1847 / 166 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Niga, A. Mai. (Inl) Wir haben in dieser Woche an unserer Börse eine Fluctuation im Preise des Noggens gehabt, wie sie früher wohl noch nie vorgekommen sein mag und selbst in dem berühmten Getraidejahre 1817 nicht siattgehabt hat, indem der damalige höchste, Tage in der Johanniszeit bewilligte 2. 145 R. S. vr. .

ebertragungen von abgeschlossenen Kontrakten durch simple ession der Rechnungen ohne Rückkehr auf den jedesmaligen Cedenten, eine ö ang und gebe gewordene Marsme des Getraide- n 36 un ations-Gélstes bei der kaufmännische Gewohn⸗ heit und bürgerliche Ehre den Ausschlag geben, haben eine Bewegung auf dem Getraidemarkte hervorgerufen, weiche ür Viele von sehr ernsten Folgen begleitet gewesen ist und noch bis zum Abwickelungs · Termine unzählige Verwickelungen hervorrufen wird, die erst nach mehreren Jahren in ihrer ganzen Größe erkannt und, das Wohl und Weh non 6 6 lern' bedingend, in ihrer nachhaltigen Wirkung auf Handel, Verfassung und t Der Preis für die Last Roggen, der in? der vorigen Woche mir 160 R. S. schloß, stie am Montage auf 170, 75 Rubel, ging am Dienstage auf 180. 185, 187, nachdem Mittwoch vor der Börse noch zu 185 R. —ᷣ wurde, trat an vo e Stunden eine Reaction ein, die erst z tos R. zu Abschlüssen führte. Nach dem Schlusse der Am Donnerstage in den Vormittagsstunden fanden sich erst * 140, 142 R. Käufer, Preise, die Geltung behielten; doch zogen Verkäu= fer sich zurück und erlangten 145, 150 R. Gestern mußte man 155, selbst 160 Rudel bewilligen, und heute, ungeachtet flauer Berichte vom Auslande, t. geboten und sind zuletzt ein paar Partieen Bis heute Mittag sind . 70 000 Tschetwert Roggen Aus Bremen und Amsterdam werden besondere Dampfschiffe ; Die nach Lübeck und Stettin in See gehenden Dampsschiffe nehmen außer Passagieren, Waaren⸗ und Bücher- es ist ein Kampf der Fahrzeuge des ; Der Preis für Hafer war in dieser Woche, abgesehen von einem Kaufe zu 107 R. in schwerer Waagre, der außerhalb der Börse zu Stande kam, meist 100 R., für einen Augenblick 192 R. Bei Frage wurde 3 Pf. genommen, bei schwindender , . * wicht . und das gewöhnliche mit einem . *

6 und

erst seit wenigen Jahren Aufschwungs und

Gesetzgebung spät erklärt werden dürften.

derselben während des Verlaufs von anderthalb Börse wurden Verläufe zu 160 à 155 R. gemacht. auch noch bei Eröffnung der Börse Ge

wurden noch 150, 152 R. 155 R. genommen. ausklarirt.

zur Hinfuhr des Getraides hergesandt.

Ballen auch Cerealien an Bord; Wassers um die Früchte des Bodens.

Es schloß eher flau als belebt: 80 Pf. war 3 100

man hielt auch geringere auf diesen Preis.

Schiffe, als sonst gewöhnlich am Anfange der befrachtet eintreffen; dennoch hält es

Bekanntmachungen.

565 b]

Alle diejenigen, welche an den Nachlaß des im No⸗ vember v. IS. zu Bergen auf Rügen mit Tode abge⸗ angenen vormaligen Königl. Amts-ustitiarius Carl Baläthasar Schneider rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, werden zu deren An⸗ meldung und Beglaubigung in einem der auf

den J4. und 28. Jun! oder 20. Juli d. Is, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht anbe⸗ raumten Liquidations-Termine, bei Vermeidung der am 9. August er. zu erkennenden Präklusion hiermit aufgefordert.

PHatum Greifswald, 11. Mai 1817.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. 3.)

v. Klot.

1

13221 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. März 1817. Das in der Wilhelmsstraße Nr. 141 belegene, im stadt⸗ e,. Hypothekenbuche von der Friedrichsstadt 91. i05 No. 7530. verzeichnete Purschesche Erbengrund⸗ fill gerichtlich abgeschätzt zu 6954 Thlr. 22 Sgr. 9 Pf., o

am 3. November 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte eingetragene Gläubiger, Kattunfabrikant Benjamin Hot Mann, oder dessen Erben und Cessionarien, so wie die unbe⸗ lannten Real- Prätendenten, werden hierdurch öffentlich vorgeladen, und zwar letztere unter der Verwarnung der Praͤklusion.

