anderen pariser Zeitungen scheint diese Rede noch nicht zugekemmen zu sein; sie bringen nur vorläufige Nachrichten und Bemerkungen Über die Eröffnung des Vereinigken Landtages. Galignani's Messenger fagt diesen Blättern, ihre Kommentare ohne die 2— Rede, die ihm allein durch Erpressen zugegangen, glichen eine h
äber ein Drama; wenn dasselbe hne die Haunptts) epi ge. ä z mit ih wäre, und jene Journale hätten besser ge nir, Le unn ent selbst
gen so lange zu warten, bis ihnen dieses wi
vorgelegen. aer it fal⸗ 9 den letzten Tagen sind hier vielfache n, = . 6. schen Guineen, welche auf galvanischem Wege verg w
, ** Finanz⸗Minister und dem Minister der osen i en Arbeiten in der Deputirten Kammer gegebenen beruhigenden Erklä⸗ rungen über die Lage des Schatzes, naͤmentlich daß die Abschließung
8 ag Ft erforderlich sein würde, haben an der
ĩ nicht ersfor ; . . der nigen ungen der Renten und Eisenbahn— n, , nn r Börse auch, Herr Dumon werde
ĩ ; Es hieß an der 8 x Achen eren g r en if Eisenbahn⸗Compagnieen vorle⸗
' -⸗Entwurf über die neuen . einen Gesetz⸗E fz re gn nnen, noch eine Subvention von Sei—
. 3, Gunsten dieser Compagnieen beantragen.
Wie man hört, wird der größte Theil der 5 Millionen an die Bank von Frankreich vom Kaiser von Rußland in englischen Bank noten bezahlt werden, die der Kaiser im Portefeuille hat, und welche bie Bank zur Rückzahlung ihres Anlehens von 25 Millionen Frances
nach London remittiren wird. . Der Jahresball zum Besten der Pensionaire der alten Civilliste
ward diesmal von der vornehmen Welt nicht so zahlreich besucht, als
gewöhnlich, und der Reinertrag ist daher auch nicht sehr bedeutend
gewesen. . Die Kalifen von Maskara und Mostaganem und einige andere
arabische Häuptlinge beabsichtigen eine Reise nach Frankreich.
x Paris, 16. April. Die Deputirten⸗Kammer sprach heute die Zulassung des zu Pont au de Mer wieder zum Deputirten gewählten Herrn Hebert, Ministers der Justiz und des Kultus, aus, und derselbe trat sofort ein. Nach Annahme mehrerer Gesetz⸗Ent⸗ würfe von lokalen Interessen wurde sodann die Verhandlung des Gesetz⸗Entwurfes über die Bank fortgesetzt. Das Amendement des Herr Lestiboudois, wonach das Minimum der Banknoten der Departemental⸗Banken künftig auf 100 Fr., statt 250 Fr., herabgesetzt werden soll, kommt zuerst an die Reihe.
Herr Lestiboudois entwickelt sein Amendement. Er behauptet, die Banknoten von 100 Fr. könnten für die Departemental-Banken nicht die— selben Uebelstände haben, die man darin für die Bank von Frankreich ge— funden habe. Im Gegentheil würden diese 100 Fr. Noten für den Han— del in der Provinz von großer Bequemlichkeit sein, weil sie in besserer Be—⸗ ziehung ständen zu den Geschästen, welche in den Provinzen gewöhnlich und am haäufigsten gemacht werden, als die 250 Fr. Noten. Der Berichterstat⸗ ter, Herr Benbist, bekämpft entschieden dieses Amendement. Die Frage der Bequemlichkeit sei eine untergeordnete, könne nicht maßgebend sein. Die an. der an die t00 Fr. Noten geknüpften Gefahren habe gestern die
ammer zu ihrem Votum vermocht und sei ganz dieselbe in Vetreff der Departemental⸗Banken. Dort wären die Gefahren im Gegentheil noch größer, denn die Departemental⸗Banken könnten nicht dieselben Garantieen bie⸗ ten, wie die Bank von Frankreich. Herr Lestiboudois besteht auf Annahme seines Amendements. Um alle angedeuteten Gefahren zu beseitigen, würde uns, seiner Behauptung zufolge, genügen, die Emission der 1099 F. Noten zu beschränken. Dazu a. die Regierung stets die Befugniß und würde nöthigenfalls sicher davon Gebrauch machen. Herr Lefort Gousselin, Deputirter von Rouen (wo ebenfalls eine Bank besteht), unterstützt das Amendement, welches dagegen vom Finanz⸗Minister bekämpft wird. Der Präsident läßt zur Abstimmung darüber schreiten, und das Resultat ist die Verwerfung des Amendements. Herr Mauguin schlägt eine Zusatz= Bestimmung vor, nach deren erstem Paragraph das Kapital der Bank stets vollständig erhalten werden soll in baarem Gelde. Der Antragsteller ent⸗ wickelt dieses Amendement. Die Bank habe mit ihrem Kapital Renten er— worben. Jedermann kenne die Verlegenheiten, die daraus erwachsen seien. Die Wiederkehr derselben zu verhüten, sei das Ziel seines Amendements, dessen Annahme daher nothwendig. In dem Augenblicke, wo die Kammer der Bank eine neue Gunstbezeigung zu Theil werden lasse, habe sie auch das Recht, eine Bedingung daran zu knüpfen. Dieses Amendement wird aber gar nicht unterstüßt. Herr Victor Grandin schlägt eine andere Zusah - Bestimmung vor, wonach das durch 69, 009 Actien von 1009 Fr. repräsentirte Kapital der Bank auf 90,090 erhöht werden soll, gemäß Art. 2 des Gesetzes vom 22. April 1806. Der Antragsteller entwickelt und moti— virt sein Amendement. Die Bank habe aus eigenem Antriebe ihr Grün— 2 beschränkt, ohne das Recht dazu zu haben. In dem Augen— bligé, wo die Kammer sie zu einer neuen Ausgabe von Noten er= 8 werde sie auch die Rathsamkeit anerkennen, bieselk⸗ dem Vollzug des Gesetzes und die Wiedervervollständigung ihre Carttsls auf 90 Mislienen zu ernennen, sonst würden am Ende ihre Noten gat zu viel Aehnlichltit bekommen mit der ehemaligen Assignation. (AnLrust: O! o Der präsident läßt über das Amendement nun abstimmen, es wird verworsen. Herr Garnier-Pagés beantragt einen Zusatz- Artikel wie solgt: „Da vez Kapital der Bank unveräußerlich ist und nur zu den in den Gesetzen unt Gründungs-Statuten angedeuteten Operationen verwen= det werden darf, o ann es nicht in Renten auf den Staat verwandelt werden. Der Reseret-Fonds wird auch künftig wie bisher behandelt wer— den. Der Tolalwerth der von der Bant ausgegebenen Noten darf in kei⸗ Ren Zall vas Gesellschasts- Kapital viermal überschreiten.“ Der Antrag— litller näwicieli en Umendement. Alle Krisen in England und den Ver— r, . Sicalcn stier ven den zwei Ursachen gekommen, daß das Kapital 6 errsenhar und die Ausgabe von Papier nicht durch das 3 . Nese beiden Maßregeln seien von Wichtigteit. 1 ö se der Kammer ihn zur Zurückziehung des in Cat fe, m, amn Lurch Theilung über den Gesetz⸗ Entwurf wegen abgebende * — n. als dieser Bericht des Postschlusses
Großbrnanirm und Irland.
