1847 / 159 p. 8 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

164 den Gliedern der jepigen Regierung Herrn Ochsenbein für den pa ö. 5 m . wenn ö der 4 April 1845 aus der Geschichte weggewischt werden könnte. Allein jener Tag hat das Geschick dieses Mannes und mittelbar vielleicht das Schicksal des Vaterlandes un- widerrustich besiegelt. Besser für den Ruhm des Herrn Ochsenbein, tausend- mal besser wär' es gewesen, er wäre im ungerechten, aber . Kampfe gefallen, anstatt nach 2 Jahren in die Stellung verseßzt zu sehen, wos er, nach seinem eigenen Ausdruck, die Scharte ausweßen zu können

hoffen darf. Diese Scharte kann nicht durch Bürgerblut ausgewetzt werden, sie wird an seinem Namen haften, so lange es eine Eidgenossenschaft und einen er ich sher derselben geben wird. Wenn wir auch, persönlich überzeugt nd, da Herr Ochsenbein lieber das Aeußerste nicht wagen würde, so erinnern Fir uns, daß er mit Leib und Seele dem Sostem ver= kauft und verschrieben ist, welches der Schweiz den mn er . geschworen hat. Von diesen Banden kann er sich nicht losringen, so sehr er sich win= den und drehen mag; Rachsucht, Ehrgeiz und Furcht treiben ihn unaufhalt⸗ sam auf die blutige Bahn, von der ihm kein Entrinnen bleibt. In dieser Lage würde es eines großen Entschlusses bedürfen, um seinen Namen in der Geschichte unn en ic zu machen; er müßte sich dem Vaterlande zum Opfer hergeben, wie ein neuer Curtius in den gähnenden Schlund hinunter⸗

ringen, und durch die Anbahnung einer dauernden und auf gerechten en en . gi elne. der Schweiz die durch seine frühere Unbesonnenheit entstandene oder erweiterte Kluft ausfüllen. Eine solche Rolle würde ihn für die Gegenwart moralisch und vielleicht auch physisch vernichten: allein sie würde ihm unter den großen Männern des Vaterlandes eine unverwelkliche Krone zusichern. Wird Herr Ochsenbein seine Stellung verstehen, wird er dem Lohne der Nachwelt vor der Stimme der Gegen⸗ wart den Vorzug geben? Wir zweifeln daran, denn das Zeitalter der roßen Männer scheint uns für die Eidgenossenschaft verschwunden. Also Bürgerkrieg, Anarchie und öffentliche Schmach das sind die Aussichten bei der Wahl des Herrn Ochsenbein zum Bundes-Präsidenten.“

Kanton Freiburg. Der Broße Rath hat die Herren Schultheiß Fournier und Sber-Amtmann Amman zu Tagsatzungs— Gesandten erwählt. Die am 28. Mai von dem Großen Rathe an— genommene Tagsatzungs⸗Instruction lautet auf Aufrechthaltung des Sonderbundes und des Jesuiten⸗-Ordens und Wiedereinsetzung der aargauer Klöster und beauftragt die Gesandtschaft, im Falle ein Tagsatzungs Beschluß gegen den Sonderbund zu Stande komme, dagegen fräftigst und feierlichst zu protestiren und die Protestation in das Tagsatzungs⸗-Protokoll niederzulegen.

Spanien.

Mtadrid, 20 Mai. Der päpstliche Nuntius, Msgr. Brunelli, Erzbischof von Thessalonich, ist gestern hier eingetroffen. In der Nuntiatur war Alles vorbereitet, ihn würdig zu empfangen; in allen Kirchen wurden die Glocken geläutet, die italienische Kirche war illu— minirt. Der Nuntius hatte den Patriarchen von Indien und fünf Bischöfe zur Tafel empfangen. Alle Journale feiern übereinstimmend seine Ankunft als ein für Spanien glückverheißendes Ereigniß.

? Nachdem de la Riva, als des Attentats auf die Königin ver— dächtig, einen Monat lang in sttenger und einsamer Haft gehalten worden, darf er, dem Español zufolge, wieder mit seinen Freunden verkehren und Besuche von ihnen annehmen. Ueber das Resultat der Untersuchung verlautet noch nichts.

Portugal.

London, 4. Juni. Die gestern schon kurz erwähnten Nach— richlen aus Po; rto vom 30sten und aus Lissabon vom 29sten v. M. werden heute von den Blättern ausführlicher mitgetheilt. Zu Lissabon war die Nachricht von dem Protokoll der vier Mächte am 28! Mai eingegangen, nebst einer Depesche Lord Palmerston's an den britischen Gesandten, wonach gleich zum Werke geschritten werden sollte. Der britische Admiral hatte Instruectionen, die Dampfschiffe der Insurgen— ten zu nehmen, wo er sie fände, die Blokade von Porto zu decken und endlich effektiv zu machen. Anlangend die Intervention der Spanier, so dürfte es nicht unwahrscheinlich sein, daß es dazu kom— men werde, da die Junta sehr hartnäckig zu sein scheint.

