1847 / 121 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

aus Liegnitz täglich 10 Uhr Vormittags und 7 Uhr Abends, 61

un aus Hirschberg täglich J Uhr früh und 10 Uhr Vormittags; . . i

nenpost zwischen Liegnitz und Glaz, über Jauer, triegau, Schweidnitz, Reichenbach und Frankenstein:

aus Liegnitz täglich 77 Uhr Abends, und

aus Glaz täglich 87 Uhr Abends;

41) die Personenpost zwischen Liegnitz und Jauer: aus Liegnitz täglich 109 Uhr Vormittags und aus Jauer täglich 3 Uhr Nachmittags; 42) die Personenpost zwischen Liegnitz und Wahlstatt: aus Liegnitz täglich? Uhr Abends und aus Wahlstatt täglich? Uhr früh; . ; 43) die Personenpost zwischen Liegnitz und Glogau über Lüben un del nr r en täglich 109 Uhr Vormittags und aus Glogau täglich 2 Uhr früh; . 44 die Personenpost zwischen Glogau und Polkwitz zur Verbin⸗ dung mit der Post a 11: ł aus Glogau täglich 11 Uhr Vormittags und aus Polkwitz täglich 12 Ühr früh; 45) die Personenpost zwischen Glogau und Klopschen zur Verbin⸗ dung mit der Post ad 11: aus Glogan täglich 12 Uhr Abends und aus Klopschen täglich 11 Uhr Vormittags; 46) die Personenpost zwischen Lüben und Parchwitz, zur Verbin— dung mit der Post ad 11: aus Lüben täglich 35 Uhr Nachmittags und aus Parchwitz täglich 77 Uhr Abends; 7) die Kariolpost zwischen Liegnitz und Parchwitz: aus Liegnitz täglich Mittags und aus Parchwitz täglich 7 Uhr früh; ; 48) die Personenpost zwischen Parchwitz und Maltsch: aus Parchwitz täglich 5. Uhr Nachmittags und aus Maltsch täglich 9 Uhr ihn 49) die Personenpost zwischen Maltsch und Steinau: aus Maltsch täglich 6 Uhr Abends und aus Steinau täglich 57 Uhr früh; 50) die Kariolpost zwischen Malsch und Wohlau: aus Maltsch täglich 77 Uhr Abends und aus Wohlau täglich 5 Uhr früh; Fl) die Kariolpost zwischen Maltsch und Leubus: aus Maltsch täglich 9 Uhr früh und aus Leubus täglich 4 Uhr Nachmittags;

52) die Kariolpost , . Maltsch und Striegau: aus Maltsch täglich 105 Uhr Vormittags und aus Striegau täglich 3 Uhr früh; .

53) die Personenpost zwischen Nimkau und Glogau über Wohlau,

Herrnstadt und Guhrau: aus Nimkau täglich 8? Uhr früh und aus Glogau täglich 6 Uhr früh;

54) die Personenpost zwischen Nimkau und Winzig: aus Nimkau täglich 55 Uhr Nachmittags und aus Winzig täglich 5 Uhr früh;

565) die Personenpost zwischen Stephansdorf und Neumarkt: aus Stephansdorf gleich nach dem Durchgange jeden Zu— ges und 65 Neumarkt 65 Uhr früh, 95 Uhr früh, 33 Uhr Nach— mittags und 63 Uhr Abends; ; 66) die Personenpost zwischen Sagan und Krossen, über Naum— burg am Bober: J aus Sagan täglich 3 Uhr Nachmittags und aus Krossen täglich 5 Uhr früh;

57) die Personenpost zwischen Sagan und Neusalz: aus Sagan täglich 3 Uhr Nachmittags und aus Neusalz täglich 5 Uhr früh;

58) die Personenpost zwischen Glogau und Lissa über Fraustadt: aus Glogau täglich 6 Uhr früh, 10 Uhr Vormittags und

7 Uhr Abends und aus Lissa täglich 65 Uhr früh, 125 Uhr Mittags und 8 Uhr Abends; 59) die Fahrpost zwischen Glogau und Züllichau über Schlawe und Kontop: aus Glogau täglich 19 Uhr Abends und aus Züllichau täglich 3 Uhr Nachmittags;

60) die Personenpost zwischen Ohlau und Neisse über Grottkau: aus Ohlau täglich 95 Uhr früh und 77 Uhr Abends und aus Neisse täglich 3 Uhr früh und 1 Ühr Nachmittags;

61) die Kariolpost zwischen Ohlau und Wansen: aus Ohlau täglich 7 Uhr Abends und aus Wansen täglich 5 Uhr früh;

62) die Personenpost zwischen Brieg und Neisse über Grottkau: aus Brieg täglich 25 Uhr Nachmittags und aus Neisse täglich 65 Uhr früh;

63) die Personenpost zwischen Brieg und Namslau: aus Brieg täglich 2 Uhr Nachmittags und aus Namslau täglich 7 Uhr früh;

64) die Botenpost zwischen Bernstadt und Fürsten⸗-Ellguth: aus Bernstadt täglich 6 Uhr früh und aus Fürsten Ellgüth täglich s. Uhr Nachmittags;

66) die Personenpost, zwischen Brieg und Karlsruhe: aus Brieg täglich 25 Uhr Nachmittags und aus Karlsruhe täglich 7 Uhr früh; 66) die Personenpost zwischen Brieg ünd Nimptsch, über Strehlen: aus Brieg täglich 4 Uhr Nachmittags und aus Nimptsch täglich 10 Uhr Vormittags; 67) die Personenpost zwischen Löwen und Falkenberg: aus Löwen täglich 8 Uhr Abends und aus Falkenberg täglich 55 Uhr früh; 68) die Kariolpost zwischen Löwen und Schurgast: aus Löwen täglich 105 Uhr Vormittags und 89 Uhr Abends und aus Schurgast täglich 7 Uhr früh und 5 Uhr Nachmittags;

