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er, , , ne, m, ,. ten nur die Zunahme der Briefe, um ihre Ziffer für * inkünfte sestzu⸗ . ohne 222 u denken 26 die renn. * ere 6 — en zieht. ist a ö zusehen, daß der Transport, die F ne, und die Vertheilung von Woo Millionen Briefen größere Ausgaben verursacht, als die von 10 Mil- lionen. Um Sie davon zu überzeugen, darf man nur auf das hinweifen, was in England vorgegangen ist. Die Gegenstände, die wir heben oder die ein nteresse für uns haben, sind um uns, in unserer Nähe, wie unsen Eigenthr r achbarn, unsere Freunde und Verwandten, wenigse ns in den meisten y darf nur zum Hewmeise die Jonen betrachten; in der ersfen Zone findet man r Briefe, nur 18 in der zweiten, 15 In der dritten, und so fort in wachsender Abnahme, je welter die Entfernung. Die Luiferntesten Jene en ßen 24 wenigsten ein“ Herr Garn ler Päg s 86. „Die Hohe des Tafife 2 ——— Schuld.“ Der Fin anz-Minister: „Man scheint — glauben, ar elbe absetzung des Tarifs werde bie Leute veranlassen, sich häufiger 7 = — * also auch solche, die leine Geschäste haben, bie sich ga 6 . * ; celan. Her Mein iter Kespricht dann Lie rigen it der, westzefo m n Zusammenhang siehen den Fragen. Die gleichfsrmig, Tare sei ann fh nommen nicht gerechter als die pogressoe, eil dit Kosten in der Thal sich vermehren im . zu der Ausgabe. Man. spreche viel von Fortschritt und bellage sich, daß die Negierung gar zu oft demselben widerstrebe. Wo
ch 2 n che, wirkliche Verbesserungen und Fortschritte zu erzielen ö es. ; =
ö g e Voraussagungen, die man von angeblich sehr ener= gischem Widerstande gemacht hatte, den der Zug des Marschalls Bu⸗
eaud mitten durch das Land der noch nicht unterworfenen Kabylen von Seiten dieser finden würde, scheinen in keiner Weise in Erfüllung gehen zu sollen, wie die heute aus Algier vom 20. eingetroffenen Nachrichten beweisen. Die Armee unter dem Marschall, dessen Gesundheit fortwährend sich verbesserte, und der mit gewohnter Thätigkeit und Kraft sich wieder allen Strapazen des Marsches unterzog, befand sich am 14. Morgens zu Kef Resschala. Der in der Nähe davon gelagerte Stamm der Beni Sala hatte freiwillig sich unterworfen. Mit Si⸗Dschudi, dem Oberhaupte sämmtlicher auf den nordöstlichen Abhängen des Dschurd⸗ schura wohnenden Kabylenstämme, waren Unterhandlungen angeknüpft worden. Der Gesundheitszustand der Truppen war vortrefflich, und sie hatten noch keinen Schuß gethan. Erst am 13. oder 14. werden die Truppen unter General Bedeau Setif verlassen haben, welche von dort aus gleichfalls und im Zusammenwirken mit denen des Marschalls gegen Bougia ziehen. Dem General Jussuff war es gelungen, auch die unter der Bevölkerung im Dschebel Amur ausgebrochenen Zwistigkeiten glücklich zu schlichten. Jeder Stamm hat sich der Autorität des von dem General-Gouverneur feüher ihnen gegebenen Chefs wieder unterworfen. Bevor General Jussuf den Dschebel Amur verließ, beschloß er, einige Offiziere nach Ain-⸗Madhy an den Marabut Tedschini zu senden, um denselben über die Nähe der Expeditions-Kolonne zu beruhigen. Kommandant Fe— ray, Ordonnanz-⸗Offizier des Marschalls, wurde beauftragt, dem Ma⸗ rabut den Ausdruck der Zufriedenheit mit seinem Verhalten und einige Gescheuke im Namen des Marschalls zu bringen. Von einigen höheren Offizieren und blos 5 Chasseurs begleitet, verließ er am 3. Mai das Bivonak von Dscherara und machte sich nach der etwa 20 Kilometer entfernten „heiligen Stadt“ auf den Weg. Bei seiner Annäherung wurde er von etwa 300 Arabern, an deren Spitze sich die angesehensten Ma⸗= buts befanden, im Namen Tedschini's begrüßt und als Gast willkommen ge⸗ heißen, dann unter dem Zudrange der ganzen Bevölkerung in das Innere der Wohnung Tedschini's zu diesem u geführt, wohin vorher erst ein einziger Christ zugelassen worden war. Tedschini erklärte bei der Zusammenkunft, er wolle stets ; den Partei⸗Intriguen, wie bisher, fern halten, und antwortete auf das Ersuchen des Kommandanten Feray, mit sei⸗ ner Begleitung die Stadt und die Moscheen sehen zu dürfen: „Ihr seid zu Hause; die Stadt gehört Frankreich; unsere Moscheen haben sich niemals für die Christen geöffnet, aber ich werde den Ulemas befehlen, den Sohn des Marschalls und seine Freunde darin eintre⸗ ten zu e . Tedschini ist ein Mann von 50 Jahren, von sehr scharfem Verstande und übt über die Bevölkerung von Ain Madhy eine unumschränkte Herrschaft aus. Ueber die Araber bewahrt er eine so hohe geistliche Gewalt, daß sie selbst von Tuggurt und Gar— daia herkommen und ihm die Abgaben der Gläubigen bringen. Abends erwiederte er den Besuch des Kommandanten Feray durch einen Gegenbesuch. Nach wiederhelten Betheuerungen seiner Treue betete er laut das Feta für den König und den Generalgouverneur ab, welches Gebet von den 2 — 300 ö um das Feuer des kleinen Bivouaks wiederholt, einen mächtigen Eindruck gemacht haben soll. Diese öffentlichen Demonstrationen Tedschini's haben auf alle Araber des Südens gleichfalls die größte Wirkung, hervorgebracht. General Jussuff ist am 17ten mit seiner Kolonne wieder zu Boghar eingetroffen. General Cavaignae setzt seine Operationen tief im Süͤbwesten der Division Oran fort. Von General Renault hatte man feine neueren Nachrichten. Abd el Kader befindet sich noch im— mer bei seiner Deira an den Ufern der Maluia.
Großbritanien und Irland.
London, 21. Mai. Ihre Majestät die Königin hielt vor⸗ estern im Buckingham-⸗Palast Hof, bei welcher Gelegenheit der ibprinz von Lucca, Gemahl der Schwester des Herzogs von Bor⸗ deaux, eine Audienz hatte. — Die Königin feiert heute ihren 28sten e, ,.
Lord Clarendon wird schon übermorgen im Schlosse zu Dublin n, um seinen Posten als Lordstatthalter anzutreten. Herr abouchere besindet . ö Freitage zu Dublin. . . nicle“ erklärt sich zu der Versicherung er— gh aba. de hes bon Rictotia (Cepertere) n, ,. um ie Erlaubnsß, nach Madrid zurüchuschren, angehalten habe, wie von madrider Blättern behauptet werde. Er gedenke nur dann zurück- zulehren, wenn er dazu eingeladen werde, was allerdings bei der setzcen politischen Sachtgge i Spanien wähnscheinlich sei.
