erkrankt; er leidet an einer heftigen Entzündung am Bein die, wie man besorgt, eine Amputation nothwendig * wird, so daß er wohl nicht vor zwei Monaten in Paris eintreffen könnte. ; Die Unruhen in Lille sind nun ganz unterdrückt; die National arde und die Truppen wachen über Aufrechthaltung der öffentlichen rdnung.
Paris, 18. Mai. (Tel. Dep.) Ihre Durchlaucht die Fürstin Liegnitz ist hier eingetroffen.
X Paris, 17. Mai. In der heutigen Sitzung der De hu tirtén Kamm er wurkte der Gesetz Eniwurf über Bewilligung eines Kredits von 50h, 00 Fr. zur Unterstützung der niederen Zollbeamten mit 234 gegen 4 Stimmen angenommen . dann die Diskussion der definiklven Regelung des Budgets don 1344 e 86
Herr Rondeau berichtet über den Kommissions· eschluß in Betreff der neulichen Reclamation des Derrn Lacave Laplagne, Weglassung 13 Stelle aus dem Berichte des Herrn Lacoudrais betreffend. (Tiefe Sti e. Herr Rondeau erklärt, die Kommission habe nach Erhaltung neuer Auf⸗ schlüsse von Herrn Lacave Laplagne einmüthig die Aenderung der betreffen⸗ pen Stelle beschlossen. Es soll also nur ausgesprochen werden, daß der Minister der Finanzen mit Wachsamkeit und Festigkeit die Verfügungen des Rundschreibens vom 17. August 1844 aufrecht halten soll, damit man keine Fallissements von Rechnungsbeamten des Staates mehr vorkommen sehe. Ser Lack've Laplagne: Gegen diese Fassung habe er nichts mehr zu bemerken. Aber er müsse der Kammer ue f daß dies nicht die einzige Stelle sei, gegen welche er Einspruch erheben werde. Herr La coudrgis: Er babe in der ersten Abfassung durchaus den ausgezeichneten Eigenschaf⸗ ten bes ehrenwerthen Herrn Lacave-Laplagne nicht zu nahe treten wollen. Es könne nur ein Mißverständniß obwalten. Herr Lh erbette: Er sei, wie ohne Zweifel die ganze Kammer, sehr gerührt von den Akten der Zer⸗ fnirschung, welche eben vernommen worden. Aber ein Miß verständniß könne hier nicht obwalten. Die Ausdrücke des Berichts seien klar und formell, so daß die Kommission, da sich denselben keine andere Deutung geben ließ, dieselben ändern mußte. Herr Benoit sucht die Finanz- Inspection vor den Tadel des Berichterstatters und den kritisitenden Anspielungen des Herrn Lherbette zu rechtfertigen. Herr Antoine Passy, im Namen des abwe⸗ senden Ministers des Innern, reklamirt gegen eine Stelle des Berichts, die sich auf das Ministerium des Innern beziehen könnte. Herr Lacoudrais erklärt, diese Stelle habe diese Beziehung nicht. ö
In der Pairs-Kamm er war nach mehreren unwichtigen Arbei⸗ ten die Verhandlung des Gesetz Entwurfs in Betreff des Königlichen Kapitels von St. Denis an der Tages- Ordnung,
Marquis von Boissp hat das Wort. Er wolle nicht von Theologie sprechen, sondern auf die politische Seite der Frage sich beschränken. Sie sei sehr inhaltschwer, besonders am Vorabend der großen Ereignisse, welche sich vorbereiteten, und die Frankreich zwingen, Partei zu ergreifen, entweder fur die religiösen Interessen, oder für die Königlichen. Er spreche, von den wichtigen Ereignissen, die sich ankündigten Angesichts eines Ministeriums, das leine Konzession machen wolle, die Corruptlon begünstige. Er halte es für seine Pflicht, hier sein religiöses Glaubensbekenntniß abzulegen. Er sei mit Leib und Seele der Religion Bossut's ergeben, aber auch dem Lande. Er habe dem König Treue geschworen und werde seinen Eid halten, so lange der spnallagmatische Kontrakt, der Frankreich binde, beobachtet werde. Er werde die Königsmacht vertheidigen, so lange sie in ihren Schran— ken bleibe; trete sie aber aus dieser heraus, so werde sie keinen ent⸗ schlosseneren Widersacher finden, als ihn. Seine Politik lasse sich also in
wei Worte zusammenfassen: Ergebenheit und Treue. Dank den uner⸗= ih. Umgebungen des Thrones, drohten die Königlichen Interessen die der Religion zu absorbiren. Deshalb verwerfe er den Gesetz-Entwurf. Verblendete Freunde leiteten die Krone auf Irrwege. Er warne sie daher. Die Restauration habe auch so unkluge Freunde gehabt, und ein Windstoß habe sie umgestürzt. Die Tendenzen des Gesetz⸗Entwurfs seien den reli— giösen Interessen entgegen, auch denen des Landes. Derselbe gebe Alles der Königlichen Macht anheim, das seien die Folgen des retrograden Systems. Nach einem heftigen Ausfall gegen den Hof, und nachdem er mehrere an— ebliche syrichtigkeiten in den Aftenstücken, die zum Gesetz-Entwurf gehören, . hat e, stimmte ven Nevurr gegen den Entwurf. Herr von Me⸗— nard besteigt die Tribüne, um dem Redner zu antworten und ihn zu widerlegen.
Großbritanien und Irland.
