ö für das Jahr 1847, publizirt wird; sie lautet wie olgt: Sie erhalten hierbei den mittelst Berichts vom Sten d. M. eingereichten allgemeinen Etat der Staats Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 1sl7 von Mir vollzogen zurück, um denselben mit diesem Meinem Befehl durch die Gesetz⸗Sammlung zur öffent— lichen Kenntniß zu bringen. Berlin, den 12. März 1847.
Friedrich Wilhelm.
An den Staats- und Finanz⸗Minister von Dües berg.“ “*)
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. (A. 3. Das Befinden Sr. Ma⸗ jestät des Königs ist von so erfreulicher Art, daß nunmehr die gänz⸗ liche Herstellung in sehr kurzer Frist mit Gewißheit erwartet werden darf. Der Ministerial Rath von Hermann hat im Auftrage der Staats⸗
Regierung eine Reise nach Wien angetreten.
Dr. Phillips hat die ihm angebotene Stelle eines Regierungs— Raths in Landshut nicht angenommen und ist, seiner Bitte zufolge, aus bayerischen Diensten entlassen worden.
Am 6. April fand der Kauf-Abschluß bezüglich der zum Bahn— hof bestimmten Schießstãtte zwischen der Regierung und der Haupt⸗ Schützen⸗Gesellschaft statt; die Kaufssumme beträgt 150,000. Fl., wovon 0,00 Fl. jetzt gleich, 50, 000 Fl., wenn die Gesellschaft den Bau einer neuen Schießstätte beginnt, und die letzten 50, 000 Fl. erst in zwei Jahren bezahlt werden. Das letzte Drittel wird jedoch bis dahin mit 4 pCt. verzinst werden. Die Gesellschast muß bis 1. Mai das Lokal verlassen.
Auf dem Platze des abgebrannten (provisorischen) Bahnhofs in München herrscht eine überaus rege Thätigkeit, um die durchaus un— entbehrlichen Lokalitäten (natürlich wieder aus Holz) herzustellen. Ueber die Entstehung des Feuers ist bis jetzt nichts ermittelt, doch sollen viele Anzeichen auf Brandstiftung deuten. Von deu 300 Schef⸗ feln Weizen wurde ein Theil den Flammen entrissen. ;
O
O München, S. April. Aus zuverlässiger Quelle erfährt man, daß der Graf von Bray, Minister des Königlichen Hauses und des Aeußeren, welcher sich auf einer Ürlaubsreise nach Italien befin⸗ det, auf den von ihm früher bekleideten Gesandtschaftsposten am Hofe von St. Petersburg zurückversetzt worden ist. — Der durch die Entlassung des Professors hr. Höfler erledigte Lehrstuhl eines Professors der Geschichte an unserer Hochschule ist von dem Könige dem gegenwärtigen Professor der Geschichts am Lyceum zu Speyer übertragen worden. Einer anderen Königlichen Entschließung gemäß, ist die seit dem süngsten Landtage ernannte Kommisslon zur Ausar— beitung neuer Gesetzbücher behufs der Beschleunigung der betreffenden Aufgabe aufgelöst worden. .
Königreich Hannover. Das Ministerium des Innern hat am 6. April eine Bekanntmachung erlassen, wodurch den Wund ärzten und Zahnärzten die Anwendung des Schwefel Aethers ohne vorgängige Anordnung oder Zustimmung eines zur Praxis berechtigten Arztes untersagt und denselben der Gebrauch des Schwefel- Aethers bei allen irgend erheblichen Operationen ohne die Gegenwart eines zur Praxis befugten Arztes verboten wird.
Am 9. April, bei einem fürchterlichen Sturme, ist die Stadt Bockenem abgebrannt; von 330 Häusern sollen nur noch wenige stehen.
** Frankfurt a. M., S. April. Die Sitzungen der Bundes⸗Versammlung hatten durch die Oster-Feiertage, wie gewöhn— lich, eine kurze Unterbrechung erfahren, nehmen aber wieder ihren gewohnten Fortgang. Der in den Ruhestand versetzte Königlich bayeri . in. tzte Könij verische Bundestags—⸗ Besandte, Herr von Overkamp, war seit längerer Zeit leidend e dadurch verhindert, den Sitzungen der Bundes“ Versammlung beizu , . sein fr ge. wird der seitherige Minister⸗ Resident am Königlich griechischen Hofe, Legations-Rath'! ö! . bezeichnet. . ö Der Königlich preußische außerorbentliche G er König z : esandte und bevoll . Minister am Broßherzoglich badischen Hofe, Herr General Mig von Rabowitz, befindet sich seit einigen Wochen hier, um an n,. . . Militair-Kommission Theil zu nehmen Diese Arbeiten beziehen sich auch namentlich ie neuen Festungs. 36. sic h h auf die neuen Festungs⸗ Die versuchweise angeordnete O ichkei Si Die n Oeffentlichkeit der Sitzungen un serer gesetzgebenden Versammlung wird mit ber e, n nn, der⸗ ehen demnächst eintreten. Der großen Beschränktheit des Raumes wegen können aber nur funßig Zuhörer zugelassen werden und diese nur gegen Eintrittekarten, Da die Oeffentlichkeit der Verhandlungen nur auf dem Wege der Geschäftsordnung eingeführt wurde, so hat ) Der Etat selbst, mit den Erläuterungen da: i ich i ersten und zweiten Beilage des heutigen ln en m in der
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die nächste Versammlung sich darüber zu erklären, ob sie aufrecht er— halten werden soll.
Es bestätigt sich, daß die hie gen Dissidenten einen Senats⸗ Beschluß erhalten haben, der ihre Rechtsverhältnisse regulirt, und zwar in einer günstigen Weise, doch ist ausdrücklich bestimmt, daß diese Zugeständnisse jederzeit widerrufen werden können und eine An= erkennung daraus nicht gefolgert werden dürfe.
