1847 / 132 p. 5 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

——— n

Inhalt.

Amtlicher Theil. e Inland. Berlin. Enischeidung des rer erlangen ur, . rteußen. Hoher Wasserstand der Memel. rovinz ei, tatistisches. Provinz Po sen. Die dener brunn un 6. wann! Goslin. Provinz Westphalen, Ersa n . statistischen Tabelle . n n Münster für = blenz. Telegraphische Depeschen. . n Deutsche . Kani greich 3 M- . . Erbauung einer protestantischen Kirche in Ei e erbe⸗ und Personal⸗ Sach sen. Verorbnungen wegen Erhebung ber Bewerbe unn r, ; Preßhefen⸗ Bereitung aus Branntwein Maische. l Weitere Sicherheits Maßregeln in Tü- Feststellung der Brodpreise in Ctat des Staats - Ministe⸗ riums Herzog Braunschweig. Verbot des Branntwein . 3 9 h Brennens aus Kartoff Genaide.

Amtlicher Theil.

Ziehung der Aten Klasse 9öster Kö⸗

2000 Rthlr. auf Nr. 4026

u 1000 Rthlr. sielen auf

556. 23, 582. 23,902. 29, 15. 2 5. 52 560. 3272 II 6065. 13,465. 46,660. 5 e G3. 6 35 67,892. 71,413. 75 076. 79,1790 und 79,790 Alevin, 3 mal bei Burg und bei Matzdorff, nach Aachen bei Levy, Breslau 1 bei Holschau und Z mal bei Schreiber, Bunzlau bei Appun, Danzig bei Rotzoll, Delitzsch bei Frevberg, Halle 3 mal bei Lehmann, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Roch, Minden bei

Wolfers, Neumarkt bei Wirsieg, Sagan 2mal bei Wiesenthal, Stet⸗ in bei Rolin und bei Wilsnach und nach Wittenberg bei Haberland; 33 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 109. 1988. 2245. 2478. 2481. 2812. 3527. 4528. 6366. 8218. 9485. 11,188. 11,617. 11,680. 12,398. 12,521. 15,538. 17,648. 19,910. 20, 210. 21,336. 24,630. 26,510. 26,773. 31421. 7,493. 19,090. 53, 362. 56, 559. 58,008. Hi 333. 65, 983. 6b, 706. 0, 466. 80, 039. 80, 581. SI, 179 und Sl, So in Berlin bei Alevin, bei Borchardt, bei Matzdorff, Bmal bei Moser, 2mal bei Rosendorn und Z mal bei Seeger, nach, Breslau bei Holschau und zmal bei Schreiber, Cöln 2mal bei Reimbold, Danzig bei Meyer und 2mal bei Rotzoll, Ehrenbreitstein bei Goldschmidt, Frankenstein bei Friedländer, Frankfurt 2 mal bei Salzmann, Glatz 2 mal bei Braun, Grünberg bei Helwig, Hagen bei Rösener, Halle bei Leh⸗ mann, Jauer bei' Gürtler, Jüterbogk bei Apponius, Landsberg bei Borchardt, Liegnitz bei Lestgebel, Marienwerder bei Bestvater, Memel bei Kauffmann, Neisse bei Jäkel, Ratibor bei Samoje, Sagan bei , und nach Tilsit bei Löwenberg; 53 Ge⸗ winne zu 200 Rthlr. auf Nr. 68. 215. 340. 2632. 3048. S509. 9182. 11.045. 11,135. 11,490. 14,908. 19,603. 19,728. 21,021. 2,838. 23, 656. 25, 605. 25,906. 26, 949. 29, 467. 29,714. 30, 289. 30,448. 30,793. 33,530. 35,442. 36,613. 38,069. 39, 469. 10,426. Al, 651. M4, 129. 15, 664. 45,746. A6, 227. 8,863. 49,049. 506 250. 50, 597. 53,718. 53, 8J8. 54, 263. 5145786. 58,917. ö, 369. bb, b17. 67, 2809. 67,992. 68,487. 685758. 69,939. 71,256 und S3, 208. Berlin, den 12. Mai 1847. Königl. Gene ral-Lotterie⸗Direction.

. der aufgerufenen und der Königlichen Kon trolle der Staats⸗ papiere im Rechnungsjahre 1846 als gerichtlich mortifizirt nachge⸗ wiesenen Staatspapiere.

Staats-Schuldscheine von 1811.

6 Des Dokuments. Datu m

des rechtskräftigen Erkenntnisses.

Nr. Lit. Geldsorte. Rthlr.

vom 11. Juni 1837, Gesetz⸗-Sammlung 18357 S. 165) und eine

714

Verbreitung durch neue Vervielfältigung bezielt, hierdurch jedoch das esetzliche Eigenthumsrecht des Verfassers, resp. des Verlegers ver⸗ ah. (8§. 1 und 2 des Gesetzes zum Schutze des Eigenthums von Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck und Nachbildung

etwaige frühere Nichtbeachtung dieser gesetzlichen Vorschrift seitens des Eensors dieselbe weder aufheben, noch das Ober-Censurgericht in seinen Entscheidungen binden kann.

Provinz Preußen. Der Königsb. Ztg. wird aus Tilsit vom 7. Mai geschrieben; „Seit einigen Tagen ist das Wasser der Memel bedeutend und bis über 13 Fuß gestiegen. Eine weitere Stauung würde die Brücke neuerdings in Gefahr bringen. Vermuthlich kommt dieser starke Zufluß des Wassers noch aus den Wäldern oberhalb des Stromes, da sich dort, so viel man weiß, keine bedeutende Regengüsse ereigneten. Dieses Stauwasser erleichtert und befördert die Wittinnenfahrt im oberen Rußland, da schon bei Kewno das Wasser gleich nach dem Eisgange rasch fortfällt und sehr seicht wird. Mehrére Kähne, die schon im Winter hier Frachten abschlossen und keine Zeit versäumten, um Kowno, ihren Ladeplatz, zu erreichen, sind erst gestern hier angelangt, da die Wittinnen, deren Ladung sie einnehmen sollten, des niedrigen Wassers wegen sich verspätet hatten.“

Provinz Pommern. Stettin, 9. Mai. Bei der Kö⸗ niglichen General-Kommission zur Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse in Pommern zu Stargard sind bis zum Schlusse des vergangenen Jahres 6392 Auseinandersetzungen, und zwar 1435 Regulirungen der obengenannten Verhältnissch nach dem Edikte vom 14. September 1811, 1870 Ablösungen von Diensten, Natural⸗Prä⸗ stationen und Grundgerechtigkeiten, und 3087 Gemeinheitstheilungen durch Bestätigung und hypothekarische Eintragung der Rezesse gänz⸗ lich abgeschlossen worden. Am Schlusse des Jahres 1846 blieben noch 20 Regulirungen, 178 Ablösungen und 801 Gemeinheitstheilungen, zusammen 999 Auseinandersetzungen, anhängig.

