1847 / 149 p. 6 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

lassen für das Salz, das in Danzig, Königsberg u. s. w. eingeht und nun eine freie Konkurrenz zwischen dem Monopolsalz und dem be= steuerten Salze eintreten lassen. Das hat zweierlei Schwierigkeiten, einmal verliert die Staatskasse dadurch auch wieder, denn in den 12 Thalern, wofür wir das Salz verkaufen, stecken Transportkosten, Verwaltungskosten und Steuern. Die Änschaffungskosten sind ichen verschieden, noch verschiedener aber sind die mn ,,,

Gewinnst stellt sich also in jedem einzelnen Verkaufsorte auf 1 . minus einer unbestimmten Größe, der Selbstkosten. e ie n. stimmte Größe, diese Selbstkosten, gering sind, da wirt das nn . salz mit uns konkurriren. Ich will einmal sa en, das Fan .

uns in Danzig allerdings noch lange keine 3. Rthlr., au 36 ʒwi⸗ wenn wir eine Steuer von 8 Rthlr. darauf haben, ö. 26 auf schen j) und 175 Rthlr, verkauft, es wird auch bis Elbing ge ö

der Weichsel, auch vielleicht noch weiter hinauf; wo es aber au

12 Rthlr. oder darliber kommt, wird man ums allerdings die Non wn ar, ; z da, wo die durchschnittlichen kurrenz lassen. So würden wir also nun da, 1 Selbstkosten geringer sind, die Konkurr ren tn , n. jwel⸗ haben, wo sie höher sind, wärde das meg ere izc aun betrachten will er Punkt ein, den ich von der , 5. 9 636 8 h 1 Einen Artikel, der so ein Leben? nn , , , „wer“ Vir so boch besteuert ist, kann die Regierung unmöglich blos gleiche Zeit so hoch be icht der freien, sondern der hier der freien Konkurrenz, und zwar nicht dea . . 1a 2 durch eine hohe Steuer sehr beschränkten, Konkurenz überlassen. das Land immer damit versorgt sei, dafür können wir, so lange wir das Monopol in Händen haben, sorgen und müssen uns auch den Kosten unterziehen, welche dadurch erwachsen, Sollen wir aber eine partielle Konkurrenz haben, dann müßten 3 an jedem Orte un⸗ angemessene Vorräthe haben, und es würden osten entstehen, welche sich gar nicht ermessen lassen, und wodurch der Reinertrag, wie er jetzt besteht, wesentlich vermindert würde. Aus allem diesen will ich, wie ich schon in der Abtheilung bemerkte, nicht sagen, daß der An⸗ trag ein- für allemal abgewiesen werden müßte; es kann vielleicht die Zeit kommen, wo man darauf zurückkommen kann, aber das ist meine Ueberzeugung, so lange wir 5, 000,000 vom Salz in unseren Etats sehen und diese Einnahme nicht entbehren können, so lange ist der Zeitpunkt nicht gekommen, wo von einem freien Handel die Rede sein kann, und so lange, glaube ich, müssen wir uns auch dieser Form der Steuer-Erhebung unterwerfen. (Vielfacher Ruf zur Abstimmung.)

Abgeordn. Hansemann: Meine Herren! Ich denke, Sie werden doch wohl die Diskussion über eine Frage von so großer Bedeutung zulassen wollen.

Was der Herr General-Steuer⸗Direktor über die partielle freie Konkurrenz gesagt hat, dem stimme ich bei. Ich glaube, daß über— haupt dieser Antrag, der nicht der meinige ist, auch wenig Anklang gefunden hat. Ich erwiedere nur Weniges auf diejenigen Schwie⸗ rigkeiten, die meinem Antrage von Seiten des Herrn General-Steuer⸗ Direktors entgegengestellt worden sind. Derselbe hat bemerkt, wenn auch nicht genau, so würde doch etwa nur ein Viertel der Bevölkerung Nutzen von der Ermäßigung haben. Das Verhältniß ist offenbar anders, wie leicht zu erweien. In der Rhein-Prsvinz und West⸗ falen bezieht man das Salz von westfälischen Salinen, von Belgien, von Frankreich und vom Neckar aus dem Württembergischen. Der Transport geschieht auf Flüssen und künftig auf den Eisenbahnen. Es werden also vorab beide westlichen Provinzen, weil ihre Ge—

sammtheit nahe den Orten ist, woher das Salz kommt oder wohin

es auf Flüssen und Eisenbahnen geführt wird, einen wesentlichen Ge=—

winn haben. Ich gehe über zu den östlichen Provinzen. Sachsen hat seine Salinen, und auf der Eisenbahn oder auf der Elbe ist man nicht weit davon. Also Sachsen wird gleichfalls Gewinn haben. In Brandenburg sind die wichtigsten Städte durch Kanäle oder durch Eisenbahnen mit den Häfen der Ostsee verbunden. Pommern, Preu— ßen und Posen sind nahe an den Häfen oder haben Flüsse und Ka— näle, haben also gleichfalls wenigstens zwei Drittel des Landes vollen Gewinn. Dann würden von Schlesien nur diejenigen Theile übrig bleiben, die entfernt von der Oder liegen. Also Summa Sum— marum würde das ganze Land Vortheil von der Verminderung des Preises haben.

Der Herr General⸗Steuer-Direktor hat seinen Vortrag mit der Erklärung geschlossen, so lange an den 5„S 000, 09090 Rthlr. nichts ent— behrt werden könne, werde man nicht von dem Salz⸗Monopol ablassen können. Ich habe ein besseres Vertrauen zu dem Herrn General— Steuer-Direktor. Er hat durch seine früheren ausgezeichneten Lei stungen bereits bewiesen, daß er es gut versteht, Finanz⸗Desizits zu decken durch große Maßregeln. Er ist es, und ich stelle ihn aus die⸗ ser Ursache besonders hoch, der bewiesen hat, daß es kein finanzieller Verlust wäre, wenn man auch mit großen Opfern den Anschluß der süddeutschen Staaten an den Zoll-Verein erwerbe. Sei der Herr General⸗Steuer⸗Direktor nur etwas kühner;

(Allgemeines Gelächter.)

ich bin überzeugt, daß eine wesentliche Herabsetzung des Salzpreises den Verbrauch so stark mehren wird, daß kein Ausfall in den Finan— zen dadurch entsteht. Endlich hat der Herr General⸗Steuer-Direktor noch auf die Schwierigkeit aufmerksam gemacht, welche die Verhand⸗ lung mit den betreffenden Vereinsstaaten haben würde. Nun, der Herr General-Steuer-Direktor hat schon andere Schwierigkeiten über⸗ wunden. Ich habe ein größeres Vertrauen zu ihm, als er es für sich mit seiner Veh en eben hier in Anspruch genommen hat. Frühere Verhandlungen des Herrn General- Steuer- Direktors sind schwierigee gewesen, als die in Frage stehenden, und, wenn bas Gouvernement die Sache ernsthaft will, so sind die Schwierigkeiten zu überwinden. Ich s hließe mit der Bitte, daß Sie dem von mir gemachten Antrage beitreten mögen.

