Theilnahme des Polkes am Gewerbsleben sowohl wie am geistigen Leben, wodurch eine größere Thätigkeit, ein größerer Eier und . in den 2 Geschäften bedingt wird. Noch einen Umstand muß ich hier be- rühren, daß man nämlich in den Zeitungen unserer Nachbarn oft die ab⸗ surdesten Binge über nassauische Zustände liest, die, ohne widerlegt zu, mwer den, die Runde n, Hierdurch muß unser Land an An sehen verlieren. Eigenen Jeitungen hingegen wurden zu Aufklärung solcher Märchen und zur Wahrung unserer Ehre das Beste beitragen, Noch möchte nicht zu verkennen sein, daß eine unterrichtete Presse einen vortheilhasten Einfluß auf die Berathungen der Stände selbst ausüben und das Publikum mit den Verfassungszuständen vertrauter machen würde.“
erzoathum Anhalt⸗Deßau. Das Deßau ische oe kf 1 277. * enthalt , . vom 18. Mai datirte Bekanntmachung der Herzoglich anhaltischen Kammer: „Es ist auch bier, wie in andren Ländern, für zweckmäßig erachtet worden, das Branntweinbrennen bis auf Weiteres einstellen zu lassen. Eines besonderen Verbotes hat es aber dieserhalb nicht bexurft, da sämmt⸗ liche Brennereibesitzer dem an sie deshalb gestellten Verlangen sogleich bereitwillig entgegengekommen sind. Der Termin, nach welchem die Er⸗ öffnung des Brennereibetriebes wieder gestattet werden soll, wird den Vrennerelbesstzern später bekannt, gemacht werden. Bis dahin aber dürfen die Steuerbehörden Betriebspläne weder annehmen noch be⸗
stätigen.“
XxX* Frankfurt a. M., 20. Mai. Wie man vernimmt, wird Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Nassau morgen in dem nahen Soden eintreffen und einen Theil des Sommers daselbst in ihrem Landhause zubringen. — Seine Hoheit der Herzog weilt seit kurzem wieder in Bieberich.
Der Königl. preußische Gesandte am Großherzoglich badischen Hofe und Bevollmächtigter bei der Bundes-Militairkommission, Herr Generalmajor von Radowitz, hat unsere Stadt kürzlich wieder ver⸗ lassen. Der Großherzoglich badische Bundestags-Gesandte, Freiherr von Blittersdorf, hat sich nach Holland und Belgien, wo er accredi⸗ tirt ist, begeben. Der Ankunft des neuen Königl. bayerischen Bundes— tags⸗Gesandten, Herrn von Gasser, siebt man entgegen. Der Bun⸗ destags-Gesandte der freien Städte, Herr Syndikus Siveling, wird durch Unwohlsein noch in Hamburg zurückgehalten. Alle die abwe⸗ senden Bundestags-Gesandten sind gewohnterweise substituirt.
Am verflossenen Montag Abend sollte in dem franksurter Orte Bornheim eine Versammlung auf freier Straße stattfinden, um an⸗ geblich die Brodfrage zu berathen. Polizeiliche Anordnungen wußten die Ausführung dieses ungesetzlichen Schrittes zu verhindern; doch mußte die Versammlung, bei der sich viele Neugierige eingefunden und die liebe Jugend sich auszeichnete, mit Gewalt aus einander ge— trieben werden, wobei ein Gendarm von einem Steinwurfe getrof— sen wurde. Es ließ sich erwarten, daß mehrfache Verhaftungen dar— auf stattsanden, die gestern und vorgestern in Bornheim vollzogen wurden. Die Ruhe ist keinen Augenblick weiter gestört worden. Es sind aber nun Anordnungen gen fer worden, um auch die frank⸗ furter Ortschasten hinlänglich mit Frucht zu versehen. Umlaufende Gerüchte dürften unsere Behörden veranlassen, an den bevorstehenden Festtagen besondere Vorsichtsmaßregeln zu treffen. Es herrscht hier
übrigens die tiefste Ruhe, und wahrlich, es hat auch Niemand über Noth oder Mangel zu klagen, denn es ist eine große Etleichterung, daß der Bedürstige hier das hpfündige Brod um 16 Kreuzer billiger ißt als der Arme der Umgegend. Tie Witterung ist überaus frucht⸗ bar; ein reicher Obsisegen harrt auch des Landmanns und giebt Muth zum Ausdauern in der freilich noch schweren Zeit. Kartoffeln und Gemüse sind auch bereits billiger geworden, als sie es seither waren.
Von der Börse läßt sich fortwährend wenig sagen. Wenn auch das Geschäft nicht ganz stockt, so liegt es doch sehr barnieder und die Speculation hat wenig Muth. Die Course unterliegen denn auch wenig Fluctuationen, waren aber heute theilweise sester. Das Geld bleibt sehr flüssig.
An die Stelle des jüngst verstorbenen Hofrathe Berly ist der bekannte Schriftsteller Dr. H. Malten zum Redacteur der Ober— Postamteé- Zeitung ernannt worden und tritt noch vor Abfluß des Monats die Stelle an.
Die Protokolle des Germanisten-Kongresses sind in diesen Tagen im Drucke vollendet worden und werden alsbald versendet werden können.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, den 18. Mai. Der Ober-Polizeimeister von St. Petersburg, General-Adjutant Kokoschkin, ist zum General⸗ Gouverneur von Tschernigoff, Poltawa und Charkoff, und der Ge⸗ neral⸗-Masor von der Suit« Sr. Masestät des Kaisers, Galachoff, zum snterimistischen Ober⸗-Polizeimeister von St. Petersburg ernannt.
Frankreich.
Paris, 21. Mai. General Moline de St. Non, der Ex⸗ Kriegsminister, ist zum Mitglied der Infanterie Kommission ernannt; der Hommäandant Mazel, ehemaliger Chef des Kabinets des Kriegs⸗ ninisters, tritt wieder in seine Stelle als ESkadrons-Chef im Stabe ieses Ministers, und Capitain Guilhen de Lagondie wird sein Nach⸗ ialger im Kabinet.