Nach den neuesten statistischen Tabellen zählte der Regier unge Bezirk Köslin am Schlusse des verflossenen Jahres 129, 767 Men schen, die Bevölkerung hatte sich danach in den letzten 3 Ieh n . 21,136 vermehrt. Von der Gesammtzahl wohnten in den . ten 8ö5, 807 und auf dem platten Lande 343,500. In, der Ehe le= ben 71,051 Männer und 71,219 Frauen. Der Konfession nach gsind 119,105 evangelische, 37 römisch katholische und 11 griechische Chri⸗ sten, 4190 Juden mit und 24 ohne Staats- Bürgerrecht. Taubstum. men befinden sich im Departement 367 und Blinde 276. Auf einer Quadrat⸗Meile des ohne Wasser 25,539 Duadrat · Meilen Ilächemaums (das ganze Departement enthält einschließlich des Wassers . Quadrat Meilen) leben 1683 Menschen. In der ganzen Provinz Pommern waren am Schlusse des Jahres 1846 vorhanden 1, 14g i198 Menschen; die Bevölkerung war demnach seit der Zählung vom Jahre 1843 auf 60, 458 Seelen gestiegen. In den 72 Starten lebten ein- schließlich der Detinirten 314, 398 und auf dem Lande 343300. In der Ehe leben 190,274 Männer und 190,889 Frauen. Die n Bevölkerung besteht aus 1, 130, 931 evangelischen, or, g misch latheo lischen und 16 griechischen Christen, 1 Mennoniten, S225 Juden . und 228 ohne Staats Bürgerrecht. In der Provinz befinden sich gz] Taubstumme und 718 Blunde. Die ganze Provinz enthalt 57, 433 Ouadrat⸗Meilen mit und 54, 869 Quadrat Meilen ohne Wasser; dem⸗ nach leben auf der Quadrat-Meile ohne Wasser 2094 Menschen.

Provinz Posen. Die Posener Zeitung meldet aus Murcwang Goöslin vom 9. Mai über die in der Nacht vom Aten zum Ften daselbst stattgehabte (bereit erwähnten) große Feuersbrunst: „Außer den Speichern und Nebengebäuden liegen von den 139 Feuer⸗ stellen unserer Stadt jetzt 1114 in Asche. Beide Kirchen, die evange— lische und die katholische, sind nebst den Pfarrgebäuden von dem ver⸗ heerenden Element verschont geblieben, desgleichen die Synagoge und das Postgebäude. In der Brennerei des Schlosses brannte es zweis mal, doch wurde man des Feuers glücklicherweise bald Qerr. Unter den verbrannten Objekten besinden sich mehrere tausend Scheffel Ge⸗ traide, viel Mehl und trockene Früchte, auch eine große Masse Speck ꝛc. Daß das Feuer von ruchloser Hand angelegt worden, nimmt man hier allgemein an; ja, es ist sogar das Gerücht verbreitet, es eyistive eine völlig organisirte Mordbrenner-Bande, welche verheißen habe,

j

12,010 E. Courant. 100

9b, 93 J. do. 100 ) vom 7. April 1845.

144,150 EF. do. 100

Berlin, den 24. April 1847. Königliche Kontrolle der Staatspapiere.

Dem Fabrik-Besitz Johann Caspar Harkort zu Hark⸗ orten, in der Grafschaft Mark, ist unter dem 5. Mai 1847 ein Ein⸗ führungs⸗Patent auf eine Vorrichtung zum Heben der Lokomotiven und Tender, insoweit solche nach der vorgelegten Zeichnung und Be— schreibung für neu und eig enthümlich erachtet worden, ohne Jemand in Anwendung ö Theile derselben zu be⸗ f fun ,. ; auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Umfan des preußischen Staats ö . , .

Dem Maschinen⸗ Ingenieur der Bonn⸗Kölner Eisenbahn, Robert Lau tz, ist unter dem 5. Mai 184 ein Patent auf eine Schiebebihne für Eisenbahnwagen in der durch . und Beschreibung nachgewiesenen Zusammen⸗ auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet ür f. des preußischen Staats ertheilt ace v8

Uichtamtlicher Theil.

* Inland.

erlin, 12. Mai. Es ist wiederholt die Frage au worden, ob die Aufnahme von Zeitungs⸗Artikeln . . Als ein unerlaubter Nachbru zu betrachten sei. Neuerdings ist diese Frage in Bezug auf den Wiederabdruck eines Aufsatzes aus einer Mo⸗ nats ef in eine andere Monatsschrift durch obercensurgerichtliches Ur⸗ theil entschieden worden. Der Censor hatte die Erlaubniß zum Wieder⸗ abdruck eines solchen Aufsatzes versagt; es war deshalb Beschwerde 56 und das Ober⸗Censurgericht 64 diese Beschwerde zurückgewie⸗

en, also den Wiederabdruck als einen unerlaubten Nachdr t ieder ö hdruck ange⸗ y 4 die Gründe des Urtheils lauten: „hier 7 3er hühn . egebnisse der Tagesgeschichte referirenden Zeitungs ͤ ö 6 von einem ö raisonnirenden, aus einer an 9. inländischen Monateschrist entnommenen Aufsatze die Rede ist, Rekurrent aber keine Kritil jenes Aufsatzes, sondern dessen weitere

von unserer Stadt solle kein Haus stehen bleiben! Hoffentlich sind dies jedoch nur eitle Gerüchte. Die Noth in unserem Orte ist über alle Beschreibung groß.“

Provinz Westfalen. Mün ster, Ende April. Nach der alle drei Jahre stattsindenden und ant Schlusse des vorigen ahres bewirkten Aufnahme der statistischen Tabelle befanden sich im Regie- rungs- Bezirk Münster 352 Versammlungs Häuser zum öffentlichen Goktesdienste (Kirchen, Bethäuser), 195 Schulhäuser für den öffent⸗ lichen Unterricht, 139 Armen-⸗, Waisen⸗ und Kiankenhäuser, 69 Ge⸗ schäftsgebäude der Landes Kollegien, Justiz⸗Behörden, Magistrate und Gemeinde⸗-Vorstände, 692 Gebäude zu anderen Zwecken der, geist⸗ lichen, weltlichen, Civil⸗= und Gemeinde Behörden, 10 NMilitair Ee bäude, 64, 359 Privat Wohnhäuser, 7519 Fabrik Gebäude, Mühlen und Privat⸗Magazine und 36,161 Ställe, Scheunen und Schuhen.

