läufig ein Defizit dadurch erhalte, und ob es gerathen sei, bei der
Eutigen Finanzlage eine Reform zu unternehmen, die eine Einnahme⸗ erminderung veranlassen würde. Wolle man aber Reform auf Ge⸗
fahr eines momentanen Defizits hin, so frage sich, ob man nicht
. Reformen habe, wie z. B. die Aufhebung der Salz— euer.
Paris, 21. April. Die Deputirten-Kammer nahm heute die Abstimmung über den Antrag der Herren d'Angeville und von Lafarelle in Betreff der Bewässerungs- Anstalten wieder auf, welche zum Resultate hatte, daß der Antrag mit 152 gegen 82 Stimmen angenommen wurde. Nun lam der Antrag der Herren Quatrebarbes, Victor Clappier und von Fallour in Betreff Abände⸗ rungen des Gesetzes über die Vicinalwege an die Reihe.
Herr Quatrebarbes entwickelt seinen Antrag, und da derselbe von mehreren Seiten unterstüßt wird, so läßt der Präsident die Diskussion darüber eröffnen, ob derselbe in Betracht gezogen werden solle. Herr Va— tout verlangt das Wort dagegen. Er beklagt sich über die zunehmende Tendenz nach Veränderung der Gesetze, welche Tendenz zur förmlichen Manie werde. Manchmal nur verbessere man dadurch die Gesetze, in der Regel nehme man einen Schlußstein aus dem Gebäude heraus, dessen Ein- sturz man dann vorbereite. Außerdem führe der Antrag eine Auflage ein, an deren Einführung man unter den gegenwärtigen Umständen nicht denken könne. Herr von Fallouxr bemerkt, es handle sich nicht um eine neue Auflage, sondern um eine bessere Vertheilung der bestehenden. Der Mini— ster 5 öffentlichen Arbeiten bekämpft den Antrag. Die Sitzung dauert noch fort.
In der Pairs-Kam mer bestimmte der Präsident zuerst durchs Loos die Namen der Pairs, welche die Deputation der Kammer zur Beglückwünschung des Königs an seinem Namenstage bilden sollen. Mehrere Berichte wurden vorgelegt, darunter sind die des Generals Gourgaud über den Gesetz Entwurf betreffend die Bewilligung eines Kredits von 500,000 Fr. für die Gendarmerie; dann des Herrn Be— enger (de la Drome) über den Gesetz- Entwurf, das Regime der Gefangnisse betreffend. Mehrere Stimmen verlangen, dieser Bericht möge vorgelesen werden. Der Präsident entgegnet, der Bericht— erstatter habe den Wunsch ausgesprochen, ihn nicht vorlesen zu müssen. Allerdings habe im Prinzip die Vorlesung der Berichte statt. Wenn die Kammer es wünsche, so werde der Berichterstatter wenigstens die hervorstechenden Partieen lesen.
Herr Berenger giebt einen kurzen Ueberblick der Kriminalgesetzgebung Frankreichs vom 5ten Jahrhundert bis auf unsere Tage und geht die ver— schiedenen Strafsysteme in den auswärtigen Ländern, Amerika, England, Schweden, Deutschland u. s. w., durch. Er bringt detaillirte Statistiken vor über die Zahl der Angeklagten, Verurthellten, Recidiven und den Zustand der Gefängnisse während der 8 bis g letzten Jahre. Dieser Bericht wurde mit lebhaftem Interesse und großer Aufmerksamkeit gehört, er spricht sich offenbar zu Gunsten des Zellenspstems aus. Mit Kraft und Klarheit wider legt derselbe die gegen dieses System vorgebrachten Einwürfe. Doch erkennt er die Nothwendigkeit der Milderung bieses Systems an, damit der Verurtheilte nicht in seiner Zelle wie in einem Grabe eingeschlossen sei, wo seine Gesundheit, vielleicht sein Verstand selbst mit begraben würde. Die Zelle müsse ge⸗ sund und lustig sein, der Gefangene sich frei darin bewegen können, auf nützliche Weise beschäftigt, werden, den Besuch seiner Verwandten, des
Almoseniers, der Gefängnißbeamten empfangen können und die Befugniß Xe . Tag . . 66 auf einen dazu eigens vorbehaltenen ö. zieren zu gehen. Bei Abgang der Post ie Vorlesu ie⸗ ses Berichts 10g. nn zu Ende. 6 .
