derungen nur an dassenige, was nach Befriedigung der 1 meldenden i e m. der Masse . . eiben möchte, verwiesen werden. ankfurt a. O., den 3. April 1847. Senat des Königl. preuß. Ober Landesgerichts.
1771 Nothwendiger Verkauf. Königl. Qber - Landesgericht zu Cotslin.
Das Allodial-⸗Rittergut Zuͤlkenhagen im Neustettiner Vreise, landschafllich abgeschäßt auf 22 152 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf., zufolge der nebst Hypotbekenschein in un= serem dritten Bürtau einzusehenden Taxe, soll
am 11. Au gust d. J. Vormittags 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
1490 C diltallad ung. ; 2 für das Debitverfahren des iesgen a manns Albert Rulan 2 , Kommission Obergerichts macht hierdurch bekannt: . ; 9. 46. das —— 2 — desselben der — 2 öffnet und der hiesige Oberer hrs In, . Johannes Barlsch zum provisorischen Kurator
8 bestellt ist. ; r . befannte und unbekannte Be⸗ thelligie hierdurch aufgefordert, in dem auf . Dienstag den 285. Juni 1847, Vormittags 11 ꝛ1 2. ; Termine in der Rhederkammer auf hiesigem 8e . ihre Separationsansprüche und Forderun- gen so wie die ein Vorzugsrecht der letzteren begrün- benden Umstände, anzugeben und die sich auf diese An abe beziehenden Belege beizubringen, und zwar bei Hel elt ung des ohne weitere n einiretenden Ausschlusses mit ihren Ansprüchen von dieser Masse sowohl, als des Vorzugsrechts für dieses Debitver= ahren. ö aus der Kanzlei des Obergerichts, den 22. Mai 1847. C. Lingen, Secretar.
ast b
Fahrplan a Berlin⸗Potsdam⸗Magdebur⸗ ger Eisenbahn. — Von Berlin a Mag—⸗ deburg.
1 Norgens s. 9, Röch mittags s, —— L Abends 10 uhr (Ankunft mh s rd
Von Magdeburg nach Berlin.
Morgens 6zę, 10, Mittags 12, Abends bz uhr.
Von Berlin nach Potsdam.
53, s. 9, 10, 12, 2, 5, 7, 10 uhr.
Von Potsdam nach Berlin. 53, s, to, 12, 2, 33, 5,7, 10 uhr.
——
Erster Wasser- Corso in ö vj Potsdam.
Da am nächsten Sonnabend, den 2ysten d. Mts. , Nachmittags, in , die erste Wasser⸗Corso⸗ Fahr! stattinden soll, so wird der für die fingstwoche um 9 Uhr Abends von Potsdam nach Berlin ein elegte Ertrazug auf 9 Uhr verlegt und nach Ee been auch 9 Ei6 Uhr ein Ertrazüg von Potsdam nach Berlin gehen.
Für sämmtliche an diesem Tage von Berlin abge⸗ hende Züge können in Berlin Hin- und Retourbillets. gelöͤst werden.
II. Klasse zu 20 Sgr. Il. Klasse zu 123 Sgr. Die Direction der Berlin · Potsdam ⸗ Magdeburger Eisenbahn ⸗Gesellschaft.
ͤ Da der Corso um 5 1 Uhr anfangen soll, so wird
um 4 Uhr noch ein Extrazug von Berlin nach Potsdam gehen.
Magdeburg⸗Wittenbergesche bop Eisenbahn.
2 Fermulare zu den Vollmach⸗ ten für die in der General-Versamm- lung der Magdeburg. Wittenbergeschen Eisenbahn - Gesellschäft am 8. Juni e. erscheinenden Bevollmächtigten auswär⸗
5 tiger Actionaire können hier in unserem
4 Schiffer · St. 1 und 2, oder bei Herrn
— Berlin, Doroth een Str. Rr. 1,
. 1 genommen 2 Magdeburg, den 26.
Direktorium der Magde hurg.· Wittenbergeschen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
rr, Dampf⸗Packet⸗Fahrt — wischen
Riga und Stettin,
in Korte spondenz mit den Baird= Fsch en Hann chr, nn, nach Reval und St. Petersburg.
Das zu diesem Zwecle . Düna“,
avt. . ' h. e, wird wie ae e. ** 5 i ga von tettin en
* 6. Mai 983. S. den 15. Mai N. S.
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2 * ür Privat- Kajüte . Personen . 63 2 17 ö. 2 9 2 2 z 29 Kinder unter 10 Jahren zahlen die Hälfte. e Rach ß: r * * 2 S. R. 39 od. 33 Thlr. Pr. Ct. asl fare gh, Suren, ge hne leichte Güter op. er pr. Kubikfuß. . 6 , ö Nähere Nachrichten ertheilen die Herren A enten Telmsing C Grimm 8 Riga, D. Witte in Stettin. unterzeichnete machen zu gleicher Zeit, als Agent für die St. Petersburger Dampfschiffe, die eig ge e, auch in diesem Jahre die Communication zwischen Riga, Rerxal und St. Petersburg regelmäßig durch Dampf; schiffe stattfinden, und in jeder Woche am Mittwoch eines von Riga und eines von St. Peters burg mit Gü⸗ tern und af in abgehen wird. Selmsing C Grimm.
Dampfschifffahrt n zwischen Ham— burg und den Nordseebädern Cuxhaven
und Helgoland.
