1847 / 165 p. 9 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

I.

Frankreich.

Paris, 11. Juni. Im Ministerrathe soll, wie die Union . heute ganz bestimmt versichert, beschlossen worden sein, bas Entlaffungegesuch des Marschalle Bugeaud nicht anzunehmen, und zwar au eine energisch aus gesprochene ee Willens meinung.

uizot hat sich in der Deputirten Kammer über das Berhäͤltniß der Regierung zum Marschall Bugeaud im Wesentlichen folgendermaßen . . Im Großen und Allgemeinen sei die Regierung, mit den Ansichten und Plänen des Marschalls, den sie selbst nach Algerien gesandt, immer einverstanden gewesen, wenn lie auch im Einzelnen hier und da ein? ab⸗ weichende Meinung gehabt. Das sei aber unvermeidlich. Unmoglich könne man in Fir genau und besfimmt Alles vorschreiben. was in Algerien ge- schehen solle; dem Gouverneur müsse im Einzelnen ein weiter Spielralim gelassen werden, und so habe das Kabinct es immer gehalten, be⸗ reit jedoch, für Alles, für Fehler und Verdienste, die Verantwort⸗= lichteil zu übernehmen. Rur, auf solche Weise habe es gelingen können, die Refultate zu erzielen, welche die leßten Jahre bezeich, net. Ein Blick auf eine Karte von 1849 und auf eine andere von 1847 zeige, welchen Zuwachs an Gebiet die französische Herrschaft gewonnen; 6 bezahlten kaum 59 Stämme den Aman, gegenwärtig erkennen mehr als 1305 Stämme die Oberherrlichkeit Frankreichs an; 1840 betrugen die Steuern keine 300, 009 Fr., gegenwärti mehr als 5 Millionen. Das Alles danke man der Energie und der hach en des so viel und hart an⸗ gegriffenen Mannes, der jetzt, nach siebenjährigem Wirken, nach Frankreich zurütehre; aber das schönste Lob, welchts —— ertheilt werden könne, sei das, daß er zugleich die Liebe seiner Soldaten besitze und das Vertrauen der Bevölkerung, welche er besiegt. Der Minister rechtfertigte dann die letzte Erpedition nach Kabylien und kam bei dieser Gelegenheit auf den Schritt zurück, den die Kommission der Kammer gethan, als sie in einer ei⸗ genen Zuschrift an den Kriegs-Minister sich veranlaßt fand, demselben zu erklären, daß sie diese Expedition für unpolitisch und gefährlich halte. Nach⸗ dem der Kriegs-Minister bemerkt, daß er die Zuschrift der Kommission dem Könige und dem Minister-Raih vorgelegt, habe derselbe ferner gesagt: „Die Regierung des Königs ist immer bereit, den Ansichten der Kammer alle 2 Rechnung zu tragen, und das Licht, welches die parlamenta⸗ rischen Debatten über die verschiedenen Fragen der Politik verbreiten kön⸗ nen, zu benutzen; aber ihre erste Pflicht ist die sorgfältige Erhaltung der wischen den großen ,,,, aufgerichteten Schranken. Die Charte en in Art. 12: „„Dem Könige allein gebührt die ausübende Gewalt.““ Kraft dieser Prärogative werden die milit airischen Operationen von der Regierung des Königs unter der Garantie der Verantwortlichkeit der Minister in voller Frei heit geleitet. Mit dem Gefühle tiefer Ueberraschung hat deshalb die Regierung des Königs die Kommission über eine Frage, welche ausschließlich innerhalb des Kreises der Königlichen Prärogative liegt, in Berathung treten und diese Berathung der Regierung des Königs anzeigen sehen. Wir würden glau— ben, gegen unsere Pflicht zu handeln und die Prinzipien der constitutio⸗ nellen Regierung bloszustellen, wenn wir uns nicht beeilten, Ihnen das 1 und Gefahrliche eines solchen Verfahrens zu beweisen. Wir zweifeln nicht an den lovalen Intentionen der Kommission und sind weit entfernt, ihr die Absicht unterzulegen, sie wolle dem Prinzip der Scheidung der Gewalten Eintrag thun; aber eben deshalb wird es sie nicht Wunder nehmen, daß die Regierung des Königs eine Mittheilung nicht annehmen kann, welche unserem constitutionellen Rec widerspricht. Ich habe des⸗ aner Ehre, das Aktenstück, welches Sie mir übergaben, wieder zurüch⸗= zustellen.“

Die Königin Christine, von deren Ankunft in Toulon man heute

bereits Nachricht hat, wird nächsten Montag hier zurück erwartet; sie

soll jetzt entschlossen sein, nicht wieder nach Spanien zu gehen.

In der öffentlichen Jahressitzung der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften hat die Abtheilung für Staatswirth⸗ schaft dem Herrn E. Daitre, Verfasser einer Abhandlung über das System der Staatswirthschaft des achtzehnten Jahrhunderts, einen Preis von 1500 Fr. zuerkannt. Herr d'Areste, Verfasser einer sehr kelobten Arbeit über die Bildung der Monarchie von Philipp August an bis auf Ludwig XIV., erhielt von der Abtheilung für Geschichte einen gleichen Preis; eine zweite Abhandlung über denselben Gegen⸗ , n Herrn Charruel erhielt eine goldene Medaille von 80) Fr. Werth.

Man sagt, die Regierung habe durch den Telegraphen einen Gegenbefehl nach Toulon ergehen lassen; die französische Division im Taso werde nicht verstärkt werden.

General von Rumigny soll die General⸗Gouverneurstelle von

Algerien ausgeschlagen haben.

Der Union mongrchique wird versichert, man habe sich alle Mühe gegeben, eine Verständigung zwischen Emil von Girardin und dem Mnffterium zu bewirken, Ersterer sei aber auf die ihm gestellte Bedingung nicht eingegangen.

z verbreitet sich das Gerücht, das Tuilerieen⸗Kabinet sei nicht abgeneigt zu einer Intervention in der Schweiz, wofern die Sonder⸗ , eine ernstere Gestaltung in der Eidgenossenschaft anneh⸗ men sollte.

. roße Viadukt über das Nerthe⸗Thal auf der im Bau be⸗ griffenen Eisenbahn von Marseille nach Avignon ist eingestürzt. Der Schaden beträgt drei Millionen.

X Paris, 11. Juni. Gestern und heute diskutirte die De⸗ putirten⸗Kamm er die einzelnen Artikel des Gesetz⸗Entwurfs in Betreff der für die Militair⸗- und Civildienste in Algerien für das Jahr 1847 von der Regierung verlangten außerordentlichen Kredite. Der erste Artikel eröffnek einen Kredit von 25 Millionen für den Un⸗ terhalt von 34,000 Mann und 3300 Pferde über den 1846 festge⸗ setzten n. and in Algerien.