69) die Botenpost zwischen Löwen und Michelau:

aus Löwen täglich 10 1. Vormittags und aus , t h ö. ö ,. 9

70) die Personenpost zwischen Oppeln und Karlsruhe: ; ,. täglich 1 Uhr Nachmittags und aus Carlsruhe täglich 10 Uhr Vormittags;

71) die Personenpost zwischen Oppeln und Kreutzbuirg: aus Oppeln täglich 117 Uhr Vormittags und 10 Uhr

Abends und . aus Kreutzburg täglich 9 Uhr früh und 9 Uhr Abends; 72) die Personenpost . Oppeln und, Lublinitz: , täglich 4 5 Nachmittags und aus , täglich 14 Uhr früh; zwise i

73) die Personenpo en Oppeln und Neisse: aus Oppeln täglich 12 Uhr Mittags und aus Neiße täglich 9 Uhr früh;

7h hie Personenpost zwischen Oppeln und Neustadbt:

aus Oppeln täglich 12 Uhr Mittags und aus Neustadt täglich 8 Uhr fh . 75) die Kariolpost zwischen Neiße und Chrzelitz: aus Neiße täglich 57 Uhr früh und aus Chrzelitz täglich 44 Uhr Nachmittags; 7ö) die Personenpost zwischen Oppeln und Gleiwitz, über Groß⸗ Strehlitz und Tost: aus Oppeln täglich 7 Uhr Abends und aus Gleiwitz täglich z Uhr Abends; ö 77) die Personenpost zwischen Gogolin und Leobschütz: aus Gogolin täglich 127 Uhr Mittags und aus Leobschütz täglich 9 Uhr früh; ö 78) die Personenpost zwischen Gogolin und Groß⸗-Strelitz: aus Gogolin täglich 12 Uhr Nachmittags und aus Groß -Strelitz täglich 1 Uhr Nachmittags; 79) die Personenpost zwischen Kosel und Neiße, über Ober-Glogau und Zülz: aus Kosel täglich 12 Uhr Mittags und aus Neiße täglich 6 Uhr früh; 80) die Kariolpost zwischen Kandrzin und Gnadenfeld: aus Kandrzin täglich 13 Uhr Nachmittags und aus Gnadenfeld täglich 7 Uhr früh; Sl) die Kariolpost zwischen Kandrzin und Leschnitz: aus Kandrzin täglich 14 Uhr Nachmittags und aus Leschnitz täglich 8 Ühr früh; S2) die Personenpost zwischen Kandrzin und Kosel: . aus Kandrzin täglich 65 Uhr früh und 43 Uhr Nachmit⸗ tags und aus Kosel täglich 5 Uhr früh und 11 Uhr Vormittags; 83) die Kariolpost zwischen Ujest und Rudzinitz: aus Usest täglich 4 Uhr früh, 12 Uhr Mittags und 35 Uhr Nachmittags und aus Rudzinitz täglich 10 Uhr Vormittags, 4 Uhr Nach—

mittags und 5 Uhr Nachmittags; Personenpost zwischen Gleiwitz und Tarnowitz: aus Gleiwitz täglich 107 Uhr Vormittags und 3 Uhr Nachmittags und aus Tarnowitz täglich 6 Uhr früh und 10 Uhr Vormit— tags; S5) die pern mme, zwischen Gleiwitz und Tost: aus Gleiwitz täglich 3 Uhr Nachmittags und aus Tost täglich 9 Uhr früh; S6) die Personenpost zwischen Gleiwitz und Rybnik: aus Gleiwitz täglich 3 Uhr Nachmittags und aus Rybnik täglich 5 Uhr früh; . ö 87) die Personenpost zwischen Gleiwitz und Krakau über Nikolai: aus Gleiwitz täglich 35 Uhr Nachmittags und 77 Uhr Abends und aus Krakau täglich 1 Uhr früh und 4 Uhr Nachmittags; S8) die Personenpost zwischen Nikolai und Pleß: aus Nikolai täglich 65 Uhr Abends und aus Pleß täglich 7 Uhr früh; s9) die Personenpost zwischen Schwientochlowitz und Tarnowitz: aus Schwientochlowitz täglich 7 Uhr Abends und aus Tarnowitz täglich 7 Uhr früh; 90) die Personenpost zwischen Schwientochlowitz und Beuthen: aus Schwientochlowitz täglich 11 Uhr Vormittags, 375 Uhr Nachmittags und 7 Uhr Abends und aus Beuthen täglich 7 Uhr früh, 117 Uhr Vormittags und 45 Uhr Nachmittags; 91) die Kariolpost zwischen Myslowitz und Neu-Berun: aus Myslowitz täglich 5 Uhr Nachmittags und aus Neu-Berun täglich 4 Uhr früh;

92) die Personenpost zwischen Ratibor und Hultschin wird aufge— hoben und durch eine Personenpost zwischen Hultschin und dem Bahnhofe Preuß. Oderberg ersetzt, welche

aus Hultschin täglich 65 Uhr früh und aus Preuß. Oderberg täglich 6 Uhr Abends abgefertigt wird. Berlin, den 30. April 1847. General⸗Post⸗Amt.

Der sub Nr. 10822 bei der Militair-Wittwen-Kasse am 1. Januar 1830 mit 100 Rthlr. Pensions-Versicherung aufgenommene Interessent ist wegen unterlassener Berichtigung der Beiträge und Wechselzinsen, in Gemäßheit der gesetzlichen Bestimmungen, von der gedachten Kasse exkludirt worden, welches hierdurch bekannt gemacht wird.

Berlin, den 22. April 1847.

Kriegs-Ministerium. Militair-Oekonomie- Departement.

von Cosel. Cammerer.

Dem H. A. Grünebaum zu Frankfurt a. M. ist unter dem 28. April 1847 ein Patent . auf einen Farbentisch für Buntdruck in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammensetzung, und ohne Beschränkung der Benutzung einzelner bekannter Theile, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.