London, 15. Mai. Der Kanzler der Schatzkammer machte in seiner gestrigen schon angedeuteten Rede im Unterhause, bei Be⸗ rathung der Anleihe⸗Diskonto-Bill, wiederum einige interessante Mittheilungen über den gegenwärtigen Zustand des Geldmarktes. Er erklärte, daß die Regierung nicht die Mittel besitze, denselben zu erleichtern, da er in Verhältnissen seinen Grund habe, welche außer aller menschlicher Voraussicht lägen. Der hohe Preis der Baumwolle in Folge der schlechten Aerndte, die Absorbirung größer Kapitalien von den Eisenbahn⸗-Unternehmungen und der hohe Preis aller Lebens⸗ mittel, bei großem Mangel derselben, diese drei Dinge bezeichnete der Schatzkanzler als die einzigen und wahren Ursachen der jetzigen Noth. Das Bank-⸗Gesetz von 1844 sei dabei unschuldig, und die Regierung werde deshalb nicht die Aufhebung desselben veranlassen; das ange⸗ rathene Mittel aber der Ausgabe von 5 Pfund= oder 1 Pfund⸗Noken sei unfähig, den Kapitalien Mangel aufzuheben, da diese Noten nur Eirculations Mittel, aber keine Kapitalien selbst wären. Die Hauptursache des Druckes, in dem Mangel an Lebens— mitteln erkennend, äußerte sich Herr Wood folgendermaßen: „Der Ausfalls im Ertrage der Kartoffel Aerndte in Irland hat man auf 16 Millionen Pfd. in Geld angeschlagen, der Anschlag muß aber noch sehr bedeutend erhöht werden, da die schlechte Aerndte von Ha⸗ fer und Gerste mit einzurechnen ist. Ueberdies hat nicht Irland allein, fondern auch Schottland in mehreren Theilen sehr gelitten. Auch hat man in Betracht zu ziehen, daß Frankreich, Deutschland, Holland, Belgien und andere Länder ebenfalls bedeutender Getraide-Einfuhren bedurft haben, und daß dadurch die Getraidepreise auch hier bei uns wesentlich gesteigert worden sind. Diese ungeheure Einfuhr zu hohen Preisen muß nun bezahlt werden, und es fragt sich, in welcher Weise? Eine Zeit lang geschah die Zahlung in Gold. Aber der Natur der Sache nach, da jedes Land definitiv seine Ein= fuhren mit seinen Erzeugnissen bezahlt, wird England schließlich mit seinen Manufakten zu bezahlen haben, und je eher es in den Stand gesetzt wird, mit diesen n nn zu beginnen, desto besser, denn desto früher hört der Druck auf, der auf seinen Ressourcen lastet. Die Aussichten scheinen sich in, dieser Beziehung bereits aufzuklä—= ren, der Wechsel-Cours stellt sich nach den letzten Berichten aus den Vereinigten Staaten bereits günstiger, und wenn, wie ich erfahren abe, ken bedeutende Aufträge aus Amerika eingegangen sind, ö werden die Dinge bald eine bessere Wendung bekommen. Wenn indeß auch Anzeichen des Besserwerdens vorhanden sind, so würde ich doch sehr unrecht thun, wenn ich behauptete, ich glaube nicht, daß wir noch schwere Zeiten durchzumachen haben. (g6rt!! Ich würde mich eben so wenig berechtigt halten, sanguinische Hoff⸗ nungen hervorzurufen, als düstere Ahnungen zu erregen. Das Land kann unmöglich eine so starke Heimsuchung erleiden, ohne daß Alle den Mangel fühlen; aber gerade dadurch daß derselbe alle Klassen berührt, wird das Uebel in gewissem Maße ausgeglichen. Ich hege nicht ein so geringes Vertrauen in die Kraft und die Ausdauer des engli⸗= chen Wesens, daß ich fürchten sollte, es könnte sich niederdrücken und
berwältigen 16. ich hege keinen Grund zur Verzweiflung. Der edle Lord (Granby) hat es als feine Meinung ausgesprochen, nicht nur daß y . von der Einfuhr aus dem . unabhngig erhalten, sondern auch die Ausfuhr selnes eigenen Boden- Erzeugnisses untersagen müsse. Ein Irrthum, verderblicher als das Verbot der lee er, könnte nicht begangen werden. (Hört!! So lange diejenigen,
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welche ihr Getraide ins Land bringen, es auch nach anderen Ländern wieder ausführen dürfen, wird England — für das ganze europäische Festland dienen und die Ausfuhr aus England sich nach den Marktpreisen der verschiedenen Länder richten. England selbst aber wird die Vorräthe vor der Thür und jeder Zeit zu den bestehenden Marktpreisen zu seiner Disposition haben. Wird die Getraide = Ausfuhr verboten, so wendet sich das Getrgide nach anderen Orten, es bleibt dann hier nicht mehr die Vorraths Kammer, die jetzt vorhanden ist, und wir haben das Getraide nicht mehr zu unserer Verfügung, wenn wir dessen bedürfen. Fügen wir andererseits durch Aenderung in Betreff des Papiergeldes unseren Handelsbeziehungen ein Element der Unsicherheit hinzu, so vermehren wir nur die jetzt schon bestehende Noth und Verlegenheit in einem Maße, welches Niemand zu berechnen vermag, und es dürften am Ende weder unsere Geduld, noch unsere Mittel hinreichen, diese selbst geschaffenen Schwierigkeiten zu besiegen.“ —
nieder han de.
Aus dem Saag, 15. Mai. Die Regierung hat beschlossen, sechs Dampfschiffe zur Haft bun des Handels zu stellen, um die Reise der auf der Fahrt befindlichen, mit Getraide beladenen Schiffe zu beschleunigen, und zwar zwei von denselben nach dem Baltischen Meere, zwei nach dem Kanale und zwei nach der Meerenge von Gi— braltar behufs des Schleppdienstes abzuschicken. ö
Nach Annahme einiger Gesetz- Entwürfe von lokalem Interesse und nach Bewilligung einer außerordentlichen Unterstützung an die Wohlthätigkeits Gesellschaft vertagte sich die zweite Kammer der Ge— neral-Staaten gestern auf unbestimmte Zeit.
Schweiz.