Marschall: Es haben sich noch fünf Redner um das Wort gemeldet.

Wielseitiger Ruf zur Abstimmung.) Wenn indeß die be meg die . verlangt, so will ich die Frage stellen, ob der, Schluß der Debatte verlangt wird. Eine große Majorität erhebt sich von den Sitzen.)

Es liegen zwei Amendements vor. Das erste, von dem Herrn Abgeordneten Grungu, geht dahin, daß neben dem bestehenden Salz- monopol den preußischen Schiffen freistehen soll, gegen' einen festen Steuersatz von 2 Rthlr. bis höchstens 26 Rthlr. das Salz vom Auslande zu importiren. Wer diesem Antra beit ill, belieb aufzustehen. Niemand erhebt sich. Der r n ,,, worfen zu betrachten.

Das zweite Amendement ist das des Herrn Abgeordneten Han⸗ semann. Der Herr Secretait wird die Güte haben, dasselbe zu

verlesen. ; 6 (Es geschieht.) ben Ver * diesem Antrage einverstanden ist, beliebe sich zu erhe⸗ 66 5 das Resultat der Abstimmung nicht unzweifelhaft ist, . die Zählung vorzunehmen. sinn * een. * 3 Abstimmung ist, folgendes. für den Antrag 3. e . 3 n 6* 6 geseßbmäßigen zwei Drittheile sind also ben hehe r hen a er. nur noch ein einziges Gutachten

nig e fe m, nr Es ist noch über das Gutachten der Abthei—

Marschall: Die Abtheilung hat den Antrag nicht befür⸗ wortet, c ist implicite das Gutachten an . * iegt nunmehr noch ein einziges Gutachten vor, die Abschaffung der Lotterle ee, was zu einer langen Debatte wohl schwerlich Anlaß geben und keine Sitzung füllen wird. Außerdem ist während der Sitzung das Gutachten der vierten Abtheilung eingegangen, betreffend die beantragte Abänderung der Verordnung vom 3. Februar d. J. in Beziehung auf die frühere Gesetzgebung. Ich habe es sogleich zur Druckerei geschickt, und es kann vielleicht morgen Abend schon gedruckt und vertheilt sein. Indessen will ich auf übermergen keine Sitzung ansetzen, um zur Vorbereitung Zeit zu lassen. Ich lade daher zum Sonnabend um 10 Uhr ergebenst ein, und wird dann das angegebene Gutachten zur Berathung kommen. Auch bitte ich diejenigen Herren Referenten, welche übernommen haben, Entwürfe zu Petitionen ab— zufassen, dieselben bis dahin einzureichen. Noch ist zu bemerken, daß heute Sitzung der Herren-Kurie war, also die stenographischen Be⸗ richte erst morgen früh eingesehen werden können.

(Schluß der Sitzung gegen 15 Uhr)

Außer der vorstehenden Sitzung ist uns gestern, Sonnabend den 29. Mai, Nachmittags 4 Uhr, auch noch das Manuskript zu der Sitzung der Herren⸗-Kurie vom 26. Mai, 141 Folio-Blätter, zuge kommen. Der bedeutende Umfang jener Sitzung nöthigt uns, diese letztere erst in dem morgen, Montag Abends, erscheinenden Blatte

zu veröffentlichen. Die Red. der Allg. Pr. Ztg.

Uichtamtlicher Theil. .

Inland. Berlin. .

Desterreichische Monarchie. Wien. Der Kaiser und die Kaiserin nach Schönbrunn. Unfall auf der Eisenbahn. Adresse an den türkischen Gesandten. Prag. Deputation an den Erzherzog Stephan.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Maßregeln für das An— legen und Laden der Getraideschiffe in St. Petersburg. .

Frankreich. Paris. Ernennungen. Die Neise der Königin Chri⸗ stine. Don Enrique. General Flores. Die Flotte des Mittel⸗ meers. Petition um freie Getraide-Einfuhr. Zoll- Einnahmen. Schreiben aus Paris. (Amendement zu dem Antrag auf eine reduzirte einförmige Brieftare; Vermischtes.) (.

Großbritanien und Irland. London. Graf Dundonald xreha— bilitirt. Statuten des Bath⸗-Ordens. Eisenbahn- Unfall. Nach⸗ richten aus den Vereinigten Staaten. Neue Konflikte der Engländer in China. .

Spanien. Madrid. Die Minister wollen ihre Entlassung nehmen. Schreiben aus Paris. (Tristany und Ros de Eroles erschossen.)

Portugal. London. Nachrichten aus Lissabon und Porto.

Wissenschaftliche und Kunst⸗Nachrichten. Jur Literatur der Kriegsgeschichte unter Friedrich dem Großen. (Schluß.)

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse.

nn

Berlin, 30. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnä— digst geruht, dem Seconde Lieutenant von Brauchitsch des Sten Ulanen⸗-Regiments die Anlegung des von des Königs von Hannover Majestät ihm verliehenen Guelphen-Ordens vierter Klasse zu gestatten.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 28. Mai. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kai— serin haben sich gestern nach Schönbrunn begeben, wo sie ihren Sommer -Aufenthalt nehmen werden.

Am 20sten um 127 Uhr Nachts stieß auf der Kaiser Ferdinands⸗ Nordbahn der von Brünn kommende gemischte Zug bei dem Orte Pausram auf den in entgegengesetzter Richtung von Lundenburg kom— menden Last- und Personen⸗Train, wobei in Folge des heftigen Zu— sammenstoßens beider Lokomotiven von dem auf denselben besindlichen Maschinen-Personal drei Individuen (zwei Heizer und ein Gehülfe) auf der Stelle todt blieben. Ein Maschinen-Führer erlitt einen Arm— bruch und der andere wurde leicht verletzt. Von den Passagieren wurde glücklicherweise Niemand beschädigt. Man schätzt den Schaden der zertrümmerten Lokomotiven und Wagen auf 30 bis 10,000 Gulden C. M.

Die Allg. Ztg. theilt nachstehende Aktenstücke mit, welche ihr von Seiten der türkischen Botschaft in Wien in deutscher Sprache und mit einem großen türkischen Amtssiegel versehen zugesandt wor— den sind.