Aus ol temsnth ird berichtet, daß das Tamösfchiff,Bultw dogg , Bon dort mit Depeschen Lord Paimerston d uach Lissaã bon abführ. Contre-Admiral Nopier wurd? heute auf dem t, Vincent“, der mit einer Mannschaft von Köpfen sof 116 dan m r n, ö . t nach
n der City heißt es, aus Petersburg sei die ige ei en, daß dort Gold im Betrage einer . dtn Er e gn. 2 eingeschifft worden sei und in etwa 10 Tagen hier fre . erde.
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stand in dem Leben & Connell's, daß , . desselben in her an, Rom ald a3 Irlanb, gor sih
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. hd englischen Blatte zwischen O'Connell und Martin Luther aufgestellt worden; aber die e ,, , nur eine 1 J 7 2. die Charaktere der Männer, besonders in dem UÜngestüm bei der Aeußerung ihrer Gefühle, aber sie sindet sich nicht in ihren Grundsãtzen und Zwecken. Der große protestantische Leiter öffnete den breiten Hauptweg der modernen Freiheit für die beister des erwachenden Europa, der römisch- fatholische Volks feßter engte seltst die Jntertssn feng es ware, n sgh lber
Freiheit zu Gunsten jener Priesterschaft und jener Kirche ein, we Luther zu zerstören den Zweck hatte. Es ist 4 e n O'Connell's und der Erfolg seiner Bemühungen haben in vielen Thei⸗ len der Welt die römisch⸗katholische Kirche durch ein seltsames Bünd⸗ niß zwischen ihrer Sache und den Zwecken der Volksagitatoren unseres Zeitalters lebhaft angeregt, und Nom hat mehr Proselyten in der Maske eines Tribunen als in den Staatsroben Königlicher Bekenner und mönchischer Inquisitoren gewonnen. Aber dies ist auch der vor= züglichste, wenn nicht der einzige Erfolg, soweit in unserer Zeit sich dies erkennen läßt, welchen die Nachwelt Daniel O'Connell, sei es zum Guten oder Ueblen, zuschreiben wird.
Man behauptet, er habe Irland emanzipirt, er habe sein Va— terland gerettet. Wollte Gott, er könnte diesen Ruhm in Anspruch nehmen, und Irland wäre jetzt wirklich emanzipirt und gerettet! Wollte Gott, die Hälfte nur von den Anstrengungen, welche man gemacht hat, um eine parteiische Agitation zu erhalten, und die Hälfte nur von dem Gelde, das man einer elenden Bauern Bevölke⸗ rung unter dem Vorwande abgepreßt hat, unmögliche und eingebil⸗ dete Zwecke zu erreichen, wäre dazu verwendet worden, Irland von der tiessten Unwissenheit zu befreien, es von seinem Verderben brin⸗ 54 Müssiggange zu erlösen, seine soziale Lage zu verbessern und ein Volk zu lehren, was es eigentlich heißt, frei sein! Wenn O'Connell's Leben darauf gerichtet war, zu beweisen, daß die Wie⸗ dergeburt Irlands von der Behauptung gewisser politischer Rechte und von der Vergrößerung der Gewalt der römischen Geistlichkeit in jenem Lande abhinge, dann dies waren die großen Zwecke, für welche er wirklich kämpfte, denn in der That, mögen die letzten Stunden seines Le⸗ bens ihn wohl tief gebeugt! und er mag sich von der Trostlosigkeit des Landes, das ihn einst seinen Befreier nannte, fortzuwenden ver⸗ anlaßt gesehen haben. Denn das laute Angstgeschrei der Nation, das Geheul der Hungernden, die verzweifelte Vernachlässigung der ersten Gesetze, nach welchen die Menschen der Erde ihr tägliches Brod abgewinnen, die Erniedrigung, von denjenigen Nahrung zu er⸗ halten, welche stets der Gegenstand beständigen Tadels und Hasses bei der irländischen Partei gewefen waren, dies Alles sind die gegen—⸗ wärtigen betrübenden Ergebnisse der Politik O'Connell's in Irland. Er war ihm gelungen, durch seinen unvergleichlichen Einfluß, eine ganze Nation zu eifrigem Verfolgen eines lügnerischen Trugbildes aufzuregen. Tie Trennung der Union sollte die Panacea aller Uebel Ene, die sofortige Beseitigung alles Unrechts zur Folge haben; alles Andere sollte dafür hingeopfert werden und wurde derachtet. Es glaubte ihm, das leicht vertrauende und mit Leidenschaft sich hingebende Volk; es folgte ihm und theilte willig den ärmlichen Pfennig mit seinen Agenten und Priestern; es war bereit, für ihn zu sterben. Aber noch ehe seine letzte Stunde ge—
ern oder als die Macht Englands, das Gebäude vernichtet. Es sist nicht die Trennung der Union oder die Stimme O' Connell's, welche Irland emanzipiren wird, sondern die Einsicht und der Fleiß des Volkes, das sein Schicksal in der eigenen Hand hat.
Selgien.
Brüssel, 26. Mai. Der Königl. preußische Gesandte, Herr von Sydow, hat vorgestern dem Minister der auswärtigen Augele⸗ genheiten den Grafen Heukel von Donnersmark als interimistischen Geschäftsträger Sr. Majestät des Königs von Preußen bei der belgi— schen Regierung vorgestellt.
Spanien.
3 Veadrid, 19. Mai. Der König hatte angekündigt, daß er vorgestern Abend vom Pardo kommen würde, um den hiesigen Palast wieder zu beziehen. Auch war Alles zu seinem Empfange voibereitet, und da man zwei Compagnieen die Schloßwache besetzen sab, so glaubte man allgemein, der König befände sich hier. Während der Racht änderte er aber, wie er es zu thun pflegt, seinen Eutschluß und blieb im Pardo. Sämmtliche Minister begaben sich darauf gestern früh dorthin und stellten ihm noch einmal die Nothwendigkeit vor, daß er seinen Aufenthalt dort nähme, wo die Königin sich befände. Es war den Ministern indessen nicht möglich, ihren Vor⸗ stellungen Eingang zu verschaffen. Nechmitiags kamen sie zurück, und nachdem sie eine Berathung gehalten hatten, begaben die Herren Pacheco und Salamanen sich nach Aranjuez zur Königin. Es heißt, daß Uneinigkeit unter den Ministern selbst herrsche und ein Theil derselben zurüchzutreten gesonnen sei. Auf der anderen Seite sollen die Herren Cortina und Slezaga die Bildung eines neuen Ministeriums unter den gegenwärtigen Umständen nicht übernehmen zu wollen er— klärt haben.
Die Königin lud vor einigen Tagen sämmtliche Offiziere der Besatzung von Aranjuez zur Tafel ein, trank auf das Wohlsein der Armee und kündigte an, daß sie nächstens die hiesigen Truppen Lie Revue passiren lassen und bei dieser Gelegenheit, in Feldmarschalls⸗ Uniform gekleidet, zu Pferde erscheinen würde.