Großbritanien und Irland. Lon don, 23. April. Das Unterhaus nahm gestern di ver—
tagte Debatte über den Unterrichtsplan der Regierung wieder auf Verwerfung des aus welchem derselbe über⸗ das Tadelsvotum gegen die Minister ausgestrichen hatte. Es stimmten nur 47 Stimmen für dasselbe, 372 aber dagegen. Die
und beschloß die Berathung vorläufig durch Amendements des Herrn Du n combe, dies noch
Disfussion war ziemlich lebhaft und gewann dadurch an Interesse, daß mehrere Redner, unter Anderen die Herren Hume, S. Craw⸗ ford, Sir William Wolesworth, Sir R. Peel und besonders Sir James Graham, sich sehr nachdrücklich gegen die vorläufige Ausschließung der Katholiken von den Vortheilen 'des ministeriellen lanes aussprachen. Lord John Russell versprach, durch eine pätere Bill das Versäumte nachzuholen, sobald die Umstände es ge⸗ statteten. — Im Oberhaufe waren die Verhandlungen unbe— deutend. ; . JDa(B. H.) Heute wurde im Oberhause die Custom Dum lies Bill (wegen Erhöhung des Differenzial- Zolles von Rum auf 9 Pee.) zum zweitenmale verlesen, nachdem ein Amendement des Herzogs von Montrose (der den britischen Fabrikanten nicht genug beschützt glaubte), die Bill an ein Spezial-Comité zu verweisen, mit 57 gegen 48 Stimmen verworfen worden war. — Im Unterbause wurde die, Debatte über die Unterrichtsfrage fortgesetzt (es handelte sich noch immer darum, ob sich das Haus zum General-Eomltè fon? stituiren soll) und ein Amendement des Sir W. Clay, das den Zweck hat, den Unterricht in den von der Regierung unterstützten Schulen von der Verschiedenheit des Glaubensbekenntnisses ganz un abhängig zu machen, mit 210 gegen 74 Stimmen verworfen. *. , , , sich . zum General- Comité und bewil— ie von der Regierun ö sti der . 9 g verlangte Summe zur Unterstützung der Die ausführlicheren Nachrichten der indischen Ueberlandspost fü⸗ gen den bereits gemachten Mittheilungen nichts Neues hinzu, außer daß Nachrichten aus China und zwar aus Hongkong vom 1. März zufolge in der Nähe von Emoy- die Mannschaften zweier britischer Opiumschiffe von chinesischen Seeräubern umgebracht waren und die Ladung, züm Werth von 36,0060 Pfd. St. gestohlen worden.
X London, 23. April. .Der Sieg der Regierung in der Erziehungs Frage ist ein dollständiger gewesen. Es ist ein beach. tungswerther Umstand, daß trotz aller Leidenschaftlichleit und aller Umtriebe, welche Bigotterie und Unwissenheit in Bewegung gesetzt haben, doch nur 47 Mitglieder im Unterhause berest gefunden wur⸗ hen, gegen die Geldbewilllgung zu votiren, während r Müglieder ihre Stimmen zu Gunsten der Regierungs- Maßregel abgaben. Man hat es Lord John Russell zum Vorwurfe gemacht, am Vorabend der allgemeinen Wahlen diesen Apfel der Zwietracht hingeworfen zu haben, aber ich, für mein Theil, bin überzeugt, daß diese entschiedene be,, e, seines Entschlusses, die Bildung des Volkes auf religiöser Grun lage zu befördern und dem Sturm der Intoleranz Trotz zu bieten, zuletzt sowohl seiner Partei als auch seiner Verwaltung zugute kommen werde, . dieser dadurch der Beistand der Kirche und der unparteiischen Tänner aller Sekten gesichert werden dürfte.
Es herrscht hier ziemliche nn , m über den Inhalt der 3 welche, wie man bestimmt weiß, durch den „Sidon“ nach Portugal abgeschickt worden sind. Ich glaube, daß der britische Gesandte in Lissabon angewiesen worden ist, die Vermittelung seiner Regierung zwischen der Königin von Portugal und der Junta unter der Bedingung bes Erlasses einer Ammestie, der Bildung einer con= , , . legierung und der unmittelbaren Zusammenberufung der
ortes anzubieten. Wenn diese Bedingungen von dem Hofe ange— nommen werden, soll Oberst Wylde bieselben der Junta in Porto mit der Benachrichtigung zugehen lassen, daß, wenn sie die Annahme verweigere, England, Frankreich und Spanien bereit wären, die Ruhe Portugals mit Gewalt wiederherzustellen, Die englische Regierung
hat es indeß entschieden abgelehnt, anzuerkennen, daß auf die gegen⸗ wärtigen Unruhen in Portugal der asus foederis der Quadrupel—- Allianz von 1834 Anwendung finden könne, wenn nicht Dom Miguel eine Landung in 6 al bewirken und die Krone in Anspruch neh— men sollte, Diese Instructionen sind mit dem „Sidon “/ in einem sehr kritischen Augenblick angekommen, so daß, wenn die Leiter der Junta einen unmittelbaren Vortheil aus ihrer Lage ziehen wollen, es wahrscheinlich ist, daß sie eine entscheidende Revolution herbeiführen werden, ehe noch die Bundesgenossen der Königin es verhindern können. Denn mit Ausnahme des britischen Geschwaders, welches leine Mittel hat, zu Lande anders als mit einer Abtheilung See⸗ Soldaten zur Beschützung des Palastes zu operiren, besinden sich keinerlei Streitkräfte in Unmittelbarer Nähe. Es heißt zwar, die 12,000 Mann an der spanischen Gränze könnten Lissabon in 5 Tagen erreichen, aber bis jetzt haben die diplomatischen Agenten der drei Mächte zu Lissabon noch keine Instructionen, das Vorrücken derselben zu autorisiren. Kurz, das Einzige, was sicher scheint, ist, daß die Intervention der drei Mächte die Entthronung Donna Maria's auf die Dauer nicht zulassen werde.