Die Dampsboote der Hamburger Ell.- Dampfsechisfalirts. Compagnie werden ihre regelmässitzen Fahrten während der
1
460
burg nach Helgoland über Cuxhaven: vom 9. Juni an bis aum 25. Septbr. jeden Dienstag, Donneratas und Sonnabend; zurück: jeden Montag, Miu woch und Freitag.
e, . Bade- Saison wis folgt bewerkstelligen: von Ham
Die Direction.
461 Das Nordseebad zu Wyd auf Föhr.
Die Eröffnung dieses Bades findet, wie gewöhnlich, am 24. Juni statt. ; Die Inkonvenienzien, welche, in Ermangelung der Anforderungen der Zeit entsprechender i ,, weise, seithero mit der Reise resp. von Flensburg und Husum nach hiesiger Insel verbunden gewesen, werden durch Einrichtung einer regelmäßigen Dampfschifffahrt wischen Husum und Wyd beseitigt und die Tage der . und des Abganges des Dampfschiffes resp. an und von erstgenanntem Hrte, so wie die auf diese Fahrt bezüglichen näheren Bestimmungen, nächstens in beson⸗ deren Tabellen un öffentlichen Kunde gebracht werben. Auch der bislang österer laut gewordenen Beschwerde über die hierorts, dem Gebrauch anderer Badeörter ent gegen, stattfindende Zollnachsicht der Reise⸗Effelten ist dadurch abgeholfen worden, daß Se. Majestät der Kö⸗ nig allergnädigst resolvirt haben, daß der Verzollung der von den Badegästen eingeführten Effekten bis weiß zer deren eigene Angabe zu Grunde gelegt werden, eine Zollnachsicht derselben aber nur in Verdachts fällen statt⸗ finden solle.
Logis-Bestellungen zu übernehmen wird man bereit willig finden
Wyck, im Anfang Mai 1817. Die Direction.
Citerarische Anzeigen.
In der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei in Berlin sind erschienen und in allen Buchhandlungen
5776)
zu haben:
Der deutsche Zollverein während der Jahre 1834 bis 1845. Zweite durch einen Anhang „Ueber Differenzial⸗Zölle⸗ vermehrte Auflage.
gr. 8. geh. Preis 12 Sgr.
Betrachtungen über das Andringen auf erhöhten Schutz der Gewerbsam⸗ keit in veutschen Zo ltere gegen fremde Mitbewerbung. g. 8. gch. Preis
73 Sgr.
—
Im Verlage vm Duncker u. Humblot ist kürzlich erschienen und daselbst, so wie in allen Buch⸗ handlungen, zu haben:
A. Du Breuil 's theoretisch-praktische Anleitung zur
Baumzucht, enthaltend die Anlegung von Baumschulen für Forst⸗ Obst- und Schmuckbäume und Sträucher, so wie bie Anpflanzung von Forst⸗ und Schmuckbäumen jn Reihen und die spezielle Kultur der Obstbäume mit Most- und Tafelfrüchten, nebst vorangeschickten Bemerkungen über Anatomie und hysiologie der Pflanzen. Deutsch bearbeitet von
Dr. A. Dietrich,
Lehrer der Botanik und Naturgeschichte an der Gärtner— Lehr- Anstalt in Berlin u. s. w. Mit 325 in den Text eingedruckten Holzschnitten der Pariser Original-Ausgabe und vier Tabellen.
8. Geh. 3 Thlr.
Dieses Werk, von einem der tüchtigsten jetzt lebenden Baumzüchter Frankreichs verfaßt, gehört zu einer der wichtigsten literarischen Erscheinungen im Gebiete des Gartenbaues. Die umfassendsten Kenntnisse und Erfah⸗ rungen sprechen sich in jedem Artikel aus, weshalb es auch für unsere Baunizüchter ein so brauchbarer Leit- faden sein wird, wie wir ihn kaum noch besitzen. Nicht für den Gärtner und Garten- Besitzer allein ist das Werk berechnet, sondern für Jeden, der Baum-Anlagen zu machen hbeabsichtigt, seien es Qbstgärten, Plantagen, Parks, Lusthaine, Algen, Forstanlagen oder dergleichen wird dasselbe im höchsten Grade nützlich sein. So wie der Obstzüchter in dem Artikel über Obstbaumzucht eine ganz andere Ansicht von seinen zu machenden Verrich- ungen erlangen wird, so wird der Forstmann, der Plan- tagen und Parl-Gärtner auf eine höchst gründliche Weise belehrt, wie er seine Anlagen zu machen hat, und warum er sie gerade so und nicht anders machen darf, wenn er einen günstigen Erfolg seiner Bemühun⸗ gen sehen will. Es kann daher dies Werl allen Gärt= nern und Forstmännern mit Recht empfohlen werden. Ausführliche Pro spekte sind in allen Buchhand⸗ lungen zu haben.
Lehrbuch der Botanik.
Von K. Sig. Kunth. Erster Theil. Allgemeine Botanik: Organographie, Physiologit, Systemlunde, Pflanzen- ographie. ; 8. geh. 3 Thlr.
a9a
So eben verläßt bei uns die Presse und ist in allen Buchhandlungen vorräthig, in Berlin in der Gro⸗
pius schen Buch- und Kunsthandlung, Kö— nigl. Bauschule Laden Rr. 12
üs Preußens Weihe.
Ein Lied vom Rheine zur Erinnerung an 6 11. April 1847.
Nicolaus Schüren.
Gr. 8. Elegant irt. eis 5 2 Aachen. r. ö 2.
