wobei die menschenfreundliche Liberalität des Fürsten augenscheinlich mehr den Verdienst der Arbeiter, als einen befonders reellen Nutzen seines Eigenthums berüdsichtigt.“
Frankreich.
Paris, 3. April. Der Infant Don Enrique war am Sonn- abend von Toulon in Marseille angekommen, um sich einige Tage in dieser Stadt aufzuhalten, zu welchem Zweck er im Hotel Beauveau auf, eine Woche eine Wohnung gemiethck. hatte; am Sonnabend aber erhielt er den Befehl, . reich 6 zu verlassen und sich nach Neapel zu begeben, und am Sonntag Morgen reiste er wieder von Marseille ab. Der Courrier de Marseille, der dies meldet, i,, , eine raphische Depesche aus Paris eingegan f , , r,. ie Herzogi ontpensier guter H ö 9 eden , drid begeben, um als fünftige Thronerbin dort ihre Niederkunft zu halten. Nach anderen Blättern hätte der König befohlen, daß die Herzogin ihr Wochenbett zu St. Cloud abhalten solle. ̃ .
lleber das neue spanische Ministerium bemerkt Galignani's Messenger: „Die Puritaner der spanischen Deputirten Kammer (denen drei der neuen Minister angehören) gehören eigentlich zur Partei der Moderados, den Progressisten gegenüber, und eben so wie die Partei in der französischen Deputirten- Kammer, welche die der ,, . Konservativen genannt wird, so haben auch
jene bei jeder bedeutenden Gelegenheit mit der konservativen Majorität
gestimmt, unterscheiden sich aber in manchen Punkten von den Konserva⸗
twwen und scheinen eine Mitte zwischen ihnen und den Progressisten zu bilden.
Sie waren ursprünglich gegen die Montpensier⸗Heirath, weil dieselbe
dazu geeignet wäre, den Einfluß der französischen Partei in Spanien
zu verstärken, und sie zeigten eben so eine Abneigung egen alle
extreme Regierungsmaßregeln wie den Wunsch nach end nsf Re⸗
formen. Ihre Zahl in der spanischen Deputirten⸗ Kammer ist
verhältnißmäßig vielleicht der Zahl der progressistischen Kon⸗ servativen der französischen Deputirten⸗Kammer gleich, aber ihre
Bedeutung als eine dritte Partei ist größer, weil die Pro⸗
gressisten selbst eine, ansehnliche Minorität bilden, so daß, wenn die
Puritaner ihr Gewicht in die progressistische Wagschale würfen, es einem rein fonservativen Ministerium sehr schwer sein würde, sich
einer hinreichenden Majorität zu versichern. Es scheint übrigens,
daß dieser neueste Ministerwechsel sich in seinem Charakter von den zahlreichen früheren Kabinets Veränderungen dadurch unterscheidet, daß die Mitglieder des letzten Kabiners nach mehreren ver— geblichen Bemühungen, die Königin zur Genehmigung ihrer Maßregeln zu, bewegen, wirklich verabschiedet wurden. Naktür=
lich ist es für jetzt noch unmöglich, über die Stärke des neuen Mi—
nisteriums in der Kammer etwas Sicheres vorherzusagen. Man muß
sehen, ob der . desselben, welcher aus den bisher so genannten
ministeriellen Konservativen besteht, im Stande sein wird, über die Stim⸗
men aller ihrer früheren Kollegen zu gebieten, oder ob sie genöthigt sein
werden, sich durch die Stimmen der Progressisten zu verstärken. Die Wahr⸗
scheinlichkeit ist für eine nur kurze Vauer des neuen Kabinets und
für das Ausgehen des parlamentarischen Kampfes in den Sieg der
konservativen Partei, in welchem Fall ein neues, dem des General
Narvaez ähnliches, allen Zugeständnissen widerstrebendes Mini—
sterium wird gebildet werden; oder es müßten die Puri⸗
taner sich mit den Progressisten vereinlgen und dadurch die Bildung eines rein progressistischen Kabinets möglich werden. So wie übrigens bei jedem politischen Ereigniß, dessen Schau⸗ platz Spanien seit einigen Jahren war, und das von der Art schien, den französischen Einfluß zu fördern, die englischen Blätter nicht er⸗ mangelten, die Veränderung jedesmal der bireften Einmischung des französischen Botschafters zuzuschreiben, eben so wird jetzt, wo ein Er⸗ eigniß , das der sogenannten französischen Partei ent= gegen zu sein scheint, dasselbe von den pariser Blättern (namentlich
von der Presse, dem National, dem Siecle und der Union
e m teh den Intriguen des britischen Botschafters beige—
messen.“
Für, das erste Bank⸗Vierteljahr, daß mit dem 25. März schließt, ergiebt sich, daß die Bank 79,535, 8s1ͤ5 Frs. baar Vorräthe hatte. „Die bemerkenswertheste n e, in dem Bank-⸗Bericht“, sagt das Journal des Deébats, „ist eine ziemlich ansehnliche Vermehrung der Baarvorräthe. Seit dem 1. Januar hatte die Bank im Durch? schnitt nur 67 Millionen in Kasse gehabt; diese Summe ist jetzt auf 80 gestiegen. Außerdem hat sie für 35 Millionen in ihren Com⸗ koirs, Auf die 8 Millionen kommen 9 in Barren, die sich haupt⸗ sächlich zu London befinden. Die Masse der im Umlauf befindlichen Billets beträgt 249 Millionen; im ersten Trimester des Jahres be—⸗ lief sie sich durchschnittlich auf 256 Millionen. Der Platz ist also sehr we⸗ 1 überfüllt, denn im Jahre 1845 war das Minimum derselben 247 und das Maximum 239, im Jahre 1846 letzteres sogar 311 Millio—⸗ nen. Im Portefeuille der Bank befinden sich für 179 Millionen zu Paris diskontirte Effekten und für 75 Millionen von ihren Comtoirs diskontirte. Im Jahre 1815 war der Duichschnitts Betrag solcher e e. zu Paris 124, im Jahre 1816 aber 152 Millionen.! Die 33 2 r. Contos betragen 53 Millionen, ihr Durch⸗
rimester war 60. In dem laufenden Conto des Schatzes
440