Während man in Berlin jetzt von der allgemeinen Theilnahme an der politischen Debatte und der allmäligen Bildung politischer Ansichten auf dem Vereinigten Landtage bewegt wird, scheinen wir in London einen vereinigten Kongreß der Musiker aus allen Theilen Europa's zu hal— ten, auf welchem der Wetteifer zwischen den Opernhäufern eben so stark sich bemerkbar macht, wie jemals zwischen politischen Parteien. Zwei Qpernhäuser sind jetzt hier in voller Thätigkeit; jedes faßt 3000 Zuschauer, hat Orchester von 80 bis 90 Mitgliedern und Chöre don entsprechender Stärke. Für das Haymarket Theater hat man gewonnen: Lablache,« die Castellan, Fraschini, Gardoni, Staudigl,. und Jenny Lind, denn die schöne Schwedin ist wirklich hier angekommen und wird in nächster Woche in Robert der Teufel debütiren. Auf dem Coventgarden⸗Theater spielen drei ausgezeichnete Truppen mit Künstlern ersten Ranges. Die Grisi, Tamburini, Ronconi, Mario, die Persiani und Alboni, der neue Buffo Marini und der Tenor Salvi. Dazu kommt, daß alle déesses de la danse in dem Ballet mit einander rivalisiren; die Elsler und Dumilüton auf dem Coventgarden, Cerrito, Rosati, Lucilie Grahn und die reizvolle junge Marie Taglioni am Haymarket. Aber auch das ist noch nicht Alles. Felix Mendelssohn bringt sein Oratorium „Elias“ in London und Manchester mit ungeheurem Erfolg zur Auf⸗ führung, Madame Dingelstedt (Jenny Lutzer) entzückt in Konzerten durch ihren Gesang, und diesen schließt sich die große Schaar der minder bedeutenden Künstler von allen Gattungen und Graden an, welche gewöhnlich den Kanal überschreitet. Alle diese Leute wollen gut bezahlt und unterhalten sein, und nun spreche man noch von irländischer Hungersnoth, von Handelskrisen und schlechter Zeit!
.
Mom, 17. April. In der zu Anfange dieser Woche gehalte— nen Congregation der Kardinäle war der hauptsächliche Gegenstand der. Verhandlung die Wahl eines Nuntius für Konstantinopel. Sämmtliche Stimmen des Kollegiums hätten sich für den Bischof Mons. Alduini (aus Genua stammend) vereinigt, hätte nicht der Kar— dinal Lambruschini einen andern Kandidaten vorgeschlagen. Die Ent⸗ scheidung erwartet man vom Ausspruch Sr. Heiligkeit.
Der Kardinal Mieara, General des Kapuzinerordens, ist so be⸗ denklich krank, daß man an seinem Aufkommen zweifelt.
Die sämmtlichen von Gregor XVI. proniovirten Kardinäle ha⸗ ben den gemeinsamen Entschluͤß gefaßt, ihrem Promotar ein Tenk— mal (wahrscheinlich in S. Pietro) zu errichten, und jeder derselben hat sich verpflichtet, die Summe von 300 Scudi dazu beizutragen, wodurch über 19,0090 Scudi zur Besteitung der Kosten zusammen⸗ kommen. Die Akademie von S. Luca hatte sich, beauftragt von den genannten Interessenten, gestern Abend in ihrem Lokal in der Ri— pelta versammelt, um über die Art der Ausführung des Monuments sich zu berathen.
8 j gn i.
Madrid, 18. April. Heute, als am Sonntag, war die Börse geschlossen. Es zirkuliren wiederum unwahrscheinliche Gerüchte von einer Modification, die im Ministerium eintreten solle; Salamanca
werden.
Der General Narvaez wird erst zu Ende dieses Monats Madrid verlassen, um nach Paris zu gehen.
Die letzten Briefe aus Lissabon lauten wenig erfreulich. Von der Junta in Porto ist eine Expedition in der Richtung nach der Hauptstadt abgeschickt worden. An der Küste von Setubal hat eine Ausschiffung von Insurgenten stattgefunden. Mehrere Parteigänger der Junta haben Lissabon schnell verlassen, um sich mit den Insur⸗ genten in Setubal zu vereinigen. Andere, sagt man, seien in der Hauptstadt zurückgeblieben, um für die Pläne und Zwecke der Junta thätig zu sein. General Saldanha sei in Folge dieser Nachrichten nach Lissabon aufgebrochen, und beträchtliche Streitkräfte der Insur⸗ genten seien ihm alsbald dahin gefolgt.
