Die Menschenliebe bringt hier rührende Opfer, um nur Unterkommen Nothwendigen reicht unsere
und Brod zu schaffen, aber zu vielem anderen Kraft nicht aus. s ;
Darum helft uns Freunde, Christen, nah und fern und erbarmt Euch derer, die da Leide tragen, dieweil Ihr noch mit uns auf dem Wege seid.
Ketzin, den 15. April 1847.
Mertz,
Henning, Orts⸗Prediger.
Bürgermeister.
Vorsteher der Stadtverordneten.
506
Berliner Börse. Den 17. April 1847.
Pr. Cour. Rrict. ß6eld.
Fonds.
Actien. S
Pr. Cour.
kriet. Geld. Gem
St. Schuld- Sch.
Prämien- Scheme d. Seeb. à59 T.
Kur- u. Neumärk. Schuldverschr.
Albrecht, 92
Eisenbahnen. Brüssel, 11. April.
ris abgehenden Morgenzuge eintreffen.
gehenden Nachtzuge in Verbindung stehen.
sollen außer an ihrem Bestimmungsort.“
Nieders chlesisch- Märkische Eisenbahn.
; Die Frequena aus der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 4. bis 10. April 1847 125778 Personen und 20 941 Rihlr. 20 Sgr. 9 Pf. Gesammte Einnahme für Personen-, Güter-
und Vieh- Transport etc., vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die
Kontrolle.
Die Union Constitutionelle von Verviers meldet: „Es scheint sicher, daß vom 21. Mai an auf der Eisenbahn zwischen Brüssel und Köln, im Anschluß an die von Paris ankommenden und nach Paris abgehenden Züge, ein Nachtdienst ein gerichtet werben wird. Der Zug von Köln nach Brüssel wird gegen 10 Uhr Abends abgehen und in Brüssel zu dem von hier nach Pa— : Eben so würde der von Pa⸗ ris nach Brüssel abgehende Morgenzug mit einem von hier nach Köln Man versichert zugleich, daß die von Köln nach Havre und umgekehrt abgefertigten Waa— ren in Zukunft keiner Douanen-Formalität mehr unterworfen werden
Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfaudbr. Grossh. Pos. do.
do. do. 3 Ostpr. Pfandbr. 3 Pomm. 0. 3
3 3
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ur- u. Neum. do. Schlesische do.“ do. v. Staat ga-
rautirt. Lt. B.
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Gold al marco. Friedrichsd' or. And. GIdim. à 5 Th.
Diseonto.
AcCtien.
Erl. Anh. Lit. A. do. do. Prior. Obl. 4 — Berlin- IIamb. 41 —
do. Prioriiit d] 96
do.
do. do.
do.
do.
do.
Thüringer
Erl. FPotsd. Magdb. do. Prior. Oblig. do. B. St. E. Lt. A. u. B. Bonnu-Kölner Esb. Br. Schw. Erb. E. do. do. Prior. Obl. Cöln- Minden. v. e. Düss. Rll. Eisenhb. do. do. Prior. obl. 4 Magd. Halbst. Ex. 4 Męd. Lpæ. Risenb. - do. do. Prior. Obl 4 Nie dersch.- Märk. 41 Prigritũt 4 Prioritùt 5 Nied. M rle. rw gb. . Priorits d) 9 ob. Schles. E. L.A. 4 Prior. 1 Lt. E. — Rhein. Eisenb.
do. Stamm-Prior. (voll eingezaklt) 4 do. do. Prior. Ob. 4 do. v. Staat garant. 3
Wilh. B. (C. 0.)
do.
—— 1 —
.
4 4
S8
1617 j07
C oO urs.
Fr. Gour.
Brief.
Thlr. zu 30 Sgr.
Geld.
Handels- und Görsen-Nachrichten.
Berlin, 17. April. Die Börse war heute äußerst leblos, doch zeigte sich mehr, Festigkeit in, den Coursen der Eisenbahn⸗-Actien, und stiegen solche durchschnittlich um c. 5536 gegen gestern, wozu bessere Frankfurt a. HN. Course
und einige Kauf⸗-Ordres von dorther beitrugen.
Roggen heute 103 — 105 Rthlr. bez., p. Frühjahr 92 — 94 Rthlr. re— ulirt, reine Abstellungen auf 96 Rthlr. gehalten, p. Mai / Juni 89 Rthlr., Weizen nach Qualität 106 Rüböl 10c0 p. Frühjahr 10 Rthlr. bez., p. Sept. Okt. Spiritus loco 38 Rthlr.,, Mai 40 Rthlr. bez.
Juni / Juli 84 Rthlr., Juli /QAug. bis 115 Rthlr. bez. ; 115 Nihlr. bez.
783 Rthlr.
Amsterdam de. IIamburg do. London
Wien in 206 Rr. Augaburgc--- nnn, ,
Leipzig in Courant im 14 TI.
Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg
Bekanntmachungen.
Subhastations-Patent. Nothwendiger Verkauf.
Von dem Königlichen Land- und Stadtgerichte zu Stettin soll die dem verstorbenen Kaufmann Carl Do— brin gehörige, in den Pommerensdorffer Anlagen sub No, I18b belegene und im Hypothekenbuche Band II. Seite 337 eingetragene Erbpachts- Gerechtigkeit von 4 Morgen 1245 MRuthen Land, nebst den darauf be— findlichen Oel-Fabrik Gebäuden, der Maschinerie der Dampf⸗-Oel-Milhle und dem Inventarium, abgeschätzt auf 82, 258 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf, zufolge der nebst Hö—Q pothekenschein und Bedingungen in der Registratur ein= zusehenden Taxe,
am 2. August, Vormittags 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden.