Die Kommsssion schlägt, einen Abstrich von 75/000 Fr. vor, zu welchem der Krie gs⸗Minister fein Zustimmung giebt. Der YM sld ent er⸗ klärt, er werde daher die verschiedenen Kapitel der von der Tommission an⸗

efertigten Uebersicht, die nach der verschiebenen Natur der Dienste geordnet

eien, zur Abstimmung bringen. Bei Kapitel 2, betitelt Central-Verwaltung, macht Derr Beaumoni oon der Somme) eine kleine Bemerkung über die Beiordnung eines wirklichen Advokaten zur Direction von Algerien im Kriegs Ministerinm mit einem Gehalte von soo) Fr. Der Kriegs⸗ Minist er erflärt die Beihülse dieses Advokaten für unumgänglich noth⸗ wendig. Täglich kommen Streitfragen vor, welche die j eines erfahrenen Abvokaten nödthig machen. Kapitel à wird angenommen. Bei Kapltel 9, „Unterhalt der Truppen“, schlägt Herr Garnier Pag s einen Abstrich von 10, oho Fr, vor, Er moliwirt diesen Abstrich dürch das Ber- sprechen der Regierung, so bald als ng ch den Effektivstand auf 4,000 Mann e nnn Der Betrag des Abstrichs solle zu Austrocknungs- und

ivilarbeiten in Algerien verwendet werden. Der Kriegs-Minister: Die Regierung nehme . e . nicht zurück, aber man müsse ihr die freie Wahl des Augenblicks lassen für Verminderung des Effeltivstandes der Ar⸗= mee in Algerien. Jetzt sei der Augenblick . nicht günstig. Herr Gar⸗ nier pages nimm sein Amendement zurück. Derr Bureau de Puzy , n ie Frage der Verwendung der Truppen zu Civil- und Militalr= Arbeiten und fragt den Kriegs-Minister, welches . Ansicht in diesem Be⸗ sreff fei. Der Krieg s⸗Minister: Seine Ansicht sei, daß die Truppen nul zu Militair- Arbeiten verwendet werden dürfen. Das sei übrigens feiner Zeit auch die Ansicht der Kommission, der Kammer und der früheren Kriegs- Minister gewesen. . müsse er anerkennen, daß oft Militairs ihre Arbeiten unglücklichen. Anstedlern angeboten, und baß bei gegenseitiger Einwilligung die Militair Behörden nichts dagegen eingewender Derr Bur eau' de' Pu zy dankt dem Kriegs. Minister, Faß er kas Prinzip festgestell habe, wonach die Militairs nicht gegen ihren n den ungesunden Tröcenlegungs-Arbeiten verwendet werden dür. sen. Dle einzigen Arbeiten, zu denen man sie verwenden dürfe, seien die ö.. Spitäler, Kasernen, 2 Befestigungen u. s. w. Herr Des jobert est einen Brief vor, worin von Dörfem die Rede ist, 6 die Truppen erbaut hätten. Diese Anwendung der Truppen werde zur Folge haben, daß

schädli

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auf lange Zeit hin noch die Verminderung des Effeltivstandes der Arm er unmöglich werde. ral Lamoricière: Die Frage lasse sich dahin mer . Ist die Arbeit der Gesundheit der Armee

äblich? Ist es eine Ungehörigleit, die Soldaten zu freier Ar⸗ beit k verwenden? Im Allgemeinen wünschen die Soldaten der Armee in Afrika, wenn sie dlenstfrei sind, unter der Brücken- und, Straßenbau. Verwaltung verwendet zu werden, weil sie dadurch einen erhöhten Sold sich verdienen können. Herr Bureau de Puzy; Es handle sich darum, zu wissen, ob diese Arbeit fakultativ, ob sie der bestehenden Militair Gesetzge⸗ bung zuwider sei. Der Krieg s⸗Minist erz Die Kammer werde ein⸗ sehen, daß diese Diskussion nicht fortdauern könne. Die Militair⸗ Chefs legten den Truppen nur solche Arbeiten auf, zu welchen dieselben gehalten selen. Die Disziplin erheische, daß die Soldaten bei jedem ain af ihren Offizieren 3 (Ruf zur Abstimmung.) Kapitel 9 wird ange— nommen. Bei Kapitel 21, „Material und Artillerie“, bringt Herr von Tocqueville die Vorwürfe des Berichtes wieder vor in Betreff des Mangels eines allgemeinen Vertheidigungsplanes für die Küsten von Algerien. Sie seien nicht vor einem pen ,, gesichert. Der Kriegs minister: Eine gewisse Anzahl Stücke Geschütz sei zu dieser Vertheidigung bestimmt, die Zahl derselben könnte nöthigenfalls vermehrt werden. Für eine voll⸗ ständige Bewaffnung könne die Regierung keine Verbindlichkeit übernehmen wegen der Bemächtlichkeit der Ausgabe. Im Uebrigen bestehe ein allge⸗ meiner Vertheidigungsplan.