Kanton Bern. (Eidg. Ztg.) Die Zoll-Konferenz der vier Kantone ist zu Ende. Die drei ersten Begehren von Baselland, Befreiung der dortigen Weine vom Ohmgeld im ganzen Umfange des Vereins-Gebiets, unbedingte Garantie seiner bisherigen Zoll⸗ Einnahmen zu 48,000 Fr. ohne weiteren Nachweis und Erhöhung der Zoll-Ansätze für fremde Kutschenpferde, wurden von den drei übrigen Kantonen einmüthig abgelehnt, dagegen rücksichtlich zwei wei⸗ te er Begehren zur Erleichterung der Gränzbewohner eine weitere Interpretation und Modification der früheren Bestimmungen beschlos⸗ sen. Darauf hin wurden dann die Abgeordneten von Baselland ein⸗ geladen, ihren Mitkoutrahenten spätestens bis Mitte Juli. mitzutheilen, ob Baselland nach diesen neuen Verhandlungen das Konkordat ge⸗ nehmigt oder verworfen habe. Zugleich verständigten sich die drei übrigen Kantone eventuell über die Grundlagen eines Dreier- Konu⸗ kordats. Die Schluß-Konferenz ist vorläusig auf die zweite Hälfte Juli angesetzt.
Fteli r n
Nom, 6. Mai. (D. A. 3.) Glänzend waren die Jest⸗ Vorbereltungen, unter denen der gestrige Tag uns anbrach. Der 5. Mai ist nämlich der Namenstag Pius“ IX., und die Römer wollten ihn, als den ersten, mit außerordentlichen Jeierlichkeiten ehren. Der hohe Adel und mehrere begüterte katholische Engländer hatten in den vergangenen Wochen beträchtliche Geldsummen zusammengeschossen, für welche allen Armen der ewigen Stadt und ihrer nächsten Um⸗ gegend das weißeste Brod gekauft und, auf Einhändigung eines Sittenzeugnisses von Seiten des Pfarrers, gratis an dieselben ver⸗ theilt wurde. Die aufrichtigen Sympathieen für Pius IX. in allen gebildeten Kreisen, und die durch sie veranlaßte Munificenz der Wohl⸗ habenden erregten bei Hohen und Niederen die freudigste Stimmung. Mehrere Hundert Sänger und Musiker erschienen nach dem Hochamte in der weitläufigen Kirche Santa Maria degli Angeli (sie ward aus der Bibliothek der Bäder Kaiser Diorletian's ein christliches Gotteshaus) auf einem eigens für diese Gelegenheit erbauten Balkon und sangen die von unseren ersten Dichtern und Komponisten arrangirten Hymnen, und der anerkannt berühmteste geistliche Redner Italiens, Lorini, der für diesen Tag aus Palermo herübergekommen war, hielt vor einem Publikum von vielleicht 30000 Menschen eine begeisterte Jestrede. Das Volk wollte auf dem Quirinal in der gewöhnlichen Weise sei⸗ nem Enthusiasmus in stürmischen Evviven beim Anbruche der Nacht Luft machen. Doch unterblieb es diesmal, weil der Papst es sich verbeten hatte. Er soll das mit des Terentius Worten: Ne quid nimis, gethan haben. Doch aber war die ganze Stadt brillant er= leuchtet, und ber Corso schien ein Feuermeer geworden zu sein, wie am Moccoli-Abende des Karnevals. Wie es heißt, bereitet man dem Papste für den 13. Mai, seinen Hösten Geburtstag, neue Hochfeste, Fern Motive der allerdings verdiente Dank der ganzen Bevölkerung des Kirchenstaats für die von Pius IX. aus freiem Antriebe be schlossene und bereits erlassene Einberufung von Landständen sein soll.
Nom, 7. Mai. (A. 3.) Durch Billette des Kardinal-Staats⸗ Secretairs vom 2ten d. sind auf Befehl des heiligen Vaters folgende Ernennungen bekannt gemacht: Kardinal Ostini, bisheriger Präfekt der Congregation der Bischöfe und Ordensgeistlichen, zum Präfekten der Congregation des Konzils an die Stelle des verstorbenen Kardi⸗ nals Polidori. Der Kardinal Orioli zum Präfekten der Congrega⸗ tion der Bischöfe und Ordensgeistlichen und der Kardinal Asquini zum Präfekten der Congregation der Indulgenzen und Reliquien, wel⸗ ches Amt bisher vom Kardinal Ferretti (gegenwärtig Legat von Ur— bino und Pesaro) bekleidet wurde, .
Die Aecademia Pontifieia de'Nobili Ecclesiastiei ist am 6. Mai bis auf weitere Bestimmung aufgelöst worden. In einem Schreiben des Kardinal-Staats-Seeretairs an den Präsidenten dieses Instituts, Mons. Rosani, läßt der Papst ihm seinen Dank für die Leitung des⸗ selben ausdrücken und ihm anzeigen, daß bis Mitte, Juli, als dem Schlusse des Studien-Jahres, die gegenwärtigen Schüler zu entlassen und die Leitung der in. dem Vice⸗Präsidenten Mons. Cardoni zu übergeben sei. Es soll bereits ein neuer Plan für die Aecademia entworfen sein. Dem großen Hospital S. Spirito mit allen seinen Wohlthätigkeits Anstalten steht auch eine Reform bevor, indem die Administrakion, bisher vom Domkapitel besorgt, künftig von Säkula—= ren, nach dem Plan von Leo XII., geführt werden soll,
Der Infant Don Enrique, Herzog von Sevilla, ist gestern mit Dona Elena die Castells 9 Skelli Fernandez de Cordova durch den Vicegerenten, Patriarch von Konstantinopel, Mons. Canali, der die Stelle des heiligen Vaters vertrat, eingesegnet worden, nachdem zu seiner Vermählung die Erlaubniß aus Madrid eingetroffen war.
Eine für die ärmere Volksklasse drückende Auflage, die Salzsteuer, soll bedeutend heruntergesetzt werden.
8panien.
3 Madrid, 11. Mai. Vorgestern Abend um 8 Uhr hörte
man auf der Puerta del Sol vor dem Posthause, in welchem die auptwache sich befindet, zwei starke Detonationen. Ein Theil der ache trat ins Gewehr, und die versammelten Volkshaufen zerstreun= fen sich. Man fand indessen sogleich die noch brennenden Ugberreste zweier blechernen Behälter, die mit Puloer nd gehaten Rei ge= llt gewesen waren. Man glaubt, die Anstifter dieser Explosion hät len im Interesse des verhaftẽten La Riva's gehandelt und darzuthun gewünscht, daß auch die Detonationen, welche am Aten erfolgten, nicht
von Pistolenschüssen herrührten. Ueber die letztere Angelegenheit hat nichts weiter verlautet; nur hält fast Jedermann hier den angeblichen Thäter für unschuldig.