Den Fabrikanten Karl Karthaus u. Comp. zu Barmen ist unter dem 27. April 1847 ein Patent . auf eine durch ein Modell nachgewiesene Vorrichtung an Bandmühlenstühlen zur Verfertigung gedrillter Frangen auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Dem Phil. Reutershahn zu Elberfeld sind unter dem 27. April 1847 zwei Einführungs-Patente, 1) auf ein durch ö. nachgewiesenes Verfahren beim Trocknen der zum Türkischrothfärben mit Oelbeizen behan⸗ 5 delten Garne und Gewebe in den Trocknenräumen; o wie

2) auf ein für neu und eigenthümlich erkanntes Mordant für baumwollene Garne und Gewebe,

auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang

des preußischen Staats ertheilt worden.

Angekommen; Se. Durchlaucht der Prinz Chlodwig zu Hohenlohe⸗-Schillings fürst, von Corvey. .

Berichtigung. er

Im gestrigen Blatte der . fz. Ztg. ist in der Bekannt=

machung der General- Intendantur der Königl, Schauspiele, 8. 6, 3. 4, statt „Vorlesung“ zu lesen: Vorstellung.

Landtags Angelegenheiten.

Berichtigung. In dem in der gestrigen Nummer der Allg. Preuß. 3tg. gegebenen Berichte über die Sitzung der Kurie der drei Stände vom 27. April ist in der fälschlich dem Abgeordneten von Scholten zugeschriebenen Rede des Abgeordneten von Saucken, S. S806, Sp. 1, Z. 50 v. u., nach den Worten: „segensreich gewesen“ einzu⸗ schalten: „So ist auch jetzt erst die zollfreie Einfuhr des Reises nachge⸗ geben“,

so wie 3. 45 v. u. nach dem Worte „Bestände“: „die von der Regierung aufgekauft und mit großen Kosten auf ein zelnen Punkten u. s. w.“ ;

Uichtamtlicher Theil.

nt gn rn.

Berlin, 1. Mai. Nach dem heutigen Militair-Wochen— blatte ist der Hauptmann von Tuch sen vom 21. Infanterie⸗Re⸗ giment und der Hauptmann Anders vom 29. Infanterie⸗-Regiment zum Major und der Major von Gersdorff vom 22. Infanterie⸗ Regiment zum Direktor der Divisions- Schule und zum Präses der Examinations⸗-Kommission für P. Fähnriche der 12. Division, so wie der Major von Schubert, Commandeur des 1. Bataillons 18. Land- wehr-Regiments, zum Direktor der Divisions-Schule und zum Prä- ses der Examinations-Kommission für P.-Fähnriche der 15. Division ernannt worden. Ferner ist bei der Landwehr dem Rittmeister Win kelmann vom 2. Bataillon 17. Regiments als Major mit der Re giments- Uniform, mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verab— schiedete, der Abschied bewilligt worden.

Provinz Pommern. (Stett. Ztg.) In Stettin hatte man am 29. April die Nachricht erhalten, daß am Morgen desselben Tages in Garz das Fourage-Magazin, worin sich an 140 Wispel Hafer befanden, nebst sämmtlichen Scheunen vor dem Schwedter Thore abgebrannt sind. Ueber die Entstehung des Feuers war noch nichts ermittelt. .

In Folge der in Stettin eingegangenen Nachrichten aus Swi⸗ nemünde, daß daselbst wegen der hohen Preise der Kartoffeln und anderer Lebensmittel ebenfalls tumultuarische Auftritte und Erzesse stattgefunden haben, ist am 29sten Nachmittags gegen 1 Uhr die gte Compagnie des gten Jufanterie⸗Regiments mit den Dampfböten „der Regenbogen“ und „Maria Theresia“ schleunigst nach. Swinemünde befördert worden. An Bord, des „Regenbogen“ befand sich Se. Excellenz der Herr General-Lieutenant von Wrangel.

Provinz Posen. Posen, 27. April. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung enthält die folgende Bekanntmachung:; Mit Bezug auf meine Bekanntmachung vom 19ten d. M., die dies. jährige Lance gr bungen betreffend, bringe ich nachträglich zur öffentlichen Kenntniß, daß nach den mir von den Königlichen General. ommandos des 2ten und resp. Sten Armee - Corps zugegangenen Mittheilungen auch die Uebungen der Landwehr-Artillerie, Pioniere, Jäger und Schützen in diesem Jahre definitiv ausfallen. Posen, den 21. April 1847. . ; . Der Obers Präsident des Großherzogthums Posen. In Vertretung:; von Kries.

Die Posener Zeitung vom 29. April enthält Folgen des: „Nachdem auch bei uns am heutigen Tage einige Stra ßen - Aufläufe stattgehabt, wobei sich besonders halberwachsene Burschen durch wildes Geschrei geltend zu machen suchten, sahen die Behörden sich veranlaßt, einzuschreiten, wodurch anderweitige Erzesse, als die Plünderung einiger Brodbänke, verhindert wurden. Es ge lang unserer Polizei, durch bloße Begütigung, Ermahnung und AÄr beitsverheißung die zusammengelaufenen Haufen zu zerstreuen. Gleichzeitig traten unser Magistrat und die Stadtverordneten zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen und beschlossen, dem Vernehmen nach, zur Linderung der Noth und zur Ver hütung fernerer Unordnungen: 1) Die nichtbeschäftigten Arbei ter durch Straßenarbeiten, Planirung des Eichwaldweges u. s. w. von morgen früh ab gegen ein Tagelohn von 9 Silbergroschen zu beschäftigen. 2) Die Kriminal-Direction zu ersuchen, das Holzhacken für Geld in der Frohnveste einstweilen einzustellen. 3) Mit dem Brodverkauf zu den bisherigen ermäßigten Preisen noch bis zum Juli fortzufahren, und zwar von nun an wöchentlich 4000 Brodte tau send mehr als bisher an drei Verkaufsstellen in der Stadt ver abreichen zu lassen. 4) Ein allerunterthänigstes Gesuch sofort an Se. Majestät den König zu richten: statt der Allergnädigst bewilligten Aufhebung der Mahlsteuer bis zum 1. August den Baarertrag derselben der Kommune überweisen zu wollen, weil nur auf diese Weise der Noth der ärmeren Klasse nachhaltig abgeholfen werden könne, indem es dadurch möglich werde, täglich 1000 Brodte an die bedürftigen Einwohner der Stadt abzulassen. Ferner wird Se. Majestät gebeten, die Zahl der Arbeiter bei dem Festungsbau für dies Jahr nicht zu beschränken, auch durch vorzunehmende Chaus⸗ seebauten einer Menge von Arbeitern Gelegenheit zum Verdienst ge— ben zu wollen. Desgleichen wird der Wunsch ausgesprochen, den Eisenbahnbau in der unmittelbaren Nähe von Posen beginnen zu lassen.

