nister erwiederte, die Mission habe den kommerziellen Interessen Frank⸗ reichs viel genutzt, indem sie eine Menge werthvoller merkantilischer
Belehrung eingesammelt und den Weg zum Handels verkehr mit China e,!
er Minister des Innern hat beschlossen, daß von heute an von Geld, welches im Leihhause auf Wechsel geborgt wird, die auf Ordre oder auf den Inhaber lauten ünd ein Jahr zu laufen haben, der Zinsfuß von Z auf 4 pCt. erhöht werden soll. ö
Herr Luneau führte gestern in der Deputirten⸗Kammer darüber Beschwerde, 6 der Minister der öffentlichen Arbeiten in einem Rund- schrei alle Eisenbahn- Polizei- Agenten aufgefordert habe, die Re⸗
serung vorher von den vorkommenden Unfällen zu y che sie den richterlichen Behörden davon . machten. Der Mi⸗ nister bemerkte darauf, dies sei deshalb geschehen, weil man es mit einem ganz neuen Dienst zu thun habe, wo man es für besser gehal⸗ ten, daß die Berichte eine Zeit lang zuerst an den Polizei⸗Präfeften von Paris eingesandt würden, der zweckmäßigen Rath in solchen Jäl⸗ Inne. 2 . . letzten Tagen soll Alles aufgeboten worden sein, Herrn Passy zur Annahme des Finanz ⸗Portefeuilles an Stelle des Herrn Lacave Laplagne zu bewegen, welcher dann zum Präsidenten des Rechnungshofes ernannt werden würde. Herr Vatel unterhandelt mit Jenny Lind über ein Engagement derselben bei der hiesigen italienischen Oper für einen Theil der näch— n Saison. Madame Stoltz, die ihr Engagement an der großen per aufgegeben hat, ist von hier nach London abgereist von wo sie nach Deutschland und St. Petersburg gehen will. Die spanischen Schauspieler und Tänzer schließen nächsten Dienstag hier ihre Vor— stellungen und begeben sich nach London, wo sie für Vorstellungen auf dem Drurylane⸗Theater engagiert sind. Hektor Berlioz hat in St. Petersburg und Moskau mit seinen Compositionen gewinnreichen Erfolg gehabt. Zwei Konzerte in ersterer Hauptstadt haben ihm über 30 009 Fr. eingetragen.
Das Journal des Débats giebt in einem Artikel über die Lyoner Eisenbahn zu verstehen, die Regierung könnte sich in kurzem in der Nothwendigkeit befinden, ein konsolidirtes Anlehen zu machen; doch dürfe man deshalb nicht daran denken, jener Compagnie eine Geldsub vention zu gewähren. Das ministerielle Blatt empfiehlt blos eine Verlängerung des Konzessionstermines an.
Ein außerordentlicher Courier ist diese Woche mit Depeschen an den Grafen Rossi nach Rom abgegangen. Der Papst soll angeblich veranlaßt werden, die eheliche Verbindung des Infanten Don Enrique mit Fräulein von Castellar nicht zu genehmigen.
Es hat sich das Gerücht verbreitet, die Regierung habe die Weisung erlassen, ein Dampfboot bereit zu halten, das in einigen Tagen nach Athen abgehen solle.
Großbritanien und Irland.
London, 30. April. Das Oberhaus hat in seiner gestri— en Sitzung gleichfalls die gegenwärtige Geldnoth zum Gegenstand e Berathung gemacht. Lord Brougham brachte nämlich wie⸗ derum eine Menge von Beschwerden über das Zuströmen irländischer Armen in Liverpool ein und beschwerte sich über den Druck, dem die Fabrikanten in Lancashire unterliegen, welche trotz zahlreicher Bestel⸗ lungen aus Amerika bei dem Mangel an baarem Gelde ihre Arbei⸗ ter nicht bezahlen, also nicht arbeiten lassen konnten. In Liverpool wären seit Dezember 150,000 Irländer angekommen und 105,000 dort geblieben. Den Grund der jetzigen Geldnoth fand Lord Brougham zunächst in der durch die Bank-Bill Sir R. Peel's beschränkten No— ten⸗Emission der Bank von England, nach welcher bekanntlich nicht für mehr als 14 Millionen Pfund Noten ausgegeben werden dürfen, wenn nicht die Mehr-Ausgabe durch Deponirung eines den vollen Werth derselben repräsentirenden Betrages an Gold gedeckt wird. Lord Brvugham fragte an, ob die Regierung nicht Vorschläge zur Aenderung der Bank- Bill machen werde. Lord Lansdowne er— wiederte, daß die Regierung die Noth in den Fabrif-Distrikten in Erwägung gezogen habe, indeß eine Maßregel der auge— deuteten Art nicht beabsichtige. Auch Lord 6 klagte über den gegenwärtigen Zustand und behauptete, daß in den letzten Tagen die besten Wechsel für 12 bis 13 pCt. diskontirt worden seien. Nachdem Lord Monteagle bemerklich gemacht, daß die Bankbill selbst keinen Einfluß auf den Zustand habe, wohl aber die Art und Weise, wie sie ausgeführt werde, wurde der Gegenstand verlassen, und die irländische Armenbill, so wie die Bill zur Unterstützung der irländischen Grund- Eigenthümer, berathen, welche beide Maß⸗ regeln zum zweitenmale verlesen wurden. — Im Unter- hanse veranlaßte ein Antrag des Herrn Hume auf Vor⸗ legung einer Liste der seit 1832 gebauten Kriegsschiffe nebst Angabe der Kosten eine längere Debatte, welche indeß mit der Ver⸗ en des Antrages mit 66 gegen 13 Stimmen endete, da derselbe nur ein Tabels Votum gegen den Ober⸗Bau⸗Inspektor Symmond be— zweckte. Zu Anfang der Sitzung machte Hr. Bowring einen An— trag auf größere Centralisirung der Staats- Einnahmen bei dem eng nk! da, wie er behauptete, die verschiedenen Departements der Regierung y, 610 Pfd. jährlich aus Quellen empfingen, welche nicht von parlamentarischer Zustimmung abhängig wären. Es sei nö—⸗ thig, daß über jede Summe, die empfangen und verwendet würde, dem Parlament Rechnung gelegt werde, und deshalb müsse das Schatz⸗ Amt so vollständige Finanz-Berichte dem Parlamente vorlegen, wie sie in Frankreich gebräuchlich seien. Da bie Minister sich mit dem in des Vorschlags einverstanden erklärten, so nahm Dr. Bowring einen Antrag zurück.
