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wenig Ehre mache und gewaltig gegen das Benehmen Englands ab- stecht. Laplagne Barris und der Kriegsminister vertheidigken die Re⸗ gierung. Die Diskussion wurde dann durch die Tagesordnung besei⸗ tigt. Schließlich genehmigte die Kammer die Vermehrung des Effet tiv⸗Bestandes der Armee um 300,000 Mann, aus Rücksicht auf die
Zustände im Inneren des Landes, mit 110 gegen 14 Stimmen,
Unter den Beweggründen, welche der Minister Duchatel in dem gestern der Deputirten- Kammer vorgelegten Gesetz ere , n, geheimen Fends angiebt, heißt es: Mehr als jemals ö a. Supplementsgeld nothwendig. Allenthalben habe es in, Folge der Theurung Unruhen gegeben, und wenn auch dieselben schleunigst * dämpft worden, so könne man doch nicht genug wachsam sein auf die geheimen Pläne und Manöver der Parteien, die ann, m leicht sich geneigt fühlen könnten, diese ung schchen Um st ande, diese allgemeine
heurung der Lebensmittel zum Vortheil ihrer politischen Leidenschaf= ten auszubeuten. Das Ministerium hat übrigens erklärt, aus den geheimen Geldern keine Kabinetefrage machen zu wollen. enn Der Preis der Kartoffeln ist auf dem hiesigen Markte plötzlich um ein Drittel gefallen. . Man bezahlte den Sack von 10 Litres vo rige Woche noch mit ö Fr., jetzt kann man ihn um 1 Fr. und wohl⸗ feiler haben. Dieses Fallen wird daraus erklärt, daß die Jahreszeit eingetreten ist, wo die Kartoffeln auswachsen und wo also, was nicht zur Aussaat verwendet wird, schnell der Consumtion zugewendet wer den muß. Viele Bauern und Spekulanten, die in Erwartung höhe⸗ rer Preise mit ihren Kartoffel-Vorräthen zurückhielten, müssen jetzt nothgedrungen losschlagen.
Die Handels-Kammer zu Lyon hat in Rücksicht auf die hohen Getraide⸗Preise sich dahin ausgesprochen, daß die Zölle auf fremdes Vieh wenn nicht ganz, doch einstweilen aufgehoben werden sollten, damit der Fleisch⸗Genuß den arbeitenden Klassen zugänglich werde.
Man versichert, daß die Regierung entschlossen sei, ein eigenes
Ministerium des Ackerbaues zu bilden, ba der zu diesem Zwecke von Herrn Duchatel im Ministerrathe gestellte Antrag günstige Aufnahme gefunden habe.
Die ministeriellen Journale erklären, das Kabinet werde sich der öffentlichen Verlesung der Remusatschen Proposition in Betreff der Beamten-Deputirten nicht widersetzen, erwarten aber mit Zuversicht, daß es diesem Vorschlag nicht besser gehen werde, als unlängst dem Wahlreform Antrag des Herrn Duvergier de Hauranne. „Wir sind
nicht gerade gewohnt“, sagt das Journal des Deb ats, „den Lingen eine Wichtigkeit beizumessen, welche sie an sich nicht besitzen. Herr Duvergier de Hauranne hat die Ehre einer feierlichen Debatte sür seinen Wahlreform — Vorschlag erhalten; es ist nicht ab zusehen, weshalb Herr von Remusat minder günstig be handelt werden sollte. Er würde ein Recht haben, sich zu bellagen, wenn er nicht auch seinen Theil erhielte; denn seine Pro position ist nicht weniger ungeeignet als die des Herrn Duvergier, und die Kammer wird keinen Grund finden, für die eine weniger oder mehr zu thun als für die andere. Wenn man will, wird man also eine Diskussion über die Inkompatibilitäten nach der über die Kapazitäten haben, und wenngleich die Kammer ihre Zeit nützlicher anwenden könnte, so ist das Recht, ihre Zeit zu vergeuden, doch eines von denen, welche man der parlamentarischen Dmnipotenz am wenig⸗ sten streitig machen kann. Bedarf die Kammer durchaus des Zelt vertreibs, so ist dieser noch besser als ein anderer, und da man neue Deputirte hat, mag man ihnen gestatten, ihre legislativen Studien auf diese Art zu machen. Da sie eines Textes zur Uebung ihrer Nedner Talente bedürfen, so ist die parlamentarische Reform dazu eben so gut wie die Wahl-Reform, und es würde betrübt fein, wenn man einem so schönen Eifer zuwider sein und ihn abkühlen wollte.“ Der Königliche Gerichtshof von Amiens hat am 25sten v. M. in einer Prozeßsache der Wiedertäufer des Aisne- Departements ent schieden. Der Advokat der Angeklagten erklärte den 291sten Artikel des Straf- Gesetzbuchs dahin, daß die Associationen allerdings der vorläusigen Erlaubniß von Seiten der Regierung bedürften, nicht aber die Ausübung eines Kultus. Der General-Advokat war anderer Meinung. Er citirte die Worte Rousseau's: „Ich glaube nicht, daß man rechtmäßiger Weise fremde Religionen in ein Land einführen kann, ohne die Erlaubniß der Regierung“, und behauptete, daß diese Worte den Geist der gegenwärtigen französischen Gesetzgebung aus drückten. Der Gerichtshof war der Ansicht des öffentlichen Ministe riums und dverurtheilte die Angeklagten, als einer Sekte angehösend, die in den Augen des Stgates eine ungesetzliche Associgtion sei. Die Verurtheilten (einer derselben ist der Pastor Lepoids, früher Katholik) legten sofort Appellation ein. —
Aus Toulon wird gemeldet, daß die erste Division des Geschwa ders des Mittelmeeres einstweilen aus dem Linienschiffe „Souverain“, mit der Flagge des Prinzen von Joinville, den Linienschiffen „In flerible“ und „Jupiter“ gebildet, am 2. oder 3. April nachden Hyeren abgehen und dort die zweite Division unter Contre-Abmiral' Tre— houart, die Linienschiffe „Friedland“, „Ocean“ und „Jena“, erwar ten werde, die in wenigen Tagen folgen würde.
/ Auf dem Werft von Brest herrscht große Thätigkeit; am 14ten ,. „Nemesis“, eine Fregatte von 66 Kanonen, am 17ten der ö , , und am **sten der „Faun“, eine kle ne
he e e gs fenen vom Stapel laufen. . den tausenderlei Gerlleo nm , m. , . . ö. e, ö. r glalbekgern, Cen i,, die madrider Zustände zu. entwirren. Yan dran? c . und Bulwer jetzt dort, allmächtig seien.