Der Clamor publico stellt heute ernstliche Betrachtungen über die Verwickelungen an, unter denen Spanien erliegt. „Die Vortheile der Doppelheirath“, sagt dieses Blatt, „die Frucht so vie⸗ ler Palast⸗Intriguen, die aus der Vormundschaft Frankreichs ent- springenden Wohlthaten und die reichliche Aerndte, welche die durch fremde Hand in unseren vulkanischen Boden gestreute Saat der Ver⸗ derbniß und Schmach hervorgebracht hat, erblickt, fühlt und begreift man leicht, wenn man das, was seit einiger Zeit in dem Palaste
und außerhalb desselben vorgeht, in Erwägung zieht. Glücklicherweise fällt die Verantwortlichkeit aller Leiden, die uns betreffen können, auf
die Männer der französischen Partei, die es unternahmen, die pol ti⸗ schen, administrativen und die Thronfolge betreffenden Fragen nach dem Geschmack eines fremden Hofes zu lösen, dem daran gelegen ist, die spanische Monarchie in der Person Isabella's II. herabzuwürdigen, damil die Blicke sich auf den Herzog von Monipenster als den ein- zigen Prinzen wenden mögen, der fähig wäre, die Königliche Würde wösederherzustellen, sobald ein frühzcitiger Tod oder sonst irgend ein, vielleicht unvorhergesehenes Ereigniß ihn an die Seite des Thrones rief... ... Wir sind überzeugt, daß dieselbe fremde Hand, welche dem freien Willen unserer Königin bei der Wahl ihres Gatten ein Veto entgegenzusetzen wagte, auch jetzt wieder auf mehr als einem Wege den dem Anschein nach zwischen dem Königlichen Ehe⸗ paar herrschenden Zwiespalt ausbeutet und anfacht, um eine wirkliche und. lie s Spaltung. hervorzurufen, die fähig wäre, uns in ein Wbyrinß zu versinlcken, aus welchem wir, ohne dat Gebäude des en, in seing Grundlagen zu erschüttern, den Ausgang nicht en . 1. s. w.“
baten heute Nachrichten aus Lissaben vom 14ten. Man mußte dort noh nicht, ob die unt von Porte don Uiebereinkunst
beigetreten war.
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kommen war, hatte ein strengerer Richter, als eine menschliche Re⸗—
wissenschaftliche und Kunst Nachrichten. Königliches Opernhaus. Die Hochzeit des Figaro. Dlle. Oswald: Susanne. (Den 28. Mai.)
Es ist wirklich betrübend, die Aufführung dieses Mozart' schen Mei⸗ sterwerkes auf unserer Hofbühne noch immer durch die unpassende Besetzung r kleineren, doch keinesweges unwesentlichen Sing⸗Partieen, so wie durch die Beibehaltung des im Ganzen ziemlich ungenießbaren Dialogs, zsrunstaltet zu sehen, um so mehr, als diesen Uebelständen so leicht durch Anwendung der von Mozart ursprünglich zur Oper komponirten Reecitati— ven und dadurch zu begegnen wäre, daß Herr Mantius und irgend eine lüngere verwendbare Sängerin den Basil und die Marzellin⸗ sängen. Noch betrübender wäre es aber, wenn die auftauchende Vermuthung Bestä⸗ tigung fände, daß nur äußerliche und materielle Rücksichten seitens des jeßigen Basil⸗Inhabers vorwalteten, die Partie nicht abzutreten, und wenn das Publikum lediglich in Folge dessen in dem Genussee des Kunstwerkes beein= trächtigt würde. Denn daß eine solche Beeinträchtigung statifindet, wenn ein stimmloser Schau spieler eine Singrolle in einer Oper von durch- weg so feiner musikalischer Charakteristik, wie die in Rede stehende, aus⸗ führt, leidet keinen Zweifel, gleichwie es einleuchtet, daß eine Partie, die (besonders in den Ensembles) so bedeutsam in das Ganze eingreist, wie die des Basil, erst durch einen stimmbegabten und bunstgebildeten Sänger zu wahrer musikalischer und künstlerischer Geltung gelangen kann. Wir er⸗ fuchen daher im Namen des unsterblichen Kunstwerkes und aller Verehrer Mozarts wiederholt um Abhülfe der bezeichneten uebelstände: um Be⸗ setzuüng sämmtlicher Rollen du nch wirkliche Sänger und Ein⸗ führung der Recitative statt des Dialogs, widrigenfalls wir vorschlagen möchten, die Oper lieber u naufge führt zu lassen, als den großen Mei— ster und sein Werk durch eine mangelhafte Aufführung zu verunglimpsen.
Die übrige Besetzung und den Gast angehend, so löste Dlle. Os wald ihre Aufgabe, so weit Stimme, Gesangsbildung und Spiel qusrei— chen, mit ziemlichem Ersolge. Sie war augenscheinlich bemüht, die Naive—⸗ tät der Susanne zu charakfterisiren, was ihr indessen im Spiele besser ge— lang, als im Gesange. Was die Wirkung des letzteren schmälert, haben wir neulich zur Genüge dargethan und müssen darauf zurückkommen, daß sich die Sängerin vor allen Dingen eine natürlichere Tonbildung anzu— eignen, überhaupt gründlicheren Studien zu unterziehen habe, wenn sie gebildeten Ansprüchen genügen will. Uebrigens dürfte das muntere Fach, nach der heutigen Leistung zu schließen, dasjenige sein, in welchem Dlle. Oswald, ihrer Individualität gemäß, einst glückliche Resultate zu erzielen berufen scheint, während sie sich, für jetzt wenigstens, auf, dem Ge—⸗ biete des tragischen Gesanges weniger einheimisch bewährt. Die Gräfin sang Frau von Faß manu, welche nach längerer Krankheit heute zum erstenmale wieder die Bühne betrat. Die Sängerin wurde freundlich be⸗ grüßt. Ihre Stimme klang jedoch noch ziemlich angegriffen und ließ die frühere Schönheit und Fülle vermissen. Auch an Umfang hat sie meiklich eingebüßt, so daß z. B. eine Transposition der berühmten Arie im drit ten Akte:
„Und Susanne kömmt nicht?“ . um einen ganzen Ton tiefer nöthig wurde, ein Verfahren, welches nicht nur der Charakteristik die ses Musitstückes sondern auch der Wirkung des folgenden, sich unmittelbar anschließenden Duettes:
„Wenn die sanften Abendlüfte u. s. w.“
insofern Eintrag that, als nun beide Tonstücke in B-dur erklangen. Im Uebrigen repräsentirte Frau von Faßmann die Gräfin mit diem An⸗ stande, ermangelte jedoch der Lebendigkeit im Spiel und sprach den Dialog für fernsitzende Zuhörer größtentheils unverständlich, ein Vorwurf, der auch theilweise die Damen Oswald und Breyrendorf (Page Cherubin) trifft. Die Leistungen der Herren Bötticher, Krause und Zschiesche als Graf, Figars und Bartolo, sind bekannt. Sie bemühten sich sichtlich, im Verein mit den eben genannten Sängerinnen, für die Eingangs gerügten Mängel in der Besetzung des Basil und der Marzelline zu entschädigen, ein VBestreben, dem auch von Seiten des Publikums Anerkennung gezollt wurde. Das Haus war gut besetzt. .
Zur Literatur der Handels-Politik.
Das System des freien Handels und der Schutz-Zölle, mit vorzüglicher Rücksicht auf den deutschen Zoll-Verein, er- läutert von Ir. W. Dönniges, Professor. Berlin, 1847. Trautweinsche Buchhandlung.