Der Ukas des Kgisers von Rußland, welcher die Anlegung von 30 Millionen Silber⸗Rubel in fremden Fonds besiehlt, ist heute hier bekannt geworden und hat an der Börse gute Wirkung geäußert, da man glaubt, daß vorzugsweise britische Fonds werden ekauft werden. Mit Rücksicht darauf, so wie in Erwartung des Resultats der heu⸗ tigen Unterhaus Debatte, ist eine Versammlung der bedeutendsten hie⸗ sißen Banquiers und Kaufleute, welche heute zur Berathung über bie Geldnoth stattfinden sollte, vertagt worden. ;
Lord Cowley, der ehemalige Gesandte, am französischen Hose, ein jüngerer Bruder des Herzogs von Wellington, ist am Dienstag im Asten Lebensjahre in Paris gestorben.
Der Graf von Besborough ist noch nicht gestorben, sein Justand aher fn e. er leidet an der Brustwassersucht.
— ie Gräsin von Mornington hat gestern bei der olizei um Einweisung in ein Armenhaus nachsuchen müssen, da ihr Mann ihr jede In l rstlunh verweigert. Der Graf von Mornington ist der Neffe Wellington's und der Stammhalter des Hauses Welles le —t ;
In Folge einer Aufforderung der spanischen Regierung ist Herr Henderson von den hiesigen 6. spanischer Fonds bevollmäch⸗ tigt worden, ihre ue f i der von der
* ; . neuerdings eingesetzten Kommissson zur Ordnung der . chuld zu vet
treten.
(B. H). Heute wurde im Unterhause die Debatte über den Stand des Geldmarkteg fortgesetzt. Die Veranlassung dazu bot wie⸗ . eines . von
der ministerielle Antrag au 52 ö für irlänbdische Eisenbahnen, bessen Verweisung an bas
General⸗Comité des Hauses der Kanzler ber Schatzkammer
der Tagesordnung gemäß beantragte. Dem widersetzte sich Herr Roebuck, indem er nachzuweisen ihn, daß das ministerielle Projekt eben so schädlich, wenn nicht noch schädlicher, als der bekannte Vor⸗ schlag Lord Bentincke's wegen Bewilligung von 16 Millionen für die irländischen Eisenbahnen sei; denn dieser letzterwähnte Vorschlag sei doch wenigstens zu einer Zeit vorgebracht worden, wo das Land sich nicht, wie jetzt, mitten in einer Jingnzkrisis befunden habe, auch habe der Bentincksche Vorschlag den Vorzug, daß er darauf ausgegangen sei, die arbeitende Klasse in Irland masseuweise zu beschäftigen, wäh—⸗ rend das vorliegende Projekt höchstens 15,009 Menschen Beschästi= gung geben würde. Die verschwenderische Art der Geldspendung von Seiten der Regierung sei die Ursache der jetzigen Finanznoth, um so weniger vue dieser neue Antrag der Regierung Aufnahme finden, und er trage demnach darauf an, daß man zu den anderen Gegenständen der Tagesordnung übergehe. Der Kanzler der Schatzkammer erklärte dieses Amendement für jedenfalls vor— eilig, Herr Roebuck beharrte aber bei demselben; es wurde dar— auf zur Abstimmung verstellt, mit 203 gegen 14 Stimmen ver— worfen, und das Haus konstituirte sich zum General-Comitè. Nun erhob sich der Kanzler der Schatzkammer, um eine Uebersicht über die gegenwärtige sinanzielle Lage des Landes zu geben. Die Besorgniß, sagte er, die während der letzten paar Tage in der City geherrscht, habe eine Ausdehnung erlangt, welcher jede Grundlage fehle. Seit Bekanntmachung des letzten Berichtes der Bank haben sich die Aussichten dieses Instituts wesentlich gebessert. Seine Verbindlichkeiten seien geringer, seine Mittel, denselben zu begegnen, bedeutender geworden. Während der letzten Tage habe sich die Bank denn auch im Stande gesehen, dem Geschäftsverkehr des Landes wieder größere Erleichterungen zu gewähren. Ueberall in Europa sei gegenwärtig der Wechsel-Cours zu Gunsten Englands und zugleich sei Aussicht vorhanden, daß der Begehr nach Gold von Seiten Amerika's nicht so bedeutend ausfallen werde, wie man erwartet, habe. Im Allgemeinen seien die Aussichten in dem ge— genwärtigen Augenblicke der Art, daß sie die übertriebenen Be
sorgnisse verscheuchen müssen, welche eine Zeit lang vorgeherrscht haben. Indessen lasse sich nicht leugnen, daß die Geldverhältnisse des Landes noch immer die entschiedenste Vorsicht und Behutsam
keit von Seiten der Bank und aller Geschäftsleute in Anspruch neh
men. Der Redner gab alsdann einen kurzen Ueberblick über die in Irland befolgte Politik der Minister und erklärte bei der Gelegenheit, daß die Regierung nach reiflicher Erwägung ihren Plan wegen Ur
barmachung der wüstliegenden Ländereien für jetzt aufgegeben habe, so daß die Summen, welche zur Verwirklichung desselben auszusetzen gewesen wären, jetzt für Verwendung auf öffentliche Bauten oder in anderer Weise disponibel seien. Im März seien nicht weniger als 734, 000 Individuen bei den öffentlichen Arbeiten beschäftigt worden, nach dem 1. Mai aber werde das Maximum 280,000 sein. In Irland seien in diesem Jahre die Felder in viel größerer Ausdehnung als früher mit Weizen, Frühkorn und Futterkorn bestellt, während im östlichen Theile von Irland die gewöhnliche Quantität Kartoffeln bereits gepflanzt sei. Was nun den vorliegenden Plan der Regierung insbesondere betreffe, so lassen sich die beabsichtigten Vorschüsse an drei bereits konstituirte Eisenbahnen, für welche die Hälfte des Anlage⸗Kapitals bereils ein— geschossen sei, und welche daher genügende Sicherheit darbieten, nicht