ent, Prinz Joinville solle nach Paris zurückberufen werden ad er, norigen Marineminister Macau den Oberbefehl des Evo⸗ anorsgeschwarers übergeben. Man führt verschiedene Ursachen für r, rn, en. Der Prinz soll wichtige, in den Tullerieen nicht zebiligte Manbver zur Prüfung der Tüchtigkeit der verschiedenen Smsagar nnen zeaksichtigt, auch eine Denfschrift über die großen lar be nn, Marsmntverwaltung und des Dienstes in den großen krüeme, dgereicht haben. Es heißt, das Geschwader werde ge⸗ ten, demon abwarten, ob die Ereignisse es nach Portugal oder mich Hrirchrnlanb etz fen
en, n, nmmben Baichten des Gouverneur Bruat aus DYehheitt warr, mmn, szember ver wichtigste und festeste Zufluchts⸗ mt der annere, do, Fontahng, durch Freiwillige unter Füh⸗ rung ens Mödere, ereegen, während auf einer anderen Seite, dem eigen rlite ungangee, SHeinengriff gemacht wurde. Dieses sogenan ate Jott , er Restzrebang nach ein mehrere 190 Möetres hohes, noch allen Seiten enkreche abfallendes Felsenplateau und wurbe In einer der steiste aner vo gleichwohl durch Löcher in den Pelsen zam Einsetzen der Rüge eee emngeschlagene Pflöde zum
esthalten Je Mögtchfer⸗ i n. r. Nachdem die ersten ente oben wren, würden Sericklelterr befestgt, and da die Bela⸗ gerten diese Sn . Stellnng gänzfich eeachtet lirhen, erfchien plöhlich eine Athen u rn, en , m Rhckn, worauf ste sch ohne einen Schuß ergaben. Pon beiten Seiter ist aver ein Mann verloren worden. . äibrjgen Hänptlinge unterwarfen 6 n den nächsten Tagen, und der Mouverneur welbef vom Fate Tczember die vollstüin 9 Nnerlennung des Proteftorats anf Dtaheiti and Morgi Und dse erfolgte Entwaffnung der Bewohner.
WWarlg, 209. Mai. Fee unt heute die Debatte Cber das Ka don
af Prrtalise verlangt vas Wo und bftret um er Kam mer fist einige Nugenblicke. 1 e man an einige sesner Worte er. snlserf, bir in em angsessihrten . enshalten sesen. — habt man ein Recht gehabt zu diesen Citatsonen, abet der Rerichtersiatie⸗
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öyprotestirt gegen den Gebrauch, den man von diesem Rechte gemacht habe. er hic eng seinen Wosten beweisen wollen, daß man ein förmlich es System des Trugs und der Täuschüng in die Religion bringen wolle. Man habe ein System religiöser Gleichgültigkeit anrühren wollen unter dem Vorwand, die Gefellschaft nicht einer flerikalischen Herrschaft zu unterwerfen, Ohne Zweifel sei es recht, die Ger cg zu säkularisiren, aber unrecht sei es, sie materiglistren zu wollen. ie Menschen haben nicht blos für ma⸗ terielle Bedürfnisse zu sorgen, sondein auch für Bedürfnisse des Herzens, der Intelligen und bes Gewissens. Es wäre befremdend, ein Volk, das auf den höchsten Grad der Civilisation gelangt, aus seinen Institutionen die religibsen Einrichtungen verwischen zu sehen. Der Redner wider⸗ legt die Argumente des Grafen Alton Shee gegen das Bestehen des Katholizismus als Religion der Majorität der Franzosen. Der Gegner des — habe gefragt, wie man diese Masjorität nachweisen könne. Keine Statistik beweise sie. Wie man aber von einer Statistif Aufschluß über Gewissensgeheimnisse verlangen könne? Was man auch sagen möge, der religiöse Glaube lebe im Grunde der Herzen, selbst wenn die Handlungen denselben ableugnen. In diesem Falle aber schreie man über Gleißnerei. Wie? um nicht Gleißner zu sein, müßte man immer seine Handlungen in Uebereinstimmung bringen mit seinem Glauben! Das hieße etwas viel fordern! Die Gleißnerei sei nicht der Fehler unseres Jahrhun⸗ derts, dem man eher das Gegentheil vorwerfen könnte. „Wir glauben nicht,“ fährt der Redner fort, „daß es keine Religion mehr giebt. Die Religion ist ein verborgenes Feuer, das in allen Heizen sich kundgiebt. Dotz des Kultus der materiellen Interessen darf man nicht glauben, daß die Religion anz im Stiche gelassen ist.“ Der Redner bringt dann noch andere ernste Betrachtungen vor zu Gunsten des Gesetz Entwurfs und sucht den Klerus egen die wider denselben erhobenen Beschuldigungen zu rechtfertigen. Er beklagt, was seit einiger Zeit hier vorgehe. Die Krone sei allem mög⸗ lichen Argwohn ausgesetzt; was von ihr ausgehe, sei man geneigt, als Uebergriff anzusehen. Und doch sei die Monarchie der Schutz und Hort der Gesellschast, sie bedürfe des Respelts, der Achtung, und es sei traurig, sie so vielen Angriffen ausgesetzt zu sehen. Herr Alton Shee verlangt das Wort, um auf persönliche Angriffe zu antworten. ( Murren.) Er fühle das Bedürfniß, die heftigen Oualificationen zurückzuweisen. (Unter= brechung.) Graf Portalis betheuert, keine persönlichen Angriffe beabsich— tigt zu haben. Er habe sich nur in allgemeinen Ausdrücken ausgesprochen, um die jetzige Lage zu charakterisiren. Graf Alton Shee freut sich über diese Erklaͤrung der Worte des Grafen Portalis, aber Jedermann werde es natürlich finden, daß er sich angegriffen gefühlt habe. Er glaube, trotz der Aufregung, die seine Worte hervorgebracht, die Gränzen der vollsten Mäßigung beobachtet zu haben— ;