ist die Verminderung stärker, nämlich von 40 auf 24 Millionen; sie erklärt sich aber . natürlich aus der Zahlung des Renten-Se⸗ mesters. Die Veröffentlichung des Bank⸗ Enn hat stets den Vortheil, daß üble Gerüchke dadurch zerstreut werden. Gefsetzt, die Lage der Bank wäre jemals kritisch, wovon sie jetzt weit entfernt ist, so, würde doch immer etwas davon ins Publikum dringen und Bosheit oder 8 n ons uch sih dessen bemächtigen, um 65 ebertreibun arm zu erregen. Also würde selbst in diesem Fall die Oeffentlichkeit nützlich sein, statt zu schaden. Die Bank thäte gut, wenigstens so lange die Umstände dieselben bleiben, sich nicht an den Buch⸗ staben des Gesetzes vom 30. Juni 1840 zu halten, der ihr nur alle 3 Monate einmal eine Veröffentlichung vorschreibt. Die englische Bank, deren Erfahrung wohl zu benutzen ist, veröffentlicht regelmäßig jede Woche in der London Gazette ihren Status. Es wäre zu wünschen, daß die Bank von Frankreich dasselbe thäte. Sie kann nur dabei gewin⸗ nen, wenn sie so unter dem Publikum größeres Vertrauen zu ihren Geschäften verbreitet.“
Die Patrie sagt, daß alle General-Einnehmer nach Paris beschie⸗ den seien, um aus der Verlegenheit, in der man sich besinde, zu hel⸗ fen. Der Plan, den Zinsfuß der Königlichen Billets auf 4 pCt. zu heben, habe wenig Erfolg gehabt, und da in Folge der Landes⸗-Ver⸗ hältnisse alle Einnahmen sich gemindert, so nehme man die Einneh— mer in Anspruch und fordere von ihnen, daß sie je nach ihren Mit⸗ teln dem Schatze zu Hülfe kämen. Bei Manchem fehle es aber an Mitteln dazu, indem sie ihre Stellung nicht ihrem Vermögen, son⸗ dern politischen Einflüssen zu danken hätten, bei Anderen aber fehle es an gutem Willen, sich zu einem gezwungenen Anlehen zu verstehen. Der Moniteur enthält eine Uebersicht des jetzigen Standes der Getraidepreise in Frankreich. Nach derselben kostet das Hektoliter Weizen: 1) Im Nordwesten 32 Fr. 21 Cent.; 2) im Südwesten 32 Fr. 26 Cent.; 3) im Süden 34 Fr. 59 Cent.; 4) im Westen 35 Fr. 51 Cent.; 5) im Südosten 37 Fr. 72 Cent.; 6) im Norden 38 Fr. 50 Cent.; 7) im Nordosten 39 Fr. 70 Cent.; 8) im Osten 44 Fr. 70 Cent. Auf dem pariser Markt dauert das Sinken des 3 und Getraidepreises fort; der Preis des vorgestern verkauften Mehls entspricht nur noch einer Brodkare von 55 Centimen auf das Kilogramm, was auf ein Brod von 4 Pfund, dem gewöhnlichen Ge⸗ wicht, eine Preis Verminderung von 14 Centimen (etwas über 1 Sgr.) ausmachen würde. Das Journal des Débats bemerkt, daß am 15. März zu Odessa und in den anderen Häfen des Schwarzen Meeres 3, 127,620 Hektoliter Getraide lagen, wozu man noch 700, 600 Hektoliter rechnen könne, die zu Konstantinopel und in anderen Hä—= fen bereit lägen. Außer diesen großen Vorräthen seien aus Süd— Rußland noch starke Zuführen zu erwarten. Von den Vereinigten Staaten sei auf fast gleichen Ueberfluß zu rechnen, und von der Ost⸗ see aus würden auch bald die Zusuhren beginnen; Getraide sei genug vorhanden, es würde aber ziemlich Zeit bedürfen, ehe es hier an' kommen könne.
Eine von der Ackerbau-Gesellschaft in Lyon ernannte Kommission zur Feststellung der Aussichten für die nächste Aerndte hat in ihrem Bericht folgende Resultate bekannt gemacht: 1) Die Aussaaten ' sind überall vollkommen gut ausgefallen; 2) der strenge Winter hat der Winter⸗Aussaat nur auf einigen kalten, lehmigen und feuchten Grund— stücken geschadet, einige davon müssen im Frühjahre neu besäet wer— den; Y) selbst die frühzeitigsten Aussaaten haben starke und dichte Halme geliefert; 4) die kurz vor den Frösten gemachte Aussaat war durch die Nordwinde fast ganz verschwunden, nach dem Frühlings⸗ regen entwickelt sie sich jedoch rasch; 5) alle Ackerbauer rechnen dar⸗ auf, daß der strenge Winter den größten Theil der schädlichen In⸗ sekten, die im vergangenen Jahre 8 diel zerstörten, vernichtet hat. Die Schlußfolge des Jommissions⸗-Berichtes ist, daß sich, falls nicht ungewöhnliche Ereignisse eintreten, auf eine gute Aerndte rechnen lasse.
Das Fournal des Débats wünscht bekanntlich die Zollfrei⸗ heit auf Vieh und gesalzenes Fleisch ausgedehnt zu sehen. Zur Un⸗ terstützung dieser Ansicht führt es an, was von dem ausgezeichneten Chemiker Payen und einem großen Gutsbesitzer und Eisenhämmer⸗ Besitzer zu Gunsten der Fleischnahrung zur Kräftigung der arbeiten den Bevölkerung gesagt worden. Herr Payen habé namlich den Satz aufgestellt, daß z Pfd. Fleisch für den Arbeiter zwei Pfund Brod ersetzen, und daß man auf, alle Weise dahin streben müsse, den Fleisch= verbrauch zu steigern, indem damit das Getralde— Bedürfniß sich auch vermindere. Daß der Ackerbau — Kongreß dessen⸗ ungeachtet, den Schutz für die französische Viehzucht nicht fallen lasse, sei sehr unlogisch. Während man die Ueberzeugung habe, wie nachtheilig es auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der arbeitenden Klassen wirken müsse, wenn amerikanisches gesalzenes Fleisch zollfrei eingeführt werde, wolle man doch den Zoll von 33 bis 36 Fr. auf den Centner Salzfleisch nicht aufheben. Der Cour— rier frangais greift dagegen die Infonsequenz des Journal des Debats an, welches nicht einmal dafür sei, daß die Salzsteuer aufgehoben oder geändert werde, während es die größten Besorg⸗ nisse über die nächste Zukunft verbreite. Es verlange, daß man der möglichen Noth heute schon begegne, und denke nicht daran, die Steuer abzuschaffen, die auf dem Armen am schwersten drücke.