Ministerium seiner Rivalitũt e, n, n. h wachen e, , . Es scheine haben va ü egen Hr anlteich wegen angegriffen habe. Montpensier Vermähiung nich“ erzaqungen sich bestätigt, wie die Aung nicht die Folge habe, bie man?an sie hatte
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ĩ . Minister ie 9. . fnüpfen wollen, Ministersen wechselten in Spanien, je nach momen—
L oo i . 1. , noch das Repräsentatid Soßh?!ikik zu schließen. Spanien habe erst
h Repräsentativ⸗System zu ehren und die Ye? .
ö ; . hren! röße der Freiheit würdigen zu lernen, damit ein Ministerium in zug ft ei . durch Launen, sondern durch parlamentarische rn, n, blos Der Courrier frangais nent, daß die pre e geit . jene Partei, die es allein aufrichtig mit der liber le! . Partei, jeßt auf dem besten Wege sei, bald ans Ruder zu dan nn Hen, übe sie schon einen bedeutenden Einfluß, indem sie es wäre, die z ; ueuen Kabinette bie Majorität in den Cortes bereits gesichert *
e und erhalten werde.
Das neueste Heft der Revue des deux Mondes beschäftigt sich in seiner politischen Uebersicht hauptsächlich mit der inncten Po litik. In Hinsicht auf die auswärtige Politik sagt es, es sei unbe— streitbar, daß seit einem Jahre der Kaiser von Rußland seine Gesin— nungengegen Frankreich geändert habe, und daß er jetzt an die Kraft und Fortdauer der 183 gegründeten Regierung glaube. Die fran— zösische Regierung müsse dieser Annäherung durch wohlwollende Ar— tigkeit, ohne Uebereilung, entsprechen; sie müsse zufrieben sein, daß eine Macht wie Rußland ihr ih Beweise des Vertrauens in ihre Stabilität gebe, aber sich nicht übereilt in eine enn nfshr⸗ Allianz stürzen. Frankreichs moralischer Kredit im Auslande hänge von der friedfertigen Un⸗ abhängigkeit von Allen und von der Achtung und Anerkennung der Nechte Aller ab. In Hinsicht der türkisch-griechischen Differenz meint die Revue, ein Konflikt zwischen beiden Staaten sei n, , ea e, würde ihn nie dulden. Gefährlicher für die griechische Monarchie sei
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Lord Palmerston's Absicht, sich mit Gewalt bezahlt zu machen und zur Eintreibung des griechischen Anlehens englische Kriegsschiffe nach dem Piräeus zu schicken. Dem Benehmen des englischen Gefandten in Konstantinopel wird Lob ertheilt, dagegen über Sir E. Lyons in Athen und Sir L. Bulwer in Madrid bitter geklagt. Letzterer habe durch den Infanten Francisco de Paula und seiner Töchter Miß⸗ heiligkeiten zwischen dem Könige und der Königin zu erregen suchen; eben so arbeite er daran, eine Spaltung zwischen der Königin und der Partei der Moderados heworzurufen. Daß die Königim sich in die Arme der Progressisten werfen wolle, sei nicht wahr; was sie be schäftige, seien feinesweges politische Ideen. Die Lage Isabella's sei eine schwierige, und die weisen Rathschläge ihrer Mutter fehlten ihr jetzt. „Die Königin Isabella“, sagt das französische Blatt, „ist jetzt in dem Nausche der Jugend und der Macht, und sie lebt nicht wie Königin Viktoria inmitten einer offiziell sittenstrengen und ernsten Gesellschaft. In Spanien ist die Einbildungskraft glühender und das Leben öffentlicher.“ l
Es ist die Rede davon, das neue spanische Ministerium sei auf eine mit England gemeinschaftliche Intervention zur Herstellung der Ruhe in Portugal eingegangen.
Mehrere Blätter hatten bekanntlich gemeldet, daß der spanische Botschafter, Herr Martinez de la Rosa, den Befehl erhalten habe, das Journal La Patrie, wegen beleidigender Artikel über die Ver hältnisse der Königin Isabella und ihres Gemahls gerichtlich zu ver folgen. Jetzt wird dem jedoch von gut unterrichteter Seite wider sprochen.
Prinz Oskar von Schweden wird binnen kurzem hier erwartet; bei der schwedischen Gesandtschaft werden bereits Anstalten zu seinem Empfange getroffen und der König hat den Palast Elvsce- Bourbon dem Prinzen zur Verfügung stellen lassen.
Unter den hiesigen Legitimisten ist die Nachricht verbreitet, der Herzog von Bordeaur werde in diesem Frühsahre eine Reise nach Syrien machen und von dort Jerusalem, Nazareth und die anderen heiligen Orte besuchen. Es soll dies die Erfüllung eines Gelübdes sein, das der Prinz vor seiner Verheirathung gethan. Mehrere junge Leute, aus angesehenen legitimistischen Familien hätten den Prinzen um die Erlaubniß gebeten, ihn begleiten zu dürfen.
Die Leiche des Fürsten Polignac ist in größter Stille in Picpus beigesetzt worden, nur seine Familie wohnte dem Trauer Gottes dienste bei. Die nachgesuchte Bewilligung, seinen Leichenzug von Versailles, wo er starb, durch Paris gehen zu lassen, wurde von der Regierung abgeschlagen, da man dadurch den Vorwand zu irgend einer legitimi stischen oder radikalen Manifestation zu geben fürchtete.
Der österreichische Gesandte, Graf Appony, schwebte vorgestern in Lebensgefahr. Auf dem Platz de la Eoncorde fahrend, gingen die Pferde seines Wagens durch, und es gelang nur der ungeheuren Anstrengung seines Kutsches, sich der Pferde zü hemeistern und Un glück zu verhüten.
Der Marquis von Londonderry ist mit seiner Gemahlin in Pa ris eingetroffen.
Der neue französische Gesandte in Brasilien, Herr His de Bu tenval, ist mit der Fregatte „Poursuivante“ nach Rio Janeiro ab gegangen. Die Fregatte geht nach Valparaiso und von da nach Otaheiti, um die Beurlaubten abzuholen.
„Die Union monarchique will wissen, daß das Unterrichts Gesetz nun doch nächstens würde vorgelegt werden. Man spreche davon, daß ein vom Minister abhängendes höchstes Unterrichts— Kollegium eingesetzt werden solle, dem wiederum zwei getrennte Ver waltungen untergeordnet sein würden, die Universität mit ihrem Spe zial-Kollegium und das Verwaltungs -Kollegium der freien Schulen mit einer gemischten Zusammensetzung.
Der Munizipal-Rath von Tours ist so eben wegen seiner Wi dersetzlichkeit gegen die Handlungen des Maire durch Königliche Ver ordnung aufgelöst worden. .