Eine auffallende und bedenkliche Erscheinung ist es, daß bei uns, trotz aller günstigen Berichte von den auswärtigen Märkten und des guten Standes der Wintersaat, die Fruchtpreise fortdauernd im Stei— gen begriffen sind. Die Brodtaxe steht deshalb hoch und würde noch höher stehen, wenn die Bäcker nicht zu billigeren Preisen Frucht und Mehl aus den städtischen Magazinen geliefert erhielten. Man kann das Geldopfer, das dadurch unsere Stadt jetzt bringt, auf täg⸗ lich cirea 1900 Fl. anschlagen. l ʒ Die Arbeiter- Klasse ist durch die große Theurung, mit welcher der Verdienst in feinem Verhältnisse steht, einer drückenden Lage preisgegeben. ;
Die prekären Zeitverhältnisse konnten natürlich nur nachtheilig auf unsere Messe wirken. Das Resultat derselben war denn auch nur ein wenig erfreuliches, und die meiste Zufriedenheit äußerten noch die Fabrikanten in kurzen Waaren. Das Leder ging in dieser Woche zu guten Preisen rasch ab, und es wurde viel gleich nach Leipzig ver⸗ laden. Die Vorräthe waren ansehnlich, allein der Markt doch eigent⸗ lich nicht überführt. Die Kleinverkäufer und die große Zahl der Schaubuden hatten in dieser Woche durch die schlechte itterung wenig Zuspruch, und man hört allseitig klagen. Im Uebrigen hat der Handelsverkehr doch einige Lebhaftigkeit wieder gewonnen. Von dem Börsengeschäft läßt sich wenig melden. Die Stim— mung der Fonds ist im Allgenieinen eine ziemlich feste, doch der Umsatz nicht belebt, selbst nicht in den sog. Spielpapieren, besonders in den Eisenbahn-Actien. Seit einigen Tagen beschäftigen sich die Spekulanten aber namentlich mit den spanischen Fonds, welche durch die, gewiß täuschenden Hoffnungen, die man auf das neue spanische Ministerium für Besserung der spanischen Finanzen setzt, einen neuen Aufschwung genommen haben. Der Geldstand ist befriedigend, so daß der Diskonto 33 pCt. steht. .
Die Eisenbahn-Arbeiten sind in unserer Nähe theilweise wieder in Angriff genommen, theilweise werden sie es demnächst, z. B. an der Main-Weserbahn. Von den Lokalbahnen unserer Nähe wird in diesem Sommer die kleine Höchst-Sodener und dann bie Frankfurt⸗ Hanauer von Hanau bis zur Mainkur befahren werden. Während an letzterer Bahn der Bau auf kurhessischem Gebiet fast ganz vollen— det ist, haben die Konzessionsträger auf hiesigem Gebiet noh mit der Acquisition der benöthigten Grundstücke zu kämpfen, und es ist auf frankfurter Gebiet noch kein Spatenstich für diese Bahn geschehen. Die Main-Neckar- und Taunus Eisenbahn erfreuen sich guter Fre— quenz und wahrscheinlich wird erstere bis zum Juli d. J. auch den Gütertransport übernehmen können. Rüstig schreitet hier der Bau des Bahnhofs und der Mainbrücke für die Main- Ne(ar-Bahn fort, und letztere wird in diesem Jahre noch gewölbt werden können, so wie auch die Brücke bei Ladenburg. Der Bau der Main-Neckar-Ei⸗ senbahn wird so im nächsten Sommer ganz vollendet sein. — Einer guten Frequenz erfreut sich bei dem glnstigen Wasserstande auch die Main⸗Dampfschifffahrt, deren Dienst überhaupt jetzt gut regulirt ist und dem reisenden Publikum volles Vertrauen leinflößt. ;
Oesterreichische Monarchie.
Venedig, 1. April. Der Vicekönig hat sammt seiner erlauch⸗ ten Gemahlin Venedig am 12. März verlassen und sich über Padua und Vicenza nach Mailand begeben. — ; Der zweite artesische Brünnen am Campo S. Paolo, der in Folge der vielversprechenden Ergebnisse des ersten vor mehreren Wo⸗ chen begonnen wurde, hat bereits gleich gute Resultate gegeben. In einer Tiefe von 6 Meter stieß man auf Sandschichten, deren elne am 26. März einen ergiebigen Wasserstrahl zu Tage förderte. Die Säule erhebt sich 8 Fuß über den Erdboden und liefert in jeder Mi= nute 160 Litres. Staunenerregend für das zahlreiche Publikum, das ö. neue Quelle besucht, ist der Umstand, daß der Wasserstrahl bei Annäherung eines Lichtes die schönste Flamme entwickelt, die durch die große Menge Kohlen-Wasserstoff⸗ Gases, die er mit sich führt, her⸗ vorgebracht ist. Die chemische Analyse der aufgestellten KRommission fand das Wasser trinkbar und frei von Allem, was der Gesundheit nachtheilig sein könnte.
w nn r e Pairs⸗Kammer. In der erwähnten Bittschrift zweier hö— heren spanischen Offiziere, Ignacio Brujo und Clemente Sobrewvias, welche der Pairs-Kammer überreicht worden ist, beschweren diese sich in ihrem Namen und im Namen mehrerer anderen spanischen Flücht linge militairischen und geistlichen Standes über Beraubung der Frei heit und harte Behandlung und bitten um Entlassung und Pässe, damit sie eine Zuflucht auf gastlicherem Boden suchen könnten. Vi—ꝰ
comte Dubouchage unterstützte diese Bittschrift sehr lebhaft. „Auf
Frankreichs freiem Gebiete“, sagte er, „dürfe es nicht erlaubt sein, Personen, die, wie diese Spanier, sich kein Verbrechen, keinen Ver stoß gegen die französischen Gesetze hätten zu schulden kommen lassen, willkürlich zu verhaften. Geschehen sei das einzig auf Ver= langen eines jener ephemeren Ministerien, welche das unglückliche Spanien zerfleischten. Englands Beispiel möge man sich zur Richt= schnur dienen lassen, wo der Graf Montemolin dermalen in voller Freiheit verweile, während Frankreich den Kerkermeister mache. Ba⸗ ron von Bussires erklärte sich gegen diese Ansichten um so mehr, als die Bittsteller seit sechs Wochen schon wieder in Freiheit sich befänden. Der letztere Umstand, gab auch Graf Montalem
bert zu, nehme der Angelegenheit viel von ihrem Interesse, allein es handle sich dabei noch um eine Prinzipfrage. Der Minister des Junern, Graf. Duchatel, habe zu Anfang der Session bei Gelegen⸗ heit der verweigerten Lotterie zum Besten der Loire Ueberschwemmten erklärt, daß es ihm ganz unmöglich sei, irgend ein Gesetz zu verletzen: auch ein Wohlthätigkeitszweck könne ihn dazu nicht bewegen. Nun aber wünsche er von dem Minister zu wissen, welches Gesetz ihm die Ein— kerkerung jener Männer gestattete. Herr Laplagne-Barris be
dauerte, in Abwesenheit des Ministers, in der Kammer ganz allgemein vom öffentlichen Recht in allen Ländern anerkannte Grundsätze be
stritten zu sehen. Die Klasse in Frankreich verweilender Fremder, zu welcher die Bittsteller gehörten, komme ohne Legitimation ihrer Regierung als Flüchtlinge dahin und habe keine anderen als Menschlichkeitsrechte, keine bürgerlichen Reihte, anzusprechen. Im Interesse der Ruhe im Innern und der auswärtigen Ver— pflichtungen könne kein Zweifel sein, daß die Regierung diesen Flücht⸗ lingen bestimmte Orte ihres Aufenthaltes anweisen, sie speziell über
wachen und Maßregeln, wie die, über welche geklagt werde, unter
werfen lassen müsse, wenn die Ueberwachung sich nicht ausreichend zeige. Der Kriegs-Minister Moline de St. Yon äußerte kurz, daß Flüchtlingen auf französischem Boden nicht gestattet sein könne, nach Belieben Unruhen in allüirten Staaten anzuzetteln. Nachdem noch der Marquis von Boissy, Graf Montalembert und Vicomte Dubouchage sich wiederholt lebhaft ausgesprochen hatten, ging die Kammer zur Tagesordnung über.
