1847 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Unter diesen Umständen, wenn sie andauern, dürften wir jenen Ländern Zu- fuhren von 65 stsee abziehen und deren reichlichere als sonst später hier zu erwarten haben. Weizen in 10 weiß S4 S6 pfd. poln. holte 108 112 Rthlr. bunt. Sa. Bo pfd. voln. 104/110 Rihlr', gelb. S4 / 87 pfd. märk. 104, 108 Rthlr.; ungefähr dieselben Preise wurden für schwimmend im Kanal bewilligt. Roggen in 10co S2 S4 pd. 101 n. 106 Rthlr. bez, im Kang! für S2 psd. Gl Rihlr. bewilligt, jenfeits desselben von Stettin abgeladen Sapfd. mit 1094 Rthlr. erlassen. Die Schlußgeschäste waren nur insofern von Bedeutung, als e, r Verbindlichkeiten so viel, wie irgend thunlich, regulirt wurden, neu ; ö schlüsse fanden höchst selten geneigtes Ohr. Erhebend, aber auch ug * empörend war der Anblick, wie Lieferungs- Verpflichtete. im ö Drange, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen, mit baaren , ö Hand, an den chernen Herzen der Schlußschein Inhaber oft , 1 abmühten und deren Verlangen noch nach größerem Gewinn nicht zu ee. siegen vermochten! Wir schloffen heute pr. Frühsahr r . 60 -=- 95 Rthlr; Mal / Juni Sh Rihlr Juni Jili S4 Rthlr.; Juli / Au⸗ gust 78 Rthlr. Gerste 72/76 Rthlr. ö Hafer, wovon die Zufuhren am schwächsten, galt hes , . chwimmend. 53pfd. schlef. holte 48 Rthlr. Die wesentliche Werth⸗Verbes⸗ . dieses Artikels an der Saale giebt Veranlassung, auf hier bestimmte Partieen dort zu begeben und hier zu decken, wodurch 48pfd. pr. Frühjahr auf 46 Rthir. gestiegen ist. Erb sen in loca. 1095— 110 Rthlr. Klee⸗ saaten sind nur nominell zu notiren, da die Saisen beinahe zu Ende, und Speculatlon ruht, geht selten etwas darin um; roth und weiß 8211 Rthlr. nach Qualité. In Oelsagten wenig Handel, Rapps S2 Rthlr. Br., zu 80 Rthlr. verkauft; Rübscen zu 80 Rthlr. erhältlich. ; Dem Handel in Rüböl wurde bei dem Treiben in Getraide wenig Aufmerksamkeit geschenkt, daher ungeachtet Besorgniß um die Saaten erre⸗ gender Witterung wenig Verkehr darin und Preise blieben fast unverändert; soco und April / Mai 10 Rthlr. bez. u. Br., Mai / Juni 104 a3 Rthlr. Juni / Juli 11 2 107 Rthlr.; n 6, 118 a 11 Rthlr.; Aug. / Sep tember 1166 a E Rthlr.; September / Oktober 1177 Rthlr. Br., zu 413 Rthlr. verkauft u. Geld; Oktober / November 117, a 5 Rthlr.; Novem— ber / Dezember 115 a * Rthlr. Leinöl loeo und Lieferung 114 2 Rthli. Mohnöl 22 a 22 Rthlr. Hanföl 16 Rthlr. Südseethran 105 a R Rthlr. Für Spiritus fehlt Abzug, allein die Anfuhr davon zu Lande, wie pr. Eisenbahn, war spärlich und wurde gleich den zu Wasser eingetroffenen Partieen aus dem Markt gehalten. Bedarf für den Platz, wie zur Liefe—

Hand in Hand, mit dem Streben, auch gegen frühere Verschlüsse auf die späteren Termine zu decken, trieben diese mit fort, heute loc und April / Mai bis 39 Rthlr. bez. u. Gld., Mai MHJuni bis 40 Rthlr. bez, Jund / Juli auf 41 Rthlr. . . .

Wir haben bei N. N. O. Wind fast unaufhörlich Schneegestöber und öfter Nachts Frost.

Ver eichniß der

Verlesungen bei der Königlichen medizinisch-chirur gischen Akademie für das Militair im So/mmer —Halb jahre von Mitte April bis Mitte August 1847.

. Professores ordinarii.

J. L. Casper, Dr., Dekanus, wird privatim () die gerichtliche Medizin Montags und Freitags von 12 bis 4 Uhr und Mittwochs von 1 bis 2 Uhr, 2) die allgemeine und spezielle Rezeptirkunst Dienstags und Sonnabends von 11 bis 12 Uhr vortragen und 3) das forensische Prakti= kum mit Benutzung der gerichtlich medizinischen Untersuchungen an Lebenden und Todten u. s. w. im Bereiche des berliner Phoösikats Montags und Donnerstags von 2 bis 3 Uhr leiten.

G. W. Eck, Dr, wird 1) öffentlich Donnerstags von 8 bis 9 Uhr über ansteckende Krankheiten in pathologischer und sanitätspolizeilicher Be— ziehung lesen, ) privatim Montags, Donnerstags und Freitags von 2 bis 3 Uhr die Semiotik und Dienstags, Mittwochs und Sonnabends von 2 bis 3 Uhr die allgemeine Therapie vortragen.