In der abgelaufenen Woche haben die Einlagen bei der Spar fasse in Paris von 14767 Personen 605,234 Fr., die Rückzahlungen an 2558 Personen, von welchen 800 ihre ganze Einlage erhoben
haben, NMS, 139 Fr. betragen. Dieses ungünstige Verhältniß dauert
schon seit einiger Zeit.
Es heißt, Marschall Bugegud solle aus Algier abberufen werden. In den Hafen von Algier war eine tunesische Brigg eingelau fen, deren Befehlshaber dem Marschall Bugeaud den Nischan des Bey zu überreichen hatte und demselben zugleich noch einige Decora tionen zur Verleihung an Stabs-Offiziere unter seinem Befehl über
brachte.
Die Anzahl der Bankerotte belief sich im abgelaufenen Viertel— jahre hier in Paris auf 299. Hiervon kom]men 162 auf den Monat Januar, 79 auf den Februar und 118 auf den März.
Der Assisenhof des Seine-Departements war dieser Tage mit der Klagesache gegen einen gewissen Riza, den Sohn eines vor kurzem im Wahnsinne gestorbenen Buchdruckers aus Lüttich, beschãf tigt, welcher vor einiger zeit an Herrn von Rothschild und an den damaligen General-Post-Direktor Conte mehrere Briefe geschrieben hatte, in welchen er sie mit dem Tode bedrohte, wenn er nicht von ihnen zu einer gewissen Zeit und an dem von ihm angegebenen Orte eine bestimmte Geldsumme empfange. Der Angeklagte gestand unter Thränen sein Vergehen, zu dessen Entschuldigung er die Verzweiflung anführte, in die das Elend ihn gestürzt habe. Sein Vertheidiger suchte darzuthun, daß Riza zwar nicht eigentlich verrückt sei, daß aber seine Armuth ihn geistig so verwirrt habe, daß jene Briefe nicht als Ergebniß eines zu freiem Handeln befähigten Geistes zu betrachten seien. Die Jury erklärte den Angeklagten für nicht schul dig, und der Präsident entließ ihn unter eindringlichen Ermah— nungen.
In Cherbourg ist der britische Dreimaster „Bekshire“ mit 170 Mann von der im Juli v. J. an der Küste von Neucaledonien gescheiterten französischen Korvette „Seine“ von Sybney angelangt. Die Schiffbrüchigen hatten sich von Allem entblößt auf die Insel ge⸗ rettet, wo sie bei dem Bischof von Amata, Herrn Douarre, und einem Missiongr, die unter den uncivilisirten Bewohnern leben, Hülfe fan den. Im September wurden sie durch ein britisches Schiff mach Sydney abgeholt, von wo sie einen Monat später die nun glücklich beendete Heimreise antraten.
Der Staats Rath hat so eben entschieden, daß die Wegnahme des sardinischen Schiffes „Notre Dame de Grace“, welche am 15. März 1846, weil dasselbe des Sklavenhandels für verdächtig gehal ten wurde, durch den Schooner „Fine“ erfolgte, ungesetzlich gewe sen sei. t
Dlle. Mars hat angeblich 800, 000 Fr. hinterlassen, die ihrem iunzigen lebenden Kinde zufallen. Sie hat früher das Doppelte be— sessen, allein ein Juwelen-Diebstahl, ungefähr 150,600 Fr. an Werth, und Verluste im Börsenspiel verminderten ihr Vermögen auf „ C)) Ir,, wozu sie vor einigen Jahren von ihrer älteren Schwester 100,000 Fr. erhte. ö ö ?
Nach dem Con stitutionnel wüthet die Ruhr unter den Mann— ken * j den Antillen und zu Otaheiti stationirten französischen
ffe; 51 Mann waren schon daran gestorben.
S Paris, 7. April. In der gestrigen Sitzung der Depu— tirten Kammer entwickelte Herr Chapunys de Montlaville seinen Antrag in Betreff der Stempel Abgabe der Journale.
Nachdem der Antragsteller die drei Artikel, in denen er gefaßt ist, vor gelesen hatte, erklärt der Redner, er verhehle sich nicht, daß er eine Macht angreife. Aber das Wort eines Staatsmannes habe ihn in seinem Ent— schlusse bestärkt, eines Staatsmannes, der im linten Centrum sike (ihelächæ ter) und der zu einem seiner Freunde, der Journalist sei, gesagt habe, als derselbe ihn aufgefordert, für sein Journal zu schreiben: „Gestehen Sie, mein Lieber, daß es sehr unangenehm ist, den ersten Stock eines Hauses zu bewohnen, wenn das Rez- de- Chaussee so schlechte Bewohner hat.“ Der Redner sagt, die Journale hätten durch Einführung des Romans ins Feuilleton an Ernst und Bedeutung verloren. Sie würden nicht mehr als Organe der öffentlichen Meinung betrachtet, nicht mehr als Organe der Politit, sondern nur als ein Gegenstand der Speculation. Nach den In— teressen der Politik und der öffentlichen Moral kämen die Interessen der Literatur, der Sprache und endlich die Interessen jener selbst, die sich mit dieser verwerflichen Industrie befaßten. Die in ihrer Ein- fachheit so schöne französische Sprache, die so klar, so wohlgeordnet, die Sprache von Meisterwerlen, die Sprache der Wissenschaft wie der Di plomatie sei, wie werde diese Sprache von den romantischen Abenteurern behandelt? Wenn man sich noch darauf beschränkte, sie zu verstümmeln, so ließe sich hoffen, daß die Zeit die Wunden heilen werde. Aber man stürze sie ganz um; es gehe mit der Sprache wie mit der Literatur, der Geschmack gehe verloren, die tlassischen Ueberlieferungen verschwänden. Das neulich vom Minister des öffentlichen Unterrichts autorisirte Theater sollte nicht das historische Theater, sondern das Theater dei historischen Tra⸗ vestieen heißen. Es sei Zeit, daß solcher Unordnung ein Ziel gesetzt werde. Das sei der Zweck seines Antrags. Er hoffe, die Kammer werde denselben in Erwägung ziehen. Der Präsident: „Wird die Erwägung unter— stützt?“ Man ruft: Ja! Ja! Der Finanz Minister: Man könne der Be harrlichkeit nur Beifall zo¶llen, mit welcher Herr Chapups de Montlaville die Immoralität in den Romanen des Feuilletons sowohl als auf dem Theater verfolge. Indeß dürfe der Haß auch nicht zu weit gehen. Ob der Vorschlag im Grunde nicht auf Einführung einer fis kalischen Censur hinauslaufe? Ueberdies liege ein anderer Antrag in Be treff der Aufhebung des Stempels vor. In Rücksicht der ehrenwerthen Motive, die Herrn Chapuys de Montlaville bei seinem Antrage leiteten, werde die Kammer sich vielleicht veranlaßt fühlen, den heutigen Antrag an dieselbe Kommission zu verweisen, die mit Prüfung des Antrags der Herren Emil von Girardin und Glais Bizoin beaustragt sei. Das Mini sterium sei zwar nicht für das jetzt vorgeschlagene Verfahren, habe aber nichts einzuwenden gegen die Berathung. Diese wird nun von Herrn Glais Bizoin unterstützt. Doch hält er den von ihm selbst mit Herrn von Girardin gestellten Antrag für umfassender und also annehmbarer. Der des Herrn Chapuyns de Montlaville werde aber immerhin zum Resultat ha ben, die Aufmerksamkeit der Minister des Innern und der Justiz auf die Immoralität der Romane in den Feuilletons und gewisser Theaterstücke zu lenken, besonders aber auf die schädlichen Folgen, die daraus fü die öffentliche Sitten erwachsen könnten. Herr St. Marc Girardin bekämpft den An trag im Namen der Freiheit der Literatur. Die Kammer beschließt aber mit großer Mehrheit, daß der Antrag in Betracht gezogen werden solle. Unter den Mitgliedern, die dafür stimmen, bemerkt man die drei Minister Guizot, Lacave-Laplagne und Graf Duchatel.