mit dem Bentinck'schen Plan vergleichen, demgemäß alle irländischen Eisenbahnen ohne Unterschies Vorschüsse erhalten sollten. Die Summe von 620,000 Pfd. St., welche der ministerielle Plan er— fordert, soll aus der für Irland kontrahirten Anleihe von 8 Mil- lionen Pfd. St. bestritten werben, aus welcher auch 10,900 Pfw. St. für Verbesserung der Schifffahrt auf deni oberen Shannon und 40,000 Pfd. St. für Erbauung von Landungsplätzen für die Fischer verwendet werden sollen. Der Kanzler der Schatzkammer schloß mit dem Antrag auf Annahme mehrerer Resolutionen, welche die Bestimmun— gen über die beabsichtigten Vorschüsse enthalten. — Nach ihm sprach Herrr Goulburn, um das Bedenkliche solcher auf die Staatskasse übernommenen Vorschüsse hervorzuheben und darauf zu dringen, daß die Minister ein- für allemal erklären, sich auf keine weiteren Vor
schüsse der Art einlassen zu wollen. Das Befriedigende der vom Finanz⸗Minister gegebenen Darstellung der Finanzlage im Allgemei— nen verkannte er nicht, glaubte aber gleich ihm zur äußersten Vor— sicht auffordern zu müssen, wenngleich er die jetzt kundgegebene Be— sorgniß für übertrieben hielt. Per Ueberschuß im Schatze sei im Januar ) Millionen gewesen, zu Anfang April habe er nur 5 Millionen betragen, und wenn das so fortgehe, würde die Regierung sehr bald zu Anleihen bei der Bank schreiten müssen, durch welche diese dann wieder verhindert werden würde, dem Handelsverkehr die erforderlichen Erleichterungen zu Theil wer— den zu lassen. Neben dem Getraidemangel habe der geringere Aus— fall der Baumwollen Aerndte wesentlich zu der gegenwärtigen Be
drängniß beigetragen; außerdem aber die übermäßige Betreibung von Eisenbahn Anlagen, der man es zu danken habe, daß jetzt große Ka— pitalien nicht den entsprechenden Zinsgenuß gewähren. Nach dem Schluß der Rede des Herrn Goulburn mußte dieser Bericht abge— brochen werden.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 27. April. Der Professor Erik Gustav Geijer ist am 73. April im 64sten Jahre gestorben.
Dänemark.
Kopenhagen, 1. Mai. Die Berling. Ztg. melder, daß Se. Majestät der König auf die Vorstellung des Magistrats, daß der Belauf der Mahlsteuer und Accise temporair zur Verfügung der Kom munal - Behörde gestellt werde (s. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 119), beschlossen hat, Kopenhagen und den anderen Städten während 5 Monaten (Mai bis September) mit einer Summe von 100,000 Rbthlr. zu Hülfe zu kommen, wovon 50,000 Rbthlr. der Stadt— Behörde in Kopenhagen und F0, 000 Rbthlr. den Stadt-Behörden in den anderen Städten zur Verfügung gestellt werden.
Spanien.
5, Madrid, 26. April. Der General Serrano besindet sich eit einigen Tagen wieder hier. Die Königin hat dessen vertrautem freunde, Don Ventura de la Vega, ihrem Kabinets. Secretair, die
. glänzenden Gemächer anweisen lassen, welche vor Jahren die Prin⸗
zessin von Beira bewohnte. r en ihnen und den Appartements der Königin wird eine birekte
8 ein erbindung eingerichtet.
Die Unabhängigkeit, in welche die Königin, ihrem Gemahle, den Schranken der Etikette und selbst der öffentlichen Meinung n . sich versetzt hat, zollen die Progressisten den lautesten
ifall. Dem natürlichen Laufe der Dinge nach, wird die Königin,
daran zweifelt diese Partei durchaus nicht, sich immer heftiger mit
den Moderirten überwerfen und folglich deren Gegnern bie Bahn öffnen, u g sie ohne Anwendung der hergebrachten revolu= tiongiren. Mittel zur Gewalt emporsteigen können. Die gegenwärti=
gen Minister, die sich selbst für Moberirte ausgeben wollen, sehen
bereits die Gewalt ihren Händen entschlüpfen, werben aber, indem sie ihre früheren Verbündeten, die jetzigen Ultras, zu Hülfe rufen, pon diesen noch heftiger angefeindet, als von den Progressisten selbst. Die Ultras, die Herren Mon, Pidal, Gonzalez Bravb! an der Spitze, haben ihren Entschluß gefaßt. Sie würden an dem Iwiespalte des Königlichen Ehepaares krinen Anstoß nehmen, wenn nur die Königin den Besi hätte. Jetzt hört man diese Staatsmänner und bie sich ihnen an⸗ schließenden Personen, von Bedeutung ganz offen von der Nothwen⸗ 6 einer Regentschaft reden. Diese würde, der Verfassung zu⸗ folge, in dem Fall, auf welchen sie rechnen, dem Gemahle der Köni= gin zugesprochen werden müssen, auf ihn sucht man daher in dieser Richtung einzuwirken, wobei man von der Voraussetzung geleitet wird auch ihn bald beseitigen und durch einen fremden begabteren Prinzen ersetzen zu können. Wer Gelegenheit hat, sich in den Krei= sen jener Leute zu bewegen, weiß, daß ihnen Isabella II. kaum noch als Königin gilt. Sobald sie es wagen wird, ein Mi= nisterium aus Männern, wie Olozaga, Serrano, Eortina zusammen⸗ zusetzen, soll der Schlag ausgeführt werden; denn solchen Leuten kön⸗ nen und dürfen die Moderirten nicht gehorchen. Die befehligenden Generale, die Regiments -Chefs und vorzüglich die Truppen“ der hie⸗ sigen Besatzung sucht man durch die Vorspiegelung zu gewinnen, daß mit der Herrschaft der Moderirten auch das Bestehen der dermaligen Armee sein 1. nehmen und diese durch eine zügellose National= Miliz ersetzt werden würde.