Professon Dönniges sagt in dem Vorwort dieser inhaltreichen und verdienstlichen Schrift, daß er von historisch⸗staatswissenschaftlichen Studien zur National-Ofkonomie (die in Deutschland immer noch mehr ein Eigen⸗ thum der Gelehrten und einiger Staatsmänner, als ein selbst dem gebil⸗ deten Publikum bekanntes Land sei)h in seinem Bildungsgang gekommen, und den historischen Standpunkt immer festhalte, während rein wissenschaft= lich, noch mit größerer Schärfe konsequenten Denkens, die ungetrübte Er— werbs- und Handels-Freiheit, als das für die Wohlfahrt der Völker allein richtige Prinzip wohlwollender Staats-Verwaltungen, sich beweisen lasse. Es ist merkwürdig genug, daß, während die öffentliche Meinung in Bro— schüren, Zeitblättern, Aufsätzen kleineren und größeren Umfangs in Deutsch-— land für die Ansicht von Schutzzöllen, Rückzöllen und den immerhin da— mit zusammenhängenden, wenn auch in mancher Beziehung noch anderen Gesichtspunkten unterliegenden Differenzial-Zöllen gewonnen wird, die be— deutendsten Männer der Wissenschaft, unberührt von diesem Treiben der Zeit, festhalten an der Freiheit des Handels, fest und entschieden gegen Schutzmaßregeln, insbesondere gegen Erhöhung der schon bestehenden Zölle zur Belebung der Industrie sich erklären. So in England nach Nicardo die jetzt lebenden Riac-Gregor, Mac-Culloch, Porter, deren Prinzipien nach Huskisson jetzt Sir Robert Peel wie John Russell vertheidigen; so in Frank⸗ reich, wo die Gesetzgebung, befangen im Prohibitiv⸗Sostem, und von den Deputirten aus den Distrikten der Industrie in solchen Maßregeln noch be— stärkt wird, lehren Blanqui, Rossi, Mich. Chevalier das System freien Er— werbs und freien Handels; — in die sen Ansichten sind sie vollkommen einig, wie vielfach sonst sie in einzelnen Anschauungen von einander ab— weichen. Gleiche Meinung haben in Deutschland die wichtigsten Vertreter der Wissenschaft, Hoffmann, Rau, Hermann. Selbst in Oesterreich verficht das Central-Organ für Handel, Industrie, Schifffahrt und Volkswirthschaft, das Journal des Oesterreichischen Llovd, eines der gediegensten in Oesterreich erscheinenden Tagesblätter, die Grundsätze einer vernünftigen Handelsfreiheit. In der Wisfenschaft haben die abweichenden Ansichten des Dr. List in seinem nationalen System der politischen Oekonomie noch keine erhebliche Geltung gefunden, nur die Augsbunger Allgemeine Zeitung hat seit einer Reihe von Jahren diesen Ansichten das Wort ge⸗ redet und durch Zeitungs Artikel die wissenschaftliche Auffassung zu erschüt= tern gesucht. Aber selbst Pr. List erklärte noch 1819, wie Professor D. S. 103 anführt: „Es ist unter den Staatspraktikern eine Meinung Lehr⸗ satäz geworden, deren Irrigkeit jedem gebildeten Kaufmann und Fabri- kanten als ausgemachte Sache erscheint: daß nämlich die inländi⸗ sche Industrle durch Zölle und Mauthen geweckt werden könn e. Solche Auflagen werden auf der einen Seite zu Prämien für den Schleichhändler, welcher somit nicht nur den angeblichen Hauptzweck des Staats (Erweckung der inländischen Industrie), sondern auch den angeb⸗ lichen Nebenzweck (Erhebung einer Abgabe) zugleich gefährdet.“
Die Wissenschaft kann in allen staatswirthschaftlichen Fragen nur frei und ohne PBerliebe, für diesen oder jenen Stand, für diesen oder jenen Erwerbezweig ausgehen, von der Natur und den Rechten des Menschen, als vernünftigen Wesens, von den unwandelbgren
I . einer reinen Sittenlehre. Der Staat ist gebildet, damit in demselben
ein Jeder innerhalb der Schranken des Rechts und der Gesetze durch freie Entwickelung der ihm von Gott gegebenen Kräfte so viel äußeres und in— neres Wohlfein erreiche, als möglich, fortschreite im materiellen Gut zu Wohlstand, sortschreite in geistiger Bildung zu edlerer Humanität durch ei⸗= ene r , m,. Hoͤhe Jölle beschränken die freie Entwickelung der raft; sie leiten Kapital und Arbeit in künstliche Wege durch positive Maß⸗ regeln; sie verkümmern den Erwerb, denn es wäre wohl mehr erworben,
wenn Kapital und Arbeit in freier Entwickelung dahin gegangen ren, wohin dit Natur der Dinge sie zog; — hohe Zölle vertheuern * * *. Hr. D. führt aus, jeder Konsument sei 2 der are fen, 4 alle Interessen aller ökonomischen Volksklassen ; jeder Einzelne m än ar 2 önnen, wo er am wohlfeilsten kaust, und verkausen, wo r m in — 1 hält. Dies gelte von Einzelnen und vom ganzen Staat; Es d 2 . Eingriff in das natürliche Recht des Einzelnen, wenn ich ihn. durch ner aufgelegte hohe Zölle zwingen will, von seinem redlichen und ost spärlichen Erwerbe 3 Rehlr. für eine Waare zu zahlen, die er ohne jenen neuen Zoll ir f — tend ist die Summe, die sich, wie von für 2 Rthlr. sich kaufte. Bedeutend ᷓ t Pr. D. in einzelnen größeren Beispielen gezeigt wird, herausrechnet, wie giel cine. Natisn hoher Zölle wegen mehr bezahlt; er bemerkt (S. 36). über ö ii: . ö. seßt im Zoll-Verein jährlich an die inländi⸗ 56 Millionen Thaler werden jeßt im * el Gerdi schen Industriellen vertheilt, um ihnen einen höheren Gewinn zuzuwenden, nn dr n fal gheillenen bringen diesenigei den größeren Theil auf, die vorwiegend aus Arbeitsleistungen ihr Einkommen beziehen. In die Zeit des izei in bie Zeit der Bevormundung von Seiten der Regierung, Polizeistaats, leibei Zunf in die Zeit der Frohndienste, der Leibeigenschaft, des Zunstzwanges, der überall gebundenen Kraft, gehönen die Monopole, die hohen Zölle, der Schutz der Industrie, Kann diese nicht ohne künstliche Mittel durch eigene Kraft erstarken, verlangt sie durch hohe Zölle Beihülfe und Unterstützung von! allen anderen im Staate, so muß sie sich auch, wie früher bei Innun— gen und Lohntaren, einer genauen Kontrole von Seiten des Staats unter⸗ werfen, Fabriken⸗Kommissarien müssen feststellen, ob sie für das Opfer, wel⸗ ches sie der Nation auflegen, auch in ihrer Industrie fortschreiten, damit das Abschneiden der ausländischen Konkurrenz nicht ihr Ruhekissen werde. (S. 214.)