Die Diskussion über die Bewilligung eines Kredits von 500,000 Fr. zu Gunsten der Gendarmerie in der gegenwärtigen Theurung beginnt. Ge— neral Subervie macht einige Bemerküngen, worauf die Artikel des Ent— wurfs und endlich dieser im Ganzen mit großer Mehrheit angenommen wer den. Hiermit schloß die Sitzung.
Heute Mittags versammelte sich die Deputirten-Kammer in ihren Bü— reaus, um den Antrag des Herrn von Réemusat in Betreff der Intompati— bilitäten einer vorläufigen Besprechung zu unterziehen und zu entscheiden, ob derselbe zur öffentlichen Verlesung in der Kammer selbst zugelassen wer— den solle. Außerdem waren für die Versammlung in den Bürcaus an der Tagesordnung die vorläufige Besprechung des Gesetz Entwurfs in Betreff der Bewilligung eines Kredits von 1 Million Fr. zur Ergänzung der ge heimen Ausgaben für das Jahr 1847; des Gesetz - Entwurss für Bewilli gung eines Kredits von 450,000 Fr. für Einschreibung der Militair Pen sionen für 1817; des Gesetz Entwurfs in Betreff des griechischen Anlehens; des Gesetz-Eutwurfs in Betreff des Avancements der zu speziellen Functio nen in den Truppen-Corps bestimmten Lieutenants; endlich des Gesetz Ent— wurfs in Betreff der Berufung von S0, 000 Mann der Altersklasse von 1817 unter die Fahne. Zuerst fam der Gesetz Entwurf über die geheimen Fonds an die Reihe. Die zur Prüfung und Berichterstattung ernannten Cömmissaire haben sich sämmtlich für Vewilligung des verlangten Kredits ausgesprochen. Ein Mitglied von der Dpposition, Hen Beaumont von der Somme, rügte die Artikel des Journal des Débats über die Subsistenzmittel⸗Frage. Durch diese Artikel werde die öffentliche Meinung beunruhigt, und das Verhalten des Organs der Regierung sei daher sehr unklug. Die Mehrheit, welche sich bei Zusam— menstellung der betreffenden Kommission zu Gunsten der konservativen Partei aus den Abstimmungen der neun Büreagus ergab, betrug 983. Nun kam die Reihe an den Antrag des Herrn von Remusat über die Inkom patibilitäten. Die Herren Guizot, Duchatel, Lacave Laplagne und Tumon hatten sämmtlich in ihren betreffenden Bürcaus erflärt, die Regierung wi— dersetze sich nicht der Verlesung des Antrags in öffentlicher Sitzung. Diese wurde daher von allen neun Büreaus zugegeben. Mehrere Oppositions Deputirte glaubten aber schon jetzt die Gelegenheit zu neuen Angriffen auf
die Deputirten, welche zugleich Beamten sind, benutzen zu müssen. Die Bürcaus beschäftigten sich nun mit dem Gesetz- Entwurf über das griechische Anlehen. Der Gesetz Entwurf verlangt einen von 527,241 Fr., um Vorsorge zu treffen, für das mit März 1847 verfallene Semester der Zinsen und des Amortissements des am 12. Januar 1833 von der Regierung aufgenommenen Anlehns. Herr von Langui— nais richtete eine Interpellation an den Minister des Innern über das, was in Griechenland jetzt vorgehe, über die Anwesenheit von fünf englischen Kriegsschiffen in Piräeus. Graf Duchatel antwortete, er habe bis jetzt nichts vernommen, wodurch jenes Gerücht bestätigt würde. Im Uebrigen sei die Situation sehr zarter Natur, und das Kabinet besolge in der griechischen Frage die Politik, die von der Opposition selbst gut geheißen worden sei. Alle ernannten Coömmissaire sind dem Antrag der Regierung günstig. Darauf wurde die Kommission für Prüfung des Gesetz-⸗Entwurfs über das Vorrücken der Lieutenants, die zu besonderen Functionen in Trup— ven-Corps ernannt sind, gewählt; zuletzt die Kommission für Prüfung des Gesetz Entwurfs in Betreff der Berufung von S0 i0) Mann unter die Fahnen. .