Die Ursache, daß das Ministerium dieses Jahr den Antrag auf Bewilligung der geheimen Fonds so spät vorlegt, soll darin liegen, daß das Kabinet die Session so lange als möglich auszudehnen wine um, falls die Aerndte sich mit Bestimmtheit als nicht zureichend zeige,
sogleich gemeinschaftlich mit den Kammern die geeigneten Maßregeln ergreifen zu können.
ie Kommission der Deputirten⸗ Kammer, welche zur rüfung der nachträglichen und außerordentlichen Ausgaben für die ö 8 Jahre 1845 und 1847 niedergesetzt war, tadelt in ihrem Berichte unter Anderem die Verschwendung, womit die Vertheilung des Ordens der Ehren⸗Legion stattfinde.
Frankreich hat in diesem Augenblicke im ic. Ocean zwölf
Mriegsschiffe mit 26 Kanonen, England hat daselbst ebenfalls 6 Schiffe mit 35 Kanonen, Rord= . dreizehn Schiffe mit 376 ß Dabei sind die Transport- und Awiss- Schiffe nicht ge— rechnet. J
Das Journal des Dab ats veröffentlicht folgende Notiz, die man mit den neuesten Vorgängen in Griech enland in Verbindung bringt: „Man schreibt aus Malta vom 3 März, daß General Kalergis am 19ten d., von Southampton fommend' dort angelangt war. Er ist am 21sten d. auf dem „Locust“ nach Zante e , Ganz gegen den gewöhnlichen Gebrauch, ward das Publikum von dem Abgange des „Locust“ nicht in Kenntniß gesetzt.“
Die Behörde des Nord -Departements . befohlen, daß die Schiffe, welche Lebensmittel von Dünkirchen nach Cambral und! Ar- ras bringen, von 30 Mann Infanterie, die an Bord sein müssen, und von 8 Reitern, die sie längs des Ufers begleiten, eskortirt wer= den sollen.
Der Gerichtshof zu Toul hat neulich ein Urtheil gefällt, das den Spekulanten des Kornmarkts zur Warnung dienen kann. Ein Mann zu Bovée verkaufte auf dem Markte Korn zu 48 Fr.; nicht zufrieden aber mit diesem hohen Preise, gab er einem Bekannten Geld, damit derselbe zum Scheine zu 49 Fr. von ihm kaufen sollte. Die List gelang, und er verkaufte etwa 30 Hektoliter an andere Per⸗ sonen, die jenen kaufen und bezahlen sahen, ebenfalls zu 49 Fr. Die Sache wurde jedoch verrathen und der erf n zu 3 Mona⸗ ten Gefängniß und 1009 Fr. Geldstrafe, der Scheinkäufer aber zu 14 Tagen Gefängniß und s0 Fr. Geldstrafe verurtheilt.
Mit der Planirung und Verschönerung des Carrouselplatzes scheint es nun Ernst zu werden. Allen kleinen Laden-Inhabern an demselben und der Rue du Musée ist gekündigt worden. Sie sind alle auf unbedingte Kündi⸗ gung dort angesiedelt, und die höchste Miethe, die einer zahlt, ist 100 Fr.; Manche geben nur 5 Fr.
Der Marine⸗-Minister hat Nachrichten aus Gorea in Afrika bis zum 7. Februar erhalten. Contre-Admiral Montagnies de la Roque meldet, daß, nachdem er alle seine Pflichten in Bezug auf die Bergung der gescheiterten Dampf -Fregatte „Caraibe“ erfüllt hatte, er die ganze e g; des Schiffes im besten Gesundheits⸗-Zustande am 18. Januar nach St. Louis zurückgebracht habe. Er hatte hier— auf seine Flagge am Bord des „Narval“ aufgezogen und das Dampf schif „Espadon“ mit seinem Berichte und allen auf den Verlust des „Caraibe“ bezüglichen Dokumenten nach Frankreich abgeschickt. Der Gesundheits-Zustand auf der französischen Schiffs-Diviston war voll— kommen befriedigend.
Dem. Mars soll interessante Memoiren hinterlassen haben, die binnen kurzem veröffentlicht werden sollen. Durch ihren letzten Wil len hat sie einen Theil ihres beträchtlichen Vermögens dem Depu— tirten von Mornay vermacht, der ihr bis zum letzten Augenblicke Beweise seiner unwandelbaren Freundschaft gab. Herr von Mornay hat aber sogleich auf sein Legat zu Gunsten des Sohnes und Uni— versalerben Verzicht geleistet.
Die Grafen Hardwicke und Wilton sind mit ihren Gemahlinnen von England hier eingetroffen.
Der Corsaire will, wissen, daß Herr Thiers sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen und sich blos historischen Studien zu widmen beabsichtige.
Chateaubriand soll, um sein Urtheil über Lamartine's Geschichte der Girondisten befragt, geantwortet haben: „Herr von Lamartine hat die Guillotine vergoldet.“
Großbritanien und Irland.
London, 2. April. Der heutige Festtag, welchen der or— thodoxre Standard durch Weglassung der leitenden Artikel feiert, veranlaßt auch die übrigen Blätter, sich wenigstens der Polemik auf politischem Gebiete zu enthalten. Die Times und der Mornin 9 Herald bringen Artikel über jüngst verstorbene französische Celebri⸗ täten, den Fürsten Polignac und den tapferen Artillerie General von der Kaisergarde, Drouot. Von Letzterem sagt die Times, man würde in der Musterrolle blinkender Namen, weiche das goldene Buch der Kaiserzeit enthalte, lange suchen, ehe man Jemand finde, der des Stolzes seiner Landsleute und der Achtung seiner Freunde so vollkom men würdig gewesen sei, wie Graf Drouot. Ueber den Ersteren spricht der Morning Herald ein Urtheil mit den Worten de la Rochefaucault's aus: „UI Y a des gens destinés à etre sols, qui ne font pas seulement des sottises par leur choix, mais que la fortune mäöme contraint d'en faire.“
Der Economist hat in seiner neuesten Nummer einen Artikel über die Transaction der russischen Regierung mit der Bank von Frankreich, welcher dies Ereigniß lediglich als eine finanzielle Ope— ration darstellt und darüber folgende treffende Bemerkungen macht: „Diese Operation kann sowohl für Rußland wie für Frankreich nur
günstig und vortheilhaft ausfallen. Die große Anhäufung von edlen
gestellt. Und da kommen denn die i
über den Haufen. Nun, das ist ö .
könnt ihr nicht verlan i Also sehe i
ute und werfen das Alles
Aber von uns Alten
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) viel Bildung in dem
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ja, ihr guten Kinder, wenn ihr ihn stehen.