König Friedrich Wilhelm III. erkannte sehr bestimmt die Nachtheile des früheren Äccise - Systems und der hohen Zölle. Pr. D. erzählt die Ge⸗ schichte der Gesetzgebung seiner Zeit. Die Aufhebung der Erbunterthänig leit, die Gesetze über gutsherrliche und bäuerliche Verhältnisse, die Eman— cipation des Landmanns, die Städteordnung, die Selbstständigkeit des Bür⸗ gerstandes, die Aufhebung der strengen Zunftverfassung, die Bestimmung vom 1. August 1817, daß das Prinzip der Zulassung fremder Fabrikate gegen eine mäßige Abgabe als Grundsatz für die Gesetzgebung des preu ßischen Staats für alle Zukunft angenommen werden solle; — die persön liche und bürgerliche, ja die Gewissens „ Religions- und Glaubensfreiheit, die Gewerbefreiheit und die Freiheit des Handels treiben alle als grü nende Zweige aus demselben Stamme.
Prof. Dönniges weist von dem historischen Standpunkte aus nach, daß geschichtlich überall da die Industrieen am besten gediehen seien, wo man ihnen nicht durch Schutzzölle besondere Hülfe gewährt habe. In Deutschland hat sich die Fabrication in denjenigen Gegenden gehoben, die wegen der Kleinheit ihrer Territorien an einen Schutzzoll gegen das Aus— land gar nicht denken konnten. So Nürnberg, so das sächsische Erzgebirge, so auch Aachen. Am schlagendsten ist das Beispiel der Schweiz. In England war die Tuüchweberei durch hohe Zölle, Verbot der Wollausfuhr in aller Weise geschützt, und sie konnte doch gegen die belgische Konkurrenz nicht auflommen, bis Huskisson 1825 die Prohibitivzölle auf 29 und 15 Prozent ermäßigte und nun erst Leeds sich außerordentlich hob. Die Seidenfabri— cation ward gleichfalls auf alle Weise beschützt, und fortdauernd überflü— gelte die französische Industrie, bis Huskisson 1826 den Zoll außerordentlich ermäßigte, und nun die Fabrication unerwartet stieg. Dagegen hob sich die Baumwollenmanufaktur trotz aller Hindernisse, die ihr im Wege stan— den, rasch durch Energie und Wetteiser der Fabrikanten. Sie hatte gegen sich (S. 60) Belastung des Rohstoffes durch einen Eingangszoll, der erst in der neuesten Zeit aufgehoben ist; die Leinen-Industrie des Auslandes und Inlandes, deren Erzeugnisse sie erst zum Theil verdrängen mußte; die technische Geschicklichkeit der indischen Arbeiter; vor 80 Jahren kannte man nur indische Baumwollenwaaren in Europa; sie hatte gegen sich den 42 bis smal niedrigeren Lohn der indischen Arbeiter; die freie Konkurrenz der ost⸗ indischen Baumwollenwaaren im Inlande, die erwachende Konkurrenz des Auslandes. Und jetzt beschäftigt die englische Baumwollenmanufaßtur s00, 090 Arbeiter und erzeugt für 289 Millionen Thaler Waare! So ge⸗ wiß ist es, daß die eigene Kraft, Erfindungsgabe und Beharrlichkeit der einzig wahre Grund tüchtiger Fabrik ist. .
Prof. Dönniges giebt interessante Notizen über die Bildung des Zoll⸗ vereins. Er spricht mit Recht Nebenius ein bedeutendes Verdienst zu. Baden hatte auf den karlsbader Konferenzen 1819 zu Protokoll nehmen lassen: „Wo dem Handel und Gewerbe durch Erhöhung des Waarenprei— ses (Schutzzölle) neue künstliche Quellen eröffnet würden, da seien Produ— zenten und Fabrikanten nichts weiter als Arme, die auf Staatskosten durch Zölle unterhalten würden, weil sie sich selbst zu unterhalten nicht vermöchten, und alle Nachtheile müßten in geometrisch größerem Maße eintreten, je kleiner die Staaten seien, die ihre Gränzen mit Zöllen umschlössen.“ Nebenius arbeitete hiernach einen Aufsatz nach den Saupt⸗ grundsätzen: Gänzliche Freiheit des Verkehrs zwischen sämmtlichen Bun— desstaaten und Aufstellung eines gemeinsamen Mauthsostems; letzteres mit mäßigen Zöllen; der Zoll dürfe nie höher stehen, als die wahrscheinliche Prämie der heimlichen Einfuhr beträgt. — Es wurden dann später die Prinzipien der preußischen Handels- Gesetzgebung zum Grunde gelegt. Die gemäßigte Handelsfreiheit, deduzirt Pr. D., muß das Haupt— prinzip des Zollvereins bleiben, es muß Tendenz sein, die Zölle wo mög- lich zu erniedrigen, darin liegt auch das beste Mittel und sichere Hoff— nung der Erweiterung des Zollvereins bis an das deutsche Meer.
Sollen doch Schutzzölle sein, führt Herr Pr. D. schließlich aus, so können sie nur eintreten als Retorsionsmaßregeln (welche immer von allen Lehrern der Staatswirthschaft zugegeben worden sind); nur muß man ge— wiß sein, daß durch die Retorsionsmaßregel nicht dem eigenen Vaterlande mehr Schaden geschieht, als dem Ausländer; — auch der Schutzzoll muß sehr niedrig sein, er wird sonst zu einem Mittel und Vorwand, in der In dustrie nicht vorzugehen, und drückt alle Abnehmer in zu starkem Verhält niß; — er muß nur zeitweis bewilligt werden, und die Industriellen müssen der Kontrolle des Staats sich unterwerfen, ob der Zweck des hohen Zolles, Verbesserung der Industrie, auch erreicht werde. Nur als seltene Aus⸗ nahme können sie zugegehen werden. Unrichtig ist das Prinzip, eine Reihe von Schutz'öllen zu bewilligen, von denen man nur Ausnahmen immer sür diejenigen Industriezweige zugiebt, die des Schutzes nicht mehr bedürfen.
Auch diese Ausnahme will Pr. D., wie er in der Vorrede mit Recht sagt, mehr nur dem historischen Standpunkte zuschreiben. — Die Wissen— schaft der National⸗Oekonomie muß aus inneren Gründen wesentlich die Han— delsfreiheit lehren und kann als leitendes Prinzip die Schutzzölle, als Rettungsmittel für eine, nach dem natürlichen Lauf der Dinge sinkende, oder als künstliches Erweckungsmittel für eine mehr zu belebende oder neu zu begründende Industrie, im Allgemeinen nur verwerfen. — nnerschrocken, wohin immer auch der laute Nuf der Vertheidiger der Schutzzölle gehe, wird sie ihre wissenschaftliche Meinung fort und sort bekennen, damit die Geschichte den Männern der Wissenschaft nicht vorwerfe daß sie ge— schwiegen, wo es galt, zu sprechen. ⸗
Berlin, den 27. Mai 1817.
Dieterici.
Zur Literatur der Kriegsgeschichte unter Friedrich dem Großen.
Militairischer Nachlaß des Königlich preußischen General Lieutenants, Gouverneurs von Königsberg und General-In— specteurs der ostpreußischen Infanterie, Victor Amadeus Gra— fen Henckel von Donnersmarck. Herausgegeben von Karl Zabeler, Herzoglich anhalt - dessauischem Haupt⸗ mann und Compagnie Chef. Erster Theil. Zweite Abthei⸗ lung, enthaltend die Feldzüge von 1756 und 1757. Zerbst, Kummer, 1846. gr. 8.