Gestern früh um fünf Uhr stellten Polizei-⸗Beamte sich in der
Wohnung des Herrn Guäüll, dem die Infantin Doña Josefa ihre Hand zu schenken im Begriffe stand, ein, untersuchten seine, Papiere und . verschiedene von der Infantin herrührende Briefe zärt= lichen Inhalts unter Siegel, um sie der Königin zuzustellen. Dar auf 56 sie den Herrn Gull in eine Postchaise und führten, ihn nach Eadir, wo er, wie es heißt, nach der Havana, seiner Heimat, eingeschifft werden soll. Es fehlt hier nicht an Personen, welche . Maßregel für gesetzwidrig und hart finden. Es ist den beiden ältesten Töchtern des Infanten Don Francisco de Paula, gestattet worden, unstandesmäßige Ehen einzugehen. Auf dieses Beispiel ge⸗ stützt, glaubte die Infantin Josefa ebenfalls den Trieben ihres Her—⸗ zens folgen zu dürfen und rechnete darauf, daß ihre Vermählung, sobald sie einmal vollzogen wäre, die nachfolgende Bestätigung der Königin, die längst von dem zärtlichen Verhältnisse unterrichtet war, erhalten würde. Das liebende Paar kam demnach überein, daß die Vermählung in der Nacht vom 1sten d., und zwar, um alles Aufsehen zu vermeiden, unter freiem Himmel, im Garten des Buen Retiro, vor sich gehen sollte. Ein Geistlicher wurde, um die Trauung zu verrichten, dorthin beschieden und von den Generalen Prim und Mo= reno als Zeugen begleitet. Die Infantin selbst verließ den Palast ihres Vaters in Mannskleidern, um nicht von der Dienerschaft er⸗ kannt zu werden. Als aber sämmtliche fünf Personen sich kaum ver= einigt hatten, trat der Gefe politico mit mehreren Polizeidienern auf und schritt zu ihrer Verhaftung. Sobald die Infantin sich als solche zu erkennen gab, ward sie in ihr väterliches Haus zurückgeführt und auch der Bräutigam entlassen. Die beiden Generale behaupteten, ohne Kenntniß von dem eigentlichen Vorhaben zu sein und nur die Einladung erhalten zu haben, einem beabsichtigten Zweikampf als Zeugen beizuwohnen. . . ri e macht jetzt in Aranjuez häufig Spazierritte in Ge= sellschaft der Infantin Josefa, und vorgestern belustigte sie sich mit der Hasenjagd. Auch sollen Wasserfahrten auf dem Tajo stattfinden, zu deren Anordnung der Marine-Minister dorthin berufen wurde. Einem der erfahrensten Admirale wird dermuthlich die Führung des Steuerruders der Königlichen Schaluppe übertragen werden.
Die Nachrichten aus Catalonien lauten mit jedem Tage beunru⸗ higender. Die Truppen der Königin erleiden sehr empfindliche, Ver⸗ . und dürften sich bald auf die Behauptung der festen Plätze zu beschränken haben. Der General-Capitain erklärt, daß, falls die Bevölkerung selbst nicht gegen die Karlisten aufstände, die Truppen vor ihnen das Feld räumen müßten. Die Behörden der Königin haben einen Theil der Gefangenen erschießen lassen. Bisher sind bie Karlisten diesem Beispiele nicht gefolgt; sie haben vielmehr die Verwundeten, welche in ihre Hände fielen, ihren Gegnern ausge— liefert. .
In Folge der unsinnigen Maßregeln der Behörden ist es nun auch in Sevilla zu einem ernstlichen Aufstande gekommen. Diese große Stadt wird meistens durch die Bäcker des benachbarten Alcalä de Gugdaira mit Brod versorgt. Da diese ihre Preise gesteigert hatten, so befahl ihnen der Gefe politico von Sevilla am 6., ihr Brod zu einer von ihm festgesetzten Taxe zu verkaufen, widrigenfalls sie die Stadt nicht betreten dürften. Natürlich blieben sämmtliche Väcker am 7. aus. Das Volk fuchte vergebens nach Brod, rottete sich zusammen und beging die gröbsten Erzesse. Der Gefe politico, der auf der Straße erschien, wurde durch einen Steinwurf schwer verwundet. Die Truppen waren zu schwach, um den Volksmassen Achtung einzuflößen, und beim Abgange der Post war man auf die schlimmsten Ereignisse gefaßt. ö . ;
Unterdessen beschaͤftigen die Minister sich aufs neue mit dem portugiesischen Feldzuge. Das Truppen- Corps, welches an der Gränze bei Badajoz zusammengezogen wird, besteht aus 17 Batail⸗ lonen, 3 Regimentern Kavallerie, 6 Batterieen Artillerie, und 2 Sappeurs-Compagnieen. Die Infanterie ist in zwei Dixisionen, jede zu zwei Brigaden, eingetheilt. Der. General en Chef, D. Ma⸗ nuel de la Concha, wird morgen mit seinem Stabe nach Badajoz abgehen. .
Aus den Berichten, die uns aus Lissabon vom Zten zukommen, sehen wir, daß Sa da Bandeira die Truppen des Vinhaes am 1 sten früh Morgens angreifen ließ, weil sie während der Nacht eine seine Stellung bedrohende Redoute aufgeworfen hatten. Nachmittags zogen die Truppen Sa da Bandeira's sich auf Setubal zurück, und beide Theile schlossen durch Vermittelung des englischen Obersten Wylde einen Waffenstillstand.
Nachschrift. Herr Mon wurde in der That verhaftet, weil sich ein Brief von ihm unter La Riva's Papieren vorfand, aus dessen Inhalt man auf ein zwischen Beiden bestehendes vertrautes Verhält- niß' schließen will. Herr Mon berief sich auf seine Vorrechte als Deputirter und hat jetzt nur Hausarrest. — So eben verbreitet sich das Gerücht, es wäre gestern in Aranjuez auf den General Serrano geschossen worden.