Die unbekannten Erben des verstorbenen Kaufmanns . werden zu diesem Termine gleichfalls vor⸗ geladen.
Stettin, den 9. April 1847.
Königl. Land- und Stadtgericht.
Nothwendiger Verkaus.
Stadtgericht zu Berlin, den 4. Januar 1847.
Das zur Gerickeschen Konkursmasse gehörige, auf den Namen der Wittwe des Schankwirths Gericke, gebore— nen Friese, und dessen Kinder eingetragene Erbpachts—Q recht an dem im Hppothekenbuche von den Umgebungen Berlins Vol. 32. Nr. 2068. verzeichneten, hier in der Militairstraße belegenen Grundstücke nebst Zubehör, taxirt zu g90s Thlr. 20 Sgr. 1175 Pf., soll
am 19. August 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Ho— pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real- Prtätendenten dieses Grund- stücks werden unter der Warnung der Präflusion hier. durch öffentlich vorgeladen.
1339
Aus der vom Ober⸗Appellationsgerichts⸗Rath Joh Johann Schimmelpfennig und dessen, ker or hn, . 2 i e. 'rrichteten Stipendienstiftung sollen resp. 8 in und Johanni g ab zwei ordentliche Portio= nen 9 iehen werden. Als Mandatar des Kuͤrators der Stiftung fordere ich diejenigen Studirenden, welche darauf Anspruch zu haben verneinen, hiermit auf, sich
s zum 1. Mai?. bis nnch bei nir = Mag hertraß, ä.
Zu den Berechtigten gehören nur d 1 des 5. Schimmelpfennig auf Selnicken, 2 . J. Baltasar Schimmeipfennig auf 3) der Louise Schimmelpfennig, geborenen T 4) der Gerichts - Advokatin Regine Large,
Scharff, 5) des Dittrich Schwarz, nicht aber Seitenverwandte derselben. Königsberg, den 12. April 1847.
1331
44
ie Nachkommen:
inctorius, geborenen
v. Hippel, Justiz⸗Kommissarius.
Das Königliche Soolbad zu Neusalzwerk
358 b] bei Preußisch Minden. wird in diesem Jahre am 16. Mai eröffnet werden. Hinsichis der aus einem 2220 Fuß tiefen Bohrloche in einer Menge von 60 Kubikfuß pro Minute strömenden, 265 R. warm en, an Kohlensäure überreichen, hö ä n, ,. Therme und deren außerordentlicher Heil- kräfte wird auf eine in der Nicolaischen Buchhandlung u Berlin so eben erschienene, insbesondere für Aerzte ehr beachtenswerthe Broschüre Dr u genommen. Jede andere Auskunft, namentlich Logis betreffend, wird der . Lam pe auf portofreie Briefe prompt ertheilen.
ad r bei Minden, im April 1847.
Die a de- Verwaltung.
3381 Mit dem ersten Juni d. J. wird wiederum das durch seine Heilkräfte rühmlichst bekannte Hubertus-Bad der Bade- und Trink-Kur für die diesjährige Saison eröff⸗ net. Abgesehen von der geringen Entfernung des Bade— artes von mehreren größeren Städten wie Ballenstädt, Quedlinburg, Halberstadt und der Eisenbahn letzteren Ortes, wodurch der Besuch dieses Bades auch schwäch= lichen Personen sehr erleichtert wird, bietet die Lage des Bades und seine, unmittelbare Umgebung solche Schönheiten und Reize dar, wie es bei wenig anderen Bädern des nördlichen Deutschlands der Fall sein möchte. Rings umgeben von den hohen Fel— sen der Roßtrappe und des Tanzplatzes liegt es, geschützt vor kalten Winden, auf einer von zwei Armen der Bode gebildeten Insel, am Ausgange des Bo— dethales, und bietet dem Badenden, je nach Bedürfniß oder Lust, bald reizend angelegte Spaziergänge ins flache Land, bald steile Wege in Gebirg und Wald.
Uebereinstimmend mit der herrlichen Umgebung, mit der reinen balsamischen Luft des Waldes, von der der Harz seinen Namen trägt, ist das Wasser des Hubertus⸗— Brunnens von einer ausgezeichneten Wirkung. Der größte Theil seiner Salze besteht, laut der im Jahre 1815 von Dr. Bley zu Bernburg veranstalteten Analyse, aus Chlornatrium und Chlorcalcium, und zwar ist letz teres verhältnißmäßig in solcher Menge vorhanden wie in keinem anderen geiler r er, . findet sich Chlorkalium, Chloraluminium, ferner Brom⸗ und Jod⸗ Magnesium, so wie etwas schwefelsaurer Kalk, in der Hubertus⸗Quelle.