J. F. C. Hecker, Dr., wird 1 öffentlich über Encyklopädie und Methodologie der Medizin Mittwochs und Sonnabends von 1 bis 2 Uhr, 2) privatim über allgemeine Pathologie Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 19 bis 11 Uhr und an denselben Tagen von 5 bis 6 Uhr über neuere Geschichte der Medizin lesen.

E. Horn, Dr., wird Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 9 Uhr seine öffentlichen Vorträge über die wichtigsten Lehren der praktischen Kriegs -Arzneikunde fortsetzen und privatim Montags, Dienstags, Don— nerstags und Freitags von 8 bis g Uhr die spezielle Pathologie nach eige— nen Heften vortragen.

J. C. Jüng ken, Dr., wird öffentlich über die Verletzungen

des menschlichen Körpers Mittwochs und Sonnabends von 5 bis 6 Uhr;

ung pr. April/Mai, mußte daher die Preise steigern, und die Speculation,

2) privatim über generelle und spezielle Chirurgie Montags, Dienstags,

Donnerstags und Freitags von 5 bis 6 Uhr lesen und 3) die Klinik für Chirurgie und Augenheistunde im Charitè-Krankenhause sechsmal wöchent⸗ lich von 9 bis 141 Uhr halten.

d; F. Link, Dr., wird öffentlich Sonnabends von 8 bis 9 Uhr über die Grundlehren r fel si einen Vortrag halten. Privatim wird er von 7 bis 8 Uhr Morgens sechsmal in der Woche die Kräuterkunde lehren, auch Sonnabends Nachmittags botanische Erxkursionen anstellen; ferner Montags, Dienstags, Mumwochs, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr die Naturgeschichte vortragen.

E. Mit sch erlich, Dr., wird privatim sechsmal wöchentlich von 11 bis 12 Uhr Epperiniental- Chemie und Montags und Sonnabends von 10 bis 41 Uhr Pharmacie mit erklärenden Versuchen vortragen.

C. G. Mitsch erlich, r., wird DM öffentlich über die aufregen

den Arzneimittel Dienstags und Freitags von 6 bis 7 Uhr Abends Resen und 2) privatim die Arzneimittellehre sechsmal wöchentlich von 7 bis 8 Uhr wu en, vortragen. JI: Müller Br., wird öffentlich Sonnabends von s bis 9 Uhr über die sossilen Reptilien handeln. Privafim wird er täglich von 9 bis 109 Uhr die spezielle Phosiologie des Menschen mit Demonstrationen und Erperimenten an Thieren vortragen; ferner Montags, Dienstags, Donner stags und Freitags von 8 bis 9 Uhr die vergleichende Anaͤtömie und Montags, Mittwochs und Freitags von 6 bis 7 Uhr Abends die patholo— gische Anatomie lehren. .

J. X. S chönlein, Dr., wird privatim medizinisch-klinische Uebun— gen im Charité -Krankenhause täglich von 11 Uhr an halten.

C. D. Turte, Dr., wird seine öffentlichen Vorlesungen in noch zu bestimmenden Stunden fortsetzen.

E. Wolff, Dr, wird privatim medizinisch - klinische Ubungen im Charité -Krankenhause täglich von 8 bis 9 Uhr halten.

II. ProfessoGres egtraordinarii.

G. C. Reich, Dr., wird über das Athmen und die Ausdünstung öf fentlich, über Pathologie und Therapie aber privatim lesen.

J. H. Schmidt, Dr., wird 1) öffentlich über die Humanitäts⸗ Anstalten unserer Zeit Sonnabends von 6 bis 7 Ubr Abends lesen, 2 privatim die geburtshülfliche Klinik im Charité -Krankenhause Montags, Dienstags, Mittwochs, Freitags und Sonnnabends von 4 bis 5 Uhr und bei vorkommenden Geburten, 3) die Klinik der sophilitischen Krankheiten Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 10 Uhr leiten.

22

w

Bekanntmachungen.

198 Bekanntmachung.

Der am 3. August 1796 zu Berlin geborene und auf die Namen Gustav Adolph v. Gruben getaufte Sohn des Königl. Preußischen Majors in der Armee, Martin Heinrich v. Gruben, hat als Lieutenant beim

2ten Kürassier-⸗Regiment in Pasewalk gestanden, hier⸗ nächst, nach einigen Dienstjahren nur, seinen Abschied genommen und ist im Jahre 1817, ohne verheirathet gewesen zu sein und ohne Veimögen hinterlassen zu haben, ins Ausland gegangen. Seit dieser Zeit hat er keine Nachrichten von sich gegeben, soll jedoch den Frei⸗= heitskrieg in Griechenland gegen die Türkei mitgemacht und in einem Gefecht bei Nauplia geblieben sein, wel⸗ ches dadurch bestätigt wird, daß sein Name sich auf ei⸗ nem Monumente befindet, welches der Oberst⸗Lieutenant in Nauplia den in Griechenland gefallenen Philhellenen hat errichten lassen, und auf welchem die Namen der— selben mit Bezeichnung der Schlacht, in der sie gefal= len, vermerkt sind. Da jedoch sein Tod gerichtlich nicht hat konstatirt werden können, so wird auf den Antrag seiner nächsten Verwandten, als:

1) der Frau Rittmeister v. Lebbin, geborenen v. Gru⸗ ben, zu Deßau,

2) des Herzoglich Sachsen Koburgschen Reisemarschalls und Hostheater-⸗Intendanten Eduard Theodor v. Gruben zu Gotha,

3) des Ober Landesgerichts ⸗-Referendarius Freiherrn v. Lentz zu Frankfurt a. O.,

der verschollene Gustav Adolph v. Gruben, eventualiter werden jedoch seine etwanigen unbekannten Erben hier— durch öffentlich vorgeladen, sich in dem vor dem Kam— mergerichts⸗Referendarius Meyen auf

den 1. Dezember d. J., Vormitt. 11 Uhr, hier auf dem Kammergerichte anberaumten Termine zu gestellen und sich zu legitimiren, widrigenfalls derselbe für todt erllärt und sein zurückgelassenes Vermögen sei⸗ nen nächsten geseßlichen Erben, eventunliter dem Fis— kus als herrenloses Gät zugesprochen werden soll.

Den Auswärtigen werden die Justiz - Kommissarien

Simonion, dr fh nit und Valentin als Mandatarien

in Vorschlag gebracht.

Berlin, den 22. Februar 1847. Instrue tions Senat des Königl. Kammergerichts.

3149

Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn.

Von Sonnabend den 10tend NM. an Kis einschireßlich Frentz den 23sten d. M. werden wir, um den vielfach geäußerten Wünschen der Meß

reisenden zu entsprechen, einen Ex⸗ trazug eulen, welche allnächtlich von

hier um 11 Uhr nach Leipzig abgehen und daselbst Morgens 87 Uhr eintreffen wird. : 37 diesem Zuge werden Personen in allen 3 Wa⸗— enklassen auch nach Trebbin, Luckenwalde, Jüterbog, ittenberg, Deßau und Cöthen befördert; Reisegepäck kann sedoch nur nach Leipzig aufgegeben werden; nach den ö en Stationen ö nur die Mitnahme von Handbedür h en gestattet, soweit solche die den nicht belästigen.

Em gr in., bis Abends g Uhr auf unse— rer hiesigen Expedition n, , worden, wird nach ja gabe der vorhandenen Mittel mit die sem Zuge befördert.

Berlin, den 8. April 1847.

Die Direction. v. Cronste in, Vorsitzender.

itreisen⸗

Allgemeiner An zeiger.

Magdeburg-Cöthen-sHalle— löcrl Leipziger Eisenbahn.

Bekanntmachung

Die geehrten Actionaire der Magdeburg Czthen= Halle Leipziger Eisen— bahn⸗Gesellschaft werden wit Bezugnahme auf die

E Bestimmungen im §. 24. hunseres Gesellschaftssta—⸗

; ; ar hiermit eingeladen, 823 z;

Freitag 14. Mai c.,

*

2 21 Vormittags 9 Uhr, im Saale des hiesigen Administrations-Gebäudes zu der im §. 23. des Statuts vorgeschriebenen jährlichen

* wn, . General⸗Versammlung enzusnten, in welcher

1) der Geschäftsbericht des Directorii vorgetragen,

2) der Rechnungs-Abschluß pro 1816 vertheilt,

3) für die statutgemäß ausscheidenden Ausschuß-Mit⸗ glieder und Stellvertreter eine anderweite Wahl getroffen werden soll,

4) Beschluß über die vom Herrn Finanz-Minister Ex⸗ cellenz abgegebene Auslegung der 5§5§. 33 und 34. des Statuts zu fassen ist.

Jeder Actionair oder Bevollmächtigte, welcher an der General-Versammlung Theil nehmen will, hat sich selbst und seinen Machtgeber am 105, 11. und 12. Mai e, Vormittags von y bis 12 Uhr, im Administrations—⸗ Gebäude hierselbst, als Eigenthümer von fünf oder meh—⸗ reren Actien zu legitimiren und darauf eine Eintritts- karte zu empfangen, worauf die Anzahl der ihm gebüh— renden Stimmen vermerkt ist, und ohne welche Nie⸗ . zu der General-Versammlung zugelassen werden ann.

Sollte einer der Herren Actionaire beabsichtigen, ei⸗ nen, das gemeinschaftliche Interesse berührenden Gegen⸗ stand in der General-Versammlung zum Vortrag zu bringen, so wird derselbe mit Bezugnahme auf §. 29 des Statuts ersucht, sein Vorhaben mit ausführlicher Angabe der Motive spätestens bis zum 4. Mai dem Vorsitzenden des Ausschusses schriftlich und zwar durch Abgabe dieser Schrift im Geschäftslokale der Gesell— schaft am Fürstenwall anzuzeigen.

Magdeburg, den 8. April 1647.

Der Vorsitzende des Ausschusses der Magdeburg-Köthen⸗ Halle-Leipziger Eisen bahn⸗Gesellschaft.

. Nuland.