So war wider Erwarten fast die ganze Tagesordnung erschöpft, und es konnte zur öffentlichen Sitzung geschritten werden. In dieser, welche um 3 Uhr begann, verlangte zuerst Herr Lhenb ette das Wort über das Protokoll. Er sagte: Die Kammer habe ohne Zweifel seit längerer Zeit schon eine solche Organisation der Tagesordnung zu bemerken (Gele— genheit gehabt, daß die Sitzungen dadurch nicht ausgefüllt würden. Sei das ein Zufall oder liege eine Absicht zu Grunde, die Arbeiten der Kam— mer in die Länge zu ziehen? Die Regierung, in der Voraussicht des Falles, daß die Frage der Subsistenzmittel einen allzu großen Umfang nehme, glaube ohne Zweifel, daß es ihr nützlich sein könnte, die Kammer bei der Hand zu haben. (Bewegung.) Er glaube, dadurch könnte die Kammer leicht in Mißachtung ko]mmen. (O! o!) Er habe diese Bemerkungen machen zu müssen geglaubt, damit die Verantwortlichfeit eines solchen Ver= fahrens nicht auf die Kammer, sondern auf die direkten oder indirekten Veran— lasser zurückfalle. Der Präsident beschränkt sich, nach einigem Zaudern, staͤtt aller Antwort an Herrn Lherbette, den Huissiers zu sagen, sie sollten die Deputirten, die sich im Konferenzsaale befänden, n, nn, daß die Sitzung eröffnet sei. Die Tagesordnung führt zur Verhandlung des Hesetz-Entwurfs, wodurch für zehn Jahre die Befugniß der Regierung ver— längert werden soll, nach Abschätzung Konzessionen von Domanial-Grund— stücken zu gewähren. Herr Isambert macht einige allgemeine Betrach— tungen über den Gesetz-Entwurßf, insofern die vom Waldboben herrührenden Hrüntstücke dabei betheiligt sind. Er meint, die Befugniß zur Konzesslons= Ertheilung sollte nicht über fünf Jahre sich erstrecken, und das Gesetz sollte nicht auf den in Städten gelegenen Grund und Boden anwendbar sein. Das Gesetz scheint ihm im Ganzen im Widerspruch zu stehen mit der be— stehenden Gesetzgebung; er betrachtet dasselbe als unnütz, denn die Regie rung sei bereits mit der Befugniß zum Abschluß von Unterhandlungen ver—
sehen. Der Finanz-Minister widerlegt die Einwürfe des Herrn Isam— bert. Es wird darauf zur Verhandlung der einzelnen Artikel des Gesetz⸗ Entwurfs geschritten und der erste Artikel ohne Disfussion angenommen.
Der Gesetz⸗Entwurf über die geheimen Fonds wird auch in die— sem Jahre, wie im vorigen, schwerlich zu einer längeren Verhand- lung Anlaß geben. Von der Unerläßlichkeit der Bewilligung dieser Gelder unter den besonderen Umständen, in welchen sich das Land gegenwärtig in Folge der Theurung befindet, ist Jedermann über— zeugt, und wenn auch die Opposition, da es sich bei der Abstimmung über diese Frage um ein dem Ministerium zu gebendes Vertrauens= Votum handelt, in Masse gegen die Bewilligung stimmt, so ist doch eben so sicher auf Seiten der konservativen Partei darüber ein ein? stimmiges, also entscheidendes Votum zu erwarten.
Bekanntlich war die durch den von England und Frankreich zu gleich bevollmächtigten Herrn Hood abgeschlossene Uebereinkunft mit der argentinischen Regierung nur daran wieder gescheitert, daß diese nachher einigen Bestimmungen derselben eine ausgedehntere Ausle gung geben wollte, wodurch die darin zu Gunsten Montevideo's fest gestellten Bürgschaften auf Nichts zurückgeführt worden wären. Nun geben aber mehrere Stellen der unerhört langen Botschaft, womit Nosas im Laufe des Januar die Legislatur seines Landes eröffnet hat (s. unser gestriges Blatt), die gegründetste Besorgniß, daß eine durch die Abgesandten Graf Walewsfi und Lord Hoöwden etwa zu Stande kommende neue Uebereinkunft so wenig zum gewünschten Ziele führen werden, als früher. Als Rosas seine Botschaft erließ, schrieb er unter dem Eindruck der von Riveira, seinem Gegner, erlangten Vortheile und in Ungewißheit über die Wendung, welche der Krieg nehmen könnte. Aber wie die letzten Nachrichten zeigen, hat sich der Stand der Dinge völlig geändert, und die orientalische Republik ist aufs Aeußerste gebracht. Stolz geworden durch die über die eurb päische Intervention davongeträgenen Vortheile und von jetzt an des Triuniphes, siber seine Feinde an Ort und Stelle selbst sicher, wird er schwerlich vor unbedingter Unterwerfung dieser Feinde in irgend eine Unterhandlung sich einlassen.
Seit einigen Wochen sind die Einnahmen auf der französischen Nordbahn in starkem Zunehmen. Von acht zu acht Tagen beträgt diese zunahme seit drei Wochen in der Regel mehr als 26, 000 Fr. so daß sie von 233,00) Fr. zuerst auf 2535,00, dann auf 270, 000 Fr. gestiegen ist. Die Waaren- Transporte besonders nehmen eine immer größere Ausdehnung, und die Einnahmen davon übersteigen bereits weit die von den Personen-Transporten. .
Großbritanien und Irland.
London, 6. April. Die Times enthält gleichfalls die vom Sun mitgetheilte Nachricht von der Einschiffung von 101) Marine Soldaten in Portsmouth nach Portugal, und sollen dieselben, wie es heißt, entweder, zur Verstärkung der am Bord der britischen Flotte im Tajo besindlichen Detaschements dieses Corps oder zur Besetzung des Forts St. Juligs an der Einfahrt des Tajo verwendet werden. Nöthigenfalls wird der „Sidon“, auf welchem am 2ten diese Trup pen eingeschifft wurden, sofort zurückkehren, um neue Rerstärkungen zu holen; auch soll, wie die Times hinzufügt, die Flotte unter dem Befehle des Admiral Parker unverweilt vermehrt werden. Aus Allem geht hervor, daß eine Wendung der Dinge in Portugal bevorsteht; ob aber, wie der Sun mittheilte, die portugiesische Regierung die Intervention Englands nachgesucht hat, ist noch zweifelhaft.