Die Einwohnerzahl sämmtlicher Kreise, des ziegiernngs . Bezirk betrug 417,745, und zwar 208, 21 männlichen und 209 rt, weib- lichen Geschlechts. Die Stadt Münster selbst zählte 21,242 Ein⸗ zohner. . a 3 konfessioneller Beziehung befanden sich im Regierurdẽ. Ve e 376,202 Katholiken, 38, 331 Evangelische (inkl. 11. IAlngiite ner 36. Stadt Rheine) und 5 Mennoniten, zusammen 116,539 Christen, 5. wie 3206 Juden, unter ihnen 3182 mit Staats Bürgerrecht . 3 ohne dasselbe. Rach dem Alter und Geschlecht stellte, sich die . der Kinder bis zum 14ten Jahr auf 136, 814 (6b, b Rnaben un 64, 147 Mädchen), der Personen vom Anfange des 1 ! zun vollendeten 60sten Jahre auf 251, (026) (123, 910 mn ni 9. 99 127,371 weibliche) und der Personen über 60 Jahre auf 35,“ (18, 105 männliche und 17,806 weibliche).

Koblenz, 11. Mai. (Tel. Dep.) Gestern fand auch hier

8 die F einer Fruchthandlung zer⸗ Volksauflauf statt, wobei die Fenster einer Frr h g zer⸗ ö Anderer Unfug ist verhindert worden, und. zwar ohne Einschreiten des Militairs, das nur in zahlreichen Patrouillen

die Straßen durchzog. Koblenz, 12. Mai. Mittags. Heute ist hier die Ruhe nicht wieder gestört worden.

Deutsche Gund esstaaten. önigrei Ze. Majestät der König hat das önigreich Bayern,. Se. Majesiat der König hat d,

. der re n f, Filial⸗Gemeinde in Eich statt um Bewil⸗ ligung einer Kollekte zur Herstellung einer protestantischen Kirche da⸗ selbst zu genehmigen geruht. Diese Sammlung soll im laufent en Mohakl vollendet und bis zum 265. Mai die Beträge an den Magistrat

don Eichstätt eingesendet werden.

Gewerbe- und Personalsteuer ermächtigt, bei denjenigen Steuerpflich⸗ tigen, welche mit einem Gewerbe⸗ oder beziehentlich Personal⸗Steuer⸗ Beitrage von nicht über einen Thaler jährlich im Ansatz stehen, deren Erwerb aber, dem Zeugnisse der Verwaltung ⸗Obrigkeiten oder Ge⸗ meinderäthe zufolge, gegenwärtig durch ein Stocken im Gewerbes betrieb oder Waarenabsatz eine erhebliche Verringerung erleidet, die Einzie- hung der für den bevorstehenden Termin (15. Mai) fälligen Gewerbe⸗ und beziehentlich Personal⸗Steuerbeitrage zur Zeit zu unterlassen. Dasselbe Ministerium macht in Bezug auf die Preßhefen⸗Berei⸗ tung aus Brauntwein⸗Maische bekannt. ö. t „Wenn von solchen Branntweinbrennerei-Besißern, die sich mit der Fabrication von Preßhefe aus der Branntwein Maische beschãftigt haben, die Fortsetzung dieses Betriebes gewünscht werden sollte, so wird den dahin gerichteten, bei den Bezirks Hauptamte anzubringenden Antragen mit Rücksicht auf dem Hefenbedarf der Bäckerei, jedoch nur unter der Bedin⸗ gung entsprochen werden, daß die nach dem Abschöpfen der Hese übrig bleibende Maische nicht zur Branntweinbereitung. verwendet werden darf und deshalb auch in solchen Brennereien die Destillirgeräthe jederzeit, ohne Ausnahme, unter steueramtlichem Verschlusse gehalten werden müssen. unter dieser zuletzt gedachten Sicherungs⸗Maßregel kann auch, wenn darauf besonders angetragen wird, die Benutzung der Vormaischbottige oder ein, zelner Maischbottige zu Bereitung (Einmaischung) von Viehfutter gestattet erden. Die unter der obigen Bedingung zur Preß he fen bereitung bestimmte Maische bleibt steuerfrei; doch besteht eine allgemeine Steueraussicht auch hierbei fort.“

Die Herbst⸗Cantonnement für dieses Jahr.

Königreich Württemberg. Ter Schwäb. Nerkur meldet aus T übing en vom 6. Mai: „Wie schon gestern gemeldet wurde, sind umfassende Sicherheits Maßregeln getroffen und, dieselben auch heute vervollstendigt worden. Die Veranlassung gab. hauptsüich lich der morgen bevorstehende Fruchtmarkt, auf den natürlich Alles sehr gespannt ist. Die Organisation der Bürgerwachen ist jetzt ganz geordnet. Heute Mittag 4 Uhr waren durch „Tages befehl der ala demischen Sicherheitswache“ die Studenten zur Waffenschau vor die neue Aula bestellt. Es waren 600 Mann anwesend, wovon bei wei tem der größte Theil mit Waffen versehen. Man konnte hier ge⸗ schliffene Rapiere, Schläger, Säbel, kurz, alle möglichen Waffen er⸗ blicken.