Paris, 23. April. Das Verschwinden Tristany's ist fortwährend der Gegenstand zahlreicher Kommentare. Nach einer Angabelhätte er sich wieder in die Gegend von Pynos und Ardebel zurückgezogen (wo er schon früher sich versteckt gehalten hatte), im die Heilung einer Wunde abzu⸗ warten, die er empfangen haben ch! Andere behaupten noch immer, er sei nach London abgegangen, um dort die Nothwendigkeit neuer Geldunterstützungen darzuthun, und die Unmöglichkeit zu zeigen, in Mitte der sich um den Grafen von Montemolin durchkreuzenden In⸗ triguen den Krieg fortzusetzen. Das wahre Sachverhältniß ist noch immer in Dunkel gehüllt, da- Tristany sich fast Niemanden anver⸗ traut. Man erzählt sich auch, einer der beiden jüngeren Brüder des Grafen von Montemolin (ob Don Juan oder Don Fernando wird nicht angegeben, und wahrscheinlich ist dies weder von einem noch vom andern wahr), habe Tristany und Ros de Eroles eingeladen, sich an einem bestimmten Orte einzufinden. Tristany aber in seinem Argwohn und Mißtrauen voller Behutsamkeit, hätte dem Ros de Eroles sagen lassen, er bedaure, dem Wunsche des Infanten nicht entsprechen zu können, da er krank— sei, und Ros de Exroles vorge— schlagen, allein dahinzugehen, um ihm nachher Nachricht zu geben, was bei der Zusammenkunft vorgegangen wäre. Er bezeichnete dem Ros de Eroles einen Ort, wo er ihn (Tristany) zu diesem Ende finden werde, Tristany, dem es darum zu thun war, Aufklärung über das Geheimniß zu erhalten oder auch zu entdecken, ob man ihm nur eine Halle gelegt habe, begab sich an den verabredeten Ort. Da er aber Ros de Eroles nicht erscheinen sah, 6 wurde sein Argwohn in sei⸗ nen Augen zur Gewißheit, und er glaubte nun fest, daß man ein Komplott angesponnen habe, dessen Spfer er und sein n, . werden sollten. So erzählt man die Sache von Mund zu Mund, und wie dem auch sei, so sieht man daraus wenigstens, daß jetzt ein anderer Wind aus den Gebirgen weht.
Es scheint eine unzweiselhafte Thatsache zu sein, daß es am 16ten zwischen Gerona und Figueras zu einem ziemlich hitzigen Ge⸗ fechte zwischen einer Karlistenbande und einer Abtheilung der esatzung von Figueras gekommen ist. Man sagt nichts von den Verluste der Truppen
dabei, während die Karlisten mehrere Todte und zwei Gefangene
verloren haben sollen, darunter einen schwer Verwundeten. Was diese Banden eigentlich bezwecken, und ob . nach einem gemeinschaft⸗ lichen Plane handeln, läßt sich schwer erkennen. Nach ihren jetzt angenommenen System haben sie in vereinzelten Banden die Rich— tungen eingeschlagen, wo sie auf keine Truppen zu stoßen fürchteten. So haben sie Hochcatalonien verlassen, um nach der Ebene von Tarragona, dem unteren Theil der Segre, und dem Meere herabzu— kommen. Indeß sind die Resultate bis jetzt unbedeutend, da zahl⸗ reiche Punkte von den Truppen besetzt sind, die das umliegende Land überwachen, während andererseits fliegende Kolonnen unaufhörlich das Land durchziehen. Auf Seiten der Truppen besteht die ganze Krieg⸗ führung in Märschen ünd Gegenmärschen gegen ganz kleine Banden, die eben so wenig selbst zur Ruhe kommen, als sie ihre Verfolger zu Athem kommen lässen. Die einflußreichen Personen der karlistischen Partei nehmen keinen Theil, oder ziehen sich wieder zurück. Die an= gLekündigte militairische Organisation der Partei hat fonach nur kurze Dauer gehabt, insofern sie überhaupt zu) Stande kam. Man hatte eine großartige Schilderhebung erwartet, aber jetzt ist kaum mehr die Rede davon.
Wissenschaftliche und Kunst Nachrichten.
Zweites Konzert,
gegeben von S. Thalberg, im Saale der Sing- Akademie.
(Den 25. April.)