Rachdem darauf die Artikel 4 und 2 des Entwurfs angenommen wor— den, bleiben noch die vom Marquis von Ba rthelemo beantragten Zu⸗ fatz⸗ Artikel zu berathen übrig. Der Marquis von Barthelemy moti dirt dieselben, wonach das Königliche Kapitel der Kirche von St. Denis höch⸗ stens aus zehn Kanonikern-Bischösen, den Primicier mitinbegriffen, aus funfzehn Kanonikern zweiten Ranges und aus sechs Chorpriestern bestehen soll. Ein besonderes Reglement soll die Zahl der für den Dienst der Kirche nöthigen Beamten bestimmen. Die Errichtung einer Institution, die außer halb der gemeinen Regel stehe, sei eine einste Sache und erheische die ganze Sorgfalt der Kammer. Man müsse darüber bestimmt einig sein, daß das Kapitel von St. Denis nur ein Rücktrittsplatz für die Bischöfe sein solle, nicht eine vorbehaltene Sphäre für Auserwählte und Privilegirte. Nux das Gebet dürfe am Grabe der Könige Frankreichs seinen Plaß einnehmen. Sein Amendement solle Mißbräuchen die Thür verschließen, die aus dem Entwurfe, wie er jetzt sei, hervorgehen könnten. Herr Persil desinirt den Zweck des Entwurfs, der darin bestehe, Dissidenzen ein Ziel zu setzen, die zwischen dem Kapitel von St. Denis und dem erzbischöflichen Stuhl
sich erheben könnten. Um die sogenannten Zusatz-Artifel annehmen zu kön- nen, müßten sie eine nothwendige Folge des vorgeschlagenen Gesetzes sein; aber wie sie feien, begründeten sie ein ganz eigenes Geseßz, zu welchem we— der die Regierung, noch irgend ein Mitglied die Initiative ergriffen habe. Diese Jusatz⸗Arätel seien nchts Anderes, als die Organisation des Kapi⸗ tels von St. Denis. Diese gehöre aber in die Sphäre der Regierung, der vollziehenden Gewalt. Der Matquis von Barthelemy begehe also einen Uebergriff in dieselbe und setze sich über die vom Reglement der Kammer selbst gezogenen Schranken weg. (Der Gesetz⸗Entwurf wurde schließlich in der von der Regierung , , Form von der Kammer mit 169 ge— gen 50 Stimmen angenommen). ͤ
In der Deputirten-Kamimer wurbe gestern, bei Fortsetzung der Tiskussion über die Rechnungen von 1844, von Herrn von Ge⸗ noude auf den Grund einer Stelle des Berichts die Behauptung aufgestellt, die Kammer habe nicht volle freie Macht zur Bewilligung der Steuern, sie sei keine eigentlich repräsentative, sondern nur kön— sultative Versammlung, weil sie nicht wirklich das Land repräsentire. (Gelächter. Der Präsident: Die allgemeine Diskussion sei ge—⸗ schlossen, man könne sie nicht von neuem beginnen. Herr von Ge⸗ nöube kommt noch einmal auf seine Behauptung zurück, wird aber vor allgemeinem Gelächter nicht gehört und der Entwurf dann mit 209 gegen 27 Stimmen angenommien. Heute verhandelte die Kam— mer über den Gesetz-Entwurf in Betreff der Posthalter,
Herr Muret de Bort hat das Wort für die allgemeine Diskussion. Die Kammer wisse, wie die Post Stationen bei der gegenwärtigen Lage der Dinge unterhalten seien. Burch Art. 4 des vorgeleglen Gesetz- Entwurfs sollen die unzureichenden Hülfsmittel ergänzt werden durch zredite, die da⸗ für im Budget zu eröffnen wären. Durch Art. 2 werde ein Kredit für die mit Eisenbahnlinien parallel laufenden Post- Stationen eröffnet. Gegen letztere Anordnung habe er nichts einzuwenden. Er finde es gerecht und natürlich, für die Kosten Vorsorge zu treffen, welche die Aufrechthaltung der durch die im Bau begriffenen Eisenbahnen bedrohten Post⸗Stationen erhei⸗ schen sollten. Aber das könne er nicht zugeben, daß man aus einer provi⸗ sorischen Maßregel eine definitive mache. Wohin würde das führen, wenn ber Staat alle Industrieen entschädigen sollte, welche durch rivalisirende In— n verdrängt werden. Die Budgets der Einnahmen seien im Ab— nehmen begriffen, die der Ausgaben, im Gegentheil, wüchsen anz wenn man jetzi eine Ausgabe, die erst noch im Keime sei, ins Budget einschreibe, so müßte man alle Hoffnung auf Gleich⸗ stellung der Ausgaben mit den Einnahmen für immer aufgeben. Die Kammer könne nichts thun, als den im Art.? angedeuteten Kredit votiren. Die Frage des Eigenthums der Poststationen und der Entschädigung der Postmeister seien , en die er so wenig, als die Regierung anneh— men könne. Herr von Mornap: Es handle sich nicht darum, zu unter⸗ suchen, wie viel die Sache kosten würde, sondern darum, was erecht und nützlich wäre. Die Erhaltung der Poststationen für eine noch geraume Jelt, die sich jetzt noch nicht festseßen ließe, sei unbestreitbar nühlich, unent⸗ behrlich, wenn man nicht plötzlich die Verbindungen unterbrochen sehen wolle. Die Frage müsse endlich loyal entschieden werden. Er frage also die Regierung, ob sie die Poststationen beibehalten wolle, ja oder nein? Er wisse, was man der jetz . SDrganisation der Posthaltereien vorwerfen könne, aber man kenne auch die Dienste, welche sie geleistet haben, und die sie noch ferner leisten könnten. Eine Entscheidung liege im gllgenie inen Intergsse, Man könne den Posthaltern nicht zumuthen, 1 sie ihre Pferde und ihre Höfe behalten solllen, wenn sie jeden Augenblick bedroht wären, eines Ta- es ihre Stellen zu verlieren. Der Finanz-⸗Ministerz Es sei keine Frage, daß die Regierung Opfer zu bange geneigt sei für Erhaltung ber Posthalterclen; abel es frage sich, ob sie Kalie die Spfer bringen woll, die man von ihr dafür verlange. Der Minister verhandelt die Eigenthumsfrage, und nach ihm spricht noch Herr von Golberv in gleichem Sinne mit Herrn von Mornay, worauf die gllgemeine Digtussion geschlossen und die spezielle begonnen wird. Bie drei Artikel des Entwurfs vetden nach einander angenommen. Nachdem der Finanz ⸗Minister, Herr Dumon, erklärt hatte, daß die Regierung. den Posthal=
tern kane
Pairs Kammer seßte gesfern
für die Verluste, welche sie durch die Eisenbahnen erlitten, nil abtun u gewähren ger ge. und daß es sich nur um Fubnentionen zur ,n, der 96 en Post⸗Resais handle, wurde e Heß Enltöurf iii 15 gegen 2 Stimmen angenommen,. Der frste nale, dessesben, der im voraus 5 ellen sollte, daß jedes Jahr in bem die nöthigen Kredite zur * der Postanstalten im ganzen aufzifishren seien, wurde vom Ministeriumm zurüggenommen, und her f nur die Anweisung eines Krebits ven 175.000 Fr. a unt, don zäh Mn Fr. für 1618 zu diesem Jwe bewilligt.