Natürlich unterhält diese Ultra-Partei ununterbrochene Verbin⸗ dungen mit demjenigen Punkte, von welchem sie, wenn auch nicht offenen Beistand, doch die bekannte „moralische Sympathie“ zu er— warten berechtigt ist. Vermittler gehen ab und zu, und vor acht Tagen kam von dort ein untergeordneter Agent hierher, mit dem Auftrage, eine Aussöhnung des Generals Narvaez, dem er als poli— tischer Schriftsteller (in dem Portefeuille diplomatique) gewisse Gefälligkeiten erwiesen hat, mit der Ultrapartei zu erwirken und ihn zu bewegen, die Abreise auf seinen pariser Botschafterposten auf unbe— stimmte Zeit zu verschieben, da seine hiesige Anwesenheit zum Be— hufe der Mitwirkung bei dem beabsichtigten Schlage als nuer— läßlich zu betrachten wäre. Allem Anschein nach, haben die Vorstellungen des Agenten ihren Eindruck auf den General Narvaez, der seine Effekten schon vorausgeschickt hat und am 20sten abreisen wollte, nicht verfehlt.
Griechenland.
Ancona, 22. April. (A. 3.) Die Anwesenheit des griechi— schen Generals Kalergis auf der Insel Zante mußte, in Folge der Rolle, welche derselbe in Griechenland gespielt, seiner direkten An⸗ kunft aus England und des Zusammenströmens hellenischer Partei⸗ gänger, um so mehr Aufsehen auf den Jonischen Inseln sowohl, als auf den gegenüberliegenden griechischen und türkischen Gebieten erre⸗ gen, als dieselbe mit der Kunde des nahe bevorstehenden Erscheinens englischer Kriegsschiffe auf der Rhede des Piräcus zusammentraf. Bald wurde es auch deutlich, daß Kalergis' Ankunft einem politischen Zweck nicht fremd war. Sendungen Vertrauter nach dem Festlande fanden ununterbrochen statt, und die laute Sprache der hellenischen An⸗ kömmlinge bewies, daß der Zweck ihres Erscheinens in der Nähe Grie⸗— chenlands eine Umwälzung in demselben auf dem Wege der nahe be— vorstehenden Wahlen zum hellenischen Parlamente sei. Die Hoff— nungen der Flüchtlinge scheinen indeß im Abnehmen zu sein. Der erwärtete Bruch zwischen der Regierung zu Athen und der Pforte ist nicht eingetreten; militairische Bewegüngen sinden von keiner Seite statt, und selbst die englischen Schiffe liegen ruhig an der Küste vor Anker. Auch beginnen sich bereits Aeußerungen der fremden Gäste auf Zante in, einem Sinne Luft zu machen, welcher auf getäuschte Hoffnungen hindeutet. Im Innern der hellenischen Staaten herrscht vollkommene Ruhe, ungeachtet der aufregenden Sprache der unter fremdem Einfluß stehenden Blätter, welche die Regierung in allen Richtungen verunglimpften. Weder die griechische Regierung noch die Pforte scheinen geneigt zu sein, unter einander eine Fehde zu be— ginnen, und so dürfte die Hoffnung der Abenteurer, welche darauf mitunter zählten, sich in Dunst auflösen.
Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate.
Berlin. Bei der heutigen Verloosung der vom Vereine der Kunst⸗ freunde im preußischen Staate erworbenen Kunstgegenstände fielen die Ge— winne folgenden Mitgliedern zu:
Sr. Majestät dem Könige auf Rr. 4 (3985).
Oelgemälde von Metz, Vermählung des Tobias. und auf Nr. 1 (71). . .
Oelgemälde von W. Schütze, eine Mutter mit ihrem Kinde. Ihrer Majestät der Königin auf Nr. 2 (20.
Oelgemälde von Schrader, Vincenza.
Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen auf Nr. 5(4).
Oelgemälde von Graeb, Kreuzgang an der Kathedrale von Arkes. Herrn Buchhändler Otto auf Nr. 2177.
Oelgemälde von Steffeck, römische Viehheerden bei nahendem Ge⸗
witter in den Katakomben Schutz suchend. Herrn Archivrath Köhne auf Nr. 785.
Oelgemälde von Hopfgarten, Eine Albanerin mit ihren Kindern. Herrn Buchhändler Reimer in Leipzig auf Nr. 279.
Oelgemälde von Konneck, Italienerin vor einem Votivbilde betend. Herrn Geh. Ober-Tribunals- Präsident Busse auf Nr. 1802. Delgemälde von Behrend sen, Alpenglühen auf dem salzburgischen
Hochgebirge.
Herrn Stadtrath Güßfeldt auf Nr. 601. Oelgemälde von Pape, Der Reichenbach bei Meiringen in der Schweiz.
Herrn Graveur Keiser auf Nr. 1531. Oelgemälde von E. Hildebrandt, Die Treidler, holländische Landschaft.
Herrn Kaufmann C. L. Gaedecke auf Nr. 1849. Oelgemälde von Daege, Eine Madonna.
Herrn Kaufmann Winterhoff in Hamburg auf Rr. 909.
Oelgemälde von M. Schmidt, Der Golf von Smyrna von Bur—
nabat aus. ;
Herrn Kaufmann Louis Ravens auf Nr. 1429 (4).
Oelgemälde von Mila, Amor.
Herrn Geh. Nechnungsrath Mücke auf Nr. 2254.
Oelgemälde von Hellwig, Das Rendezvous.
Herrn Herrmann von Rop auf Wierzbiezani auf Nr. 792.
Oelgemälde von Fr. Wolf, Hirtenkinder.
Herrn General⸗Münz-Direktor G deling auf Nr. 24174.
Oelgemälde von E. Meyerheim, Erzählende Mutter. Herrn Kaufmann Julius Peters auf Nr. 492.
Oelgemälde von Rabe, Verwundete und Versprengte, ein Gesecht
beobachtend.
Herrn Sanitätsrath Dr. Rosenstiel auf Nr. 80.
Oelgemälde von C. Schulz, Winterlandschaft, Kinder Holz suchend. Herrn Hof-⸗Post-Selretair Elten auf No. 1205.