0 . r. . Tas Rafultat der gestrigen Unt erh aus⸗ Toleranz ⸗Bill bes * en, ' Robert Inglis, zu der bekannten ist wid ö 5 e e,, late, n, Perreff der römischen Katholiken ist wi er erwarten gegen vie Bi usnefallen. Dieselbe hatte be⸗ veits mit Justimmung ker Manke, n d,, nen ,, . gestern im Comilè berathen enen! Lie hochlirch liche Partei eantragte aber burch hren waäbe, ne, e, Mitglied für Oxford, die Verwerfung ber Hill, unt oje, ,. sr gültiges Argument 9 dieselbe i gemacht wur erg e Ubstimmung boch nen är tas mene, ee, , nls, lund nnr is Een, 8 se daß ie Pa e ar, Hi. Per Minister des Innern, ir George Gres, sprach i ern Prin ziß ker Bil und, hielt die Entfernung ker zrralittms Eure nun gen gegen Can elne en) * Hlaubeng willtn aas tu Taatutenk uche . ** 2. , eeintrach tigung ser fer rare, Haan e grche welche Si NR. Inglis und nach Ihm. Her, pl, e,, m w
eidiger der Hochtirche Karin fact, dn, ,n, . . . 6 aeis 0 Gen y, tigen wäre und man beggelß war so aufregende Frage nicht war Entscheidung zu bri ĩ ! * der,, n. nr , habe. Nach Ver⸗ ⸗ Erichte aus Charlestown vom 16. Mä eingegangen, welche Nachrichten aus Veracruz vom 7. 36
bringen, in denen von der Ab t, die Stadt bei ö
524
greß war noch über die Mittel, Geld zu schaffen, in Berathung, da das Gesetz wegen e nf und Veräußerung des Kirchenvermö⸗ gens sich als durchaus unwirksam erwiesen hatte. Der Sturm gegen dasselbe war so heftig geworden, daß selbst Santana sich im voraus mit jeder Modification des Gesetzes, welche der Kongreß beschließen werde, einverstanden erklärt hatte. Er selbst nahm das Geld, wo er es fin⸗ den konnte, und hatte in San Luis 98 Silberbarren, spanischen Häu⸗ . gehörend, fonfiszirt. In seiner Erklärung an den Kongreß be— hauptet er, seinen Privat⸗= Kredit zu Gunsten des Heeres völlig er⸗ schöpft zu haben. Aus Tampiko hatte man Nachrichten bis zum 24. Februar. General Scott war dort am 19ten angekommen und am 2l1sten nach der Insel Lobos abgegangen; die Truppen in Tampiko rüsteten sich, ihm zu folgen. Am 24sten war des Generals Worth Diviston noch nicht in Tampiko angekommen. Von den an⸗ geblichen Gefechten und Niederlagen zwischen Santana und Taylor wird nichts gemeldet.
IJtalien.
Nom, 8. April (A. 3.). Die Ministerkrise hält noch an. So viel scheint gewiß, der Papst bat die eingegebene Entlassung des Kardi nals Gizzi von seinem Posten als Staats-Secretair nicht angenom— men. Der Kardinal soll nun gewisse Bedingungen gestellt haben, unter welchen er im Amt bleiben will. Im Publikum sagt man, ohne daß man jedoch dafür bürgen kann, eine dieser Bedingungen wäre die Entlassung mehrerer der ersten Beamten aus dem Staats⸗ Sekretariat.
Mons. Brunelli, Erzbischof von Thessalonich, Secretair der Pro⸗ paganda side, wird in nächster Woche nach Madrid als außerordent⸗ licher Ablegat des Papstes gehen; man hofft, daß er daselbst alle noch bestehenden Differenzen mit dem heiligen Stuhl beseitigen werde, zumal man von hier aus bereits Alles eingeräumt, um eine Verstän⸗ digung möglich zu machen.
Auf den 12ten d. wird das Konsistorium endlich zusammenberu⸗ fen, aber nur Bischöse werden präkonisirt. Bei dieser Gelegenheit vernimmt man, die französische Regierung habe zwei Prälaten vor⸗ geschlagen, welche sie mit dem Kardinalshut belohnt zu sehen wünschte, auf welchen Wunsch man aber, zum wenigsten für jetzt, nicht einzu⸗ gehen für gut finde. . Ihre Rönigliche Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen ist vorgestern Abend mit Gefolge nach Neapel abgereist. Der Graf von Ugarte Meldemann, österreichischer Gesandter in Stuttgart, ist über Wien auf seinen Posten zurückgekehrt.
8 pan ie n.