X Paris, 21. Mai. Der in Havre eingetroffene Wallsisch⸗ fänger „John Cockerill“, welcher Papeiti am 7. Februar verlassen hat, überbringt die Nachricht von der Unterwerfung der Kö⸗ nigin Pomareh, welche unter jenem Datum im Begriff stand, die Zügel ihrer Regierung unter dem französischen Protektorat wie⸗ der zu ergreifen. Dieses Ereigniß, wodurch der lange und blutige Streit endlich beigelegt wird, ist die natürliche Folge des glücklichen Handstreichs vom 17. Dezember v. J., welcher die für unnehmbar gehaltene Stellung von Fautahua in die Hände der Franzosen gelie⸗ 3 die Insurgenten zur Niederlegung der Waffen ohne Schwert streich vermocht und endlich auch die Königin Pomareh selbst bewo
gen hat, sich unbedingt der französischen Artorität zu fügen, Schon vorher hatte sie dem Gouserneur Bruat Vorschläge zu einer Aus- gleichung machen lassen und die Bedingungen angedeutet, unter denen sie zu? Anerkennung des Protektorats sich verstehen, würde. Allein diese Bedingungen stipulirten die gänzliche Trennung und völlige Unabhängigkeit von einander für die beiden Ge⸗ walten; die Königin follte ihre vollen Befugnisse über die Einge
bornen wie früher wieder erhalten, die Befugnisse des französischen Protektorats aber lediglich auf die Ausländer sich beschränken, der Gouverneur daher auch den Titel führen „Gouverneur der Weißen.“ Diese Bedingungen erklärte Herr Bruat als unaunehmbar, weil darin eine Verzichtleistung Frankreichs auf die Rechte lag, welche dasselbe durch den Abschluß des die Grundlagen des Protektorats regelnden Vertrags erworben hatte. Die Ereignisse des letzten De- zember, welche die ganze Insel der französischen Botmäßigkeit unterwar
fen, haben die Dinge nun vollständig geändert und den Eingangs erwähn⸗ ten Entschluß der Königin Pomarah hervorgerufen. Nach Besetzung und Sicherung der dem Feinde abgenommenen Posten und Ersetzung der wegen ihrer Anhänglichkeit an Pomareh verdächtigen Chefs durch andere der französischen Sache ergebene, schickte der Gouverneur Herr Bruat das Danipfschiff „Phaeton“ nach Raiatea, wo Pomareh sich befand, um seine Vorschläge zu erneuern und ihr das Anerbieten zu machen, sie sogleich nach Otaheiti zurüchzuführen. Der Capitain Pradier vollzog seine Sendung mit Erfolg, und am 3ten Februar verlseß die Königin Pomareh Raiatea, um nach Morea oder Eymeo zu gehen, einer kleinen Insel in geringer Entfernung und Angesichts von Papeiti, we sie eine Zusammenkunft mit dem Gouverneur verlangt hatte, um die letzten Formalitäten ihrer Räckkehr an die Spitze ihrer Regierung zu regeln. Herr Bruat begab sich sogle ch zu ihr. Sein erster Akt war, sie von der Ueberwachung befreien zu lassen, mit welcher sie im ersten Augenblicke war, umgeben worden, und so blieb er denn in Konferenz mit ihr bis zum Tten Februar, dem Tage der Abfahrt des „John Cockerill,“ der wahischeinlich, der Regierung die den getroffenen Abschluß betreffenden Depeschen über
bracht hat. Der Krieg während der letzten vier Jahre, die fortwäh⸗ renden Schwierigkeiten aller Art, mit welchen die französische Auto
rität zu kämpfen hatte, haben übrigens bei dieser ein System der Gewaltthätigkeit und Willkür erzeugt, welches den Saamen der Zwie⸗ tracht und der Unzufriedenheit auf der Insel ausgestreut hat. In allen Theilen des Dienstes auf Staheiti herrscht die größte Unord⸗ nung, nirgends ist auch nur eine Spur von Organisation einer guten Verwaltung, und Herr Bruat tann Ee als ein Glück an—⸗ sehen, daß er nun in Folge des glücklichen Ausgangs der letzten Militair⸗-Operationen noch so ziemlich mit Ehren von seinem Amte abzutreten im Stande ist. Jetzt macht man neue Fehler. Die Beamten in der Umgebung des Gouverneurs wiederholen unablässig, die Königin Pomareh gebe sich gefangen.
Und bereits schicken die 5 Indianer, die von den Franzosen gegen einen Monatsgehalt von 60 bis 500 Fr. für jeden erkauft worden sind, sich an, ihre Landsleute, Königin, Chefs und Volt, nicht blos als Bessegte, sondern als Sklaven zu behandeln. Es ist hohe Zeit, „heißt es selbst in dem Briefe eines Franzosen von dort,“ daß Herr Lavaud, der neue Gouverneur, anlömmt, damit ein „Systemwechsel eintrete, ehe das Uebel ganz unheilbar geworden ist.“
Großbritanien und Irland.
London, 20. Mai. Aus Dublin wird der Times geschrie—⸗ ben, daß man dort den Tod des. Grafen Besborough allgemein be⸗— trauere, da sich noch nie ein Lordstatthalter von Irland die Liebe und Achtung aller Klassen in so hohem Grade erworben hätte, Das Trauergeläute klingt daher in allen Herzen nach. Das öffentliche Leichenbegängniß sindet am 21. statt; die Leiche wird nach dem Familien? Begräbniß in der Grafschaft Kilkenny abgeführt, und bis zum Eisenbahnhofe giebt ihr der Tranerzug das Geleite. Seit dem Tode des Herzogs von Rutland im Jahre 1787 ist kein Lordstatt⸗ halter im Amte gestorben. — In den Provinzen sieht es noch sehr traurig aus; überall wüthet die Pestilenz. Kein Bezirk ist von der Ansteäung frei, und die Sterblichkeit erstreckt sich über alle Klassen, über Reiche und Arme. Unter den letzten Opfern war Hr. Forde, einer der bedeutendsten Gutsbesitzer in der Grafschaft Down, welcher sich das bösartige Fieber, dem er erlag, bei Ausübung seiner Pflich len als Mitglied des Arbeitshaus- Cemité's durch Ansteckung geholt hatte. Die Hauptstadt bleibt verhältnißmäßig noch von der Ansteckung frei. Der halbgestorbene Repeal-Verein hat wegen des eingetretenen Todesfalles seine vorgestrige Wochen-Versammlung ausgesetzt.
Die Parlamentsverhandlungen der beiden letzten Tage boten kein erhebliches Interesse. Im Oberhause stand vorgestern die vom Unterhause demselben überwiesene Fabrikbill zur Berathung und veranlaßte eine längere Debatte, in welcher indeß nur die bekannten Argumente wiederholt wurden. Lord Brougham beantragte wie gewöhnlich in allen solchen Fragen, wo es sich um Einmischung des Staates in die Privatthätigkeit handelt, die Verwerfung der Bill, doch wurde sein Antrag mit 56 gegen 11 Stimmen verworfen und die zweite Lesung der Bill genehmigt. Gestern berieth das Haus im Eomité die Bill wegen Abkürzung der Dienstzeit im Heere und nahm sie ohne Aenderung au. Die irländische Armenbill erhielt dar— auf die dritte Lesung. Das Oberhaus wird sich übrigens von mor- gen den 20sten bis zum 28sten d. M. wegen der Pfingsten vertagen.