s der sächsischen Truppen unterbleiben

Die in mehr als zwanzig Sectionen getheilte Mannschaft wurde vom General en Chek, Prof. Volz, der Reihe nach gemustert, hierauf die von den Studenten selbst aus ihrer Mitte gewählten Hauptleute zum Kriegsrath in die Mitte des Hofes zusammenberufen, während welches die Truppen sich auf dem Boden herumlager en. Das Ergebniß der Berathung wird, am besten aus folgender Be⸗ kanntmachung, die morgen in der Frühe in der ganzen Stadt ange— schlagen werden soll, sich ersehen lassen: ] . „Die Studirenden hiesiger Universität haben sich in ein bewaffnete 23 cherheits-Eorps organisirt; sie haben es gethan im Interesse der offentlichen Ordnung und zum Wohle des ärmeren Theiles der Einwohnerschajt, welche durch Noth und Aufreizung zu Schritten verleitet werden, kann, die nur die unglückseligsten Folgen für sie haben würden, Wehlwollenbe hen n ge sind es daher, welche den Studirenden die Waffen in die Hand ge 6 os⸗ sentlich werden sie nicht mehr in den schmerzlichen Fall kommen, sie , . chen zu müssen. Sie haben eine Sammlung veranstaltet um n, zu Anschaffung von Nahrungsmitteln zu gründen, und einen . . nannt, um, wenn auch Weniges. doch Etwas zu der , , ö beizutragen. Mögen daher die Aermeren wahre Freunde 9 , m. . welche aber mit vollstem Nachdruck jeden Versuch, durch E ewalt Hülfe fir zollen, bekämpfen werden. ö

ö . , mitgetheilt, daß nur in der Erwartung, daß alle möglichen Maßregeln zur Erleichterung ö ö sehr großen, den Mittelstand fast aufreibenden ,. ge ,. werden, die Studenten sich der Alufrech ter haltunß . . , thätig annehmen ,. 6 . , . Pirection bekannt gemacht, daß aul (e. genden Fruch te di Dir ehen e m dh nicht kaufen dürfen. Die . haltung der Ordnung gründet sich hauptsächlich auf diese letztgen— ö. e g rn bin ger Kronik vom e; Mai eiklären die Gebrii⸗ der Schweickhardt, Besitzer der Kunstmühle, auf deren Zerstörung es am Men hauptsächlich abgesehen war, daß sie nie Wucher getrieben daß sie ihre Frucht beinahe ausschließlich aus Bayern Pehegenz e gewöhnliche Brodmehl aber stets in Tübingen und der Nähe verlauf haben; auch daß ihre Mehlpreise bisher und noch jetzt niedriger 66 als die einer anderen Kunstmühle. In St. Petersburg haben lie . Centner Brodmehl bestellt, das noch zur Zeit des dringendsten e dürfnisses ankommen werde. Schließlich danken sie ihren Nitbürgern und besonders den Studirenden, deren kräftigem Beistand zur eit der größten Noth sie ihre und ihres Geschäftes Eristenz verdanken.

8 Si⸗

Großherzogthum Baden. In Mannheim ist zufolge eines Gemeinde- Beschlusses mit den dortigen Bäckern ein. Vertrag dahin abgeschlossen, daß sie vom 8. Mai an das vierpfündige Brod zu 28 Kreuzern (8 Silbergroschen) zu liefern haben und unter keiner Bedingung den Preis erhöhen dürfen. Für Anschaffung des ersot⸗ derlichen Fruchtbedarfs ist durch die dortigen Händler Sorge getra⸗ gen. Sollten indessen die Früchte einen Abschlag erleiden und da⸗ durch das Brod billiger als zu oben angeführtem Preise zu stehen kommen, so hört der Vertrag mit den Bäckern auf.

Herzogthum Nassau. Die neueste Nummer, der Land⸗ tags⸗ Protokolle bringt den in der Sitzung vom 24. April abgelegten Bericht über den Exigenz⸗Etat des Herzoglichen Staate Ministeriums. Es werden hiernach zur Bestreitung desselben pro 1817 in Anforde⸗ rung gebracht: 100,262 Il. 30 Kr., und zwar: für die Landers Re⸗ präsentation 26,800 Fl.; Beiträge zu den Bundeskosten 20,532. 5l. 25 Kr.; Besoldungen des Gesandtschafts Personals 11, 000 Ihr Gesandtschafts⸗Kosten 4911 Fl. 31 Kr.; Besoldungs Aufwand für das Ministerium 27, 320 Fl.; desgleichen für das Herzogliche Kabi⸗ net 3510 Fl.; Kanzleikosten 2c. 5766 Fl. 30 Kr.; für das Central= Staats-Archiv 8424 Fl. 43 Kr; Entschädigungs-Renten für ulge hobene Abgaben 47,252 Fl. 9 Kr.; Ouiescenten⸗Gehalte, Pensionen c. 214,417 Fl. 56 Kr.; außerordentliche Ausgaben 355 Fl. 17 Kr. Diese Anforderungen, so wie die des Exigenz⸗Etats der Herzoglichen Rechnungs- Kammer und Finanz-Behörden, wurden mit unerheblicher Ausnahme bewilligt. Außerdem trug der Abgeordnete C. Müller darauf an, daß die in der Constitutions Urkunde des Herzogthums vom 1 2. September 1814 in Betreff der Wildbahn enthaltenen Worte endlich zur Wahrheit werden und ein Gesetz erlassen werden möchte, das den Wald- und Feld-Eigenthümer gegen jeden Schaden von Wild schützt.

Herzogthum Braunschweig. Am 8. Mai ist eine lan⸗ va e r, e n , , wodurch bis zum 15. August d. J. für alle dem Zoll⸗Vereine angeschlossenen Theile des Herzog⸗ thums die Verwendung von Kartoffeln, Getraide aller Art und aun; deren mehligen Stoffen zur Bereitung von Branntwein dergestalt untersagt wird, daß nur noch die schon vorhandene Maische de stillirt werden darf.

Königreich Sachsen. Durch General⸗Verordnung des

Finanz ⸗Minfsteriums vom 8. Mai sind die Lokal-Einnehmer für die

Zweite Beilage

91 ;

Deutsche Bundesstaaten. Freie Stadt Bremen. Maßre eln für Hofrath

den Getraide⸗ Ankauf. Schreiben aus Frankfurt a. M. Berly ; Getraide Dandel.)

Desterreichische Monarchie. Krakau. Zoll-Vorschrist.