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en. in aber durch es mit i n Cha
: ihm wirkungslos ab. Johanna Schopenhauer, Holter s ehrwürdi Freundin, erzählte, daß, als nach einer Aufführung der Wernerschen . der 2
Kunstkreis sich plötzlich bei ihr zum Souper versammelte, sie in aller Eil einen wilden Schweinskopf, der schon Tages zuvor angeschnitten war, mit einem Lorbeerkranz auf den Tisch brachte, der die angeschnittene Stelle ver= decken sollte. Göthe erhub, diesen Schmuck erblickend, mäch tig seine Stimme und rief dem cynischen und nicht immer sauber an nn Werner zu: „Zwei gekrönte Häupter an einer Tafel? Das geht nicht.“ Und er nahm dem wilden Schweinskopf seinen Kranz und setzte ihn dem Dichter der Wanda auf den Kopf. „„Göthe lobte Fou qu« und seine Undine. „Das ist ein anmuthiges Büchlein und trifft so recht den Ton, der einem wohlthut. Später wollt' es dem armen Fouqué mit nichts mehr so recht gelingen, und das merkte w nicht. Aber es ist nicht anders: der liebe Got giebt dem Dichter einen Metallstab mit zu seinem Bedarf; von außen sieht solches Ding aus wie eine Goldbarre, bei Manchen ist es auch Gold, mindestens ein tüchtiges Stüc lang. Bei Vielen ist es das liebe, reine Kupfer, nur an den Polen des Stabes etwas Gold. Da bröckelt nun der Anfänger los, giebt aus, wird stolz, weil sein Gold im Course gilt, und wähnt, das müsse so fort. gehen. ernach, wenn er schon längst beim Kupfer ist, wundert er sich, daß die dummen Leute es nicht mehr für Gold annehmen wollen.“ Von Tied sagte Göthe; „Ais er seine Genoveva vollendet hatte, las *. sie mir im alten Schlosse in Jena vor. Nachdem er geendet, meint' ich, 1 . 16 Uhr; es war aer schon tief in der Nacht, ohne, daß ich's 9 ö Ur geworden. Das will aber schon etwas sagen, mir so drei Stunden aus meinem Leben weggelesen zu haben.“ gn , e August Göthe war der große Name des Vaters ein r e e rhängniß; ei galt für roh, aber, wih er selber eingestand, er be= 66 ku i aft alles Poctischen absichtlich; „iber sollen sie . 9 ist rin dummer Kers, als baß es von mir heiße; er Bilden fungen Gothe spielen.“ Per Vater aber Ver? ihm den einzigen Sohn und Erben feines Ran. Aber, n 3 amens liebte, äußerte gesen einen Freund: „es
ist imneines Sohnes Ünglük da . er ni den lategorischen Imperativ vmammen . Ain b e en st griesen, nan er . n e,
Lobes der Anwesenden August mit feuchten Augen zu ihm heran und sprach: „Ich werd' es dem Vater sagen, daß ich Vieles im Faust erst heute ver— standen habe.“ e
Neben seinem Vater stand ihm Schiller am höchsten. Wehe dem, der sich in Göthe's Hause beikommen ließ, den Lebenden auf Kosten des Todten zu erheben. Als Holtei sich einmal verwunderte, daß die Schiller— sche Bearbeitung des Egmont noch immer auf der weimarischen Bühne gelte, sah ihn der alte Göthe mit blitzenden Augen an und sagte fast grim— mig: „Was wißt ihr Kinder! Das hat unser großer Freund besser ver— standen, als wir!“ .
August bewohnte mit seiner Familie die Dachstuben des väterlichen Hauses, die der Alte mit Beziehung auf die kajütengrtige Benutzung des Raumes und die glänzende Reinlichkeit „das Schiffchen“ nannte.
Der Sohn war sinnlich, finster und wie von dämonischen Gewalten eplagt, die, wie selbst der Alte gestand, im Verkehr mit dem lebensfrohen Holtei wichen. Als Jüngling hatte er einem Bürgermädchen, das er liebte, entsagen müssen, weil der Vater ihm eine Stellung in der Gesellschaft hin⸗ n fe. wollte. Als ferner 14813 die Freiheitskriege ausbrachen, war es wiederum der Vater, der in der Furcht, sein Geschlecht aussterben zu sehen, ihn verhinderte, unter die Freiwilligen zu gehen. Als nun die Sieger glor⸗ reich , n, wurde August verspottet. Um seinem Trotz gegen das Schicksal „Farbe“ zu geben, warf er sich mit kindischer Vorliebe auf die Vergötterung Napoleon s. Hinter dieser wollte er die Schmach verbergen. die des Vaters verletzende Fürsorge ihm bereitet. Seine Wände hingen voll von Abbildungen des Kaisers, seiner Hüte und Waffen; jedes Peitschaft, jedes Flakon, jede Bronze war ein Napoleon. Als ihm nun gar der Va⸗ ler die Decoration der Ehrenlegion, die er aus des Kaisers Hand erhalten, schenlte, da war kein Halten mehr.
Holteis Werk ist auch reich an Schilderungen der berliner Gesellschaft; unter Anderem erzählt er die ganze Geschichte des Königstädtischen Thea ters, und Alles höchst anziehend. 21.