„Durch diese Maßnahmen wird hoffentlich ferneren Unordnungen vorgebeugt und zugleich der Noth so viel als möglich abgeholfen. Ge— genwärtig, Abends 8 Uhr, durchziehen zahlreiche Infanterie und Ka— vallerie⸗Patrouillen die Straßen, um Exzesse zu verhüten und um die Ruhestörer, die schaarenweise die Straßen durchziehen und bereits ei— nige Schank⸗- Lokale und Hökerladen zu stürmen versucht haben, in Ordnung zu halten.“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König befindet sich wieder so wohl, daß derselbe am 26. April zum erstenmale an der Königlichen Tafel gespeist und am folgenden Tage einen kleinen Spa— ziergang in das Atelier des Professors Schwanthaler unternom— men hat.

Der Nürnb. Korr. meldet aus Nürnberg vom 28. April: „Dank den kräftigen Maßregeln der Behörden, ist die Ruhe in unse⸗ rer Stadt seit vorgestern Abend nicht ferner gestört worden. Bereits gestern Nachmittag erschien eine Bekanntmachung des Königl. Stadt⸗ Kommissariats und des Magistrats, wodurch die für den Augenblick nöthig erscheinenden exceptionellen Anordnungen getroffen wurden. Diese in den Nachmittagsstunden an die Straßenecken angeheftete und in vielen Exemplaren vertheilte Bekanntmachung hatte den gewünsch— ten Erfolg. Es war zwar in den ersten Abendstunden etwas lebhaf⸗ ter als gewöhnlich in den Straßen, namentlich vor der Hauptwache, welche stark mit Militair besetzt war, und zu welcher der Zugang spä⸗ ter durch die Landwehr gesperrt wurde. Indeß fiel keinerlei Ruhe⸗ störung vor, und bald nach 10 Uhr war es bereits so völlig still in den Straßen, daß die Landwehr kurz nach 11 Uhr entlassen werden

konnte.“

Serzogthum Anhalt⸗Bernburg. Der Magdebur⸗ ger Zeitung wird aus Bernburg vom 27. April g n. „Die seit einer langen Reihe von Jahren hier nicht gestörte Ruhe fand gestern eine höchst betrübende Unterbrechung. Es versammelte sich nämlich gegen 9 Uhr Abends eine Masse von Menschen aus den niedrigsten Volksflassen in der Nähe unseres Bahnhofes, wo eine

ziemlich bedeutende Quantität Kartoffeln zur Verladung aufgespeichert

lag; es wurden sehr bald unter fortwährendem Andrange des Volkes bedenkliche Drohungen vernehmbar, während einzelne Steinwürfe sielen. Das auf der Stelle requirirte Militair und die Polizei- Mannschaften waren nicht im Stande, ein fernerweites Eindringen des aufgeregten Pöbels zu verhindern; die Volksmassen brachen sich Bahn und stürmten im Nu den Bahnhof. Die sämmtlichen hier vorhandenen Kartoffel⸗Vorräthe waren binnen wenigen Stunden ge⸗ räumt und unter Hurrahrufen entführt. Die Exzesse dauerten bis 12 Uhr Nachts, zu welcher Zeit auch nicht eine Kartoffel mehr zu finden war und die Tumultuanten sich ruhig nach Haus verfügten. Nach den bei dieser Gelegenheit von mehreren Seiten ausgesproöche—⸗ nen Drohungen wären energische Vorbeugungs-Maßregeln sehr er wünscht!“

* Frankfurt a. Dt., 28. April. Die uns zuletzt aus Wien gewordenen Mittheilungen bemerken, daß sich der Herr Staats— Minister Graf von Münch⸗Bellinghausen nun zur Abreise hierher vor— bereite. Es waren indessen noch einige dringende Arbeiten zu besei⸗ tigen, die hier ihre völlige Erledigung finden sollen.

Man ist jetzt beschäftigt, das Brodbedürfniß aller hiesigen Ein— wohner, die Mitglieder der Bundes⸗-Versammlung, Bundes- Militair Kommission und aller Exterritorialien ausgenommen, aufzunehmen und wird in dieser Woche damit fertig werden. Die Behörde will dadurch genau ermitteln, welchen Mehrbedarf fürs Brod die Bäcker nöthig haben, und danach ihre Unterstützung an die Bäcker aus den städti schen Magazinen bemessen. Seither waren die Klagen über Brod— mangel außerordentlich stark, aber namentlich dadurch erzeugt, daß aus der Umgegend, wo das Brod überall theurer ist, die Leute sich hier— her drängten, um Brod zu kaufen. Es sollen aber die Hiesigen auch ferner das Brod billiger bei den Bäckern erhalten, aber gegen Ab⸗ gabe von Karten, welche der Reiche wie der Arme erhält. Die Preise aller Lebensmittel stehen noch sehr hoch, und leider steigen die Kartoffelpreise mit jedem Tage. Es sind aber alle Anzeigen vorhan— den, daß wir ein gesegnetes Jahr erhalten, und es gilt, nur dem Man— gel bis zur Aerndte zu begegnen, was namentlich auch dadurch ge— schehen kann, wenn die Fruchtmakler unter strenge polizeiliche Koön— trolle gestellt werden. Der Andrang der Bettler und Arbeirslosen wird mit jedem Tage stärker, doch wird er sich mindern, sobald die Witterung beständiger geworden und den ungestörten Fortgang der Bauarbeiten zuläßt. .