Vꝛadrid, 11. April. Der Senat hielt gestern eine Sitzung, in welcher ihm mehrere Königliche Dekrete mitgetheilt wurden, unter anderen das, mittelst dessen der gerichtlichen Verfolgung gegen Ge— neral Serrano ein Ziel gesetzt wird. Der Marquis von Mira— flores, Ex-Präsident des Minister-Raths, bemerkte darauf, das vorige Ministerium habe nur mit großem Widerstreben das Verfah— ren gegen General Serrano eingeleitet, und es freue ihn, die Sache durch Ausübung des Königlichen Willens erledigt zu sehen; da jedoch der Senat durch einen fast einstimmigen Beschluß die Ermächtigung zu jener Prozedur gegeben, weil der General, wenngleich Mitglied des Senats, doch als Militair verpflichtet gewesen, den Instructionen seiner Regierung zu gehorchen, so sei es wünschenswerth, zu wissen, ob man jetzt der Meinung wäre, daß Jemand, der zugleich Senator und Offizier sei, falls er Befehle von der Regierung erhielte, diese ungestraft mißachten dürfe, mit der Erklärung, daß er seine gesetzge⸗ benden Functionen nicht verlassen könne. Herr Pacheco, der Präsident des Minister-Raths, antwortete, daß diese Frage niemals von den Mini— stern zum Gegenstande der Berathung gemacht worden, und daß daher seine Antwort nicht als von der Regierung kommend anzusehen sei. Per⸗
lle er für sein Theil erklären, daß er glaube, jeder Senator
Recht, zwischen seinen legislativen Pflichten und denen,
Erfüllung ihm als Militair geboten werden möchte, zu wählen,
so lange der Senat nicht seine Zustimmung zu den von der Regie⸗
rung ertheilten Befehlen ausgesprochen habe; der General Serrano
scheine ihm daher berechtigt gewesen zu sein, den Befehlen der Re⸗
gierung zu der Zeit, wo er es gethan, Gehorsam zu verweigern. Damit war die Sache abgemacht
Paritz, 16 Apull. Lie neuesten Nachrichten von der spa⸗ ischen (Hräuzt zum 1Iiten scheinen es außer Zweifel zu stellen, daß nn, der gefürchtete Guerillasführer der Karlisten, vorläufig wie—⸗ e, mon, Schauplatze abgetreten ist und in irgend ein einsames, siche⸗ re PVersteck sich zurückgezogen hat. Tristany hat in den Augen der catalonischen Landleute einen doppelten Charakter, welcher seine Per— son ihnen heilig macht, er ist zugleich Priester und Soldat. Er re— präsentirt daher zwei Prinzipien, die eine absolute Herrschaft, über die Gemüther der catalonischen Bevölkerung üben, und faßt so in sich alle ihre politischen und religiösen Gefühle zusammen. Man könnte von diesem Manne sagen, er ist den Cataloniern, was Abd el Kader den Arabern in Afrika ist. Ueber die Beweggründe und Veran— lassung zu seinem unerwarteten Wiederabtreten vom Schauplatze herrschen verschledene Angaben. Nach den einen hätte ihm der Graf von Montemolin sein Vertrauen entzogen, was aber nicht sehr wahrscheinlich klingt, denn Tristany ist ganz der Mann dazu, seinen Weg fortzugehen und nöthigenfalls auf eigene Faust den Guerillas Krieg fortzusetzen, wenn sich ihm auch nur einige Aussichten auf Erfolg böten. Es muß da— her angenommen werden, i er von weiteren Unternehmungen ab— steht, weil er sich von der Nutzlosigkeit fernerer Anstrengungen über⸗ zeugt hat. In Folge davon verliert der Krieg anch den Charakter eines Bürgerkriegs, den er anzunehmen drohte, um in bloße verein— zelte Akte von Räubereien und Banditenstreichen 6 aufzulösen. Al ler Wahrscheinlichkeit nach, werden nur die allzu sehr konpromittirten Männer, bie sichs an der Spitze von Banden befinden und alle dieje— nigen, welche an dem abentheuerlichen Leben, das sie führen, Ge⸗ schmack gewonnen haben, allein im Felde stehen bleiben. Diese werden dann auf dieselbe Weise enden, wie alle solche Partei⸗ gänger, die sich auf ihre eigene Kraft und Stärke beschränkt sehen. Von Seiten der Landesbewohner finden sie bereits keine Sympathieen mehr; sie werden zwar von ihnen nicht geradezu verfolgt, aber das Volk thut auch nichts mehr zu ihren Gunsten, verhält sich neutral. Zudem finden sich die Karlisten durch das von den Behörden ange⸗ siommené System sehr belistigt. Die Truppen-Abtheilungen sind staffelförmig in solcher Art rell daß die Karlisten sich fast nir⸗ gends mehr in der Nähe der bewohnten Orte zeigen können, ohne eh ech entdeckt und verfolgt zu werden. Gleichwie die Karlisten in kleine Abtheilungen sich zerstreuten, so haben dies nun auch die , pen gethan, und da nun die oldaten im Allgemeinen esser lena ffn sind, auch abwarten können, die Karlisten dagegen genöthigt sind, in steter Bewegung zu bleiben, schon 1 sich den nöthigen Lebensunterhalt zu verschaffen, ö können 5 aum ile Schruüt thun, ohne sich der Gefahr auszusetzen, mit , , issen begrüßt zu werden. Man würde nicht zu Ende kommen, wollte man die töglich vorkommenden Einzelgefechte dieser Art alle erzählen. Die in dieser Be 2 e, . Anarchie in einem 6 Theile von dig,
CTatalonien ist fo volistänbig, als man sie sich nur denken kann. Die= fer Zustand den Dinge kant unmöglich fortdauern.
gandels und Görsen - Nachrichten. Berlin, den 20. April 1847.
Hr echsel- Course.
Geld. 110 135
Brief. 1405
Kur
2 Mt. 1393 Kurz 150
2 MIt. 119 1193 3 YM. 6 2016 20 . Mt. r. 7Sih Mt. ö 2 Mt. 101 2 Mt. 995 8 Tage — 2 Mt. — 99! peer . M. Ban, W. ...... iO n. 2 Mt. 56 111 — 109 sR. 3 Wochen 198 —
HEfandbriss-., Kommundl - Papiere und Geld- Course.
101 99
Augsburg Breslau
Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss, 100 Thlr.
Fetershur
Iulincisce Fondo
Brief. Geld. Gem. t. Ger.
93 982 Kur- n. N(.pPfd bx. 3 91 Schlesische do. 3 do. Li. B. gar. do. 3
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St. Schuld- Sch. Seebh. Prüm. Seh. HK. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt- Obl. . Westpr. Pfaudbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
91 — 93 921 933 —
— 1014 92 891 96 —
9834 893 Ausländisohe Fonds.
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Gold al marce. Disconto.