4 * J * w

, 8

345 : 8 Vom Magistrate der K. Hauptstadt Brünn im Mark⸗ , Mähren des österreich. Kaiserstaates als Ver— aß-Abhandlungs-Instanz nach dem am 19. November 1846 ab intestatg verstorbenen Karl Nikolaus, gewese— nen Buchhalters in der kia, Franz Gastlschen Buch— handlung werden auf Ansuchen des zum Kurator der Verlassenschaft und der unbekannten Erben bestellten nähr. schlts. Landes Advokaten, Herrn Jari, Pr, Wenz⸗ liezke zu Drünn, hiermit Alle, welche an den Nachlaß des Karl Nikolaus Erb-Ansprüche zu? haben vermeinen, Kmasgesordznn solche binnen 14 Jahre 6 Wochen und 3 Tagen, vom Tage der 96 Einschaltung des Edikts in das Zeitungsblatt gerechnet, um so gewisser bei die⸗ sem. Magistraie Feltent zi machen, ansonst nach Ver— lauf dieses Termins mit ben sich Meldenden die Verlaß⸗

Abhandlung gepflo s ; älter kohlen um Bmözen zungen ure . 8)

Brünn, am 30. März 1847. Seeländische Eisenbahn⸗ so] Gesellschaft.

Es wird hierdurch zur Kenntniß der Herren Actio=

naire in der Seeländischen Eisenbahn · Gesellschaft ge⸗

bracht, daß die Abrechnung für das Jahr 1846 nebst Nevisionsbemerkungen bei derselben, ihrer Beantwortung und Dezision vom 15. April d. J. an bis zur ordent⸗ lichen jährlichen General⸗Versammlung, welche am 31. Mai d. J., um 6 Uhr Nachmittags, abgehalten wer— den wird, zur Durchsicht liegt, auf dem Haupt-Büreau der Gesellschaft, welches bis zum 20. April d. J. in Kopenhagen, Frederiksholms-Kanal Nr. 240 ist, und nach diesem Zeitpunkte außer der Stadt, dem Bahnhofe gegenüber nach Glacieholm, verlegt wird. Kopenhagen, den 13. April 1847. Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Frankfurter Lebens-Versiche— 3339 rungs-⸗Gesellschaft.

Erste ordentliche General⸗Versammlung. In Gemäßheit §. 36. der Statuten werden die Ae— tiongire der Frankfurter Lebensversicherungs— Gesetlschaft zu der Mittwoch den 28. April,

Nachmittags 4 Uhr,

im Lokale der Gesellschaft „Carl“, große Gallengasse E 5H, dahier stattfindenden ordentlichen General-Versaimm— lung eingeladen.

Diejenigen Actionaire oder deren Bevollmächtigte, welche in dieser Versammlung zu erscheinen gedenken, haben sich am 21. und 22. April in den Vor— mittagsstunden von 9 bis 12 Uhr über ihre sta— tutenmäßige Qualification (8. 37) auf dem Büreau der Gesellschaft (Börsengebäude) zu legitimiren (§. 38.) und die Bescheinigung hierüber in Empfang zu nehmen.

Diese Legitimation wird zu bewirken sein: von den Actionairen durch Angabe der Nummern der auf ihren Namen in die Register der Gesellschaft eingetra— genen Actien; von den Bevollmächtigten außer⸗— dem durch Einreichung ihrer Vollmachten.

Am 23. und 24. April, in den Vormittagsstun⸗ den von 9 bis 12 Uhr, können sodann von den Be— rechtigten die zum Eintritt in die Versammlung erfor⸗ derlichen, nur für ihre Person gültigen Einlaßkarten, gegen Rückgabe der obgedachten Legitimations-Beschei—= nigung, auf dem Büreau der Gesellschaft in Empfang genommen werden.

Frankfurt am Main, den 14. April 1847.

Der Verwaltungsrath der Frankfurter Lebens versicherunggs-Ge⸗ sellschaft.

302 b

Diejenigen Inhaber von HHopeschen Certifi-— aten der Russ. Anleihe 4ter Serie, welche den am 1. 13. Mai d. J. verfallen den Cou- pon in Berlin zu serheben wünschen, wers den hiermit ausgefordert, die betressenden Coupons spätestens bis zum 285Sten dieses Monats bei den Un- terzeichneten zur Anmeldung und Abstempelung zu präsentiren. Der Lahlungs- Termin der angemelde—- ien Coupons wird zu seiner Zeit bekannt gemacht

werden. Berlin, 3. April 1847. Anhalt und Wagener,

Brüderstr No. 5.

Literarische Anzeigen. leer bee e, Louis Hirschfeld in Berlin ist so eben erschienen und in allen Buch- und Kunsthandlungen ru erhalten:

Das wohlgetroffene Portrait der Kammer— sängerin

Madame Pauline Viardot- Garcia nach d. Leben gez. v. I'AIIeman d, lith. v. Fischer.

Pendant zu Jenny Lind.

mp. -Folio. Preis 13 Thlr., auf chin. Pap. 2 Thlr.

Schachneitung.

An alle diejenigen, welche durch die Vermittelung des

Königl. Zeitungs- Comtoirs hierselbst zu Anfang d. J.

einzelne Monatshefte zur Ansicht erhielten, eine Bestel— lung auf die Schachzeitung aber nicht gemacht haben, richten wir hiermit, da uns jene Hefte fehlen und des— halb anderweitige Bestellungen nicht ausgeführt werden konnten, die ergebenste Bitte: das Ihnen zugesandte Probeheft dem Postamt Ihres Wohnortes zur Rück— beförderung an uns zu übergeben. Es entstehen hieraus für Sie keine Kosten. Berlin. Veit und Comp.