Wir haben bereits in Nr. 246 der All Pr. Ztg. vom vori ö eits ; g. Pr. Ztg. gen wr ,,, früheren Heftes diefes militairischen Nachlasses . ie ran , e,. desselben gesprochen und unsere Theilnahme an en neuen Aufschlüssen üngefannter Beziehungen und charakteristischer Züge an den Tag gelegt, welche die Tagebücher eines der tüchtigsten preußi⸗ schen Ofsiziere aus der Zeit Friedrich's JJ. und Friedrich . il. ent- halten. Mittlerweile hat auch der Sohn des hier genannten Generals den Ruhm des edlen Geschlechts, das seit einer langen Reihe von Jahren mit
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höchster Ehre in den Jahrbüchern des preußischen Staats- und Kriegs wesens genannt ist, seine , Erinnerungen aus den Jahren 1789 bis 1815 veröffentlicht (man vgl. Nr. 361 unseren Zeitung vom Jahre 1846), und jetzt empfangen wir aus der Hand des bewährten Herausgebers, des Herrn Hauptmann Zabeler, wieder einen neuen, mit Fleiß und Sachkunde bearbeiteten, gut ausgestatieten Band der Denkschriften des älteren Grafen Henckel. Diefer Band steht an Anziehungskunst dem ersteren nicht nach, ja wir möchten behaupten, daß die geschichklichen und militairischen Beiträge zur Geschichte der Jahre 1756 und 1757 die Aufmerksamkeit heutiger Leser noch weit mehr fesseln werden, als die Tagebücher über den russisch türkischen Krieg im Jahre i768 und über den frucht und ruhmlosen Feldzug des Prinzen Heinrich von Preußen im Jahre 1778.
Zu dieser Annahme berechtigt uns die Frische und Unmittelbarkeit der Eindrücke, welche dem Leser in diesen Tagebüchern unverholen entgegen— tritt, die nicht berechnende Offenheit und Freimüthigkeit, die auch nicht ent= ferntermeise an ein späteres Publikum denken konnte, endlich die Zufälligkeit der Stimmungen und der Hiugebung an den Augenblick. Alle diese Eigen= schaften sind schätzbar für spätere Leser, selbst wenn sie Irrthümer und falsche Ansichten enthalten, wie denn der Oberst und General Henckel unstreitig Manches ganz anders angesehen haben wird, als es der Premier-Lieutenant Henckel geihan hat; aber sie lassen uns auch die Kehrseite des Gemäldes er⸗ blicken, und das hat immer sein Gutes, wenn der Berichterstatter sonst ein rechtlicher und vorurtheilsfreier Mann ist. Wir haben hier namentlich eine Bemerkung über des Grafen Henckel Urtheile über Friedrich JI. und über den Prinzen Heinrich zu machen. Der Graf Henckel gehörte, seiner Dienst— stellung nach, dem Prinzen Heinrich an und befand sich in dessen besonderem Vertrauen. War nun gleich das Verhältniß zwischen dem Prinzen und sei— nem Königlichen Bruder in den Jahren 1756 und 1757 keinesweges ein gestörtes, indem ja Friedrich seinem Bruder die häufigsten Beweise innigen Zutrauens, wie sie auch hier S. 265, 276, 283, 318 u. a. O. erwähnt sind, gab, so wissen wir doch ebenfalls, daß Prinz Heinrich nicht zu denen zu zählen gewesen ist, welche den Krieg gewollt hatten. Daher fühlte er sich zu manchem Ergusse einsamen Vertrauens gegen seinen Adjutanten, wie z. B. auf S. 253, zu manchen Zweifeln und Befürchtungen hingerissen, die der treue Diener seinem verschwiegenen Tagebuche eher als den Ohren eines Dritten glaubte anvertrauen zu dürfen. Aus einer solchen Ursache erklären sich denn manche dem Könige ungünstige Aeußerungen, wie über seine Lust am Manövriren der Truppen in den Cantonnements. „Man amüsirte sich also hier mit diesen und ähnlichen Bagatellen, welche jeder intelligente Of⸗ fizier, der sein Handwerk liebt, wissen muß, während sich ganz Europa das Wort gegeben hatte, uns zu beweisen, daß es, ohne im Felde manövrirt zu haben und ohne Militairstaat zu sein, möglich wäre, durch Vereinigung der Kräfte und Interessen den militairischsten Staat der Welt, der durch schlechte Politik sich ohne Verbündete sah, zu demüthigen.“ (S. 175). An anderen Stellen wird es beklagt, daß der König- eine so geringe Achtung vor den Menschen überhaupt gehabt und sie für bornirt oder interessirt gehalten habe (S. 175), daß er die Prinzen seines Hauses täglichen Gefahren aussetze, und das Alles um einer „leidigen Ruhmsucht“ (“) willen, die nun zwar einmal das Erbtheil eines jeden Ehrenmannes sei, im gegenwärtigen Falle aber nicht dem Staate, sondern der Eigenliebe des Königs ihre Opfer bringt (S. 270); serner werden die Märsche des Königs nach der Schlacht bei Kollin im August 1757 auf S. 280 f. sehr getadelt und die Maßre— geln, um vor der Schlacht bei Roßbach die Saale zu überschreiten, einer längeren Kritik auf S. 337 unterworfen, — kurz, wir sehen in allen diesen Stellen und in denen über die augenblickliche Verzweiflung des Königs in schlimmen Lagen ein lebhaftes Gemälde der verschiedenen oder augenblick lichen Stimmungen unter den Feldherren des preußischen Heeres, die be— kanntlich nicht alle im besten Einverständnisse mit einander lebten (m. s.