1430 Avertissement.

Nachdem über das Vermögen des hierselbst verstor benen Kaufmanns Ludwig Ferdinand, Bräutigam, wozu auch das Grundstück Steindamm rechte Straße Nr. 74 gehört, bei dem Stadtgericht zu Königsberg der Kon— furs eröffnet worden, so ist ein Termin zur Anbrin⸗ gung sämmtlicher Forderungen auf den 31. Au gu t d. J., Vormittags um 11 Uhr, angesetzt und durch Ediktalien bekannt gemacht worden. Sämmtlichen, so⸗ wohl bekannten als unbekannten Gläubigern wird die⸗ ser Termin hierdurch nochmals öffentlich belannt ga macht, Und werden sie angewiesen, an gedachtem Tage zur bestimmten Zeil auf dem Stadtgericht vor dem Deputirten, Herrn Ober- Landesgerichts ⸗Assessor Mün-= chenberg, zu Anbringung und Wahrmachung ihrer For⸗ derungen entweder in Person oder durch gehörige Be⸗ vollmãächtigte i erscheinen oder zu gewärtigen, daß sie ausbleibendenfalls mit ihren Forderungen prätludirt und ihnen ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Gläu— biger werde auferlegt werden. Denen hier mit keiner Bekanntschaft versehenen (Gläubigern werden die Justiz⸗ Kommissarien Marensti, Tamnau und Malinski nam—- 97 gemacht, an welche sie sich wegen Beitreibung ihrer

olberungen' wenden und sie mit Vollmachten versehen können.

Königsber

Königl.

cm ᷣ¶Käu—pᷣäQ

Güter D

soͤõs b

in Pr., den 5. Mai 184. reuß. Stadtgericht. Erste Deputation.

psfschifffahrt

n bur g.

Die Dampfbote gehen regelmäßig jeden Sonntag und Bonnerstag Morgen von Verlin wie von Hamburg ab.

An beiden Plätzen liegen unausgesetzt Schleppłãhne zur Aufnahme von Gütern bereit.

Tarife mit , . Frachtpreisen sind bel dem Unter⸗ zeichneten unentgeltl

3 bis 4 ; 1. zu haben und nur bedingungsweise zu lassen. Weizen in hoher Ouantität bedang 250 R.,

u ĩ Gerste blieb ohne Handel, für 100 Pf. kurische war 120 R. zu bedingen, 125 R. wurde gefordert. Es be⸗ finden sich in diesem Augenblicke von allen leg weniger frachtsuchende chifffahrt, indem von den bis heute Mittag angekommenen 878 Schiffen die während dieser Woche schwer,

ch zu haben. Anker, Kronenstr. 0.

, Schiffe rasch

ñ tungen sogleich einlassen zu wollen nur für wenige richten der Ostsee war unlän

Last betrug. Die

Am ster lam, 11. Jani. 3X do. —. Fass. 55. Auak. —. 4976 Husa. lope 883.

Antwerpen, 10. Juni.

en Geschlecht rain, 300 Fi. 96. .

Paris, 11. Juni.

5 * Rento Neapl. —. 39h Span. —.

188 R. S., und

Amsterdam, 12. Juni. London, 11. Juni.

] anzubringen, weil die Handelshäuser zu viele Schiffe zu laden haben, um sich auf neue

Häsen würden an Schiffen zu kurz kommen.

Auswärtige Börsen.

Ziusl. . Erankfurt a. M., 12. ** 5h Met. 1072. Me. 1963 1961 Raryr. Bauk-Aetien 662 6. Ilope 885 G. Siegl. S7 G. 1ut. 573. 3.

CTeleg. Depesche aus Köln, vom 15. Juni.)

Int. 5845. 8 . Cous. SS] baar. dd z Rechu. ö P aris, 12. uni. 595 Rente 117. 60. 3976 do. 77. 65. Nordb. 6011.

Meteorologische Gcobachtungen.

1128

meisten hiesigen

. In den Stettiner Börsen⸗Nach⸗ gst die Befürchtung ausgesprochen, die

sanne.