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Russ. IIamb. Cert. 1— do. beillope 3.4 8. 5 — do. Part. 500 FI. 4 14, 92 h = do. do. 300 FI. do. Stieglitz 2.4 A 92 IIamb. Feuer- Cas. do. v. Roths eh. Let. 5 1 16 do. Staats- Pr. Anl. do. Poln. Se hatz0. 80 Ilolln d. 23 ꝰlint. do. do. Cert. L. A. 93 Kurh. Pr. O. 40 1b. do. do. L. B. 200. — — Sardin. do. 36 Fr. Pol. a. Pfd. u. C. 93 92 Neue Bad. do35 RFI.
HEisengasin - Act ien.
f. 2f.
Rhein. Stm. 4 9 do. Frior. 1 do. v. St. ser 3! Sächs. Bayr.
Volleing. 2 Aist. Rott. 4 Aruh. Utr. 4 Kerl. Anh. A. 4 do. Prior. 4 Berl. laub. 4 do. Prior. erl. Stett. Bonn. Cölu. Bresl. Freib. do. Prior. Cö ih. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dũüss. Elbert. do. Prior. Gloggnita. IIb. Berg d. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Magd. Ilalb. Magd. Leipæ. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. Nrdb. K. Ed. O. Sebl. Lt. A do. Prior. do. Lt. B. Pts. Mędb. 4 do. Pr. A. kn. 1 do. do. 5
Saß. Gloꝶ.
do. Prior.
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1 1 45 Thüringer. 4 Wlhh. (C. 0.) 4 Tarsk. Selo. — 8
Quitt. Bogen.
49
Aach. Mastr. 29 kerg. Mrk. 50 Berl. Anh. n. 15 kexb. Lud. 70 krieg - Neiss. 55 Chem. Risa. 80 — Cöln- Mind. 80 90 89 bæ. do. Thür. V. 20 —
Presd. Gärl. 90 983 Li. * bæ. Löb. Zittau. 70 Plagd. Witt. 20 Mecklenb. 60 Nordb. F. W. 60 Rb. St. Pr. 70 S9 Bk. Starg. Pos. 30 82 bæ, St. Vohwr. 90 —
.
822 bz. 73 B. 77 6. 705 b. u. B.
D d 8 —
951 H. 597 B. 91 B. 013 b. (Schluss der Börse 3 Uhr.)
Die Börse war heute sehr geschäfislos, und die Cæurse, blieben Londoner Course vom 15ten d. M. Sb5 a d V.
niedriger als gestern. Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie soltzt: Wrizen nach Qualität von 108 - 115 Rihlr. Roggen P — 105 Rthlr. bez. — Rogen, Lieferung bis 20. Mai g2— 93 Rihlr. p. Rezulirunz. 3 . pr. Mai Juni 87 Rihlr. Bs. . [ por. Juni Juli S3 Rihlr. Bf. . . pr. Juli / August 763 Rthlr. Bf. Gerste loco 74 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 52 Rthilr. — auf Lieferung 48psd. 46 Rihlr. Bl. Rüböl loco 105 Rrhlr. P Herbst 11343 Rihlr. bez. Kanal- Listen: . . Friedrich- Wilhelms Kanal passirten den 19. April. 167 Vopl. Weiren, 189 Wspl. Roggen, 323 Wspl. Gerste, 60 VW'espl. Erbsen, 100 Cu. Rüböl. Mit Geiraide ist es heute merklich stiller geworden, nachdem die Bäcker Gelegenheit haben, siJch unter Markipreis zu versurtzen; p- 20. Mai Lieferung, 30 wie äbrige Termine, 1 a 2 Rihlr. billiger erlassen.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, I6. April. Niederl. virkl. Seh. 58. 376 do. —. pass. 5 g. Ausg. —. TZinsl. 534. Poln. —. 4595 Russ. Nope 88. Antwerpen, 15. April.
556 Span. 183. Preuss. Pr. Seb. —.
ziusl.— Nene Anl. 1855. Frankfurt a. M., 17. April. 5 zie. 106 6. nan k- Aeuen p. ult. 1890 uc. Hey. Meuk- Aeuen G67 lic, UMope 873 6. Stiesl. 871 G. Iut. S7. .
Poln. 300 FI. Gsß Rr. da. soo EI. 793. . Paris, 16. April. 596 Rente sin eour. 1I5. 65.
Neapl. — 395 span. — Fass. — . Wien, 17. April. 5596 net. 1097. 495 do. 96. 359 do. 683. Honk- Actien 1580. Aul. de 1834 152. de 18239 1183. Nordb. 165. EGloßgu. 1202.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 21. April. Im Schauspielhause. 63ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Uriel Acosta, Trauer⸗ spiel in 5 Abth., von K. Gutzkow.
Donnerstag, 22. April. Im Schauspielhause. Sste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Hamlet, Prinz von Dänemark. (Herr Dessoir, Hofschauspieler und Regisseur des Großherzoglichen Hoftheaters zu Karlsruhe: Hamlet, als erste Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober · Hofbuchdruckerei. Beilag?
390 40. n oour. 78.
525
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
Inhalt.
Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. Rekrutirung; der Verein zum Wohl hülfsbedürstiger Kinder.)
Frankreich. Schreiben aus Paris. (Die Opposition der Departemental Banken gegen die Bank von Frankreich; die Gesetzentwürfe über das Unterrichtswesen; Deputirtenwahlen.)
Moldau und Wallachei. Buchanest. Schließung der Stände Ver— sammlung. — Weiteres über die Feuersbrunst.
Wissenschaftliche und Kunst⸗Nachrichten. Musik Aufführung im
Saale des Königl. Schauspielhauses. kö
Handels und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Marktbericht.
(Allgemeine
Oesterreichische Monarchie.
w Prag, 15. April. Daß die Zeitungsgerüchte über die Ver minderung unseres Militair⸗Etats leider ganz grundlos sind, beweist wohl am besten die Thatsache, daß so eben die jhrliche Rekruten stellung, angeordnet wurde, welche aber diesmal blos schon für die militairisch konskribirten Provinzen — d. h. mit Ausschluß von Un garn, Siebenbürgen 2c. — 36,500 Mann beträgt und mit dem 18. Mai beginnt. Nach der Volkszählung vom Jahre 1846 fallen auf die Bevölkerung Böhmens pr. 4, 100,661 Seelen 10,919 Mann als Kontingent zur diesjährigen Rekrutenstellung. ö.