Am 21sten v. M. traf schon das Dampfschiff „Polyphemus“ mit einer Aufforderung der Gesandten von England, Frankreich und Spanien an die Junta wegen Eingehung eines Waffenstillstandes bis zum 10. Juni in Porto ein. Tages darauf wurde in einer Ver— sammlung britischer Unterthanen angezeigt, daß es Jedem, der Porto verlassen wolle, freistehe, sich an Bord britischer Kriegsschiffe zu be⸗ geben. Am Zzsten dess. M. früh Morgens erschien die zur Blokade bestimmte Fregatte nebst einer Brigg vor der Barre, worauf die Dampfschiffe der Junta ausgeschickt wurden, um sie anzugreifen. Aller Vorstellungen und Drohungen des britischen Konsuls und des Capitains Robb vom Dampfschiffe „Gladiator“ ungeachtet, gingen die Dampfschiffe über die Barre, und es kam zu einem Treffen, wel— ches zwei Stunden währte, ohne daß irgend bedeutender Schaden angerichtet wurde. Am Ende steuerten die Schiffe der Königin sijd⸗ wärts, Es kam zu einer unerfreulichen Korrespondenz zwischen den britischen Beamten und der Junta, und unter den Engländern herrschte solch ein Schrecken, daß viele von ihnen an Bord des Dampfschiffes „Polyphemus“ nach Vigo gebracht zu werden verlangten. Dazu ist in⸗ dessen die Erlaubniß noch nicht ertheilt worden, und einstweilen wer⸗ den Anstalten getroffen, die Flüchtlinge an Bord der Kriegsschiffe aufzunehmen. Man scheint zu besorgen, daß die Patulea, wie die freiwillige Bewaffnung genannt wird, über die Engländer herfallen dürfte. Am 26. Mai schickte Graf das Antas 2603 Mann Infan⸗ terie mit 200 Pferden und etlichen Kanonen nach S. Joao de Foz, um dieses Fort vor einem Handstreich zu schützen, oder auch, um die we, . von Truppen zu decken, da eine neue Expedition nach dem üden unter seiner Leitung beabsichtigt wird. Casal stand zu Famego, Saldanha in seinem alten Hauptquartier. Am 28sten dess. M. 2 ,. den Waffenstillstand ab und erklärte, Kommissarien nach Lissabon senden zu wollen, um direkt mit ber Königin zu unter⸗

. diesem Behufe lsoll der Marquis von Loul? beauf⸗

Wissenschaftliche und Kunst nachrichten.

Zur Literatur der Pädagogik.

Johann Julius Hecker, der Gründer Realschule zu Berlin. Einladungeschrift 3 Nr, erg., Ranke. Berlin, 1847. geschrift des Direktor

Geschichte des ehemaligen kurmärkischen Schulleb-— rer⸗ Seminars, von der Gründung desselben . ö Königl. Ober-Konsistorialrath Johann Julius Hecker ö n . 55 , , J. G. Hien tz sch

irektor des Königl. Schullehrer Seminars in Potsdam. Potsdam, 1847. z ; .

Als Friedrich der Große zu seinen Vätern versammelt war, da suchte

6 die patriotische Bewunderung zunächst in den n,, n . jriedrich Nicolai und von vielen Anderen Nahrung. Spaͤterhin widmeten die Geschichte und die i. dem ,. egenstand ihren Eifer; ja, den . lamen die Fremden zu Hüffe, zum Theil so erfolgreich, daß Guibert 's Eloge du Roi de Prusse, vom Jahre 1788, in ihrer I noch 2 Tages nicht übertroffen ist. Endlich 3. mit Liebe die einzelnen akultäten an den unsterblichen Mann hinangegangen, und wir haben ihn

dankbar 3. B. als Gesetzgeber, als Ingenieur mit Bewunderung betrachten 6 was zwei berühmte P .

eleistet, ist bekannt. Vielleicht werden n . unmittelbaren oder mittelbaren geistigen allgemeinen ; . ist dieser historischen Domäne nach zwei Richtungen, der pädagogi- schen und der kirchlichen, nahe gekommen, und, was ein nial angeregt sst, dürfte in späteren Programmen vielleicht tiefer ergriffen werden.

Die Geschichte der Waisenhäuser, der Elemmentarschulen, der Stadt= schulen, der Gomnasien, der Garnison⸗ und Kasernenschulen, der Kadetten⸗= Anstalten, der Junkerschulen, der Inspectionsschulen, der Militair-Alademie, der Universitäten, ja, der Akademie der Künste und der der Wissenschaften, bietet ein reiches Material, und an die Geschichte der Schule dürfte sich segensreich die Geschichte der Kirche in Friedrich's Zeit anreihen.