Bei Carl J. Klemann in Berlin ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen (vorräthig bei KlemanncLassar, Brüderstr. 3): 369 h] d

über die Erhebung Preußens zu einer

See-, Kolonial- und Weltmacht ersten Ranges.

Dem ersten Vereinigten Landtag überreicht von

H. v. d. Oelsnitz. Schreibpapier, broschirt: 73 Sgr.

Nicht etwa einen schönen Traum erzählt diese Denk- schrift, sondern sie behandelt mit praktischem Sinn und wissenschaftlichem Ernst eine deutsch- nationale Lebens- frage, welche, ihrer Schale nach, in neuester Zeit oft genug belächelt worden ist, während man ihren Kern zu prüfen bisher verschmäht hat.

368 b] 85 Unterzeichneter beehrt sich hiermit anzuzeigen daß sein 2tes Konzert am Sonntag den 25. *weril im Saale der Sing-Akademie stattfinden wird. Numerirte Billets à 1 Thlr. sind in den löbl. Musik— handlungen der Herren Bote C Bock, Jägerstr. 42, und Schlesinger, Unter den Linden 34, zu haben. Näheres wird nöch bekannt gemacht werden. S. Thalberg.

Das zweite Konzert der Geschwister 3716 Amalie ud Wilhelmine Neruda

findet am Donnerst ag den 22sten statt, und sind Billets 32 1 Thlr. in der Musikhandlung der Herren Bote C Bock, Jägerstraße 42, und Abends an der Kasse zu haben.

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Dresden, den 12. April 1847. Advokat F. L. Güntz.

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n Ii.

Allgemeine

Alle host - Anslalt

und Aus landes —— i. !

auf dieses glatt an, fur der

die Expedition der Allg. pern Zeitung: ;

Gehren - Straße nr. 57. An sertions-Sebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 sgr.

1847.

Das Redactions- und Expeditions-Lokal der Allgemeinen Prensischen Zeitung ist gegenwärtig Behren-Straße Nr. 52.

1 *.

Amtlicher Theil.

Landtags-⸗Angelegenheiten. Sitzung des Vereinigten Landtags vom 16. April. Vereinigte Kurien: Entwurf einer Adresse an Se. Majestät den König und Verhandlungen darüber.

Inland. Berlin. Zollfreie Einfuhr des Reises in den östlichen Provinzen. Provinz Pommern. Bekanntmachung. Schreiben aus Aachen. (Fabriken; Linderung des Nothstandes.)

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Baden. Berich⸗ tigung. Auffliegen einer Pulvermühle. Schreiben aus München. (Befinden des Königs; die Thron-Nede Sr. Majestät des Königs von Preußen; Vermisthtes.)

Frankreich. Paris. Das Minimum des Werths der von der Bank von Frankreich auszugebenden Noten. Martinez de la Rosa. Ver⸗ setzung von Legations-Secretairen und Attaché's. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Schluß der Debatte über den Banknoten-Gesetz⸗ Entwurf.)

Großbritanien und Irland. London. Parlaments⸗Verhandlun— gen. Verwerfung der römisch-katholischen Toleranz-Bill.

Italien. Rom. Pt Minister - Krisis. Mons. Brunelli geht nach Madrid. Abreise der Prinzessin Albrecht von Preußen nach Neapel. Spanien. Madrid. Interpellation in Betreff Serrano's. Schreiben

aus Paris. (Nachrichten aus Catalonien.)

e en und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt=

ericht.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: .

Dem Hauptmann a. D. und Landrath von Lysniewski zu Sensburg, im Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen, den Rothen Adler— Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen;

Den bisherigen Gesandten bei der ottomanischen Pforte, Ge⸗ heimen Legations- Rath von Le Cod, zum Mitgliede des Staats⸗ Rathes zu ernennen;

Die bisherigen provisorischen Ober-Bürgermeister, Geheimen Regierungs ⸗Rath Emundts zu Aachen und Kommerzien- Rath Adolph von Carnap zu Elberfeld, so wie die kommissarischen Bürgermeister Luck zu Wesel und von Harenne zu Eupen zu Bürgermeistern der gedachten Bürgermeistereien zu erneunen, auch den drei Erstgenannten den Titel Ober⸗Bürgermeister zu verleihen; und

Die von dem Magistrat in Lübben getroffene Wahl des bishe— rigen Subrektors Wagner als Direktor der dortigen höheren Bür— gerschule zu bestätigen.

Bekanntmachung.

Des Königs Majestät haben, in Berücksichtigung der dermali— gen, ganz ungewöhnlichen Theurung der ersten Lebensbedürfnisse, zu bestimmen geruht, daß die Erhebung der Mahlsteuer einstweilen und bis zum 1. August d. J. ausgesetzt werden soll.

Außerdem haben Se. Majestät durch die Allerhöchste Kabinets⸗ Ordre vom 17ten d. M. zu befehlen die Gnade gehabt, daß die Klassensteuner für die unterste (Kopfsteuer) Stufe während der drei Monate Mai, Juni und Juli dieses Jahres außer Hebung blei— ben soll.