Delgemälde von Ho semann, Ein Narr macht viele.
Herrn Küchenmeister Eckert auf No. 1395.
Oelgemälde von E. Meyerheim, Mädchen mit Hunden. Frau General-Lieutenant von Pfuel auf No. 414.
Oelgemälde von 7 ß, Bivouac aus dem Befreiungskriege. Frau von Zastrow auf No. 1151.
Oelgemälde von Bönisch, Sommerlandschast.
ß der Gewalt in ihren Händen gelassen
Herrn Senator Jeni sch in bam auf Nr. 1551 (4) Delgemälde von Borgmann, Änsicht von Quedlinburg. Herrn Kanzleirath Bickling auf Rr. 20067. ö. . von Triebel, Eingang zum Kapuziner -Kloster in Salzburg.
Herrn Hof⸗Agenten Bloch auf Nr. 899. Oelstizze von Kolbe, Belagerung des Schlosses Frisac.
Herrn Oberst-Lieutenant von Studnitz auf Nr. 1969.
Oelgemälde von Grothe, Kinder mit einer jungen Elster.
Herrn Jimmermeister Ru st in Potsdam auf Nr. 1579.
Oelgemälde von Dähling, Landschaft, Gegend von Macerata.
Herrn Präsident von Rohr auf Nr. 859.
Bronzeguß von W. Wolff, ein Büffel im Kampfe mit Hunden.
Außerdem wurden 25 Abdrücke vor der Schrift des Kupferstiches: Pe—⸗ ler von Amiens nach de Kayser von Oldermann verlooset, welche auf solgende Nummern fielen:
5 iO). 36. 202. 212. 258. 323. 327. 428. 573. 6418. 983. 987. 10933. 1131. 1256. 1359. 1410. 1693. 1808. 1816. 1916. i976. 1985. 2082. 2467.
Ferner 25 Abdrücke vor der Schrift des Schwarzkunstblattes: Mädchen * . nach Becker von Grundmann, welche folgenden Nummern zufielen;
1 615). 96. 106. 186. 456. 602. 954. 1272. 1291. 1312. 1337. 1384. 1647. 1651. 1697. 1753. 1769. 1970. 2008. 2119. 2132. 2142. 2296. 2313. 2405.
Demnächst 20 Abdrücke vor der Schrift des Schwarzkunstblattes: Pro⸗ eidanerin nach L. Robert von Herrmann Eichens, und fielen diese auf solgende Nunimern:
1 (25). 1 (70). 3 (10). 309. 346. 512. 510. 564. 680. 721. 736. 1119. 1153. 1387. 1533 (1). 1695. 1751. 1766. 18413. 2124.
Sodann wurden verloost 30 Abdrücke vor der Schrist, der diesmaligen Vereinsgabe, des Kupferstiches: Die Blüthe Griechenlands nach Schinckel von Witthöft, welche auf folgende Nummern sielen:
1 (62). 1 (8). 13 (4). 63. 120. a (2). 382. 390. 462. 77. 547 (4). 609. 613. 639. 757. 762. 823. 1005. 1068. 1141. 1273. 1449. 152 1605. 1796. 1853. 1930. 2066. 2176. 2334. 2336. — Hierauf fand die Verloosung der Reihenfolge der für das abgelaufene Jahr zur allgemeinen Vertheilung bestimmten Vereinsgabe, des Kupfer stiches: Die Blüthe Griechenlands, nach Schinckel von Witth öft, in Serien von 50 Exemplaren statt. Das Ergebniß wird durch den gedruckten Jahres -Bericht mitgetheilt werden. .
ö. Berlin, den 5. Mai 1847. Der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staate.
ECisenbahnen.
Schwerin, l., Mai. (H. C.) Heute früh um 7 Uhr hat, bei dem schönsten Frühlingswetter und in Anwesenheit einer zahllo sen Zuschauermenge, die Eröffnung der Hagenow-Schweriner Eisen bahn für den Personen⸗-Verkehr stattgefunden. Da die Bahnhofs⸗ gebäude, obgleich sortwährend auf das fleißigste daran gearbeitet wird, bis zum heutigen Tage nicht vollendet werden konnten, so ist auf einem benachbarten Terrain ein interimistischer Bahnhof mit Empfangsgebäude, Nestauration, Güter- und Post Expedition errichtet worden. Höchst elegant sind die Waggons, in denen die Plätze erster Klasse mit rothem Sammet und diejenigen zweiter Klasse mit grauem Tuch ausgeschla⸗ gen sind. Auch die Uniform der Bahn-Offizianten (blauer Rock mit rothem Kragen, graues Beinkleid mit rothem Paspoilé und blaue Mütze mit rothem Streifen) macht sich sehr hübsch; nur die Preise, insbesondere die der zweiten Klasse (28 Schill. für noch nicht volle 4 Meilen), sindet man, im Vergleich mit den eilt anderer Bahnen, etwas hoch. Nichtedestoweniger wird der Verkehr zwischen Schwerin und Hamburg bedeutend genug werden, und die unvergleichlichen Reize, mit de⸗ nen Kunst und Natur die Umgebungen Schwerins ausgestattet haben, werden, zumal an den Sonntagen, manchen Hamburger zu uns her⸗ überführen. Unsere Gasthöfe haben sich auf zahlreichen Besuch ein⸗ gerichtet, und die beiden ersten Hotels lassen ihre eleganten Omnibus zur Aufnahme von Gästen auf dem Bahnhofe halten. Nach Wis— mar, Rostock und Güstrow werden fortan, nach Ankunft der Bahn— züge, täglich zwei Schnellposten expedirt, welche Rostock nach 8? und Güstrow nach 6 Stunden erreichen. , ö
Nie ders chlesisch- Märkische Eisenbabn.
Die Frequenz aus der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 18. bis 24. April 1847 9969 Personen und 19.227 Rihlr. 16 Sgr. 6 Pf. ,, ür Personen, Güter- und Vieh Transport ete., vorbehaltlich späterer Hestsetzung durch die Kontrolle.
Handels- und Görsen-nachrichten. Berlin, den 5. Mai 1847.
Inläindisesi Fonds: H fundlhriss-, Kommumndil= Hmrpriere umd
* elcl - ¶ Hurse.