Die Angabe, daß der Güter-Trausport der Main Neckar- Eisen

bahn am 1. Mai schon beginnen werde, ist durchaus ungegründet; es wird noch einige Zeit länger dauern. . . ö. Der Börsen-Umsatz leidet unter dem Einflusse der drückenden Verhältnisse, da sich kein Spekulant auf große Operationen einläßt; auch bereitete gestern die bevorstehende Abrechnung den Coursen einen Rückgang, das Geld ist aber noch sehr abundant.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 28. April. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Karl leidet in Folge einer Erkältung seit vorgestern an einem rheumati— schen Fieber und entzündlicher Reizung des Rippenfelles.

Uußland und Polen.

St. Petersburg, 24. April. Se. Majestät der Kaiser hat die glückliche Entbindung der Gemahlin des Großfürsten Thronfol⸗— gers dem Lande mittelst folgenden Manifestes kundgethan: „Wir Nikolaus J. u. s. w. Am 22sten d. M. ist Unsere geliebte Schwie gertochter, die Cäsarewna und Großfürstin Maria Alexandrowna, die Gemahlin Unseres geliebten Sohnes, des Thronfolgers Cäsarewitsch, von einem Prinzen entbunden worden, dem der Name Wladimir beigelegt worden ist. Einen solchen Zuwachs des Kaiserlichen Hauses sehen Wir als ein neues Zeichen Uns von Gott zum Troste gesand ten Segens an und sind vollkommen überzeugt, daß alle Unsere ge— treuen Unterthanen sich mit Uns im Gebete zum Herrn für das Ge— deihen und Wohlergehen des Neugeborenen vereinigen werden. Wir befehlen hiermit, diesem Unseren geliebten Enkel, den neugeborenen Großfürsten, überall, wo sichs gebührt, in Wort und Schrift, den Titel: „Kaiserliche Hoheit“ beizulegen. Gegeben zu St. Petersburg, am 22. April 1847. (gez.) Nikolaus.“ .

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Paris, 27. April. Gestern wurde in den Tuilerieen das Ge— burtsfest der Königin und, der Herzogin von Aumale, welches auf denselben Tag fällt, gefeiert. Die Königin der Franzosen hat ihr 65stes Jahr zurückgelegt, die Herzogin von Aumale ist in ihr 26stes eingetreten. Heute ist der Geburtstag der Königin Christine von Spanien, die ihr 12stes Jahr antritt.

Der Herzog von Broglie hat nun den französischen Gesandt— schaftsposten in London angenommen.

Der Minister des Innern, Graf Duchatel, hat an alle Präfek⸗ ten der Departements ein Rundschreiben erlassen, wonach die Kosten, welche sonst zur Feier des Königlichen Namenstages am 1. Mai ver— wendet wurden, in diesem Jahre bei dem herrschenden Nothstande zur Unterstützung der Armen vertheilt werden sollen.

Auf besonderes Begehren des französischen Gesandten in Por— tugal, Herrn Varennes, gehen zwei weitere Kriegsschiffe nach Lissa bon ab, die französische Station daselbst zu verstärken.

Aus Toulon wird vom 22. April berichtet, daß die dringendsten Befehle an die noch im Hafen befindlichen, zum Geschwader des Prin— zen von Joinville gehörenden Kriegsschiffe eingetroffen waren, ihre Ausrüstung zu vollenden und zu der bei den Hyeren verweilenden ersten Division des Prinzen zu stoßen. Der „Ocean“ war dahin abgegangen, die Dampf -⸗-Fregatte „Descartes“ und die kürzlich erst von den Antillen angelangte Fregatte „Psyche“, so wie das Linien schiff „Friedland“, Flaggenschiff des Admirals Trehouart, folgen als— bald. Am 10. Mai wollte der Prinz mit 5 Linienschiffen und 3 Fre⸗ gatten in See gehen.

X Paris, 27. April. Heute hat endlich die Verhandlung über

die geheimen Fonds in der Deputirten-Kammer begonnen. „„Herr Lherbette hatte zuerst das Wort gegen den Gesetz- Entwurf. Diese Verhandlung, sagte er, sei im Allgemeinen eine Gelegenheit für die Kammer, 36. eine Prufung der ganzen Politik des Ministeriums einzuge⸗ hen. Er . aber, daß die erst neulich stattgefundenen lebhaften Tis— kussionen aus Anlaß der Wahl- und parlanientarischen Reform ihre Auf⸗ n,, ermüdet hätten. (Ruf: Sprechen Sie! Sprechen Sie!) Er . nn,, Hauptsachen eingehend, einen Blick auf die verschie⸗ y, . k und die Hauptpunkte der Vorwürfe andeuten, die il r e. Heth n a Er wolle nicht lange stehen bleiben beim Mi⸗ , ö. cerbaues. Seine Reden hätten ungefähr den⸗ ,, * Murren er wolle ihm nur vorwerfen, nichts ne ah garn Tr ben en 9363 Sub sisten zmittel⸗Frage. Auch beim Minister er n em e hn. e er sich nicht aufhalten, nur ihm mehr Sorg⸗ gkeit in den vorgängigen Uniersuchüngen für Eisenbaähnkn