(496
Bei Ludwig Hold in Berlin, Königsstr. Nr. 62 neben der Post, ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
Koppe, J. G. (Landes -Oekonomie-⸗Rath). Bei—⸗ träge zur Beantwortung der Frage: find große oder kleine Land güter en, , . ger . das allgemeine Beste? gr. 8. geh.
5 r.
3
(ast Die Musik (14 No.) zu . truensee * Meyerbeer
erschien so eben in Partitur, für Hrehester, in Stim- men, im vollständigen Klavierauszug arr. von Kullak und Klage 3 Thlr. Daraus einzeln: Ouvertüre, Grose Polonaise und Der Aufruhr für Or- chester (nebst Partitur), für Piano und zu 4 Hän-
den à 3 —-— 1 Thlr. Das Arrangement aller 14 No. der Musik zu Struensee für Piano zu 4 Hän- den, für Violin Quartett ete. ist unter der Presse— Der glänzende Er fols dieser Musik bei den oft wiederholten Aufführungen in Berlin, Wien, Prag, Dresden, Hamburg, Königsberg ete, überhebt uns jeder Empsehlunz. Alle Musikalien mit äblichem Rabait.
34 Linden. Schlesinger. Buch- u. Musi khandlung.
Ed. Bote & G. Bock.
5141 Berlin, Jägerstrasse No. 42. Breslau,. Schw'eidnitzer Str. No. S8.
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Abonnement fär 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. — Mit der Berechtigung, für den gannen gezahlten Berra Musikasien als Eigen t hum zu entneli- men, 3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis. Für Auswärtige die vortheilhaftresten Bedin- g un g en.
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558 b. ö l — ist erschienen und durch alle Buchhandlungen
zu erhalten, in Berlin vorräthig in der Mylius⸗ schen Sortim.⸗Buchhandlung
(A. Bath), Brüderstraße Nr. 4:
un sere Zeit und der Pietismus, wie er aug gl? fer, Böer Danmediger und Von Dr. Aug. Schroeder, Ober⸗Domprediger un e fe so zu Ken e e . d. H. 3 2 à —
3 und der Pietis-
ĩ Der
deuts sevismus und die Union. 2. Das Christen-= . * Bildung der Zeit. 3. 4 igmus und Mysticismus. Der alte Glaube und
en. geh.
das Junghegelthum. 5. Der vulgaire und der wisfen⸗·
und die freien Gemeinden. 6. vophie. ( Kant, Fichte, Schelling, een 7. Die rung und die Nomantif. 8. leiermachersche Theolo⸗ gie und der Pietismus, 3. Die moberne Prihodorie und der Pietismus. 10. Der Spenersche Pietismus.
Der Herr Verfasser beabsichtigt, in diesem Werke ein Bild ves religiösen Lebens unserer Zeit aufzustellen und die Kämpft derselben unter wis fen san f iche Gesichtspunkte zu fassen. Er will in hist o ri scher Entwielung den Standpunkt der Kriti darbieien, so daß das Buch auch den gebildeten Nichttheologen richtige Einsicht in die 2 Bewegungen unserer Zeit gewährt. Besonders hat sich der erfasser die Aufgabe gestellt, dic Entstehung des modernen Pi e⸗ tis mus aus der nächsten . enheit nachzuw ei sen, so wie die eigenthümliche Stellung und Gestalt desselben in der Gegenwart zu schildern. .
Oben genannte Schrift durfte gerade in den jeßzi= gen Zeitverhältnissen während bes Vereinig⸗ ten Landtages von besonderem Interesse sein.
Stu hrsche Buchhandlung in Potsdam.
ü. nalism 9 schaftliche Natio us. Die 3 . u
488 ; Bei Ad. Samter in Königsberg erscheint im
Lause dieses Jahres:
Die Verfassungs- Urkun— den und Grundgesetre der Staaten Europas,
der Nordamerikanisechen Freistzaten und 2 Brasiliens, die in der Gegen wart noch gültig sind, herausgegeben und erläutert von
Dr. F. W. Schubert,
Geh. Regierungsraih und brosessor qer Geschichte und Staatskunde.
Diese Sammlung, die jedem Diplomaten und Ka- meralisten unentbehrlich ist, jedem Freunde der Po- litik willkommen sein muss, wird in drei Bänden in gr. 8. zum Preise von 2 23 Thlr. pr. Band ge- liefert werden, von welcher der erste die Grund- gesetz- der westlichen Staaten Europas und der mit diesen in genauerem Zusammenhange stehenden Amerikanischen, der Freistaaten Nordamerikas und Brasiliens, enthalten soll, Der zweite Band wird die Deutschen Staaten mit Aussehluls des Oesterreichischen (wegen der demselben unter wor- senen nichtdeutschen Länder), der dritte aulser dem Cesterreichischen Staate die Italienischen, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Russland und Grie- chenland umfassen.
Bei den Grundgesetzen Grossbritaniens, Frank- reichs und der Nordamerikanischen Freistaaten soll der Original-Text und die deutsche Uebersetzung bei den übrigen frem(lländischen nur die deutsche Uebersetzung geliefert werden.
Alle Buchhandlungen, in Berlin Alexan- der Duncker, Königl. Hofbuchhöändler,
Franz. Sir. 21, nehmen Bestelluugen darauf an.
asg]
Literarische Anreige der Besserschen Buchhandlung (VW'.i. Hertz), 44 Behrenztr.