Bei Kapitel 29, „inländische Militairdienste in Algerien“, erhob sich Herr Garnier Pages: Er habe das Wort verlangt, um die Reorgani⸗ sation der arabischen Büregus zu verlangen. Diese Büreaus seien aus jungen verdienstvollen Offizieren zusammengesetzt, die arabische Sprache lernen und Verbindungen mit den Ein eborenen anknüpfen. Sie haben die nützlichsten Dienste geleistet. Aber . haben keine fire Stellung. Er bitte daher die Re erung, für gute Organisation der arabischen Büreaus zu sorgen. Der Kriegs⸗Ministen: Er beschäftige sich mit Regelung der Stellung dieser Offiziere, deren Dienste er volle Gerechtigkeit widerfah⸗ reu sasse. Herr von ÜUzes erklärt sich gegen den mehrmals angenommenen Gebrauch, französische Soldaten unter den eingeborenen Truppen anzustellen. Das sei der Würde des französischen Rilitairs zuwider, sich in untergeordneter Stellung, arabischen Chefs gegenüber, zu befinden. Er empfiehlt das Beispiel der Engländer in Indien an. Dort bediene sich die Regierung auch der einheimischen Truppen, aber sie gestatte nicht, daß nur ein einziger englischer Soldat unter dem Befehl eines eingeborenen Offiziers stehe. Der Krieg s⸗ Minister: Er würde die Empfindlichkeit des ehrenwerthen Mitgliedes begreifen, wenn die einhei⸗ mischen Truppen von arabischen Offizieren befehligt wären. Das sei aber nicht der Fall. Die Eingeborenen können nicht über den Grad eines Lieu⸗ tenants emporsteigen. Man sehe kaum andere als Unteroffiziere. Uebrigens gehorchen die eingebornen Truppen französischen Commandeuren. (Nuf zur Abstimmung.) Das Kapitel 29 wird angenommen, Bei Kapitel 31, Ei⸗ vildienste in Algerien, entschuldigt sich der Berichterstatter, Herr von Tocqueville, daß er mit Bitterkeit über die Civildienste in Algerien ge— sprochen habe. Allerdings habe er auf seiner Reise in Algerien Gelegen⸗ heit gehabt, viel Schlimmes zu bemerken. Wohl sei auch Gutes vorhan⸗ den. Aber es sei nicht zu verwundern, daß manchmal etwas Gutes ge⸗ schehe mit einem Budget von 190 Millionen Ausgaͤben. Herr von Lan⸗ guinais interpellirt den Minister des Auswärtigen über den Zustand der Presse in Algerien. Schon voriges Jahr hätte er über diesen Gegenstand an den Minister das Wort richten müssen. Dieser habe ihm damals die Schwierig⸗ keit eingewendet, der Presse in Algerien volle Freiheit zu lassen, aber ver= sprochen, die Hemmnisse sollten dermindert werden. Dessenungeachtet sei seit der letzten Session die Lage der Presse in Algerien immer schlimmer ge⸗ worden. Die Lokalverwallung übe eine förmliche Censur aus. Der Red⸗ ner führt ein Journal an, das einer Menge, von Schwierigkeiten ausge⸗

setz war. Die Lokalverwaltung beziele nur, die Oeffentlichkeit in Algerien zu ersticken. Es sei unmöglich, daß die Centralverwaltung zu Paris nicht

Mitwisserin' und Mitschuldige dieser Akte sei. Der Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten:; Er habe den Herrn Kriegsminister, den Herrn Kommissar des Königs, ren Unter⸗Staatsfecretair des Innern befragt. Reiner diefer Herren wüßte mehr hierüber als er. Er bedaure, daß das ehrenwerthe Mitglied ihm nicht im voraus von dieser Interpellation unter- richtet habe. Dann hätte er Aufschlüsse einholen können. Er bitte daher die Kammer, die Antwort auf die an eführten Thatsachen zu ver—= tagen. Unmöglich könnten Umstände fehlen, welche die Lokalver⸗ waltung rechtfertigen, oder das, was sie gethan, in ein milderes Licht stellen würden. Im Uebrigen begreife die Kammer sehr wohl, daß in Al⸗ gerien die Presse nicht derselben Freiheit genießen könne, wie die Presse in Frankreich. Herr Gustav von Begumont würde durchaus keinen Miß⸗ stand darin finden, wenn man der Presse in Algerien etwas größere Aus⸗ dehnung und Freiheit gewährte. Es sei nicht gerecht, daß Frankreich nur durch die pariser Blätter erfahre, was in Algerien vorgehe. Es sei eigent= lich nicht der Minister des Auswärtigen, den er, wegen des gegenwärtigen Zustandes verklage. Er glaube an dessen Wohlgeneigtheit für die Presse im Allgemeinen. (Bewegung in verschiedenem Sinne. Aber nicht alle Goöuvernirenden hätten es noch so weit gebracht. Manche unter ihnen be— dienten sich zwar der Presse, um ihre Alte zu vertheidigen, verabscheuten sie aber, fobald' dieselben den Maßstab der Kritik an sie legen wolle. Der Redner

führt bei diesem Anlasse die Abschieds Adresse des Marschalls Bugeaud

an Algerien an, wo es heißt: „Meine Gesundheit und die Oppo—= sition, die ich in Frankreich gegen meine Ideen finde, erlauben mir nicht, mich länger mit eurem Geschick zu befassen. Soldaten! Eure Arbeiten ge⸗ ben euch ein Recht auf den Boden von Algerien.“ Diese Worte seien in- haltsschwer; sie suchten unter ungünstigen Farben diejenigen darzustellen, die sich gewissen Ideen des Generas-Gouverneurs von Algerien midersetzten. Sie urtheilten im voraus ab über eine wichtige Frage, deren Entscheidung den obersten Staatsgewalten zukomme, über eine vor der Deputirten-Kam⸗ mer anhängige Frage, üher die Frage der Colonisation. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten: Die abgelesenen Journal-Ar⸗ tikel beweisen uns, daß die Presse in Algerien nicht aller Freiheit beraubt sei, und daß das Kabinet, das darin angegriffen worden, wie er, nicht sehr empfindlich sei bei diesem Erlasse. (Am Schluß der Sitzung wurde der ganze Gesetz- Entwurf über die außerordentlichen Kredite für Algerien mit 33 l' gegen 30 Stimmen ang enomm en.)

In der Pairskammer entspann sich heute eine Debatte zwischen dem vorsitzenden Herzog von Broglie und dem Marquis de Boissy über einen Antrag des Letzteren, den Art. 59 des Regle⸗ ments betreffend, in Bezug auf Interpellation, die dieser stellen wollte. Die Kammer verweigerte zuletzt die Erlaubniß zu dieser Interpella⸗ tion, welche den Haushalt des Königs betreffen sollte.

Der Gesetzentwurf der Regierung in Betreff des Kredits von 3 Millionen für Errichtung landwirthschaftlicher Lager in Algerien wird zurückgenommen. Die Regierung schließt sich dem Amendement an, das Herr von Besie und andere Deputirte gestellt haben. Der Antrag auf Herabsetzung der Salzauflagen wird von der Regierung bekämpft werden. Aber sie macht sich anheischig, nächstes Jahr Ge⸗ setzentwürfe dieses Betreffs vorzulegen,

In den an die französischen Besitzungen angränzenden marokko⸗ nischen Provinzen nehmen die Dinge mehr und mehr wieder eine bebenkliche Gestalt an, woraus sich auch die neuerliche Entsendung einer Truppenkolonne von Tlemsen an die äußerste Grenze bei. Lalla Magrnia zerklären läßt. Die Gährung, und, Unruhe hat sich in der That bis an diese Linie unter allen jenseits derselben wohnenden Stämmen ausgebreitet. Ob Abd el Kader wirllich an diese Stämme im Osten des marokkonischen Reiches, deren Gesinnungen er genau kennen muß, da er lange unter ihnen sich aufgehalten hat, einen Aufruf zum Aufstande gegen die Herrschaft des Kaisers Muley Abd del Rhaman hat ergehen lassen, ist zwar noch nicht mit Bestimimtheit ermittelt, muß sich aber bald zeigen. Außer Zweifel wird aber durch die neuesten Berichte die raf, ; gestellt, daß die ganze Bevõölke⸗ rung des Riff in offener Empörun gegen ben Kaiser ist, der bis jetzt noch 12 entschlossen scheint, ernstlich dagegen aufzutreten und, wenn Abd el Ktader die eigentliche Triebfeder der Bewegung ist, mit diesem in einen entscheidenden Kampf sich einzulassen.