Gestern ist der Status der Einnahme des letzten Vierteljahres bekannt gemacht worden, und derselbe ergiebt ein viel günstigeres Re sultat, als man unter den gegenwärtigen Umständen erwartete. Das letzte Quartal hat 103,632 Pfd. und das letzte Jahr 1,538, 108 Pfd. St. mehr eingebracht, als die entsprechenden Zeit- Abschnitte des vorigen Jahres, und, was das Erfreulichste ist, die Mehreinnah men sind in solchen Finanzzweigen vorgekommen, welche als die sicher sten Anzeichen der fortschreitenden Wöhlfahrt des Ganzen anzusehen sind. To zeigt sich in din Zöllen, in der Accise, in den Steuern, in der Einkommen — Steuer und in der Post — Einnahme eine Mehreinnahme und nur in den Stempeln und Kronlän dereien ein Ausfall. Die Times sagt: „Wäre nicht das irländische Unglück und die Noth in England vorhauden, so könnten wir uns rühmen, daß noch niemals seit Menschen Gedenken der nationale Schatz in einem blühenderen Zustande sich befunden habe oder eine bessere Aussicht vorhanden sei, jede Belästigung unserer heimischen Industrie oder unseres auswärtigen Handels zu entfernen. Angesichts der Kartoffelnoth indeß wird unser Ueberschuß, weit entfernt, den Steuer-Kontribuenten zu erleichtern, ihn nur der Nothwendigkeit überheben, die Zinsen der neuen so eben aufgenommenen An leihe durch neue Steuern beizubringen. So kühl dieser Trost ist, so ist doch auch dies schon gut, daß der Schatzkanzler in Zeiten einer so allgemeinen Noth nicht neue Steuern auszuschreiben oder neue Anleihen aufzunehmen braucht. Die bedeutendste Vermeh rung zeigt sich in den Zöllen. Daß wir nach einer Reihe von Jah ren, deren jedes durch eine bebeutende Zoll Reduction ausgezeichnet ist, welche für den Schatz sowohl wie für den heimischen Produzenten für nachtheilig erklärt wurde, eine Vermehrung von 1,132, 00(n) Pfd. für das ganze Jahr haben (für das Quartal beträgt die Vermehrung 185,755 Pfd.), ist ein Beweis für die Gesundheit unserer neuen kom merziellen Reform, deren Erfolge selbst die eifrigsten Vertreter dersel ben nicht erwartet hatten. Und selbst im letztverflossenen Vierteljahr hat dieser Einn ihmez eig keine Schmälerung erlitten, obgleich die Zoll Einnahme von Korn so gut wie gar nicht vorhan den war. Dennoch beträgt die Mehr Einnahme beinahe eine halbe Million. In der Aceise ist die Einnahme von einem Vierteljahr zum anderen gewachsen, bis sie jetzt einen Ueberschuß von 661,572 Pfd. für das ganze Jahr geliefert hat. Da diese Steuer hauptsächlich Luxusgegenstände betrifft, so hält man die Einnahme derselben für eine Art von Barometer zur Beurtheilung der Natio nal-Wohlfahrt, denn man nimmt an, daß die Bedürfnisse des Lebens befriedigt sein müssen, ehe man veraccisbare Gegenstände konsumirt. Als eine allgemeine Regel mag dies gelten, aber es ist schwer, die Anwendung derselben mit dem Faktum zu versöhnen, daß, während die Masse unserer Ackerbaubevölkerung burch die hohen Lebensmittelpreise gehindert ist, selbst ihren mäßigen Antheil an den Verbrauch von Lurusgegenständen beizubehalten, während Schottland große Noth leidet und Irland von englischen Gaben lebt, die Accise bennoch im abgelaufenen Viertelsahre gegen das Quartal des vorigen Jahres um 26,107 Pfd., sich vermehrt hat. Die Ein kommen Steuer beträgt 379,810 Pfund mehr als im vorigen Jahre, bie Post. Einnahme ist während des Jahres um wöchentlich 1600 Pfund, also im Ganzen um F2,00n) Pfund, gewachsen, und in den vermisch , zeigt sich ein Uenerschuß von 120,273 Pfund, der (ie slligin en Stempeln, verursacht durch die Verminderung der Eisenhahn Unternehmungen, beträgt 32, 693 Pfund und der in den ziornlänbereien 18, 0M Pfund. Dieser günstige Zustand unserer Fi , . Position der Cinnahnien in bedeutendes schtwers ut ö . .. ö. 9. unsere Werbinn lichkeiten und an die erlegt hat. In dei Einnal . Kalamitzst dieses Jahres auf von ob io d . ahmeRechnung findet sich nämlich die Summe
9 Pfun als erste Einzahlung der Anleihe von 8 Millionen, beren Tilgung noch viele Jahre' der Ersparung erfordern wird. Es
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ist dies eine Strafe und leine unverdiente, für ein Sostem, welches lerie für die Berichterstatter ist an der entgegengesetzten Seite lber d * duldete, daß ein Drittheil unserer Bevölkerung in gänzlicher Abhän- Barre. Außerdem läuft um den ganzen Saal eine Gallerie mit gigkeit von einer Frucht lebte, welche periodischen Miß-Aerndten un- einer Sitzreihe, wo 180 Personen . finden, für die Mitglieder terliegt und keinen Anspruch auf den Boden hatte, der allein von den des Unterhauses und zum Theil für den Zutritt von Frauen be! Reichen ein Interesse an der Wohlfahrt des Armen sichern konnte. stimmt. Der untere Raum zerfällt von Süden her in drei Abthei⸗ Wir haben hier eine ernste Warnung, verlangen wir keine zweite.“ lungen: zuerst die, wo der Thron und die Plätze für Fremde von
Ein Theil der großen Docks in Birkenhend an der Mersey, Li. Auszeichnung und älteste Söhne von Pairs sich befinden; dann den verpool gegenüber, ist gestern mit vielem Gepränge eröffnet worden. mittleren Theil mit den Plätzen für die 110 geistlichen und weltlichen Eine Menge angesehener Personen aus Liverpool, London, Manchester Lords oder das eigentliche Haus, dessen Tafel und Wollsack hier auf⸗ und anderen Orten nahm an der Feierlichkeit Theil. Lord Morpeth, gestellt wird. Es hat auf beiden Seiten fünf Reihen stufenweise auf⸗ der Präsident des Forst und Wald-Departemente, verbreitete sich in steigende und mit scharlachrothem Maroquin überzogene Polsterbänke. einer längeren Rede über die Vortheile, welche die neue Anlage dem Dieser Raum ist 0 Fuß lang, und auf ihn folgt an der unteren oder Handelsverkehr verspricht, und die er mit der Anlage von Southwark, Nordseite der die Barre genannte Platz, wo Sprecher und Mitglie- London gegenüber, verglich, durch welche letzteres nur an Bedeutung der des Unterhauses zu erscheinen haben, von denen gegen 3609 hier gewonnen habe, eben so wie Liverpool (wo sich anfangs einige Eifer Raum zum Stehen sinden, und wo Zeugen und Rechts- Beistände süchtelei gegen Birkenhead kundgegeben hatte) durch Birkenhead nur vom Hause gehört werden. gewinnen könne. Extrazüge der Eisenbahn beförderten die Festbesucher von London in 6 Stunden nach Birkenhead und in gleicher Zeit . — zurück. . . :