Hautkrankheiten, Gicht, Rheumatismus, Leucorrhoe, Chlorose, so wie die Skropheln in allen ihren Formen sind, außer vielen andern, diejenigen Krankheiten, die seit einer Reihe von Jahren mit dem ausgezeichnetsten Erfolge hier behandelt sind. Für bequeme und elegante Wohnungen der Badegäste ist theils auf dem Badeorte selbst, theils in dem 10 Minuten entfernten Dorfe Thale aufs beste gesorgt; im letzteren Orte stehen auch immer Fuhrwerke für den Transport der Kurgäste nach dem Bade bereit. Die Bäder werden in den Vormittags stunden von 6 bis 12 Uhr verabreicht, und können, nach dem Befinden der Patienten, die sich dieserhalb gefäl⸗= ligst an den Badearzt wenden wollen, auf alle Art mo⸗ difizirt werden; so giebt z. B. das n, n, Eisen⸗ hüttenwerk die beste Gelegenheit zur Darstellung kräfti⸗ ger Stahlbäder.
Wegen Besorgung von Logis und näherer Auskunft wolle man sich gefälligst an den Unterzeichneten wenden.
Thale, bei Quedlinburg, April 1847. 356 h] .
ension und Heil-Anstalt für Geistes kranke.
Seit sieben Jahren als ärztlicher Vorstand der Her— zogl. Wasserheilanstalt zu Bad Liebenstein fast ununter= brochen und mit fortwährend günstigem Erfolge Gei⸗
stes kranke behandelnd, ist mir zur ferneren Aufnahme derselben von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen— a gen das in der Nähe Liebensteins gelegene herr= schaftliche Landschloß Marienthal gnäbigst üb erlag eu und dasselbe, unter meiner eigenen Verwaltung, be= reits im vorigen Sommer von meinen Pensionairen be- gen worden. Durch seine gesunde und freundliche Cg. . wie durch seine regelmäßige und ansprechende . beßünstigt, hat dafftlbe alle, diejenigen Einrich . 'bhaltens zie seine neue Vest mmung nöthig , de, daß ihm dadurch der Eindruck des frelen „Fiteneng Vandaufenihaltes benommen worden ist. Die Hesellschaftsräume und dieo Wohnungen für nicht zer⸗ e,, nnn. Kranke sind durchweg in einer Weise vollständig und elegant ausgestattet, die, weit entfernt, an das Irrenhaus“ zu erinnern, selbst den an höhere Lebensbedürfnisse gewöhnten Kranken nichts vermissen läßt. Ihnen entsprechen alle übrigen Verhältnisse der Anstalt. — Wie für alles Nöthige zur leiblichen Kur ¶ Bäder , r. Art, gutes reines Trinkwasser, Moltenbereitiing, Beschäftigungsmittel c), jst für die
250 FI. 250 FI. 300 Me.
100 TE.
Fuss, 100 Thlr.
109 sRbI.
HKurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. S Tage 2 Mt. 2 Mt. 3 Wochen
1407 139 150 119 6 20h 9) 1017 101 995
99 56 i 108
140 135 1503 19
IS 101
995 gli
Ans wiärti ge Börsen.
Amsterdam, 13. April. Niederl. „irt. Sch. 5835. B5ꝶ. sr. 18 Preuss. Pr. Sch. 2
3 40. — Fass. —. Ausg. —. 4755 Russ. Hope S8. Antwerpen, 12. April.; zinsl. — Nene Aal. 183. Frankfurt a. M., I4. April. 59 Met. 1073. 107. Hauk. Aetien 1897. g5. Bayr. Nank- Actien 667 Hr. Hope S7 G. Stiegl. S7]; G. Polu. 300 FI. 96 Br. do. So FI. 793. . 33 Hamburg, 15. April. Rank- Aetien 1570 Hr. Eugl. Russ. 106 k, Paris, 12. April. 576 Reute fin eour. 115. 80. Zb do. n eour. 77 5 Neapl. =. 395 Span. — Pass. —. 6 Wien, 14. April. 536 net. 1073. 439 do. 963. Z0 do. 6935. Ben Aetien 1582. Aul. de 183. 1523. de 1829 1183. Nord. 1693. Gloggn. 1211 Meil. 1083. Livorn. 917. Pest. 9855. Budw. —. — ;
NMeteorologische geobachtungen.
Abends 10 Ubr.
Zinsl. — . Poln. —.
F. ult. Int. 571.1
1847. 16. April.
Morgens 6 Uhr. 332, 69!“ per. 332 ga! Par. 333, 01 Fer. Quellvärme 7,77 R. OS? R. 4 2,8 R. 4 1,37 R. 1,3 n. — 0.3 RN. — O, 10 n. Sh pCt. 79 pCt. S9 pCt. Schnee. Schnee. regnig. NNO. NNO. NV. Wäarmewechsei 2,9 NNO. 1, 1*
sar. 1,8? n... — (, S R... Sõ pet. Mao.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 18. April. Im Opernhause. A8ste Abonnements-Vor— stellung: Norma. (Dlle. Kathinka Evers: Norma, als erste Gast⸗ rolle.) Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr, in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Nthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweilen Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 30 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Im Schauspielhause. 61ste Abonnements-Vorstellung: Hamlet, Prinz von Dänemark. (Herr Dessoir, Hofschauspieler und Regisseur des Großherzoglichen Hoftheaters zu Karlsruhe: Hamlet, als erste Gastrolle.)
— 1 — Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Enypedition.
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Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei.