denen man sie zuführen will. Da an

der Aufregung und Bewegung t vor Getiaidemangel lebendig nlassung zu traurigen Fol⸗ öfe und Pfarrer, mit den er und zur Zerstörung des wahrlich haben dazu die flusses und ihrer Auto⸗ und Eintracht und darin, uf die stete Fürsorge

n fühlen kann,

jener Verbesserun t s Kirchenstaats ein Gei

mehreren Orten de mit dem Vorwand untergeschobener geworden, ein Geist, gen werden könnte, so ist es die P wirksamsten Mitteln zur Beruhigun Keims der Zwietracht thätig einzus zweckdienlichsten Mittel in der Anwen rttäiu, in der Ermahnung zu Ord dem Volke das große V setzen müssen, welche der Papst,

Unterthanen, in seiner hohen V wohnerschaft seiner Staaten gung hiervon und bei dem nicht unterlassen, nach Kräften zur rer Diözesanen beizutragen, auch durch Beispiel und Ermahnung

wortlichkeit nahebringen, einer so wichtigen Angel Die Congr

Großbritanien und Irland.

London, 10. Juni. Den S ten, Unterhaus sitzun bildete die zweite Lesung der

luß der gestrigen, bereits erwähn⸗ erathung über den Antrag auf der Lage der in der eiter. Es sollen danach ter welchen Bedingun⸗ es ihre Arbeiter beschäfti⸗ sich der Einführung eines d die Bill ward demnach mit aus berieth darauf bei Unterdrückung der Kuppelei und

ill wegen Verbesserun welcher die unglückli

Strumpfwaaren⸗ Fabrication beschäftigten Ar che Bestimmungen getroffen werden, e Fabrikherren dieses Industriezweig Die Regierung widersetzte solchen Prinzips in die Gesetzgebung, un 77 gegen 57 Stimmen verworfen. ossenen Thüren die Bill zur s dieselbe an ein Spezial-Comitéès.

Z3u der auf heute angesetzten Berathun Hume im Unterhause wegen der Intervention in P Hause die betreffenden Papiere vorg von 377 Folio-Seiten bilden. zug daraus, der indeß sentliche desselben: S kräfte der Königin von P stand zu unterdrücken oder sie bei einem siegreichen Angriff es klar, daß, wenn England vom Schaupla bliebe, entweder die Insurgenten ein ober andere Mächte dem Hofe von e Unterstützung gewähren würden, solute Herrschaft der Krone hielt die englische Regierung nachtheilig, den Interessen Portug ands. Es ist sehr wahrscheinlich, vorden war, die Gegenwart der Hauptstadt in Frieden und die Königin ir sind überzeugt“, schreibt die Times, ändig gesiegt hätte, die Folgen da⸗ Nichts kann über die wilde Junta von Coimbra in ei⸗ der Königin für verfallen erklärte, und der Junta seitdem in ag zu lege rtrauen erwecken. und es ist sehr wahrscheinlich, daß wenn dieser Geist sie eb unterm 3. April: „Ich daß von den Kaufleuten mit welchen ich seit mei⸗ er überzeugt sei,

der Gemüth

dung ihres Ein gen sollten. 16 nflößen, das wir der wohlthätigste Vater seiner vie oraussicht im Interesse der glückli nehmen nicht aufhört. In der Ueberzeu⸗ ichnenden Eifer werden Sie gewiß ltung der Ordnung und Ruhe Ih⸗ außerdem die Pfarrer anzufeuern, daß sie Sie ihnen die V lässigung ihrer Pflicht in en zuziehen würden.

des Antrages des Herru ortugal sind dem lche einen Band mitwirken, indem ch durch Vernach vor Gott und Mensch und Ordens ⸗Geistlichkeit hofft, daß der Sakraments nicht fruchtlos bleiben en Ziels, auf das wir Alle hinzu— den Absichten des Papstes zu ent- als das Wohl und Glück seiner Unter—

elegt worden, we Times giebt einen kurzen Aus⸗ Folgendes ist das We⸗

wenig Neues enthält. daß die Streit⸗

obald man sich überzeugt hatte, ortugal nicht in der Lage waren, den Auf⸗ selbst die Vortheile zu verfolgen, welche auf Porto gewonnen hatten, so war dieses Kamp

ischöfe und Diener des werde für die Erreichung arbeiten haben aus Pflicht, rechen, der nichts anen und die Eintracht unter den Turin, 1. Juni. Gesandte und bevollmächti gestern die Ehre, Sr. M Schreiben zu überreichen.

8 panien.

. 5s Madrid, 5. Juni. Das pariser Blatt la Presse tritt in seiner heute hier eingetroffenen Nummer vom 31. Mai mit einem langen Aufsatz hervor, der die Aufschrift führt: „Englands Ueberge⸗ wicht in Spanien.“ In sehr heftiger Sprache wird in ihm die Be⸗ ung, der zwischen dem Königlichen Ehepaar obwal⸗ tende Zwiespalt wäre das Weik des englischen Gesandten, Bulwer's, der nichts Geringeres beabsichtige, als eine Scheidung, und in deren Folge die Vereitelung des „Werkes der französischen Diplo⸗ matie“ herbeizuführen (P'oeuvre de notre diplomatic). So benennt nämlich der Verfasser mit seinem rechten Namen dasjenige, was er bniß des freien Willens der Königin auszu— geben beflissen ist. Der Verfasser scheint nicht einmal zu wissen, der Zwiespalt unter dem Königlichen Paare lange bever der franzö— sische Botschafter, Graf Bresson, Spanien verließ, zum Ausbruch kam, zu einer Zeit, als der englische Gesandte weder in den Gemächern der Königlichen Familie Zutritt hatte, noch irgend einen Einfluß auf die Entschließungen der von französischen Interessen geleiteten Mini⸗ ster ausüben konnte. Der Verfasser ergreist die Partei des Gemahls der Königin und behauptet, daß, wenn ihm gleich kein Antheil an der Ausübung der Regierungs-Gewalt zustände, er doch „Chef der Familie“ wäre und als solcher die inneren Angelegenheiten des Königl. Hauses und Palastes zu ordnen habe. Es muß also dem Verfaͤsser unbekannt sein, daß in dem unter frauzösischer Mitwirkung aufgesetzten und von dem Gemahle der Königin unterzeichneten Ehe-Kontrakte die Königin ausdrücklich für das Oberhaupt der Familie erklärt und ihr das Necht vorbehalten wird, wie früherhin, die Angelegenheiten ihres Hauses und Palastes zu leiten und zu ordnen. Kontraktes zogen die künftige Lage des Königs so wenig in Berück⸗ sichtigung, daß sie sogar vergaßen, und in der That würde er gegenwärtig m nicht täglich ein Taschengeld von ern verabreichen ließe. die Königin Zuneigung für ihren Gat— seine Haltung als den verletzten er öffentlichen Mei⸗ n Grund seiner freiwilligen Ent⸗ oder Beschuldigungen zu gefühl der Königin ver⸗ Wochen befindet der Bevoll— rmin Tastet sich hier, um Versprechens zu nöthigen, sem Hause die Auszah— g für geleistete