In unserem Verlage ist so eben erschienen:
Frèdeèric, prince Royal de Prusse, tragédie en 5 actes et en vers par J. F. Tassart. S. Preis 24 Sgr.
Schon der Stoff, den diese Tragödie behandelt, sichert derselben bei dem gebildeten Publikum eine freundliche Aufnahme; denn gehören auch die historischen Charak⸗ tere, die im Vordergrunde derselben stehen, dem vorigen Jahrhundert an, so ist doch auch in unferer Zeit der Geist des Despotismus, der damals das Volf nieder— hielt, noch nicht ganz gebannt, und an vielen Stellen glaubt man sich in die Gegenwart und ihre sozialen und politischen Bewegungen versetzt, wenn man die großar— tigen Erscheinungen des Zeitalters Friedrich's des Gro— ßen noch einmal an sich vorüberziehen sieht.
Hamburg, im Mai 1847.
Heroldsche Buchhandlung.
574 h] . Am 21. Mai entschlief sanft nach langen traurigen Leiden der Bürgermeister Dr. Götting in seinem 43sten Lebensjahre. Diese Trauerkunde für entfernte Freunde und Bekannte von seiner . zurückgebliebenen Gattin und seinen Kindern. Nordhausen, den 25. Mai 1847.
575 b To de s ⸗Anzeig e. ;
Das am 2æsten dieses hier erfolgte tödtliche Dahin⸗ scheiden St. Ercellenz des Großherzoglichen sächsischen Herrn Wirklichen 2 General ⸗Majors nnd Ober⸗Stallmeisters Friedrich von Seebach, Groß- freuz vom weißen Falken und Ritter mehrerer anderer hohen Orden, seinen im Auslande lebenden vielen Ver— wandten, Freunden und Bekannten hierdurch kund wer- den zu lassen, halten wir für unsere Pflicht.
Weimar, den 25. Mai 1847.
Die Hinterbliebenen.
570 b]
Ein Gut, im westlichen Theile des Großherzogthums Posen, mit 2700 M. gutem Acker, 00 M. Wiesen, 10,000 M. gut bestandenem Forst, 1700 Thlr. baaren und Naturalgefällen, soll verkauft werden. Selbstkäu⸗ ser, die 200, 600 Thlr. Anzahlung leisten können, wer den ersucht, ihre Adressen unter H. S2. an das Intelli= genz-⸗Comtoir zu Berlin gelangen zu lassen.
e ee. Papier-Capeten
in den neuesten un ges chmackvolssten Mustern, aus französischen und rheinländischen Fabriken, empfichlt in grösster Auswahl zu verhältnissmä- ssig billigen Breisen
Ed. Ostermann, Brüderstrasse No. 11.
Zu tie Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
893
—
geleitet werden sollen, so glaube ich im Sinne der ganzen hohen Versamm ung mich auszusprechen, wenn ich die Bitte an den Herrn Marschall stelle, den Herrn Landtags-Marschall des Vereinigten Land⸗ tags von dem Wunsche der hohen Versammlung in Kenntniß zu setzen mit der Bitte, wenn der Herr Landtags⸗Marschall des Verei⸗ nigten Landtags den Vorsitz führt, die Debatte nach demselben Prin⸗ z ipe zu leiten.
Marschall: Das muß ich doch ablehnen. Was der Herr Landtags Marschall der anderen Kurie thun will, muß ich ihm gänz⸗ lich überlassen. Wenn ihm der Wunsch der hohen Versammlung auf irgend eine Weise zukommt, wird er ihn gewiß erfüllen; in meiner Stellung möchte ich ihm denselben aber nicht gern vortragen, da dies fast wie eine Belehrung aussehen würde. ,
Landtags-Kommissar: Ich bin erbötig, in dieser Bezie⸗ hung Rücksprache mit dem Herrn Landtags -Marschall der Vereinigten Kurien um so mehr zu nehmen, als ich allerdings glaube, daß die jetzt beliebte Interpretation des Reglements die richtige ist. Ich weiß nicht, ob der Herr Antragsteller sich damit einverstanden erklärt.
Abgeordn. Graf Gneisenau: Ganz einverstanden damit!
(Schluß folgt.)
8 r gen.
In dem veröffentlichten stenographischen Protokolle der Sitzung vom 21. d. M. (Allg. Preuß. Zeitung vom 28. d. M. Nr. 1465 ist die Aeußerung des Abgeordneten Grafen von Schwerin S. 872 Spalte 2 sinnentstellend aufgenommen worden; diese Aeußerung lautet in berichtigter Fassung folgendermaßen:
„Ich wollte mir darauf zurückzukommen erlauben, daß mit dem Vorschlage, den der Herr Marschall von Preußen gemacht hat, mir alle Schwierigkeit beseitigt zu sein scheint, und ich glaube, daß es des Vorbehalts des anderen Abgeordneten aus Preußen nicht be⸗ darf, da derselbe auch ohne Beschluß nicht zweifelhaft ist. Wir beschließen ja gar nicht, daß das Gesetz erlassen wer⸗ den soll ohne ständischen Beirath; wenn derfelbe gesetzlich er⸗ forderlich ist, wird er eingeholt werden müssen, ohne daß wir einen Vorbehalt machen. Aber ich muß darauf aufmerksam machen, daß dies eine Frage ist, die wir hier nicht zu reguliren haben. Nach der ständischen Gesetzgebung sollen alle Gesetze über Personen- und Eigenthumsrecht, mit Inbegriff der Steuern, den Ständen vor der Emanation vorgelegt werden, das Gouvernement aber scheint nun der Meinung zu sein, daß Prozeß- Gesetze dahin nicht gehören. Ich bin anderer Meinung, und viele der geehrten Abgeordneten sind gewiß auch anderer Meinung; aber wir können doch durch unseren heutigen Beschluß der Entscheidung dieser Frage nicht prä—= judiziren, nicht heute feststellen wollen, die Frage sei bereits ent— schieden, und gehörten auch Prozeß-Ordnungen zu den den Stän— den vorzulegenden Gesetzen, und ich glaube, wir kämen ohne dieses Präjudiz heraus, wenn wir den Antrag annehmen, wie ihn der Marschall aus Preußen vorgeschlagen hat; dann gewinnen wir ein Votum für Mündlichkeit und Seffentlichkeit, ohne irgend ein Prin⸗ zip aufzugeben oder in Frage zu stellen.“ Berlin, den 28. Mai i847. Das Sekretariat der Kurie der drei Stände des Vereinigten Landtags. Naumann.