2A l lg em e i n e r' 21 n zeiger.
geistigen Bedürfnisse der Kranken (Lektüre, Musik, Spiele z., und erforderlichenfalles auch geistigen Unterricht) vollständig Sorge getragen worden. — Während im Allgemeinen der Geist der Ordnung und Pünktlichkeit, der Sitte, des Anstandes, der Sittlichkeit und der gere— gelten Thätigkeit streng und konsequent aufrecht erhalten wird, gestattet die im voraus beschränkte Zahl der auf⸗ zunehmenden Kranken bei einem ungewöhnlich starken Dienstpersonale, jedem einzelnen Hausgenossen besondere Sorgfalt zuzuwenden und ihm das seiner Individuali⸗ tät nach zulässigste Maß von persönlicher Freiheit zu gewähren. — Dem allmäligen Rücktritt der Konvales= zenten und Leichtkranken ins Leben wird in jeder geeig-
In der Gropiusschen Buch- und Kunsthand— lung, Königl. Bauschule Nr. 12, wird Dienstag den 20sten d. ausgegeben:
Ständisches Adreßbuch.
Mit drei Beilagen. (Ansicht des weißen Saales, Einrichtung desselben für die Sitzungen und einem Plan von Berlin.) Preis 15 Sgr.
Zubat. Verzeichniß der Mitglie⸗
Der Förster Dau de.
statt.
3241
oder,
wenden.
353 p] Am 7. April fand in Deßau von den Vorstehern und Deputirten der Schützenvereine aus Bernburg, Cöthen, Coswig, Deßau und Zerbst schon im vorigen Jahre eingeleitete Stiftung eines „Allgemeinen Anhaltischen Schützenverein“ Die Berathungen führten zu dem erwünschten Erfolge.
Seeländische Eisen⸗ bah
In Verbindung mit der Bekanntmachung vom 9. März d. J., die den 17. Febr. und 3. März d. J. abgehal⸗ tene außerordentliche General-Versammlung der See— ländischen Eisenbahn-Gesellschaft betreffend, bringt man hiermit zur Kenntniß der Aktionaire, daß Se. Majestät durch, Allerhöchste Resolution vom 26sten v. M. aller— Mir ig zu bewilligen geruht hat, daß aus der Staats—⸗ Kasse zur Vollendung der Eisenbahn zwischen Kopen— hagen und Roeskilde 300,000 Rbth. ausbezahlt werden, welche als Vorschuß auf die durch Allerhöchste Resolu— tion vom 25. November v. J. allergnädigst versprochene Actienzeichnung in der Fortsetzung der Bahn nach Korsör Uebereinstimmung mit der genannten Allerhöchsten Resolution bis zum 11. Juni 1851 zu Stande gebracht werden sollte, als Darlehn zu betrachten sind, wogegen 476 jährliche Zinsen vom Kapitale zu entrichten sind.
Kopenhagen, den 3. April 1847. Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn-Gesellschaft.
insofern diese
nicht in
eine Konferenz über die
n.
neten Weise Vorschub geleistet. — Wegen näherer Aus—= kunft wolle man sich gefälligst unter der Adresse: Liebenstein im Herzogthum Sachsen-Meiningen, an mich Dr. A. Martin vw.
der des Vereinigten Landta—
2
9 k“, nach den Provinzen und alphabetisch geord⸗
net. Nebst Anhang, enthaltend: Aus;
dem Hof⸗ und Staats ⸗Handb
Uebersicht der vorzüglichsten E
würdigkeiten Berlins, einem Stund
Eisenbahn⸗Fahrplan. ꝛ Für Potsdam vorräthig in der Riegelsch
handlung.
Bad
Buch⸗
la Verlage de Nicolaischen Buch- handlung « Berlin, neiderer
No. 13, ist erschienen:
1 . 2 Die Lehre vom Gelde 1331 als Auleitung zu gründlichen Urtheilen über das Geld- wesen, mit besonderer Beziehung auf den preulsi- sehen Staat vorgetragen von
. 2 ; ö J. G. Hoffmann, Königl. Wirkl. Geh. Ober-Resieruags-Rathe. Preis geh. 1 Thlr. 5 Sgr. ; Die zZefehken Jer Zeit im deutschen Münzvesen als Zugabe der Lehre vom Gelde und mit besonderer
Rücksicht auf den preulsischen Staat vorgetra— gen von
J. G. Hoffmann.
3271
d. enthalten. ö sind zu haben in
Max
Brosch.
Die Thronrede Sr. Maj.
B57 bl
Von
Literarische Anzeigen.
Bei Julius Springer, 20 Brei testr.
ist so eben erschienen und auch in allen Buchhandlun— gen zu haben:
Preußens Bücherverbote
in Bezug auf
Buchhändler u. Privatpersonen.
des Königs
in französischer Uebersetzung ist im Journal frangais de Berlin vom 17ten Einzelne Ex. dieser Nummer à 25 Sgr. B. Behr's Buchhandlung, Ober wallstr. 12 ei 13.
Preis geheftet 25 Sgr.
Unterricht für Damen
352 p] im
Lesen und Rechtschreiben 2e.
amen in reiferem Alter, welche in der Jugend nicht (, zur Erwerbung der nöthigen Schulkenntnisse hatten, wollen sich mit Vertrauen an mich wenden, wel⸗ ches ich, wie seit vielen Jahren, auch ferner durch Fleiß im Unterricht und die strengste Discretion zu ehren weiß. Auswärti 5 Damen, welche, um sich wissen schastlich aus- zubilden, sich hier nur kurze Zeit aufhalten wollen und nicht anderweitig Gelegenheit zu einer anständigen und billigen Aufnahme haben, finden eine solche bei mir. Emilie ir tt geb. Bän sch, Lehrerin f. Damen,
Universitäts str. 4, part erre rechts.