Im Unterhause war vorgestern sowohl wie gestern die Bill wegen Umgestaltung der Central-Armenbehörde, welche zur zweiten Verlesung stand, Gegenstand längerer Berathung. Dieselbe ist noch nicht beendet und auf morgen vertagt worden, da heute wegen der Epsom⸗Rennen keine Sitzung stattsindet. Gegen die Bill sprach
vorgestern hauptsächlich Herr Fer and, der als eine Folge des Ar⸗
mengesetzes von 18341 die Vermehrung des Elends und der Unsitt⸗ lichkeit hervorhob und nachzuweisen suchte, daß diesem Uebelstande nicht dadurch abgeholfen werden könne, daß man, wie die Bill beab⸗
sichtigt, ein theilweise aus Mitgliedern des Ministeriums besteh endes
Bürcau an die Stelle der General ⸗Armen⸗Kommission setze. Herr Roebuck und der Minister des Innern widersprachen diesen Behauptungen, worauf die Debatte vertagt wurde. Gestern stellte Herr Hume zu Anfang der Sitzung eine Frage wegen Besetzung der Stelle des Lord⸗Lieutenants von Irland und sprach sich gegen die Zweckmäßigkeit der Verwaltung Irlands durch einen Lord-Lieu⸗= tenant überhaupt aus. Lord John Russell erwiederte, daß die Minister, was auch ihre Ansichten im Allgemeinen in Betreff der Wichtigkeit und Zweckmäßigkeit des Amtes eines Lord-Lieutenants von Irland sein mögen, unter den gegenwärtigen Umständen doch
der
bnigin die schleunige Wiederbesetzung der Stelle angerathen
haben. Man werde indeß noch im Lauff der egen eine Bill ein= ; ; ᷣ in der waltung Irlands bringen, durch welche eine Aenderung ö
. 5 f den Antrag des Schatz kanz
herbeigeführt werden würde. Auf, Com ö
h z ines Spezial ⸗Comité's beschlos lers rs, berger ell ebe s medias fei. Maß, sen, weiches ein Gutachten abgeten, salrozebufen in Bezug auf alie regeln zur Suspendirung der ler, ,. zan treffen. Een gen mn 9 33 Irland zufolge, nehmen auch dort
Den letzten Berichten au bei
; r der Theuerung zu, wobei das Volk es wieder die Excesse in Folge Zerstörung der neuangelegte mrürbigerweisz nicht Elten, auf gierken m' , . ee g, . wusehen hat. Bel Ennis khmon und in Rath 2 . ö enöthigt gesehen, auf das Volk zu feuern. n . ö von) Palmella mit seinen beiden Söhnen ist hier r, , n, schaftẽn Somiersetshire, Devon h 3. rnwall, sin in Jo ge der Theuerung an mehreren Orten ernstliche Unruhen ausgebrochen. In Taunton wurden am 15ten, als der regelmähige monatliche Ge⸗ 2 wählten werden sollte, die Getraidehändler verjagt und traidemarkt abgeha ö ö h Has Getraide von dem Pöbel zu, nach der Erklärung der Menge, ehrlichen Preisen/ . ungefähr zur Hälfte des Marktpreises. feilgeboten; eben so verfuhr man mit dem von den Schlächtern auf Len? Markt gebrachten Fleische, der Erlös soll indeß den Eigenthümern des Getra des und des Fleischee ehrlich ausgehändigt worden sein. Die Aufruhr-Akte mußte verlesen und die berittene Miliz aufgeboten werden, ehe sich die Ruhe und Ordnung herstellte. In Exeter war ber Tumult noch bedeutender. Nicht nur Auftäufer, sondern auch Pächter, die zum Verkauf ihres Getraides in die Stadt gekomn en warrn, und Bäcker wurden persönlich mißbandelt, mehreren Getraide⸗ pändlern und Bäckern die Fenster eingeworfen, und die Behörden sahen sich genöthigt, die berittene Miliz und die Pensionair-Soldaten aufzubieten und regulaires Militair aus Devonport kommen zu lassen. In Wadebridge hatte sich eine Anzahl von Arbeitern aus den be—⸗ Fachbarten Minen förmlich in Besitz der Stadt und aller Vorräthe gesetzt, und es mußte eine Abtheilung des Ften Infanterie⸗Regimen s gus Devonport dahin abgeschickt werden, um der Unordnung ein Ende zu machen. — Ju Manchester sind gestern Versuche gemacht worden, mittelst aufrührerischer Maueranschläge die unbeschäftigten Fabrikarbeiter aufzuwiegeln; sowohl die Chartisten als eine an den Mayor geschickte Deputation der Fabrikarbeiter selbst haben jede Be⸗ fheiligung an der Sache zurückgewiesen, und so ist es bei dem Ver⸗ suche geblieben. (B. H.) Auf der Insel Jersey haben am 17ten in Folge der Theuerung einige Unruhen stattgehabt. Die Arbeiter legten in Masse die Arbeit nieder und plünderten eine Mühle, wurden indeß bald, nachdem die Aufruhr-Akte verlesen war, durch das aufgebotene Militair zur Ruhe gebracht.
Die „Hibernia“ ist am 19ten nach Halifax abgegangen; sie sührt 190,000 Pfd. St. aus, meist für französische Rechnung.
Mit der (heute bereits in Cuxhaven eingetroffenen) dänischen Brigg „Ernst Lorenz,“ welche Falmouth angelaufen ist, sind Nach⸗ richten aus Montevideo vom 21. März angekommen. Lribe stand noch mit 5000 Mann vor der Stadt. Rivera war von Maldonado nach Montevideo zurückgekehrt, um den Schutz der sranzösischen und englischen Gesandten in Anspruch zu nehmen; man hatte ihn aber gleich unter polizeiliche Aufsicht gestellt und nach Martin Garcia ge⸗ bracht, wohin sich später auch seine Familie begab. — Nach Berich⸗ ten aus Buenos Ayres war am 15ten März der bolivianische Ge⸗ sandte, Don Manuel Rodriguez, dicht vor den Thoren der Stadt ermordet worden; man hatte ihm den Hals abgeschnitten.
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Nom, 13. Mai. (Allg. Ztg.) Heute, als am Geburtstage Pius 1X, welcher diesmal mit dem Himmelfahrtsfeste zusammenfällt, wurde er wie gewöhnlich bei seiner Rückkehr nach dem Quirinal von der jubelnden Menge begrüßt. Ein Zug junger Leute empsing ihn mit Blumensträußen auf den Stöcken. Als er nach einer kleinen Weile herauskam auf den Balkon, begrüßte er die Menge zuerst mit ausgebreiteten Armen, dann saltete er die Hände zum Gebet und ertheilte den Segen; zuletzt, nachdem er nochmals mit wunderbar ausdrucksvoller Gebärde seinen Dank für die Freudenbezeugungen am sestlichen Tag ausgedrückt hatte, deutete er mit der Rechten nach oben. Ein Blumenregen ging der Ceremonie voran und schloß sie. Beim Ausbreiten des rothen Tuchs flog zur Freude der Menge eine Taube auf, die unter dem Balkon ihr Nest haben soll. Wie gestern Abend bereits, will man auch heute Abend die ganze Stadt erleuchten.
Aus Bologna schrieb man, daß der heutige Tag auch dort wie in mehreren anderen Provinzialstädten besonders gefeiert werden sollte. In Bologna war dazu unter Anderem ein Triumphbogen erbaut worden.