Es. Rries. em. 26. Rri es. zel. Gem - Kur- u. Nm. Pfalhr.: ö
Schlesische do.
St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. — HK. u. Nm. Schuldv. J Rerl. Stadt-OhI. Wentpr. Psandhr. 5
Groh. Posen do.
do. Lt. Iz. gar. do. 3
Friedrichsd'or.
Außgustd' ur. o. 0.
Oatpr. fandhr.
PFamm. do.
(Gold al marce.
Pisconto.
Ansliindlisohe Hon.
Rua. Lamb. Cert. do. hei llope 3. 4 8. do. do. 1. Anl. do. Stieglitz 2.1 A do. v. Rothsch. L. It. o. Poln. SFehatz(). do. do. Ceært. 1. A. do. do. L. E. 200. Hol. a. Pfdbr. u. C.
Poln., neue Pfilbr. do. Part. 500 FI.“ do. do. 3690 FI. — Ilamb. Feuer- Gas. do. Staats-Pr. Anl. IIollün (d. 2 IYilut. ; K urb. Pr. O, 40 Th. Sardin. de. 36 Fr. Neuo Rad. dog EI.
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637 FHisenbakn - Actien.
12 Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. NRNerl. Anh. A.
du. Prior. Kerl. IIamb.
do. Prior. Rerl. Stett. Nonn-Cöln. Bresl. Freib.
do. Hrior. Cöth. Bernh. Cr. Ob. Sch. Diiss. Klhers.
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92 6. Rhein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. z Sächs. RNayr. — Sag. - Glog. 97 m. 96 (. do. Prior. Thüringer. Wlinh. ¶ . 0.) Tarsk. Selo.
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Aaali. Mast 20 erg. Mrk. 50 107 6. Rerl. Anh. H. 5 Rexbhi. Lud. 76 zrieg-Neiss. 55 Chem. Risa. 80 Cöcln- Mind. S0 I0. Thür. V. 20 y G. Hresd. Grl. 90 Lb. Hittau. 70 Magd. Witt. 20 Mecklenb. 60 Norilh. F. Vi. G60 96 6. Rh. St. Pr. 70 89 (i. Starg. Pos. 30 914 BR. St. Von. h0 1013 6.
(Schluss der Jzärse 3 Lhr.)
Glo nit. IImh. Rergd. Kiel-Alt. pz. Dresd. Magd. IIalb. Mad. I. eipr. do. Hrior. N. Schl. M. do. Prior. do. Prior. Nr dh. H. Ed. O. Sehl. IL.t. A- do. Hrior. do. It. JH. Pts. Medh. do. Pr. A. B.
do. do.
1063 k.
— — — —— — — —
Die Börse war heute seœhr unbelebt und die Course gegen gestern unverändert.
Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt: Weiren nach Qualität von 110—- 1414 Rihlr. Rotzgen loco 103 - 106 Rihlr. Licserung bis 20. Mai 99 Kkihlr. per. Mai Juni 95 — 96 Rihlim. pr. Juni / (Juli S8 Rihlr. 1 = pr. Juli / August 82 Rililr. Gerste loco 72 — 78 Rihilr. IIaser loc nach Qualität 48 - 50 Rihlm. Sehvnid. 48psd. 47 - 460 Rihli. RKühböl loco 103 5 Kihilr. P Ilerbst 1154 — 3 Rihlr. Kanal- Listen: Den Fino w- Kanal passirten am 3. Mair 115 VWspl. Weizen, 151 Wespl. Uoggen, 159 Wospl. Hafer, 343 VWepl. Gerstè, 20 VWspl.
1 Erbsen, 73 Cir. Mehl. Mit RKotzgen loco ging es auch heute lam, und der Unmisals ke schränkt. Auch nuf Lieserung aus Mangel an Anstellungen wenig ge— macht. Spiritus, bis 52 Rihlr. loco gewichen, schhliesst 54 Rihlr, für
10,300 99.
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 3. Mai 1847.
Zu Lande; Weizen A Nihlr. 18 Sgr.; Roggen 4 Rthlr. 9 Sgr Pfz, auch A Rihlr. 5. Sgr. 5 Pf.; Hafer 2 Rihlr. 7 Sgr. 2 Pf., auch 2 Nihlr. 4 Sgr. 10 Pf. Eingegangen sind 10 Wispel 12 Wispel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) A Rihlr. 26 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rthlr. 24 Sgr. und A Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf.; Roggen 4 Rthlr. 12 Sgr., auch 4 Nihlr. 3 Sgr. 7 Pf. Kioße Gerste 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; Ha⸗ fer à Rthlr, auch 1 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf. Eingegangen find 1296 Wispel 22 Scheffel.
1 Sonnabend, den 1. Mai.
Das Schock Stroh 9 Rthlr., 5 Sgr., auch 7 Rthlr. 15 Sgr. Der
Centner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 23 Sgr.
Börsen. Nioderl. wirkl. Sch. 58. 579 Span. I9 .
ö. 51 ; Tinal. 53. Poln. —. Hreuss. Pr. Sch. —.
Ans wärtig e
Amsterdam, 1. men. 326 do. — Pass. 5. Z. Ih Runn. Ilope dd. J.
Antwerpen, 30. April. Zinal. — Nene Anl. 16 6G.
rauk furt a MI, 2. Mai. 55 Met. 1073. 107. 1963. 1991 Rayr. Nank-Actien — Ilope —. Stiegl. —. Holu a00 FI. 954 G. 40. 80 FI. S0. 79.
tam burg, 3. Mei. Renk. Aci 1590 ne. kung. Ruan. I9067 d.
London j 30. April. Cona. 39h 875. . Relg. 951. 941 J. Nene Anl. 245. 23. annsive 54. 6. Aueg Soh. 17 161. 2396 1IIoll. 59. 58. 49 do. 89. 883. ort,. — Kugl. Russ. 1103. 1099. Bras. 84. 83. Chili 83. 9I. Mer. 205. 20. Peru 39. 37.
Wie n, * Mai. 59h Met. 107. 195 do. 98. 39h do. 69. Lan k- Actien 1590. Aul. . 1924 155. de 15839 118). Nordh. 168. (iloggn. 1235.