Uichtamtlicher Theil.
nhalt.
Inland. Berlin. Hofnachricht. — Abschieds⸗Bewillie ungen in der Armee. — Garnison-Vereine zur Unterstützung hülfsbedürftiger Unteroffi⸗ zier⸗ und Soldaten-Familien. — Provinz Preußen. Marienwer— der. Wohlthätigkeit. — Stand der Feldfrüchte. Provinz Schle⸗ sien. Liegnitz. Bekanntmachung wegen der Auswanderungen nach Nord ⸗ Amerikta. .
Frankreich. Paris. Hofnachricht. — Beschlagnahme einer legitimi— stischen Korrespondenz. — Die Engländer auf Otaheiti. — Die Verhöre im Cubiéresschen Prozeß. — Urtheilssprüche gegen deutsche Handwerker und gegen Getraidewucherer. — Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Debatte über das Briesporto; Nachrichten aus Algier.)
Großbritanien und Irland. London. Hosnachrichten. — Der neue Lord-Lieutenant von Irland. — Espartero. — Verstärkung des Ge⸗ schwaders in Lissabon. — Vermischtes. — Schreiben aus London (O'gonnell und Irland.)
Belgien. Brüssel. Interimistischer Geschäftsträger Preußens.
Spanien. Schreiben aus Madrid. (Vermischtes.)
Wissenschaftliche und Kunst⸗Nachrichten. Königl. Opernhaus. (Die Hochzeit des Figaro“) — Zur Literatur der Handels Politik. — Zur, Literatur der Kriegsgeschichte unter Friedrich dem Großen. — Kunst— Notiz. — Niederrheinisches Musikfest.
Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt— bericht. — Preise der vier Haupt-Getraide-Arten im Monat April.
Jnland.
Berlin, 29. Me. Am 27. Mai sand auf Schloß Sanssouci bei des Königs Majestät zur Nachfeier des Geburtstages Ihrer Ma— sestätt der Königin von Großbritanien nnd Irland ein? in? * gala statt, wozu auch der großbritanische Gesandte am diesseitigen Hofe, Graf Westmoreland, nebst Gemahlin, so wie die in Berlin anwesen⸗ den, bei Hofe präsentirten Engländer, eingeladen waren. Se. Majestät
brachten bei dem Diner einen Toast auf das Wohl Ihrer großbrita—⸗
nischen Majestät aus; auch hatten Allerhöchstdieselben zur Feier des Tages den Hosenband⸗ Srden angelegt. .
Berlin, 29. Mai. Nach dem heutigen Militair⸗Wochenblatte ist dem Hauptmann Joerdens, vom A0sten Infanterie Regiment, als Major mit der, Uniform des Isten nfanterie⸗Regiments, mit 1 vorschriftsmäßigen 3 für Verabschiedete, Aus sich! auf , . orgung . Penston, und bei der Landwehr dem Major ö ö, . eur des 2ten Bataillons 28sten Regiments, als 869 a. . 3. lem des Sten Infanterie Regiments, ber Ah ore e dnn. heide bꝛeichen für Verabschiedete und Pension,
Dasselbe Blatt ü ; 4 ; ee e Te e. ö, folgende, die Unterstützungs-Vereine be—⸗
Die beim 2ten Armee⸗ Corps bestehenden und sich immer mehr entwickelnden Garnison⸗Vereine zur Unterstützung hülfsbedürftiger Unteroffzzier⸗ und Soldaten⸗Familien haben ihre dauernde Wirksam⸗ keit, besonders während der Zeit der Abwesenheit mehrerer Truppen⸗ theile aus ihren Garnisonen und bei der jetzigen Theurung, durch unentgeltliche Verabreichung von Bekleidungs- Gegenständen und Feuerungs⸗Material, so wie durch Bewilligung kleiner Geldvorschüsse zum Einfauf von Lebensmitteln, bethätigt und auf diese Weise der größeren Noth unter den gedachten FJamilien abgeholfen.