des gewünscht

nderes will, fes entfernt Sieg erringen ner Bedrängniß welche England verweigerte herstellen dürfte. für unvermeidlich und als sowohl wie den daß, noch ehe an eine

Der Königl. bayerische außerordentliche te Minister, Staatsrath von Abel, hatte ajestät dem Känige sein Beglaubigungs⸗

abon in sei

und welche die ab oder das Andere

Beides für Interessen Engl Intervention gedacht Kriegsschiffe im Tajo die dem Throne erhalten hat. „daß, wenn die Insurrection vollst hr unheilvoll gewesen wären. Leidenschaftlichkeit gehen, ner Proclamation die Krone die Achtung, welche einige Leiter

die Person der Königin an den T kann nicht zu großes Ve den Geist des Aufruhrs,

sabon nicht allein darunter gelitten hätte, Sir Hamilton Seymour schri mitzutheilen,

hauptung aufgestellt,

mit welcher die

n sich bemüht haben, wurden beherrscht durch

der Hof von andererseits für das Erge

gewesen wäre. alte es für meine Pflicht, deren Geschäfts- und Geldmännern, ner Ankunft verkehrt habe, Jeder mi daß der Sieg der revolutionairen S eines Akts sein würde, durch welchen Landes, im Betrage von 96 Millionen nichtig erklärt werden würde.“ Die Times den die englische Regierung eingeschl für durchaus gerechtfertigt, da oh ber Sache der Thron der Königin u as den größten Theil der S ären. England sei indeß r anderen M 18. März erklärt

erklärte, wie ache der unmittelbare Vorlauf die auswärtige Schuld Pfd. Sterling, für null und deshalb den unter solchen Umständen ing Englands bei d die Interessen chuld übernommen hat, ver— auch, wie die Papiere aus⸗ esen Weg ge⸗ daß Frankreich Gegenwart eines würde, um Zu gleicher

mgestürzt un

Englands, d letzt worden w weisen, durch die H drängt worden. den Quadrupel⸗ Traktat aufrech ischen Generals in der Königin den verlan am 20. März,

ächte auf di e Herr Guizo t erhalten und die für hinreichend halten Beistand zu schrieb nun Sir der französische Gesandte in um derselben

Die Vermittler des Ehe⸗

ü ihm einen angemessenen Unterhalt auszusetzen, alle Hülfsmittel entbehren, wenn seine Gemahlin ih 50 (schreibe funfzig) Piast

Ist es anzunehmen, d so lange er sich durch Theil geltend zu machen und nung herabzusetzen sucht, indem er de fernung von Madrid durch rechtfertigen bemüht ist, letzt werden muß? mächtigte des londoner B den König zur Erfüllung eines schriftlchen ahr 1840 als Infant dir „als Belohnun nigin vermählt werden würde. daß Mittel dieser Art von ihm Besitze ihrer Hand zu gelangen? ort „Scheidung“ Gewiß ist, daß ausgegebene Blatt el Faro

Lissabon, im Palaste von Seiten seiner Re⸗ jeden Beistand zu gewähren, Am 14. April „Die britische Regierung muß, sich auf eine bewaffnete Intervention lles dies deutete eine nahe Krisis an, mour in einer Depesche der Königin die bekannten Ver⸗ uvorkam. Dieser Depesche, welche trat derselbe bei, und e Mächte nach dem mitgetheilten Inter⸗ 21. Mai statt, nachdem die Sendung des von Porto sich als erfolglos heraus⸗

de Varennes, bei der Königin gewesen wäre, gierung die Bereitwilligke welchen Ihre All endlich schrieb Herr Bulve aller meiner Bemühungen, aniens gefaßt machen.“ almerston durch (ertheilte Instruction, mittelungs⸗ Bedingungen vor Herrn Guizot vorgelesen wurde, die bekannte Einigung der ventions⸗ Protokoll vom Obersten Wolde bei der Junta gestellt hatte. Prinz Osk Brigg von Portsmouth n Vorabend bei dem der Prinz alle Pfli schwedischen M

Besorgniß, daß folgen werde, d bezahlt wurden, ben ward,

e e , seine Gemahlin in d

r von Madrid:

dürfen sollte.“ Insinuationen durch die das Zart Schon seit einigen

die Sir H. S ö ie Sir H. Se anquierhauses Fi

welcher Lord vom 5. Apri kraft dessen er im J lung einer Summe von 8 Mill. Fr.

Dienste“ zusagte, falls er mit der Kann Letztere sich geschmeichelt fühlen gesetzt wurden, um zum n behauptet, das W önigs erschollen.

s fand darauf

in Bewegung

Hier wird übrigens allgemei wäre zuerst von den Lippen des K das von der französischen Partei her and zuerst der öffentlichen Besprechung übergab, die der Würde des Thrones schuldigen Rücksichten, Progressisten beabsichtigten unter eng— gin durchzusetzen,

ar von Schweden ist gestern mit seiner Fregatte und egelt, nachdem er am Am Bord versieht den er in der

ach Stockholm abges Admiral gespeist hatte.