„Die freundschaftlichen Gesinnungen des österreichischen Kaiserlichen HoQ— fes gegen die hohe Pforte, das rührende Beispiel der Religiosität des Al— lerhöchsten Kaiserhaufes konnten ihre mächtigen Wirkungen auf die treuen Unterthanen unmöglich verfehlen. Der unterzeichnete Botschafter am Kai— serlichen Hofe kann nicht umhin, einen ihm persönlich gewordenen höchst schmeichelhaften und rührenden Beweis dieses segensreichen Einsflnsses zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Mehrere achtungswerthe Bürger der Vor stadt Landstraße (in welcher der Unterzeichnete wohnt) haben aus eigenem Herzenstriebe dem Unterzeichneten ihre lebhafte Freude und Rührung über das segenverheißende Ereigniß der Anknüpfung freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem heiligen Stuhl und der hohen Pforte, wobei der unterzeichnete die Ehre hatte, seinen erhabenen Souverain zu repräsentiren, in einer ihm eingehändigten Zuschrift niedergelegt, auch eine Serenade ver= anstaltet, wobei sich das Publikum in Tausenden vor seinem

alast versammelte. Sollte es Ihnen gefallen, dieses Faktum in hrem geschätzten Blatte zu veröffentlichen, so würde sich der Unterzeich nete um so mehr freuen, die Veranlassung zur Kundgebung von Gesinnungen gewesen zu sein, von denen zu wünschen und e en, , ist, daß alle Unterthanen Sr. Kaiserl. apostolischen Majestät davon durchdrungen sein mögen. Scheib Efendi, Botschafter am Kaiserl. österreichischen Hofe.“

Die erwähnte Adresse lautet:

„Eure Exrcellenz! Der Drang unserer Herzen führt uns hierher. Das glückliche Ereigniß, welches in der Weltgefchichte noch nicht ver— zeichnet ist, jenes glückliche Ereigniß, wodurch die hohe orte dem Oberhaupt der katholischen Christenheit eine so freundschaftliche Annäherung erwiesen hat, hat unsere Seele mit Freude und Dank erfüllt. Ew. Erc. wurden von Höchstdero erhabenem Sonverain zur Vermittelung derselben auserwählt, und die öffentlichen Blätter haben es den Völkern verkündet, auf welch' zarte und hochedle Weise Ew. Exc. dies ausgeführt und das freundschaft— liche Band angeknüpft haben; die öffentlichen Blätter haben es ver— kündigt, vel persönliche Zuneigung und Liebe Ew. Exc. unserem gelieb= ten heiligen Vater Pius X bewiefen haben. Unsere Seele brach in lauten Jubel aus, als wir es lasen. O empfangen Ew. Exc. Tafür den Ausdruck unserer tiefsten Verehrung und unseres heißesten Dan les. Nie wird dieses Dantgefühl in unserem Herzen erlöschen. Möge Gott diese freundschaftlichen Gesinnungen Sr. Masestät des erhabenen Kaisers der Osmanen stets erhalten und dies freudige . zum Glück unserer christlichen, Höchstdessen Scepter unterworfenen Mitbrüder gereichen lassen.

Wollen aber auch Ew. Ercellenz unsere demüthige Bitte nicht verschmähen

und gnädigst geruhen, das angefangene glückli Lin n zu sᷣ 3 f

e Werk in Dero hoher

rdern und zu vollenden. ir sind einfache Bürger und

icht die Kenntniß der schönen Rede, aber, was wir sagen, kommt ö, Innersten unseres Herzens. Gott segne Se. Majestät den gnädigsten Raiser Abdul⸗Medschid, Gott segne Ew. Excellenz! Wien, im April 1847.“ Schekib Efendi antwortete darauf; . ; „Hochgeehrte Herren! Ihr heutiges Erscheinen bei mir und die Aeu⸗ ßerungen Ihrer herzlichen Freude und Erkenntlichkeit verursachen mir das innigste Vergnügen, womit ich den Ausdruck meines Dankes verbinde und mich sehr glücklich schätze, bei diesem Anlaß die Versicherung hinzufügen zu können, daß, da Se. Majestät, mein erhabener Herr und Monarch, Sultan Abd ul Medschid Chan, der wohlmeinende Freund aller christlichen Mächte ist, Höchstselber auch gegen Ihren heiligen Vater, Se. Hoheit den Parst, natürlich immer gleich freundliche Gesinnungen bezeigt, und daß Höchstdessen Kaiserlicher Wunsch und Wille dieses offiziell und öffentlich zu bethätigen: Erstens aus Höchstdessen über seine erlauchten Vorfahren erhabenen Eigenschaften der Milde und Großmuth, und zweitens aus den von Sr. Hoh. dem Papste seit dessen Thronbesteigung durch die That bewährten und allgemein gepriesenen ruhm— würdigen Benehmen und Handlungen rühren. Ein so beispielloses und für beide Staaten heilbringendes Ergebniß liefert einen neuen und sprechenden Beweis der Achtung und der Rücksichten, welche mein erhabener Monach für alle christlichen Mächte nicht minder als für die im osmanischen Reiche befindlichen christlichen Bewohner und Unterthanen hegt, und wie sehr er Letzteren sämmtlich Kaiserliche Gerechtigkeit und Huld angedeihen läßt, worüber kein Zweifel obwalten kann. Daß die hohe Kaiserliche Wahl zu Aufträgen nach Rom auf mich gefallen, verdanke ich nächst der göttlichen Gnade der Gunst meines Monarchen und werde dieselbe zu preisen nie aufhören. Ihre mir bezeigte Freude hierüber macht mich stolz und glücklich,

' J 8 e,. 2 2 und ich beehre mich, Ihnen diese aufrichtige Versicherung zu wiederholen.

Prag, 25. Mai. Die Prager, 3g. enthält in ihrem heutigen Blatte Folgendes: „Bei dem allgemeinen. alle Alassen he⸗ feelenden Gefühle der ehrfurchts vollsten Läbe und ankbarfeit gegen Böhmens erhabenen Landes- Chef, den durchlauchtigsten Erzherzog Stephan, war es natürlich, daß die Stände des Königreichs, bei der am 3. Maid. J. eröffneten Versammlung ihrer ersten allgemeinen Zusammenkunst nach Kundwerdung des Ereignisses, welckes dem Lande seinen allgeliebten Chef entreißen sollte, nämlich der Ernennung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Stephan zum Statthalter von Ungarn, sich vor Allem mit dieser Angelegenheit beschäftigten. Ein⸗ müthig wurde beschlossen, Sr. Kaiserl. Hoheit geziemend zu bitten, Böhmens Stände empfangen zu wollen, damit sie den Ausdruck ihrer und des ganzen Landes Empfindung Höchstdemselben zu Füßen legen könnten. Zugleich ward der Beschluß gefaßt, durch eine eigene in das Allerhöchste Hoflager abzusen dente stäntische Deputation Se. Majestät den Kaiser um die Allergnädigste Belassung des durchlauch— tigsten Erzherzogs an der Spitze der Landesverwaltung Böhmens al⸗ lerunterthänigst zu bitten.