X Paris, 16. Mai. Nach den uns heute von der catalonischen Gränze zukommenden Nachrichten vom iTten scheint es eine ausgemachte Thatsache, daß der General-Capitain Pavia nach seinem Abgang aus Barcelona die Richtung nach Ealaf eingeschlagen hat. Dort ist es auch, wo die Waffen der Königin in der jüngsten Zeit Schlappen erlitten haben und die Karlisten entschlossen scheinen, sich zu halten. Calaf, Solsona und Cardona bilden ein weites Dreieck, in welchem man nur in dem Thale, das sich von Calaf nach Solsong erstreckt, Dörfer trifft; der ganze übrige Theil des Landes ist äußerst gebirgig und mit dichten Waldungen bedeckt. Werden die Karlisten genöthigt, diese Stellung zu verlassen, so können sie sich wieder nach den großen Hochebenen von Hoch- Catalonien wenden und dort den Krieg aufs neue beginnen. :
Eine Truppen-Abtheilung, welche mit einem Artillerie- Trans⸗ porte; dem sie als Bedeckung diente, von Olot nach Vich auf dem Marsche war, langte zwar glücklich an ihrem Bestimmungsorte an; aber auf ihrem Rückwege wurde sie in der Nähe von Hostal von ei⸗ ner etwa sechzig Mann zählenden Karlistenbande angegriffen, an deren Spitze ein gewisser Estartus stand. Es kam zu einem ziemlich hitzi⸗ gen Kampfe, in welchem beide Theile, die Karlisten worzüglich auf ihre stärkere Zahl sich stützend, mit Erbitterung sich schlugen. Den Truppen wurden mehrere Leute, darunter auch der sie führende Of⸗ sizier, verwundet; doch gelang es ihnen endlich, sich durchzuschlagen und sogar fünf verwundete Karlisten gefangen zu nehmen. In der Nacht vom 5ten drang eine aus 14 Mann bestehende Bande unter Vilella in ein Landhaus bei Llacuna ein und bemächtigte sich alles Geldes, Silberzeuges, der Wäsche und Kleidungsstücke des Eigen⸗ thümers. In derselben Nacht raubte eine andere Bande von 30 Mann in einem anderen vereinzelt gelegenen Hause bei Mediona alles Geld und alle Sachen von Werth, deren sie habhaft werden konnte. Noch zahlreiche andere Fälle ähnlicher Art werden von ver⸗ schiedenen Seiten her berichtet und zeigen, wie bei dem herrschenden Zustande der Anarchie überall die größte Unsicherheit herrscht. Auf⸗ sallend ist dabei, daß man nichts von der Thätigkeit der Gendarmerie
vernimmt, welche doch mit so bedeutenden Kosten in Spanien seit dem
Jahre 1844 errichtet worden ist.
Von den Ufern des Ebro lauten die Nachrichten sehr günstig Man verspricht sich überall eine Jener südlichste Theil von Catalonien ist in diesem Augenblicke ziemlich ruhig. Dagegen nimmt das Elend in dem Distrikte von Manresa auf wahrhaft erschreckende Weise überhand; es fehlt dort einerseits an den Ve elke n andererseits an Gele⸗ genheit zur Arbeit und Erwerb; und doch gehört dieser Distrikt zu denjenigen in Catalonien, welche die Natur am meisten begünstigt hat. Allein die Verwaltung giebt nirgends ein Lebenszeichen und thut m 2 durchaus nichts, um der Bevölkerung zu Hülfe zu kommen. ⸗ ; liegt eines der mächtigsten Beförderungsmittel für die Sache der Em⸗ pörung. Von Wohlthätigkeits-Anstalten, Beschäftigungshäusern, wie sie in anderen Ländern und selbst in anderen Provinzen von Spanien bestehen, weiß man dort nichts, eben so wenig als von Gesellschaften und Vereinen, die es sich zur Aufgabe stellten, das Elend durch Rath
über den Stand der Vegetation. reiche Aerndte an Getralde, Wein und Früchten.
nöthigen Lebensmitteln für die
und That und tröstlichen Zuspruch zu lindern.
Vor einiger Zeit hatten die Karlisten durch Ueberfall sich eines Herrn Mirimoön von Torreja bemächtigt und ihn nach einer Höhle in den Bergen von Farena geschleppt, wo sie ihn gefangen hielten, bis er ein starkes Lösegeld bezahlt haben würde. Dieser kecke Handstreich hatte in der ganzen Gegend großen Schrecken verbreitet. . aber dem Unglücklichen gelungen, aus seiner Haft zu entkommen, und
er ist glücklich wieder bei den Seinigen angelangt.
Aus Bayonne vernehmen wir, daß General Marquis von Rodil, ehemaliger Minister-Präsident unter der Regentschaft Espartero's, der seit mehreren Jahren in der Verbannung zu Bordeaux gelebt hatte, auf der Rückkehr nach Madrid daselbst eingetroffen war, nachdem die Gnade der Königin ihm die Pforten seines Vaterlandes wieder geöff⸗
net hatte.
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gandels · und ZGörsen · llachrichten Berlin, den 21. Mai 1847. Mländische Fonds: HPfandbriejs-, Kommundl - Papiere und Geld- Course.
und 4
Brief. Geld. Gem. 93 92 95 90 93
1021 gz. 96
8 83
St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt- Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do.
DT ——
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Darin Ostpr. Pfaudbr.
Pomm. do.
—— — —— — — 8783 1141118111
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Auslindicosi Fond.
at hriet Kur- u. Nm. Pfdlr. 33 Sehlesisehe do. 37 do. Lt. B. gar. de. 3
y Germ.
Zu Wa sser: Weizen (weißer) 5 Nihlr. ĩ D* r e, ee, ö . ö. *. erste⸗ 1. 1. 3 1 .