Preuß“ Geschichte Friedrich's 1. Thl. 1. 228, 376, 11. 79), aber die uͤberlegene Geistesfraft des Königs anerkennen und ihm so dienen mußten, wie er ihre Talente zum Wohle des Ganzen zu benutzen für gut fand. Das ist Friedrich's wahre kriegerische Größe, die zu allen Zeiten ihre zahl⸗ reichen Bewunderer gefunden hat und finden wird, mögen denn auch im= merhin einzelne Schwächen und Blößen aufgedeckt werden, das Große, und Würdige wird dadurch nicht zerstört, sondern geprüft und erhöht. Uebrigens ist Graf Henckel weit von derjenigen preußischen Stimmung entfernt, die einen tiefen Groll gegen Friedrich den Großen hegte und das Bestreben hatte, den Prinzen Heinrich auf Kosten des Königs hervorzuheben,. Be⸗ lanntlich galt der erst am 10. Juni 1818 verstorbene Feldmarschall Kalck reuth, der lange Zeit der vertraute Adjutant des Prinzen gewesen war, als der hervorragendste Vertreter dieser Stimmung, die er mündlich und schrift. lich aufrecht erhalten hat. Im Jahre 1757 war dies engere Verhältniß erst im Entstehen. „Alle Abende“, lefen wir in dem Tagebuche Henckel's vom J. Oltober (S. 314), „findet sich der Lieutenant Kalckreuter bei dem Prinzen Heinreich ein, den er sehr lieb hat, und dem er die wichtigsten Staats -Geheimnisse anvertraut. Dieser war ein junger Mensch von 22 Jahren, ohne alle Erziehung, jedoch von gesundem Menschenverstande und einer außergewöhnlichen Naivetät, welche sehr belustigend gefunden wurde. Mir ist er immer mehr roh als natürlich erschienen.“ Unser Verfasser da gegen hält sein Lob und seine Verehrung des Königs an mehreren Stellen nicht zurück, wie z. B. auf S. 268, wo er es der Nachwelt aufbewahrt wissen will, daß ein Fürst, der nie seines Gleichen haben wird, in mitten der bedrängtesten Lage im Stande war, Verse auf (soll heißen: an) Pöllnitz zu machen. Auffallend ist es, daß er an anderen Stellen diese Neigung des Königs, in heiteren Geistesspielen Erholung und Auffrischung zu suchen, verkennen und Tadel darüber aussprechen, ja sogar die Erhaben⸗ heit jener berühmten Epistel an den Marquis d'Argens vom 22. Septem-= ber 1757 von einem falschen Gesichtspunkte aus ansehen konnte (S. 307). Aber ein offenbarer Irrthum ist es, wenn (S. 183) von dem Könige er— zählt wird, er habe den Herzog Ferdinand von Braunschweig, gegenüber dem englischen Gesandten Miichell, als einen Ignoranten bezeichnet und als einen zum Oberbefehl eines abgesonderten Heeres ganz unfähigen Mann. Und doch hat er ihm später einen solchen ertheilt und ihn mit den höchsten Lobsprüchen — wir erinnern nur an die Stelle in der Hlistoire dest aus JT. V. ch. 14 p. 146 (der neuen Ausgabe) über den Feldzug von 1761 — und mit Ehren aller Art überhäuft (m. s. Preuß' Geschichte Friedrich's J. Thl. iI. S. 125 — 128). . Wir wenden uns jetzt zu den Tagebüchern selbst. Das über den Feld= zug von 1756 beginnt mit dem 28. August, reicht bis zum 27. Oktoher deffelben Jahres und ist besonders wichtig für die Geschichte der Einschlie⸗ ßung der sächsischen Truppen bei Pirna, der damit in Sachsen zusammen⸗ hängenden Ereignisse und der Schlacht bei Lowositz. Ucher die letztere fin. den sich fünf Berichte vor, einer in französischer Sprache aus Wien, die anderen vier aus Berlin oder gleich nach der Schlacht zwei in deutscher, zwei in französischer Sprache. Die Verhandlungen üben das Mißgeschick der tapferen sächsischen Truppen kann man mit ziemlicher Vollständigkeit verfolgen und wird manche, noch unbekannte Einzelnheit finden, wie z. B. den Antrag des Königs von Polen, als er durch den General Bellegarde um Frieden nachsuchen ließ, doch hier⸗ bei ja nicht seine Hirsche zu vergessen, so daß er also seine Jagdliebhaberei selbst da, wo es sich um seine Existenz handelte, nicht vergessen konnte. (S. 27.) Hiernächst bilden die Lager-Disziplin, die Parolebefehle, die Be⸗ wegungen und Verlegungen der einzelnen Regimenter, die Nelognoscirungen, bes' denen sich Graf Henckel öfters im Gefolge des Prinzen von Preußen oder des Prinzen Heinrich befand, die Anstalten gegen die anrückenden Desterreicher einen Haupt-Inhalt des Tagebuches, welches mit der Capitu⸗ satlon der Sachsen und der Beziehung der Cantonnements für den Rest des Winters schließt. Bei dem Terte dieser Capitulation vom 15. Oftober 1750 (S. 120 ff) sind die kurzen Randglossen des Königs abgedruckt. Denn es hatte damals nichts mehr die öffentliche Meinung aufgeregt und selbst die besten Anhänger des Königs verletzt, als jene gezwungene Weise, durch welche er eine Anzahl sächsischer Regimenter seinem Heere einverleibte. Im achten Artikel der Eapitulation war das Gegentheil ausdrücklich festge⸗ setzß; aber Friedrich's Randglosse lautet: C'est dé quoi personne n'a besoin de sSe mäêler. On ne sorcera augun général de servir mals“ lui cela sussit. Also von den gemeinen Soldaten war gar keine Rede: sie wurden uur als willenlose Werkzeuge angesehen. Erfreulich aber war es uns, die in den neuesten Schristen nicht selten ganz falsch gegebene Erzäh⸗ lung von der Wegnahme des sächsischen Archivs und das Märchen von perfönlicher Gewaltthätigleit gegen die Königin von Polen, hier nicht wie. derholt zu sehen, wodurch die von Preuß, (Jahrb. f, wissenschastl. Kritik 1815. Nr. 59, oö) gegebene urkundliche Berichtigüng eine neue Bestätigung durch die Aussage elnes Zeitgenossen auf Seite 26 empfängt. Uebrigens war sreilich der' König zu manchen strengen Maßregeln gegen . Personen, wie gegen die Gian Brühl und den Kammerjunker von Schön
berg (S. 176, 344), zur eigenen Sicherheit genöthi ü z
Land führte die preußische . mi nn a gh
aus folgender Stelle sehen: „Das Porzellan⸗Magazin wunde füt 120 000
Thaler an die Juden verkauft. Der sächsische Hof befand sich in Ler drückend⸗=
sten Geldnoth. Die Hälste der Einwohner Dresdens hatten von ihren Zin⸗
sen oder den Spenden des Königs von Polen gelebt. Da diese nun aber
jetzt ausblieben, so entstand eine große Noth. Die Pensionen waren sämmt=
lich gestrichen, die Theurung der Lebensmittel war außerordentlich roß
Der Scheffel Roggen lostete einen Friedrichsd'or.“ (S. 7. Bemerkenès=
werth erscheint uns noch die mit Klarheit und echt soldatischer Gesinnung abgefaßte Disposition des österreichischen Feldmarschalls Browne vor der Schlacht bei Lowositz (S. 107 — 111). Hier heißt es unter Anderem in s. 3: „Der Dienst, der denen Soldaten und Offizieren die meiste Ehre ge= währt ist bei feindlichen Actionen“, wobei man unwillkürlich an des fran= zösischen Admirals Villeneuve Anrede an seine Offiziere vor der Schlacht bei Trafalgar erinnert wird: Chacun ne doit écouter qui la vai de l'rianneur et se porter au Plus sort du danger. Tout capitain est à son poste, s'il est au seu, (Eher Histoire de Consul et de l'Empire J. VI. p. 107). Schlicht und würdig lauten die Worte in §. 14: „Schließ- lich ist dies Alles als eine hauptsachliche Disposition in Vorfallenheiten en gäncral anzuschen, und da es über kurz oder lang zu einem Treffen kommt, so wird nach Ümständen der Sachen oder des Terrains verläßlicher Eines oder das Andere befohlen werden können. Allein der kommandirende Ge⸗ neral hoffet, die Herren Generals und Stabs-Offiziere werden wissen, nach Zeit und Umständen selbst ihre Mesures zu nehmen und ohne Befehl ab⸗ zuwarten, von selbsten in Sachen, die er nicht vorhersehen können, verfah⸗ ren, den Sie dann konsideriren müssen, wie es sich fügen könnte, daß bei so geringer Anzahl der Generalität, dermalen noch bei der Armee das Ge⸗ neralkommando' auf einen General⸗-Major fallen könnte. Jeder, so Herz und Kopf hat, welches von Allen zwar supponirt wird, wird nichts Schwe⸗ res finden und trachten, öfters aus Ohnmöglichkeiten Möglichkeiten zu ma⸗ chen.“ Den Schluß dieses Abschnittes machen einige Briefe des Haupt⸗ manns von Platen und ein Auszug aus dem Armee-⸗Journale der Abthei⸗ lung preußischer Truppen, mit denen der Feldmarschall Schwerin nun in Böhmen eingerückt war. In den Briefen spiegelt sich echte Lust am Kriege, großes Bedauern, noch nicht zur Schlacht gekommen zu sein, und n, Verehrung für den König — es sind echt preußische Soldatenbriefe, wie auch die der Lieutenants von Beville und von Lamberg am Schlusse des Tagebuches vom Feldzuge des Jahres 1757. „Brave Gone Ifenckele, schreibt Lamberg, „mXurager Vous pas de n'a voir pas et de la dernire hbataille Ebei Leuthen), il avait de gloire à aequerir, Vous qui en éêtre si avide? Vous eu auricz pu avoir tout Votre seul.“
(Schluß folgt.)