) ) ĩ Hege chten des Lieutenants-Ranges, biesen Gegenst

vergißt so sehr daß es geradezu behauptet, die lischer Mitwirkung die Scheidung der Köni mst Espartero (der bis jetzt noch nicht Wittwer ist) wiederz Jedem Unbesangenen leuchtet übrigens ein, hältniß nur denjenigen Spaniern zur Befriedigung welche in der Person des Herzogs von Montpensier eine fremde Dy⸗ nastie den Thron besteigen zu sehen wünschen. So lange der Zwie⸗ Paares fortdauert, kann der Zweck der Ehe folglich auch der Wunsch der Spanier, deren an die Erzielung direkter Nachkommenschaft der von ihnen sind, nicht erfüllt werden. mit welchem Rechte der Verfasser des sse für den Fall des Eintretens der Scheidung Eng- land mit einem Vernichtungékriege bedroht. ] Vorgestern fand die Frohnleichnanis-Prozession in den Haupt⸗

t Nachdem die Geistlichkeit mehrere Stunden lang die Königin in der Hauptkirche vergeblich erwartet hatte, e daß sie der Prozession nicht folgen würde. verfügte die Königin sich in das Hotel der Munizipalität und sah einige Erfrischungen zu sich nehmend, . ; als diese in die Kirche sselben Hauses befand sich Msgr. Brunelli in tiefer Andacht

ortugiesischer Fonds herrscht große Dividendenzahlung nicht er⸗ gewesenen Annultäten nicht ng abgege⸗

hiesigen Besitzern p die demnächst zu leistende a schon die am Asten fällig ohne daß darüber eine öffentliche Erkläru die hiesige Agentschaft den Coupons⸗ J meldeten, blos fagte, daß keine hinlänglichen 3 An der Börse spricht man von einer neuen on 500, 000 Pfd. St., die nö⸗ Garantie der englischen Regierung ab ß die Anleihe unter den Kapi⸗

! zu vermählen. daß das bestebende Ver— gereichen kinn,

handen seien.

mittel vor dien. Anleihe im Betrage v

spalt des Königlichen el unter unmöglich erreicht und Der Globe meint, da ng finden werde.

Es heißt hier, daß die Häupter des t länger zögern würden, persönlich

derselben werde in der Provinz erscheiner und wo er die meisten Sympathien

die sich demnächst in Sp arateguy, Elio, G

eingesetzten Königin geknüpft Es läßt sich daher nicht leicht

talisten wenig Ankla Artikels der Pre

montemolinistischen Aufstandes in Spanien aufzutreten. A, welche er am besten zu finden hoffe. anien zeigen werden, omez, For⸗

den Karlistenführern, straßen statt.

nennt man in erster Reihe Cabrera, 3 cadel, Arroyo und Arevalo. Selgien.

Brüssel, 12. Juni. Die Herzogin stern hier durchgerei

erfolgte der Nachmittags

von einem Balkon der Pro⸗

zurückkehrte. Auf einem audrren

von Kent und der Fürst zession zu,

von Leiningen sind ge st. Sie begeben sich nach Deutschland. Die Infantin Isabella Fernanda

Grafen Gurowski, ist gestern hier

schen Nachrichten, entschlossen sein,

Am 2ten wurde Msgr. Brunelli von der Königin in Privat— wie andere Diplomaten, durch den Minister heiten vorgestellt zu werden. stes überreicht haben.

von Bourbon, Gemahlin des

von einer Tochter entbunden Audienz emp fn gen ohe

der auswärtigen ein Schreiben des Pap nelli wäre heute nach dem Pardo gefahren, Auswartung zu machen.

Die Königin hat drei Schauspielern den Orden Karl's III. und dem Kabinets⸗Secretair Vega das Großkreuz Isabella's der Katho⸗ in,, t

n der zwischen dem Minister⸗Präsidenten und dem Grafen von Thomar abgeschlossenen Uebereinkunft wurde fe t i ö tugiesische Regierung den r r, mi nnn f, welche die Versetzun auxiliar de Dona

—⸗ : Er soll ihr die wir über Köln erhalten, ,. 5 ö

(Nach telegraphi ; 2 sich, in Folge des Ausgangs

soll das Ministerium er der Wahlen, zurückzuziehen.)

Jtalien.

(D. A. 3.) Der Kardinal⸗Präfekt der Con- und Srdens⸗Geistlichen hat an alle Ober= Kirchenstaate folgendes Rundschreiben er=

Hirten gegen ihre mystische nseitigen christlichen Liebe cht und höheres Interesse, uintracht zu stören drohe die wohlthuenden

Nom, 1. Juni,. über die Bischöfe äupter. der Diözesen im der Kosten zu entrichten habe, er spanischen / ülfg⸗Armee“ (ejèrcito espanol ria de la Gloria) verursacht.

Das ne g,. 8 wird gegenwärtig in Zamora zusammengezogen, wo auch der General Concha mit einem Stab und 5 Bataillonen am 2ten ankam. z s 2

Das Friedensamt, welches die geweihten e zur Erhaltun

immerdar auszuüben

keine Gesellschaft

chen die Ruhe und n, ohne die

glücklich gedeihen und

Er beschäftigt sich damit, die

1127 erforderlichen Lastthiere und Lebensmittel für die Truppen herbeizu⸗ schaffen. Bei dem großen Kernmangel unterliegt dies leinen gerin- gen Schwierigkeiten, und die Bewohner der dortigen Gegend brechen n laute Klagen aus. In Badajoz sind 4500 Mann zusammengezo= gen, die über Elvas und Estremoz in Portugal einrücken und Evora belagern sollen. Eine andere Division soll sich in Jerez de los Ca⸗ balleros (im südlichen Estremadura) ausstellen, um von dort aus in

Algarbien einzurücken.

Derselbe englische Ingenieur⸗Hanptmann Lynn, welcher Espar⸗ tero noch auf seinem letzten unglücklichen Kriegszuge begleitete und stets einen unbegränzten Einfluß auf ihn ausübte, wird hier erwartet. Er soll als Bevollmächtigter der englischen Regierung dem Haupt⸗ Suartier des Generals Concha folgen.

Nach einer so eben vorgenommenen amtlichen Zählung hat Ma⸗ drid 206,714 Einwohner, wovon 102,122 männlichen und 104,592 weiblichen Geschlechts. Von den Mäunern sind 61,270 unverheirathet, 35,516 verheirathet und 65236 Wittwer. Von den Weibern 56,166 unverheirathet, 32, 062 verheirathet und 16,364 Wittwen. Die An⸗ zahl der in Madrid ansässigen Ausländer beträgt 1916, worunter 183 weiblichen Geschlechts.

Wissenschaftliche und Kunst - nachrichten. Königliches Opernhaus. Die Vestalin. Mad. Köster: Julia. (Den 13. Juni.)