Nußlaud und Polen. St. Petersburg. Kaiserliches Restript an den Ober -Polizeimeister von St. Petersburg. Vorschriften über die Beschästigung der Juden in Brenn- und Brauereien. Aufgehen der Newa. (

Frankreich. Paris. Hofnachrichten. Das Ministerium. Guizot über die Eppedition nach Kabplien. Die Verhältnisse Frankreichs zu Mexiko. Cubiètres und Teste. Stellen aus den inkriminirten Cu—= bieresschen Briefen. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Pairs- hof. Weitere Diskussion der außerordentlichen Kredite in der Depu⸗ lirien-⸗Kammer; Petition gegen das Duell)

Großbritanien und Irland. London, Conferenzen über den Zu— stand des Geldmarktes. Parlaments -Verhandlungen: Niederlage des Ministeriums im Oberhguse über die irländische Armenbill. Geld— ausführ nach Amerika. Schreiben aus London. (Die Lage des Geld— marktes und die Bank von England.) ; ; ;

Belgien. Brüssel. Vermischtes. Aerndte⸗-Aussichten.

Dänemark. Kopenhagen. Ankauf von Getraide in Rußland.

Schweiz. Zürich.

Italien. Rom. Einführung der National-Garde.

Griechenland. Athen. Auflösung der Deputirten⸗-Küammer. Auf⸗ regung der Bevölkerung.

Türkei. Konstantinopel. Abreise des griechischen Geschäftsträ—= gers. Erbfähigkeit der Frauen bewilligt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. London. Einnahme von Veracruz. = Die Siege der Amerikaner. Beendigung der Re— volution in Mexiko. Anleihe. Offizielle Depesche über die Ein— nahme von Vergcruz. .

Wissenschaftliche und Kunst-Nachrichten. Königl. Opernhaus. Norma.) Archäologische Gesellschaft. Zur italienischen Kunst⸗ Geschichte. Deutscher Verein für Heilwissenschast. Berlin. Jubi⸗ läum, 4 Wilhelm Förster. Rübsen als Nahrungsmittel.

e, . Lübeck. Die Lübeck Büchener Eisenbahn von Dänemark genehmigt. ö

Händels und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Marktbericht. Brief aus Paris. (Wirkung des ꝛussischen Ukases über den Ankauf von Staats- Papieren auf die Börsen von London und Paris.)

Deutsche Bundesstaaten.

Freie Stadt Bremen. Der rasche Absatz der von Odessa und knderen fornreichen Gegenden des Auslandes eingehenden Ge⸗ traide Ladungen und deren beschleunigte Versendung ins Innere Deutschland hatten den Sengt veranlaßt, bei der Bürgerschaft darauf anzutragen, eine gemeinschaftliche Deputation mit der Sorge zu be⸗ auftragen, daß es auch für den hiesigen Verbrauch an den erforder⸗ lichen Koin-Vorräthen nicht mangle, und dabei auf Erleichterung ber arbeitenden Klassen bei Anschaffung ihres Bedarfs eine angemessene Rücksichtnahme stattfinde. Von der Bürgerschaft wurde dieser An⸗ trag in dem Konvente am 7. Mai mit Dank entgegengenommen; sie erwählte zu dem gedachten Ausschusse acht ihrer Mitglieder, wel⸗ chen der Senat vier der seinigen zuordnete.

XX Frankfurt a. M., 9. Mai. Der als tüchtiger Pu— blizist und Literaturkenner bekannte vielsährige Redacteur der Ober⸗ Post⸗Amts⸗Zeitung, Hofrath J. P. Berly, ist heute in der Frühe nach kurzem Krankenlager gestorben.

Die Fruchtpreise haben vorgestern zu Mainz nur wenig angezo⸗ gen. Für Rechnung unserer Stadt sind in den Niederlanden 26,000 Malter Frucht angekauft worden, welche gegen Ende dieses Monats hier eintrifft. Man reicht hier nun vollkommen bis nach der Aerndte aus, und es werden keine weiteren Ankäufe geschehen.

Oesterreichische Monarchie.

Krakau, 10. Mai. Vom 11ten d. M. an dürfen, laut einer Bekanntmachung vom Ften d., die der allgemeinen Verbrauchssteuer unterliegenden Gegenstände:; Bier, Fleisch und gebrannte geistige Flüssigkeiten, dann Wein, Weinmost und Obstmost, wenn diefe drei Artikel unter einem niederösterreichischen Eimer vorkommen, nur über das hierortige Kaiserliche Haupt-Zollamt oder über die Gefãälls⸗ Aemter in Babice und Niepolomice, bei welchen Aemtern sie vor⸗ läufig angemeldet und der Entrichtung, der in Gallizien bestehenden Verbrauchssteuer unterzogen werden müssen, aus Krakau und dessen Gebiete nach Gallizien ausgeführt werden. Wer dagegen handelt, wird wegen Beeinträchtigung des gallizischen Verbrauchssteuer⸗ Gefäl⸗ les nach den Bestimmungen des Gefälls-Strafgesetzes vom 11. Juli 1835 behandelt. Dieses Verbot dauert bis zur Einführung der All⸗ gemeinen Verbrauchssteuer in Krakau. .

Uußland und Polen.

St. Petersburg, 5. Mai. Se. Majestät der Kaiser hat unterm Zten d. M. folgendes Reskript an den Ober Polizeimeister von St. Petersburg, General-⸗Adjutanten Kokoschkin, gerichtet:

„Herr General-Adjutant Kokoschlin! Meine besondere Aufmerksamkeit auf Ihren vieljährigen, wahrhaft nützlichen Dienst lenkend, bemerke Ich mit wahrhafter Genugthuung die fortwährenden Beweise der unermüdlichen Thätigkeit und des musterhaften Eifers in den Arbeiten, die Ihnen das