Paris, 8. April. Prinz Joinville ist am 2ten d. in Marseille eingetroffen, wo er einige Tage zu verweilen gedachte. Die Union monarchique sagt: „Die Regierung erklärte gestern, daß sie keine offizielle Nachricht erhalten habe, welche das in Paris verbreitete Ge rücht bestätigte, daß ein Ministerwechsel in Griechenland stattgefun⸗ den hätte. Man muß jedoch annehmen, daß diese Nachricht dem Mi nisterium doch etwas Wahrscheinliches an sich zu tragen schien, denn wir haben Grund zu glauben, daß Befehle nach Toulon abgefertigt worden sind, sogleich eine Abtheilung der Flotte des Mittelmeeres nach den griechischen Küsten zu senden. Man versichert sogar, daß Prinz Joinville binnen kurzem mit dem übrigen unter seinem Kom mando stehenden Geschwader unter Segel gehen werde, um in jenen Gegenden zu kreuzen.“
Dem Gerücht, die Königin Christine wolle nach Madrid abreisen, wird nun widersprochen; sie soll eine Reise nach Rom beabsichtigen, würde aber in diesem Fall in drei Monaten wieder nach Paris zurückkommen.
Ein Schreiben aus Nizza meldet, daß in den zwei Tagen, welche der Infant Don Enrique von Spanien dort zugebracht, der Graf von Castellar mit seinen beiden Schwestern ihm Gesellschast geleistet, und daß sie alle zusammen nach Rom abgereist seien, wo der Prinz den Segen des Papstes zu seiner Vermählung mit der ältesten Schwester des Grafen Castellar zu erhalten hoffe.
Die Union monarchique versichert, der Herzog von Glücks berg bleibe vorläufig noch zu Madrid, obgleich er Herrn Billing zu Kopenhagen ersetzen sollte. Ueber die Besetzung des londoner Ge
sandtschaftspostens sei noch nichts entschieden. Herr Olozaga ist von hier nach Madrid abgereist.
Mit dem Wallsischfänger „Aigle“, der so eben aus der Südsee in Havre angelangt ist, sind Abschriften des am 26. März v. J. zwischen Herrn Perier, französischem Konsul auf den Sandwichs In seln und dem König dieser Inseln abgeschlossenen Handels-Vertrags eingegangen. Der Traktat besteht aus sieben Artikeln, deren Haupt— bestimmungen sind, daß alle dort lebenden französischen Unterthanen gleichen Schutz für ihre Personen und ihr Eigenthum genießen sollen, wie die Eingeborenen, und dieselben Privilegien, welche daselbst den begünstigtsten Nationen bewilligt sind oder noch künftig be— willigt werden möchten; daß alle Franzosen, die eines Verbrechens angeklagt sind, nur vor eine durch den fran— zösischen Konsul vorgeschlagenen oder genehmigten Jury gestellt, daß die an den Küsten jener Inseln strandenden Schiffe allen möglichen Schutz erhalten und die Rettungs — und Bergungs-Kosten durch Schiedsrichter, die von den beiden Parteien zu ernennen sind, festgesetzt; daß alle Deserteure französischer Schiffe gefangen genom men und ausgeliefert; endlich, daß keine französischen Waaren verbo ten oder einem höheren Einfuhr-Zoll, als 5 pCt. vom Werth unter— worfen werden sollen, ausgenommen Wein, Branntwein und andere
Auch das bisherige Erge ͤ ö . . vshelige Ergebniß befriedigt, wenn erwo i
he ben g Walssschsanger die Fahrt des Dad den an i gl
BVesonders e. 8 , Lẽehrmeister aber n.
Trist 2 2 ithigen Fü ***
i schon die Fremden entbehren und 1 r e 33. nach so kürzer
ommen zu können glaubt. genen Landsleuten aus-
—
Der Gang an den Brunnen, Marmorgruppe von Henschel in Rom aufgestellt in der Rotunde des Königlichen Muse .
Mitten unter die Figuren des klassische nende Wachter in der . ge hl fc ker lige gn e sr 5 nah- einer versunkenen Welt zwischen Säulen eingereiht dastehen en Schätzen Schritte ein jugendliches Paar getreten, welches das Au e. — . ee den Beschauers auf eine Weile in Anspruch nimmt und . 5 wechselnden Eindrücken entgegenführt, welche antike und moberl * neben einander hervorbringen können. Denn während die ö 6 stalten aus der griechischen Welt nichts von der Gruppenlebend en 2 * rathen, welche sich freilich au schon in den Werken aus der e e 2 vorfindet, und die dem eigentlichen Prinzip ankifer Skulptur fremd i während sie vielmehr als feste und in sich abgeschloffene Verkörperungen xen Personalbegriffen . trägt die neue bien in ihrer Idee *.
ums.
ganze Romantik der christlichen unst zur Schau, und das unbef⸗
um alles Andere unbekümmerte Paar unterbricht die lautlose En n, 86 schteeigsamen Kreises duͤrch Minnedienst und zärtliches Liebes geỹptãch.