Niederl. Virkl. Sci. 58 ziusl. PFolun. —.

b) b Spax. 18 3 . Preuss. Pr. Seb. —. Vorstellung: Neue Aul. 18

Rank-Actien p. ult.

siu eour. 117. 55 399 do. iin eour. 77. 60.

geist.

1847. 14. Juni.

Lulidruck l.usi wärme... Thaupunkt .. Duus ts ttigᷣuus. S2 pCᷣ. Wetter.... heiter. Wind.... XG. Wolkenzu -

Tagesmmittel:

Morgens Nachinĩ

4927 n. 4 170 6.87 n. 4 9,

6 Ubr. Uhr.

z35, 70 bar 335. 36“ Fr 335.2“ Par. Auell v ar e .

55 pt heiter O0 NO. O.

O. 336,14“ ber.. 4 12,5 R... 837 M. 74 pi. No.

tiags Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Reobachtun.

haben.

n. 1127 R Fiusswärme 1290 k. n. 4 Jo“ R. Bodenwärme 13 s' n. S4 pCt. Ausdünstunz il, 00a Rb. heiter Nie derseblaꝶ

Wärme wechsel 17,9

4 9, 0*

Abonnement:

t. erlassen.

stellung: Sponktini. Ballets von Hoguet. Dlle. Gucrinot wird hierin zu halb 7 Uhr.

meisten schon

Opernhaus⸗Preisen verkauft:

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65 v

Dampsschiffahrt

r · . zwischen

Magdeburg und Hamburg. Dienst für den Monat Juni «. von Magdeburg täglich Nachmittags; Uhr, Hamburg 9 Abends 7 Uhr, zu den bekannten so bedeutend ermäßigten Preisen.

Oberschlesische Eisenbahn. Mit Bezugnahme auf unsere Bekannt⸗ are machung vom 16. April e, bringen wir hiermit zur Kenntniß der Herren Actio⸗- anaire unserer Gesellschaft, daß die Be⸗ e zahlung der Zinsen

für das erste Halbjahr 1847,

egen Einlieferung der mit einem Verzeichnisse zu ver⸗ . Coupons in der Zeit vom 4. bis 5. Juli d. 8. bei unferer Hauptlasse hierselbst, Vormittags von 8

bis 1 Uhr, bei den Herren M. Oppenheims

Söhne in Berlin, Burg- Straße Ro., Vormittags von 9— 12 Uhr, ersolgen wird. Breslau, den 5. Juni 1847. Das Direktorium.

ob b]

o5 b Berlin⸗Hamburger ? ö . 9 VX

Eisenbahn. Mit dem 1. Juli «. tritt die erste Zinszah— lung für die Prioritäts= Obligationen unserer Ge⸗ sellschaft ein. In Berlin und in Hamburg, ge⸗ M schieht dieselbe von diesem 71 Tage ab, von 19 bis e , hr Morgens bei un—= . n serer Haupt -Kasse, in Schwerin bei Herrn Kommisssions-Nath A. Hinrichsen. Auch werden die fälligen Coupons bei unseren sämmt⸗ lichen übrigen Kassen in Zahlung angenommen.

In Hamburg können Zins Beträge von Preuß. Colir. 50 Thlr. oder mehr nach Wahl des Inhabers auch in Banko abgeschrieben werden zum festen Course von 150 96.

Berlin und Hamburg, den 12. Juni 1847.

Die i rection.

Ruhrort-Crefeld⸗-Kreis Glad⸗ hacher Eisenbahn-Gesellschaft. Zweite Einzahlung von 10

. Prozent.

Die Herren Actionaire der , n Crefeld⸗ Kreis Gladbacher Eisen ahn⸗ . Gesellschaft werden unter Bezugnahme Lauf den §. 11 der Statuten hierdurch aufgefordert, die zweite , von * 6 e. nag hen el Prozent ihres Actien⸗ etrags je in Creseld bei den Banlhäusern von Beckergth-— Heilmann oder Gebrüder Mo⸗ . i lena ar, in Köln bei den Banlhänsern Sal. Oppen. heim jun. C Cie. oder Abraham Scha afhausen, in Düsseldorf . dem Bankhause Wilhelm Cleff un

ß

Königliche Schauspicle. Mittwoch, 16. Juni. Im Opernhause. 72ste Abonnements⸗Vor⸗ Die Vestalin, lyrisches Drama in 3 Abth.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren

. Musik von Mad. Louise Köster⸗Schlegel: Julia. m letztenmale auftreten. Anfang

Ein Billet in den Logen des Pro Im Schauspielhause. Hbste fran pssche Abonnements Vorstellung. e: Ce que femme veut, comèdie

MM. Duvert et Lau- 100ste Abonne⸗

La premiere reprèsentation nouvelle en 2 actes, melée de chant, par Frisette.