Da übrigens durch die jüngst verwirklichte Abkürzung der Mili tair - Dienstzeit und demzufolge frühere Entlassung der in den Jahren 18365 bis 1839 auf 14 Jahre gestellten Kapitulanten gleichzeitig mehrere Jahrgänge, der Letzteren aus dem Dienste entlassen wurden und hieraus für die schnell auf einander folgenden bedeutenden Re krutenstellungen Lom Jahre 1816 und 1847 bei den Ergänzungs Truppen große Schwierigkeiten der Abrichtung entstehen, so hat der Hof Kriege Rath den Militair- Kommandanten in Bezug hierauf eigene Weisungen bekannt gemacht. Es sollen demnach, um den Truppen die zur möglichsten vollständigen Abrichtung erforderliche Zeit und Unterstützung zu gewähren und diese zugleich in die Lage zu setzen, den gewöhnlichen Anforderungen des Dienstes entsprechen zu können, alle Infanterie Truppen — mik Ausnahme der Landwehr = don 1. April bis Ende September d. J. auf den Stand von 109 Gemeinen, pro Compagnie gebracht werden; dagegen sollen die ge— — 2 n, . stattsindenden Truppen Konzentrirungen für dies
erbleibe — 12 1 io so . fo 6 1 fi Il ensch ö zu diesem Behufe sonst stattfindenden Der Bericht, welcher in der kürzlich stattgefundenen Jahres Versammlung unseres Vereins zum Wohle ! hü ,,,
. ser eins zum Wohle hülfsbedürftiger Kinder i wurde, lieferte aufs neue höchst erfreuliche Beweise von dem Gedeihen dieser für unsere Stadt so wichtigen Humanitäts- Anstalt. Die fortwährend sich vermehrende Zahl der Mitglieder ist im Tergangenen Jahre auf 606 gestiegen, die Jahres Einnahme auf 7195 Fl. 7 Kr. und das Stanimkapital auf 11, 882 Fl. R in die Obsorge des Vereins übernommene Anzahl der Pfleglinge ist ebenfalls um 19 vermehrt worden und beträgt jetzt 9s, worunter 56 Knaben und 42 Mädchen, verschiedenen kirchlichen Bekenntnissen an Jehörend, darunter 5 Israeliten. Nach dem weiteren Inhalte des Berichtes traf der Verein alle, die er zur Pflege aufgendmmen, wie sie sorglos der breitgetretenen Straße des Lasters zuwanderten, im Zustande gänzlicher körperlicher und geistiger Verwahrlosung, mit der so schwer zu heilenden Krankheit eingewurzelter böser Gewohnheiten behaftet, und dennoch ist im abgelaufenen Vereinsjahre von sämmt⸗ lichen 98 Kindern feines rückfällig, keines als der empfangenen Wohl— thaten unwürdig der strafenden Gerechtigkeit übergeben worden, und keines auch hat der Tod geraubt. Erfreulich ist die fortwährenb sich befestigende Ueberzeugung, daß bei der Mehrzahl der vom Verelne bezahlten Pflegeältern, die auch für die moralische Erziehung, den Kirchen und Schulbesuch der ihnen anvertrauten Kinder? zu' forgen haben, nicht Eigennutz und Geldgewinn, sondern wahre, reine Men schenliebe das vorherrschende Motiv ihres Handelns ist, und ungen chtet der jetzt so ungünstigen, für die ärmere Klasse besonders drückenden Zeitverhältnisse gelang es doch der Thätigkeit der Vereins Mitglieder die Verpflegungs Kontrakte so abzuschließen, daß der dafür als Mari⸗ mum bestimmte Betrag von 50 Fl. C. M. jährlich nicht überschritten und vielmehr der größte Theil der Kinder gegen geringere Gebühren untergebracht wurde. Ueberhaupt erweist sich dieser Verein als' ein solcher, dessen Wirken auch in anderen Städten Nachahmung ver— dient, und es ist nur zu wünschen, daß, wo diese versucht wird, da— für ein solcher Begründer und Leiter sich finde, wie unser wackerer Büärgermeister Müller, dessen Wirken und humane Fürsorge so viel zum erfreulichen Gedeihen auch dieser Anstalt beiträgt.
wa nh re ch, X Paris, 15. April. In der Verhandlung der Deputirten⸗Kammer ist vorzüglich die Opposition der Departementalbanken gegen die von der Nommission der Kammer beantragte und von der Regierung zugestandene Ermächtigung für die Bank von Frankreich zur Ausgabe von Noten zu 200 Fr. zu Tage getreten. Herr Clappier, ein erst neu eingetretener De putirter von Marseille, welcher der sogenannten progressiven Abthei— lung der großen konservativen Partei angehört, hat sich zum Organ der Interessen der Departementalbanken gemacht. Den Departemen talbanken, welche, von der großen Bank von Frankreich unabQ— hängig, durch besondere Privilegien bestehen, ist es' natür— lich um ihre Erhaltung zu thun, welche, sie durch die der Bank von Frankreich zu ertheilende Ermächtigung noch ernst licher bedroht glauben, als sie es bisher schon war. Tie Deparltemental-Banken haben schon längst das Recht, Noten Son 2090 Fr. auszugeben, welche auch in allen? Departements im Umlaufe sind, deren man sich aber hier in der Hauptstadt im Verkehre nur sehr wenig oder gar nicht bedient. Herr Clappier benutzte den letzt— genannten Umstand auch sehr geschickt als Argument, um daraus den Schluß zu ziehen, daß der Handel hier das Bedürfniß der den Kam= mern vorgeschlagenen Maßregel gar nicht fühle, daher auch durchaus keinen Wunsch dafür habe laut werden lassen. Die Departemental— Banken fürchten nun, daß, wenn auch die Bank von Frankreich, die⸗ ses eines so ausgedehnten Kredits genießende und über ungeheure , n,. Iustitut, Noten in kleinerem Betrage ausgeben dürfe, . ö. ihrigen aus dem Umlaufe verdrängen, sie also in ! gen und mehr oder weniger überflüssig machen könn⸗ ten. Diese Besorgnisse scheinen allerdings nicht ganz ungegründet und. werwirklichten sie sich, so wäre dein Streben! ver! c. ᷣ Frankreich, die Depart * . e Vepartemental— Banken allmälig ga d und durch Errichtung v ilial . : Gevon Filial-Comtoiren an? den Ort solche von ihr unabhängige Bank gan mn, , Krebit des Landern nh n n. n . allmälig den ganzen Vorschub geleistet . Dände zu bekommen, allerdings ein großer — 9 Herr von Buffieres suchte dur bie namen id n . uchte durch Hinweisung auf nntlich en Vereinigten Staat cht r e das Gefährliche! der Beh een — en gemachten Erfahrungen gründung einer solchen Alleinherrschaft der
Bank von Frankreich durch Konzentrirung des ganzen Kredits in ihren Händen anzudeuten: nichtsdestoweniger sind die Einflüsse der Bank so mächtig, daß es mehr als zweifelhaft erscheint, daß die Opposition der Departementalbanken im Stande sein werde, ihr Ziel zu erreichen. Wir werden bald Gelegenheit erhalten, diesen Kampf zwischen der Bank von Frankreich und den Departemental— banken noch entschiedener hervortreten zu sehen. Das Privilegium der Bank von Bordeaux ist dem Ablaufe nahe, und während man von Bordeaux selbst aus Alles aufbieten wird, eine Wiederer— neuerung desselben zu erlangen, wird die Bank von Frank— reich bei der Regierung wie in den Kammern durch ihre Freunde alle Hebel in Bewegung setzen, diese erneuerte Ertheilung eines Privilegiums zu verhindern und für sich die Bewilligung zu Errichtung eines Filialcomtoirs auch zu Bordeaur zu erlangen.