Die Geschichte der Realschule und des daraus hervorgegangenen kur⸗ märkischen Schullehrer⸗Seminars hat in den obengenannten Gelegenheits⸗ Schriften von Nanke und Hientzsch schätzlhare Jubelarbeiten betonimen. Auch einer Hauptarbeit von Hecker, des General-Land-Schul-Re— glements, vom 12. August 1762, ist gelegentlich gedacht worden, aber nur obenhin; wir möchten, daß das nächstẽ Programm der Reaischule näher darauf einginge und zweierlei dabei ins Auge saßte: Erstens näm— lich müßte das General-Land-Schul-Reglement, welches wenige Schul— männer der Gegenwart je gesehen, oder gar gelesen haben dürften, aus ¶Mylius) Novum, Corpus Constitutionun (Berlin, 1766, Bd. 3, Seite 2605— 281) vollständig abgedruckt, und dann müßte aus den Akten das ganze Entstehen dieses wichtigen kultur⸗historischen Dokumentes, welches wir auch als Geschichtsquelle für den Geist der Zeit hochschätzen, näher nachgewiesen werden, wobei Friedrich der Große und Johann Julius Hecker immer neben einander zu betrachten sein würden. Benn, wenn es auch nicht anderweitig schon, selbst aus verschiedenen seiner Druckschriften und aus seinen eigenhändigen pädagogischen Instructionen, allbekannt wäre, wie viel der große König auf eine immer zu verbessernde Jugenderziehung ver— traut, so würde ein Blick in das General-Land-Schul-Reglement des Mo— narchen unmittelbaren Antheil daran nicht verkennen können. Sein eigen ist der Gedanke, mit welchem dieses Reglement also eingeleitet wird: „So ist Unser Wille, daß das Schulwesen auf dem Lande auf einen besseren Fuß gesetzt werde. Denn so angelegentlich Wir nach wiederhergestellter Ruhe und allgemeinem Frieden das wahre Wohlsein Unserer Länder in allen Ständen Uns zum Augenmerk machen, so nöthig und heilsam erach— ten Wir es auch zu sein, den guten Grund dazu durch eine vernünftige sowohl als christliche Unterweisung der Jugend zur wahren Gottesfurcht und anderen nützlichen Dingen in den Schulen legen zu lassen.“ Auch von Friedrich nur, der drei Monate zuvor, den 235. Mai 1763, den pom merschen Landständen die Aufhebung der Leibeigenschaft befahl, konnte der Paragraph ausgehen, daß die Herrschasten, welchen die Kinder der Unterthanen auf gewisse Jahre dienen müssen, diese Kinder nicht der Schule entziehen sollen, bis Prediger und Schulmeister das Zeugniß geben, daß sie im Lesen, Schreiben und Christenthum einen guten Grund gelegt. Eine ganz besondere Merkwürdigkeit aber hat der §. 26; „Insonderheit soll sich kein Prediger unterstehen, Kinder, die von den Grundwahrheiten der evangelischen Religion keinen richtigen und hinlänglichen Begriff erlanget haben, zur Confirmation und noch weniger zur Kommunion zu nehmen;“ denn, abgesehen von dem würdigen Inhalte dieser Worte an sich, welche jedenfalls von Hecker geschrieben sind, ist die Thäͤtsache wichtig, daß der König in seinen großen historischen Werken, da, wo er (in den Memqire— de 1763 jusqu's 17765) mit Wärme von dem Segen der Erziehung spricht, den Gedanken dieses Paragraphen geradezu als sein Eigenthum hinstellt, indem er sagt: „En meme temps, l'on publia une ordonnance, qui enjoignait aux ceclésiastiques de ne point admetter les jeunes gens à la communion, à moins que, dans les écoles, ils n'eussent éié instruits dans leur religion.“ Hecker, als Konzipient des General-Land⸗Schul⸗-Re— glements, erscheint auch in dieser Urkunde als ein durchaus frommer Mann, ja, man darf sagen, daß das ganze Reglement von der Religion getragen werde. Dabei ist wieder zweierlei erfreulich: Erstens, Hecker, der ein lutheri⸗ scher Geistlicher war läßt, so viel wir finden, nie die spezielle Kirchenform, der er nach seiner Vocation angehörte, hervortreten: „Christliche Unterwei= sung zur wahren Gottesfurcht“ „die Grundwahrheiten der evangelischen Rellgion“ „Christenthum“ das sind die Ausdrücke, deren er sich weislich bedient, und bei welchen sein reformirter Amtsbruder und die re— formirten Aeltern der Realschüler sich wohl beruhigen konnten. Auch, daß der große König von diesem durch und durch religiösen und an religiösen Ausdrücken nicht armen Reglement in seinen für die Nachwelt bestimmten historischen Werken wohlgefällig spricht, hat sein Bedeutsames. Es ist sonst wohl absichtlich hervorgehoben worden, daß Friedrich die Geistlichen ge ringschätzig behandelt. Geschah es wohl, so erfuhr der Geistliche nicht als Geistlicher die Kränkung: Beausobre, Quandt, Burg, Stusche und viele Andere, Evangelische und Katholische, waren von dem Monarchen, um ihrer geistlichen Verdienste willen, hochgeachtet. Auch Hecker muß, nach Nanke's und Hientzsch's Programmen und nach dem General-Land-Schul-Reglement, in einem sehr ehrenvollen Verhältnisse zu dem Könige gestanden haben. Und das erklärt sich leicht: einmal nach den obigen Andeutungen von der milden kirchlichen Gesinnung, von welcher seine wahre Frömmigkeit getragen war, dann aber auch konnte ein Mann von einer so seltenen Energie des Willens, von einem so reinen Bestreben der heiligsten Humanität, von wel— chen jeder Fußtritt Hecker's Zeugniß giebt, gerade dem großen Könige gegen— über, der kein geringer Menschenkenner war, auf die solideste Anerkennung rechnen.

Es war Pflicht der Geschichte, vom historischen Standtpunkte aus, auf die obigen schätzbaren Jubelschriften aufmerksam zu machen; es ist aber auch eine historische Pflicht, um die weitere Beachtung des General-Land⸗ Schul⸗-Reglements und um die Geschichte desselben, besonders in Bezug auf Friedrich den Großen und auf den unvergeßlichen Johann Julius Hecker, zu bitten. P.

andere spezielle Seiten hätigkeit, zum Segen der

Zur Kriminal-Statistik von England und Wales 18 166.

England and Wales. Tables showing the number ol 1 1 . 2 * criminal offenders in he year 1846.

Wenngleich eine große Vorsicht nöthig ist, um aus statistischen Angaben über die Unzahl der in einem Lande begangenen Verbrechen Schlüsse zu ziehen, da der Standpunkt der Gesetzgebung, die Thätigkeit der Gerichte und andere Verhältnisse neben der Frage über den Grad der Moralität der

Bevölkerung hierbei zur Erwägung kommen, so kann damit doch nicht die große Wichtigkeit statistischer Anschauung der Anzahl der Verbrechen in dieser oder jener Zeit, in diesem oder jenem Lande in Abrede ang wer⸗

den. Es kommt nur darauf an, die Aufmerksamkeit auf große Verhält⸗

1846 erschienen. len eine genaue Uebersi

ichtlich her dofs i haben

lleres Studium des hier gegebenen chsicht dieser Tabellen selbst ver=

bedeutendsten Angaben zusammen⸗

27,167. 181 273760.

18462 ..... 3, 209. 24,303.

dd TD. So, 136.

hilologen, . August Wolf ind Böchh,

näher erwogen werden. Die Jubelfeier der Real

Erwägl man, baß ble Bevölkerung in England unb Wales von 1841 dj, 984. 327 nach dem Vergleich gegen 1831 don 13,894 574 jährlich um ae. . . . (der genauere Durchschnitt aus

ren gie eigt, so ist eine Verringe

auf ö oder 21 . sehr 3. ie fe L ann Tun baa rein en we.

as Jahr 18146 war, wie für Europa, so für England, kein günstiges. Der schlechte Ausfall der Aerndte wirkte . ann im . 22 Die Zahl der Verbrechen hat sich auch 1846 gegen 1845 in England etwas vermehrt, doch ist die Steigerung unbedeutend, sle stieg von 24,303 im Jahr 1845 auf 25, 07 im Jahr 1816, und es ist hervorgehoben, daß der Grund dieser Steigerung ein allgemeiner sein müsse, nicht ein lokaler, da die Stei⸗ r ung fast in allen Grafschaften ziemlich gieichmäßig eingetreten ist. Der

rund möchte wohl hauptsächlich in der allgemeinen? Noth zu suchen sein.