Donnerstag, 17. Juni. ments⸗Vorstellun

9; Das Glas Wasser. Freitag, 18.

Sonnabend, 19. Juni.

tung des Herrn Hektor Berlioz aus Paris: Legende in 4 Theilen, Musik von H. Berlioz. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig. Im Schauspielhause. 67ste fran Anfang halb 7 Uhr.

Anfang halb 7 Uhr. Im Schauspielhause.

Juni. Im Spernhause. er Liebestrank.

Im Opernhause.

ö ] Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinke isen.

Im Selbstverlage der Eypedition.

in Berlin bei dem Bankhause Mendels sohn C Ele. spätestens bis zum ersten September d. J. zu leisten und hierbei die Quittungen über die erste Einzahlung mit vorzulegen, indem unter denselben über die jetzt zu leistende Einzahlung quittirt werden muß. Zugleich verweisen wir die Herren Actionaire wegen der Folgen der Nichteinzahlung und der Ver⸗ pflichtung der ursprünglichen Zeichner auf die §§. 12 und 13 der Statuten. Crefeldi, den 9. Juni 1847. vie Direkt i on der Ruhrort⸗Crefeld⸗ Kreis Gladbacher Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Eisenbahn.

Es wird hierdurch die mit zehn Thaler auf jede Actie der Loebau - Zit⸗ tauer Eisenbahn zu lei—⸗

F stende zehnte und woletzte Einzah⸗

, lung aasgeschrieben.

1521p

n ,

Dieselbe ist den 29., 30. Juni und 1. Juli d. J;

von früh 9 bis Mittags 12 Uhr und von 2 bis Abends 5 Uhr, allhier zu Zittau in dem Büreau der Loebau⸗ Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft unter Rückgabe der vom J. April d. J. datirten Interims Actien der neunten Einzahlung, gegen welche sodann die Actien Dokumente Lirꝰ . auf A150 Thlr. lautend ausgegeben werden, mit 9 Thlr. 3 Ngr. baar und .

, 27 7 durch Zurechnung am nn,, nach §. 17. der Statuten vom 1. April d. J. anhe⸗ bender Zinsen von den eingezahlten 90 Thalern zu ge— währen.

Diejenigen Herren Actionaire, welche die Einzahlung bis zu obigem Schluß⸗ Termine (den 1. Jull a. c, Nachmittags 5 Uhr) allhier nicht geleistet haben, ver fallen in die 8. 15. der Statuten festgesetzte Strase von 10 9h der Einzahlungssumme an 1 Thlr., .

Um den auswärtigen Herren Actiongiren eine, Er⸗ leichterung zu gewähren, kann die zehnte Einzahlung auch

den 21., 22. und 23. Juni d. J. in Leipzig bei den Herren Vetter C Co., in Dresden bei den Herten George Meusel C Eo. , in Berlin bei den Herren A. H. He vm ann C Co., welche von uns zur Ausstellung von Interim -Quit- tungen ermächtigt sind, gegen deren Rückgabe an den Orten, wo die Einzahlung erfolgt ist, die Actien⸗Do⸗ fumente Lit. A. in den Tagen vom 1. bis 3. w 9. ausgehändigt werden sollen, geleistet werben. 6 s ch lich auf den unter vem 23. Mal 2 e. wegen Krenrghng von 29,900 Stück Aetien Lit. n. 25 Thlr. aus, gegebenen Prospel tus mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß die erste Einzah= lung auf letztere mit 5 Thlr. gleichzeitig mit Sõᷣben ausgeschrie benen zehnten Einzah— lung auf die die en Lit. A zu erfolgen hat.

Zittau, am 15. Mai 1817. *

Direktorium der Loebau⸗ Zittauer Eisenbahn⸗

Gesellschaft.

Exner. Helfft.

Erster Neuhäuser Stein-

cor kohlen-Verein.

zins und Dividenden- Lahlung.