Das ganze Unterrichtswesen in Frankreich, für welches seit 1836) unleugbar schon viel geschehen ist, obgleich noch mehr zu thun übrig bleibt, soll eine veränderte Gestalt, eine neue Organisation erhalten. Die Klagen über die Mangelhaftigkeit und die Fehler des gegen- wärtigen Zustandes, über die Stellung der öffentlichen Lehrer der Elementarschulen, über die unangemessene Einrichtung der höheren Unterrichts-Anstalten, die Vernachlässigung mancher Zweige der Wis— senschaft, die ungebührlichen Einflüsse, die bald von dieser bald von jener Seite auf das ganze Unterrichtswesen sich geltend machen, über zu große Ausdehnung der Macht der Universität, dagegen zu geringe Berücksichtigung der Rechte der Familienväter in Betreff der Erziehungs und Unterrichtsmethode, die sie für ihre Kinder angewendet wissen wollen, diese und viele andere Klagen waren immer lebhafter gewor den. Herr Villemain hatte vor drei Jahren einen Gesetz-Entwurf über den höheren Unterricht vorgelegt, über welchen die Berichte des Herzogs von Broglie in der Pairs-Kammer und des Herrn Thiers in der Deputirten⸗-Kammer so wenig übereinstimmende Berichte er statteten. Die geistige Erkrankung des Herrn Villemain kam nachher dazwischen, und die Sache blieb auf sich beruhen, bis endlich mit dem Eintritte des Grafen von Salvandy ins Kabinet als Minister des öffentlichen Unterrichts neue Hoffnungen rege gemacht wurden. Man hat dem Kabinet vom 29. Oltober vielseitig allen Mangel an eigener Initiative zur Last gelegt; dieser Vor— wurf kann jedenfalls nicht auf den Grafen Salvandy An⸗ wendung sinden, denn er hat in der That nun seinen ganzen alle Zweige des Unterrichts umfassenden Plan in einer Reihe von Gesetz— Entwürfen den Kammern vorgelegt, so daß diese in den Stand gesetzt sind, den Zusammenhang derselben gleich mit einem Blicke zu überschauen und ihre Kommissionen danach anzuordnen. Indessen ist das Feld, das es hier zu überblicken giebt, so ausgedehnt, die Rück—⸗ sichten und Verhältnisse, welche dabei in Betracht zu nehmen sind, so zahlreich, der Gegenstand, um den es sich handelt, von so außeror— dentlicher Wichtigkeit, daß es auch einer gewissen Zeit bedürfen wird, ehe sich ein gereiftes Urtheil über die vorgelegten Gesetz-Entwürfe bilden kann. Die neu vorgelegten Gesetz⸗ Entwürfe stehen auch im innigsten Zusammenhange mit den schon früher der Pairs⸗-Kammer vorgelegten über die Rechtsschulen und das Studium und die Aus— übung der Medizin. Derseibe Geist und Grundgedanke waltet in allen. Die Kommission der Pairs⸗-Kammer, welche über diese zwei Gesetz-Entwürfe Bericht erstatten soll, hat, um alle Interessen zu hören, auch eine Deputation von Aerztrn vernommen, wesche bekannt— lich mancherlei Bedenken gegen den sie betreffenden Entwurf erhoben und zum Theil mit großer Heftigkeit ausgesprochen haben. Daß bei der schon so weit vorgerückten Jahreszeit, wo für die gegenwärtige Session kaum noch einige Monate übrig bleiben, die der Beputirten Kammer vorgelegten Gesetz-Entwürfe noch in diesem Jahre zur Be rathung kommen können, ist nicht die mindeste Wahrscheinlichkeit vor handen. Es wird schon viel sein, wenn nur die Kommissions- Berichte zu Stande kommen und also Alles zur Verhandlung für die nächste Session vorbereitet wird.
Herr von Carne ist zu Quimper wieder zum Deputirten gewählt worden; zu Quimperle wurde Herr Jobelin, Unter-Staats-Secretair im Marine Ministerium, mit 76 Stimmen gegen 74, welche Herr Drouillard (der früher gewählte) erhielt, zum Deputirten ernannt.
Moldau und Wallachei.