„ ,Paris, 4. Mai. In der abgelaufenen Woche waren die Ge—Q schäfte in Eisenbahn- Actien an der Börse nicht sehr belebt. Die Course zeigten zwar im Allgemeinen Tendenz zum Fallen, aber dies war nicht be⸗ deutend und betrug in den meisten Fällen nur zwischen 1 Fr. 25 Ets, und 2 Ir. 50 Cts. Man beobachtet jetzt mit besonderer Aufmerksamkeit die wöchentlichen Einnahmen jeder Bahn im Vergleiche zu denen, welche sie in der entsprechenden Woche des vorigen Jahres machte. Es muß auffallen, daß der, fast regelmäßig bei allen Bahnen mit jeder Woche hervortretende beträchtliche Zuwachs djeser Einnahmen nicht einen größeren Einfluß übt auf den Stand der Course, und in ber Natur der Sache liegt es, daraus zu schließen, daß die Preise rasch sich heben werden, von dem Augen— blick an, wo die finanzielle Krise gänzlich vorübergegangen sein wird. Am 30. April vorigen Jahres wurden die Ackien der Bahn von Paris nach Rouen zu 1935 Fr. notirt, und die Erhebung der Einnahmen der Woche wies 130,“ 7 Fr. aus. Dieses Jahr steht Rouen, nachdem die Actien dieser Bahn neuerlich ein Steigen von 76 Fr. erfahren haben, doch erst auf 930 Fr., und die wöchentlichen Einnahmen belaufen sich auf 201, 0909 Fr. Seit mehreren Wochen schon erhält sich die Ziffer der Einnahmen dieser Bahn auf über 200,900 Fr.ͥ Bei der Eisenbahn von Paris nach Orlcans tritt der Unterschied der Ziffern der beiden Jahre nicht so bedeutend hervor, aber, dessenungeachtet ist die Zunahme auch hier in diesem Jahre sehr beträchtlich. Die Aetien dieser Bahn standen am 36. April v. J. so ziemlich auf denselben Coursen, wie jetzt. Man notirie sie damals mit 1232 Fr. 50 Ets., was genau der Cours derselben am 29. April d. J. ist.
* *
Aung. —.
Hank-Actien p ult. Int. 58. 573.
Aber die Einnahmen haben seit langer Zeit unaufhörlich sortschreitend
ugenommen, und die Einnahmen der letzten Woche weisen ; — Woche des vorigen 65 eine Zunahme . n * —— es sollte also ein verhältnigmäßiges Steigen der Course diefer Acken —— getreten sein. Noch auffallender wäre der Vergleich zwischen den Einnah. men dieses Jahres und denen von 1815; denn während der letzten Wo des Mai 1845 war der Cours der Actien von Orleans gleichfalls 1232 Fr. 50 Cent., während damals die wöchentlichen Einnahmen nur 139, 452 Fr. 25 Cent. betragen hatten. Die Actien von Nouen standen damals auf 1119 Fr., während die Einnahme der Woche 133,935 Fr. 45 Cent. betragen hatten. Indeß ist nicht zu verkennen, daß die Actien der Nouener Bahn sich mit großer Festigleit behauptet haben da die Realisirungen gemachter Gewinne, die durch ein schnelles Steigen von 96 Fr. veranlaßt wurden, nur eine Reaction von 26 bis 25 J. hervorzubringen vermochten. Man muß daraus schließen, daß die größte Zahl der gemachten Ankäufe solcher Actien ernstlich waren und diese in seste Hände gekommen sind, welche sie zu behalten gedenken. In den Actien der Marseiller Bahn wurden in der abgelaufenen Woche sehr wenig Geschãste gemacht, man scheint die Aufflärungen abzuwarten, welche der für den 7. Juni angekündigten General-Versammlung ber Actionaire dieser Bahn in Betreff des Anlehens gegeben werden sollen, von welchem man in Bezug auf diese Gesell⸗ schaft gesprochen hat. Die Actien der Bahn von Bordeaur zeigten ien zum Steigen in Folge der erlangten Gewißheit, daß keine neue Einzahlung voön Seiten der Actiongire dieser Bahn dieses Jahr nöthig werden wird. Indeß waren die bisher in Actien dieser Bahn gemachten ifa, sehr unbedeutend. Die Actien der Bahn von Vierzon sind diese Woche etwas zurückgegangen, was sich zum Theil wenigstens aus ihrem plötzlichen Steigen in der vorigen Woche erklären läßt. Seit acht Tagen spricht man viel von neuen Arran— gements, die für die neuen im Bau begriffenen Bahnen zu Stande gekom— men seien. Es ist zu wünschen, daß endlich, und zwar so bald als mög— lich, aller Ungewißheit darüber ein Ende gemacht werde, und fallen 66 die Modificationen, welche die Regierung den neuen Gesellschaften zugesteht, nicht so bedeutend aus, als diese erwartet haben mögen, so läßt sich doch hoffen, daß man die Bedingungen derselben so stellen wird, daß die Gesellschaften sich nicht gezwungen sehen werden, ihre Unter nehmungen aufzugeben und die Arbeiten daran einstellen zu lassen. Die darüber verbreiteten Gerüchte haben inzwischen solchen Bestand gewon⸗ nen, daß z. B. bei den Actien der lyoner Bahn einiges Steigen eintrat, und dieses wäre wahrscheinlich noch stärker geworden, ohne die offizielle Ankündigung des Verkaufs der Actien, auf welche die verlangten Einzah— lungen nicht geleistet worden sind. Dieser Verkauf soll an der Börse vom . Mai stattfinden. Die Course der Actien der Bahnen von Straßburg und Nantes blieben fast ohne Veränderung. Die Actien von Dieppe schei—⸗ nen dagegen von neuem in Gunst zu kommen, und die Inhaber solcher Actien sehen mit Ungeduld dem Berichte des Verwaltungs-⸗Rathes entgegen, der in der heute stattsindenden General-⸗Versammlung der Actionaire vorgelesen wordenist. Die oben erwähnten Arrangements zwischen der Regierung und den Ge⸗ sellschasten, um diesen die Fortsetzung ihrer