Thalberg füllte den Abend seinerseits, wie gewöhnlich, durch den Vortrag eigener Compositionen. Er spielte drei Fantasieen über Opern— Motive, ein Andante cantabile und eine Barcarole. — Die Art und Weise, wie er seine Opern⸗Fantasieen bearbeitet, ist bekannt. Sie offenba⸗ ren alle eine gewisse Familien-Aehnlichkeit, durch die Anwendung jener be— kannten, die ganze Klaviatur durchlaufenden, die Melodieen einhüllenden, harmonischen, melodischen und Triller-Figurationen. Trotzdem üben sie, von ihm selbst ausgeführt, noch immer einen eigenthümlichen Neiz insofern, als sie das Charakteristische seiner Spielweise nach allen Richtungen zu entfalten vollkommen gestatten. Die vollendete Meisterschaft, mit welcher Thalberg sein Instrument beherrscht, ist in der That bewunderungswür⸗ dig. Seine Fertigkeit ist erstaunlich. Seine Geschicklichleit in Bewältigung von Ton-Massen gränzt ans Unglaubliche. Während neun Finger die schwierigsten Passagen und Variationen ausführen, spielt der zehnte das Thema mit der außerordentlichsten Präzision, Klarheit und Sauberkeit. Höchste Eleganz und Grazie, ätherische Zartheit charakterisiren sein Spiel außerdem, so daß der Eindruck, den es hervorruft, um so mehr ein überaus wohlgefälliger wird, als der Künstler auch in seiner äußeren Erscheinung, wie in seinem Vortrage, stets eine dem Auge und dem Gefühle wohlthuende Ruhe bewahrt und sich von jeder Charlatanerie fernhält. Vergleicht man in— dessen Thalb erg mit manchem anderen hervorragenden Klavier Virtuosen der neuesten Zeit, so läßt sich freilich nicht bergen, daß ihm Kraft, und Energie mangeln. Namentlich möchte sein Spiel, aus diesem esichts⸗ punkte betrachtet und mit dem Dreischock's verglichen, in den Schatten treten, wiewohl das Feuer und die donnernde Rapidität des Letzteren durch Thalberg„'s immer feines, duftiges, den süßesten Wohllaut heroorzau— berndes Spiel vollkommen aufgewogen wird. Die diesmal zum Vortrag gewählten Fantasieen waren Bearbeitungen über Motive aus „Semiramis“, aus den „Hugenotten“ und aus „Norma“. Von den beiden kleineren Com= positionen, dem Andante cantabile und der Barcarole, zeichnet sich na⸗ mentlich die letztere Piece durch ein eigenthümliches Gepräge vortheilhaft aus. Daß sämmtliche Leistungen des Konzertgebers die lebhafteste Theil= nahme fanden, versteht sich bei einem Künstler wie Thalpberg von selbst.
Auch von Seiten der Mitwirkenden bot der Abend Genuß. Dlle. Bochkoltz und Herr Kotz old sind sehr musikalisch gebildete Künstler. Sie erfreuten das Pu= blikum durch gelungene Vorträge von Gesängen und ärndteten in Folge dessen verdienten Beifall. Erstere trug eine Arie aus: „Clari“ von Halevo und zwei Lieder von Bochkoltz und Verdi, Letzterer zwei Gesänge: „Der blinde Knabe“ von Franz Schubert und „Im Thale“ von Kallivoda, vor. Das
)
Auditorium war ziemlich zahlreich. 2.
werde sich zurückziehen und das Ministerinm durch Reynoso ergänzt
rToln. 300 Fl. 95] Rr. do. So FI. 80. 86.
Handels und Börsen - nachrichten.
Ans wärtig e Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 585. Zinsl. —.
hh Span. 183. Preuss. Pr. Sch. —.
Amsterdam, 21. April. 375 do. — Pass. 53. Ans. —. 195 Russ. Ilope 883.
Antwerpen, 23. April. Zins. —. NHeue Anl. 175.
Frankfurt a. M., 25. April. 57 Met. 1074. z. Rank-Aetien p. ult. 1897. 1895 mi. 583. 58.
Poln. —.
Rayr. Hank-Actien — Ilope — . Stiegl. —. Paris, 23. April. 576 Rente sin our. 115. 70. 395 do. fin our. 77. S5.
Neapl. — . 595 Span. —. Wien, 25. April.
Hass. —. Nordb. 166. ö. Gloggn. 1222. 5.
MHMeteorologische Beobachtungen.
Nachmittags
2 Upr.
Abends 10 uhr.
Nach einmaliger Beobachtung
1847.
27. April. Luftdruck 333, 17“ Par. 334 83“ ber 333 98“ bar. Guellwärme 7,4) R. Luftwaärme ... 5,89 R. 4 10,7 R. 4 7,79 R. Flussnwärme 4,9“ n. Thaupunkt . ... * 3,05 R. * . R. * 6,0 R. RBodenwärme 5,2“ R.˖ Dunstsättigung. S0 pet. 48 pet, 87 pet. Ausdünstung (, 00.“ Rh. Wetter trüb. regni. P trüb. Nie dergehlas 0, 292“ Rh. SSVW. 8. S. Würme wechsel- I0, s) Wollkenzug ... — 8W. . 422* Tagesmittel: 334 76“ Par... S, 19 R. .. ; 7
Nahhmittas Regen.