„In den uns vorliegenden Tabellen werden die Verbrechen nach der englischen Kriminal-Justiz in folgende sechs Klassen eingetheilt:

l. Ollences ayainst ih Persdun. Schwere Verbrechen gegen Personen, gegen Leib und Leben, als Mord, Mordversuch, gewaltsamen n gif Kin⸗ dermord und Abtreiben der Frucht, Sodomie, Raub mit Angriff der Per⸗ son, Brand mit Verletzung von Personen.

II. Ossences yainst Property with Violence. Gewaltsame Verbre⸗ . gegen das Eigenthum. Kirchenraub, gewaltsamer Einbruch, Raub.

rand.

II. Ossences ayains: Property withant Violence. Verbrechen gegen das Eigenthum ohne Gewalt. Dich sahl aller Art ohne . .

. IV. Malicious Offences ayainst Property. Böswilliger Angriff gegen Eigenthum. Versuchte Brandstistung, Tumult und Auflauf mit Jerstoͤrung von Eigenthum, Tödtung und Verstümmelung von Vieh. j

V. Forgery and Offences Eee, the Currency. Falschmünzerei und Geld und Münzverbrechen aller Art. .

VI. Oilier offences. Andere Verbrechen. .

Wenn man nach diesen Klassen die Verbrechen eintheilt, die seit sieben Jahren in England und Wales vorgekommen sind, so erhält man:

IJ. Il. III. IV. *. VI. Summa. 1886. 1934. 21,484. 145. 541. 1202. 27, 87. 27, 760. 31,309. 29,59.

18410. 1841. 2140. 1873. 22,017. 94. 437. 1199. 1842. 2127. 2178. 23,995. 20st. 634. 2174. 1843. 2431. 2630. 22,298. 279. 668. 1385. 1844. 2306. 1759. 20,425. 347. 548. 1157. 26, 542. 1845. 1966. 1471. 19,506. 149. 438. 773. 24, 303. 1846. 2249. 1507. 20,035. 209. 406. 701. 25, 107.

Die Diebstähle sind auch in England und Wales die bei weitem über wiegende Anzahl der Verbrechen, meist beinahe d aller verübten. Stark er— scheint auch die Anzahl der ersten Klasse; doch mag daran gedacht werden, daß manche Verbrechen, wie Sodomie, Nothzucht, Abort, in England in diese Klassen geworfen werden, die mit Mord und Todschlag doch nicht in gleiche Reihe zu stellen sind.

S. 65 der vorliegenden Tabellen sindet sich eine Zusammenstellung der Verbrechen nach den verschiedenen Grafschaften. Wir geben diese Tabellen mit Hinzufügung der Bevölkerungen und des Prozentsatzes der Verbrecher gegen die Volkszahl.

uebersicht

der Anzahl der in den einzelnen Grafschaften von Eng—

land und Wales in den beiden fünfjährigen Perioden

181 und 1845 zum Verhör oder auf Bürgschaft Verhaf⸗

teten, verglichen die letztere Periode mit der Volkszahl von 1841 nach Prozenten.

Verhältniß der Verhafteten pro 1843 zu der Volks⸗ zahl pro 1841.

Anzahl Volkszahl

Gra h . 66 . der Verhafteten pro

8

A. England. . GHang.

,, . 939 , 537 1458 3 Bucks 27 1439 Cambridge. 1310 164,159 Chester 4336 395, 660 ö wall 168 1404 341,279 Cumberland . 627 178,938 ö,, 256 1386 272,217 Devon 3 3612 533, 460 d, 366 1139 175, 043 Din, 9. 1394 324, 284 . 3220 344,979 Gloucester (mit Bristol) 5322 431,383 , ; 1111 113,878 , , 55 1361 157,207 Huntingdon .... ...... 36 384 58, 549 Kent 4089 548, 337 Lancaster 16991 1,6067, 954 Leicester. J 2168 215,867 1,008 Lincoln 2420 362, 602 0,667 Middleser (mit London) 21462 1,5706, 636 1, 361 m,, . 1216 134, 355 0, gos Norsolk 33 3740 412, 664 0, gos Northampton. . . ...... 4. 1482 199, 228 0, 744 Northumberland 1187 250, 278 0, 174 Nottingham 1628 249,910 0, 661 Oxford 1495 161,643 0, g2s Rind 164 21, 302 0, 770 Salop - 1988 239, 048 0, 832 ,,,, 4728 435,982 1, 84 Southampton . ...... 3122 355,004 0, S879 ö 5113 510,504 1, 002 ,, 2620 315,R 073 0, 8a 2 Surrey 477. 1725 582,678 0,811 Susser 2329 299,753 0, 80 ,,, 4510 401,715 1,123 Westmoreland . . . ... .. 227 56, 454 0, 102 2259 258,733 0, 873 2989 233,336 1,238 9570 1,59 1, 480 0, so

133284 14, 995, 139

107, 936 161, 147

, 155,983

0,8 75 0, gos 0, g23 0, 797 1,096 0, 110 0, 352 0, 8o9 0, 677 0, 681 0, 430 0,933 1,4166 0, 976 0, 866 0, 656 0, 8585 1,019

2489 S083

123356

Gren, , ,,. ö

Summe A

Hs. Wales. Anglesea 70 81 Bre con 199 237 55, 603 Cardigan 143 68, 766 Carmarthen . 467 106, 326 Carnarvon ...... 172 Sl, 093 Denbrigh ...... ...... l 3069 S8, Sb Flint 277 bo, 99 Glamorgan .. ...... .. 897 171,188 Merioneth ö b8 39, 332 Montgomery 355 378 69,219

embroke 343 88, 014 stadnor 1 136 25, 366 Summe H 3568 vi io? Hierzu Summe A 133281 14,995, 138 Dössꝰꝰ Tĩid viͤc,/ ohne Mili⸗ tair 2c.

0, s 90

50, 89 0, 189 0, 126 0, 208 0, 139 0, 212 0, 115 0, 414 0, o 22 0, i760 0, 546 0, 90 0, 5 36 0, 391 0, 90

O, S0

OD Q —¶—ᷣ ß

I

126096

Am stärksten kreten hervor Gloucester, worin die Städte Gloueester, Bristol, Cheltenham,

Middlesex, worin London. . :

Worcester, worin die Stadt Woreester und durch die Eisenstein und Kohlen ˖ Lager dieses Bezirks eine zahlreiche Fabrieation von Metallwaaren, auch Teppich- und Leder-Fabriken. .