KRunst⸗Notiz.
Preußens Monarchen, sieben nach den besten Driginal-Ge⸗ mälden lithographirte Bilder, nebst historischer Erläuterung, herausgegeben von Rudolph Freiherrn von Still fried⸗ Rattonitz. Eigenthum des Herausgebers. Berlin, in der Gropiusschen Buch- und Kunsthandlung (Karl Reimarus).
In dem Augenblicke, wo Preußens hochherziger Monarch die große Schöpfung seiner Ahnen vollendet, wo die begeisternden Worte der Thron⸗ rede durch alle deutsche Gauen, wie durch ganz Europa, einen freudigen Wiederhall sinden, trägt gewiß jeder Freund des Vaterlandes das Verlan⸗ gen, sich die Persönlichkeiten der Gründer der preußischen Monarchie durch gelungene bildliche Darstellungen zu vergegenwärtigen,
In diesem Sinne hat der schon durch so manche andere, zu Ehren des Königlichen Hauses unternommene, kostspielige Werke bekannte Frei⸗ herr von Stillfried eine seit längerer Zeit vorbereitete Sammlung von lithographirten Portraits der Monarchen Preußens jetzt dem Publikum übergeben. Dieselben stellen duichgehends die erlauchten Personen in gan⸗ zer Figur und auf einer Lebensstufe dar, auf welcher sie den Gipfel ihrer Macht'erreicht hatten; sie sind nach den besten, mit richtigem Takte aus den Kunstschätzen des Königlichen Hauses auserlesenen Original-⸗Gemälden
nach den Meisterwerken eines Nason, Pesne, Töpler, Kunig-⸗ ham und Krüger — durch den rühmlichst bekannten Schüler Hanfsten⸗ gel's, Herrn Valentin Schertle, ausgeführt. Auf Zeichnung, Papier und Duck — nicht nur der in der Königlichen lithographischen Anstalt zu Berlin beforgten Lithographieen selbst, sondern auch des aus der treff lichen Hänelschen Sffizin hervorgegangenen, einleitenden Jertes, in welchem mit
kurzen, treffenden Worten die einzelnen Glieder dieser seltenen Herrschrr—= reihe nach ihrem Wesen und Wirken charakterisirt werden — so wie auch
überhaupt auf die ganze Ausstattung, zu deren Herstellung gewiß eine an= sehnlichs Summe erforderlich war, ist bis ins kleinste Detail eine solche Sorgfalt und zugleich ein solcher Luxus verwendet, daß es nur durch die befannte aufopfernde Uneigennützigkeit des Hermn Herausgebers erklärlich wird, wie ein solches, mit P rivatmitteln unternommenes Prachtwerk, welches den Anforderungen des Kunstfreundes, wie den Wünschen des Pa⸗ trioten, gleichmäßig entspricht, um einen verhältnißmäßig überaus billigen Preis in den Buchhandel gelangen konnte.
Niederrheinisches M usikfest.
* Köln, 26. Mai. Eine bedeutende Reihe von Jahren war das niedertheinische Musikfest eine Gelegenheit, wo sich zum lieblichen Ffingsten Kunsttenner und Kunstfreunde, so wie reiche und vergnügungslustige An⸗ wohner des Rheins und auswärtige Touristen, zusammenfanden, um sich an herrlichen Kunstschöpfungen zu erfreuen und mannigfachem Lebensgenusse zu huldigen. In der Geschichte dieser Feste hat Pfingsten 1836 durch die erste Aufflihrung des großen evangelischen Oratoriums Paulus Epoche ge⸗ macht. Auch dieses Jahr war das hier abgehaltene Fest ein recht schönes, wenn auch der Mitwirkenden und der Gäste von auswärts nicht so viele zugegen waren, wozu die jährliche Wiederkehr eines solchen Festes und die unverkennbare Theurung dieser Zeit das Ihrige beigetragen ha⸗ ben mögen. Die Leitung der Proben und die Direction bei zen Aufführungen war dem hiesigen Kapellmeister Dorn übertragen, der sich für feine Thätigkeit die allgemeinste Anerkennung erworben hat, auch leisteten die Chöre ganz Ausgezeichnetes. Den Sopransolo hatte Fräulein Babnigg, eine recht angenehme Sängerin, welcher indessen die allzu großen Zeitungs - Empfehlungen nicht nützen dürften; für den Alt war Fräulein Schloß aus Köln gewonnen, deren anerkannt herrliches Talent nicht weiter gerühmt zu werden braucht; den Tenor hatte der Kammersänger Koch, und den Baß hatte der durchreisende Sänger Pischeck für die Partie in Händel's Messias übernommen. Von setzt lebenden Komponisten waren Onslom, der seine für dieses Fest komponirte Symphonie (Nr. 4 in C) selbst dirigitte, und Spontini, der die Ouvertüre zu seiner Olompig leitete, zugegen. Es wurden am ersten Abende Händel's Messias und die neue Symphonie Onslow's, am zweiten Beethoven's Symphonie Nr. 7, Mendelsohn's i4ter Psalm, die Freischütz Ouvertüre und Ouvertüre und zweiter Akt aus Spontini's Olompia ausgeführt. Die Musitstiicke, ins ge sammt bekannt, bedürfen keiner weiteren Besprechung, neu war nur Ons low's Symphonie, die sich in den beiden Hauptproben und in den Ausführung am ersten Abende immer steigende Anerkennung gewann und in der That eine ganz ausge= zeichnete, an vielen Schönheiten reiche und, gründlich, wenn auch vielleicht hier und da etwas zu breit ausgearbeitete Comꝑosition genannt wer- den darf; sie wird sich bald Bahn. brechen und den Ruhm des Komponisten vergrößern. Am Morgen des dritten Tages war noch ein Konzert veran⸗ stallet, in welchem meist Wiederholungen stattfanden, darunter das Andante aus der Symphonic. Königliche Huld hatte dem für dieses Fest bestimmten Comité fur eine Schlußfeier die Benutzung des Schlosses Brühl zu gewäh⸗ fen geruht, und wer die prächtige Einrichtung des Schlosses und den wunkervoöllen Par gesehen hat, kann sich wohl vorstellen, wie bei schönster Witterung durch Gesang, Nusil k und Ball eine geschmackvoll angeordnete und in erfreulichster Ordnung du El n Feier den herrlichsten Genuß bieten mußte. Es war ein würdiger Schluß der ganzen Festzeit, und im Schlosse ertönte in krästigster ee, . mit vollstem Rechte Spontini's gewaltiger Vollsgesang Preußens. Der Gesammt⸗Eindruck, der