Se. Kaiserl. Hoheit geruhten die Morgenstunde des 19. Mai zum Empfang der Herren Stände zu beslimmen. An diesen Tage nun versammelten sich die sämmtlichen anwesenden Herren Stände in den Appartements Sr. Kaiserl, Hoheit des Herrn Erzherzogs ö Landes- Chefs, Höchstwelcher bald darauf in ihrer Mitte erschien und von dem Oberst⸗Landhofmeister, Robert Altgrafen zu Salm⸗ Reifferscheid, mit nachstehender Rene begrüßt wurde K

„Durchlauchtigster Erzherzog, gnädigster Herr! Beinghe vier Jahre sind es, das Böhmen das Glück genießt, Ew. Kaiserl. Hoheit ale aupt der Landesverwaltung zu besitzen, und diese kurze für unserge Wünsche allzu kurze Zeit hat den Herzen der Böhmen ewig dauernde Gefühle innig ster Verehrung, unbegränzter Dankbarkeit! eingegraben. Die Gerechtiglejté liebe Ew. Kaiserl. Hoheit, die hohe würdevolle Milde, womit döch st dic selben Jeden empfingen, welcher Ihnen nahte, und Jeden heglückt oder mind estens getröstet entließen, wird nie aus dem Andenken der Einzelnen verschwin den, so wie jene Thaten die Geschichte aufzeichnen wird, mit denen Ew. Kaiserl. Hoheit Weisheit und Thatkraft nach Sr. Majestät unseres Allergnädigsten Kaisers Absicht und Willen das Wohl des Ganzen gefördert, Segen unt Heil für Jahrhunderte gegründet, Ihre Stirne mit nie weltenden Lorbee umschlungen haben. Den allezeit getreuen Ständen Böhmens wurde bei

Ew. Kaiserl. Hoheit Ankunft in diesem Lande die Gnade zu Theil, sich in ihrer Gefammtheit Höchstdenselben vorzustellen, sie sind nun abermals och sammelt, und Ew. Kaiserl. Hoheit Gnade erlaubt denselben, dor. Ihr Antlitz zu treten. Doch die frohen, warmen Gefühle der Liebe, Ehrfurcht, Dankbarkeit, welche unsere Herzen beseclen, sind diesmal getrübt durch eine nicht sehr ferne Aussicht, Ew. Kaiserl. Hoheit zu verlieren, da der erhabene Monarch Höchstdieselben zu einem anderen Wirkungs kreise berufen zu wollen die Absicht gezeigt. Wenn Kindern ein liebender Vater entrissen werden soll, so ist es verzeihlich, daß sie trauern und, was in Ihren Kräf⸗ ten steht, thun, um vor diesem Verluste sich zu wahren. So haben denn auch die versammelten Stände den Beschluß gefaßt, mittelst einer aus ihrer Mitte gewählten Deputation ihre allerunterthänigste Bitte zu den Füßen des Thrones niederzulegen, Se. Majestät unser Allergnädigster Lan desvater möge geruhen, jene außerordentliche Wohlthat, die er dem Lande und uns durch das Geschenk eines solchen Hauptes gewährt, fortdauern lassen, uns unseren Erzherzog Stephan nicht nehmen“ chier fand eine Un— terbrechung durch ein Sr. Kaiserl. Hoheit dargebrachtes allgemeines Vivat statt), „einen solchen Stellvertreter Seiner geheiligten Person, der im Geiste feines Vaterherzens verwaltet, fortan noch belassen, und so den heißen Wünschen von 4 Millionen Seiner getreuesten Unterthanen huld— reichst willfahren.“

Se. Kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Stephan hatte diese Rede mit deutlichen Merkmalen tiefen Ergriffenseins an— gehört und erwiederte darauf, Folgendes:

„Ew. Excellenz erwähnten in Ihrer Rede des Moments, wo vor mehr als vierthalb Jahren die sämmtlichen Herren Stände dieses schönen Landes in denselben Räumen vor mich traten und mit einer mich wahrhast beglük⸗ kenden Zuversicht Hoffnungen über mein künftiges Wirken in Behmen aus— sprachen, die nach Kräften zu realisiren bisher mein eifrigstes Bestreben war.

„Nur kurz war mir das Glück beschieden, unter Ihnen weilen zu dür⸗ fen, nur wenig konnten somit die Erfolge sein‚ die meinen einzigen Wunsch zur Basis hatten, den Anforderungen Sti. Majestãt des Kaisers, Ihren Wün schen, meine Herren, und dem Wohle des Landes förderlich zu sein, des sen Glück und Wohlfahrt mein Stolz gewesen. „Nehmen Sie alle die Versicherung freundlich auf, daß, ob ngh, ob fern, ob in irgend einer Berührung mit Ihnen, ob außer allem Verkehr Ihr Andenken doch in meinem Herzen fortleben, Ihre jederzeitige Anerf en nung stets den schönsten Nachhall darin sinden wird. Nur einen Wunsch lassen Sie mich noch hinzufügen, es ist der: meinetbalben die Absendung der beschlossenen Deputation um so mehr auf sich beruhen zu lassen, als schon der mir von Ihnen ausgedrückte Wille es zu thun und dier Aufnahme dieses Beschlusses ins Protokoll mir vollkommen genügt, um den heutigen Tag zu einem der glücklichsten meines Lebens zu stemheln— .

„Glauben Sie mir, meine Herren, daß ih *ie tuntgsten Wünsche . ihr stetes Wohlergehen auch in der uluust begen und tete eine wa re Freude empfinden werde, wenn Maßregeln zum Vesten des Landes so⸗ mit auch Ihren Wünschen entsprechend, Plaz greisen und dieselben, wenn auch nur aus der Ferne, mir zur Kenntniß kommen werden.

„Erhalten Sie mich in Ihrem Andenken gedenken Sie in mir des Mannes, dem es vielleicht manchmal an Fähigkeiten gewiß nir

aber an gutem Willen fehlte Ihr und des Landes Interesse nach Kräf— ten zu fördern.“

Nachdem diese Worte von der ganzen Versammlung unter Ge— fühlen tiefer Wehmuth vernommen worden waren, brachen die ver⸗— sammelten Stände in ein wiederholtes, aus dem Innersten der Herzen hervorströmendes lautes Vivatrufen aus. Se. Kaiserl. Hoheit zogen sich hierauf zurück, und die Stände verfügten sich zur Fortsetzung ihrer Versammlung in die Landtagsstube der Kaiserl. Burg, wo sie, in Folge des von Sr. Kaiserl. Hoheit ausgesprochenen Wunsches, den Beschluß der Absendung der Deputation zurücknahmen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 23. Mai. Da für die diesjährige Navi= gation eine bedeutende Anzahl Schiffe, die vom Auslande hierher nach Getraide kommen, erwartet wird, so hat die Regierung, um ihnen das Anlegen und Laden zu erleichtern, folgende Vorkehrungen zu treffen für nöthig erachtet: ;