Das gestern von Liverpool nach Halifax abgegangene Post Brüssel, . April. Seit dem 1. April wird in Belgien das Dampfschiff „Cambria“ hat 359, 000 Pfd. und 126 Passagiere mit Gepäck der von Frankreich kommenden Reisenden nicht mehr an der genommen, unter letzteren den neuen Gouserneur von Newfoundland, Granze, sendern am Orte ihrer Bestimmung, also entweder in Sir G. Le Marchant. Die „Cambria“ hat die größte jemals erpe Mons oder in Brüssel untersucht. Dieselbe Maßregel soll auch bald dirte Post am Bord, nämlich 110,900 Jestungen und Bꝛiefe in 156 in Frankreich getroffen und das Gepäck der Reisenden, statt in Va⸗ Postbeuteln und 13 eisernen Kisten. lenciennes und Paris, nur noch in letzterer Hauptstadt untersucht
Die Bildung des neuen spanischen Ministeriums, das dem eng- werden. . 6 lischen Einflusse in Spanien so günstig zu sein scheint, wird von der Es stehen bedeutende Verdingungen von Lieferungen zur Erneue⸗ Times als das bedeutendste Ereigniß gefeiert, das seit mehreren rung eines Theils der für die Reisenden bestimmten Wagen auf den Jahren dort stattgefunden hat. „Wir vertrauen“, heißt es, „daß Fbelgischen Eisenbahnen und zur Erneuerung der Schienen auf den- dies Ministerium der Vorläufer einer Aera nationaler Unabhängigkeit selben bevor. Zahlreiche Arbeiter sind mit der Derstellung des dop⸗ und constitutioneller Regierung für ganz Spanien sein werde.“ Der pelten Geleises auf der Bahn von Mons nach Quievrai beschäftigt. Globe ist nicht so sanguinisch, indem er schreibt: „Wenn wir eine Die Bahn von Brüssel nach Mons ist bereits beendigt. . bessere Meinung von dem Patriotismus der spanischen Cortes hätten, Herr Maris wird nächstens für die belgische Regierung eine als ihre letzten Verhandlungen uns geben können, so möchten wir aus wissenschaftliche Reise nach den großen Antillen und der Republit der Bildung des neuen Ministeriums flir Spanien große Dinge vorhersa Paraguay unternehmen. Er will zugleich Aufträge des Handels- gen; aber wir sind keinesweges sicher, daß die Moberados, wie sie sich nennen, stan des zur Erforschung der dortigen Handels-Verhältnisse annehmen. nicht jede Gelegenheit ergreifen werden, den verfassungsmäßigen Fortschritt . zu hemmen. Es ist kaum wahrscheinlich, daß die französische Regierung tal ie n sich ruhig in die Niederlage, welche sie erfahren hat, fügen werde. ö . . p Jede Maschine, welche Bestechung und Intrigue erfinden könne, NMegapel, 27. März. (A. 3.) Der Ritter Agresti, welcher wird wahrscheinlich in Bewegung gesetzt werden, und das Resultat von dem Könige nach Malta gesendet worden, die Stipulationen mit dürfte nicht blos die Wiedererlangung der Gewalt von Seiten der dem Prinzen von Capua zu unterzeichnen und den Prinzen selber mit Konservativen sein, sondern auch die Annahme despotischer Grundsätze. seiner Familie nach Neapel zu bringen, ist von dort unverrichteter Dies wäre freilich eine große Thorheit, denn sie dürfte eine Revo Sache zurückgekehrt. Der Prinz soll in einige Punkte diger er. lutson zur Folge haben, die dem Thron gefährlich werden könnte und einkunft nicht eingegangen sein. Uebrigens hoffe man, daß die Alus alle Hoffnungen der Montpenster-Heirath vernichten würde.“ söhnung zwischen dem König und seinem Bruder nicht aufgegeben gh;
Man besitzt hier keine anderen Nachrichten über den Untergang da es sich nur un untergeordnete Fragen handle, zu deren Beseiti⸗ des Post-Dampfschiffes „Tweed“, als die mit dem „Baltimore“ in gung es blos eines Mezzo Termins bedürfe. ö Havre eingegangenen, deren Bestimmtheit wohl kaum für die Zweifel Wucher und Speculationen haben die Brod— und ern, , an der Wahrheit des Berichtes Raum läßt, welche von einigen Sei jetzt auch bei uns sehr gesteigert, und man sieht heute Abent, einem
ge ꝛ d“ Königlichen Dekret entgegen, welches die freie Getraide- Einfuhr auch für die Provinzen diesseits des Pharus gestattet.
ten geltend gemacht werden möchten. Der „Tweed“ würde morgen in Southampton zu erwarten gewesen sein. Aus einer von der Times publizirten Mittheilung des Secretairs der Gesellschaft, wel cher das Schiff gehört hat, geht hervor, daß es bei seiner Abfahrt von Grengda nach Veracruz nur sieben Passagiere (die Herren Price, von der Firma Manning, Mackintoss u. Comp. in Veracruz, Ellice, nchausti, Farias, Fontecha, Le Charlier und Bausel) am Bord ge⸗ habt hat; möglicherweise hat das Schiff noch in Jamaika und Ha vana Passagiere aufgenommen, doch ist das nicht wahrscheinlich. Wenn Zeit r fen Bres be . also wirklich 60 Menschen bei dem Schiffbruche umgekommen sind, Die Hof-Zeitung enthält zwei Königliche Dekrete, mittelst so ist darunter ein großer Theil der Mannschaft begriffen, deren Zahl deren die Entlassungsgesuche des General-Lieutenant Manso als mit Einschluß der Offiziere nach dem von der Times publizirten General-Capitains von Neu -Castilien und des General- Majors Namens- Verzeichnisse 95 betrug. Salcedo als General-Capitains der Kanarischen Inseln angenommen
Die unter dem Namen der Kent and Susser Warf bekannten / werden. großen Speicher des Alderman Humphrev, in der Nähe der London Brücke, sind gestern Morgen abgebrannt. Sie waren zu 15,0604 Pfd. St. versichert. Unter den verbrannten Waaren befand sich Hopfen, Holz, Wolle u. s. w.
Ein Herr Brett hat jetzt hier einen elektro- magnetischen Tele
8G pan ise n.
Mꝛadrid, 2. April. Tie Königin hat dem Herzog von Glücks= berg eine Audienz ertheilt und aus seinen Händen das Schreiben ent
gegengenommen, welches ihn als bevollmächtig'en Minister Frankreichs „für die Zeit der Abwesenheit des Grafen Bresson“ beglaubigt.