— —
Metallen in St. Petersburg und Moskau, wie man sagt, bis auf 12 Millionen Pfund Sterling, bildete ein todtes Kapital, das für Rußland sehr wenig wünschenswerth ist. Durch den Ankauf franzö⸗ sischer Fonds 1 kick nun mit einemmal in Zinsen tragendes Ka⸗ 8 verwandelt worden, während pr,, mit größerer Leichtigkeit etzt russisches Korn kaufen kann. Die Gefahr für Rußland, von Geld durch eine solche Operation zu sehr entblößt zu werden, ist überdies durch das einfache Faktum bebentend verringert, daß ein sortdauernder Begehr seiner Probukte von Seiten des europãäischen Westen den 3 Cours zu seinen Gunsten gestalten und deshalb den Fluß der eblen Metalle nach jener Richtung hin lenken muß. Dieser Justand muß wenigstens noch während der nächsten Monate fort dauern, und es ist deshalk kein Zweifel, daß eine weit größere Summe als die in französischen Fonds angelegten 2 Millionen Pfund . nach Rußland zurückgehen müssen. Die Operation zwischen der Bank von Frankreich und der russischen Regierung ist in der That weiter nichts, als das direkte Mittel, einen solchen zu sant der Geld⸗Ange⸗ legenheiten beider Länder herzustellen, wie er sich mit der Zeit auf merkantilem Wege von selbst gestaltet hätte. So wie das Geld in Rußland überflüssig wird, . es im Werthe sinken; und so wie zu gleicher Zeit in Frankreich das Geld im Werthe steigt und die fran zösischen Fonds fallen, kann das unbenutzte Kapital Rußlands nicht gut einen sichereren und einfacheren Kanal zu seiner Anlage finden, als in Frankreich. In der Wirklichkeit indeß ist es nicht wahrschein lich, daß sehr viel von dem in Rede stehenden Gelde Rußland ver— lassen oder in Frankreich ankommen wird. Bei dem gegenwärtigen Wechsel-Cours und den großen Zahlungen, welche Frankreich an Ruͤß⸗ land, für die Frühjahrs⸗Verschiffungen von Getraide zu leisten haben wird, wird jenes Geld in St. Petersburg wohl hauptsächlich den Fonds bilden, aus welchem die darauf gezogenen Wechsel für gekauf⸗ tes Getraide bezahlt werden, so daß als die indirekte Folge dieser Operation sich herausstellen dürste, daß Rußland an Frankreich eine sehr bedeutende Quantität Korn gegen französsche, zu einem festen, niedrigen Course angenonimene Fonds verkaufen wird. Aber ohne diese von Rußland gewährte Bequemlichkeit wäre es schwer, einzu— sehen, in welcher Weise die Einfuhren Frankreichs vom Osten wäh— rend der nächsten drei Monate hätten bezahlt werben sollen. Es kann deshalb in Rücksicht auf die zwischen Frankreich und Rußland beste⸗ henden kommerziellen Beziehungen kein Zweifel sein, daß die Opera⸗ tion für beide Theile höchst bequem und vortheilhaft sein muß. Was die Bank von Frankreich anbetrifft, so kann die Weisheit der Transaction nicht in Frage gestellt werden. Sie ge⸗ währt diesem Institut alle Vortheile einer Anleihe unter Garantie seiner todten Stocks, so weit die unmittelbaren Folgen in Betracht kommen, während sie keine der schweren Agenturkosten, mit welchen doch allein nur eine Anleihe gemacht werden kann, und keine der Besorgnisse mit sich führt, die mit den auf bestimmte Termine festgesetzten Rückzahlungen in Verbindung stehen. Es ist in der That ein einfacher Verkauf von Fonds zu einem angemessenen mittleren Preise des Tages, an welchem der Verkauf stattfand; es ist derselbe Weg, den wir der Bank von Frankreich schon oft angerathen haben, nämlich den Verkauf ihrer Sicherheiten.
In der am 29sten v. M. in Dublin gehaltenen Versammlung der Repeal⸗Association gab Herr J. O'Connell einige Andeutungen, welche es wahrscheinlich machen, daß jetzt, nach Entfernung O'Connell's, die älteren Repealer Versuche machen werden, das abtrünnige„Jung- Irland“ wieder an sich zu ziehen; Herr J. O'Connell sprach sein Bedauern aus, daß Herr Smith O'Brien und seine Genossen sich noch immer von der Repeal-Association fern halten, bezeichnete die obwaltenden Differenzen als ganz unbedeutend und erklärte, daß er seinerseits es an eifrigem Entgegenkommen nicht fehlen lassen würde, wenn dadurch eine Wiedervereinigung bewerkstelligt werden könnte. Die Repeal-Rente hat neuerdings sehr abgenommen; sie betrug in der letzten Woche nur 29 Pfd. 9 Sh.
Der neue Gouverneur der Cap- Kolonie, Sir Henry Pottinger, ist am 27. Januar am Cap angekommen.
Selg ien
Brüssel, 4. April. Der Moniteur enthält heute den von den Kammern angenommenen und unterm 31sten v. M. vom Könige bestätigten Gesetz Entwurf, wodurch eine neue Vertheilung der Se— natoren und Repräsentanten auf die Bezirke des Landes angeordnet ist. Es haben die Provinzen: Antwerpen 10 Repräsentanten und 3 Senatoren, Brabant 17 R. und 9 S., Westflandern 16 R. und 8 S., Ostflandern 20 R. und 10 S., Hennegau 18 R. und 9 S. Lüttich 11 R. und 6 S., Limburg 5 R. und 2 S., Luxemburg 5 R. und 2 S., Namur H R. und 3 S., das ganze Land also 108 Re⸗ präsentanten und 54 Senatoren, Die neue Repartirung unter die Bezirke dieser Provinz soll zuerst bei den nächsten Wahlen zu par⸗ tiellen oder vollständigen Erneuerung der Kammern in Kraft, treten. Die Mitglieder, welche für diejenigen Provinzen zu wählen sind, de ren Deputation in diesem Jahre nicht erneuert wird, sollen nur für die Zeit bis zum Ablauf des Mandats der von ihnen vertretenen Bezirke gewählt werden.
43 e , ist zum belgischen General-Konsul für Alg ier nannt.
2 Emaneipation stellt es in Abrede, daß sich ein Konflikt mit dem Rechnungshofe wegen des Titels der Verwaltungs⸗-Direkto⸗
ren entsponnen habe.
8 ch weiz.
Kanton Luzern. Der Regierungsrath hat die vorörtliche Note in Bezug auf die Vorfälle in Freiburg folgendermaßen beant⸗ wortet: .