1) Außer den schon bestehenden Anlegeplätzen am rechten Ufer der Newa sollen noch andere längs dem Flußufer dazu eingerichtet werden, jedoch die Fahrzeugbesitzer nicht gezwüngen sein, mit ihren Getraidebarken über den für sie am newskischen Kloster bestimmten Platz hinaus zu gehen, indem die Wahl der neuen Anlegeplätze ganz von dem Uebereinkommen der Verkäufer mit den Käufern abhängen soll, wobei aber zu verstehen ist, daß diejenigen Fahrzeuge, für deren Waarenladungen diese Anlegeplätze ursprünglich bestimmt sind, das Vorrecht beim Anlegen behalten sollen. 2) Mit Genehmigung der Marinebehörde ist es erlaubt, Barken auch in die lleine Ochta zu führen, woselbst 50 Fahrzeuge füglich Platz finden werden oder auch mehr, wenn man sie in mehreren Reihen aufstellen will. 3) Bar— ken, welche kein Getraide führen, sollen unter keinem Vorwand beim news— lischen Kloster anlegen, sondern ohne Aufenthalt bis zu den für ihre Waaren bestimmten Ankerplätzen gehen. 1) Dem auf dem Getraidepristan eingerichteten Comtoir ist die Schlichtung aller einem gerichtlichen Verfahren nicht unterliegenden Streitigkeiten, die sich etwa unter den Kaufleuten über ihre Geschäfte am Pristan, d. h. über die Unterbringung ihrer Fahrzeuge oder beim Umladen des Getraides, entspinnen können, übertragen worden. Die Vermittelung in Handels-Angelegenheiten oder in eigentlichen Börsensachen verbleibt dagegen Sache des Börsen-Comité's.

k .

Paris, 25. Mai. General-Lieutenant Mangin, der sich in Disponiblität befand, ist zum Commandeur der 12. Militair-Division, Capitain Bro, vom 7. Husaren-Regiment, zum Ordonnanz-Offizier des Königs, Herr Delapalme zum Rath am Cassationshofe, an die Stelle des verstorbenen Herrn Chardel, und Herr Raulaud, bisher General-Prokurator zu Douai, an Delapalme's Stelle zum General Advokaten am Cassationshofe ernannt.

Die Gazette de France will wissen, das Reiseziel der Köni⸗— gin Christine sei nicht Neapel, sondern Rom, wo sie den Papst zu bewegen suchen wolle, bei Verweigerung des Dispenses zur Ehescheidung der Königin Isabella zu beharren.

Der Infant Don Enrique ist mit seiner Gemahlin und seiner Schwägerin am 21. d. M. von Marseille in Toulouse angekommen; er wollte sich dort einige Tage aufhalten und dann nach Bayonne abreisen.

General Flores ist in Paris angekommen.

Die Flotte im Mittelmeere, die bisher vom Prinzen von Join— ville kommandirt wurde, soll, wie verlautet, unter Admiral Mackau (ehemaligem Marine⸗Minister) nach dem Archipel segeln, um die Ab— wickelung der türkisch-griechischen Differenzen abzuwarten,

ö In Paris ist eine Petition der arbeitenden Klassen an die bei— den Kammern im Umlauf, worin um beständige zollfreie Getraide

Einfuhr in Frankreich gebeten wird.

Mon tten bringt die Zolleinnahmen-Tabellen der ersten vier Monate von 1817. Taraus ergiebt sich ein Verlust von 5 Mil⸗ lionen, Fres. gegen dieselbe Epoche des v. J. Im April allein er— litt die Staatskasse ein Defizit von 2 Mill. Fres.

Paris, 26. Mai. Die Deputirten-Kammer eröffnete heute die Berathung über die einzelnen Artikel des Antrags in Be— treff der Einführung einer einförmigen Brieftaxe. ö

Herr Glas Bizoin, der Antragsteller, erklärt, daß er sich der Fas⸗ sung des ersten Artikels durch die Kommission anschließe, wonach vom 1. Ja⸗ nuar 1848 an jeder Brief, der weniger wiegt, als 75 Gramme und im Innern Frankreichs von Posthüreau zu Postblreau geht, eine gleichförmige Tare Son 20 Cts. zahlen soll. Der Präsident: Er müsse zuerst der Jammer ein Amendement vorlegen, beantragt von den Herren Muret de Bort und Vuitrvy, wonach der bestehende Tarif vom 15. März 1827 in folgender Weise modifizirt werden solle: Einfache Briefe sollen bis zu 40 Kilometer Entfernung einschließlich 20 Cts., von 40 bis 89 Kilometer 30 Gts,, von 50 bis 1590 Kilometer 40 Cts,', von 151 Kilometer und darüber I0 Ets. Porto bezahlen. Herr von Castellane bemerkt, das sei kein Amendement, sondern ein neuer Antrag, wodurch das Sostem der Zonen an die Stelle des Systems einer einförmigen Brieftare gesetzt werden solle. Wenn die Antragsteller den stufenweisen Tarif wollten, hätten sie, von ihrer Initiative Gebrauch machend, einen kontradiktorischen Antrag stellen müssen gegen den, welcher jetzt die Kammer beschäftige. Man könne aber nicht als Amen— dement oder Modification des in Berathung stehenden Antrags vorschlagen, was ein förmlicher Umsturz desselben sei. Der Präsident: Das vorge— brachte Amendement sei unter allen, die gestellt worden, dasjenige, das der jetzigen Gesetzgebung am nächsten komme, also sich am meisten von dem Artitel 4 des beantragten Gesetzes entferne. Deshalb habe er demselben die Priorität eingeräumt. Wenn das verehrliche Mitglied glaube, es sei ein neuer Antrag, so könne es die vorläufige Frage verlangen; der Prä— sident könne aber das Amendement nicht der Berathung entziehen. Da kein Mitglied die vorläufige Frage verlangt, so entwickelt und motivirt Herr Vuitrh sein mit Herrn Muret de Bort gestelltes Amendement. Er sei nie Anhänger der einförmigen Brieftaxe gewesen und habe schon im vorigen Jahre das Sostem stufenweiser Tare vertheidigt; wenn er diese Stufen jetzt etwas anders stelle, so liege der Grund in der gegenwärtigen Finanzlage. Der von ihm vorgeschlagene Tarif gefährde nichts, modifizire bedeutend die gegenwärtige Brieftare, nähere sich der einförmigen Brieftare an und könne als eine Anbahnung zu dieser betrachtet werden. Herr Dufaure bekämpft das Amendement in längerer Rede und ist im Augenblicke des Postschlusses noch auf der Tribüne.

Die Büreaus der Deputirtenkammer haben heute sämmtlich den neu—⸗

lich von Herrn Guizot in seiner Eigenschast als provisorischer Pre mierminister vorgelegten Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Zusammen— setzung der Alssisenhöfe in den französischen Kolonieen vorläufig be sprochen und günstig aufgenommen. Alle ernannten Commissaire sind entschiedene Anhänger desselben und Freunde der Emancipation der Sklaven. Auch die Kommission für Verlängerung des Gesetzes in Betreff der fremden Flüchtlinge auf ein Jahr wurde ernannt. Die Pairskammer beschäftigte sich heute mit Petitionen.