Das Märchen ist im Begriff, mit ihren beiden Krü Trag⸗ belze an den Brunnen zu gehen, um üng⸗ 2 bat ö eingeholl und will ihr das at es nicht g ind so haben sie sich d trage und Beider Nacken sich unter bas eben umlegt und ihr so durch di
nur nicht für den
mehr vermieden worden wäre; doch stört das eben nicht sehr, und wir wür—
ge ,. und 0 ĩ t fur J . .
es anmuthigẽ Situatio so wohl ausneh⸗
men würde, wenn sie die in Idollensüßigkeit getauchte Feder des Dichters schilderte, wenn sie der in den lieblichen Schmelz der Farben getauchte Pinsel des Malers auf die Leinwand hauchte, ist spröde und undankbar, wenn sie in Marmor ausgehauen ist. Was würde der Apoll, was die Minerva sagen, welche zu beiden Seiten der Gruppe stehen, wenn man ihnen die Ueberzeu— Jung aufdringen wollte, das wäre Fleisch von ihrem Fleische? Wir können uns nicht des Gefühls erwehren, daß hier eine allerdings künstlerische Idee in der einen Kunstart nach ihrem Ausdrucke gesucht hat, während sie in der anderen den weit mehr geeigneten gefunden hätte. .
Nun zur Ausführung: re el. ist schon glücklicher. das don dem Mädchen. Eine schöne, rühige Stellung, vortheilhafte, gut äiangirte Gewandung. Nicht so beim Jünglinge. Seine Stellung hat was so entschieden Aengstliches und Ruhelofes, ja Unangenehmes, daß an, jn h oͤfteren Malen seinen Standpunkt verändert, um nur zu ei— n j e , gn zn kommen. Will man aber das Bild mehr im . sassen, wobei auch das Mädchen nicht unvortheilhafter und die un— e Jespreizte Fußstellung des jungen Mannes weniger auffallend erscheint, so
Namentlich gilt
wird man wieder durch die sehr flache, nach i efühlte Parti kkör *. hr flache, nach innen gefühlte Partie des Oberkör i e , nnn betroffen. Es ist, als ob der ,. hier nicht ausge har en , Däne gefürchtet habe, das natürliche, perpendstuläre Herunter. in . a , . durch seine Geradlinigkeit noch unvortheilhafter herabhan⸗ g, . vielleicht nicht so, wenn er blos dem über die Schultern han ö rn ur Theil des Qbergewandes diese natürliche Lage gegeben denn / dan nig 9 der schon durch die Gezwungenheil seiner Haliung . seiles zii nsfr ein er, sondern mit ihm g del eiserne Haken des Trag
fällt, ließe sich nur durch eine rasche, springende Bewegung vor⸗
kann, jetzt aber nicht mehr denkbar
0 nach gehesen hu, ist. Vortheilhast für das Ganze dürfte
e in dem Halten der Krüge
wärts erklären, die wohl vor der ö Sltudtlon stattgefunden haben
wenn das Sommietri den ihm z. B nicht gern di g
j . se sehr anmuthige und schöne Stellung des
, . j eopfert ge en . Wh lach Formen sind mit Ein
tudium behandelt, dle Gewandung, eine etwas zu große Schwere
5.
abgerechnet, recht lobenswerth gearbeitet.
Musikalisches.
Die Geschwister Neruda, zwei junge Virtuosinnen (die Aeltere Pi a- nistin, die Jüngere Violinistin) sind so eben von Wien, von wo ihnen ein vortheilhafter Ruf voranging, hier eingetroffen. Sie werden sich wahrscheinlich in einem nächstens zu gebenden Konzerte öffentlich hören las⸗ sen. Wir verfehlen daher nicht, die Aufmerksamkeit des Publikums auf diese talentvollen Geschwister hinzulenken, deren überraschende Leistungen wir in einer am Sonntag in dem Salon des Musikalienhändlers Herrn G. Bock veranstalteten Matinée kennen zu lernen Gelegenheit fanden. Selbst wenn man die Jugend der Künstlerinnen — sie sind Tirea 11 und 8 Jahre alt — nicht in Betracht ziehen wollte, würde ihr Spiel an und für sich schon in hohem Maße Anerkennung beanspruchen, o,. er regt aber die frühzeitige Entwickelung ihrer ausgezeichneten musitali— schen Fähigkeiten in der That Bewunderung. Sowohl die Pia nistin als die Violonistin entfalten schon jetzt einen Grad von Fertigleit, Sicherheit, Kraft und Ausdauer, der fast vergessen läßt, daß die Productionen von so kleinen und zarten Fingern herrühren. T abei ist ihr Vortrag gesund, natürlich, geschmacksoll und zeugt immer von richtigem Verständniß und klarer Einsicht des Vorzutragenden. Die Leistungen der sugendlichen Virtuosinnen rufen daher einen durchaus wohlthuenden Ein— druck hervor und sind selbst künstlerische Anforderungen zu befriedigen geeig⸗ net. So trug Amalie Neruda, die Pianistin, das Cappriccio Op. f von Mendelssohn nicht nur im Adagio sauber, fein nüancirt und aus— drucksvoll vor, sondern führte auch das Allegro mit kräftigem Anschlage, feurig und schwungvoll durch, während Wilhelmine Neruda, die Violinistin, die Schwierigkeiten eines Konzertes von Beriot, bestehend in Passagen, Trillern, Staccatos, Doppelläufern u. s. w., bei gold⸗ reiner Intonation mit spielender Leichtigkeit überwand und dabei eine Ener—⸗ gie der Bogenführung, eine Keckheit des Vortrages entfaltete, die wahrhaft überraschend wirkten und dem anwesenden, aus Kritikern und Mustkern be— stehenden Auditorium oftmals unwillkürlich Zeichen des Beifalls abnöthig⸗ ten. Nicht minder anerkennungswerth spielte Letztere ein brillantes Pot— Fourri von Jan sa (ihrem Lehrer) und, mit der Pianistin zufammen ein Duo concertant von demselben Komponisten. Gesangs Vorträge bildeten die Zwischennummern dieser Matinée, deren Hauptzweck, den Ruf der Ge— r Neruda in Berlin zu begründen, vollkommen erreicht sein
* 2.