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anempfehlen, damit man nicht schon i n der wirklichen Arbeiten der Kammer sage, die gemachten Voranschläge seien unzureichend, und es sei unmöglich, die unterzeichneten Kontrakte aufrecht zu halten. Auch beim Herrn Mi⸗ nister des öffentlichen Unterrichts wolle er nicht stehen bleiben, dessen unfruchtbare Thätigkeit oft die Journale beschäftige, aber nur Desorganisation und Unord— nung in seinem Ministerium hervorbringe. Vom Justiz⸗Minister kann er nichts sa⸗ gen, da derselbe noch nichts gethan habe. (Eine Stimme: Er ist kaum erst installirt worden.) Herr Lherbette: Allerdings; aber der Antheil, den derselbe neulich an einer Verhandlung, eine Reform betreffend, genom—= men habe, gebe ihm ein Recht, nichts Gutes von ihm zu erwarten. (Geläch— ter.) Er ziehe vor, sich mit den Haupt⸗Ministerien zu befassen, und zwar zuerst mit dem Ministerium des Innern. Der Redner rügt die ministeriel⸗ len Rundschreiben bei den Wahlen; dieselben haben, seiner Behauptung nach, die Sfandale von Quimperle, die Enthüllungen der subventionirten Presse und besonders der Herren Toursenel und Chauvet hervorgerufen. Dem Ministerium des Auswärtigen wirft der Redner seinen Elfer vor, die Hand Oesterreichs zu drücken, unmittelbar nach den Ereignissen in Gali— zien, sein Entgegenkommen für Nußland, nachdem es sich von Eng⸗ land verschmäht gesehen, seine Festigleit, wo es sich um donastische Interessen handle, dagegen seine Schwäche, wo die Interessen und die Würde Frankreichs zu vertheidigen seien. Jetzt gehe er auf Se. Excellenz den Herrn Finanzminister über. (Gelächter) Er sage Se. Ex— cellenz, weil er wisse, daß dieser Minister sehr viel auf diese Bezeichnung halte. (Neues Gelächter.) Derselbe habe es ja selbst der Kammer hier ge⸗ sagt, auch habe er aus einer in den Büreaus der Kammer niedergelegten Korrespondenz ersehen, daß die Minister unter sich mit dergleichen Artigkei= ten sich gegenseitig beehrten. Der Nedner wirft dem Finanz-Ministerium Nepotismus, Begünstigung Unberechtigter bei Beförderungen, Widerstand gegen alle nützlichen Reformen, wie die Postreform, und gegen Verminde⸗— rung der Salzauflage vor. Jetzt komme er an das Kriegs- Ministerium, und hier müsse er sich die ganze Aufmerksamkeit der Kammer erbitten. Um mit wahrer Autorität in diesem Ministerium kommandiren zu können, müßte man Armeen kommandirt haben, eine gewisse militairische Berühmtheit erlangt haben. Leider aber müsse er sagen, daß der Herr Kriegsminister nicht in dieser Stellung sei. Er sei zum General Lieutenant gemacht wor— den, um diese Stelle übernehmen zu können. Eine Stimme: Er war es bereits. Herr Lherbette: Der ehrenwerthe Unterbrecher werde nicht leugnen können, daß man, um einen Kriegsminister zu machen, eine Art administrativer und politischer Trinität habe schaffen müssen. Die Folge davon sei gewesen, daß die Befehle des Ministers keinen Gehorsam fänden. Der Gouverneur von Algerien folge nur seinem Willen und schiebe ge— wissermaßen das Gesetz vor, man schätze sich im Kriegs-Ministerium noch glücklich, wenn er seinen Willen nur in der Form von Rathschlägen kund— gebe. Das donastische Interesse sei ohne Jweifel von Bedeutung, aber wir Alle seien sterblich, und man könne den Interessen Frankreichs nicht eine Existenz auf Lebensdauer geben. (Murren.) Der Finanz-Mini⸗ ster: Er wolle die Angriffe auf ihn und seine Kollegen übergehen und nur gegen jene auftreten, die einen höheren Zielpunkt hätten. Die In— teressen der Krone seien die des Landes und des Staats. Man habe ihm Bevorzugung seiner Familien-Interessen bei Vertheilung von Stellen vor— geworfen. Zu allen Zeiten sei er sich bewußt, die Interessen des Staats den seinigen vorgesetzt zu haben. Er habe im Auslande in den Rei— hen der Armee gekämpft, in der Verwaltung habe er unablässig gearbeitet und alle Grade durchgemacht. Auf einer gewissen Stufe ange— langt, habe man ihm die Stelle mehr angeboten, als er sie gesucht habe. Seine Mitbürger hätten ihn in diese Kammer geschickt, seine Kollegen hät— ten seine Meinungen in den Büreaus bemerkt, ihn mit Abfassung von Be— richten beauftragt, mit legislativen Arbeiten, der König endlich habe ihm ein Portefeuille anvertraut. Er habe sich nicht in der Lage des Herrn Lher— bette befunden, er habe nicht von seinen Aeltern ein reiches Erbtheil em— pfangen, das ihm erlaubt hätte, seine Zeit mit Nichtsthun zuzubringen oder mit Kritik der Handlungen Anderer. Er habe die gnädigen Anerbietungen des Königs angenommen. Der Minister rechtfertigte nun die seinem Sohne und seinem Schwiegersohne bewilligten Beförderungen, dieselben seien schon lange im Finanz-Ministerium angestellt gewesen und hätten ein Recht auf die ihnen gewordene Beförderung gehabt.

Die Pairs-Kammer setzt die Verhandlung über die Stellung von Ersatzleuten in der Armee fort.

Großbritanien und Irland.

London, 26. April. Der Plan einer auf dem Landwege zu unternehmenden Expedition nach dem Nordpol, unter der Leitung des Lr. Sir J. Richardson, vom Haslor-Hospital, ist von diesem der Regierung vorgelegt und von letzterer gebilligt worden, so daß schon Befehle erlassen sind, um die nöthigen Vorräthe und Reisebedürfnisse aller Art für die Mitglieder der Expedition vorzubereiten.