An der Börse sind heute alle Fonds merklich gestiegen, was man der verbesserten Lage des Platzes zuschreibt. Dasselbe Steigen er fuhren auch die Actien der vorzüglichsten Eisenbahnen.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Mai. Die Gazette meldet, daß die Königin den Vice-Admiral, Grafen von Dundonald (Cochrane), zum Groß— kreuz des Bathordens ernannt habe, wodurch die Nachricht von seiner Rehabilitirung bestätigt wird.

Ein Supplement der Gazette enthält mehrere neue vom 14. April d. J. datirte Statuten des Bathordens, denen zufolge der Orden aus dem Souverain, einem Großmeister und 952 Mitgliedern be— stehen soll, letztere in drei Klassen, Großkreuze, Cosmmandeurs und Nitter, vertheilt. Alle drei Klassen theilen sich in Civil und Militair= *. Zum Großmeister des Ordens ist Prinz Albrecht er—

Gestern Abend stürzte auf der Eisenbahn zwischen Chester und Shrews⸗ kurz beim Uebergang eines 1 ele 3. die . Iluß führende eiserne Brücke theilweise ein, so daß der Zug, mit Ausnahme des Tenders und der Lokomotive, welche das andere Fluß⸗ Ufer glücklich erreichten, aus einer Höhe von etwa 120 Fuß in den Fluß fiel. Es befanden sie nur drei Wagen im Zuge mit zwanzig

bis vierundzwanzig Passagieren. Von diesen sind vier getödtet und

dreizehn fast ohne Ausnahme schwer, einige tödtlich, verwundet

Die Theurungs⸗-Unruhen in mehreren kleinen Städten des west⸗ en Englands dauern noch fort, ohne daß es bis jetzt zu gefähr⸗ essen gekommen ist.

Der so vielfach angefeindete Ober-Bau-Inspektor der Flotte, Capitain Sir William Symonds, soll nach dem Hamps. Tele—⸗ graph demnächst durch den Capitain Sir Baldwin Walker ersetzt werden, der sich bekanntlich als Befehlshaber der türkischen Escadre vor St. Jean d' Acre ausgezeichnet hat und für einen sehr kenntniß⸗— reichen Offizier gilt.

Das Paketschiff „Columbia“ bringt Nachrichten aus New-Nork Man hatte vom mexikanischen Kriegsschauplatze von General Taylor Berichte vom 28. März, denen zufoige es ihm ge— lungen war, seine Verbindung mit Camargo völlig herzustellen. neral Urrea mit der mexikanischen Kavallerie, von welcher die Ver— bindungslinie eine Zeit lang unterbrochen worden war, hatte sich über die Gebirge zurückgezogen, um sich dem mexikanischen Hauptheere Zu ernstlichen Gefechten zwischen Urrea und den dem General Taylor untergebenen Truppen war es nicht ge⸗ kommen, und die Nachricht von der Niederlage des Ersteren erweist In Saltillo und Monteret, so wie in der Umgegend, herrschte vollkommene Ruhe; die Einwohner waren im Allgemeinen zu ihren gewöhnlichen Geschäften zurückgekehrt und Von Santaanna will man wissen, daß er am 1. April die Hauptstadt zu verlassen beabsichtigt, um sich an In Tuspan sollen mehr als 20160 Mann Truppen mit 60 Geschützen unter General Cos aufgestellt sein. Die mit der letzten Ueberlandpost eingegangenen Nachrichten aus Honglong vom 30. März melden, daß Sir John Davis eine ernst liche Vorstellung an Keying gerichlet hat, um endlich die versprochene Zulassung der Engländer in die Stadt Canton zu erwirken. Am 31. sollte das Kriegs Dampfschiff Vulture“ von Hongkong mit Truppen nach Kanton abgehen, um eine Demonstration genfalls, wie man glaubte, den Eintritt in die

Spanien.

H Der Tiempo enthält Nachstehendes: „Es hat sich heute das Gerücht verbreitet, das Ministerium, von der Unmöglichkeit überzeugt, die Verwaltung zum Nutzen des Landes zu führen, wenn es sich nicht von den Behinderungen befreien könne, die seinem Willen Fesseln anlegen und ihm alles Vertrauen entziehen, habe beschlossen, seine Entlassung zu nehmen, wenn diese Lage sich nicht ändere.“

Dieser Entschluß der Minister soll zunächst durch die zwischen dem Könige und der Königin bestehende Zwietracht veranlaßt sein, und Einige wollen wissen, die Minister hätten bereits gestern ihre Entlassung eingereicht.

vom 1. Mai.

wieder anzuschließen. sich daher als unbegründet.

mit der Saat beschäftigt.

die Spitze des Heeres zu stellen.

zu machen und nöthi Stadt zu erzwingen.

Madrid, 20. Mai.

madrider Blätter bringen istany's durch Seine drei anderen Mitgefangenen wurden sogleich erschossen, er selbst aber nach Solsona geführt und dem General-Capitain zur Verfügung gestellt, der ihn am 17ten er— schießen ließ. Man hatte zugleich erfahren, daß der nicht minder ge⸗ fährliche Banden Chef Ros de Exolles sich in derselben Gegend im

X Paris, 26. Mai. wirklich die Bestätigung der Gefangennehmung T Kolonne des Obersten Baxeras.

d,, Friedrich 's II. mit dem Prinzen von Preußen und der Feld⸗ zug in achsen und Thüringen vor der Schlacht bei Noßbach hervor