Der am 1. Juli dieses Jasires fällige vierte

Jalẽr- C wird mit er n, pro Zins und

10 Thlr. BTO Dividende, in Summa mit 20 Trier Ter- aer Tenn Pronent

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

vom 15. Juni ab, so wohl an unserer Ha upitkasse hier, als von den Bankhäusern B. Metzler sel Solen C Cons. in kErankfurt a. M., Anhalrct G Wagener in Berlin und Joh. Lorenz Schacezler in A ugsh urg bezahlt. lil 4b urg hausen, am 12. Juni 1847. J .

J. Meyer.

sceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

73ste Abonnements⸗ orstellung: (Dlle. Rummel: Adine.) Hierauf: Die Tänzerin auf Reisen. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren 1 Opernhaus⸗Preisen 10. soo Fi. 81. SI. . Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, Tribüne, 1 Rthlr. 10

10 Sgr., . so wie zur e Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Königlichen Schloß⸗Theater zu Charlottenburg:

Anfang halb 7 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind im Bille Schauspielhauses zu Berlin, Abends im Schloß ⸗-Theater zu Ch

in den Der Zeit⸗ t⸗ Verkaufs Büreau des

und am Tage der Vorstellung selbst, arlottenburg an der Kassa *

Mit aufgehobenem Großes Vokal- und Instrumental⸗Konzert unter Lei⸗ Faust's Verdammung,

Ansang halb 7 Uhr. Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

zösische Abonnements-Vorstellung.

6s Literarische Anzeigen. In E. HS. Schroeder's Buch⸗ und

Kunsthandlung, Linden 23, ist eben erschienen und durch alle Buchhandlungen 4 beziehen: Ostermorgen eines ster s, verfaßt von Ka⸗— tharina Diez, illustrirt von C. Scheuren in Düssel⸗ dörf, radirt von Triebel, Blomberg, Scholz, Muhr, Hellwig, Segert, Löffler, Pietrowsky, Kalchbrenner, Scheuren. Gesch enk für die deutsche Pe sta⸗ lozzistift ung. Zum Druck befördert von Die ster⸗ w üg und Kalisch. Folio geb. Preis 1 Thlr. 10 Sgr.

1579

In der Buch- und Kunsthandlung von F. Schneider C Comp., Unter den Linden 19, erschien so eben:

Bemerkungen, betreffend die Schutz- und Diffe⸗ ren tialzölle, so wie die Verhandlung der Herren- Kurie Über eine Revision des Zolltarifs unter Zu- ziehung von Sachverständigen. Gesammelt und dem Vereinigten Landtage gewidmet von H. B. Abegg, Landtags ⸗Abgeerdnetem und Aeltesten der Kaufmannschast von Danzig. Preis 10 Sgr.

so57 h Bei uns ist erschienen und durch alle Buchhandlun-

gen zu erhalten, in Berlin in der Mylius⸗ schen Sort.⸗Buchhdlg. Eu. Bath), Brüderstraße Nr. 4: Fur Gesetz und Recht im Gustas- Adolph Vereine und Gegen Herrn Dr. A.

Wette: Apologie der Berliner Irre

gul aritäten nach den Grundsätzen der Baseler Logik. Zugleich mit Berücksichtigung der Vota der Herren Professoren Dr. Lücke und pe Ulimann (Studien und Kritiken 13847 2. Heft S. 495) non quis, s eil quid. Allen Vereinen und treuen Mitgliedern der Gustas- Adolph⸗Stiftung, insbesondere dem zu der bevor- stehenden Dar mstädter Hauptversammlung erwählten Deputirten mit der Bitte um unbefangene Prüfung in Hochachtung ge⸗ widmel von Earf Rattig. Gr. 8. geh. Preis 12 Sgr. Stuhr sche Buchhandlung. Potsdam.

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Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preu- sen haben den Hlof- Friseur W. Schmidt jr. zu IG chstilirem kHof-Friseur zu ernennen geruht.

Berlin, den 13. Juni 1847.

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Untérzeichneter berhrt sieli hiermit ergebenst an- auneigen, dals er am Donnerstag den 147. Juni, Abends 71 Uhr, im kleinen Saale der Sing- Akademie eine Akademie und Vorle- zung geben wird, unter gäafälliger Mitwirkung der Hof- Gpernsüngerin Fräulein Rummel aus wiesbaden, des Königl. Sängers Herrn Kraus und noch mehrerer ausgereichneten Künst- ser. Billets à 1 Thlr. sind in der M us i khan d- lun der Herren Ed. Bote und G. Bock, J- gerstr. 42 und Abends an der Kasse zu haben.