369 p
Eine junge Dame, welche englisch und französisch spricht und musikalisch ist, 3 6 Cen als Gesell⸗ schafterin. Nähere Auskunft ertheilt Herr Dr. Theo dor Mundt, Karlstraße Nr. 23.
daß die Frage nommen werden
Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür I Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rihlr. — 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. ge einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
AM 108.
Berlin, Montag den 19ten
Allgemeine
Preußische Zeitung
April
Alle Post - Anslalten des . und Auslandes nehmen e auf dieses Glatt an, für gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: . Sehren - Straße Nr. 57. Ansertions-GSebühr sür den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
184.
Das Redactions- und Expeditions-Lokal der Allgemeinen Preußischen Zeitung ist gegenwärtig Behren-Straße Nr. 52.
Inhalt.
Amtlicher Theil. ; .
Landtags⸗Angelegenheiten. Sitzung des Vereinigten Landtags vom 15. April. Vereinigte Kurie: Reclamationen in Belreff des Protokolls der ersten Sitzung und einer über diese gegebene Notiz in der Allg. Preuß. Ztg. — Entwurf einer Adresse an Se. Majestät den König und Verhandlungen darüber.
Amtlicl ĩ mtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Premier-Lientenant, Arrest- und Corrections Haus- Inspek— kor 4. D., Holk zu Cleve; so wie dem Kaiserl. österreichischen Vice⸗ Konsul Champion zu Kahira, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.
Gekannt machung.
Vom 1. Mai d. J. ab wird außer der Korrespondenz nach Bayern und Württemberg c. auch die Korrespondenz nach Baden und den schweizer Kantonen Aargau, Basel (Stadt und Landschaft), Bern, Freiburg, Genf, Luzern, Schaffhausen, Solothurn, Tessin, Thur—
gau, Schwyz, Unterwalden, Uri, Waadt, Wallis, Zug und Zürich,
o wie nach dem Fürstenthume Neuenburg und Valendis, täglich
zweimal, und zwar: 13 Uhr Nachmittags und 10 Uhr Abends, aus
Berlin abgefertigt werden.
Die Beförderung von Berlin nach Heidelberg und Karlsruhe
findet folgendermaßen statt:
Abgang aus Berlin 15 Uhr Nachm. (3. B. Sonntag) und 10
Uhr Abds. (z. B. Sonntag.) Ankunft in Heidelberg 11 Uhr Vorm. (Mittwoch) und 9h Uhr Abds. (Mittwoch,, . Ankunft in Karlsruhe 3 Uhr Nachm. (Mittwoch) und 9 Uhr früh (Donnerstag.) .
Die. Aufgabe der Briefe im Hof-Post-Amte hierselbst muß 2 Stunden vor dem Abgange der betreffenden Eisenbahnzüge, also bis 11 Uhr Vormittags resp. 8 Uhr Abends, stattfinden.
Berlin, den 17. April 1847.
General- Post- Amt.
Angekommen: Der Erbkämmerer im Fürstenthum Münster, Graf von Galen, von Assen. Ab gereist: Se. Excellenz der Großherzogl. mecklenburg-schwerin⸗
scᷣ Kal Lieutenant, von Both, nach Ludwigslust.
Landtags-Angelegenheiten. Sitzung des Vereinigten Landtags am 15. April 1847. — Vereinigte Kurie.
Landtags-Marschall: Ich ersuche den Herrn Protokoll⸗ führer, das Prolokoll der Lorigen, Sitzung zu verlesen (das Protokoll wird vom Secretair von Leipziger verlesen). .
Der Marschall: Ich stelle das ,,. zur Genehmigung der Versammlung. (Der Abgeordnete von Bodum Dol fs nimmt die Stelle eines Secretairs, für diesen Augenblick noch die Stelle des Redners ein.)
Abgeordneter von Bockum und Marschall! Ich habe Ew.
Dolffs: Durchlauchtigster Fürst Durchlaucht bereits vor der Sitzung gebeten, mir das Wort zu ertheilen in einer , Angelegen⸗ heit, auf die ich zunächst nach Berichtigung des Protokolls zurücu- kommen mir vorbehalte. Ich wollte gegenwärtig über das . — koll Folgendes bemerken: Wie man im Allgemeinen nur We niges zu hören vermag, so ist es uns auch hier ergangen, ,, muß den Secretair deshalb bitten, die Fragstellung nochmals verle⸗ en zu wollen. , s , von Leipziger: Will die Versammlung.⸗ daß an Se. Majestät den König eine Dank-Adxesse⸗ erlassen werde . von Bockum⸗-Dolffs: Der, Graf , . hat 9 6 trag gestellt: Es möge an den König (le n ,, den; in dieser Acresse sei der schuldige Dank , ‚. 39 gleich seien darin die Bedenken niederzulegen, die sich von dem 8 est chte pum des Rechts und den Garantieen aus, die durch die frühere Gesetzgg⸗ bung, namentlich durch das Gesetz vom 17. Januar 1520, dem Volke und den Staatsgläubigern gewährt worden, aufdrängen müßten. Es sst demnächst die Frage' zugelassen worden, ob, die Bergthung einer Adresse statthaben soll, von einer 6 ank⸗Adresse ist bei der Fragstellung nicht die Rede gewesen. Es scheint mir daher erforder⸗ lich, daß nach Formulirung der Frage, nachdem sie niedergeschrieben worden, dieselbe von dem Secretair jedesmal laut und deutlich ver—
Der Marschall: Ich habe darauf nichts Anderes zu erwiedern,
als daß mir die Worte, deren ich mich vorgestern bedient habe, ganz genan erinnerlich sind; es waren genau die Worte, die sich in dem Protokoll befinden. ⸗ ö 6 3t
sammlung eine Dank-Adresse an Se. Majestät den König zu er— lassen?