Bucharest, 5. April. Die hiesige deutsche Zeitung ent hält Folgendes: „Die diesjährige Stände⸗Versammlung, welche durch Einigkeit und Vertrauen in dem kurzen Zeitraum von 3 Monaten und 11 Tagen Unglaubliches geleistet hat und, durch Reichhaltigkeit und hohe folgenreiche Bedeutung der verhandelten und erledigten Fragen gleich ausgezeichnet, ein glänzendes Resultat ihrer Thä— tigkeit und Weisheit geliefert hat, diese erhabene Versamm lung ist am 11ten (23sten) d. Mts. nach Beendigung der für die diesjährige Session bestimmten Arbeiten mittelst hohen Restripts Sr. Durchlaucht des Fürsten geschlossen worden. Mit Enthusiasmus und lebhaftem Dankgefühl wurde dieses, im Auftrag Sr. Durchlaucht von Sr. Excellenz dem Herrn Staats-Secretair des Aeußern abge lesene hohe fürstliche Reskript von der Versammlung angehört, welche sofort mit aus einem Munde erschallenden Ruf: „Hoch lebe Se. Durchlaucht der Fürst!“ den Sitzungs- Saal verließ. Das Restkript lautet:
„Wir Georg Demeter Bibesko, Woewod, von Gottes Gnaden Fürst der ganzen Wallachei. „An die löbliche Landtags Versammlung. Nachdem die Arbeiten be⸗— endigt sind, welche für die diesjährige Session bestimmt waren, erklären Wir, in Gemäßheit des Costen Artikels des organischen Reglements, die gegen wärtigen Landtags-Versammlungen für geschlossen. „Bei diesem Anlaß können Wir es Uns nicht versagen, der löblichen Versammlung und insbesondere ihrem Präsidenten, Sr. Eminenz dem Herrn Metropoliten, Unsere besondere Zufriedenheit und Unseren Dank für die Ruhe, Schicklichkeit und weise Ueberlegung zu erkennen zu geben, welche sie bei allen ihren Verhandlungen dargelegt hat. Wenn die löbliche Versamm— lung nebst dem Ausdruck dieser Unserer persönlichen Gefühle auch die öffent liche Meinung vernommen haben wird, so wird sie sich überzeugen, daß sie auch jenen viel süßeren Lohn einer allgemeinen Liebe und Hochachtung errungen hat, welchen Wir derselben bei Eröffnung der Sitzungen geweissagt haben. Die dies sahrige Ses⸗ sion wird in den Jahrbüchern unserer Geschichte unvergeßlich dastehen und nebst den angenehmen Erinnerungen, welche sie bei jenen zurückläßt, die Theil an ihren Arbeiten genommen haben, wird sie zugleich allen wahren Freun— den des Vaterlandes ein erhebendes Beispiel und Muster dessen sein, was zu erlangen ist und welche Früchte sich erzielen lassen, wenn der gute Wille und die Gemüther Aller sich zu einem und demselben Zweck, dem des allgemeinen Wohles, vereinigen. Wir zweifeln daher nicht, daß die löbliche Versammlung auch künftig auf der schönen Bahn, die sie betreten, fortwandeln werde, auf welcher sie Uns stets voranschreitend und bereit fin⸗ den wird, ihr die Hand zu bieten, um an dem Aufblühen und an der Be— festigung der Wohlfahrt Unseres geliebten Vaterlandes mitzuarbeiten.“ Obschon das Feuer an verschiedenen Orten der großen Brand— stätte wieder aufflammte, so ist glücklicherweise bisher kein weiterer Ausbruch erfolgt, und Beruhigung ist größtentheils an die Stelle der Angst getreten. In der Nacht von gestern auf heute waren die
ganze Loͤsch⸗ und Polize⸗Mannschaft, so wie die nöthigen Wasserführer, an
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Mittwoch den 21sn April.
den gefährlichsten Stellen vertheilt, um nöthigenfalls Hülfe leisten zu können. Die größte Gefahr kann als vorübergegangen betrachtet werden, wenn nicht menschliche Bosheit ein neues Unglück anrichtet denn heute sind Brandleger von der Polizei auf der That ertappt worden. Als Ursache des Brandes wird angegeben, daß ein Knabe, nach hiesiger Gewohnheit, einen Pistolenschuß zur Feier des Osterfestes abgefeuert hat, wovon der brennende Propf auf ein Schindeldach siel und dieses entzündete. Die Folgen dieses Unglücks lassen sich noch nicht ermessen. Nach einer Zählung der Regierung sind 1798 Häuser verbrannt. Die größere Hälfte davon wäre wohl richtiger als Häuschen und Hütten bezeichnet, aber die andere, wenn auch geringere Hälfte, bestand aus ordentlichen stockhohen Wohnhäu⸗ sern, darunter viele im Vergleiche große Bauwerke, z. B. die soge⸗ nannte Hane, welche zwar nur mit einer Nummer bezeichnet sind, aber Wohnungen für 20 bis 50 Parteien enthalten und 50 bis 100 Buden und Magazine; Kirchen sind dreizehn, darunter die katholische, abgebrannt, und bisher weiß man von 13 verunglückten Men⸗ schen. Der Königlich griechische General-Konsul, welcher vom Feuer so überrascht wurde, daß er mit Noth sich und seine Fa⸗ milie in Sicherheit brachte und buchstäblich Alles verloren hat, beklagt auch noch den Verlust des Konsulats-Dragomans, welcher in seiner Wohnung, vom Feuer überrascht, sich mit Rettung seiner Habe beschäftigend, den Moment versäumte und bei dem Versuche, durch die Flammen zu entfliehen, verbrannte. Auch der Königl. großbri⸗ tanische General-Konsul war genöthigt, sein Haus zu räumen, da das Feuer gegen dasselbe seine Richtung nahm, es aber glücklicher⸗ weise nicht erreichte, sondern in geringer Entfernung vorüberzog. Wissenschaftliche und Kunst- Nachrichten. Musik⸗Aufführung im Saale des Königlichen Schau spielhauses. (Den 17. April.)
Durch eine Vereinigung der ausgezeichnetsten hiesigen Instrumental⸗ und Volal-Kräfte ward es möglich, ein selten gehörtes Werk Beethoven's, seine neunte Symphonie mit Chören, nach mehrjähriger Ruhe wieder einmal öffentlich zu Gehör zu bringen. Die großartige Ton- schöpfung kam (nebst einigen anderen Meister-Compositionen) in einem von Herrn Kapellmeister Taubert am verflossenen Sonnabend zum Besten mehrerer wohlthätigen Anstalten, unter Mitwirkung der Königlichen Kapelle, mehrerer Königlichen Sänger und des Königlichen Dom⸗Chores, veranstal⸗ teten Konzerte zur Ausführung, so daß dieser Musik-Abend zu den bemer⸗ kenswerthesten der ablaufenden Saison gezählt werden darf. Ein älteres Meisterwerk, die Ouvertüre zur Oper „Iphigenie in Aulis“ von Gluck, leitete den Abend ein. Ein achtstimmiges Pater noster von Bernhard Klein, vom Königlichen Dom Chor unter Leitung des Herrn Musik⸗Di⸗ rektor Neithardt ausgeführt, folgte. Die Ouvertüre zu „Coriolan“ von Beethoven schloß den ersten Theil. Des letztgenannten Meisters neunte Somphonie füllte den übrigen Abend. Einige kritische Bemerkungen theils über die bezeichneten Werte selbst, theils über deren Ausführung mögen uns gestattet sein.