Baron Klesheim.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 1 Rihlr. . Jahr. 8 Rthir. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. gei einzelnen Nummern wird der Sogen mit 23 Sgr. berechnet.

166.

Berlin, Donnerstag d

- —— n n

en 17ten Jun i

Alt Bot- Anstalten des In-

und Auslandes n

auf dieses glatt * ö 3

die ae, der alf Preuß. eitung:

Sehren⸗ 66 Ur. 57. In sertions - Gebü ü Raum einer 3 r e rn

Anzeigers 2 Sgr.

lsSa7.

An die Leser.

Da wir uns im laufenden Vierteljahr, wegen zu spät eingegangener Meldungen, leider in die Nothwendigkeit versetzt sahen, einer großen Anzahl unserer respektiven Abonnenten nur

unvollständige Exemplare der r m, . Preußisch rich zu Anfange desselben danach bemessen können.

len, daß wir die Stärke der Auflage g de nen Nummern nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations⸗-Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour.

en Zeitun

zu liefern, so bitten wir die Bestellungen für das nächste Quartal gefälligst rechtzeitig Denn später eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieserung der dann bereits erschiene⸗

für das Inland.

so bewirken zu wol⸗

Bestellungen für Berlin werden in der Expedition

(¶Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei

ins Haus gesandt. Auswärtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post⸗Aemtern.

berechnet.

Anhalt.

Amtlicher Theil.

Landtags ⸗Angelegenheiten. Siß ung der Vereinigten Ku⸗ rien am 12. Juni: Schluß der Verhandlungen über die Königlichen Propositionen, die Aufhebung der Mahl- und Schlachtstener und die Einführung einer Einkommensteuer betreffend; Abstimmung über verschie⸗ Anträge und Amendements.

Beilagen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Ober-Pfarrer und emeritirten Superintendenten Dr. Fisch er zu Sangerhausen, Regierungsbezirks Merseburg, den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse mit der Schleife; so wie dem Gymnasial⸗Lehrer, Musikdirektor Gleiß in Halberstadt, und dem Königl. schwedischen Professor Branting am Central-Institut der Gymnastik zu Stock⸗ holm den Rothen Adler-Orden vierter Klasse;

Dem Major und Commandeur des L8ten Kürassier⸗Regiments, Hans AuFust von Unruhe die Freiherrn⸗Würde unter dem Na— men: von Unruhe⸗Bomst zu verleihen; und

Zugleich dem zweiten Sohne des Majors von Unruhe, Hans Alfred Otto Herrmann, Allergnädigst gestattet, den Namen und das Wappen des im Mannsstamme erlofchenen adelichen Geschlechts von Wiebel mit seinem Namen und Wappen zu vereinigen und sich in Zukunft von Unruhe genannt von Wiebel zu nennen und zu schreiben; o wie Dem Land- und Stadtrichter Wegeli, in Bahn, den Justiz⸗ Kommissarien und Notarien Hauschteck in Stettin und Kempe in Stargard den Charakter als Justizrath und dem Oberlandes⸗ gerichts Salarienkassen⸗Buchhalter und Rendanten der Haupt⸗Unter⸗ gerichts Salarienkasse, Ziegler in Stettin, den Charakter als Rech⸗ nungsrath zu verleihen.

r Wirkliche Geheime Rath und von Arnim, nach Blumberg.

Landtags -Angelegenheiten.

Sitzung der Vereinigten Kurien am 12. Juni.

Die Sitzung beginnt um 196 Uhr unter dem Vorsitze des Mar⸗ schalls, Fürsten zu Solms, mit Verlesung des Protokolls der gestrigen Sitzung durch den Secretair.

Marschall: Es fragt sich, ob über das verlesene Protokoll eine Bemerkung zu machen ist.

Abgeordn. Wenghöfer: Nach der Aeußerung des Herrn Mar⸗ schalls sollte nachträglich noch der erste Satz zur Frage gestellt wer⸗ den, und zwar:

„Soll die Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer unter der Vor⸗ aussetzung befürwortet werden, daß an Stelle derselben eine Ein⸗ kommensteuer trete?“

Rur unter dieser Voraussetzung haben die Meisten von uns die Frage bejaht, sonst würden wir sie unbedingt verneint haben.

Marschall: Das bezieht sich auf einen ganz anderen Gegen⸗ stand; wir sind zunächst bei der Berichtigung des Protokolls.