Spirituosen, auf welche die Negierung der Inseln einen beliebigen Zoll legen kann, und daß derselbe nicht einem völligen Verbot gleich⸗ kommen darf. n
Der Gesetz⸗Entwurf über Domainen-Konzessionen, welcher jetzt
der Deputirten⸗Kammer vorliegt, hat zum Zweck, die der Regierung verliehene Befugniß, noch schwebende Streitigkeiten über den Besitz⸗ Titel von Kron⸗Ländereien, besonders hinsichtlich solcher, die an Staats Forsten und an Flüsse gränzen, in vielen Fällen noch zweifelhaft ist, auf gütlichem Wege, durch Vergleich mit denen, welche dieselben usur⸗ patorisch in Besitz genommen, und nach angemessenen Abschätzungen zu erledigen. Der Vorschlag des Herrn Chapuys de Montlaville, den die Veputirten⸗Kammer zur Berathung zugelassen hat, bezweckt eine mo⸗ ralische Verbesserung der Presse, indem er will, daß denjenigen Zei— tungen, die keine Roman⸗-Feuilletons mehr brächten, eine Vergünsti⸗ gung in Hinsicht der Stempel⸗Abgabe gewährt werden solle. Daß diejenige Presse, die großentheils durch diese Feuilletons ihre Abon⸗ nentenzahl zu vermehren sucht, einem solchen Antrag heftig entgegen treten würde, ließ sich erwarten Aber auch das ernste Journal des Débats trägt kein Bedenken, Zweck und Mittel des Vorschlags geradezu für lächerlich zu erklären, und meint, in Sachen der Presse müsse man es dem Publikum anheimstellen, dem Unziemlichen die ihm gebührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, und den Gerichtshöfen, das Unsittliche zu verfolgen; außerdem gebe es nur noch ein drittes Mittel der Unterdrückung solcher Mißbraäuche, die Censur; diese sei aber durch die Charte abgeschafft; sie durch Tugendpreise ersetzen zu wollen, erscheint dem ministeriellen Blatt als kindisch; kein Vernünf tiger könne glauben, daß die Kammer den Vorschlag annehmen würde. .
Die Session der Kammern soll dieses Jahr nicht vor Ende Juli
geschlossen werden; bis dahin wird sich ergeben haben, wie die Aerndte ausfallen wird; sollte sie sich unzulänglich ausweisen, so ist dann noch it, der Kammer Vorschläge zu geeigneten Maßregeln zu machen. Das Journal des Dabats vertheidigt von neuein in einem ge— gen den National gerichteten polemischen Artikel seine Aengstlichkeit in Erörterung der Getraidefrage und bemerkt dabei, wenn die gegen⸗ wärtige Krisis sich verlängere und alle Ersparnisse der arbeitenden Klasse aus den Sparkassen gezogen und verzehrt sein wür— den, wozu es das Ansehen gewinne, könne es wohl geschehen, daß die Tage der Straßen-Emeuten von 1831 und 1832 wieder— kehrten. Einem so großen Uebel müsse und werde die Regierung vorbeugen; dem „National“ aber, der doch vorgebe, die Sache des Volks zu vertreten, stehe es übel an, diejenigen zu tadeln, die zur Vorsicht riethen und vor Nachlässigkeit und Versäumniß warnten. Der Marine-Minister hat die Nachricht erhalten, daß die beiden sranzösischen Dampf-Korvetten „Cuvier“ und „Titan“, welche Ge— traideschiffe ins Schlepptau nehmen sollten, am 14ten v. M. in den Dardanellen angekommen waren. Gestern fand das Leichenbegängniß des verstorbenen Grafen Roy statt; die Sargdecke wurde von dem Finanz-⸗Minister, Herrn Lacave Laplagne, dem Groß Referendar der Pairs Kammer, Herzog De— cazes, und dem Vice Präsidenten derselben Kammer, Grafen Por— talis, gehalten. Eine große Anzahl von Pairs und Beamten, be— sonders des Finanz-Departements, hatte sich dem Zuge angeschlos⸗ sen. Die Leiche wurde auf dem Kirchhofe des Pere Lachaise bestattet. Graf Roy hatte ein Alter von 83 Jahren erreicht. Er war 1815 Mitglied der sogenannten unfindbaren Kammer, von 1819—1822 Fi⸗ nanz-Minister, wurde im letzteren Jahre zur Pairie erhoben, bekämpfte 1824 Villele's Konversionsplan, trat 1828 ins Ministerium Martignac und blieb nach der Juli-Revolution und bis ganz zuletzt thätiges Mitglied der Pairs Kammer. Er hinterläßt ein Vermögen von 3 Millionen Fr. jährlicher Renten.
Der General Drouot hat eine kurze Selbstbiographie hinterlas⸗ sen, die er ein Jahr vor seinem Tode abfaßte. Sie zeichnet sich durch edle Einfachheit und Bescheidenheit aus. Unter Anderem geht daraus hervor, daß König Ludwig Philipp, als Herzog von Orleans, im Jahre 1823 den General Drouet als Gouverneur für seine Kin der anzunehmen wünschte, was dieser aber ablehnte, weil er sich nicht die Fähigkeit zutraute, einem solchen Amte würdig vorzustehen. Denk— würdigkeiten hat derselbe nicht aufgezeichnet, er erklärt daher Alles, was etwa nach seinem Tode unter seinem Namen erscheinen möchte, im voraus für unecht.
Nach Berichten aus Oran war im Tell und der Sahara Alles ruhig. Auf dem Markte zu Oran sagten die Uled-el-Nar aus, daß Abd el Kader zu den Ahmian Garabas gegangen sei, um sie gegen die Franzosen aufzuwiegeln; nach anderen Angaben jedoch soll er sich zu den Stämmen der Malouia begeben haben, um ihren Beistand gegen die Bu-Zian zu begehren, mit denen er Anfangs März feind⸗ lich zusammentraf. Jedenfalls hält man es für gewiß, daß er für die nächste Zeit an neue Angriffe auf Algerien nicht denken könne.
Mittelst Königlicher Verordnung wird ein Handelsgericht zu Oran in Algerien eingesetzt.
S'Connell, der am Sonnabend in Nevers eintraf, ist durch Schnee und Kälte auf seiner Reise nach Rom aufgehalten worden.
Der Courrier frangais erzählt, Frankreich habe zur. Aus gleichung der griechisch-türkischen Differenzen vorgeschlagen, daß Herr Mussurus nach Athen zurückkehren solle, damit Herr Kolettis ihm im Namen der griechischen Regierung die nöthigen Erklärungen mache, während die Person des Königs ferner aus dem Spiele bleiben solle; dabei solle aber Karatassas, um dessenwillen der ganze Zwist entstand, nicht nach der Türkei reisen dürfen. Herr Bourqueney soll übrigens zu Konstantinopel schon das Versprechen erhalten haben, daß Herr Mussurus in kurzer Zeit zu einem anderen Posten ernannt werden würde. (S. unten Türkei.)