„Mit Kreisschreiben vom 14. Januar wird uns Kenntniß gegeben von einem Berichte der beiden in den Kanton Freiburg abgeordneten Herren Kommissarien über die Vorfälle im dortigen Kantone. In dem Kommissa⸗ riats Berichte wird auch des den beiden Herren Kommissarien ertheilten Auftrages erwähnt; er bestand darin, genaue Erkundigungen einzuziehen und sodann bei dem Staatsrathe hohen Standes Freiburg für die am Auf— ruhr Betheiligten vermittelnde Fürsprache einzulegen. Bei den gewaltsamen Erschütterungen, welche durch die revolutionairen Auftritte in einzelnen Kan⸗ tonen das Gesammtvaterland betroffen haben, ist die erste und heiligste Pflicht für alle Behörden der Eidgenossenschaft, jeder gesetzlichen Ordnung, wo sie gestört werden will, allen nur möglichen bundesgemäßen Schutz an⸗ gedeihen zu lassen. Es will uns bedünken, daß erst, wenn dieser Pflicht Genüge geleistet ist, den Gefühlen des Mitleids für solche Verirrte, die es verdienen, Naum gegeben werden dürfe; ja, wir sind auch überzeugt, daß ein wirksames Wort für Abwendung gerechter Strafe von Schuldigen bei einer Landesregierung nur dann geführt werden kann, wenn diese überzeugt ist, daß das Wort aus dem Munde dessen kommt, desfsen Arm zum Schutze für sie bereit war. Wir haben bei dieser Ueberzeugung daher in dem an die beiden Herren Kommissarien ertheilten doppelten me ungern einen dritten und zwaJ den in unseren Augen wichtigsten vermißt, inerbletung des Schutzes der kid gehe en chas der rechtmäßigen Landesregierung von Frei- burg gegen die Nuhestörer und Aufrührer n Landes. Der gtommissa⸗ rials . indem er die Räthe aufzählt, welche von den Herren Kommis⸗ sarien deß Regierung hehen Standes Freiburg ertheilt worden sind und die im Wesentlichen alle dahin gehen daß man die Schuldigen unbe= straft lassen möchte, erwähnt hierbei, Laß von einem der beit 'n Herren Kommissarien auch die Behörden benannten hohen Standes ermahnt wor⸗ den en, nicht das Veissiel eines anderen Kantons zu befolgen, dessen äußerste Strenge und die Verfolgung einer großen Anzahl von Bürgern
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die Ruhe der Schweiß ohne Unterlaß gefährdeten.“ Wenn unter dieser Anspielung auf einen freilich unbenannten e, Kanton der stan⸗ ton Luzein und seine Behörden gemeint sein sollten, so weifen wir den Vorwurf von dußerster Strenge, so wie denjenigen von Versolgung einer roßen Anzahl Bürger, aufs entschiedenste zurück. Wir fühlen zwar keine 9 in uns, das, was die Behörden Lujerns in oh unseligen Auf⸗ ruhrs gethan, irgendwie weder dem hohen eidgenössischen Vororte, noch we—⸗ niger zweien momentan von ihm in eidgenösischen Dienst gerufenen Ma rd gegenüber zu rechtfertigen; das Bewußtsein treu erfüllter Pflicht ünd des redlichen Bestrebens, die Strenge des Gesetzes mit der Milde des Mitleids für die Verirrten zu vereinigen, überhebt uns einer solchen Recht⸗ fertigung, und allen Anschidigungen gegenüber dürfen wir zutrauensvoll an das Ürtheil einer unparteiischen Mit- und Nachwelt appelliren; um so weniger können wir aber Vorwürfe hinnehmen, die ungerecht und im höch= sten Grade beleidigend sind. Schließlich erlauben wir uns noch eine Be⸗ merkung. Die Herren Kommissarien erlauben sich in dem Berichte den Aussprüch: „daß unter denjenigen, welche an der letzten Bewegung Theil genommen haben, sich eine große Anzahl Ehrenmänner befinden.“ Wir önnen diesen Ausspruch nur als eine Verirrung der öffentlichen Moralität ansehen und müssen tief bedauern, sie in dem Berichte eidgenössischer Kom⸗ missarien zu finden. Wir glauben nämlich, daß auf den Namen eines Ehrenmannes nur derjenige Anspruch zu machen habe, welcher nicht blos in seinem Privat-, sondern auch in seinem öffentlichen Leben als Staats— bürger seine Ehre fleckenlos bewahrt hat. Wer aber so tief gesunken, daß er die Hand aufhebt gegen die Obrigkeit, das Schwert gegen seine eigenen Mitbürger zum Bürgerkriege zieht, der, so will uns bedünken, ist zum Ver— brecher geworden und hat durch maßlose Schuld die Ehre feines Namens ausgemerzt. Wir wiederholen es daher, wir müssen es als eine Verirrung der öffentlichen Moralität ansehen, Aufrührer in dem Berichte eidgenössischer Beamten mit dem Titel von Ehrenmännern belegt zu sehen.“
Spanien. Madrid, 28. März. Der Kongreß hat in seiner gestrigen Sitzung den von Herrn Huelna gestellten Antrag, der Regierung die Ermächtigung zur Aushebung von 50,000 Mann zu verweigern, mit 107 Stimmen gegen 41 verworfen.
Vꝛadrid, 29. März. Dem Vernehmen nach, hat Herr Arra⸗ zola sich geweigert, das Portefeuille des Ministeriums der Justiz und der Gnaden in dem neuen Kabinette (siehe das gestrige Blatt der Allg. Preuß. Ztg.) anzunehmen; man nennt nun die Herren Bahamonde, Pena Aguayo und Saturnino Calderon Collantes als Kandidaten für diesen Posten.
Aus einem Artikel des Heraldo ergiebt sich, daß die Königin, bevor sie das Entlassungs Dekret des Ministeriums unterzeichnete, Herrn Pacheco eröffnete, daß sie Willens sei, die Minister ihres Am— tes zu entsetzen, wenn sie nicht selbst ihre Entlassung nähmen, und 3. sie ihn mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragen wolle.
Dasselbe Blatt greift mit großer Heftigkeit die in eemin libera⸗ len Blatte enthaltene Nachricht an, daß der König Ludwig Philipp zu der Verzichtleistung der Herzogin von Montpensier auf den spa⸗ nischen Thron seine Zustimmung gegeben habe. Es sei lächerlich, zu glauben, daß der König der Franzosen einen solchen Schritt in einem Augenblicke thun werde, wo ihm von Seiten Rußlands ein so schla⸗ gender Freundschaftsbeweis zu Theil geworden und wo England die Hände gebunden seien. Jede Partei in Spanien, die einen solchen Schritt billigte, wäre für immer ehrlos. Schließlich versichert der Heraldo, die Moderirten würden es niemals dulden, daß die Thron⸗ folge, England oder Frankreich zu gefallen, geändert werde.