Arbeiten möglich zu machen, sollen in Folgendem bestehen. Der Staat würde eine Abschätung der bereits ferti, oder im Bau begriffenen Arbeiten vornehmen. Er würde sich verbindlich machen, in dem Falle, daß er sich im nächsten Jahre nicht mit den Ge⸗ sellschaften zu verständigen vermöchte, alle vollendeten Arbeiten von heute an gerechnet zurückzuzahlen. Auf diese Weise, und wenn die Gesellschaften nicht zu einer Verständigung mit dem Staate über die an den Kontrakten vorzunehmenden Abänderungen zu gelangen vermöchten, würden diese * wenigstens Sicherheit erhalten, nicht mehr zu verlieren, als sie jetzt dur Aufgeben der Arbeiten verlieren würden. ie Gesellschaften würden so den Vortheil haben, für den Fall, wo das Vertrauen sich den Eisenbahnen wie der zuwendete, daraus Nutzen ziehen zu können. Man verhandelt gegen= wärtig über die Ziffer, welche den Arbeiten zugewendet werden soll, und den Belang der Summen, die der Staat behalten könnte. Mit Grund oder Ungrund ist der Minister der öffentlichen Arbeiten überzeugt, daß es unmög⸗ lich wäre, von den Kammein ein günstiges Votum zü erlangen für das ganze System, welches das Pfand vermindern würde, das der Staat in Händen hat. Selbst diejenigen, welche die Meinung des Ministers nicht theilen, erkennen an, daß, wenn die Durchsetzung einer definitiven Maßregel unmöglich ist, die als provisorisch vorgeschlagene annehmbar ist. Wenigstens hat sie das Gute, die gegenwärtige Stellung der Gesellschaften zu firiren und dem fortwährenden Fallen der Course einen fast unübersteiglichen Damm entgegenzusetzen. Denn es wird dann leicht sein, den wirklichen Werth der Actien jedes Unternehmens zu bestimmen, der sich erhöhen wird, wenn dag Vertrauen überhaupt den Eisenbahn- Unternehmungen sich wieder zuwendet.
Meteorologische Geohachtungen.
Abends
Nach einmaliger
184. P RNeobachtung.
Morgens Nachmittags 1. Mai.
6 Uhr. Lust il ruck
Lust wärme... Thaupunkt.. ..
PDunstsittigung-. 59 pCt. 35 pCt. 79 pCt.
heiter. heiter. heiter. 0. ͤ 6. 6. Wyͤrme wechael 16,1 8
Wolleenzug.. — 0. . — * 7, 0? LTagesmittel: 336 3“ Par... IL9 R.. 14* n.. 57 pct. O.
Rönigliche Schauspiele. Donnerstag, 6. Mai. Im Schauspielhause. T3ste Abonne⸗ ments⸗-Vorstellung: Uriel 66 Trauerspiel in 5 Abth., von 8 Gutzkow. (Herr Dessoir: Uriel Acosta.) Freitag, 7. Mai. Im Opernhause. Ihste Abonnements⸗Vor⸗ stellung: Robert der Teufel. (Dlle. Evers: Alice.) Anfang 6 Uhr. Die Inhaber von reservirten Billets werden ersucht, solche bis Donnerstag, den 6. Mai, Mittags 2 Uhr, im Billet-Verkaufs⸗ Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls diese anderweit verkauft wer— den müssen. Auch die Freibillets können nur bis zu dieser Zeit auf⸗ bewahrt werden. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern= haus-Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. ꝛc. ; Im Schauspielhause. Z5ste französische Abonnements-Vorstellung. La premiere représentation de: La Gazette des Tribunaus, vaudeville comique en 1 acte, par MXM. Laurencin et Marc- Michel. Le Petit-sils, ou: les faihlesses de Grand-maman, co—- mädie-vandeville en 1 acte, par M w. Bayard et Varner. Le Vicomte Girollée, vaudeville en 1 acte, par M̊I. Laurencin et
Mar c- Michel. Verantwortlicher Redacteur Hr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Auadijnstung (0, Oos“ Rb. Niederschlag
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
Bekanntmachungen.
io Nothwendiger Verkauf. Konig liches Ober- Landesgericht zu Cöslin.
Lauenburger Kreise bele⸗
146 auf 165,933 Thlr. 13
ö geschätzte Allodial - Rinter= ege der noihwendigen Subha-
— 2* Juli R. J.” Il291 tags 10 Uhr, im ren,, 6. e
gienhauses öffentlich verlauft werden. Dle Tare, ber
Ju dir sem
Dopothekenschein und die Verkaufs. Bedingungen lönnen in unserer r , eingesehen werden. ermin werden gleichzeitig die unbekann-= ten Erben der verstorbenen Prediger⸗Wüittwe Magunna, geborenen Hoffmann zu Leba, hierdurch vorgeladen. Cöslin, den 22. Dezember 1846. Königl. Ober Landesgericht, Civil-⸗ Senat.
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 13. März 1817. Das hierfelbst in ver Rosenquergasse M. 30 belegene
mer Mengel, Wilhelmine Ro ine,
0
2 pothelenschein sind in der Erben werden hierdurch ö
— ——
und im Hypothekenbuche Vol. 34. No. 19442. verzeichnete Grundstück der e wt Schiffseigenthü⸗
geborenen Janicke, 23 Sgr. 10 Pf.
am 22. Ottober 1847, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle 2 werden. egistratur einzusehen. er Rentier Christian Friebrich Tiettloff modo dessen fung vorgeladen.
pe ic abgeschatzt zu 7805 Thir.
r isn Bekanntmachung.
Nach dem von Königlicher Negierung enehmigten Be⸗ schlusse beider Stadtbehbrden soll das hierselbst in der Für⸗ stenwallstraße sub Nr. . den Einmiindungen der Mag- deburg - Leipziger und Magdeburg - Halberstädter Eisen-⸗ bahn unmittelbar geg er belegene, bis e zum Lo- lal für die höhere Töchterschule benußte Grundstück, dessen Flächenraum 1465 Quadrat. Ruthen enthält, öf⸗ sentlich meistbietend, und zwar alternativ entweder im Ganzen oder in 3 Parzellen, verlauft werden. Pierzu haben wir einen Termin auf
axe und Hö—