Die Frage hat gelautet: Beschließt die Ver⸗
Secretair von Leipziger: Ich muß dies bestätigen; wir
; 6 unsere Notizen an demselben Abend verglichen; es war die
rage in dieser Art gestellt; ich habe es mir auch nicht anders no⸗
rt.‘ Auch der stenographische Bericht erwähnt zweimal einer Dank⸗ Adresse. (Mehrere Stimmen: Dank - Adresse!)
von Boöckum-Dolffs: Ich habe sehr genau vernommen, gesteht wurde: Soll eine Adresse in Berathung ge⸗ (Mehrere Stimmen: ja! ja! andere; nein! nein!)
Ich muß Ew. Durchlaucht bitten, daß nach dem Geschäfts⸗Reglement
verfahren werde. Nach diesem darf ich von Niemanden unterbrochen
Dank⸗Adresse einmal eren worden ist, nur das
, em,. r
werden, als von Ew. Durchlaucht. Dies Recht vindizire ich mir und zugleich jedem künftig redenden Mitgliede der hohen Versamm⸗ lung. Es kann Niemanden erwünscht sein, auf eine andere Weise als auf die gesetzliche unterbrochen zu werden. Was ich gehört habe, das erkläre ich hier; ist es nicht richtig, so muß ich mich der Ent— scheidung der Versammlung unterwerfen.
Der Marschall: Die Versammlung ist nicht veranlaßt, dar⸗ über zu entscheiden.
Herr von Bockum⸗-Dolffs: Ich kehre auf den Punkt zu⸗ rück, daß ich sehr deutlich vernommen habe, daß die Frage gestellt worden ist: Soll eine Adresse an Se. Majestät den König be⸗ rathen werden? Erst nachdem diese Frage aufgestellt war, hat Se. Durchlaucht der Marschall erklärt: es wird somit eine Dank⸗ Adresse in Berathung genommen werden. Erst hinterdrein hat also Se. Durchlaucht das Wort „Dank“ hinzugefügt.
Der Marschall: Ich bemerke in der Kürze, um nicht etwas zu sagen, worauf wir später zurückzukommen Gelegenheit haben dürf⸗ ten, daß nach der Geschäfts-Ordnung Verhandlungen über das Pro— tokoll der vorigen Sitzung in dem Protokoll der gegenwärtigen Sitzung keinen Platz finden. Es fragt sich, ob weitere Bemerkungen über das verlesene Protokoll erhoben werden.
Eine Stimme: Ich wünschte, daß diejenigen, welche näher gesessen haben, sich hierüber erklären.
Der Marschall: Dieser Punkt ist erledigt. Es fragt sich nun, ob weitere Bemerkungen über das verlesene Protokoll erho⸗ ben werden? Da dies nicht der Fall ist, so erkläre ich Namens der Versammlung das Protokoll für genehmigt. ; —
Ich ersuche den Herrn von Beckerath, den Adreß-Entwurf, wie er aus der Abtheilung hervorgegangen ist, zu verlesen.
Der Abgeordn. von Saucken: Ich möchte mir das Wort über die Veroffentlichung der Landtags-Verhandlungen erbitten. (Er erhielt das Wort.) . —
Durchlauchtigster Marschall! Indem Sir mir das Wort gege⸗
stattgefunden haben, im Protokolle geordnet, und man kann dar⸗ über zwar verschiedene Ansicht haben; es gilt das, was gesagt wor⸗ den ist. Ein anderer Punkt, den ich hervorheben will, ist der, daß in dem veröffentlichten Protokolle von dem Antrage des Abgeordne⸗ ten Grafen von Schwerin gesagt ist, es sei von ihm eine Dank⸗ Adresse beantragt. Nun bin ich weit davon entfernt, zu verlangen, daß in einem summarischen Protokolle die Verhandlungen vollständig aufgenommen werden; es ist aber nothwendig, daß in der Veröffent⸗ lichüng materiell dasjenige enthalten sei, was zum vollkommenen Ver⸗ ständniß der Sache dienk, und in dieser Hinsicht weicht der veröffent- lichte Artikel wesentlich von dem hier vorgelesenen Protokolle ab; denn es heißt darin, „der Graf Schwerin habe eine Dank-Adresse beantragt“, während derselbe den Antrag auf den Ausspruch des Dankes und zugleich auf den Anspruch der Bedenken gestellt hat, die in uns entsprungen sind. Ich wünsche, daß künftig bei dergleichen Veröffentlichungen, so kurz sie auch gehalten werden, solche wesent⸗ liche Punkte bezeichnend angeführt werden mögen, denn in der That wird das Land uns mißverstanden haben, wenn es dies Protokoll in den Zeitungen gelesen hat.