Der General Serrano hat sich, in Folge der an ihn ergangenen Aufforderung, gestern vor dem Prokurator gestellt, man sagt jedoch, daß dem gerichtlichen Verfahren gegen ihn weiter keine Folge werde gegeben werden. . e
In der heutigen Sitzung des Kongresses zeigte Herr Pacheco die Veränderung des Ministeriums an und erklärte, daß das neue Kabinet nach liberalen, aber gemäßigten Prinzipien verfahren werde. Er wünschte, daß die Cortes ihre Sitzungen auf einige Tage ein⸗ stellen möchten, damit die Minister im Stande seien, die von ihren Vorgängern dem Kongresse vorgelegten Gesetz- Entwürfe zu prüfen. In Bezug auf die auswärtige Politik bemerkte Herr Pacheco, das neue Kabinet werde nicht zugeben, daß der Thron der Königin von Portugal gefährdet werde. Im Innern werde man sich streng an die Gesetzlichkeit halten, und wenn, gegen seine Hoffnungen und Er— wartungen, die Ereignisse es nöthig machen sollten, die constitutionellen Hesetze für einige Zeit zu suspendiren, so werde das Ministerium sogleich nach Wiederherstellung der Ordnung alle außergesetzlichen Maßregeln aufheben und von dem Kongresse eine Indemnitäts- Bill 6 Einige Deputirte trugen darauf an, daß Herr Salamanca,
er neue Finanz-Minister, welcher früher verschiedene Kontrakte mit der Regierung abgeschlossen hatte, jetzt, da er ins Kabinet eingetreten, Rechnung legen und sich verpflichten solle, alle Privat-Finanz-Opera⸗ tionen aufzugeben. Herr Salamanca erklärte, daß er mit der Ueber⸗ nahme seines Amtes auch auf alle Privat-Speculationen verzichtet habe und wies alle Verdächtigungen seiner Rechtlichkeit mit Entrüstung zurück. Der Antrag wurde mit 134 gegen 66 Stimmen zurück gewiesen.
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Konstantinopel, 17. März. (. J.), Die von den früheren Metzeleien noch übrig gebliebene christlichn Bevölke rung in Kurdistan geht, wie es scheint, nunmehr dem Schichsale ihrer erschlagenen Brüder entgegen; wenigstens lassen die Nachrichten, welche das Journ. de Const. in seiner gestrigen Nummer mittheilte, das Schlimmste befürchten. Nachdem dies Blatt angeführt hat, daß die Sendung des Kommissärs, welchen die Pforte zu Beberhan Bei ge schickt, und der sich zwei Monate bei ihm aufgehalten hatte, erfolglos ge⸗ blieben, fährt es fort: „Mehr als fünf Monate sind seit der Eypedi— tion Bederhans im Tihari und der Ermordung der Nestorianer verflossen, und nichts ist seitdem vorgefallen, was die durch dieses Ereigniß erzeugte Lage verändert hätte. Die letzten Nachrichten aus Mossul vom 21. Februar sind vielmehr der Art, daß sie die ernst— hafte Aufmerksamkeit der Pforte beschäftigen müssen. Bederhan Bei hebt Truppen aus auf der ganzen Ausdehnung 4m Gebietes, setzt die festen Plätze in Vertheidigungsstand, verproviantirt sie mit Al⸗ lem und sucht durch alle möglichen Mittel den Fanatismus der be— waffneten Banden der Umgebung aufzuregen. Die Kurden des rech⸗ ten Tigris-Ufers haben die Straße von Dschesire nach Mossul besetzt, plündern die Dörfer und verbreiten überall auf ihrem Wege Bestürzung und VPerheerung. Bederhan hat kürzlich einen jakob tischen Bischof und einen Geistlichen derselben Nation hinrichten las= sen; fünf andere Jakobiten des Dorfes Azih sind in das Gefängniß geworfen worden, und werden täglich grausam gefoltert. Auch die chaldäische (christliche r erf, welche im Gebiete dieses barba⸗ rischen Häuptlings eingeschlossen ist, lebt in beständiger Angst, denn Bederhan Bei hat gedroht, sie anzugreifen und ihnen das Loos der Nestorianer zu bereiten. Glücklicher Weise bestehen die Schwierig⸗ keiten, wodurch diese gegen die Waffen der Pforte rebellischen Chefs geschützt wurden, gegenwärtig nicht mehr. Wir stehen an der Schwelle des Frühjahrs, und dies ist die zu einer in jenen Gegenden vorzu⸗ , militairischen Operation günstigste Zeit.“ Das genannte Blatt fügt dann hinzu, die Pforte hahe sich in den letzten Tagen ernstlich mit dem Zustande Kurdistans beschäftigt und die Nothwendigkeit einge⸗
ehen, endlich der Anarchie, die in jenem Lande ei 1 der christlichen Bevölkerung, die unter * , ,, *
tischen Häuptlinge schmachte, wirksamen, Schutz zu verleihen. In Harput, dem Schlüssel von Kurdistan, ständen 20 bis 25, 966 unter dem Befehl von Osman Pascha. Dieser Pascha sei zwar
genwärtig noch hier, so aber könne das Kabinet ihm am besten die nöthigen Instructionen ertheilen. Der Gouverneur von Diarbelir, Haireddin Pascha, der ehenfalls gegen die Kurden mitoperiren müsse, sei vorige Woche auf seinen Posten abgereist, und der Gouverneut von Mossul habe außer den ,, Truppen auch noch 6 — 7000 Mann irregulaire Truppen zu seiner Verfügung. Omer Pascha endlich begebe 1 eben nach Aleppo zur Armee von Arabien, um von diesem Armee⸗= Corps mehrere Regimenter Fußvolk und Reiterei zu nehmen, und sie ebenfalls nach Harput zu führen. Mit einer solchen Armee und unter solchen Anführern, schließt das Blatt, sei der Er⸗
folg gesichert.
gandels- und BGörsen Nachrichten.