Warwick, worin Birmingham und eine höchst ausgebreitete Fabrication in Metallwaaren, Band⸗ und Posamentir⸗Waaren. ;

Lancashire, worin Manchester und Liverpool, überhaupt der allerwich—= tigste Bezirk für die Baumwollen-Manufaktur.

Chester, daran stoßend, mit gleichfalls sehr ausgedehnter Baumwollen— waaren⸗Fabrieation. 9

Leicester, der wichtigste Manufaktur⸗Bezirk für die Strumpfwirkerei.

Stafford, einer der betriebsamsten Bezirke, worin die Töpfereien, Eisen⸗ und Metall⸗Fabrieation. 2 ;

Am niedrigsten in dem Prozentsatz zeigen sich Cumberland, Cornwall, Northumberland, auch Jork; es sind mehr Agrikultur- Bezirke; wie denn die Tafel für Wales, woselbst nur die Grafschaften Brieon, Derbigh, Flint, Glarweyen, Montgomery als Fabrik- Bezirke zu bezeichnen sind, während alle übrigen, in denen sehr geringe, Prozentsätze erscheinen, der Agrilultur vorzugsweise angehören, wohl ziemlich deutlich den Beweis liefert daß ver⸗ gleichungsweise in den lebhaften Fabrik-Gegenden die meisten Verbrechen

en. fer n,, ist eine interessante Vergleichung in Prozenten S. 12 der ein⸗ leitenden Betrachtungen mitgetheilt, als Maßstab des Bildungsgrades der

Verbrecher: 3. h weiblich.

männlich.

Lesens und Schreibens unkundig, —— 29, n. 35, .

Lesens kundig, unvollkommen fähig zu schreiben. == 59,61. 59, 14.

Lesens und Schreibens wohl kundig 8, 79. 3, 65.

Höherer Bildungsgrad O, oz.

Die Unterrichts Verhältnisse nicht ermittelt:. .

100,00. 100,00.

Die Mehrzahl der Verbrecher ist allerdings in den niedrigeren Schich—

ten der Gesellschaft; die stärkste Anzahl sindet sich bei Personen, die le⸗ sen können, aber des Schreibens wenig kundig sind. D.

Die neuen Glasgemälde im Dom zu Magdeburg. Vom Professor Wiggert.

In diesen Wochen hat Magdeburg an heiliger Stätte ein kunstreiches Denkmal der glanzvollen Tage erhalten, an denen im Jahre 4838 unseres hochseligen Königs Majestät, Se. Majestät der Kaiser Nikolaus von Nuß— land und Se. Majestät der König Ernst August von Hannover, der Erste umgeben von Allerhöchstdero Königlichen Söhnen und anderen Gliedern unseres Königshauses, in den Mauern unserer Stadt weilten.

Als am 14. September jenes Jahres die Monarchen in unserem Dom sich der Großartigkeit seines Baues und des erhebenden Eindruckes, den er nach seiner seit dem Jahre 1834 vollendeten Herstellung macht, erfreueten, brachte bei der Erwähnung, daß in Vergleich mit anderen mittelalterlichen Domen dem unsrigen der eigenthümliche Reiz der die kalten Steinwände durch Farbenpracht und Wiederschein belebenden Glasmalereien fehle, Se. Königl. Hoheit, der Prinz Karl von Preußen, schon damals an Magdeburg enger angeschlossen, in Anregung, daß zur Vollendung des Ganzen auch diefer Schmuck uoch der Kirche zu wünschen wäre. Der Gedanke fand Anklang. Die drei hohen Regenten erklärten sich alsbald geneigt zun Stif— tung Jeder eines Fensters mit Glasgemälden über dem Hochaltar. Unseres jetzt regierenden Königs Majestät haben die durch einige Hindernisse früher etwas verzögerte Ausführung der verheißenen Geschenke, in den letzten Jahren huldreichst gefördert, ünd so haben bereits die drei östlichsten Fenster des fünfseitigen Chorschlusses ihre Zierde erhalten; in etwa Jahres frist dürften auch die von der Gnade Seiner Majestät selbst und Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen von Preußen, des Prinzen Karl und des Prinzen Albrecht den beiden übrigen Fenstern zugedachten Gemälde vollendet sein.

Viele Einwohner unserer Stadt und gar manche Fremden haben sich schon des herrlichen Anblicks erfreut, viele Andere werden es noch; und darum will ich, einer Aufforderung zufolge, es gern versuchen, einfach und allgemein verständlich für solche Leser dieses Blattes, die mit dem Folgen den nicht schon anderweit bekannt sind, über den Gang der Ausführung und die dargestellten Gegenstände hier zu berichten. ö ̃ .

Se. Majestät hatten den Major Herrn von Falckenstein in Berlin mit der Anordnung und Leitung der Glasmalerei beauftragt. Dieser zog, nach— dem er von den Einzelheiten des Oertlichen durch eigene Anschauung Kennt⸗ niß gewonnen hatte und die für die Bilder zu wählenden Gegenstände, die . Trachten 2c. der Figuren festgestellt waren, mehrere berliner Künstler zur Ausführung heran. Die Vorzeichnungen zu den Bildern Otto des Großen, der Editha, des h. Mauritius und der h. Katharina entwarf Herr Prof. Däge, die für die Erzbischöfe Adelbert und Norbert Herr Tesch— ner. In dem dazu eingerichteten Arbeitssaal erhielt der akademische Künst— ler Herr Zebger die Leikung des Technischen; von ihm sind die Farben be— reitet, ist das Einbrennen besorgt. Die Aussicht über die Glasmaler, von denen die Herren Martin und Ülrich die Figuren, Herr Jängespeck d. J. die Baldachine, Wappen ꝛc., Herr Glinsko die Mosaiken übernahm, führte Herr Prof. Otto. Großes Geschick im Schneiden des Glases vor dem Malen ünd im Zusammenfügen der Stücke, zwischen denen man aus der Entfer⸗— nung die haltenden Bleistreifen nicht merkt, bewies Herr Jansen.