Während es mit dem Besinden des Kardinals Micara wiederum leidlich geht, liegt jetzt der Kardinal Alberghini erkrankt danieder. Bei seinem vorgerückten Alter (geboren 1770) haben die Aerzte we nig Hoffnung auf Genesung. Kardinal Acton, der auf Anrathen der Aerzte eine Reise nach Palermo unternommen, ist von Neapel äußerst leidend dahin abgereist. Die Römer sagen, daß alte Sprichwort will sich wieder bewähren, daß immer drei Eminenzen zur selben Zeit ster⸗ ben müssen. ;
Durch den Tod des Kardinals Polidori ist die Stelle des Abtes von Subiaco erledigt worden. Eine Deputation aus jenem Orte, welche den heiligen Vater um baldige Wiederbesetzung derselben er suchte, erhielt die Antwort, daß er selber den Posten als Abt von Subiaco sich vorbehalte und Willens sei, diese Abtei nächstens zu be suchen.
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3 Madrid, 15. Mai. Bei der Cour, welche vorgestern in Aranjuez stattfand, stellten sich nur drei Damen, die Gemahlin des Minister Präsidenten, die des Intendanten des Königlichen Hauses und die des Herrn Armendariz, ein. Die übrigen in Aranjuez verwei⸗ lenden Damen von Rang weigerten sich, im Palaste zu erscheinen. Auch die Infantin Louise, Tochter des Jufanten Don Francisco de Paula, verließ ihre Gemächer nicht, in denen sie durch bitteren Ver⸗ druß zurückgehalten wurde. Sie hatte nämlich die gewaltsame Ab⸗ führung des Gegenstandes ihrer Zunrigung, des Herrn Gul, erfah⸗ ren und in großer Entrüstung, wiewohl bis jetzt vergeblich, auf Zurücknahme der über ihn verhängten Maßregel bestanden. Sie berief sich darauf, daß die früheren Minister selbst der jungen Königin angerathen hätten, ihre Einwilligung zur Vermählung ihrer Mutter, einer verwittweten Königin, mit einem aus der niedrigsten Vollsklasse hervorgegangenen Mann zu ertheilen, und daß zwei ihrer eigenen Schwestern ebenfalls unstandesmäßige Ehen abgeschlessen hätten, ohne auf den Widerstand der Regierung zu steßen. Allein die Minister bewiesen sich hartnäckig, und selbst die Krisis, von der sie sich bedroht sahen, scheint flir fetzt überstanden zu sein.
Gegen Ende des nächsten Monats wird die Königin, dem Ver⸗ nehmen nach, ihren Aufenthalt nach la Granja verlegen.
Der sranztsische Gesandte erwartet hier die Ankunft seines Vaters, des Herzogs Decazes.
Aus Lissabon erfahren wir, daß der spanische Brigadier, Mar—
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quis von Espasia, mit dem englischen Obersten
Porto abging, um der Junta zu erklären, 6. n, Gemeinschaft mit englischen gegen sie einschreiten würden falls sie die von Seiten Englands aufgestellten und von der gkönigin von Portugal genehmigten Bedingungen zurückwiese. Der spanische Ge⸗ sandte, Herr d'Ayllon, hatte sich gleich nach seiner Ankunft in Lissabon mit den dortigen Ministern und dem englischen Gesandten über diese gemeinschaftliche Thätigkeit, seinen Vorschriften gemäß, verständigt Unterdessen wird der General Concha in Salamanca das Wire. abwarten. — Die portugiesischen Behörden von Braganza hatten sich vor den Insurgenten mit mehreren der Regierung gehörigen Effekten in die spanische Gränzfestung Puebla de Sanabria geflüchtet Am SHten stellten sich dort zwei Offiziere der Junta von Porto ein und verlangten die Auslieferung dieser Gegenstände, die ihnen natürlich verweigert wurde. Da auch eine Anzahl portugiesischer Soldaten, von das Antas und Povoas verfolgt, das spanische Gebiet betraten und Letztere es zu betreten drohten, so wurden am 11ten in Eile zwei Bataillone und eine Abtheilung Artillerie von Salamanca nach Zamora geschickt.
GSriechenland.
Patras, 9. März. (A. 3.) Gestern Abends 6 Uhr trafen die Königl. Majestäten von Griechenland und der Kronprinz von Bayern mit sehr zahlreichem Gefolge hier ein. Schon von Vostiza aus, wo das letzte Nachtlager gehalten worden, schlossen sich dem Königlichen Zuge Einwohner unserer Stadt an, und auf der ganzen Streike von dein zwei Stunden entfernten Wasserfort Rhion an kamen den erlauchten Reisenden zahlreiche Schaaren junger Männer mit fliegenden Fahnen entgegen. Vor der Stadt selbst war nicht blos die ganze Einwoh⸗ nerschaft von Patras, sondern auch die der ganzen welten Umgegend dersammelt, um die Ankommenden zu begrüßen und unter freudigem Jubel an das Absteigequartier zu begleiten. Solche, die aus Athen mitkamen, behaupten, daß sie nie eine so lebhast dewegte, von einem Gefühl durchdrungene Menge gesehen hätten. Es brauste und wogte, es jubelte und jauchzte die bunte Masse, und Tausende von Frauen nd Mädchen schmückten die zierlichen Balkone der regelmäßigen Stadt. Für den Abend hatte die Stadt einen Ball zu Ehren der Majestäten in Bereitschaft, den dieselben auch ohne auszuruhen mit ihrer Gegenwart beehrten. Obwohl das Haus, in welchem das Ballfest veranstaltet war, groß und geräumig ausgewählt wurde, so konnte es doch die Menge der Ballberechtigten und Tanzlustigen nicht fassen. Die Königl. Majestäten blieben bis 12 Uhr. Heute Montag bringen die hohen Herischaften noch hier zu. Morgen werden dieselben auf dem Dam f chiff „Otto“ nach Missolunghi übersetzen. Der Kronprinz wird seine Reise von dort an nach Italien antreten, und der König und die Königin werden nach einer 10tägigen Rundreise in Rumelien nach Athen zurückkehren.
gandels- und Börsen Nachrichten. e Berlin, 22. Mai. Mit Beginn dieser Woche ist es an der Actien— Börse ziemlich lebhaft geworden, und auch die Course der meisten Actien haben sich gebessert. — Vornehmlich ist zu bemerken, daß sehr reichliche
Geldmittel vorhanden sind, und solche — nachdem die fremden Eisenbahn— Effekten meistens außer, Verkehr sind — in unseren inl. Bahnen angelegt werden; dagegen hal bis jetzt die Spereulation noch keine Fortschritte ge= macht oder sich nur auf einen kleinen Theil unserer Effekten beschränkt. Die Umsätze bleiben, aus Mangel an Abgebern effektiver Stücke, schwer beweglich und dürften auch erst bei weiterer Steigerung der Course mehr an Ausdehnung gewinnen. ; .