Spontini's erhabenstes Meisterwerk, „die Vestalin“, nach längerer

Unterbrechung am Sonntag wieder aufgeführt, wurde vom Publikum, wie immer, mit lebendiger Chr lahm entgegengenommen, obgleich die Aufführung nicht nur manche Mängel hinsichilich der Besetzung aufdeckte, sonbern auch sogar oftmals die gewohnte Präcision von Seiten des Orche⸗ sters und im Ensemble vermissen ließ. Die herrliche Musik mit ihrer über⸗ reichen Fülle von Schönheiten, mit ihren großartigen, leidenschaftlichen Ton⸗ strömen, aus denen eine wahre Glut edler Begeisterung spricht, behauptete trotz dieser Zufälligkeiten ihre Macht. Sie erwärmte und begeisterte alle Hörer. Gleich die Quvertüre, feurig und schwungvoll exekutirt, erregte die Gemüther in einer Weise, daß sie auf allgemeines stürmisches . wiederholt werden mußte. Das Publikum lauschte ihren Tönen auch das zweitemal mit sichtlichem Entzücken, Gleicher Antheil ward der Vorstellung der Oper selbst, deren Wicderaufführung wir zunächst der Anwesenheit der Mad. Köster zu verdanken haben. Schon durch die gediegene Wahl ihrer Gastrollen erweist sich Mad. Köster als eine höchst achtbare Künstlerin; nicht minder durch ihre treff⸗ lichen Leistungen felbst, denen der Stempel wahrer Kunst durch den Adel und die Seele, welche ihnen innewohnen, in hohem Maße aufgedrückt ist, obgleich vollendete, überall höchste Wahrheit des Ausdrucks entfaltende dramatische Gebilde vorzuführen, die Individualität der Sängerin nicht aus⸗ reicht. Auch für die Rolle der Julia fehlt ihr jene durchdringende Kraft der Stimme und tiefe Leidenschaftlichkeit des Ausdrucks, die eine Sängerin erst zur vollkommenen Bewältigung der Aufgabe befähigen. Doch giebt sie, wo Lie Mittel nicht zu starken leidenschaftlichen Accenten genügen, den voll⸗ endetsten inneren Ausdruck und ersetzt den Mangel an Krast und Feuer durch Wohllaut und Seele, so daß die Durchführung der Partie zwar nicht gewaltige und tief ergreifende Wirkungen hervorrief, aber, wie alle ihre Lei= stungen, einen höchst wohlthuenden Eindruck hinterließ.

Die Aufführung der Oper im Uebrigen angehend, verkennen wir den

ö.

guten Willen und den Eifer der Ausführenden nicht; doch vermag der Wille nicht Alles. Herr Pfister sang den Licinius. Wir würden unge⸗ recht sein, wenn wir nicht anerkennen wollten, daß er, seinen Mitteln und Kräften gemäß, das Mögliche leistete, aber wozu, fragen wir, ist Herr Kraus engagirt, wenn er nicht Rollen wie die des Licinius (und neulich Raoul) singt? Frau von Faßmann repräsentirte die Ober ⸗Priesterin. Die Partie liegt aber für ihre Stimme, die überhaupt sehr geschwächt er⸗ scheint, zu hoch, so daß ihre Leistung in mu ikalischer Beziehung, namentlich im zweilen Akt, nicht befriedigen konnte, obwohl die Sängerin den Charak⸗ ter äußerlich würde voll darstellte. Dagegen war Herr Bötticher als Pontifex vortrefflich und ganz an seinem Platze. Den Einng sang Herr Rrause. Ohne den vielseitigen, sehr anerkennungswürdigen Vorzügen des hochgebildeten Künstlers zu nahe treten zu wollen, wuͤnschten wir indessen seinem Vortrage mitunter etwas weniger Salbung, wodurch sein Gesang nicht sel⸗ fen einen gewissen psalmodirenden Charakter annimmt, der, in der Kirche ganz am Orte, für die Bühne nicht geeignet ist und die Wirkung der im Ülebrigen so vorzüglichen Leistungen diefes Sängers in nicht geringem Maße beeinträchtigt. Daß das Orchester, wahrscheinlich in Folge mangelhafter Proben, seinem Rufe diesmal nicht entsprach, indem es sich vielfache Un—⸗ sicherheiten und Schwankungen zu Schulden kommen ließ, haben wir bereits oben angedeutet. Auch der Chor macht Wünsche rege. Jedenfalls hätte ein Meisterwerk, wie „die Vestalin“, eine sorgsamere Vorbereitung seitens eines der Leitung der Oper in jeder Hinsicht gewachsenen Dirigenten wohl verdient. Daß die schöne, charakteristische Musik Spontini's durch einge⸗ legte fremde Ballet⸗Musik verunziert wurde, vermögen wir ebenfalls nicht zu billigen, so gern wir übrigens bereit sind, die Kunstfertigleit und Anmuth, welche die junge, hübsche Tänzerin, Dlle. Gu erinot, in einem dazu mit

faltete, anzuer=

2.

Herrn Hoguet-Vestris ausgeführten Pas de deux entf kennen.

Im zoologischen Garten sind gleichzeitig mit dem Eintritt des warmen Sommers die erwarteten Sendungen von Affen, Bentelthieren, Kinkajou, Koatis und Waschbären angelangt, und die Käfige stehen sämmtlich wieder gefüllt da. Auch ein Seehund schwimmt wieder auf dem Teich, und die i , Delfin verläßt den stillen Ort, wo sie seit 0 Tagen ihre 4 neugebornen Jungen säugte, um sie nun im schönsten Gedeihen den Besuchenden zu zeigen. Junge Füchse sind ganz in der Nähe zum Vergleich. Eine bedeutende Zahl der schönsten und seltensten Papageien, eine Voliere mit afrikanischen Sing⸗ vögeln, ein ächter Stein-Adler und zwei Jagd⸗Falken von der edelsten Race sind die anderweitigen Erwerbungen, die seit dem Frühling hinzu⸗ treten. Für Schwache und Müde ist ein bequemer Rollstuhl vorhanden, in welchem die ganze Sammlung sitzend beschaut werden kann. Er wird am Eingang auf Stunden vermiethet.

gandels- und Börsen - Uachrichten. Beriin, den 15. Juni 1847. M echsel - Course.

Brier. Geld. Kurz 14 13 . 250 FI. 2 Mi. 1407 140 amburg. ... ..... 30 * M. Kura 1951 do. 300 Mh. 2 Mt. 151 London 1 1.836. 3 Mt. 6 2256 221 1 . . . 300 *r. 2M. 795. 79 Wien in 217 Xr. ... ...... 150 FI. 2 Mt. 102 Aus bur ; 150 FI. 2 Mt. 1914 101 Breslau 106 Thlr. 2 Mt. . 9989 Leipzig in Couraut im 14 TEI. Fuss, 100 Thlr. 64 993 3. Fraulkefurt a. M. sidd. W...... ..... 140 FI. 2 Mt. 56 10 Petersburs 1090 sRbJ. ] 3 Woehen —h— 109

alan disc Fonds. HJandbric/ , Kommundil Papiere und Geld- Course.