Was die Darstellungen betrifft, so steht im mittleren Fenster rechts Kaiser Otto der Große als Begründer des hiesigen Klosters zu St. Mau⸗— ritius, dessen Kirche er nachher in einen erzbischöflichen Dom umschuf; links seine erste Gemahlin Editha, auf deren Wunsch er das genannte Kloster i. J. 937 stiftete. Otto trägt nach der Weise wie im Mittelalter Künst⸗ ler die Stifter von Kirchen und Klöstern darzustellen pflegten im linken Arm unseren Domz freilich unseren jetz igen erst da begründeten, als der von Otto gebauete durch Brand im Jahre 1207 zerstört war; aber wie dieser ursprüngliche Dom aussah, kann Niemand mehr mit Sicherheit an— geben. Unter Otto und Editha steht Name und Wappen dessen, dem der Dom diesen Schmuck verdankt, Königs Friedrich Wilhelm III.; seinem Wap— pen zur Seite das Stammwappen der Verklärten, an deren Gesichtszüge und Haltung die vom Künstler natürlich nur aus der Einbildung geschaf⸗ fene?) Editha erinnert, das Wappen der Königin Luise, als geborenen Fürstentochter von Mecklenburg.

Im Fenster neben Otto, also nördlich, stehen zwei magdeburgische Erz- bischöfe: der noch von Otto selbst ernannte erste Erzbischof Adelbert **), der 958i starb, und Norbert, der 1134 starb, 1215 selig gesprochen und 1582 unter die Heiligen versetzt wurde, worauf man 1626 seine Gebeine aus der hiesigen Marienkirche nach Prag holte, wo sie noch Gegenstand der Ver— ehrung sind. E ist auf dem Bilde als Stifter des (weiß gekleideten) Prä- monstratenser⸗Ordens, dem auch eben das hiesige Kloster Unserer Lieben Frauen angehörte, dargestellt, nämlich mit weißem Gewande unter dem Bischofsmantel: als Heiliger hat er einen Schein ums Haupt, in der lin— ken Hand trägt er einen Kelch, weil berichtet wird, er habe, als er einst bei der Messe bemerkt, daß in den geweihten Wein ein giftiges Insekt gefallen sei, der Gefahr ungeachtet den Kelch unverzagt getrunken, ohne versehrt zu werden; unter ihm liegt durch eine Kette gefesselt der Teufel in Ge— stalt eines Ungethüms, ein Sinnbild des vom Heiligen überwundenen Bö⸗ sen. Wenn man vielleicht meinen wollte, daß die erzbischöfliche Tracht im I19ten und 12ten Jahrhundert einfacher und zum Theil von anderem Schnitte gewesen sei, als sie unseren beiden Erzbischöfen in diesen Bildern gegeben if so liegt der Grund des (durch Künstlersitte an sich schon nicht auffallenden) Abgehens von der geschichtlichen Treue wohl darin, daß sämmt—

5). Es versteht sich von selbst, daß wir von keiner der bis jetzt darge⸗ stellten sechs Personen udersessigr Abbildungen durch Zeitgenossen haben, selbst von Kaiser Otto nicht; alle Denkmäler von ihm sind aus späterer Zeit, daher auf ihnen seine Gesichtsbildung jedesmal wieder eine ganz andere ist: anders wind es mil einigen fünftig noch zu erwartenden Figuren sein.

**) Er ist auf dem Bilde selbst Albrecht J. genannt; in allen gleich- siigen 1. r. er, nn, schriftlichen Denkmälern führt er nuͤr den

er elbert oder Adalbert; er te i ĩ . , n n ,, st später zog man diesen Namen in Al

1029 liche Bildet nach Vollendung der noch feilen n doch als Erzeugnisse ei ner eit erscheinen sollten, unter diesen aber noch 3 a r g, Erz bi⸗ chöfe (geborne Markgrafen von Brandenburg) zu erwarten sind, die erst im 16ten Jahrhundert gelebt haben. Unterhalb dieser Bilder sieht man außer dem Namen des erhabenen Schenkers, Nikolaus J, die Wappen des Kaiserlichen Paares, die von Nußland und Preußen.

Im Fenster neben der Editha, also südlich, stehen die Schutzheiligen des Somes: Mauritius, als maurischer Krieger (Mohr) mit Schwert, Lanze und Schild dargestellt, der seinen Glauben an die Wahrheit des Christenthums mit dem Märtyrertode ums Jahr 300 besiegelt haben soll, und Katharina, kenntlich an dem, der kirchlichen Ueberlieferung nach, bei ihrer verfuchten Hinrichtung gesprengten Rade und dem Schwerte, durch das sie dann für ihr heldenmüthiges Bekenntniß des Christenthums ihren Tod fand. Dem Ersten war schon der Ottonische Dom geweiht, die Andere wurde im westlichen Europa erst ums, Jahr 1209 bekannt und wurde vom Erzbischof Albert, der ihr auch die bei der damaligen Erweiterung der Stadt von ihm gestifteie hiesige Katharinen-Kirche weihte, bei der Gründung des jetzigen Domes ums Jahr 1219 zur Mitpatronin des neuen Baues be— stimmt. Unter diesen Bildern steht der Name des Königlichen Schenkers, Ernst August, und sein und seiner verewigten Gemahlin Wappen, das braunschweigische Roß und der mecklenburgische Büffelkopf.

Oben im Schlusse des mittleren Fensters strahlt, unstreitig einer der schönsten Theile des ganzen Kunstwerks, ein Christuskopf; den Schluß der beiden anderen Fenster füllt je ein Engelskopf, der eine aufwärts, der andere abwärts blickend.