Neben diesen Vereinen besteht in Stettin seit dem Monat Mai 1844 noch ein Militair-Frauen⸗Verein, welcher sich die Aufgabe ge⸗ stellt hat, kranke und hülfsbedürftige Jamilie aktiver, eventualiter nach Maßgabe der Fonds auch unaktiver Militairs, zu unterstützen und zu⸗ gleich deren Kinder mit Bekleidungsstücken und Büchern zu versehen, damit sie ohne zu große Anstrengung der Aeltern die Schule regel⸗ mäßig besuchen können. Dieser Verein bezweckt dadurch zugleich auf Erweckung, Erhaltung und Kräftigung des sittlichen und religiösen Gefühls hinzuwirken und hat seit seinem Bestehen bis zum Monat Februar 1847 zu obigem Zweck bereits 1911 Rthlr. verwendet Da die Vereins Mitglieder Hemden, Strümpfe und sonstige Wäsche selbst anfertigen, so können die Geldmittel des Vereins um so mehr dem An⸗ kaufe roher Materialien und direkten Hülfsleistungen zugewendet wer— den, und wird es ihnen dadurch möglich, ihre linterstitzungen einem weiteren Kreise Bedürftiger angedeihen zu lassen. ⸗
Das Kriegs- Ministerium nimmt gern Veranlassung, dies hier— durch zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. ĩ
Provinz Preußen. Marienw erder, 9. Mai. Der Sinn für Mildthätigkeit und Spendung von Armen⸗Unterstützungen bethätigt sich in den jetzigen Zeiten der Noth beinahe in allen Thei⸗— len des Departements auf eine erfreuliche Weise. Der aus den Kreis? ständen im Kreise Strasburg zusammengetretene Unterstützungs⸗ Verein hat seine Wirksamkeit bereits damit begonnen, daß von dem gezeich⸗ neten Betrage von 1509 Rthlr. sogleich 1006 Rthlr. zum Kartoffel Ankauf verwendet, der Rest von 560 Rthlr. aber als Reserve⸗ Fonds zur Begegnung der später etwa noch eintretenden größeren Noth auf⸗ bewahrt werden sollen. Im Kreise Rosenberg sind circa 1000 Sch. Kartoffeln aufgebracht worden, um sse i Hülfsbedürftige zur Saat zu vertheilen. Die Stadt Rosenberg hat dagegen ein Stück Tand und Kartoffeln hergegeben, welches Nothleidenden zur Bestellung und Benutzung überwiesen worden ist. Die Stadt Thorn beabsichtigt den Ankauf von 1000 = 2000 Sch. Kartoffeln und die Ueberlassung der— selben an Nothleidende zu mäßigen Preisen. In Kulm sind die Kauf⸗ leute übereingekommen, 500 Sch. Roggen und Erbsen an Bedürftige, 10 Sgr. unter dem Marktpreise pro Scheffel, zu verkaufen. Ein Kreisdeputirter hiesigen Kreises hat an kleine Leute in Garnsee und den umliegenden Dörfern, so wie in Marienwerder, 455 Scheffel Kartoffeln und 250 Scheffel Roggen und Erbsen, resp. 5, 10 und 15 Sgr. unter dem Marktpreise verkauft, theils auf Kredit unter der Bedingung des Ersatzes nach der Aerndte in natura. Ein anderer Gutsbesitzer bei Neuenburg hat zur Abhülfe des Mangels an Saat-Kartoffeln und Nahrungemittein für die dor—⸗ tigen ärmeren Volksklassen 106 Scheffel Kartoffeln, 30 Scheffel Erb⸗ sen und 30 Scheffel Roggen dem Magistrat zu Neuenburg unter der Bedingung einer gleichen Beihilfe von Seiten der Gemeinde ⸗Kasse unentgeltlich überwiesen. In Deutsch- Krone bewirkt der Magistrat den Verkauf von Roggen, Erbfen und Kartoffeln zum Preise von 3 und 1 Sgr. pro Mete an Bedürftige und deckt den ausfallenden Betrag theils durch freiwillige Beiträge, theils aus Kämmerei— mitteln.
Außerdem setzen die Suppen— und Speise⸗Anstalten am hiesigen Orte, in Thorn, Kulm, Zempelburg und Kammin ihre Bemühungen zur Linderung der Noth unausgesetzt fort, und fast täglich hört man von neuen, wohlthätigen Unterstützungen.
Die Weizenfelder bieten, besonders nach dem letzten Regen, ein erfreuliches Ansehen dar. Die Roggensaaten prangen bereits in üppi⸗ gem Grün und versprechen eine gute Aerndte. Die Kleesaaten sind gut erhalten. Die Wiesen fangen an, sich zu färben, und dürften bei günstiger Witterung einen reichlichen Ertrag gewähren. Der Winter⸗ Rübsen ist zwar gesund, aber, in Folge der Kälte im April, für die jetzige Jahreszeit noch fehr zurück. Auch die Obstgärten haben durch den verflossenen Winter keinen Schaden erlitten.
Provinz Schlesien. Liegnitz, 29. Mai. Das Amts— blatt der Königlichen Regierung enthält folgende Bekanntmachung: Höherer Bestimmung zufolge, bringen wir nächstehenden Erlaß des Kö⸗ niglichen Ministeriums des Innern voin 7ten d. Mis. :
. Die Königliche Regierung erhält in den Anlagen Abschrift eines hierher gerichteten Schrelbens des Königlichen Ministeriums der aus= wärtigen Angelegenheiten vom Z30sten v. Ms.,
die in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika in Beziehung auf
die Beförderung von Passagieren nach den dortigen Häfen' kurzlich er
lassenen, in deuͤtscher llebersetzung beigefügten, beschränkenden Bestim=
mungen und deren Einwirkung auf die Auswanderung nach Nord—
Amerika betreffend, mit der Anweisung, das Publikum danach auf die Gefahren aufmerksam zu machen, von welchen Personen, die nach Nord-Amerika auswandern wollen, gegenwärtig bei dem Eintreffen in den zur Einschiffung bestimm— ten Seehäfen bedroht sind, und zu veranlassen, daß dies auch bei der Ertheilung und Aushändigung der Entlassungs Urkunden und Reisepãsse geschieht, damit Niemand ungewarnt die Reise antrete.