X Paris, 8. April. In der Deputirten-Kammer ver— las heute Herr von Remusat kraft der gestern von den Büreaus ihm ertheilten Ermächtigung seinen Antrag wegen der Inkompatibili— täten. Die Kammer bestimmte Donnerstag, 15. April, zur Ent wickelung und Motivirung des Antrags. Verr Donatien Mar⸗ quis drückte sein Befremden aus über die Verzögerung der Verthei⸗ lung des Gesetz⸗Entwurfs in Betreff der Zölle. Der Präsident erklärte, der Druck der Üebersichten, welche dem Entwurf beigegeben, sei der Grund dieser Verzögerung. Herr Berryer: Es sei von Wichtigkeit, daß dieser Gesetz- Entwurf nicht blos als einer, über den der Bericht erstattet worden, liegen bliebe, sondern daß er noch in gegenwärtiger Session zur Verhandlung komme. Der Präsidentz:
Das Büreau habe alle Maßregeln genommen, auf daß dem so sei.
Es wird nun zur Tagesordnung, der Fortsetzung der Diskussion über die Konzessionen von Domanial-Grundstücken, geschritten.
Die mit Prüfung des Gesetz-⸗Entwurfs in Betreff der Bank von Frankreich beauftragte Kommission beantragt die Ausgabe von 200 Fr. Noten statt solcher von 250 Fr. Sie glaubt, diese Noten von 290 Fsr. würden die meisten Vortheile gewähren, welche man zu Gunsten der Noten von 100 Fr. geltend macht, ohne die gleichen Nachtheile und Gefahren an sich zu haben. Morgen oder übermorgen wird der Bericht des Herrn Benoit an die Deputirten ver— theilt werden. Die Verhandlung dieser Frage wird zugleich auch alle die Departementalbanken betreffenden Fragen zur Anregung bringen.
Die Getraidepreise bewahren auf fast allen Märkfen Frankreichs
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ihre Neigung zum Sinken, und in Folge der Ankunft starker Ladun⸗ gen zu Antwerpen giebt sich nun auch in Belgien eine gleiche Be⸗ wegung kund. Vom 28. März bis zum April waren zu Antwerpen 52 mit Getraide beladene Schiffe eingelaufen. Auch die Mehlpreise an der Halle von Paris fallen fortwährend, der letzte Cours war 3 Fr. S8 C. für den Sack. Von Marseille gehen wieder starfe Quantitäten Ge⸗ traide nach dem Innern. In den Tagen vom 2östen bis zum 28. März passirten durch Vienne auf dem Wege nach Lyon nicht weniger als 386 mit Getraide beladene Wagen, zu denen noch sechs mit Getraide für Vienne selbst kommen. Ferner kamen neun gleichfalls mit Getraide beladene Dampfschiffe, nach Lon bestimmt, an Vienne vorüber. Zu Arras und Calais sind die Preise um 3 bis 4 Fr. ge⸗ fallen, zu Cambrai haben sie sich noch gehalten. Im Ganzen aber stehen die Dinge für den Augenblick auch in dieser Beziehung besser, und wenn die Zuführen aus dem Auslande fortwähren, wie bisher, so läßt sich hoffen, daß man die Krise vollends glücklich durchmachen werde.
Die Berichte der erfahrensten Landwirthe aus den verschiedenen Theilen Frankreichs, namentlich auch aus dem Osten, wo bis jetzt die Getraidepreise am höchsten waren, stellen übereinstimmend eine ganz ausgezeichnete Aerndte in Aussicht. Die Aussaat ging unter den günstigsten Bedingungen vor sich, sowohl was das Wetter, als was die Qualität des Saat-Getraides anbelangt. Der Winter war kalt, aber die Temperatur nicht jenen raschen Wechseln unterworfen, welche in der Regel der Vegetation so gefährlich sind. Auch der Frühling läßt sich so gut an, als man nur wünschen kann: nichts ist zurückge⸗ blieben, aber auch nichts zu frühreifer Entwickelung gelangt. Einen Augenblick fürchtete man die Folgen einer allzu lange andauernden Dürre, aber der Regen kam noch rechtzeitig und beseitigte die gehegten Besorgnisse. Bis jetzt also, allerdings nur bis jetzt — denn die Zukunft steht in den Händen der Vorsehung allein — bietet also die ganze Vegetation und der Stand der Saaten insbesondere das Bild der Fülle und Kraft, welche eine reich— liche Aernte verspricht. Dazu kommt noch ein bedeutender Um stand: man darf die Flächen-Ausdehnung der mit Getraide besäeten Felder um wenigstens ein Viertheil höher anschlagen in diesem Jahre, als in den früheren Jahren. Daß es im März noch gefroren hat, will nach der Erfahrung der Landwirthe nicht viel heißen: denn die Märzfröste sind gar nichts Ungewöhnliches. Die Temperatur des März ist nach den genauesten Beobachtungen seit Anfang dieses Jahr hunderts fast durchgängig dieselbe gewesen, in einzelnen Jahren war es sogar weit kälter im März, als im abgelaufenen, und doch siel die Aerndte vortrefflich a s. Und zudem darf man nicht vergessen, daß die letzten Märzfröste nur wenig schaden konnten; sie traten erst ein nach langer Trockenheit, durch welche die oberen Schichten des Bodens so hart geworden waren, daß sie, einem Mantel gleich, die Fröste verhinderten, die Wurzeln der Gewächse und Pflanzen anzugreifen. Seit vier Wochen schon sind auch die Kartoffelpreise auf allen Märk— ten der östlichen Departements stark gefallen, also gerade im Augen— blicke der Aussaat. Die Zahl der Landwirthe, welche fremde Kartof⸗ feln zur Aussaat kaufen, anstatt solche ihres eigenen Gewächses dafür auf⸗ zubewahren, ist aber nur sehr gering. Alle Nachrichten sagen, daß die Kartoffeln in hinreichender Quantität und unter Umständen in die Erde gelegt worden sind, welche die Hoffnung auf eine reichliche Aerndte gewähren. So ist die gegenwärtige Lage der Dinge in ihrer vollen Wahrheit. Die weitere Entwickelung ist allerdings noch zahlreichen Wechselfällen ausgesetzt, aber mit jedem Tage vorwärts nehmen die Gefahren jetzt ab, verbessern sich die Aussichten. .
