Ungarn (1333) anfertigen ließ. Die Slulptur dieser Säule muß, um mit Vasari zu reden, für die da⸗ malige Zeit eine opera miracolosa gewesen sein. Höchst wahrschein—⸗ lich sind die allegorischen Basreliefs eine geistreiche Erfindung Petrar—⸗ ca's, welcher 1341 und 1343 in Neapel verweilte, und Masaccio der Jüngere ist der Künstler.
Turin, 18. März. Der König ist seit einigen Tagen ziemlich schwer erkrankt. Gestern sahen sich die Aerzte veranlaßt, zweimal die Anlegung von Blutegeln zu verordnen. Heute, da es noch schlim—
mer geworden, wurde ein starker Aderlaß nothwendig erachtet. Die Mitglieder des diplomatischen Corps begaben sich nach dem Schlosse, um sich nach dem Gesundheitszustand des Königs zu erkundigen.
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Paris, 28. März. Wir vernehmen durch Briefe von der catalonischen Gränze vom 23sten, daß der neue General ⸗Capitain Pavia von Catalonien burch Begnadigung der fünf gefangenen Kar⸗ listen, denen er die Tobesstrafe in zehnjährige Galeerenstrafe umwan— delte, einen sehr günstigen Eindruck allgemein hervorgebracht hat. Bisher hatte man die Todesstrafe wahrhaft im Uebermaße in Catalonien ange⸗ wendet, ohne Erzielung eines anderen Resultats als unnützen Blut⸗ vergießens. Der General Pavia hat durch sein Verfahren die Hoff⸗ nungen der Freunde bes Friedens und eines wahrhaft constitutionel⸗ len Systems wieder aufgerichtet. Zu allen Zeiten haben die Kar— listen für den Erfolg ihrer Sache mehr gefürchtet von einem milden und aufgellärten als von einem unerbittlichen Chef ihrer Gegner; dean sie wissen recht gut, daß die Furcht vor dem Tode der letzte Beweggrund ist, der einen Catalonier zur Niederlegung der Waffen vermögen könnte. General Pavia scheint die Ansichten des Barons de Meer (früheren General- Capitains des Fürstenthums), unter welchem er sich herangebildet hat, zu theilen, und es ist allgemein bekannt, welch' großen moralischen Einfluß Baron de Meer auf die öffentliche Meinung in Catalonien besessen hat.
Auf den 25sten erwartete man zu Barcelona die beiden Dampf— schiffe „Blasco de Garay“ und „Volcano“ mit dem dritten Bataillon des Infanterie Regiments „del Rey.“ Man sieht daraus, wie schnell diese Schiffe ihre Fahrten zurücklegen, da sie erst am 18ten von Bar«— celong nach Cadir abgefahren waren. Man hat zu Barcelona eine polizeiliche Weisung veröffentlicht, wodurch die Einwohner bei einer Geldhuste von 20 Realen angehalten werden, der Behörden Anzeige zu erstatten von den Fremden, die sie bei sich aufnehmen. Auch hier bemerkt man also eine andere Stufenleiter in den angedrohten Stra= fen, die gewiß mehr Wirtsamkeit haben werden, als die beim gering- sten Aulaß vom General Breton angedrohten Todesstrasen. Neben den Karlisten beginnen auch die berüchtigten Banden der Trabucaires sich wieder in Catalonien zu zeigen. eier h sind sechzehn solcher Banditen in einem Dorfe in ein Haus eingedrungen und haben es rein ausgeplündert. Nicht zufrieden damst, er— mordeten sie auch einen Bauern. Die Dorf- Einwohner lie sen zusammen auf das Ertönen der Sturmglocke; allein die Banditen hatten inzwischen bereits das Weite gesucht und wurden nicht mehr erreicht. Endlich scheint die Behörde auch die Nothwenbigteit ber schärssten Ueberwachung der Küste, besonbers ba, wo bie . der Berge von Hoch -Catalonien sich bis ans Meer erstrect, begriffen zu haben; eine fliegende Kolonne ist speziell mit unaufhörlicher Burch streifung des Vistrikts zwischen Llanos und Callela beauftragt worben. General Enna war nach einem langen und beschwerlichen Marsch nahe daran, die Bande Mosen-Benets in einem Bauernhöfe Namens Vilaurosa zu fangen. Aber eine ausgestellte Schilbwache berselben machte noch zur rechten Zeit Lärm, und bie Banbe lonnte so fu der Eil noch in entgegengesctzter Nichtung entfliehtn. Won sbrens Albig hatten sie, wahrschelnlich aus Bescrgniß, verrathfusn zu werbestz wel Na ichn und die Besitzer des Hofes niedergemacht. Man arbestet egenmwar ig an der Befestigung von Cervera, um 6 füunstis vol ein m Hande streiche sicher zu stellen. Die Arbesten werden ehr 46 14 = trieben. Nähme der Krieg wieber eine so— einstls Gestalt an. Mein n. , r, Gerberg eine sehr wöchtige milltalrisch zur Zeit Cabrera's, so könnte Cerher— z . ö) —
ische Pon n Außer ben Neffen Lristand 's, der strategische Position werden. n Ta, e d zu Tarrasa gefallen ist, spricht mall Auch Lol kent obe einge mite
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