Amt eines St. petersburgischen Ober-Polizeimeisters auferlegt. Indem

Ich Ihnen für die ausgezeichnete Verwaltung dieses wichtigen Postens während eines Zeitraums von mehr als 16 Jahren Meine aufrichtige Er⸗ fentlichkeit zu bezeugen wünsche, verleihe Ich Ihnen die hierbeifolgende uit Brillanten gezlertè Tabatiere mit Meinem Portrait und verbleibe Ihnen wohlgewogen. (gez.) Nikolaus.“ . Auf die Frage, von wem und in welcher Weise es den Juden gestattet werden soll, sich mit Destillation, Branntweinbrennen, Bier⸗

und Methbrauen zu beschäftigen, hat der Reichs⸗Rath das Gutachten abgegeben, daß dieselben, wenn sie in Etablissements als Branntwein⸗ brenner, Destillateure, Bier oder Methbrauer angestellt zu werden wünschen, vorher der Orts-Polizei oder der Behörde, welcher jene Etablissements untergeordnet sind, die mit den Besitzern oder Verwal⸗ tern derselben abgeschlossenen Kontrakte vorzustellen haben, gleichwie die Genehmigungsscheine der Gemeinden und die ihnen, ertheilten Pässe, und, falls sie schon in dergleichen Etablissements gedient haben, auch Zeugnisse von den Verwaltern derselben darüber, daß sie von dem Gewerbe, zu welchem sie berechtigt zu werden wünschen, hinläng⸗ liche Kenntnisse besitzen, und daß die Juden zu den erwähnten Ver⸗ richtungen in Branntweinbrennereien und Methbrauereien nicht früher zugelassen werden sollen, als bis sie von den bezeichneten Behörden die formelle Erlaubniß erhalten haben, welche jährlich erneuert wer⸗ den muß. Dies Gutachten ist vom Kaiser unterm 21sten v. M. be— stůtigt worden.

715 Zweite Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Im Verlaufe des vorgestrigen Tages hatte sich zwischen der Isaals Brücke und dem Berg- Cerps und . zu 5 362 der neuen Brückenpfeiler die Eisdecke auf der Newa allmälig gelöst und in Bewegung gesetzt. Oberhalb der Isaaks- Brücke stand sie noch fest, so daß der Verkehr ungestört fortdauern konnte. In der Nacht bra⸗ chen aber auch hier die Eismassen, und gestern, gegen 3 Uhr Mor⸗ gens, wurde die Brücke abgelassen. Der Strom 'ist innerhalb des Weichbildes der Stadt bereiks so weit vom Eise frei, daß um 4 Uhr Nachmittags der Verkehr mittelst Böten wiederhergestellt werden fonnte. Der Strom fror am 30. November v. J. zu, ist also dies- mal 156 Tage mit Eis belegt gewesen, mithin 10 Tage länger, als die mittlere Jeit, für welche 146 berechnet sind. Der diesjahrige Auf⸗ gang gehört zu den ungewöhnlich späten, da in 129 Jahren die Newa kur d8 *mal naͤch dem 5. Mai vom Eise besreit wurde.

Frankreich.

Paris, 8. Mai. Der Herzog von Aumale ist von hier nach Chantilly abgereist So eben ist ein für den König bestimmtes Portrait des Papstes in Paris angelangt. .

Alle Oppositions- Blätter, zu denen jetzt auch die Pꝛnesse ganz

entschieden gehört, bleiben dabei, daß das Ministerium sich, bei den Spaltungen in der konservativen Partei, der Deputirten⸗-Kammer ge⸗ genüber nicht mehr halten könne. Die Presse behauptet, Herr Guizot selbst habe vorgestern dem Könige die mißliche Lage des Ka⸗ binets und die gebieterische Nothwendigkeit eines Ministerwechsels vor⸗ gestellt. Ob dies mehr als eine Behauptung ist, muß dahingestellt bleiben. Herr Gnizot hat zwar in der Kammer sein Bedauern dar⸗ über ausgesprochen, daß mit der Opposition, bei der systematischen Art, mit der sie Alles ohne Unterschied aus bloßer Parteisucht gegen das Ministerium angreife, keine Verständigung möglich sei; aber bis jetz; hat die Majorität das Kabinet bei den Abstimmungen über die Kredite noch in keinem bedeutenden Punkt im Stich gelassen.

Herr Guizot hat vorgestern in der Deputirten-Kammer erklärt, daß der Theil von Kabylien, nach welchem die jetzige Expedition des Marschall Bugegud gehen solle, nicht der sei, wohin früher eine Erpedition beabsichtigt gewesen, die von der Kammer gemißbilligt worden. Der General-Gouverneur habe, mit vollem Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit, die Streitkräfte in Algerien so vertheilt, wie es ihm für das Beste des Landes räthlich scheine, und die Re⸗ gierung sei nicht verpflichtet, dergleichen Sachen vorher der Kammer ,,, vorzulegen. Der Marschall habe sich stets durch 6 . als Besonnenheit ausgezeichnet, Im voraus , . . keine Meinung über die Vortheile der Erpe⸗ ö er werde stattfinden, und zu geeigneter Zeit

. . darüber nicht ausweichen. . . , , skussion der außerordentlichen Marine-Kredite in der

putirten Kammer hob Herr Roger die Nothwendigkeit hervor, daß man den französischen Handel im mexikanischen Meerbusen schützen müsse, worauf Herr Guizot entgegnete, daß man die Station dort verstärkt habe, und daß es wohl nöthig erscheinen dürfte, noch mehr Schiffe hinzusenden. Üuch habe Frankreich sich über Mexiko zu be— schweren, so daß man den dortigen diplsmnatischen Agenten habe zu⸗ rückrufen lassen. Bei den daselbst fortwährend wechselnden Regierun gen sei aber Alles zu sehr in Unordnung, als daß man bisher Ge⸗ nugthuung habe verlangen können. Uebrigens habe kürzlich die mexi⸗ kanische Regierung erklärt, daß man Frankreichs Beschwerden berück⸗ sichtigen werde, und der mexikanische Geschäftsträger zu London sei selbst beordert worden, desfallsige Unterhandlungen mit der französi⸗ schen Regierung anzuknüpfen. Von Herrn Ternaux Compans be⸗ fragt, was die Regierung zum Schutz der französischen Unterthanen in Veracruz gethan habe, erwiederte Herr Guizot, daß die Instructio⸗ nen des Admiral Lalande denselben ermächtigten, alles Nöthige zu thun, was die Umstände in jenen Gegenden irgend zum Schutz von Franzosen und deren Eigenthum erheischen möchten.