Das Verhalten des Journal des Débats in der Subsistenz⸗ mittel-⸗Frage ist gestern auch in den Bürcaus der Kammer durch einen Deputirten gerügt worden, der seiner politischen Farbe nach zum vor⸗ gerücktesten Theil der constitutionellen Linken gehört, und der merk würdiger Weise das sonst so vorsichtige Journal des Débats an das Unkluge und Gefährliche eines solchen Versuchs zur Beunru higung des Publikums erinnern mußte. Wenn sich das Journal des Débats darauf beschränkt hätte, auf die Nothwendigkeit der Vorsorge für die Zukunft schon jetzt aufmerksam zu machen, ließe sich dagegen gewiß nichts einwenden: aber die nächste Zukunft mit so düsteren Farben zu schildern, wie es gethan, ganz gegen seine Gewohn⸗ heit, mußte zu allerlei Muthmaßungen Anlaß geben in Betreff der dabei zu Grund liegenden Nebenabsicht, und es kann daher nicht befrem den, wenn die Beschuldigung laut werde, der Zweck dabei sei ein Herab⸗ drücken der Course der Staatspapiere auf der einen, ein Hinauftreiben der Getraidepreise auf der anderen Seite. Was Viele in diesem Glau⸗ ben bestärkte, war, daß gerade in dem Augenblick, als jene zwei Artikel geschrieben wurden, am 29. und 31. März, die Course der Staatspapiere schon seit mehreren Wochen Neigung zum Steigen, die Getraidepreise aber zum starken Fallen zeigten, und daß dadurch die Spekulanten in beiden Beziehungen ihre Interessen ge— fährdet sahen. Welche Wirkung die beiden Artikel hervor bringen würden, mußte allerdings ihr Verfasser so gut vor⸗ aussehen, als Jedermann: in Betreff der Staatspapiere blieb sie in der That nicht aus, und wenn sie in Betreff der Getrgide preise nicht in gleichem Maße eintrat, so war dies nur dem Zusam mentreffen mehrerer anderen noch mächtiger ihr Gewicht in die Wag schale legenden Umständen zu danken, gegen welche der Einfluß des Journal des Däbats doch nicht aufzukommen vermochte. In dessen waren es doch zumeist nur die politischen Gegner dieses Blat tes, welche seinem Verhalten solche unlauteren Motive unterstellten. Wahrscheinlicher ist, daß es die Gelegenheit benutzen wollte, der von ihm mit so viel Wärme verfochtenen Sache der Handels freiheit durch Vorbringung einiger Argumente dafür neuen Vorschub zu leisten. Um die Regierung und die Kammern zu bestimmen, anderthalb Jahre lang die zollfreie Einfuhr aller Lebensmittel zu gestatten, hat es einzelne Thatsachen übertrieben, wahrscheinliche nicht nur, sondern sogar noch höchst zweifelhafte als gewiß darzustellen, ohne hinreichend die schlimmen Folgen zu beden⸗ ken, welche eine solche Unklugheit haben konnte. Jetzt, nach erlang⸗ ter genauer Kenntniß des wahren Standes der Dinge und der Aus— sichten, welche die künftige Aerndte bietet, kann man so manche der Behauptungen des Journa! des Débats widerlegen und die daran geknüpften unheilverkündenden Voraussagungen als ungegrün⸗— det bezeichnen.
Großbritanien und Irland.
Landon, 7. April. Die Minister werden am nächsten Mon— tag sich wiederum in der Stadt versammeln. Daß Herr Labouchere seinen Posten als Secretair für Irland niederlegen wolle, wird von der Times für unbegründet erklärt.
Ein Herr Soyer hat bekanntlich mehrere Arten von Armensup— pen erfunden, welche durch ihre Billigkeit und zugleich Nahrhaftigkeit sich auszeichnen und in Irland jetzt in allgemeinen Gebrauch kommen sollen. Vorgestern eröffnete Herr Soyer in Dublin auf der Espla⸗ nade der Königlichen Kasernen seine Musterküche mit einigem Eklat, da die ganze Elite der Gesellschaft der Hauptstadt sich dort versam⸗ melt hatte, um die zubereiteten Suppen zu kosten und auch eine große Anzahl Armen ihre Rationen empfingen. Alle fanden die Suppe schmackhaft, kräftig und nahrhaft. Auch der Lord Lieutenant, beglei⸗ tet von Lady Ponsonby, war zugegen und bestätigte dies Urtheil. Herr Soyer bereitet mehrere Arten von Suppen, von denen 2 Gal⸗
lonen oder 8 preuß. Quart von der einen auf nur 6 Pee. oder 5
Sgr. zu stehen kommen. Er nimmt dazu Unze (1 Loth) Braten
fett,? Pfund festes Fleisch, das in Würfel geschnitten wird, Pfd.
dünngeschnittene Zwiebeln, „ Pfd. Rüben, von denen die San. schon genügen, oder eine gang in kleine Würfel geschnittene Rübe, 2 Unzen (oder 4 Loth) Lauch, 3 Unzen (oder 5 Loth) Sellerie, 4 Pfd. gewöhnliches Mehl, Pfd. Perlgraupe, 3 Unzen (oder 6 Loth) Salz und Unze (4 Loth) braunen Zucker. Herr Sayer berechnet diese Suppe auf 6 Pee. uud bereitet noch fünf andere um weniges theue⸗ rere Gerichte, welche großen Beifall finden. Die Berichte über den Nothstand in Irland sind übrigens noch immer dieselben. Nach dem Sauthern Reporter sollen in der Grafschaft Cork täglich 1000 Individuen durch Mangel und Fieber umgekommen sein, und auch andere Berichte stimmen darin überein, daß die eini⸗ germaßen günstigere Gestaltung der Dinge, welche sich seit kur⸗ zem in Irland zeigt, die Grafschaft Cork noch nicht berührt hat. Die Zeitungen der Grafschaft Mayo haben bereits die Mit⸗ theilungen ihrer wöchentlichen Todtenlisten ganz eingestellt, und in den Berichten aus Clare, Galway und anderen hart mitgenommenen Gegenden herrscht jetzt wieder ein viel ruhigerer, zuversichtsvollerer Ton. Nicht nur sind fast überall die Märkte mit Getraide zu er⸗ schwinglichen Preisen reichlich versehen, sondern es werden sogar auf den meisten Märkten im Innern des Landes, so wie in Dublin selbst, bedeutende Vorräthe von gesunden Kartoffeln ausgeboten, so daß man offenbar den bisherigen Mangel zum Theil wenigstens der Specula⸗ tion Schuld geben darf. Diese Kartoffel Spekulanten haben sich übrigens bedeutend