Die erste dieser Schlachten, die „unserer Nachlommenschaft stets 9 ö

liches Pfand preußischer Tapferkeit sein wird“ (S. 208), ist anschaulich 3

gestellt, Schwerin's Tod, der Muth des Prinzen Heinrich, die vielen Bei⸗

spiele persönlicher Auszeichnung beleben das Gemälde, an welchez sich das

der Belagerung von Prag anschließt, dessen Einnahme der König, nach

unserem engen als eine sehr leichte Sache ansah, woran abt n,

andere vernünftige Leute zweifelten und meinten, daß man die Zeit wein besser hätte anwenden können. (S. 213.) Als der König zur Schlacht bei Kollin zog, blieb Graf Henckel bei der i, von Prag unter dem Prinzen Heinrich zurück, giebt uns aber die unmittelbaren . wie sie an diesen Prinzen gelangten, und die Betrachtungen, welche bei der Umgebung desselben vorherrschend waren. Hiernach hat sich der König zu— nächst durch den Fürsten Moritz von Deßau, einen Mann, der „unter einem einfachen Acußern einen unbegränzten Ehrgeiz verbirgt und entzückt war, am Tage einer Schlacht der Erste nach dem Könige sein zu können“, zur Annahme einer Schlacht hinreißen lassen. Moritz habe dem Könige, dessen Ungeduld und Lebhaftigkeit er kannte, gesagt, indem er ihm den Rock küßte: „Wo Ew. Majestät sich befinden, muß es gut gehen“ (S, 270), und der König habe Alles dem „verderblichen Ehrgeize“ geopfert, die Macht Oester= reichs zu vernichten, sich aber dabei über die Stärke und Stellung des Feindes getäuscht. Die Zusammenkunft des Königs mit seinem Bruder am (1yten ist ergreifend geschildert. Der König, von Schmerz und Kummer gebeugt, war seit 36 Stunden nicht vom Pferde gelommen und zeigte sich doch seinen Truppen in guter Haltung. Seinem Bruder aber gestand er seinen tödtlichen Schmerz, sprach wiederholt den Wunsch aus, zu sterben, und beauftragte zuletzt Jenen, der ihm auf das liebreichste zusprach, die nöthi⸗ gen Anordnungen zu treffen, weil er zu dringend der Ruhe bedürfe. (S. 236.) Von jetzt an erhält das Tagebuch einen ernsteren Charakter durch die wieder⸗ holt geäußerten Besorgnisse über die Zukunft des Königs und des preußi— schen Staates bei der Menge und Macht der stets wachsenden Feinde aus. Diese konnten aber bei dem persönlichen Muthe und der erprobten Tapferkeit des Grafen Henckel nur dies Nachklänge einer Stimmung sein, die er in höheren Kreisen kennen gelernt hatte. Der Prinz Heinrich, die „Wonne seiner Umgebung“ und „der Feind aller Vorurtheile“ (S. 36, 60, 275), ist fortwährend der eigentliche Held. Er besaß jetzt das volle Ver⸗ trauen seines Königlichen Bruders, der ihn in allen politischen Angelegen⸗ heiten zu Rathe zog und in ihm einen Patriotismus erkannte, der Alles dem Wohle des Staates nachsetzt. (S. 216.) Aber die vereinte Einsicht beider Brüder vermochte nicht das Unglück abzuwenden, welches den Prin— zen von Preußen im Juli getroffen hatte, als er bei dem üblen Verhaͤltniß seiner Mitfeldherren, Winterfeldt und Schmettau, unter einander und zu den Prinzen, so wie bei eigener Aengstlichkeit von Tadel und Verantwort⸗ lichkeit, die ihm durch die nachtheiligsten Umstände erschwerte Aufgabe, sich in der Lausitz zu behaupten, nicht hatte lösen können, sondern mit bedeuten⸗ den Verlusten an Mannschaft und Kriegs-Vorräthen vor der Uebermacht der Oesterreicher zurückweichen mußte. Die Entrüstung des Königs hierüber war außerordentlich, und wir wollen wohl glauben, daß die Aufwallung des Augenblickes jene heftigen Aeußerungen und harten Ausdrücke hervorgerufen habe, welche das Henckelsche Tagebuch (S. 252, 253, 255, 262) nach den Mittheilungen des Prinzen Heinrich enthält. „Ich will rein von der Leber wegsprechen“, habe der König unter Anderem gesagt, „ich liebe meinen Bruder, aber zum Kommandiren ist er nicht geschaffen. Und warum will er denn auch durchaus kommandiren? Nein, ich kann ihm das Kommando durchaus nicht lassen!“ Der ganze Verlauf dieser Begebenheiten und das fin⸗ stere Wiedersehen im bautzener Lager am 2. Juli gehört zu den unerfreulichsten Zeitabschnitten in der Geschichte des siebenjährigen Krieges, um so mehr ist bei ihrer Beurtheilung jene Ruhe und Unparteilichkeit zu empfehlen, durch welche die Erzählung Varnhagen's von Ense im Leben Winterfeldt's, S. 179 199, ausgezeichnet ist. In der erwähnten Mißstimmung unseres Verfassers liegt endlich die Erklärung einer hergebrachten Nedensart, mit welcher man den Namen Winterfeldt's am meisten zu beflecken meint, daß er nämlich der

Hause von Torrellas ganz allein befand, worauf der Oberst Baxeras 10 Mozos de la Escuadra und einem Offizier mit 30 Mann nach jenem Punkte entsendet hatte, um wo möglich auch diesen Chef der Karlisten zu fangen. Zu Madrid kannte man aber das Resultat die ser Maßregel am 20sten noch nicht. aus Barcelona, daß daselbst B

Indessen melden Privaiberichte riefe aus Manresa vom 18ten einge mit der Meldung, der Leichnam des Ros de Erolles sei dahin eingebracht worden, damit die Einwohner sich von der Iden⸗ tität der Person des Erschlagenen überzeugen könnten. Bestätigt sich auch diese Nachricht, so darf man allerdings das Unternehmen der Parteigänger des Grafen von Montemolin als verloren ansehen: denn die zwei getödteten Führer waren die Hauptstütze desselben. Merkwürdig ist indeß, daß die neuesten Berichte von der catalonischen Gränze, die bis zum 2hsten reichen, und Ausführliches über beide Katastrophen bringen, obgleich sie na mentlich die Erschießung Tristany's als gewiß annehmen. Sie s zu Barcelona sei sogar das Gerücht gegangen, der General-Capitain Pavia sei in den hohen Gebirgen von den Insurgenten überfallen worden und hätte einigen Verlust erlitten.

wortung 1

troffen waren,

noch immer nichts Bestimmtes

Loöndon, Berichte aus Lissabon melden, daß seit der Weigerung der Junta die Bedingungen der englischen Vermittelung anzuneh men, alle Feindseligkeiten suspendirt waren und man fernere Instruc Der britische Gesandte hate der portugiesischen Regierung eröffnet, daß an eine Modification der Be dingungen nicht zu denken und England zu einer bewaffneten Inter vention entschlossen sei. (Nach Berichten aus Badajoz vom 11ten d. war das spanische Armee- Corps bereits marschfertig. deira hat einen Vertrauten nach Lissabon gesandt, und es war Aus— sicht vorhanden, daß er mit seiner Division die Autorität der Königin anerkennen werde. Andere Angaben melden, er habe eine Verstän kung von 1200 Mann erhalten und sei überaus kriegslustig. Das Dampf schisf Sidon war mit einem spanischen und einem französischen Ofsi zier nach Setubal gesandt worden, um wo möglich die Erneuerung der Feindseligkeiten zu verhindern. am französischen Hofe, Baron Renduffe, war auf seinen Posten ab

Die französische Fregatte Bayonnaise war im Tajo ein Lissabon war einer Hungersnoth nahe. ͤ reichen die Berichte ebenfalls Man sprach allgemein von D. Miguel's Landung, ohne Gewicht auf Die Junta hat dem britischen Konsul an— gezeigt, wenn der Prinz gelandet sei, so sei dies unter dem Schutze

Nach anderen Angaben soll er be— Man sprach unverbürgt von migueli as Antas und Povoas

von Porto,

tionen aus England erwartete.