Berlin, den 7. Mai 1847.
Ministerium des Innern, zweite Abtheilung. (gez.) Mathis. An
die Königliche Regierung zu Liegnitz.“
mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß nach Inhalt der bezüg⸗ lichen Mittheilungen, für die Auswanderer nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nicht nur eine bedeutende Erhöhung der Ueberfahrtspreise, sondern auch die Gefahr eintritt, daß sie bei ihrem Eintreffen in den dorti⸗= gen Häfen zurückgewiesen und die Fahrzeuge selbst von Staats wegen der Confiscation unterworfen werden.
Sämmtliche Orts-Polizei⸗Behörden und besonders die Herren Land- Räthe unseres Verwaltungs-Bezirks verpflichten wir hiernach, den Aus—= wanderungslustigen die vorstehend angedeutete Gefahr, bevor sie ihre An= träge entgegennehmen, deutlich vorzuhalten und erst, wenn dies sich als 6 erweist, die betreffenden Anträge zu unserer Entscheidung gelangen zu lassen.
Liegnitz, den 19. Mai 1847.
Frankreich.
Paris, 25. Mai. Die Herzoge von Nemours und von Mont— pensier wollen die bevorstehende Bade⸗-Saison in dem Pyrenäen⸗Bad Bareges zubringen, und es sollen bereits die Befehle ergangen sein, dort die nöthigen Vorbereitungen für ihren Aufenthalt zu treffen.
Das Szhele sagt, es? sei eine Korlespondenz zwischen dem Herzog von Bordeaux und einem seiner Agenten in Frankreich durch
Sonntag den 30 iin Mai.
die Indiscretion einer Person, der sie zur Verwahrung ü worden, der Polizei in die Hände gekommen. ung übergeten
Als die Königin Pomareh sich wieder unter Frankreichs Pro⸗ tektorat gestellt hatte, sollen eine große Anzahl englischer Familien sogleich e len zur Abreise von Otaheiti getroffen, die englischen Methodisten⸗Missionaire aber beschlossen haben, die Insel nicht zu verlassen. Auf ihr Gesuch an den Commandeur des dort liegenden britischen Geschwaders, einstweilen zum Schutz der Engländer einen Konsul daselbst zu bestellen, soll dieser jedoch geantwortet haben, er müsse dazu erst Ermächtigung von seiner Regierung einholen.
Die Instructions -Kommission des Pairshofes hat abermals Herrn Legrand, Unter⸗Staats⸗Secretair im Departement der öffent⸗ lichen Arbeiten, als Zeugen vernommen. In der zweiten Hälfte der Sitzung wurde die Vernehmung des General Eubiäres bezüglich ver⸗ schiedener Punkte beendigt, die sich aus den Zeugen⸗Aussagen und den Vernehmungen der Herren Parmentier und Pellaprat ergeben. Letzteren hat der Kanzler Pasquier im Laufe der Information durch ein Mandat citiren lassen, welchem gemäß Pellaprat nicht mehr, wie anfangs, in der Eigenschaft eines Zeugen erscheint. Dann wurden die Aussagen des Herrn Delphin Lanoir, eines der bei der Minen⸗ Gesellschaft von Gouhenans Interessirten, und des Herrn Thirria, Secretairs des Verwaltungs ⸗Rathes, vernommen. General Cubires bestand demnächst ein zweikes Verhör.
Einer verbotenen Verbindung angeklagt, standen dieser Tage acht deutsche Handwerksgesellen vor dem Zuchtpolizei- Gericht; außer ihnen war noch ein Weinwirth erschienen, beschuldigt, wissentlich sein Haus zu den Versammlungen diefer verbotenen Verbindung gesöffnet zu haben. Die Gesellschaft war jeden Sonntag in seinem Etablisse⸗ ment zusammengekommen, und als sich am 14. März d. J. der Po⸗ lizei⸗Commissair einfand, saßen 102 deutsche Handwerker um einen Tisch und sangen im Ehor. Zwei der Anwesenden leiteten das Ganze. Franz Heinrich Angelstein lehnte zwar den Titel eines Prä— sidenten ab, gab aber zu, daß er den Gesang dirigirt und von jedem Mitgliede einen Beitrag von 20 Fr. monatlich erhoben; Ernst Theodor Gempt soll mit lauter Stimme ein deutsches Jour⸗ nal vorgelesen und dann eine Ansprache an die Versammelten gehalten haben. Einige Tage später wurde in dem Hause, wo Ernst Heidecker, Karl Zeizing, Wilhelm Meyer und Wilhelm Pathe zu⸗ sammenwohnen, eine Haussuchung vorgenommen, und hier soll man die Beweisstücke von der Srganisatien und dem Zweck der Gesell—⸗ schaft vorgefunden haben. uͤnter den in Beschlag genommenen Pa— pieren fanden sich unter Anderem 253 Nummern deutscher Blätter vor, die sozialistische Doktrinen predigen; eines derselben war das Volks- Schulblatt. Das Reglement der Gesellschaft, wie das von einer ähnlichen, waren von Pathe's und Heidecker's Hand ge⸗ schrieben. Die Angeklagten wurden indeß nur zu drei Tagen Ge⸗ fängniß, der Weinwirth aber zu acht Tagen verurtheilt. Das Ge— richt hat sein Urtheil hauptsächlich darauf begündet, daß zu dem Ver⸗ ein keine obrigkeitliche Genehmigung eingeholt war.