Morgens 6 Uhr.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 29. April. Im Schauspielhause. 68ste Abonne— ments-orstellung: Griseldis. (Mad. Grabowski: Griseldis, als letzte Gastrolle.)
Freitag, 30. April. Im Opernhause. 53ste Abonnements-Vor— stellung. Auf Allerhöchsten Befehl: Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von Gluck. (Mad. Viardot—⸗ Garcia: Iphigenia, als letzte Gastrolle) Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Opernhaus— Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. .
Im Schauspielhause. 53ste französische Abonnements-Vorstellung. La premier représeniation de la reprise de: Clermont, oü: Une femme d'artiste. l'Article 213. Sous cléf.
Verantwortlicher Redacteur pr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Eypedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
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Allgemeime
Preußische Zeitung
Berlin, Freitag den 30 April
22
Alle post - Anslalten und . —— i. auf dieses Slatt an, für gern? die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Sehren - Straße nr. 57. An sertions-GSebühr für den Raum tiner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
1847.
Das NRedactions- und Expeditions⸗Lokal der Allgemeinen Preußischen Zeitung ist gegenwärtig Behren-Straße Nr. 52.
Anhalt.
Amtlicher Theil.
Landtags⸗-Angelegenheiten. Sitzung des Vereinigten Landtags am 27. April. Kurie der drei Stände: Verweisnng von Petitionen an die betreffenden Abtheilungen; Interpellation wegen 4 der Namen; Gutachten der 6ten Abtheilung in Betreff des herrschenden Nothstandes und Verhandlungen darüber.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Bekanntmachung. Post-Dampfschiff Verbindung zwischen Stettin, Swinemünde und Kopenhagen.
Das Post-Dampfschiff „Geiser“ wird auch in diesem Jahre eine regelmäßige Verbindung zwischen Stettin und Kopenhagen unter— halten. .
Die Abfertigung desselben erfolgt:
aus Stettin aus Kopenhagen vom 6. April bis 28. Mai Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags, vom 31. Mai bis 28. August. Mittwoe . Montag ͤ ,. 12 Uhr Mittags . Nachmittags, vom 31. August bis zum Schlusse der Fahrten Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags.
Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen: für den 1sten Platz 1 Rthlr.ͥ, für den 2ͤten Platz 6 Rthlr., für den Iten Platz 3 Rthlr., zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. 8. Rthlr., 55 Rthlr. und 24. Rthlr. preuß. Cour.
Kinder und Familien genießen eine Moderation.
Wagen und Pferde, so wie Güter und Kontanten, die vorjährigen Frachtsätze befördert.
Berlin, den 12. April 1847.
General⸗Post- Amt.
werden für
Excellenz der General der Infanterie und
Abgereist: Se. lle e Sr. Majestät des Königs, von Natzmer, nach
General- Adjutant Schlesten.
Landtags -Angelegenheiten.
Sitzung des Vereinigten Landtags am 27. April. Kurie der drei Stände.
Die Sitzung beginnt um 195 Uhr mit Verlesung des Proto kolls über die Sitzung vom 23. April, welches für genehmigt erklärt wird.
Der Herr Landtags-Marschall von Rochow überwies folgende eingegangene Petitionen an die Abtheilungen.
Re,, i g n s der
in der Sitzung vom 27. April den betreffenden Ab⸗ theilungen überwiesenen Petitions-Anträge.
Antrag des Abgeordneten hr. Zimmermann, auf besondere Be rücksichtigung der arbeitenden Klasse in Betreff der Zahlungs Mißbräuche, ungünstigen Besteuerung, der Stempel und Kosten der Pässe und hinsichtlich der Strafe des wiederholten Bet
6. Abtheilung
Antrag des Abgeordneten Baum auf Preßfreiheit e n tra ße ...... .. 5 *
Antrag des Abgeordneten Michaelis auf Abände rung der landrechtlichen Bestimmungen in An— sehung verschollener Seeleute. .... ...... ...... 6.
,, Abgeordneten Waechter auf Preßfrei— hei 5.
Antrag des Abgeordneten W a echter auf Emancipa— n eee, .
Antrag der Abgeordneten Dansmann und Roe— seler auf Bewilligung eines Gnadengehalts an die an den Feldzügen von 1806 bis 615 theil— . habenden unterstützungsbedürftigen
ndividuen w
Antrag des Abgeordneten Dansnann auf den Er⸗ laß eines Gesetzes iber die Verbindlschteit ber Einlieger und neuaufbauenden Grundbesitzer zur
.
Entrichtung eines Schußgeldes ...... .... 7.
Antrag des Abgeordneten Dansm ann auf Emani rung eines Gesetzes wegen der Ablösbarkeit der — Lehnseigenschaft bei bäuerlichen Lehnen... 6. Abtheilung
Antrag des i eyrdneten Reich ard auf ein Gua dengesuch ee lch der wegen politischer Ver gehen in Untersuchung befindlichen ober bereits bestraften Personen . 5.