Diese neuen Beweise der landesväterlichen Fürsorge Sr. Maje— stät des Königs werden in Gemäßheit eines an mich ergangenen Er⸗ lasses des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz vom heutigen Tage mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Steuer— Behörden angewiesen worden sind, die Erhebung der Mahl-Steuer sofort einzustellen, und solche erst vom 1. August d. J. ab in der bishe⸗ rigen Art und Weise wieder eintreten zu lassen. Wegen des Erlasses der Klassensteuer in der untersten Steuerstufe auf die drei Monate Mai, Juni und Juli d. J. wird seitens der Königlichen Regierungen das Erforderliche unverzüglich veranlaßt werden.

Berlin, den 19. April 1847.

Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg. (gez) von Meding.

Angekommen: Der Kaiserlich russische General-Major von Trembicki, von Warschan.

Landtags -Angelegenheiten.

Sitzung des Vereinigten Landtags am 16. April 1847. Vereinigte Kurien.

Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen; mehrere Ein-

, niz itzung wird verlesen; mehrere Ein

Der 3 gh

genen Sitzung für genehmigt.

Wir kommen Zur Belanntmachung eines Ausschusses, welcher

zusammentritt, um die eingekommene ift i i Pl ovinzial. enten en zu m, ,

; (Nennung der Namen.) Eine Stimme: Ich erlaube mir für Schlesien eine größere

erkläre das Protokoll der vorangegan⸗

Wirksamkeit an der Abtheilung zur Berathung der Land⸗Renten-Banken zu erbitten, weil dieser Gegenstand für Schlesien von großer Wich⸗ tigkeit ist.

Der Marschall: Ich bin sehr bereit, die gewünschte Rücksicht zu nehmen.

Eine Stimme erbittet sich in Betreff der Geschäfts⸗-Ordnung das Wort.

Abgeordn. von Vincke: Auch ich habe mir schon in gleicher Absicht das Wort früher erbeten.

Der Marschall: Ich würde das Wort dazu gestatten, aber ich glaube, daß es im Wunsche der Versammlung liegt, sich heute in Fortsetzung der gestern vertagten Debatte nicht unterbrechen zu lassen, und deshalb ersuche ich den Abgeordneten von Vincke und den anderen Abgeordneten, der sich das Wort erbeten hat, das, was sie in Betreff der Geschäfts-Ordnung vorbringen wollen, auf eine ge⸗ legenere Zeit aufzuschieben.

Abgeordn. von Vincke: Mein Antrag betrifft wichtige Dinge im Geschäftsgange der Versammlung, und ich werde nur dann auf das Wort heute verzichten, wenn ich nicht von der Versammlung unterstützt werden sollte. (Mehrere Mitglieder stehen auf.)

Der Marschall. Ich kann nur bei meiner Meinung stehen bleiben, daß es dem Wunsche der großen Mehrheit der Versammlung entsprechen wird, wenn wir in der gestern abgebrochenen Debatte fortfahren, und ich glaube, daß dies die Meinung der Versammlung ist, und daß diejenigen, welche den Abgeordneten von Vincke unter— stützt haben, sich wahrscheinlich in bedeutender Minorität befinden.

Abgeordn. von Auerswald: Wenn wir nur wüßten, ob der beabsichtigte Antrag von speziellem wesentlichen Einfluß auf die heu⸗— tige Debatte sein könnte oder nur allgemein ist; im zweiten Fall würde ich ihn nicht unterstützen, im ersteren Fall aber würde ich dies thun.

Der Marschall: Der Abgeordnete, der sich das Wort er⸗ beten, hat schon erklärt, mehrere höchst wichtige Gegenstände in Be⸗ treff der Geschäftsordnung zur Sprache bringen zu wollen, und nach aller Wahrscheinlichkeit wird darüber viel Zeit hingehen, vielleicht eine Stunde; deshalb halte ich es für wünschenswerth, dem Verlan⸗ gen der Mehrheit der Versamnilung (wenn meine Meinung nicht irrig ist) nachzugeben.

Abgeordn. von Vincke: Ich habe 24 Stimmen für mich und also das Recht, das Wort zu verlangen.

Der Maxschall: Auf welche Artikel der Geschäftsordnung berufen Sie sich? z 1

Abgeordn. von Vincke: Auf den Art. 15.

Der Marschall: Im Art. 15 ist nichts davon enthalten. Es wäre eine Anomalie, die nicht vorgesehen ist, wenn der Redner das Wort verlangen könnte, um eine im Gange befindliche Debatte zu unterbrechen, damit er einen anderen Gegenstand vorbringen könne.

Abgeordn. von Vincke: (Beruft sich auch auf Art. 17 der Geschäftsordnung.)

Der Marschall: Ich habe im Art. 17 weder früher noch jetzt gefunden, daß der Redner eine angefangene Berathung unter— brechen dürfe, um einen davon ganz verschiedenen Gegenstand vorzu— bringen. Etwas der Art steht nicht in unserer Geschäftsordnung und eben so wenig in irgend einer anderen Geschäftsordnung. Eben so wenig hat er das Recht, außer der Reihe das Wort zu nehmen.

Die frühere Stimme: Mein beabsichtigter Antrag würde sich auf den heutigen Geschäftsgang beziehen und nur die Stellung der Nedner insofern betreffen, daß sie, uin besser gehört zu werden, ihre Reden nicht blos an Ew. Durchlaucht richten mögen.