Das Zuchtpolizeigericht zu Mans hat einen gewissen Beaury, der durch trügerische Mittel auf dem Markte zu Montfort die Getkaide— preise in die Höhe zu treiben suchte, zu viermonatlicher Haft und einen Anderen als Mithelfer zu einem Monat Gefängniß verurtheilt. Zu Caen wurden gleiche Strafen gegen ähnliche Vergehen gefällt.
Das Portefeuille, welches seither auf der Seite des Grafen Mols gestanden, ist jetzt plötzlich ganz auf die Seite des Herrn Gui— zot übergegangen.
Man versichert, daß in sämmtlichen pariser Klubs alle Arten von Kartenspielen verboten werden sollen, damit ben Diebereien und Be⸗ trügereien, welche seither dabei verübt wurden, wo möglich ein Ende gemacht werde. Auch ist von höherer Besteuerung der Spielkarten die Rede.
Zu Passy sind zwei junge Bildhauer wegen Falschmünzerei und Verausgabung falschen Geldes verhaftet worden.
Der Pfarrer von St. Roch, welcher mit Genehmigung der Re— gierung zu Glandier einen religiösen Verein vom Srden der Trap⸗ pisten zu errichten beabsichtigt, hat bereits mehr als funfzig Aufnahme⸗ gesuche erhalten.
Die letzte Gesellschaft, welche sich zur Uebernahme des Com- merce gebildet hatte, ist nicht glücklicher gewesen, als ihre Vor— gänger; sie hat sich aufgelöst. Man berechnet, daß dies Journal denen, die es der Reihe nach aufrecht zu halten suchten, schon mehr als 2 Millionen Fr. gekostet hat.
Paris, 25. Mai. Die Deputirten-Kammer setzte heute die Verhandlung des Antrags in Betreff der Post-Reform ort.
Der Finanz -Minister ergreift zuerst das Wort. Die bisherigen Redner für und gegen den Antrag seien in einem Punkt einstimmig geiwe⸗ sen, daß man nämlich die Staats- Einkünfte in diesem Augenblick nicht schwächen dürfe. Als offizieller Erhalter des Stagts-⸗Einkommens freue er sich über diese Tendenz. Er lese im Kommissions-Berichte, daß, wenn man die Taxe der Briefe, die von einem Büreau zu anderen im Inlande laufen, auf 20 Cent. herabsetzte, die Einnahme des Staats um 19,800, 000 Fr. sich verringern würde. Das würde der Ausgangspunkt sein für das, was er zu agen habe. Die Kammer begreife, wie schwierig es sei, eine Frage zu diskutiren, über welche man nur Hypothesen, oft Illuͤsionen vorbringe. Eine einzige Thatsache sei gewiß: daß nämlich die Einnahme von den Posten durch die vorgeschlagene Nefoörm vermindert würde. Man schmeichle sich allerdings mit einer Vermehrung der Briefe. Auch er hoffe diese; jedenfalls werde aber das Defizit nicht sogleich sich decken; es bedürfe dazu mehrerer Jahre, wenn überhaupt Herstellung des Gleichgewichts möglich sei. In England habe man sich vollkommen über diesen Punkt getäuscht. Der berühmte Urheber der Post-⸗ Reform habe vorausgesetzt, daß bei geringerer Brieftare zehnmal mehr Briefe ge⸗ schrieben werden würden. „Das“, fuhr der Minister fort, „war ein Irr= thum. Man schreibt nicht, um zu schreiben, sondern je nachdem die He— schäfte es erheischen, oder wenn man dazu genöthigt ist. Die englische Post⸗ Verwaltung sucht seit 1840 noch immer das Gleichgewicht ihres Budgets. Sie hat das Drittheil ihrer Einkünfte verloren. In der That sieht man aus den Wirkungen der Postreform in England, daß die Zahl der Briefe zunahm in den Jahren 1841 und 1812; im Jahre 1843 sscheint die Zu⸗ nahme ihr Maximum erreicht zu haben. Seitdem bemerkt man nur noch unbedeutende Veränderungen. Der Schatz erleidet fortwährend einen be⸗ trächtlichen Verlust. Man kann also nicht sagen, daß die Postreform in England vollkommen geglückt sei. Es giebt verschiedene Arten, die Zif⸗ fern darzustellen. Die Anhänger der Reform bedienen sich dieses Mit- tels. Aber die Resultate sind unbeugsam und unumstößlich. Der engli⸗ sche Schatz ist im Verlust. Allerdings bemerkt man im Jahre 1836 eine Zunahme, aber da ist eine Bemerkung zu machen. England hat seit 1862 daran gearbeitet, seine Verbindungen durch die Dampfschiffe zu ver= mehren. In den Ziffern von 1845 und 1846 aber siguriren die Erträgnisse der transatlantischen Korrespondenz. Darauf hätten die Anhänger der fran= zösischen Post Reform auch, aufmerksam machen sollen. Ich gebe vollkom⸗ men zu, daß seit 18490 die Zahl der Briefe in England sich verdreifacht hat. Diese Zunahme ist bedeutend, und trotzdem bf, das Defizit fort, während die in . keine weiteren Fortschritte zu machen vermag. Nimmt man selbst an, dieselben günstigen Bedingungen beständen in Frankreich, so