Durch die publizirten Briefe des General Cubiêres wird beson⸗ ders Herr Teste, Mitglied der Pairs-Kammer, welcher im Jahre 1842 Minister der öffentlichen Arbeiten war und derzeit Praͤsident des Nechnungshofes ist, mit einer schweren Anklage belastet. i die⸗ sen Briefen nämlich bewarb sich General Cubières, wie schon gemel⸗ det, im Jahre 1812 im Namen einer Actien-Gesellschaft bei der Re⸗ gierung um die Konzession für die Ausbeutung der Salzminen von Gouhenans; ungeachtet des Entgegenkommens der kompetenten Be⸗ hörden zog sich die Sache in die Länge, und es schien, als würde das Gesuch ohne Erfolg bleiben; da ertheilte General Cubières der um die Konzession nachfuchenden Gesellschaft den Rath, eine Unter⸗ handlung einzuleiten, um das Ministerium der öffentlichen Arbeiten mit einem Geschenk von 50 Actien bei ihrem Unternehmen zu bethei— ligen und auf solchem Wege zu der gewünschten Konzession zu gelan⸗ gen; dies soll auch damals geschehen sein und den beabsichtigten Er⸗ solg gehabt haben. Die Oppositions- Journale finden die Erklärungen, welche Herr Teste bereits in der Pairs-Kammer vorläufig über die Sache gegeben (s. Beilage zu Nr. 128 unseres Blattes) für durch⸗ aus ungenügend. Der Rational bemerkt, daß sowohl Herr Teste, wie Herr Dumon, den Einfluß des Ministers in Konzessions⸗Fragen zu verringern suchten, um die Verantwortlichkeit von ihren Schultern zu wälzen; von Anfang bis zu Ende handle es sich aber hier um Begünstigungen. Wie auch die Dinge sich wenden würden, so werde der Eindruck solcher Thatsachen nicht verloren gehen. Der Courrier frangais deutet an, daß die Erklärungen des Herrn Teste mit gro⸗ ßer Kälte von der Pairs Kammer aufgenommen worden. Herrn Teste könne man zwar glauben, daß er nichts von diesen Dingen ge⸗ wußt; er habe aber dennoch zu verantworten, was unter ihm geschehen. Folgendes sind einige der Hauptstellen aus den Briefen des General Cubisres, um deren willen er vor dem Pairshofe in An⸗ klagestand versetzt ist:

14. Januar 1842. Mein lieber Herr Parmentier, Alles, was vor— geht, muß an die Dauer der gegenwärtigen Politik und an die Behauptung jhrer Leiter am Ruder glauben lasen. Ünsere Sache wird also von den Personen abhängen, die jetzt an der Gewalt sind. Hören Sie, was Herr Leg .. (Legrand, Unter-Staatssecretair im Ministerium der öffentlichen Arbeiten) in dieser Hinsicht sagte: „Die Fristen verrinnen, aber man muß sie nützen, um das Gelingen und den Ersolg Ihres Konzessionsgesuchs zu bewerkstelligen. Als wir noch General⸗Direction waren, da waren die Rechte druter Personen durch unsere Unparteilichkeit hinreichend gewähr⸗ seistet. Jetzt aber ist es nicht mehr so, Wir hängen von einem Mi— nisterium ab, folglich von der Politik. Eine Konzession kann der Gegenstand einer Entscheidung des Ministerraths sein. Ich fordere Sie also auf, Ihre Vorkehrungen danach zu treffen.“ Ich habe nicht zö= gern wollen, Ihnen diese Meinung, die im Munde desjenigen, der sie zu mir geäußert, so wichtig und bedentend ist, mitzutheilen: es ist kein Augen blick zu verlieren, man darf sich über die Mittel nicht bedenken, uns im Schoße des Minister-Raths selbst eine interessirte Stütze zu schaffen. ... In der Lage, in welcher die Gesellschaft von Gouhenans sich . wird 8 nicht leicht sein, Einmüthigkeit und Ueberein stimmung zu erreichen, wenn es sich um ein Opfer handelt. Man wim si ohne nit sehr geneigt

Mittwoch den Ren Mai Abends.

eigen, auf unser gutes Recht und auf die Gerechti keit der

22 unb doch würde nichts . sein. a . 3 6 Regierung in habgierigen und verderbten Händen ist, daß die Preßfreiheit Gefahr äuft, nächster Tage geräuschlos erstickt zu werden, und daß das gute Recht niemals des Schutzes mehr als jetzt dedurfte.

26. Januar 1842. Ich bringe meine Zeit unter den Deputirten zu; ich gehe zu den meisten Ministern, deren Freundschaft zu pflegen mir fu den Erfolg unserer Sache nützlich scheint. Aus Worten, die man an mich richtet, aus Gesprächen, die ich höre, geht hervor, daß Herr K... (Köch⸗ lin, Deputirter) uns mit seinen Bewerbungen zuvorgekommen ist, und daß er eine besser begründete Hoffnung hat, als die, welche allein auf un— serem guten Recht beruhen würde.

3. Februar 1842. Die Einberufung (der Actien⸗-Gesellschaft von Gou⸗ henans, die sich um die Ausbeutung der dortigen Salzgruben bewarb) muß zum Zweck haben, die Zahl der Artien zu bestimmen, welche zu unserer Verfügung zu stellen sein würden, um, ohne Anlegung von Fonds, die Unterstützung uns zu sichern, die für den Erfolg der Sache unerläßlich sein dürste. Uebrigens glaube ich im Stande zu sein, nicht nur die Kon= ke on sondern vorläufig auch die Autorisation zur Ausbeutung zu er— angen.

Mai 1812. Aus allem Gesagten ergiebt sich die Unmöglichkeit, die uUnterhandlung länger hinzuziehen, noch auch ferner zwischen der schon zu— gestandenen Bewilligung von 25 (Actien) und den allmälig von 80 auf 50 herabgestimnmten Forderungen hin und her zu streiten, denn weiter scheint man nicht herunterlassen zu wollen.

Wie es heißt, soll Prinz Joinville mit dem Geschwader keines⸗ weges nach der Levante gehen, sondern nur zwischen Sicilien, Algier und Spanien kreuzen und dann eine Uebungsfahrt nach Brest und Cherbourg machen.

Am 28. April sind in Metz drei Commissaire von Preußen, Frankreich und Luremburg, die Herren Helmentag, Engelhardt und Fock, versammelt gewesen, um die Mosel und die Hebungsstellen der Schifffahrts Abgaben auf der ganzen Strecke zwischen Koblenz und Ranch zu besichtigen und dann einen Vertrag zwischen den drei Ufer⸗ staaten fo wie ein Reglement über die Moselschifffahrt zu vereinbaren.