Madrid, 1. April. Die progressistischen Blätter bezeich nen bereits den neuen Minister-Präsidenten als einen Abtrünnigen, der sich bald von den Herren Benavides und Mazarredo, welche in graphen aufgestellt, mittelst dessen die telegraphische Mittheilung so= ) seinem Kabinette die Partei der lIltramoderirten vertreten, verdrängt fort gedruckt zu Tage gefördert wird. Der electrie printing lele sehen würde. Der, H eraldo gewährt dagegen dem Ministerium graßh ist bereits seit einiger geit in Amerika auf der Strecke zi] P icheco, das er für ein durchaus moderat erklärt, . Unter. schen Philadelphia und Pittsburg, einer Entfernung von 300 Miles, stützung, offenbar in der Absicht, es in den Augen der Progressisten in Anwendung und soll sich vollkommen bewährt haben. Nach An noch mehr zu verdächtigen. Herr Salamanca allein sindet auch vor gabe des Standard wurden bei einem am vorigen Sonnabend von setzteren Gnade. Er hat bereits die Staatspapiere, welche die Re⸗ Herrn Brett angestellten Versuche 80 bis 9 Buchstaben in der Mi gierung ihm im Juli 18413 gleich nach dem Einzuge des Generals nute abgedruckt; der Abbruck soll sehr deutlich gewesen sein und nur Rarvaez in Madrid als Unterpfand für Zahlungen, die er an die den Jeilen die nöthige Symmetrie gefehlt haben. Truppen leistete, übergeben hatte, der Staatstasse zurückgestellt. Die Times enthält eine Beschreibung des neuen Parlaments Der, General, welchen, den, Prozeß n ,,,. Gebäudes, in welchem die Mitglieder des Oberhauses nach den Oster hat, erklärt sich plötzlich für n, , und beantragt die Verwei— ferien bereits ihre Sitzungen halten werden. Der Saal, in welchem sung desselben an den höchsten erichtshof ö . bas Oberhaus selt 1831 bis jetzt seine Sitzungen gehalten hat, wird Ein karlistisches, zum Theil unbewaffnetes Streisgsrhe, a. seiner inneren Einrichtung entkleidet und fürs nächste als Zugang zu der Provinz Avila aufgetreten war, wurde in e . durch die * dem neuen 8 berhause von Ahbingdonstreet her dienen. Das neue darmerie, . Mann tödtete und sieben gefangen nahm, aus Parlamentshaus wir h Osten eine Fronte von weit üiber 900 Fuß einandergesprengt. w— ; 6 n. . ö ir gien . Am 2ñsten rottete sich in Corusia abermals das Bolt Zusamnien, An der Südwestspitze wird der schon' 9ö Fuß empoörgeführte Haupt um sich der Verschiffung von Getraide zu widersetzen. Ein Polizei- thurm 100 Fuß hoch werden; kleinere Thürme werden andere Theile Agent, sellerte endlich ein Pistol ab und. streckte eine schwangere Mou des Baues zieren, der 14 Hallen, Gallericen, Vorsäle und Räume von und einen Greis todt zu Boden. Der Haufen verlief sich, die Auf edlen und großen Verhältnissen umschließen und Wohnungen für acht regung erneuerte sich am 26sten. . J Beamte ersten Ranges enthalten soll. Nach der Flußseite kommen Der Graf von Castell⸗ ist mit seiner dem Infanten Don En⸗ 32 große, Comité - immer zu liegen, und 20 Korridore und Gänge rique verlobten Schwester heimlich von hier über Barcelona nach werden die Verbindung zwischen allen seinen Gemächern und Räumen, Frankreich abgereist. ; . . 83 ; zusammen gegen 600, einschließlich einer aus den Krypten von St. Die Regierung soll beschlossen haben, für 50, 900 Piaster Pferde Stephan hergestellten Kapelle, vermitteln, denen nach innen elf grö für die Kavallerie anzukaufen. Offiziere versichern, daß sich nicht ßere Höfe und mehrere kleine Licht und Luft zugänglich machen. Im 3000 diensttaugliche Pferde in der Armee vorfinden. ö. tere Ganzen wird das Gebäude über 15 Millionen Kübiffuß enthalten, Vorgestern erhielt der portugiesische Gesandte. von seinem Hofe was die Hälfte mehr als die der St. Paulskirche ist. Der prächtige Raum die Anweisung, für den Fall, daß die bewaffnete Jutervention Spa= darin, wo die Pairs nach den Osterferien ihre Sitzung wieder auf niens nicht zu erreichen wäre, von der diesseitigen Regierung die Er— nehmen und Hof und Unterhaus oder alle drei zweige der Legislatur laubniß zur Anwerbung einer Legion von 6000 Mann au u ir en. bei feierlichen Gelegenheiten sich mit versammeln werden, steht mit Da die spanische Regierung selbst im Begriff steht, eine 3 dem künftigen Unterhause durch eine Reihe stattlicher Hallen und von wenigstens 25,0619 Mann zu verfügen, so dürften , Gänge ihn Verbindung. Eherne, im schönsten gothischen Styl gezierte absichtigten Anwerbung wohl einige Schwierigkeiten . 6 Flügelthüren öffnen den Gemeinen den Weg vor die Barre des Oberhau stellen. Die Minister hielten übrigens vorgestern . 3 und Be ses, das in einem 90 Fuß langen, 15 Fuß breiten und 40 Fuß hohen schlagung über die Haltung, welche sie, um den . anzunehmen Saale sich versammelt. Die Vecke desselben ist eben, durch vergoldete dürfnissen der portugiesischen Regierung zu entsprechen, und verzierte Leisten in 18 große, jedes derselben wieder in fünf klei= haben. zen 19 auf 209, die Zproz. nere Felder auf azurblauem Grunde getheilt, die heraldische Devisen . —⸗ enthalten. Kein Kronleuchter stört die Ansicht. Die Länge des Saales liegt in der Richtung von Norden nach Süden, und auf seder Seite erhellen ihn sechs große Fenster, die 20 Fuß über dem Hohn, benen unt, fast, zur ech zeichtn,, An, den hörblichen and à Parts, 6. pri; aß bungen, ' w, en, . südlichen Wänden besinden sich den Fenstern entsprechende sechs Fel richte aus Barcelona Kom !. 21 25 März zwischen der mit Ue— der, welche mit Freskomalereien ausgefüllt werden sollen, und von einem sehr lebhaften Hefechte nich benuft'agten mobilen Kolonne denen fünf einstweilen mit Tapete bedeckt sind. Eines und zwar das berwachung des Distriktes 2, Führung Giau's. Der Komman— über dem Throne befindliche ist mit der Taufe Adalbert's bereits aus. und der Karlistenbande n, ,, . . ,, gemalt. In 14 Nischen zwischen den Feldern und erwähnten Bilder dant Juan Gonz a se ha fen n e verfolgt und endlich die Rarlisten feldern werden die Statuen der Barone kommen, welche die Magna durch die Bande ause ͤ 6 . Stellung bei Tabartet verschauzt Charta erlangten. Die Gallerie für Fremde mit Zutritts- Erlaubniß von erreicht. Sie i , D men ge e ir uncinnehmbor heesten, Pairs ist an der Nordseite und hat für 150 Personen Raum; die Gal! und erwarteten in ⸗ g,
die Fproz. Papiere stiegen gester
Das Einzige, was uns heute die Be—