Das jährliche Diner zum Besten des Theater-Fonds von Dru— rylane fand vorgestern unter dem Vorsitze des Herzogs von Cam— bridge statt, dem Graf Montemolin zur Rechten saß. Die Gesell schaft, unter der sich viele Lords und Unterhausmitglieder befanden, war zahlreich. Auf den ihm vom Vorsitzenden dargebrachten Toast erwiederte Graf Montemolin mit einer Dankrede, worin er sich für einen entschiedenen Bewunderer der Künste und Wissenschaften er— klärte und die Hoffnung aussprach, daß es auch einem Verbannten, wie er sei, vergönnt sein werde, die trefflichen philantropischen In— stitute zu preisen, durch welche England sich vor allen Ländern aus 3, Die Sammlung für den Fonds brachte fast 700 Pfd. St. ein.

e gien Brüssel, 28. April. Die verwittwete Erbgroßherzogin Au guste von Mecklenburg-Schwerin, Stiefmutter der Herzogin von Or leans, ist vorgestern auf der Reise von Deutschland nach Paris hier eingetroffen und gestern früh weiter gereist. Der Moniteur meldet, daß der Infant Don Francisco de Paula, unter dem Namen eines Grafen von Trastamara reisend, vorgestern mit zahlreichem Gefolge in Antwerpen angekommen sei.

Ft Brüssel, 25. April. So groß die Indifferenz ist, mit welcher man die hiesigen parlamentarischen Verhandlungen liest, um so größer und allgemeiner ist die Aufmerksamkeit, mit welcher man die nächste Entwickelung der durch einen großen Königlichen Akt be⸗ gonnenen neuen geschichtlichen Epoche Preußens und Deutschlands verfolgt. Wir kennen seit, 1836 kein äußeres politisches Ereigniß, dem die hiesigen Blätter ein solches Interesse geschenkt hätten, als der Berufung des Vereinigten Preußischen Landtages. Nicht blos geben dieselben in ihrer ganzen Ausdehnung die Verhandlungen des⸗ selben, sondern sie erhalten auch, nach Art der deutschen Journale, besondere Korrespondenzen, die Independance hat sogar die ersten Aktenstücke sich durch außerordentliche Couriere schicken lassen, um ihren Lesern dieselben einen Tag früher mittheilen zu können. Die Theilnahme, welche man überhaupt hier diesem Ereignisse beweist, kontrastirt sehr mit der angenommenen, man möchte sagen mißliebigen Gleichgilltigkeit, welche die französischen Blätter bisher bewiesen ha— ben. Freilich, wenn in Deutschlands politischem Leben durch einen Königlichen Entschluß ein neues Central-Organ hervorgerufen wird, welches die früheren Bande unter den verschiedenen Theilen eines großen Landes noch fester knüpft und, als ein sertorium commune, Regung, Sinn und Empfindung in allen Organen zum höheren Bewußtsein bringt, und wenn die, Stärkung des inneren Einheits-Prinzips, auch dem Auslande gegenüber, größere Macht, Würde und Ansehen ver— leiht, so mögen die, welche noch in der alten nationalen und conven— tionellen Einbildung befangen sind, daß nur durch sie, durch franzö⸗ sische Propaganda das politische Heil von eu ian gegründet werden könne, mit schalem Blicke auf ein Ereigniß hinsehen, das durch einen neuen Schwerpunkt eine mächtige Attraction nicht blos auf die preußischen Landestheile, sondern 161 alle deutschen Stämme

ausübt. Aber gerade aus dem entgegengesetzten G unkte man hier diesen Vorgängen ein um F größeres In weil

von dem richtigen Gefühle geleitet wird, daß, je niger 2

politische Gesammtleben in Deutschland entwickelt, desto größer der

Anhalt ist, den Belgien daselbst finden kann, um seine nur von französischer Seite bedrohte Unabhängigkeit zu bewahren.

Lenken wir jetzt unseren Blick auf die inneren Angelegenheiten des hiesigen Landes, so bietet sich uns wenig Erfreuliches dar. Mit der steigenden Theurung der Lebensmittel vergrößert sich die Noth, und das Ministerium, dem die Kammern 2 Millionen als Unter⸗ stützungs-Fonds verwilligt hatten, eine Summe, von der ein Theil wenigstens zum Getraide⸗Ankauf hätte verwandt werden sollen, hat keinen anderen Gebrauch davon zu machen gewußt, als dasselbe als Almosen zu vertheilen und dabei, anstatt den Kornaufkauf von Sei⸗ ten des Handelsstandes zu unterstützen, die Speculation durch den für die freie Einfuhr zu kurz gesteckten Termin erschwert.

Und gerade der antwerpener Handelsstand, der leider, wie die Erfahrung seit 16 Jahren hinreichend bewiesen, an sich sehr furchtsam ist und wenig Unternehmungsgeist besitzt, hätte vor Allem bei einer so bedrohlichen Krise aufgemuntert werden sollen. Die Un⸗ thätigleit, welche das Ministerium bei dieser materiellen Lebensfrage beweist, zeigt sich auch in den übrigen Verwaltungszweigen und geht natürlich vom Kabinet auf die Kammern über. Es giebt . in den constitutionellen Staaten keine Kammer, welche eine solche Lau⸗ heit in der Geschäftsbetreibung bewiese, als die hiesige. Die Siz⸗ zungen dauern kaum über drei Stunden, und oft müssen sie ausge⸗ setzt werden, weil die Hälfte der Mitglieder nicht gegenwärtig ist. Mit Ausnahme des Expropriations⸗Gesetzes über die Gemeinde⸗Län⸗ dereien und des Antrags über die Vermehrung der Zahl der Repräsentan⸗ ten, ist kein Gesetz von Belang diskutirt worden. Das schon so viel be⸗ sprochene und so viel berathene Gesetzprojekt über den Sekundär⸗Unterricht ist noch nicht einmal von der Central-Kommission der Kammer dis⸗ kutirt worden, und im Grunde tragen beide Parteien, die katholische wie die liberale, in gleichem Maße die Schuld; die eine vermeidet die Diskussion, um den jetzigen, für die Unterrichts⸗Anstalten der Geistlichkeit sehr ersprießlichen Zustand so lange als möglich zu er⸗ halten, die andere in der Hoffnung, daß das gegenwärtige katholi⸗ sche Ministerium in den Juniwahlen gestürzt wird und alsdann ein liberales Kabinet in das Projekt wesentliche Modificationen einführen könne.