Graf Schwerin vom Platz). Was ich beantragt habe, war allerdings eine Dank-Adresse; dies schließt aber nicht aus, daß dar⸗ in auch Bedenken ausgesprochen werden können. Ich für meine Person bin vollständig befriedigt, obgleich ich gehört habe, daß der Marschall in der vorigen Sitzung eine Dank⸗Adresse zur. Frage ge⸗ stellt hat; ich habe aber darüber geschwiegen, weil ich der Meinung bin, daß die Abstimmung vollständig mit meinem Antrage in Ein⸗ klang war. Ich habe auch in dem Ausdrucke der Allg. Preuß. Zt ;. nichts gefunden, was im Widerspruche mit dem, was hier verhandelt worden ist, gestanden hätte. .
Abgeordn. von Bockum -⸗Dolffs: Ich hatte mir das Wort von Ew. Durchlaucht erbeten, um über diesen nämlichen Gegenstand zu spre⸗ chen. Die Stände vermögen . nur auf dem Boden der Loyalität
ben, halte ich es für meine Pflicht, mit n nheit und männlichem Freimuthe meine Ansicht in dieser Versammlung zu bekennen. Ich richte an Sie, meine hochgeehrten Herren, meine Worte. Ich muß ge⸗ stehen, daß eine Veröffentlichung unseres hier beschlossenen Antrags in der Allg. Preuß. Zeitung unter den amtlichen Artikeln stattgefun⸗ den hat, die eine falsche Ansicht über das, was hier verhandelt ist, in das große Publikum gebracht hat. Ich muß mir daher die Bitte an Ew. Durchlaucht erlauben, den Königl. Kommissarius zu ersuchen, ähnlichen Dingen vorzubeugen, damit nicht Erklärungen im Volke verbreitet werden, die am anderen Tage zwar durch unsere Protokolle berichtigt werden, die aber den Eindruck den sie im Volke gemacht haben, nicht mehr aufheben lönnen. Es stand unter den amtlichen Artikeln aufgeführtz: der Landtag hat, eine Dank-Adresse beschlossen. Der Landtag hat beschlossen, Sr; Majestät dem Könige vor Allem zu danken für die großherzigen Gesinnung en, mit welchen er alle Vertreter des Volkes hier zusammenberufen hat, und hierfür zu danken, hat gewiß Keiner augestanden. Aber zu dan⸗ ken, ohne zugleich auszusprechen, was im Volke lebt, das, glaube ich, haben Viele nicht gesagt. Ich wollte nur Eines bemerken: in meiner Provinz wird es augenblicklich die Gemüther erregt haben, wenn man glaubt, wir hätten es versäumt, unsere Bedenken auszusprechen. Meine Bitte ist die, daß amtliche Bekanntmachungen in der bemerkten Art entweder gar nicht oder doch so treu gegeben werden, daß Mißdeu⸗ tungen, wie hier geschehen ist, nicht möglich sind.
Der Marschall: Was den letzten Theil der eben gemachten Bemerkung betrifft, so antizipirt sie gewissermaßen der bevorstehenden Berathung, und es ist nicht erforderlich, sich darauf einzulassen. Was die erste Bemerkung betrifft, nämlich den Artikel, welcher am ersten Tage in der Allg. Preuß. Zeitung gestanden hat, so ist die Ge⸗ schichte desselben sehr einfach und unschuldig. Es war damals noch zweifelhaft, wie schnell die Stenographen ihre Berichte einbringen würden; es konnte erwartet werden, daß drei bis vier Tage darüber hingehen würden, und deshalb schien es nöthig, einstweilen und bis der stenographische Bericht nachfolgen konnte, eine kurze Benachrich⸗ tigung davon zu geben, womit sich die Versammlung beschäftigt habe. Es hat sich jedoch gezeigt, daß der stenographische Bericht wahrschein⸗ lich schon an demselben Tage, mit aller Gewißheit aber am folgenden Tage geliefert werden könne. Darum sindet dieses Bedürfniß nicht mehr statt, und man ist schon dahin übereingekommen, daß keine Be⸗ kanntmachungen auf diese Weise weiter erlassen werden, sondern daß der stenographische Bericht abgewartet werden solle, der so bald als möglich in den Zeitungen erscheinen wird; und somit, glaube ich, ist diese Bemerkung erledigt. ;
Königl. KommissariLus: Ich will nur eine kurze Bemer— kung machen. Es ist von dem Redner hervorgehoben, daß diese Notiz in der Zeitung nicht richtig sei; sie hat keinen Anspruch machen kön= nen auf Vollständigkeit, wohl aber auf Richtigkeit. Die Unrichtigkeit soll darin bestehen, daß nach dem Zeitungs⸗-Artikel eine Dank -⸗Adresse beschlossen sei. Wir haben aber durch das Protokoll vernommen, daß eine wirkliche Dank-Adresse beantragt und beschlossen sei, worin liegt nun die Unrichtigkeit dieses Artikels? Uebrigens bin ich damit einverstanden, daß in Zukunft nur die Berichte der Stenographie in den Zeitungen erscheinen, und wenn ich die Veranlassung gewesen bin, daß jener Artikel mit Genehmigung des Landtags⸗ Marschalls in der Allg. Preuß. Zeitung erschienen ist, so hatte dies keinen anderen Zweck, als daß es im Publikum und im ganzen Lande nicht auffallen möge, wenn eine Sitzung stattgefunden und man während zwei oder drei Tagen nichts davon erführe. Voll⸗ ständig war also diese Notiz nicht, aber richtig ist sie, wie das Proto⸗ koll beweist, in diesem Punkte gewesen.