verrechnet, denn sie müssen sich jetzt mit den Prei⸗ sen vom vorigen September begnügen, während sie das Doppelte und Dreifache erzielt haben würden, wenn sie im Dezember und Januar an den Markt gekommen wären. Nebenbei hat dieses Zurückhalten der Kartoffeln den Erfolg gehabt, daß das Volk seinen Widerwillen gegen den Mais an vielen Orten besiegt und sich überhaupt mehr der Broddiät zuge⸗ wendet hat, weshalb denn auch z. B. schon jetzt in der Grafschaft Louth doppelt so viel Hafer gesäet worden ist, als um diese Zeit im vorigen Frühjahre. Es beginnt sich also schon eine der guten Folgen zu zeigen, welche man von dem Mangel und der Mißärndte gehofft hat, die allmälige Vernichtung der Kartoffel⸗-Diät, welche sehr viel dazu beigetragen hat, die kümmerliche Lage der arbeitenden Klassen in Irland zu perpetuiren. Mittlerweile dauern die Einschiffungen von Auswanderern nach Kanada und den Vereinigten Staaten fort; auch sie sind, so weit sie die ärmere Klasse betreffen, gewiß für jetzt ein Vortheil für das Ganze und werden daher mit Recht zum Theil von den Grundeigenthümern durch Geldvorschüsse befördert. Im Ver⸗ laufe dieser Woche sollen allein von Limerick 17 Auswandererschiffe abgeben, von denen einige 300 bis 5090 Passagiere am Bord haben. Das Paketschiff „Waterloo“ hat Nachrichten aus New Nork bis zum 15. März überbracht, die wenig politisches Interesse ha⸗ ben. Oberst Benton, welchem vom Präsidenten der Vereinigten Staa⸗ ten der Rang eines General-Majors zugleich mit einer Sendung nach Mexiko angetragen war, hatte beides ausgeschlagen, wenn er nicht umfassende Vollmacht, selbst nöthigenfalls mit Mexiko Frieden zu schließen, erhielte. In Blättern von New⸗ rleans waren Gerüchte verbreitet, es hätte ein neues Treffen zwischen Santana und Gene⸗ ral Taylor stattgefunden, in welchem die Mexikaner mit großem Ver⸗ luste geschlagen und General Arista selbst gefangen genommen wor⸗ den wäre.
Eine durch das Paketschiff „Seagull“ nach Falmouth über⸗ brachte brasilianische Post mit Nachrichten aus Rio-Janeiro vom 14. Februar theilt nichts von politischem Interesse mit.
Bei dem letzten Hof⸗Cercle bei der Königin Victoria stellte der türkische Gesandte seine Gemahlin in völlig europäischem Anzug und unverschleiert vor. ö ; .
Die Insel Lobos, welche dem amerikanischen Heer zum Sammel- platze vor dem Angriffe auf Veracruz und Alvarado dienen soll, ist, nach einer Mittheilung im Philadelphia North American, eine Korallen Insel von etwa 2 Miles Umfang und liegt 12 Miles von der mexikanischen Küste, 60 Miles von Tampiko und 130 Miles von Veracruz. Die Insel ist mit Bäumen und Büschen dicht be⸗ wachsen und liefert auch Trinkwasser. Die erste Abtheilung der ame⸗ rikanischen Truppen, welche zu Ende Februar auf der Insel gelandet ist, hat schon bedeutende Hitze zu ertragen gehabt, indeß scheint der Gesundheitszustand auf der Insel gut zu sein.
Spanien.
Mꝛadrid, 3. April. Die Hof⸗-Zeitung enthält die offi⸗ ziellen Ernennungen des General-Lieutenants José Manso zum Ge⸗ neral-Capitain von Valencia, des General⸗Majors Fernandez de Cor⸗ dova zum General-Capitain von Madrid und des General⸗Lieutenants José de Concha zum General-Inspecteur der Kavallerie.
Portugal.
London, 7. April. Das Dampfschiff „Madrid“ hat die por⸗ tugiesische Post mit Nachrichten aus Lissabon vom 31. März und Porto voin 1. April überbracht. Die Dinge näherten sich einer Krisis. 1200 Mann hatten unter Anführung Sa da Bandeira's Porto in drei Dampfschiffen verlassen, und in Lissabon verbreitete sich die Nachricht, daß der Zweck dieser Expedition, welche durchaus geheim gehalten wurde, eine Landung bei einem der schlecht befestigten Punkte von Faro, St. Uebes, Peniche, Figueira oder selbst am Tajo sei. Lissabon hatte nur eine schwache Besatzung, und man besorgte deshalb auch einen Angriff auf die Stadt. Um die Wegnahme von Peniche zu verhindern, welches die große nördliche Straße beherrscht und die Verbindung zwischen der Hauptstadt und den Truppen Saldanha's er⸗ hält, schickte die Regierung 300 Mann von dem Algarve⸗-Bataillon und am 29sten 3000 Mann zum großen Theil ausgehobene Rekruten mit 2Feldstücken dahin ab, doch glaubte man allgemein, daß dieselben zu spät kommen würden, da Sa da Bandeira durch einen Handstreich bereits Peniche genommen hätte. Von Peniche nach Santarem sind nur zwei Tagemärsche, und letztere Stadt, die nur schwach be⸗ setzt ist, dürfte deshalb auch leicht in die Hände der Insurgęnten fallen. Der Zweck dieser Expedition ist offenbar, Saldanha im Rüßt⸗ ken zu bedrohen und zum Rückzuge von Porto zu nöthigen. e
In Porto selbst hatte sich nicht viel geändert. Ver Genera der Junta, Bernardino, welchen die Junta zum Baron a . munde gemacht hatte, war mit 300 Mann in die Sierzs relle
fse aanisiren. Doch scheint gezogen, um dort den Volksaufstand zu organin * es u inli it 30 Mann durch die Truppen es unwahrscheinlich, daß derselbe mit Ren nakhen fönnen, Ind
Saldanha's jund Easal's sich hätte einen Reg ; . o ist , ; er allein were, e Begleitung einiger Offiziere nach den Gebirgsgegenden gegän ] ; , , waren beständig unter den Waffen, die laub h . die Schiffe im Hafen fampffertig. denn man glaubte, die Landung Sa da Hr nd in Peniche wäre nur darauf berechnet, die Trup⸗ * der Hauptstadt abzüzie hen un einen Haudstreich gegen diese *. hi Unter dem Volke herrschte . Noth, und 3000
6 e fe. Getraide waren zollfrei eingeführt worden. Von der Sendu
9 des Herrn Timenes, den Saldanha aus dem Lager bei Porto mit
ufträgen an die Regierung geschickt hat, ver⸗=