. Bries. Geld. Gem. *r Brief. Gem. . 92 Kur- u. Nm. Pfdhr. 33 94 955 955 Schlesische do. 35 90 ö do. Li. B. gar. de. 35

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heute zu unveränderten Coursen wenig um.

(Schluss der Im Actien-Geschäst ging

Getraide- Bericht.

Am Riculigzn Markt waren die Preise wie soltzt: Weizen nach Qualität von 115—125 Rthlr. Roggen 95 99 Kihlr. ba. Lieserunt pr. Juni 95 Rihlr. b. zr. Juni /(Juli S3 - 84 Rihlr. . Juli /, Autzust 78 - 09 Rihlr. ba. u. G. Gerste loco 68 - 70 Ilafer loco nach Qualität 42 45 Rihlr. Rüböl loco 113 Rihlr. Herbst 12 Rihlr. G. oco 38 Rihlr.,, ohne Käufer. bpiedene Kauf-Ordres für Loco-Rot Eben so sind auch Lief lebhaftem Verkehr höher gegangen.

Berlin, 12. Juni. (Ver diese Woche hindur gewichen, und die Börse verblieb auch durch die eingetretenen Schwankungen Auf Rechnung der bahn⸗General⸗ Versammlungen dürfte tenen Flauheit zu bringen sein; denn vor Vollendung der pröjektirten Bahnen weder durch Ankäufe men zu verändern keiten aufzulegen. lange vorher mit so regem Eifer und sen? Operationen aller Art betrieben, setzen können und d Quittungsbogen dur Unternehmungen zu lung verändert. burger Gesellschaft o die Magdeburg von 250 pCt.,

gen haben den Preis um

eirwas gesteigert. serungs-Preise bei ziemlich

spätet.) Die Umsätze in Eisenbahn⸗Actien waren die Course sämmtlicher Bahnen heute in ungünstiger Tendenz, o zur Belebung des Geschäsfts beige⸗ hinter einander abgehaltenen Eisen= wohl ein großer Theil der eingetre⸗ leider macht man die Erfahrung, daß dahin getrachtet wird, ssolche ent= ege oder durch Betriebs- Uebernah= Actionair neue Lasten und Verbindlich⸗ Die Vorbereitungen zu Beschlußnahmen der Art werden nicht selten mit Benutzun daß die Directionen ihre eiter übrig bleibt, als sich seiner um nicht Gesellschaster bei jeder General ⸗Versamm⸗ ß insbesondere die Potsdam-⸗Magde⸗ der vorläufig deren Direktoren mit dem Plan um ahn und zwar zu dem enormen Es versteht sich, daß die Actien Stillen aufgekauft sind und noch angekauft in der Hauptsache aber auch, Während die vorgedachte

ebraucht, zu en wird und

ch von keiner Bedeutung,

tragen zu haben.

anderer Schienenw und somit dem

läne durch⸗ em Actionair nichts w ch Verkauf zu entäußern, bleiben, deren We Wir vernehmen, da

Leipziger Eisenb käuflich an sich ten Bahn bereits im um die nöthige Majorität zu besitzen um ein vortheilhaftes Geschä— noch Mittel zur V auch nächstens weiter Ankauf der Magdeb. Hal ber den ursprünglichen Anschl eine andere

st zu machen. ollendung der eigenen Bahn e proz. Prior. Actien ausge berstädter Eisenbahn das Unternehmen

hinaus vergrößert hat, wird isenbahn über den Werth zu soll es nicht bleiben; es soll die Absicht sein, zu kaufen. Unter solchen Umständen ourse der Actien keine Stetigkeit iger derartigen endlich seine Er-

nachdem der bereits weit ü im Stillen daran gearbeitet, Aber auch dabei auch die Magdeb. Wittenber darf man sich nicht wun d abhängig b Wir dürfen hoffen, ledigung finden w bahn gefunden werden, lich die Pl aufhört, wird un Sorge um Kassirung neuer erbeiführen, wie dies leide gsten Eisenbahnen mit dem

ge Eisenbahn wenn die C leiben von den Operationen ein daß dieser Zustand au st kann eine reelle Basis für jede Eisen⸗ so bleibt, wie sie ist; dann erst, wenn end⸗ ßerung bestehender Bahnen auch wird die neue Reactionen

Papiere zur Vergröße sere Börse besonnen und ruh Dokumente nicht immer ar r soriwährend schon dadurch geschieht, daß die ursprünglich veranschlagten Vaukapital

acirung neuer

en der Actien berichten wir, daß Köln- ärk. bis 873 h, Kosel Oderberg bis Kiel⸗Altona bis 108 5, Rheinische bis e⸗Thüringer bis 93 4 g tettiner bis 10s * von 105 bis 1043 6, in Ob Krakau ⸗Oberschl. von sbogen und namentli besonders der befan sind gewichen.

Neber die Cours -Veränderun Minden bis 923 „6, Niederschl. Berlin⸗Hamb. bis 1084 96, Düsseld. Elberf. bis 1013 „6, Hall dagegen Berlin⸗Anhalter bis 4 sind. In Oberschl. A. wurde 99 bis 985 O6, Einiges gemacht. 7ö4 , gehandelt. Sämmiliche Quittu Stargard und Magdeb. Wittenberg der General⸗Versammlungen wegen, S4 Sh, letztere 86. P, sind aber auf 83 gegangen. Aachen Mastricht S835 9h bez. u.

Veränderung;

0 36, Berlin⸗

standen vorher auf resp. S6 P zurück- Märk. bis 81 960

Staats⸗Schuldsch. 93 Pr. Bank ⸗Anth. bis d, besonders be ingegen sind Ha

Brief; Berg.

ß. Fonds ohne wesentliche bis 92 bez. : 10127 90 gewichen. Fremde Fonds bleiben russisch. engl. Anl. und poln. bis 87 6, wozu

Von Wehsel Devisen, vornehmlich aber Hamb. in

Amsterd. in k. S., Frankfurt a. M.

a.

sind die meist d steigend geblieben.

leiben offerirt. eval, 21. Mai.

r beträchtlich, und in laublichen ge

die Preise sind gesunken und werd

Die Kornausfuhr aus dem

dessen sind die stiegen, bis auf . n e, Maßregeln gegen ei eute bereits

en hoffentlich i

bis zum Ung Indeß sind z