Der Marschall erklärt, daß er wünsche, daß man sich im Reden nach der Versammlung hinwende, wozu er auch schon mehrere Redner aufgefordert habe.

Landtag s-Kommissar: Es ist bei Entwerfung der Ge— schäftsordnung keinesweges die Absicht gewesen, daß die Reden der Abgeordneten faktisch, ich möchte sagen körperlich an den Herrn Marschall gerichtet werden sollen; vielmehr soll diese Anrede sich nur gewisser⸗ maßen theoretisch an denselben wenden, damit verhindert werde, daß die Redner nicht an einzelne Mitglieder der Versammlung ihre Worte richten. Der Redner selbst kann daher unbedenklich sich gleich- mäßig an die ganze Versammlung wenden. Anders ist es im Ge— schäfts Neglement nicht zu verstehen.

(Abgeordn. von Kraszewski erhält das Wort.)

Abgeordn. von Kraszewski: Ich muß erklären, daß ich jetzt auf das Wort zu Gunsten meines Nachfolgers verzichte und es mir für einen späteren Zeitpunkt vorbehalte.

Der Marschall: Ihr Nachfolger ist der Abgeordnete Milde.

Abgeordn. Mil de: Ich habe im Lauf der gestrigen Debatte und beim Beginn dieser Debatte zu meiner großen Freude wahrge— nommen, daß von Seiten des Herrn Königl. Kommissars von vorn⸗ herein der Boden gefunden worden, auf welchem es möglich ist, eine parlamentarische Thätigkeit fest zu begründen, namentlich in allem Ideen-Austausch positiv darauf zu bestehen, daß nur von der Krone und deren Rathgeber, aber niemals von der Allerhöchsten Person in diesem Raum gesprochen wird. Ich habe dies anerkannt und zu mei— ner Freude gesehen, daß auch zu Anfang der Debatte dieser parla⸗ mentarische Takt vollkommen inne gehalten worden ist. Ich muß aber bekennen, daß von dem Augenblick an, wo das Amendement zum Adreß-Entwurf aufgestellt wurde, auch die Allerhöchste Person fort⸗ während in die Diskussion hineingezogen wurde und auf diese Art und Weise wir immer mehr den Boden verloren, unser freies Wort geltend zu machen. Es geziemt mir allerdings nicht, von meinem Eine pin n aus der hohen Versammlung irgendwie Lehren geben zu wollen; aber ich glaube, ich bin in meinem vollkommenen Rechte, wenn ich darum bitte, daß wir vom Anfange unserer Debatte an uns auf parlamentarischen Boden stellen und von der Krone nur objektiv sprechen. Wenn wir also etwas erwähnen, was ausgesprochen wer⸗

den muß, so kann dies niemals dahin führen, die Allerhöchste Person

des Königs zu erwähnen.