Abgeordn. Hansemann: Ich erlaube mir nur wenige Worte auf dassenige zu erwiedern, was der, Landtags- KKommissarius so eben bemerkt hat. Auch ich habe bei der Fragstellung, 3 vorher im Laufe der Verhandlung von Sr. Durchlaucht das Wort ort Adresse
gehört. Dieser Gegenstand ist nun durch die Erklärungen, die hier
zu bewegen; ich habe aber den Artikel in der Allg, Preuß. Ztg. für nicht 5. halten müssen, da nach den vom Königl. Kommissarius gegebenen Erklärungen unser Geschäfts-Reglement ein Gesetz ist, und mit diesem, namentlich mit dem §. 24 desselben, steht der Erlaß eines Zeitungsberichtes unter der Rubrik „Landtags-Angelegenheiten“, der nicht von der Versammlung ausgegangen, im Widerspruch. Der Ar⸗ tikel muß demnach als mit dem Gesetze nicht übereinstimmend bezeich- net werden, und habe ich die Versammlung also verwahren wollen, daß ihr keine derartigen Artikel untergeschoben werden. .
Marschall: Ich finde in dem, was eben gesagt worden ist, nicht die mindeste Veranlassung, auf die schon mitgetheilte einfache und unschuldige Geschichte des fraglichen Artikels zurückzukommen, und bitte daher den Referenten, den Adreß-Entwurf vorzulesen.
Abgeordn. von Beckerath; Ich habe die Ehre, im Namen des Ausschusses, welcher beauftragt ist, die Adresse an Se. Majestät zu entwerfen, folgenden Entwurf vorzutragen:
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! . ;
Ew. Königliche Majestät haben seit Allerhöchstihrem Regie⸗ rungs- Antritt auf eine edle Entfaltung des National -Lebens unab⸗ lässig hingewirkt, und dankbar erfreut sich das Land des Segens, den eine lebendigere Theilnahme des Volkes an den öffentlichen Angele⸗ genheiten gewährt. Eine neue höhere Stufe hat sich dieser Theil⸗ nahme erschlossen; das Bedürfniß eines ständischen, der Einheit des Staates förderlichen Gesammtorgans erkennend, geruhten Ew. Kö⸗ nigliche Majestät, die Stände aller Provinzen zu einem Vereinigten Landtage zu berufen. Ew. Majestãt haben aus freiem, wahrhaft Königlichem Entschluß einen großen Schritt gethan, und wir erfüllen eine erste heilige Pflicht, indem wir in unwandelbarer Anhänglichkeit an Ew. Königlichen Majestät Person und Haus den Dank eines treuen Volkes am Throne niederlegen. ;
Durch den hohen Geist seiner Fürsten und die Kraft der Volks⸗ gesinnung ward das Vaterland emporgehoben; auch sein ferneres Gedeihen beruht auf dieser Gemeinsamkeit. Sie hat sich darin neu bewährt, daß Ew. Königl. Majestät in dem Allerhöchsten Patente vom 3. Februar, d. J. die Absicht kundgaben, fortzubauen auf den von des Hochseligen Königs Majestät erlassenen Gesetzen, an welchen das Volk als an dem wohlerworbenen Erbe seiner Kampfestreue hängt.
Nachdem Ew. Königl. Masjestät den in dem Gesetze vom 5. Juni 1823 ausgedrückten Vorbehalt verwirklicht und der Versammlung, welche in senem Gesetze eine allgemeine ständische, in demjenigen vom 17. Januar 1820 eine reichsständische Versammlung genannt wird, den Namen des Vereinigten Landtags beigelegt haben, sind dadurch dem letzteren die in den angeführten und in früheren Gesetzen be gründeten Rechte erworben. Die Verordnung vom 17. Januan 18260 verpflichtet die Staatsschulden⸗Verwaltungs-Behörde, der reichostn⸗ dischen Versammlung alljährlich Rechnung zu legen. anz Zewahn 2 hierdurch die Lebensbedingung einer gedeihlichen Wirksamfeit . bische Einberufung. Dasselbe Gesetz knüpft an die ,, . . reichsständischen Versammlung nicht nur Anleihen, für welch, Tas ge⸗
5 zur Sicherheit bestellt wird, oder sammte Vermögen des Staates zur Siche Helen, Kelche welche zu Friedenszwecken dienen, sondern jedes neue Darlehn, welch
mmer Erhaltung oder zur Förderung des aufzunehmen der Staat zu seiner Erhaltung =. * 56 digkeit kommen möchte. Sodann allgemeinen Besten in die Nothwendigkeit h m ;
e, ene j Sraatsfchulden wesentlich bedingt durch eine ge⸗
ist die Garantie von Staatsschulder h * swanzlage des Landes und durch den Bestand des naue Kenntniß der Finanzlage Grunde auch die Mholrkun emßö de 1 Staatsvermögens, aus welchem leßteren Qruns, n 8 ö m . über die Domainen, welche über die der Stände bei Verfügungen 36 21 ; fetzes vom 17. Januar 1830 inausgehen, ei⸗ Bestimmungen des Gesetzee ; 11 ö bietes bildet. Ferner bestimmt das Gesetz nen Theil ihres Nechtsge z z . 5 Juni 1823, daß, so lange keine allgemeine ständische Ver= e nn, stattn den, auch die Entwürfe zu allgemeinen Gesetzen den Prodinzial· Ständen vorgelegt werden sollen, welche Bestimmung jedoch nunmehr durch die Errichtung des Vereinigten Landtages ihre
Erledigung gefunden hat, so daß der Beirath des letzteren zu allen all-