Antrag des Abgeordneten Reichard auf Aufhebung der Erbschafts⸗Stempel⸗Steuer bei der Succes⸗ sion unter Ehegatten. . ...... ..... ..... 5.
Antrag des Abgeordneten Uthemann auf Aufhe bung einiger in neuerer Zeit erlassenen Bestim— mungen in Betreff der Allgemeinen Wittwen— Verpflegungs⸗ Anstalt
Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Aufhebung des Leibzolles resp. auf russische und polnische in Westpreußen und Posen eingehende, wie anf diesseitige, nach Rußland und Polen eintretende Juden .
Antrag des Abgeordneten Hirsch auf periodische Zu sammenberufung des Vereinigten Landtages, Aufhebung des Vereinigten ständischen Ausschusses und Beschränkung der ständischen Deputation über das Staatsschuldenwefen
Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Gründung eines Pfandbriefs= oder Kredit⸗Systems für die
Antrag des Abgeordneten Hirsch wegen mehrerer Befestigung der östlichen Landesgränze, nament lich gegen die Provinz Schlesien
Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Aufhebung der Censur und Gewährung eines Preßgesetzes. . . . 5.
Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Resorm der Patrimonial⸗Gerichtsbarkeit. ...... ...... 65. Antrag des Abgeordneten Hirsch auf Erwirkung einer Ausdehnung des ständischen Petitionsrechts 4 Antrag des Abgeordneten Hirsch auf eine Imme⸗ diat⸗Petition: die Verfassungs⸗ Patente vom 3. Februar c. ohne ständische Justimmimg nicht zu K 7 11 14.
Antrag des Abgeordneten Röhricht auf Bewilligung einer Vergütigung für das Reinigen der Chausseen vom Schnee
Antrag des Abgeordneten von Bredow auf Ema nation eines Gesetzes wegen der Ablösung aller auf Privatgewässern lastenden Servituten
Antrag des Abgeordneten Bleyer wegen Beschrän
Antrag des Abgeordneten Winzler auf Preßfreiheit 5. Antrag des Abgeordneten Winzler wegen Ausdeh nung der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit beim Straf-Prozeß-Verfahren auf die ganze Mo narchie Antrag des Abgeordneten Berndt, betreffend die Aufhebung des Postzwanges Antrag des Abgeordneten Berndt auf Bewilligung einer Vergütigung für das Reinigen der Chausseen vom Schnee Antrag des Abgeordneten Rieboldt, das Verfahren bei der Beschlußnahme über Anlagen zum Schutz m 6. Antrag des Abgeordneten von Bockum-Dolffs auf Sicherstellung gegen Mißbrauch des §. 14 des Gesetzes über die Verpflichtung zur Armen pflege vom 31. Dezember 18142 zu mittelbaren ,,, . Antrag des Abgeordneten Ramsthal, die Staats schulden des vormaligen Königreichs Westfalen betreffend . Antrag der Abgeordneten Hausleutner 2c. um eine Verbesserung des Einkommens der Bürger meister in den kleinen Städten Antrag des Abgeordneten Heyer, zu bitten, dem Landtage die Gründe der Nichtanerkennung der westfälischen Zwangsanleihe mittheilen zu lassen 7. Antrag des Abgeordneten Gadegast auf Abschaffung der Erhebung der Stolgebühren und Klingelbeu— telgelder und Firirung dieser Einnahmen der Geistlichen und der Kirchen Antrag des Abgeordneten Milde wegen Errichtung eines Handels⸗-Ministeriums Antrag des Abgeordneten Coqui auf Anerkennung der westfälischen, durch Obligationen Litt. A. verbrieften Zwangsanleihe vom Jahre 1808 als einen integrirenden Theil der preußischen Staats schuld Antrag des Abgeordneten Plagemann, die verhält nißmäßig hohe Servissteuer betreffend ... ..... Antrag der Abgeordneten der Stadt Münster, von Olfers und Welter, auf Anordnung einer all—⸗ gemeinen Landes- Feuer Versicherungs⸗Anstalt im ganzen Umfange der Monarchie ... ..... .. Antrag des Abgeordneten von Saucken-Julien⸗ felde wegen Abänderung des §. 5 sub 2 des Gesetzes vom 1. Juli 1823 wegen Anordnung der Provinzial ⸗ Stände. . .... . ...... 44 Denkschrift des Abgeordneten Sch auß behufs Er—