Ob die Wahlen diese Hoffnung erfüllen werden, ist sehr problema⸗ tisch. Jedenfalls halten wir es für einen großen Uebelstand, daß hier alle zwei Jahre die Repräsentanten-Kammer zur Hälfte erneuert wird, weil die legislativen Arbeiten stets darunter leiden. Die Agitation, die dadurch im Lande hervorgerufen wird, die sich daran knüpfenden Erwartungen einer ministeriellen Veränderung, die Wahlbesorgnisse vieler Deputirten, die Abkürzung der Session sind einem ersprießlichen Geschäftsgange sehr hinderlich. Die Session wird wahrscheinlich im Anfang Mai beendet werden. Die Parteien rüsten sich jetzt zum Kampfe, der aber um so verwickelter werden wird, als sich bekanntlich in vielen größeren Städten die früher unge⸗ theilte lieberale Meinung in zwei Parteien, eine gemäßigte und eine mehr radikale Nüance, gespalten hat und ö scheinlich eine jede derselben verschiedene Kandidaten zum Vor⸗ schlag bringen wird. Es werden jetzt freilich Versuche gemacht, nicht zu einer Wiedervereinigung, sondern in der Absicht, ein Einverständ⸗ niß über die Kandidaten hervorzubringen und die der Gegenpartei allein förderliche Theilung der Kräfte zu verhüten. Allein wir zwei⸗ feln an dem Gelingen dieser Versuche, wenn nicht der radikalen Mei⸗ nung bedeutende Konzessionen gemacht werden. Denn diese Partei, die bisher geschickt zu manövriren und einen Theil des Liberalismus mit sich zu verbinden gewußt hat, ist bei einer Kabinets-Frage am we⸗ nigsten interessirt und außerdem von der ganz gegründeten Ansicht geleitet worden, daß die Bildung eines liberalen Ministeriums die Agitation im

Lande, bei der sie allein gewinnen kann, stillen und vielleicht selbst die Bundesgenossen von ihr trennen würde. Es ist unstreitig, daß

sich der Radikalismus im Lande deshalb so sehr verstärkt hat, weil das andere extreme, ausschließlich katholische Element am Ruder ist, und je länger man Anstand nehmen wird, ein der gebildeten öffent⸗ lichen Meinung entsprechendes Kabinet an die Spitze der Verwaltun

zu stellen, desto mehr wird die radikale Meinung um sich greifen un

Forderungen stellen, die selbst ein späteres liberales Kabinet berück⸗ sichtigen muß.

Der Moniteur veröffentlicht die statistische Handels⸗Tabelle vom Jahre 1846. Es geht daraus hervor, daß die allgemeine Ein⸗ fuhr sich im Vergleich mit 18465 um 225 Millionen und die innere direkte Consumtion sich um 10 Millionen vermindert hat. Die Ver⸗ minderung betrifft besonders Wolle, wollene Tücher, Kaffee 2c. Nur die Korn- Einfuhr hat sich bedeutend vermehrt.

Die allgemeine Ausfuhr ist auch um 73 Millionen gesunken, 5g Millionen für die Transitwaaren, 13 für die inländischen Han= delszweige. Am meisten ist die Leinwand⸗Ausfuhr gesunken, und es ist jetzt Jedermann offenbar, daß die Hoffnungen, welche man hier irri⸗ gerweise auf der französisch⸗belgischen Juli⸗-Convention gegründet hatte, gänzlich illusorisch waren.

nortugal,

London, 26. April. Es sind hier Nachrichten aus Lissa⸗ bon vom 20sten d. M. eingegangen, welche für die Sache der Königin von Portugal sehr ungünstig lauten und den nahe bevor⸗ stehenden Sieg der Insurgenten in Aussicht stellen. Die ganze Streitmacht der Königin südlich vom Tajo hat sich mit Ausnahme von 600 Mann, die unter General Schwalbach in Elvas eingeschlos⸗ sen sind, nach dem Norden zurückgezogen und die . Alem⸗ tejo und Algarve den Insurgenten preisgegeben. iese haben sich am 17. unter Graf Mello mit den von Sa da Bandeira aus Porto zu Wasser hergeführten 1500 Mann verbunden, und bilden setzt ein Corps von 5000 Mann wohl bewaffneter und disziplinirter Soldaten mit 9 Feldgeschützen und ungefähr 300 Mann Kavallerie. Ihre Hauptmacht ist um St. Uebes konzentrirt und bedroht von hier aus die Hauptstadt, da ihr auf dem Wege dahin nichts entge⸗ gegensteht. Zugleich ist eine Insurrection unter den Bauern von Cintra ausgebrochen, die sich bis Torres Vedras verbreitet hat.

Die Königin hat sich entschlossen, in eine Aenderung des Mini- steriums einzuwilligen, da dasselbe bis jetzt jedes von dem englischen Gesandten Sir H. Seymour angebotene Vermittelungsanerbieten ab gelehnt hat.

Die englischen Matrosen sind ans L Königin zu schützen.

and gesetzt worden, um die

Bekanntmachung betreffs der neustädter Rennen.

Obschon vom heutigen Tage an der erste Eisenbahnzug von hier nach Hamburg um 7 Ühr Morgens abgeht, so ist doch von der unter zeichneten Verwaltung zur größeren Bequemlichleit 1 Personen, welche am Sten d. M. sich zu den an die sem Tage bei Neustadt a. D. abzuhaltenden, um 1 Uhr beginnenden Rennen begeben wollen, ein von hier um 10 Uhr in Bewegung zu setzender Extrazug bestellt worden, zu welchem Fahrbillets zu den tarifmäßigen Preisen auf dem hiesigen Bahn. ofe von 10 Üühr ab zu erhalten sind, wogegen die Rüchlehr von Neustadt he. mit dem ed den genannten Ort um 6 Uhr Abends . renden Zuge erfolgen kann. Für den folgenden Tag ist kein Ertrazug

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