X Paris, 3. April. Die Krise hat auf dem Markte der Eisenbahn⸗ Actien auch in der abgelaufenen Woche fortgedauert, und die Besorgnisse aller Besitzer von Actien, zumal der neuen Bahnen, sind daher noch immer in Unruhe. Die Actien einiger Gesellschaften sind bis auf Preise herabge⸗ sunken, die man vor einem oder zwei Jahren für unmöglich gehalten häte. Die Krise hat nun einen solchen Umfang erreicht, daß die allgemeine Ueber⸗ zeugung von der Nothwendigkeit, einige der lästigsten den Gesellschaften auf⸗ erlegten Bedingungen zu . mehr und mehr sich begründet. Die Verwaltungsräthe mehrerer Eisenbahnlinien haben nun an den Minister der öffentlichen Arbeiten sich mit Eingaben gewendet, in denen sie Erleichterungen durch Abänderung ihrer Statuten verlangen. Die wesentlichsten Punkte, nach denen sie streben, sind Verbürgung eines Minimums von Zinsen, Ver⸗ längerung der Pachtzeit und Enthebung von der besonders verderblichen Verpflichtung zum Bau gewisser Zweigbahnen, von denen niemals ein zureichender Ertrag zu hoffen ist, um auch nur die Betriebs⸗ und Unter 2, zu decken. Man ist in der That im Ministerium der öffentlichen Arbeiten seit einiger Zeit aufs thätigste mit Ausarbeitung eines hierauf bezüglichen Gesetz Entwurfs beschäftigt, und man hat die Sache sogar für wichtig genug erachtet, um sie einer Berathung des ganzen Minister Rathes zu unterziehen. Wenn noch keine Anträge vom Kabinet an die Kammern gemacht wurden, so ist auch der Umstand mit Ursache, daß es erst die unter der Mehrheit der Kam⸗ mer⸗Mitglieder in dieser Hinsicht vorherrschende Stimmung sondiren wollte, um im voraus der Aufnahme sicher zu sein, welche die Vorschläge sinden würden. Fast alle großen Eisenbahn⸗Gesellschaften werden in General⸗ Versammlungen zusammentreten, so daß man bald ihre Lage genau kennen wird. Es besteht in diesem Augenblicke ein scharfer nter⸗ schied zwischen den neuen Bahnen, deren Actien beständig im Fallen sind, und jenen, für deren Actien keine Einzahlung mehr zu leisten ist, und die schon im Betriebe stehen. Die Actien der letzteren folgen so ziemlich den Schwankungen, welche die französische Rente erfährt, und dem Eindrucke, welche die politischen oder finanziellen Nachrichten hervorbringen, die geeignet sind, überhaupt auf die Course der 5— und e men Rente Einfluß zu üben. Die Spekulanten, welche durch die Nachricht von dem Rentenkaufe des Kaisers von Rußland 6 worden waren, ließen sich bald wieder durch andere Ursachen besorgt machen, und ein neues Sinken der Course war die Folge. Man vernahm, daß die Dan von Frankreich einen großen Theil der zu London von ihr entlehnten 25 Millionen dahin zurückgesendet hatte und in Folge davon die Ziffer ihrer Reserve am 25. März wieder auf 8i, 900 000 Fr. herabgesunken war. Allerdings kommen von dieser Summe nur 23 Millionen dem Schatze zu, indem er den Rest der Kapitalien, die er der Bank anvertraut hatte, zurückgezogen hat. Allein der letztere Umstand schien eben nicht beruhigend, weil man darin den Beweis der Klemme erblickte, die selbst im Schatze herrsche, und weil man darin eine Art Bestätigung des Gerüchtes von einer neuen Erhöhung des Zinsfußes der Schatzbons erblicken zu müssen glaubte. Auch die Nachrichten aus London lauten seit einigen Tagen wieder weniger günstig. Die Bank von England ist genöthigt, ihre Sendungen baaren Geldes nach den Vereinigten Staaten fortzusetzen, und ihre Reserve nimmt mit jeder Woche ab, so daß es immer wahrscheinlicher wird, daß sie ihren Diskontosatz auf 4 pCt. erhöhen werde. Der Geldmangel ist in England sehr groß geworden, und die Consols lommen fast mit jedem Tage niedri- ger. Indeß schien ein Grund der Beruhigung für die Spekulanten vor handen zu sein, der hoffen ließ, daß er den Coursen der sranzösischen Rente wie der alten Eisenbahn-Actien neue Schwungkraft verleihen werde. Man Aaubte, das Ende der Krise in Betreff der Subsistenzmittel stehe vor der Thür, weil auf allen Märkten Europa's ein rasches Sinken der Getraide— preise eingetreten war. Da erschien zu allgemeinem Erstaunen das zournal des Dsbats mit zwei sehr mühsam und kunstvoll ausgearbeiteten Artikeln, worin es zu beweisen suchte, daß die Krise wenigstens bis 1818 fortdauern misse, und daß man sich daher keine Selbsttäuschungen machen dürfe üher die schlimme Lage in welcher sich Europa in Betreff des Getraides, befinde, Schon früher hatte das Journal des Dabats einige ähnliche Artikel gebracht, welche geradezu darauf berechnet schienen, das Publilum zu beunruhigen, und welche jedenfalls diese Wirkung haben müssen, wenn auch nicht soörmliche Berechnung dabei zu Grunde liegt. Die beiden letzten Artikel erschienen so zu sagen am Vorabend der Liquidation und arbeiteten vortrefflich den Spekulanten 3 la baisse in die Hände: das von diesen gewünschte Sinken der Papiere trat rasch und stark ein. Der ganze, Betrag der Nordbahn« Actien ist allerdings noch nicht eingezahlt; da die Bahn aber bereits im Betriebe steht, so wird sie bereits unter die alten Linien eingereiht, und in den Actien derselben werden außerdem die bedeutendsten Speculationen ge= macht. Für die letzte Liquidation waren zahlreiche Verkäufer von Nordbahn - Actien ohne Deckung vorhanden, so daß gegen den 27. März die Verkäufer, welche Furcht bekommen hatten h zum Ankaufe der ihnen nöthigen Actien gezwungen sahen. Dadurch wurde ein Steigen der Course derselben bis zu 644 Fr. 25 Cent. hervorgerufen. Aber das Fallen der Rente drückte dann auch die Nordbahn Actien wieder bis auf 621 Fr. 25 Cent. herab. Die Actien der Bahn von Orleans wurden von all' dem kaum berührt; sie sanken in der ganzen Woche nur um 3 Fr. 75 Cent. Die Baissiers wagen es gar nicht mehr, Actien dieser Linie ohne Deckung zu verkaufen. Auch die Actien der Bahn von Marseille nach Avignon sind gefallen. Man schreibt es zum Theil der Ungewißheit üben das neue Anlehen zu, das die Gesellschast wahrscheinlich wird machen müs— sen, um die Arbeiten des Bahnbaues zum Schlusse führen zu können. Gestern trat wieder ein Steigen der Actien der neuen Bahnen ein, weil man sagte, der erwartete Gesetz Entwurf werde vom Minister ber öffent= lichen Arbeiten schon in nächster Woche vorgelegt werden.
2. Amsterdam, 3. April. Die Course der holländischen Staate, papiere wurden zu Anfang dieser Woche in ihrem steigenden Gange . durch die Nachricht vom Unwohlsein des Königs und wurden vorne . - und proz. wirfliche Schuld niedriger abgelassen; obgleich nun se .
lücklicherweise der Gesundheits - Juständ des Königs, sast n, , nr sst, haben sich . dennoch nicht völlig wirber erholt. Ing 3 A.
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