Den künstlerischen Werth der Gemälde, der Färbung u. s. w. zu be— sprechen, ist nicht Zweck dieser Zeilen: mag Jeder selbst sehen und urtheilen! Das aber darf in diesem Berichte gesagt werden, daß die Ausführung eben so gelungen ist rücksichtlich des Eindrucks, den die Bilder, aus der Entfer⸗ nung gesehen, machen sollen, als rücksichtlich der Genauigkeit und Sauber— keit, mit der sie ausgeführt erscheinen bei Betrachtung in möglich größter Nähe oder durch das Fernrohr. Die schön verzierten Nischen, in denen die Figuren stehen, und die geschmackvollen Mosaiken zwischen den Figuren und den Fensterschlüssen ziehen an, ziehen aber die Aufmerksamkeit von den Haupttheilen des Ganzen, den Figuren, nicht ab.

Das Ganze ist unleugbar ein neuer Schmuck der herrlichen Kirche, ohne dem reichen Lichte, durch das unser Dom vor mancher anderen dunkler gehaltenen Kirche aus dem Mittelalter sich auszeichnet, Eintrag zu thun“).

Gerade 900 Jahre nach ihrem Tode (sie starb am 26. Januar 947 oder nach einer anderen, vielleicht richtigeren Annahme schon 46) erhebt sich nun über ihren Gebeinen, die am östlichen Ende des Doms ruhen, das Bild der im Geiste ihrer Zeit wahrhaft frommen Königin Editha (Königin denn als sie starb, war ihr Gemahl noch nicht Kaiser; in Magdeburg heißt sie gewöhnlich Kaiserin Edith —. Möge es nach abermals 900 Jahren unit allen seinen Nebenbildern noch als ein Denkmal der Frömmigkeit und des Kunstsinnes unserer Zeit und zugleich als Denkmal beglückender Für— sten-Einigkeit, die Magdeburg 1838 sah, unversehrt prangen!

(Magdeb. Ztg.)

Handels- und Börsen - Nachrichten. Berlin, den 9. Juni 1817.

H andllmis/s-, Aommumdl - Papiere umd Celcl· ums.

Inländische Fonds:

* 2t. Bries. Geld. Gem. Kur- . Rm. Pfaur. 3 953 Söng Sehlesische do. 37 90 . do. Lt. B. gar. 40. 3 V J a. J ; n, ,. z . 2 z ugustd' um. 83 92. 95 94 Auslinclisokñse Fonds.

. Briest. Geld. Gem.

93 892

s

St. Schuld-Sch. Seeh. Prüm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Kerl. Stadt-Obl. Westpr. Esandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfaudbr. Pomm. do.

1

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Gold al mare. Disconto.

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Poln. neue par. 1 do. Part. 500 FI. 4 do. do. 360 r. = IIamb. Feuer- Cas. 3 do. Staats- Pr. Anl. - 8 llollünd. 2] d lut. 27 . Kurh. Pr. O. 40 Th. Sardin. de. 36 Fr. Neue Bad. dos5 FI.

do. beillope 3. 4. 8. 5

Russ. Hamb. Cert. 5

do. do. 1. Anl. 4 do. Stieglitz 2.4 A 1 o. v. Rothsech. Lst. 5 do. Polu. Schatz. 4

do. do. Cort. L. A. 5

do. do. L. B. 200FI. Pol. a. Pfdbr. u. C.

Kisenbahn- Act ien.

2sf. 93 G. Rhein. Stm. 4d . do. Prior. 4

109) bz.

Volle ing. æt. Amst. Rott. Aruh. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. IIamb. do. Prior. Lorl. Stett. Ronn-Cõln. Bresl. Freib. do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Diss. Elbers. do. Prior. Glogenit.

——

do. v. St. gar. 3 Sächs. Bayr. j 1087 R. Sag. Glog. 1 977 B. do. Prior. 4 108 bæ. St.- Vohw. Thüringer. 1007 6. Wlhb. (C. O.) Parsk. Selo.

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767 R. 105 B.

Quitt. Bogen.

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ö ash. Mastr. ? 109 *. Rerg. Mr. ö Berl. Anh. B. 4. kexh. Lud. 7 3 krieg Neiss. 5: 23 Chem. Risa. & 87 hr. Cöln- Mind.! 924 br. 91 be. do. Thür. V.. S5 G. 191 6. Dresd. Görl. 100 6. Lk. Zittau. 7 105 G. Magd. Witt. S6 R. Ueeklenb. 60 74 k. 98 6 Nordb. F. W. 60 72 z lz. 9235 G. Rh. St. Pr. 70 911 k. Starg. Pos. 40 81. kn. 83 6. 1015 B. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

IIb. Berg. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Mad. IIalb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. Nr dh. K. Ed. O. Schl. I.t. A do. Prior. do. Lt. I. Pts. Madb. do. Er. A. B. do. do.

i —— 7

*

Das Geschäst in Actien war heute selir schwach, und die Course 1 . 9 blichen im Allgemeinen matter als gestern.

) Ob unser Dom srüher mehr und besonders, ob er je so großartige Glasmalerei gehabt habe, wie manche andere Kirche, ist sehr ungewiß. Nur ein Fenster, das große über der Paradies-Thür, bewahrt noch Spuren von Malerei; diese Glasmalereien gehören aber gerade zu den älteren überhaupt irgendwo vorhandenen umfangreicheren Kunstarbeiten dieser Art und haben sich im Ganzen sehr schön erhalten. Es sind 9 Wappen (2 sind offenbar verloren gegangen) von Domherren, meistens aus längst = Familien, die ums Jahr 1360, also in der Zeit, wo der jetzige Dom ge⸗ weiht wurde (1363), hier zusammen lebten: namentlich kommen vor die Wappen eines Grafen von Henneberg, eines Herrn von Querfurt, eines von Neindorf, von Wederden, von der Schulenburg, die als damalige Dom⸗ herren schon anderweit aus Urkunden bekannt sind.

Ch. Wages.

G etrai de- Berie

Am heutigen Markt waren die Preise . folgt:

e. nach . von 106-118 Rthlr. . osgen loco 97 g8 Rthlr. in Ladungen be, ö Lieferung pr. Juni 91 - 92 . bꝛ. 100 Raue ia loco be. Pr. Juni Juli So- 82 Rihlr. be. u. G ĩ = br. Juli /. August 77 Rihlr. bz... Gerste loco 60 62 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 42 - 497 Rihlr. Rüböl loco 1141 Rtihlr. Herbst 117 Rthlr. be.