1 Rihlr. 23 Sgr. 1 Pf; 9h 1 R. sind 15852 Wispel 12 n
sen 4 Rthlr. 9 Sgr. 7 ittwoch, den 19. Mai.
Kartoffel ⸗Preise.
Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 7 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. ö n
K r Der Scheffel 4 Rthlr. 10 Sgr., metzenweis 2 2 Sgr. 6 Pf, auch
Friedrichsd'or. — Augustd' ur. — Gold al mare. —
2 Sgr.
Russ. Hamb. Cert. 5 do. bei llope 3.4 8. 5 do. do. 1. Anl. 4d do. Stieglitz 2.4 Ad 5 4
DX
do. v. Rothseh. Lat. do. Polu. Schatz. do. do. Cert. L. A. 5 do. do. L. B. 200FI. — Pol. a. Pfdbr. u. C. ] 943
18811811 C (
Nun ist es
Sardin. de. 36 Fr.
Neue Bad. do35 RFI. Fisenbahn- Act ien.
Poln. neue Pfdhbr.
do. Part. 500 FI. i 20
do. do. 360 FI. Hlamb. Feuer- Cas. do. Staats-Pr. Anl. Hollind. 2. hiInt. ; Kurh. Pr. O. 40 Th.
Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. ee. Berl. Anh. A.
do. Prior. — Berl. LHauih. 108 bæ. . do. Prior. 4 97 6.
92 6. 1097 6.
Wissenschaftliche und Kunst nachrichten.
Berichtigung
In der vorgestrigen Nummer dieser Blätter, dritte Beilage, Seite 791, „Zur Erinnerung an F. L. W. Meyer, den Biographen Schröder's“, folgender Satz mitgetheilt: „Am 11. August i786: „„Der Herr Minister Son Hertberg ist noch immer zu Sanssouci und macht, im Vertrauen gesagt, für den König
Spalte drei, ist aus dem Buche:
eine Disposition seiner letzten Willensmeinung.““
Diese Worte enthalten zwei Unrichtigkeiten, eine allgemeine und eine daß der große König sich jemals in seinem seiner Gefühle und seines eigenen, j schriftlich habe entwerfen Er war bekanntlich der Feder (um nicht mehr zu sagen) wenigstens 6 Was aber die vermeintliche „Disposition sei ner letzten Willensmeinung“ betrifft, so war unfer Friedrich ein viel zu weiser Monarch, ein viel zu treuer Landesvater, .
besondere. Ich wüßte nicht, Leben den Ausdruck seiner Gedanken, rein menschlichen Willens von einem Anderen lassen. so mächtig, wie Einer.
wissenhafter Mensch, letzten Kampfe hätte zögern sollen.
so oft die äußeren Verhältnisse es nöthig machten.
der Mitte, groschen⸗Stempelbogen geschriebene und besiegelte,
giebt es nicht. Berlin, den 20. Mai 1847.
Prof. Dr. Preuß, Königlicher Historiograph.
Die Assemblee, zu welcher der Kriegs-Minister von Boyen für den Sonnabend, als den 22. Mai, eingeladen hat, muß eingetretener dienstlicher Hindernisse wegen auf den folgenden Sonnabend, als den
29. Mai, verlegt werden.
als daß er damit bis zu dem allezeit bedenklichen e ampfe h ge Im Gegentheil, wahrhaft philosophisch sinden wir ihn in der Fülle der Kraft, auf dem Gipfel irdischer Glückselig⸗ keit sein Haus bestellen und — seine letztwilligen Anordnungen wiederholen, Also liegen zwischen dem 11. Januar 1752 und dem 8. Januar 1769 alle seine zahlreichen (wie menschlichen und landesväterlichen) testamentarischen Verfügungen in 4.43
und eine spätere Verfügung als diese letztere, auf einen Acht⸗ . ö den 18. August 1786, auf dem berliner Schlosse, in Gegenwart des neuen Monarchen Und dessen beider Oheime und im Beisein des Kabinets-Ministers Grafen von Finken— stein eröffnete und von dem Kabinets-Minister von Hertzberg vorgelesene,
Berl. Stett. 108 bæ.
Bonu-Cöln. —
Bresl. Freib. — do. Prior. —
Cöth. Bernb. —
Er. Ob. Sch. 76 6.
Düss. Elberf. 108 bz. do. Prior. —
Gloggnitæ.
IImb. Berg.
kKiel-Alt.
Lpz. Dresd.
Magd. IIalb.
Mag.. Leipæ. do. Prior. —
RN. Schl. Me. 4 S8. bæ. do. Prior. 92 n. do. Prior. ? 101 bæ.
Nr db. I. Ed. —
O. Sekhl. Lt. A 1043 n. do. Prior. — do. Lt. B. 97 G
Pts. Mędb. 915 n
do. Er. A. B. 91 1.
ein viel zu ge
Rhein. Stm. 4
do. v. St. gar. 3 Sãchs. Rayr. ] Sag. - Glog. 4
Thüringer. WlIhb. (C. 0.) Tarsk. Selo.
; Foln do. Frior. 4
do. Prior. 4)
Quitt. Bogen.
? 4 5
Aach. Mastr 20 S3 bz. u G. Kertz. Mrhke. 0 S2 G. kerl. Anh. B. 45 kexli. Lud. 70 — Brieg - Neiss. 55 — Chem. Risa. 80 Cöln- Mind. 80 lo. Thür. v. 20 —
Dresd. Görl., 90 100 bz. u. G. Lib. Zittau. 70 —
Magd. Witt. 20 86 a 86 bæ. Mecklenb. 60 Nord. F. w. 60 Rh. St. Pr. 70 Starg. Pos. 30 St.- Vohw.
1013 6.
Roggen loco 105 - 106 Rthlir.
Gerste loco 73 Rihlr. Bf.
Rüböl loco 105 Rthlr. — Merbst 113 - Rthlr.