richtung eines besonderen Handels-Ministeriums und Handelskammer. . Antrag des Abgeordneten Gier um einfachere und billigere Einrichtung der Gerichtsgebühren⸗-Taxe vom Jahre 1815 5. Antrag des Abgeordneten Plange wegen gleichmä⸗ ßiger Besteuerung mit besonderer Rücksicht auf das Grundeigenthum P Antrag des Abgeordneten Plange um Zulassung der Einrede der Zahlung zur Elidirung der Verjäh⸗ rung aus dem Gesetze vom 31. März 1838 wegen Einführung kürzerer Verjährungsfristen und die Beschränkung des Beweises der nicht geschehenen Zahlung auf den Eid. .... ..... .. . Antrag des Abgeordneten Delius auf Bevorzugung der direkten Schifffahrt durch eine relative Be— günstigung im Eingangszolle Antrag der Abgeordneten König und Meisner um Verbesserung des Pensions- Reglements für Civil Beamte Antrag des Abgeordneten Hirsch wegen eines Ge setzes gegen ungebührliche Untersuchungshaft. . . 5. Dentschrift der Abgeordneten der Stadt Berlin, be treffend die Abänderung der für die Wählbarkeit im Stande der Städte bestehenden gesetzlichen Bestimmungen 44 Denkschrift derselben Abgeordneten, betreffend die stärkere Vertretung der Städfe in Landtags⸗ Angelegenheiten Denkschrift derselben Abgeordneten über die gesetzlich bestimmte Stimmenmehrheit von zwei Drittheilen bei landständischen, die Ausübung des Petitions Rechts betreffenden Beschlüssen Denkschrift derselben Abgeordneten m Denkschrift derselben Abgeordneten, betreffend die Zu sammenstellung der Vorschriften der Prozeß , /- Denkschrift derselben Abgeordneten, betreffend eine Reform des Vormundschaftswesens ...... ..... .. Denkschrift derselben Abgeordneten, betreffend die weitere Entwickelung des Instituts der Schieds⸗ männer Denkschrift derselben Abgeordneten in Bezug auf die Petition um Aufhebung der Censur und Erlaß eines Preßgesetzes für Preußen Denkschrift derselben Abgeordneten, betreffend die Emancipation der Juden 3
b. Abtheilung
über die Sonde
Landtags⸗-Marschall. Es sind noch mehrere Petitionen ein⸗ gegangen, die ich noch nicht habe durchlesen können, und die ich mir vorbehalte, in der nächsten Sitzung zu vertheilen. Mehrere Vorsitzende der Abtheilungen haben darauf angetragen, die Ausschüsse zu verstärken. Ich ernenne dazu noch folgende Mit⸗ glieder: In der Aten Abtheilung:
Landrath von der Schulenburg und
Bürgermeister Schier aus Freiburg;
der sten Abtheilung:
Graf von Galen,
Freigutsbesitzer P⸗rpzygodzki; in der 6ten Abtheilung:
Banquier von Beckerath; in der 7ten Abtheilung:
Kaufmann Heinrich aus Königsberg; in der 8Sten Abtheilung:
Landrath von Strachwitz auf Peterwitz und
Schulze Lemcke aus Medow.
Auch ist mir vom Direktor der 7Ften Abtheilung bemerkt worden, daß der Petitions-Antrag, betreffend den Zolltarif, mehr in die hte als 7te Abtheilung gehören würde. Ich trete dieser Meinung bei und bitte die Hte Abtheilung, den Antrag mit zu übernehmen. Abgeordn. von Breitenbauch (vom Platz): Ich habe eine Be merkung über die veröffentlichten stenographischen Berichte zu machen. Ich habe in der Allg. Preuß. Zeitung gesehen, daß diejenigen Redner, welche vom Platz aus gesprochen, theils mit Namen, theils aber nur mit der allgemeinen Bezeichnung: „Eine Stimnie vom Platz“, aufgeführt worden sind. Ich wäre damit sehr einverstanden gewesen, wenn die Nennung der Namen im Reglement gar nicht an geordnet wäre. Da dies aber geschehen, so finde ich, daß was Ei⸗ nem recht, dem Anderen billig ist. Wenn nach diesem Grundsatz nicht verfahren worden ist, so kommt es daher, daß den Stenographen die Namen der Sprecher nicht bekannt gewesen sind. Diesem Uebel⸗ stande wäre abzuhelfen, wenn die Sprecher veranlaßt würden, vor ihrer Rede ihre Namen zu nennen. . . 3 Der Marschall: Ich gebe dem gern statt und sordere die Herren, welche ihre Namen nennen wollen, auf, dies vor Beginn ih—⸗ rer Rede zu thun. J ;
In ö. vorigen Sitzung hatte ich die Berathung über die Propo⸗ sition wegen Ausschließung bescholtener Personen kane ständischen Ver⸗ sammlungen angekündigt. Inzwischen ist ein e. Gutachten ein⸗ gegangen, betreffend die jeßigen Nothstände. Es ist allgemein ge⸗ wünscht worden, daß diese dringende Angelegenheit vor allen anderen berücksichtigt werden möge, und obwohl sie nicht hat angekündigt wer den können, so wird es der Versammlung gewiß genehm sein, daß wir sie jetzt zur Berathung bringen. .
Abgeordn. Lensing (vom Platze aus): Das Gutachten ist mir
erst mit dem Eintritt in die Versammlun mitgetheilt. Es ist nicht lg gewesen, es nur einmal ernennen, und ich bitte daher, die