Die Ouvertüre zur „Iphigenie“ betreffend, so bedarf es keiner Hinwei⸗ sung auf ihren Werth. Das Werk ist als ein unvergängliches anerfannt. Die Execution geschah mit der Sorgfalt und Präciston, der man stets von der Königlichen Kapelle unter Taubent's Leitung gewärtig ist, und ließ nichts zu wünschen, vorausgesetzt nämlich, daß man sich mit der durch Tra- dition überkommenen Auffassung des Tempo's zu Anfang des Allegro's ein⸗ verstanden erklärt. Ursprünglich vom Komponisten voꝛrgeschrieben ist hier das Maestoso, unseres Wissens, nicht. ö
Das zunächst vorgetragene Pater noster von Klein, obwohl von würdiger Haltung, scheint uns, hinsichtlich der Erfindung, keine der hervor- ragendsten Arbeiten dieses Komponisten und ließ in der Totalwirkung, trotz einzelner Schönheiten, etwas falt. Auch die Aus führung des Musik- stückes von Seiten des Dom-Chores verdient nur bedingtes Lob. Wir ha—⸗ ben der vortrefflichen Leistungen dieses Gesang-⸗Chores öfterst rühmlichst Er—⸗ wähnung gethan und erkennen auch diesmal die Reinheit der Intonation, die Energie und Uebereinstimmung, womit das Ganze exekutirt wurde, ge⸗ bührend an; warnen indessen wohlmeinend vor einem gewissen, outrirten, fast schon in Manier ausartenden Vortrag, der uns diesmal mehr als je mals in der Art und Weise der Nüancirung, namentlich in dem nicht im- mer motivirten und darum unnatürlichen, gesuchten, zu schroffen Wechsel von forte und piang, so wie in dem Verschlucken der Schlußnoten man⸗ cher Phrasen, das ästhetische Gefühl unangenehm berührend, auffällig ent⸗ gegentrat. Davon abgesehen bot die Ausführung dieser Kleinschen Com- position, wie bereits erwähnt, nur Gelungenes und Anerkennungswerthes, so daß die Leistung allseitigen verdienten Beifall fand.
Die Ouvertüre zu Coriolan von Beethoven, ein Werk, für welches
sich der Sinn der Ausführenden und des Publikums durch öfteres Exeku⸗ tiren und Hören schon vollkommen erschlossen hat (was man, beiläufig be⸗ merkt, nicht von allen Beethovenschen Compositionen, z. B. noch nicht von der 9gten Symphonie sagen kann), wurde in Folge dessen nicht nur durchweg mit innigem Verständniß, sondern auch mit wahrhafter Begeiste⸗ rung vorgetragen und eben so entgegengenommen. Die geniale Tondi tung elektrisirte bei so genialer Ausführung das ganze Auditorium, wie die un— getheilte, enthusiastische Aufnahme derselben auf evidente Weise bekundete. Ünd wahrlich, es kann kein fühlendes Herz unempfänglich bleiben, wenn Töne so eindringlich sprechen, wie diese, wenn ein Bild vor unserer Seele erscheint, das mit so ergreifenden Farben die Geschichte eines Helden malt, der durch Großsinnigkeit des Charakters und durch sein trübes Ge— schick die höchste Bewunderung und Theilnahme gleichzeitig in An- spruch nimmt. Die Duvertüre erfüllt ihre Aufgabe als solche vollkommen. Wenn wir uns den verbannten, olzen und edel⸗ müthigen Jüngling denken, an der Spitze der Erbfeinde siegreich auf Rom eindringend, aller Versöhnung unzugänglich, endlich durch die Bitten der Mutter in seinem Rachegelübde besiegt, sich nochmals verban— nend und einsam sterbend — so haben wir den Inhalt der Ouvertüre. Je⸗ der einzelne Satz, jede einzelne Figur gewinnt in ihr unverkennbare Be— deutung. Das Ganze stellt sich, gleich dem Vorgange selbst, inhaltsschwer und roß zusammen und erlischt, wie Coriolan's Leben, in Trauer und Dunkel. In der neunten Somphonie sinden wir Beethoven auf dem Gipfel seines Schaffens. Riesengewaltig beschwört er hier die riesigen Mächte des vollsten, bewegtesten Orchesters. Doch genügt dies allein seinem Ge—= nius nicht mehr. Erst ergreifen Instrümente (in Recitativform) die Weisen menschlichen Gesanges, dann treten menschliche Stimmen selbst hinzu. Schiller's Freudengesang ertönt, zuerst sanft, fast schüchtern, in einfacher, volksmäßiger Weise, dann immer mächtiger und mächtiger, bis endlich „Freude schöner Götterfunke“ im tausendstimmigen Chorus wie ein Jubelschrei des ganzen Weltalls wiederhallt. — Daß das in der Idee wie in der Ausführung gleich großartige, wahrhaft. kolossale Werk bei dem ersten Anhören vom Auditoriuni vollkommen erfaßt werden würde, stand nicht zu erwarten, um so wenigen, als selbst die Ausführenden noch nicht überall on dem Geiste desselben ganz durchdrungen schienen und manche Intentionen des Komponisten verfehlten. Zu wünschen wäre da— her, daß man diese Somphonie, gleich den übrigen des unsterblichen Mei⸗ sters, küuftig planmäßig in den Kreis der von der Königl. Kapelle veran⸗ stalteten Somphonie - Soircen zöge und wenigstens 3. einmal zur Aufführung brächte, um so ihn Verständniß, das sich selbst vielen Einge— weihten der Kunst zur Zeit noch nicht erschlossen hat, nach Kräften zu foͤt= dern. Fur diesmal Dank in. Namen aller. Verehrer Beeth os ens dem Veranstalter des Konzertes wie den Ausführenden, namentlich auch den Damen Tuczek und A. Löt und den Herren Mantius und Krause, welche die schwierigen Solo- Partieen in der Spmphonie übernommen
ten und durch ihre Mitwirkung zur Verherrlichung der . beitrugen. 8