Einzelne Aufträge auf Potsd. Magdeb. Eisenb. Actien trieb deren Notirung von 89 bis 913 b, dabei sind vielleicht nur ca. 20,090 Thlr. gekauft worden. Wir führen diesen Fall beispielsteise an, bemerken aber auch, daß umgekehrt einzelne Verkaufs-Ordres hinreichen würden, eine gleiche Reaction herbeizuführen. Dies konstatirt am besten die Gering— fügigkeit der Speculation, ohne welche sich nicht täglich Verkäufer und Käufer treffen können. Das einzige Papier, was hiervon eine Aus nahme macht, sind Köln-Mindener Eisenbahn-Actien; hierin waren die Um sätze auch in dieser Woche belangreich und zwar bei einer Steigerung von M0, bis 923; heute schlossen sie etwas matter, nämlich 915 „ bezahlt. Auch Niederschl. Märk., von 860 bis 885 6 bez., bleiben heute nur S8 * Ih Br. u. Geld, Berlin⸗Stettiner 107. Br, Anhalt. Liti. n 109 bezahlt, Düsseldorf Elberf. 108 bez. u. Br., Oberschl. Lit A. 101466, Lil. B', 98 4G bez. u. Br., Rheinische Stamm-Actien S857 Br., Kosel⸗Oderb. 87 59 bez. Von QOuittungsbogen sind Magdeb. Wittenb. von 34 Söb 3 S6, Posen⸗ Stargard bis 837 und Aachen-Maestricht bis S31 Äh gestiegen; die übri⸗ gen haben sich fest behauptet. . Auch Prioritäts Acctien waren in den meisten Gattungen gefragt, er— fuhren indeß keine wesentlichen Veränderungen.
In preuß. Bank ⸗AUntheilen ist Einiges à 105635 65 gemacht, indeß war der Verkehr darin nur beschränkt. Preuß. Staatsschuldsch. bis 92 ge wichen, stiegen wieder bis 93 5, wozu, Br. und Geld blieb. .
In Wechseln war das Geschäft nicht sonderlich belebt; die meisten Devifen blieben zu lassen und zu haben, nur für Amsterdam in k. S. und
Hamb. in b. S. fehlten heute Abgeber und mußten höher bezahlt werden,
—
wogegen londoner billiger erlassen wurden.
Berlin, 22. Mai. Der fast allgemeinen Annahme: reduzirter Vor— räthe von Getraide in Händen unserer Produzenten, entgegen, waren un sere Landzufuhren davon wieder stärker im Laufe dieser Woche, als lange zuvor. Es gingen ein: 44 Wspl. Weizen, 117 W. Noggen, 21 W. Gerste, 135 W. Hafer, und letztere Preise waren; 120 = 126 Nthlr. für Weizen, 107 — 1066 Rthlr. für Roggen, O5 — 72 Rthlr. für Gerste, 46 — 52 Rthhr. für Hafer. Wasserwärts durch die Kanäle dagegen trat Abnahme der sel⸗ ben ein; es passirten den Finow⸗Kanal: 672 Wspl. Weizen, 2643 W. Roggen, 116 W. Gerste, 1296 W. Hafer, 67 W. Erbsen und 2000 Eint. n den Friedr. Wilh. Kanal: 69 W. Waizen, 153 W. Hafer, (a. 1400 Etnr. Mehl und 50 W. Oelsaat. Die Abfuhr auf gleichem Wege belief sich auf ca. 81 W. Weizen, 1146 W. Roggen, 600 W. Gerste, 347 W. Hafer, 75 W. Erbsen. r ..
Von England gingen hinter einander gesteigerte Notirungen, für Weizen ein, diese, wicwohl Anfangs der Woche in gleicher Wesse von Holland aus unterstützt, hatten hier nur geringen und schnell vorübergehenden Einfluß; es wurde höher gefordert, aber in einzelnen Fällen nur zugestanden, und win schlosen heute fuͤr: weiß. S3 /7 pfd. voln. 120-128 Nthlr., bunt, S4 = 86 pfd. poln. 120 124 Rthlr., gelb S4 /B6pfd. märt, 120 — 124 Rthlr.
Bei den Abwickelungen der Lieferungs- Verbindlichkeiten in Roggen pr. Frühjahr hatten am 17ten d, dem Stichtage, einzelne kleine Aus fälle statt, die anderweitig aber fosort gedeckt wurden, Hierdurch lam unverhoffte Anregung in die Preise, und wir schlossen zwischen 104 2 105 Rthlr. Die⸗ selbe ließ aber, sobald der Termin geschlossen, wieder nach, und loco Waare drückte sich auf 103 a 1092 Rihlr., während die folgenden Termine an den nächsten Marlttagen wesentlicher nachgaben; Mai / Juni bis 96 Rthlr.; Juni / Juli bis 90 Rthlr.; Juli / August bis S2 Rthlr. Seitdem hat Frage die Preise bald gehoben, Angebot dieselben bald gedrückt, und wir schlossen heutẽ 82 /84pf. 103 / 166 Rihlr.; 8265. pr. Mai / Juni bis 985 Rthlr. bez., Ss Rthlr. Br.; Juͤni / Juli bis 96 Rthlr. bez. u. Br., Juli / August von S4 86 Rihlr. bez. und zu 86 Rthlr. erlassen.
In Gerste ist das Platz-Geschäft sehr geringfügig zu 70 — 75 Rthlr., die Ankäufe hatten meist zum Transito ihre Bestimmung. .
Der Absatz für Hafer war durchweg sehr e n wiewohl Inhaber davon sehr fügsam sich zeigten; verkaust 54 pfd. zu Rthlr.; 46 — 47 psd. zu 45-45 Rthir.; As = 52 pfd. 414 —– 45 Rihlr. ; schwimmend 46 — 50 pfd. zu 43 - 45 Rthlr. offerirt.
Erbsen Jo a 110 Rihlr. nach Qualität. Der Handel in Klee-Sagten ruht ganz und Preise für roth und weiß sind 8 a 11 Rthlr. nominell.
geboten, Rapps auf 80 — 79 Rthlr. gehalten, 78 Nihlr. zu lösen, Nübsen
Für Oel-Saaten war vereinzelte Frage, davon aber nur selten an⸗ aP
zu 79— 78 Rthlr. käuflich. Die Oel⸗-S bestechen 0 allgemein .
aber, daß sie nur dünn stehen.
Rüböl hatte mehr Frage als seit besonders weil Abgeber spärlich und . kehr darin war von geringem Umfang; heute loco 3e, Rthlr.; Juni sJuli 19 —
3 Rthlr.,
Aug. / Sept. 4 a 107 Rthlr., Sept. Wk. ) Oliober / November 113 - 118 Rihlr., November / Dezember * Leinöl loco 113 Rthlr., Lieferung 117 Rthlr.