Dies vorausgeschickt, erlaube ich mir auf den Adreß⸗-Entwurf

einzugehen, und ich muß mich zuerst auf den Punkt stellen, um den es sich handelt, und bezüglich dessen die Differenz entstanden ist: näm- lich in Bezug darauf, ob die Patent- Gesetzgebung vom 3. Februar d. J. eine solche sei, welche nicht im Widerspruch mit früheren Ge⸗ setzgebungen sich befinde. Ich gestehe allerdings, daß ich, als nicht Jurist, von dem ganz praktischen Standpunkt des schlichten Bürgers aus in dieser Angelegenheit mit Bedauern gesehen habe, daß sie eine Beute der Juristen geworden ist, daß Einer dafür und Einer dage⸗ gen gesprochen; daß also auch in Bezug hierauf dieselbe Rechts⸗ Unsicherheit Platz gefunden hat. Hätte man ganz einfach statt dieser Gesetzgebung gesagt: Auf Grund der Gesetze von den Jahren 1815, 1820 und 1823 berufen Wir Unsere getreuen Stände und übertragen ihnen die Functionen des im Gesetz vom 17. Januar 1820 vorgesehenen reichs⸗ ständischen Körpers, so wäre nach meiner Ueberzeugung alles das abgeschnitten, was, ich muß gestehen, sehr materiell aufgeregt und materiell geschadet hat. Es ist aber geschehen. Warum auf Dinge zurückgehen, die nicht mehr zu ändern sind. Es handelt sich, als treuer Unterthan der Krone gegenüber, kräftig, treu und wahr dahin zu wirken, daß wir einen Boden finden, auf dem eine vollkommene Harmonie zwischen Krone und Volk Platz greifen kann. Das, scheint mir, wird durch den Adreß⸗-Entwurf gefunden werden. Bezüglich auf die Gesetzgebung vom 3. Februar d. J. liegt der materielle Fehler darin, daß aus einer großen Versammlung eine kleine ernannt ist und ihr die Rechte der großen übertragen worden sind. Ich sage, ich halte dies für die allergrößte Schwierigkeit und sehe nicht ein, daß das letzte Elixir dasjenige sein würde, das zur Zeit der Noth die Krone so kräftig unterstützen könnte, wie sie das. Recht hat, es von dem Volke zu verlangen. Ich glaube, wenn wir die Adresse in ihrem ganzen Um— fange betrachten (und ich habe zur Adreß⸗Kommission gehört, ich stehe aso auf meinem Boden und muß das vertheidigen, von dem wir glauben, daß wir glücklich über die Diffikultäten hinwegkommen wer den); wenn ich also die Adresse nochmals übersehe, so ist darin Alles ausgesprochen, was wir als treue Unterthanen der Krone gegenüber aussprechen müssen. Ich konnte es nicht über mein Herz bringen, daß ich die ständische Wirksamkeit antrete und nachher mitten in die ser Wirksamkeit es post sage: Ich kann der Krone und will ihr nicht dies und jenes Verlangen mit erfüllen helfen, wozu sie vollkommenes Recht hat, indem ich das Recht als ein für mich verbindliches in mei— nem Gewissen ansehe. Es würde außerordentlich schwierig für mich sein, wenn ich nachher kommen sollte, nachdem diese Wirksamkeit ein getreten ist, und sagen: Ich werde mich nicht zu einer Wahl verste⸗ hen; ein solcher Akt wäre ein Akt des Ungehorsams. Se. Majestät der König haben befohlen, daß die Provinzial⸗Landtage sich zu einem Vereinigten Landtage versammeln sollen, und wir sind treu und ge⸗ horsam dem Ruf Sr. Majestät gefolgt, und wir werden diese ständi⸗ sche Wirksamkeit zur Zufriedenheit der Krone und ihrer Rathgeber, die unserer Kräfte bedürfen, ausüben. Es scheint mir aber, wenn ich überhaupt dieses Amendement, welches von einem Mitgliede auf der Fürstenbank eingereicht ist, wenn ich dies in seinen Hauptpunkten mir übersehe, daß ein materieller Mangel darin liegt, daß es verflacht die Gesinnung der Versammlung zusammenbringt in sehr zarten, milden Phrasen, die einer anderen Deutung unterworfen sein könnten, als die Versammlung in der Majorität ausspricht. Ich möchte unter keinen Umständen, daß ich in die unangenehme Nothwendigkeit gesetzt werden könnte, der Krone gegenüber aus Artigkeit (doch ich sinde nicht das rechte Wort für das, was in mir lebt und drängt) irgend etwas zu verschweigen, von dem ich in der Folge mir sagen müßte: Du hast in jener Zeit nicht als treuer Unterthan gehandelt, und ich möchte mich vor mir selbst aufhängen (Gelächter), daß ich zu jener Zeit nicht gesagt habe: Ich habe dies oder jenes verschwiegen. Ich glaube, das ist der Moment, von dem es sich handelt, und den wir hervorheben müssen, daß nämlich diejenigen, die sich in ihrem Gewis⸗ sen tangirt fühlen, sich auch in der Adresse zugleich dieses ihr Ge⸗ wissen, wahren müssen. Wenn nun im Laufe der gestrigen Debatte von dem Königl. Kommissar gesagt worden ist, daß diese kleine Kom⸗ mission, dieses Minimum, wenn ich mich dieses Ausdrucks bedienen darf, alle diejenigen Rechte überkommen habe, welche die Gesetze der Allgemeinen Stände ⸗-Versammlung involviren, also diese Mit⸗ garantie der Staatsschulden, und wenn der Kommissar darauf hinge⸗ wiesen hat, daß bei einer so großen Versammlung eine Zufammen⸗ berufung unmöglich ist, so muß ich dieses bei der heutigen europãäi⸗ schen Constellation, . weit meine Ansicht geht, vollkommen negiren. Es ist in diesem Augenblick nicht mehr möglich (die Welt hat sich so gestaltet), Eroberungspläne zu machen, aber wohl Verthei⸗ digungspläne. Wenn das Volk angegriffen wird, so werden wir uns auch um den König schaaren, und wir 600 Männer wer⸗ den eine Armee sein, werden die Ersten sein, die Gut und Blut dem König opfern, und dann tritt der Moment ein, wo Se. Masestät der König uns brauchen wird. Das, glaube ich, müssen wir festhalten. Es ist ein Uebel, wenn in den Zeiten der Noth wir uns denken sollen, nachdem das Medium der Eisenbahnen gewonnen ist, wo aus den fernsten Gauen des Vaterlandes in 48 Stunden die Leute hier sein können, wenn wir uns denken sollen, daß wir in einem solchen kriti= schen Moment, wo der Patriotismus erst zur Wahrheit werden soll (bis dahin war er vielleicht nur auf der Zunge gewesen) so ist das für uns ein trauriger Moment, daß unser König angegriffen ist, und wir sollen nicht ihm beistehen. Stimmen von einer Seite:, (Umdrehen. ) . Abgeordn. Milde: Ich muß mich entschuldigen, wenn ich mich bewege, ich kann nicht ruhig stehen. Aber, meine Herren, jene Po⸗ litik, die so eben angedeutet, die nicht mehr möglich ist, die eine ver⸗ gangene ist, weil wir nur wahre Voölképolitit haben, der ich nicht mehr gedenken mag, und die ich lieber übergehe, weil sie mir auch in neuester Zeit Wunden geschlagen hat, ich sage, wenn eine solche Po⸗ litik nicht mehr möglich ist: wer unter uns wird einzelnen Körper⸗ chaften das Recht übertragen wollen, nachdem Se. Majestät uns zum rgan erkoren hat, welches ihm in allen großen ständischen Angele⸗

genheiten zur Seite stehen soll, wer von uns würde das lliche