Kanal- Listen:
. n
Die diesjährige Haupt-Versammlung des Stiftungs-Vereins der Civil⸗ Waisen Anstalt z Potsdam wird am Sonnabend, den 12. Juni d. J., Nachmittags 3 Uhr, im Anstaltshause, Königsstraße Nr. 38 hier— selbst, stattfinden, und werden hierzu die Mitglieder des Vereins mit dem Bemerken eingeladen, daß in dieser Versammlung außer der Etats- und Rechnungs-Prüfung auch die für die Anstalt so wichtige Wahl eines Vor— sitzenden des Civil⸗Waisen-Amtes, so wie die Wahl einiger anderen Mit— Zu
glieder, vorgenommen werden wird, Potsdam, den 11. Mai 1847. ; Das Civil-Waisen⸗Amt.
lassen.
Lande:
Eingegangen sind 50 Wispel.
Bekanntmachungen. 352
Die von dem Königl. Haupt-Bank-Direktorium zu
Berlin unterm 27. März 1823 auf den Namen der Kirche zu Garzin ausgestellte Bank⸗Obligation Lit. h. No. 6581. über ursprünglich 140 Thlr., nachdem 20 Thlr. darauf gezahlt worden, noch über 120 Thlr. nebst Zinsen vom 9. Dezember 1834 lautend, ist im Jahre 1844 aus dem Kirchenkasten von Garzin entwendet wor⸗ den. — Ferner ist der von der Königl. Haupt ⸗-Bank⸗ Direction zu Berlin unterm 6. Juli 1846 dem Major und Adjutanten von Gotsch zu Frankfurt a. O. über ein niedergelegtes Packet ausgestellte Depositionsschein Nr. 4789 vom Eigenthümer im August 1846 verloren worden. Alle diejenigen, welche an die gedachte Bank-Obliga— tion und an die darin bezeichnete Post nebst Zinsen, oder an den erwähnten Bank-Depositionsschein als Ei— e ne. Cessionarien, Pfand- oder sonstige Inhaber Insprüche, zu haben vermeinen, werden aufgefordert, dieselben in dem auf
den zweiten Au gust 1847, Vormitt. 11 Uhr, . dem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Referendarius Eichhorn, in unserem Instruꝑctionszimmer hierselbst an- bergumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden prätludirt und die erwähnte Bank—
Obligation, so wie der Bank⸗Depositi ĩ für amortisirt erklärt werden. pana schein. her tn
Frankfurt 4. O., den 3. April 1847.
6 Erster Senat des Königl. Preuß. Ober- Landesgerichts.
All
462] Nothwendiger Verkauf.
Die Erbpachts-Gerechtigkeit auf das im Gerichtsbe— zirke des unterzeichneten Land- und Stadtgerichts im Stadtdorfe Oberfeldt sub Nr. 5 belegene Grundstück k . vier Hufen 17 Morgen 255
uthen kulmisch, abgeschät f 6323 5 S ge n sch geschätzt auf 6323 Thlr. 15 Sgr. am 1. Dezem ber e., Vorm. 10 u. Nchm. 4 Uhr vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Leonhardi an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein können vorher in der Registratur eingesehen werden. Marienwerder, den 3. Mai 1847. Königliches Land- und Stadtgericht.
4h! Subhastations-Patent.
Das in der großen Scharrnstraße Nr. 5s gelegene, Vol. J. Na. et Fol. 238. des Höpothekenbuchs verzeich— nete, dem Eigenthümer Friedrich Pahl, jetzt dessen Er— ben, gehörige Haus, wozu vier Ruͤthen Wiesewachs, bei dem rothen Vorwerke belegen, gehören, zufolge der nebst dem Hopothekenscheine in der hic stt itt einzusehenden Tare auf 11, 335 Thlr. 2 Sgr. J Pf. abgeschätzt, soll
am 18. Dezember er., Vorm. 16 Uhr, subhastirt werden.
Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufgebo= ten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.
Frankfurt a. O., den 1. Mai 1847.
Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.
351] Freiw islliger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14. April 1817. Das hierselbst in der Jerusalemerstraße Rr. 3, Ecke der Zimmerstraße belegene, im stadtgerichtlichen Hypo-
(Schluss der Börse 3 Uhr.)
Pie Stimmung fär Actien erhielt sich auch heute günstig, und die Course sind abermals gestiegen, Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualitüt von 115 —-— 126 Rthlr-
. Lieferung pr. Mai/Juni 97 - 96 Rihlr. pr. Juni (Juli 94 Rihlr. pr. Juli August 85 — 84 Rthilr.
Hafer loco nach Qualität 45 - 43 Rihlr-
Den Einows- Kanal passirten am 19.620. Mai: 188 Wspl. Weizen 1095 Wobpl. Roggen, 2895 Wzpl. Hafer, 20 VWopl. ö 17 Wen Erbsen, 885 Cir. Mehl, 1200 Gtr. Rüböl.
taggen in loco besser bezahlt, auf Lieserung aber billiger er-
Marktpreise vom Getraide. . ö. 20. Mai 1847.
‚ eizen 4 Rthlr. 24 Sgr., auch 4 Rthlr. 253 Roggen 4 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf., ink 9 21 Sgr. 7 Pf.; Hafer 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 21 Sgr.
/
1004 be.
60 tz. 917 1 92 bz.
erkennen.
735 6. 713 bz. u. .
S3 a. 90 —
Sonntag, Vorstellung.
nelli.
und Olga.
19 Sgr. auch 4 Rthlr.; große Gerste 2 Rthli.
Berichte zu geben. ßen Jahl vereideter und unvereideter Wollmakler (Letztere als Commissio- naire fungirend) sich Leute finden, die künftig gleich mir bisher detaillirte gewissenhaste Marktberichte veröffentlichen werden, und bleibt es wünschens⸗ werth, daß, so wie es in Breslau und anderen Orten geschieht, auch von hier zum Oefteren im Jahre Mittheilungen über ein Produkt werden mögen, für dessen Verkehr Berlin ein Hauptplatz geworden ist, der also füglich nicht gegen andere
Produzenten, Händler und
Sonnabend, 22. Mai. ments Vorstellung. spiel in 5 Abth., von M. Beer.