Man sagt, daß der Gesundheits-Zustand der Herzogin von Or⸗ leans sehr beunruhigend sei, daß die Aerzte dringend darauf bestän⸗ den, sie solle diesen Sommer in den Bädern von Plombieres ver⸗ weilen, daß jedoch ein unüberwindliches Hinderniß sich diesem Vor⸗ haben entgegensetze, da die Herzogin sich durchaus nicht von ihren Rindern trennen und der König dagegen auf keinen Fall wolle, daß der Graf von Paris, als künftiger Thronerbe, sich aus seiner Nähe entferne. Die Prinzessin habe also, zur großen Betrübniß der ganzen Königlichen Familie, auf die Reise nach Plombizres verzichtet, obwohl die Aerzte schlimme Folgen von dieser Unterlassung fürchteten.

Dem Vernehmen nach, will das Ministerium nun einen Gesetz⸗ Entwurf zur Verlängerung der Zollfreiheit auf das Getraide um ein

Jahr vorlegen.

In der Vorstadt St. Antoine, in welcher vorzugsweise die Masse der deutschen Handwerker wohnt, soll' eine deutsche Kirche gegründet werden.

Zwei Ereignisse setzen in diesem Augenblicke, wie die Sema ine erzählt, den Faubourg St. Germain in große Aufregung. Die junge, schöne und geistreiche Fürstin de la Tremouille will sich durchaus dem Theater widmen und im Theater frangais als Roxane debütiren, und der Graf Anton von Noailles will, nachdem er sich mit der Juli ⸗Negierung ausgesöhnt, die Tochter des Polizei-Präfekten De⸗ lessert heirathen. Alle Abmahnungen waren vergebens, Fräulein de la Tremouille erklärte, wenn man sie auch jetzt hindere, so sei sie in einigen Monaten majorenn und werde dann doch thun, was sie wolle, und der Graf von Noailles antwortete, als man ihm drohte, ihm und seiner Frau alle Salons des linken Seine⸗Ufers zu verschließen, ganz kaltblütig: „Nun, so bleibe ich auf dem rechten Ufer; dort wohnen der König, Herr Guizot, Baron Rothschild und noch viele audere Leute, die ganz anständige Salons haben.“

Zu der feierlichen Beisetzung der Särge Duroc's und Bertrand's war das Portal des Invaliden⸗-Doms mit schwarzem Sammt aus- geschlagen, und zu beiden Seiten erblickte man die Wappen der bei⸗ den Marschälle. Auch das Schiff der Kirche hatte man der Todten⸗ feier entsprechend ausgeschmückt. Der Gottesdienst dauerte von 11 bis 1 Uhr; Bertrand's Kinder wohnten demselben bei; von Duroc's Familie war Niemand anwesend.

Der Moniteur meldet, daß die Quantität Saatkartoffeln, welche der Handels⸗-Minister zur Vertheilung angeschafft, schon völlig vergeben sei, da Tausende von Gesuchen eingegangen wären.

Aus einem Berichte der Commissaire des Tilgungs⸗- Fonds für das erste Quartal von 1847 geht hervor, daß sie 369,748 Fr. Zproz. Renten zum Durchschnittspreise von 789 Fr. angekauft und dafür im Ganzen 8, 100,909 Fr. verausgabt haben.

Der General-Lieutenant Baron Hurel, Großoffizier der Ehren⸗ legion und einer der Veteranen der ägyptischen Armee, ist vorgestern hier gestorben.

X Paris, 8. Mai. Die Pxra&irs⸗-Kammer hat sich gestern als Pairs-Gerichtshof zur Aburtheilung des Generals Baron . de Cubisres konstituirt und die Einleitung des Prozesses gegen Ge⸗ neral Cubières beschlossen.

Die Deputirten-Kammer setzte gestern die Verhandlung über die Ergänzungs- und außerordentlichen Kredite für 1846 und 1847 fort. Der Irt. 4, welcher die Kredite für 1845 vervollstän⸗ digt, wird angenommen. Die Ergänzungs-Kredite für 1847 kommen an' die Reihe. Der erste Theil derselben, welcher aus lauter durch Königliche Verordnung bewilligten Krediten besteht, wird ohne Dis⸗ kussion angenommen. Im zweiten Theil kommt beim Budget des Ministeriums des Auswärtigen ein Kredit von 100,000 Fr. für außer⸗ ordentliche Sendungen vor.

Herr Beaumont (von der Somme) wünschte Aufklärungen über diesen Kredit zu erhalten. Der Präsident: Der Herr Minister der auswärti= gen Angelegenheiten ist nicht zugegen. Herr Beaumont (von der Somme): In ie Falle werde ich warten, bis derselbe kömmt. Die Kammer geht zu Marine-Krediten über. Die Kommission hat einen Abstrich von 34,5069 Fr. an die Kosten für Errichtung einer Stelle des öffentlichen Ministeriums auf Martinique, Guadeloupe und Bourbon vorgeschlagen. Der Marine-Minister bekämpft diesen Abstrich. Herr Allard, Berichterstat⸗ fer der Kommission, besteht aber auf demselben. Herr von Ha u sson ville beklagt sich darüber, daß die Regierung, den schon seit so langer Zeit er⸗ warteten und zugesagten Gesetz⸗ Entwurf über die gezwungenen , m. tionen in den Kölonieen noch immer nicht vorgelegt habe. Der Marine⸗ Minister: Dieses Gesetz wird in den nächsten Session vorgelegt werden. ücbngensk sollen allt, Min tegen getz sen, r em gon w Kolonieen gute Justiz geübt werde. Der von der Rommission beantragte Abstrich voir endlich zur Abstimmung gebracht und trotz des Widerstandes des Marine Ministers ang en on men. Die Verhandlung, beginnt über die außerordentlichen Kredit. und Ausgaben, die im Budget nicht vorgesehen sind. Die Kommission hat einen Abstrich von 29,000 . für den Wieder⸗ aufbau des Konfulats-Gebäudes zu Tanger beantragt. Nachdem der Mini⸗ st er dazu seine Zustimmung erflaͤrt, wird das Kapitel angenommen.

Heute beschäftigte sich die Deputirten⸗Kammer ausschließlich mit