Moh nöl 24 a 233 Rthlr.
Hanföl 16 Rthlr. Palmöl 1414 — Rthlr.
aaten
. jt i ü . 28 n stehend,
Juli Au I. Br. 39 2
Südseethran 9 Rthlr. mal Br., mal Geld. Für das Bestehen der hohen Spiritus -Preise, dem sehr vermin⸗
derten Bedarf gegenüber, schien das Vertrauen wankend
mn hört man
blieb ain aal er 3
u. Raf e n Her. ust 3 29 a. 4
geworden zu sein,
und dieselben blieben bis gestern weichend; seitdem trat wieder mehr Festig= keit ein, und wir schlossen heute loco 48— 47 Rthlr., Mai A8 Rthlr. be— zahlt, Juni / Juli 49 Rthlr., Juli Aug. 50 2 495 Rthlr. Geld.
Die Witterung, so weit dafür in den Erfahrungen der Landleute eine Norm liegt, blieb durchstehend sehr fruchtbar; nachdem wir Anfangs der Woche es noch sehr warm hatten, bei häufigem durchdringenden Regen, war dieser zu Ende derselben weniger stark und die Temperatur kühler gewor=
den. Wind W. zu S.
Berlin, den 25. Mai 1847.
HI echsel - Course.
mien n,, Augsburg
Breslau
250 FI. 250 FI. 300 Mh. 300 Mi 113.
300 Er.
160 Fi.
150 FI. 100 Thi.
Leipais ju Courant im 14 TElI. Fuss. 100 TUlr.
Frankfurt a. M. südd. W. ... .......
100 FI.
Kur 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt.
Brief. 1413 140 161 1590
6
1607
2. St. Schuld- Sch. 33 935 293 Seeb. Präm. Seh. — 1. 95 ) K. u. Nin. Schuldv. 3! Berl. Stadt- Obl. Westpr. Pfandbr. 3 * Grossb. Posen do. do. do. — 5 Ostpr. Pfaudbr.
Pomm. do.
86. 83 3 dar 95
Russ. Hamb. Cert. 5
du. beillope 3. 4 8. 5 — 40. 40. 1. Aul. 4
do. Stieglitz 2.4 17 do. v. Roths eh. Lat. 5 a Koln. Sebetao a l do. do. Cert. L. A. 5 do. do. L. B. 200. — Pol. a. Pfr. 6
HEisenga
Ausländisohẽke Fonds.
* Kur- . Nu. Pfdhr. 3] 953 Sehlesisehe do. 33 do. Lt. B. gar. de.
Friedrichsd' or. Augustd ur. Gold al mare,
Disconto.
3
*
Germ.
Poln. neue Pfdbr. 4
Neue Bad. do35FI.— — n- Act ien.
8
Volleing. Amst. Rott. Aruh. Utr. erl. Auli. A.
do. Prior. Berl. Ilauil.
do. prior. Kerl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib.
do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Seb. Diss. Elbert.
do. Prior.
92. 6.
— — — —— — — Rn — — — —— —
S-
1097 6
98 ha. 107 6
4 —
755 6 108 B.
Gloggnitz. Hmb. Berꝶ d. Kiel-Alt.
IL. pa. Dresd. Man d. Ilalb. Magd. Leipz. do. Prior.
X. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior.
Nr db. HK. Ed. —
O. Schl. It. A4 10853 6. do. rin — do. Lt. B. d 98 E
pte. Medb. 4 9143 6.
do. Pr. A. B. 1. 917 k.
do. do. 5 1017 G.
108 bæ.
113 6
88 bæ 92 k. 101 6.
— —— 2
letzten Standpunkt behauptet.
Roggen 194 Rihlr.
Gerste loco 73 Rihlr. Bf.
küböl loc 107 Rthlr. —lUllerbst 114 Rihlr.
Kanal- Listen:
Amsterdam, 21. Mei. 396 40. 374. Pass. 53. 495 Russ. Nope dd i. Antwerpen, 20. Mei.
Port. 314. 335.
Perun 40. 38.
108 . 1083 B.
Frankfurt a. M., 22. Mei. 1913. 1911 net. Rank Aetien 59 he. Idlerꝶe 883 . Sus. 88 8. 124. 586. 58. Poln. 300 FI. 963. 953. d0. s0 FI. —
London, 19. Mei. Cons. 376 Passive 5. 41. Ausg. Sch. 16.153. Engl. Rus. —.
do.
do.
Sächs. Bayr. Sag. - Glog.
Thüringer. Wlbb. (C. O.) Tarsk. Selo. —
Quitt. Bogen. 196 69
Rhein. Stin.
Prior.
do. v. St. gar. 3
Prior.
llafer loco nach Qualitt 44 Rihlr.
Aach. Mastr. 20 erg. Mrk. 50 Berl. Anh. B. 45 hexb. Ludv. 70 hrieg . Neis. 55 Chem. Cöln- Mind. 80 do. Thür. V. 20 Presd. Görl. 90 Löb. Zittau. 70 Magd. Mecklenb. 60 Nordb. F. W. 60 Rh. St. Pr. 70 Starg. Pos. 30 St. Vohy. 90
Risa. 80
Witt. 20
(Schluss der Börse 3 Uhr.)
Die Course haben sich heute bei geringen Umsätzen auf ihrem
Getraide- Bericht. Aim heutigen Markt waren die Preise wie solgt:
Weizen nach Qualität von 120 - 130 Rthlr.
Lieferung pr. Mai Juni 935 — 39 RKih'lr. pr. Juni Juli 95 — 96 Rihlr. Pr. Juli / August 853 — 86 Rthlr.
spl. Rapps.
Aasg. —. Tiual. —.
Tzinal. —. h Yo Mei. 107 6.
Polu.
S835 n 827 8. 824 B. 1004 B.
92 pa. S835 6.
86 S6 ba. u. B. 73 bæ. 715 6.
S3, va. u. G. 81 6.
Den Finow- Kanal passirten an 2122. Mai 353 Wopl. Weiæaen, 578 Wp. Roggen, 273 Wp. Haler, 65 Waopl,. Gerste, 335 Wapl. Erbsen, 1500 Cir. Mehl, 100
oggen-Preise haben sowohl loco wie auf Lieferung nachgeteben, dagegen ist Weizen besser bezahlt worden.
Ans wiüärtige Börsen. Niederl. Sil. Sch. 58 R.
Nene Aul. 18.
867. 4. nelg. —. Nene Anl. 22. 223. 21060 Holl. 58. 573. Bras. 84. 82. Cbili —.
496 d0. 881. 8 ner. 201.
5 * Span. 1944 . —. PFrenas. Pr. Sch. —.
Rank-Actien p. ult.