Branntwein ⸗Preise.
n, , Die Preise vom Kartoffel -Spiritus waren am ö ö 14. Mai 1847 kö ö 15
51 — 50 ohne Geschäft. 50 — 50 — 50 — 49 3 ) ) 48 *
1 *
pr. 200
Korn- Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 20. Mai 1847. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 17. Mar.
36 do. 373. Pass. —. 49h Russ. Hope 883. Antwerpen, 16. Mai.
f Frankfurt a. M., 18. Mai. 536 Met. 1072 107. Bauk-Aetien p. ult. . 1911. 1909 Bayr. Bank Aetien 660 Br. Ilope 873 6. Siegl. 873 G. It. 585 58. 300 FI. 963. 953. 1ILamburg, 19. Mai. Paris, IT. Mai. Wien, 19. Mai. Ketien 1591. Aul. de 183 1547. de 1839 1193. CTeleg. Depesche aus Köln, vom 20. Mai.) Amsterdam, 18. Mai. ;
Niederl. wirkl. Sch. 574. 535
Aus. —. Zins. — FEolu. —.
Neue Anl. 184.
Zins. —.
do. Soo EI. S0 3. .
Bank. Aetien 1590 Er. Engl. Ruaa-
5 h Met. 107. 496 do. 97. 396 do.
Int. 58 .
(frei ins Haua
Quart
oder 19, 800 X nach Tralles.
geliefern 54 9h
Span. 1945.
Preuas, Pr. Smeh. —.
1065. 6.
576 Rente fin our. 115. 60 3960 do. sin eour. 77. 90
695. Bank.
Nordb. 1672. Gloggn. 1223.
Bei Annäherung des hiesigen Wollmarktes sehe ich mich zu der An—= zeige veranlaßt, daß die seit Anno 1822, also 25 Jahr, regelmäßig und ohne allen Eigennutz von mir ertheilten Wollmarkts Berichte mit diesem Jahre aufhören, zu erscheinen, weil ich fühle, daß ich nicht mehr jene rüstige Thätigkeit verwenden kann, die dazu erforderlich ist, genaue, r,, ,
Es steht wohl nicht zu bezweifeln, daß unter der gro
lätze zurückbleiben sollte.
emacht
8 Ilie. würden dies gewiß dankbar an=
Der (seit Anno 1811) vereidete Kolonial-Produkten⸗ und Manu- fakturwaaren⸗Makler Berlin, den 20. Mai 1847.
J. A. König.
Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause. Auf Höchstes Begehren:
Im Opernhause. Zayre,
Anfang halb
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
, G de e ene Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
S4ste Abonne⸗ Struensee, Trauer⸗ ? th. Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer. 23. Mai. Zum erstenmale wiederholt: 4 Abth., mit Tanz, nach dem Französischen bearbeitet von M. Te⸗ In Musik gesetzt von E. H. z. S. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗-Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. Im Schauspielhause.
b2ste Abonnements⸗ große Oper in
7 Uhr.
so wie zur
Söste Abonnements ⸗Vorstellung: Isidor (Dlle. Unzelmann: Gräfin Olga.)
gemeiner Anzeiger.
thekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 1. No. 32. verzeichnete Grundstück der Bäckermeister Grünebergschen Erben, im Jahre i844 gerichtlich tarirt zu C60 Thlr. 27 Sgr., soll Theilungs halber
am 12. November 1847, Vormitt. 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hoö— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
9 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8. Mai 1847. Das dem Holzhändler Carl Ludwig Krüger gehörige, in der Linksstraße Nr. 30 belegene, im stadigerichtlichen Hoßpothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31. No. 241. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 14305 Thlr. 8 Sgr., soll am 10. Dez em ber 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
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a3
Die hiesige Kaufmannschaft, beseelt von dem Wun— sche, den jetzigen Nothstand möglichst zu lindern, hat durch reichliche Spenden einem aus ihier Mitte gebil- deten Comite die erforderlichen Geldmittel gewahrt, um den bedürstigen hiesigen Einwohnern den Mangel und die Theurung der ersten Lebensbedürfnisse minder fühl‚ bar zu machen.
In Betracht, daß die wohlthätige Wirksamkeit der Suppenvertheilungs . Anstalten mit Ablauf dieses Mo— nats aufhört, daß, Dank der girl e unserer Staats⸗ und Kommunal- Behörden, 33 war reichlicher vorhanden und wohlfeiler als zeither zu 3 Hülsen⸗ früchte aber kaum noch zu 4 affen n gedenkt das unterzeichnete Comité seine Wirksamkeit dadurch zu be— ginnen, daß es vorerst einen Verkauf von Reis veran⸗
lassen wird, der zu diesem Zweck unter günstigen Be⸗
dingungen ihm wohlwollend überlassen ist. Das Comité, ꝛ Mitgliedern, wird vom nächsten Mitt
unterstützt von geehrten Corporations-
woch den
191en d. M. an, in den Nachmittagsstunden von 4
bis 7 Uhr, an hiesiger Börse
guten Reis, zu 2 Sgr. per Pfund, in Paceten von 1 Pfd. und 23 Pfd., also für resp. 2 Sgr. und 5. Sgr. verkaufen und damit einstweilen täglich, Sonn⸗ und
Festtage ausgenommen, fortfahren.
Ob und inwiefern noch andere Verkaufsstellen in ver⸗ schiedenen Stadttheilen eingerichtet werden sollen, bleibt der Beschlußnahme und späteren Bekanntmachung vor⸗
behalten.
Möge die wohlmeinende Absicht der Kaufmannschaft sich ö möge aber auch eine Hülfsleistung. welche lediglich nur den wahrhaft Bedürftigen unter den hie· sigen Einwohnern zugedacht ist, auch nur von diesen in
Anspruch genommen,
und somit unser Vertrauen auf
den hier waltenden ehrenhaften rechtlichen Sinn gerecht=
ertigt werden. t Hin 14. Mai 1847.
Das Comité der Kaufmannschaft zum Zweck der Be- theiligung an der Abhülfe des herrschenden Noihstandes.
Berlin- Pols dam Magdeburger
5325
Eisenbahn. *
r Pfin g st⸗ e Morgens von e r⸗