Sa da Ban

Der neue portugiesische Gesandte

Aus Porto diese Nachricht zu legen.

der britischen Flagge geschehen. reits wieder abgesegelt sein.

stischen Bewegungen in den Provinzen. trafen Anstalten, Casal aus Lamego zu vertreiben.

Zur Literatur der Kriegsgeschichte unter Friedrich dem Großen.

Militairischer Nachlaß des Königlich preußischen General⸗ Lieutenants, Gouverneurs von Königsberg und General In— specteurs der ostpreußischen Infanterie, Victor Amadeus Gra fen Henckel von Donnersmarck.

Zabeler, Herzoglich anhalt - dessauischem Haupt⸗

mann und Compagnie⸗-Chef.

lung, enthaltend die Feldzüge von 1756 und 1757.

Kummer, 1816.

Vergleiche Allg. Pr. Ztg. Rr. 148.)

In dem ursprünglich französisch abgefaßten Tagebuche des Feldzuges von 1757 treten besonders die Schlachten bei Prag und bei Kollin, die

Herausgegeben von

Erster Theil. Zweite Abthei⸗

eigentliche Anstifter des Krieges, der Urheber des Unglücks Preußens und der Uneinigkeit in der Königlichen Familie (S. 262, 270) gewesen sei. Wir müssen auch hierüber auf die klare Darstellung der Vorgänge vor dem Anfange des Krieges in dem genannten Buche, S. 110 113, verweisen und auf die Worte bei Preuß (Friedrich II. mit seinen Verwandten und Freunden, S. 231): „Der Vorwurf, daß er an dem siebenjährigen Kriege Schuld gewesen sei, kann nur heißen, daß er, der ganz Friedrich und ganz Preuße war, in Augenblicken nicht geschwankt habe, wo allein der Angriff Sicherheit gewähren konnte. Winterfeldt und Scharnhorst dürfen wir vielleicht zur Vergleichung empfehlen.“ Das ist nur ein Wiederhall der großartigen Worte Friedrich's II. selbst im Avant. pronas zur IIistoire de la guerre dae seopt ans; er habe bei Abfassung seines Buches zwei Gegen⸗— stände im Auge gehabt: l'un, de pronver à la posteritè et de mettre en Evidence, quꝰ'il n'a Pas debendu de moi d'éviter cette gucrre; que l'nonneur et 1e bien de l'Etat m'ont empéchsé de consentir à la paix d'autres conditions u' celles 9Oüù elle été conclue.

Aus der schlimmen Zeit des Jahres 1757, wo eine Unglikcksbotschaft für Friedrich die andere drängte, Lehwald am 7. September bei Großjägern⸗ dorf geschlagen und Winterseldt am Holzberge bei Görlitz tödtlich verwun⸗ det ward, die Oesterreicher in Schlesien eindrangen und die Franzosen und Reichstruppen in Thüringen einrückten und Magdeburg bedrohten, aus die⸗ ser schlimmen Zeit, sagen wir, enthält das Tagebuch offenherzige Bemer⸗ kungen über die Stimmung des Königs, des Prinzen Heinrich und einzel⸗ ner Feldherren, so wie manche anziehende Aufschlüsse über den Gang der kriegerischen Bewegungen. Wir rechnen dahin den Aufenthalt des Königs in Erfurt, den Ueberfall der Franzosen in Gotha, und den Streifzug Had⸗ dick's nach Berlin. Den Vorsatz des Königs, sein Leben im Augenblick, wo Alles verloren wäre, durch Gift zu endigen, bestätigt Graf Henckel aus einer mündlichen Mittheilung des Prinzen Heinrich auf S. 301 und setzt bei einer späteren Erwähnung, daß „jene Arznei gegen alle Unglücksfälle längst mit einer anderen, unschädlichen vertauscht sei“, hinzu: „Er enthielte sich der ferneren Reflexionen, denn alles dies ist so sestsam, daß dergleichen mich viel zu weit führen würde“ (S. 305). Die Thatsache ist übrigens richtig und auch von Preuß (Gesch. Friedrich's II. Th. 11. S. 175) bestä— tigt. Der König trug das Gift in einem kleinen, birnförmigen goldenen Etui bei sich, welches sich jetzt im Besitze Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Preußen befindet. Gleich darauf (S. 309) erwähnt das Tage⸗ buch der Absendung des Legations-Raths Eichstädt an den Marschall von Richelien mit einem eigenhändigen Briefe des Königs, worin jedenfalls Friedensvorschläge gemacht waren. Aber unter dieser Maske war der In— genieur, Oberst von Balbi (Ilistoire de la guerre de sept ans 3 p- (45), verborgen, dessen Auftrag zunächst dahin ging, mit ansehnlichen Geld— summen Schonung für die von den Franzosen besetzten preußischen Pro⸗ vinzen zu erlangen, was auch für eine Zeit lang wenigstens geschah. Um nun auch etwas von dem nichtkriegerischen Inhalte des Tagebuches beizu fügen, so gedenken wir einmal der unter dem 16. Oltober erwähnten Un terredung des Königs mit Gottsched, der auch ein Schreiben des leipziger Professors über dieselbe und über die Schlacht bei Roßbach angeschlossen ist, und zweitens der Angabe auf S. 289, nach welcher der König, „den der Krieg zuweilen anekelte“, am 4. September eine Predigt über das jüngste Gericht geschrieben, die er (Graf Henckel) in den Händen des Abbé de Prades gesehen, und die im Original diesen Titel gehabt habe: Sermon porononcsé un jour devant Mr. babbé de Prades; par son zumonier, ordinaire le philosophie de l'ineredulitè. Die se Notiz ist beson- ders aus dem Grunde willkommen, weil sie mit einiger Bestimmtheit dieser geistlichen Rede über das jüngste Gericht gedenkt, von der sich Zeit und Ort ihrer Abfassung noch nicht hat ermitteln lassen, es müßte denn der Sermon sur le jour du jugement sein, der eine parodische Nachahmung Bos⸗ suetscher Predigten ist und nach Preuß's Vorrede zur neuen Ausgabe der Werke Friedrich's des Großen (p. XXVII.) in derselben eine Stelle sinden wird. Die von Herrn Zabeler gegebene Verweisung auf die Schrift des genannten Gelehrten: Friedrich II. mit seinen Verwandten und Freunden, S. 251, paßt insofern nicht, weil Preuß dort von einer Predigt spricht, welche der König nach der, Schlacht bei Lochkirch, also im Oktober 1758, seinem Vorleser B. Calt einhändigte, in dessen Nachlaß sich dieselbe auch vorgefunden hat.

Ein ansehnlicher Theil des vor uns liegenden Bandes enthält eine Anzahl Briefe und militairischer Berichte, in denen viel brauchbarer Stoff mit manchen bereits bekannten Gegenständen sich vereinigt. Unter den er—= steren nennen wir die zwischen österreichischen Generalen und sächsischen Be= amten im Geheimen geführte Korrespondenz und außer den schon angeführ—