Roggen- und Weizen-Preise fest und etwas höher bezahhi. Audere

Getraiĩde- Arten unverändert. .

Auswärtige körsen. Amsterdam, 5. Juni. Niederl. wirlel. Sch. 57. 32h da. —. Pass. Ausg. —. Zins. Poln. —. 49h Rasa. Ilope 883. Aut werpen, 4. Juni.

hh) Spen. 183.

Preuss. Pr. Seh. —.

zinsl.— KNeue Anl. 183.

HFraukfurt a. M., 6. Juui. 595 Met. 107 G6. hauk-Aetien p. ali. 1957. 1955. Bayr. Bank-Aetien Iope . Stiegl. —. Int. õ8 . 574. Holn. 300 FI. 965 G. do. soo FI. SI. S0.

IIa m hu r 8, 7. Juni. Rank-Aetien 1590 Br. Engl. R ans. 1063. 106.

London, 4. Juni. Cons. 36 S887. 4. Relg. 94. 937. Neue Aul. 223. 22. Passive 5. 4. Ausg. Sch. 16 15. 2396 Noll. 58. 3 496 do. 90. S9. Port. . Engl. Russ. II03. 109. Bras. 835. 82. Chili —. Mex. 20. 3 rern 38. 36. .

Paris, 5. Juni. 5h Reute sin eour. II7. 25.

0h Span. —. 495 do. 9753. 395 do. 69. Bank-

6 Met. 1663. Aul. de 1823 1543. de 1639 120. Nordb. 1655. Glosgn. 123.

39h do. n eour. 79. 15. KHeapl. —. Wien, 7. Juni.

Actien 1638. (Teles. Depesche aus Köln, vom 9. Juni.)

Amsterdam, 7. Juni. Int. 5713. London, 5. Juni. Cous. SSF haar. 88. Rechn. Die Börse fest.

Amsterdam, 7. Juni. Am Kornmarkt viel Handel. Weizen 128pf8. bunter polnischer 530 und Roggen 118pfd. preußischer 355 Gulden.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 7. Juni 1847.

Zu Lande: Noggen 4 Rthlr. 1 Sgr. 10 Pf., auch 3 Rthlr. 28 Sgr. 19 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 24 Sgr. Pf. Eingegangen sind 18 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser Weizen (weißer) 4 Rthlr. 18 Sgr., auch 4 Rthlr. 12 Sgr. und 4 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Roggen 4 Rthlr. auch 3 Rthlr. 24 Sgr. ; große Gerste 2 Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 23 Sgr. 1 Pf., auch 1 Nthlr. 19 Sgr. 7 Pf.; Erbsen 3 Rthlr 10 Sgr 10 57 Einge⸗ gangen sind 646 Wispel 5. Scheffel.

Sonnabend, den 5. Juni. Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.

2A Amsterdam, 5. Juni. Am hiesigen Fondsmarkte fiel diese Woche wiederum wenig Bemerkenswerthes vor, und die Course der holländischen Staatspapiere erfuhren nur unbedeutende Abwechselungen. Alte russische Obligationen bei Hope u. Comp. waren sehr in Frage und stiegen dadurch bis 1065 pCt. Wiener 5pCt. Metalliques blieben 61 auf 103 pCt. stehen. Dagegen sind spanische Ardoin-Obligationen, zufolge des Ganges an den auswärtigen Börsen, von 195 pCt. allmählig bis 18 pCt. heruntergegan gen; portugiesische do. fielen von 354 pCt. bis 34 pCt. Brasilianische Obligationen wurden zu S6 pCt. abgenommen. Der Geldzins⸗Cours steht fortwährend auf 4 pCt.

Am gestrigen Getraidemarkt war es mit Weizen etwas fester; einige Sorten Roggen wurden aber etwas billiger abgelassen; der Umsatz in beiden Sorten Korn war indessen ziemlich lebhaft. Man bezahlte für unverzollten 131 pfd. rostocker Weizen 476 FI.; 125. 126 pfd. rothen königsberger 450 Fl. 130 pfd. Norder do. 455 Fl. Konsumenten kauften 128 pfd. polnischen Weizen zu 540. 559 Fl.; für unverzollten 120 pfd. schwedischen Roggen 350 Fl.; 118 pf. Wittine do. 365 Fl.; 117. 118 pfd. preußischen do. 351. 355 Fl.; 120 pfd. türkischen do. 350 Fl. Verzollter 118 pfd. getrock= neter Roggen holte 368 Fl.; 118 pfd. Odessa do. 371 Fl.; 121 pfd. preußischer s2 Fl.; I16pfd. schwedischer do. 325. 330 Fl. In Gerste und Hafer fiel kein Geschäft vor.

Meteorologische Geobachtungen.

Abends Nach einmaliger

Beobachtung.

1K47. Nachmittags

8. Juni.

Morgens

Lustilruck Lustwärme ....

Thaupunkt ....

8, 07 R. 13,67 R.

4 6,50 n. 4 6,90 R. 4 8, 17 R. KBodenwärme 14,17 R. Dunstsittigun. 65 pCt. 54 pet 73 pCi. Ausdũns tung O, oos / nb. Wetter halbheiter. albheiter. trüb. RNiederseblag O0, 0s2 RR. Wind VW. WsSw. WsSsw. Würme wechsel- 14, 3 Wolkenzus... WS w. . 4 8. 8 Tagesmittel: 335 10“ bar... 10,27 R... 7,27 R... 64 pCi. WS w.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 19. Juni. Im Schauspielhause. AÄAbste Abonne⸗ ments-Vorstellung: Der zerbrochene Krug. Hierauf: Die feindlichen Brüder.

Freitag, 11. Juni. Im Opernhause. 70ste Abonnements⸗Vor⸗ stellung: Der Seeräuber. (Im 2ten Akt wird Dlle. Gusrinot in einem Pas de deux mit Herrn Hoguet-Vestris auftreten. Vorher: Ein Arzt, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Französischen von Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 6öste französische Abonnements ⸗Vorstellung. Une femme qui se jette par sa fenétre, vaudeville nouveau par Scribe. La carotte d'or. Le deux filles à marier.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

3 Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.