Seeretair; In Beziehung auf diese Frage bemerkte der Kö⸗ nigliche Herr Landtags-Kommissar, daß es im Interesse des Gouver⸗ nements allerdings liegen würde, diese Frage beantwortet zu sehen; dagegen habe ich allerdings die Erklärung des Herrn Marschalls nicht aufgenommen, daß er diese Frage nachträglich zur Abstimmung brin⸗ gen werde.

Eine Stimme: Die Frage ist aber sehr wichtig.

Eine Stimme: Wir haben mit dem festen Vertrauen, daß die zweite Frage erfolgen werde, gestimmt, und es steht bei mir das Verkrauen heute noch eben so fest, daß der Herr Marschall nicht an⸗ stehen wird, diese Frage pure zur Abstimmung zu bringen.

Marschall; Es handelt sich doch nur davon, das Protokoll zu 3 und wenn' da gesagt wird, es wäre ein Theil von dem nicht im Protokoll aufgenommen, was ich gesagt habe, so muß ich bemerken, daß ich mich nicht über die zweite Frage ausgesprochen

habe, Stimmen: Doch, doch!)

sondern ich muß hinzusetzen, ich habe angenommen, daß sie zu stellen sein würde, und eben so hat es die Versammlung gethan; ausgespro⸗ chen habe ich mich aber nicht darüber. Mit diesen Kenn kann es im gr rl vermerkt werden. Wenn weiter keine Bemerkung erfelgt, o erkläre ich das Protokoll für genehmigt.

Wir kommen nun zur Fortsetzung der gestern abgebrochenen Be= rathung. Unter den Rednern, welche sich gestern über die Fragestel— lung noch gemeldet hatten, ist der erste der Graf von Merveldt.

R

Abgeordn. Graf von Merveldt: Hohe Versammlung! Ich erlaube mir vorab über die Frage, welche zunächst zur Abstimmung kommen soll, mich zu äußern. Meines Dafürhaltens wird es eine sehr schwierige Abstimmung veranlassen, wenn die Frage so getheilt wird, wie es von dem Herrn Landtags- Kommissar vorgeschlagen ist. Es würde nämlich dann die letzte Hälfte, nach welcher zur Ermitte⸗ lung, Prüfung, Festsetzung des der Steuer unterworfenen Einkom⸗ mens zunächst die wu der Steuerpflichtigen dienen soll, wegblei⸗ ben müssen, und ich kann mir nicht denken, wenn gestern die Frage in ihrer Allgemeinheit verneint worden ist, wie dann die Frage über eine Einkommensteuer, bei welcher die eigene Angabe der Steuerpflich⸗ tigen nicht vernommen werden soll, bejaht werden könnte. In Folge dessen hat ein verehrtes Mitglied der ersten Kammer ein Amendement zu der Königlichen Proposition gestellt. Meines Dafürhaltens müßte ein solches Amendement, welches sich durchaus von der Aufgabe ent⸗ fernt, die sich der Gesetz⸗ Entwurf zur Frage aufgeworfen hat, welcher nänilich nur allein von der eventuellen Aufhebung der Schlacht und Mahlsteuer spricht und die Substituirung einer Einkommensteuer vorschlägt, ich sage, ein solches Amendement müßte nach meiner An⸗ sicht der Gegenstand einer besonderen Petition sein und könnte nicht, ohne in einer Abthe lung vorherberathen zu sein, hier, wie ich mir zu bemerken erlauben muß, unvorbereitet zur Abstimmung gebracht wer⸗ den. Da es aber doch möglich ist, daß der Herr Landtags Marschall und die hohe Versammlung zu einer anderen Ansicht sih bekennen, so will ich mir nur kurz erlauben, meine Ansicht über das erwähnte Amendement vorzutragen:

Eine gerechte Vertheilung der Steuern gehört geri zu den allerwichtigsten Aufgaben der Staatsverwaltung. Ich habe die Ehre, nahe an zwanzig Jahre ein land räthliches Amt zu bekleiden und, kann sagen, daß diese Aufgabe immer zu den angelegentlichsten Pflichten meines Amtes gehört hat; ich kann ferner sagen, daß ich gerade am allerangelegentlichsten darum besorgt gewesen bin, die geringsten Klas⸗ sen der Bevölkerung, also diejenigen, welche am wenigsten eine zu hohe Steuer tragen können, am sorgfältigsten ins Auge zu fassen, um eine jede Ueberbürdung derselben, so weit irgend hierzu mitzu⸗ wirken in meinen Kräften lag, zu vermeiden. Meines Erachtens aber besteht eine gerechte Steuervertheilung nicht darin, einen ganzen Theil der Bevölkerung, so lange eine Steuer, wenn auch selbstredend in möglichst geringem Maße, von demselben verhältnißmäßig getragen werden kann, ganz und gar zu entlasten, und wie wir einen Grund⸗ satz aussprechen gehört haben, ohne Weiteres diejenigen, welche sie am leichtesten tragen können, damit zu belasten, sondern meines Da⸗ fürhaltens liegt die Gerechtigkeit der Vertheilung darin, daß ein Je⸗ der nach Verhältniß seines Vermögens und nach seinen übrigen Ver⸗ hältnissen nur nicht einen höheren Betrag an Steuern zu bezahlen habe, als verhältnißmäßig anderen Vermögenderen auferlegt ist.

Den Zusatz muß ich mirhierbei erlauben, wie es noth— wendig ist, den Armen oder Dürftigen, der nicht fähig ist, die Steuer aufzubringen, ganz von der Steuer befreit zu lassen, ferner, daß, wenn die Steuer denjenigen Theil des Erwerbs oder bes Einkonunens der geringeren Klasse angreifen müßte, der ge— wissermaßen ihr Stamm kapitel ist, das zu Fortsetzung des Gewerbs gehört, um z. B. einen kleinen Grundbesitz zu bewirthschaften, wozu die Haltung von einigen Stück Vieh gehört oder ein sonstiges Inventar, Weräthe, Handwerkszeug u. s. w., ich sage, wenn dieses sogenannte Stammkapitel angegriffen werden müßte, die Steuer nicht verlangt werden dürfe. Ich erlaube mir diese Grandsätze zu ver⸗ gleichen mit der wirklichen Anwendung der Klassensteuer, wie sie in der Gegend, welcher ich angehöre, nämlich in Westfalen, stättfindet. Von den übrigen örtlichen Verhältnissen, die abweichend sind, kann ich nicht urtheilen. Der höchste Wille Sr. Majestät des Königs und der Zweck unserer berathenden Vereinigung ist ja der, daß aus allen Provinzen und Gegenden unseres Staats die bestehenden Verhältnisse und darauf gegründeten Ansichten gehört und erwogen werden. In der Provinz Westfalen wird, wie dies allgemein ist, von den Armen keine Klassensteuer verlangt, Sie sind gesetzlich ausgeschlossen von der Steuer. Was diejenigen betrifft, die nicht so viel erübrigen können, um, ohne ihr Stammkapital anzugreifen, die, Stener zu ent⸗ richten, so ist für diese durch ein weises und nachsichtiges Pfändungs⸗ Reglement gesorgt, dessen Entstehung wir dem Beispiel der Rhein⸗ Provinz verdanken, indem die Provinzial Stände der Rhein⸗ Provinz dasselbe bei des Königs Majestät erbaten, Höchstwelche auf die Bitte des westfälischen Landtages solches auch unserer Provinz zu verleihen in der Folge geruhten, wonach ihr nothwendiges Inventar nie, Je. pfändet werden darf. Bei dieser Nachsicht dürfen in den westlichen Provinzen nur diejenigen, die entweder als Dienstboten oder als Tagelöhner oder Handwerker einen sicheren Erwerb haben, den nie⸗ drigsten Steuersatz bezahlen. Rommt noch ein Grundbesitz dazu, so bezahlt der Tagelöhner oder geringe Handwerker 2 Rthlr. Dieser Steuerbetrag von 15 Sgr. bis 2 Rthlr. beläuft sich, wenn ich den Erwerb eines Dienstboten oder Tagelöhners fürs ganze Jahr durch⸗ schnittlich auf mindestens 70 Thaler rechne, wie namentlich hinsichts der Ersteren gewiß nicht zu hoch angeschlagen ist, je nachdem ein klei⸗ ner Grundbesitz hinzutritt oder nicht, auf Z bis 3 pCt. des Werthes des jährlichen Einkommens, während in unserer Gegend, wo eine beträchtliche Grundsteuer auf dem Grundbesitz liegt, der Grundbesitzer, der in den höheren Klassen steuert, einschließlich der Kommunal⸗ Steuer, bis zu 20 und 25 pCt. des Einlommens zu zahlen hat. Durch die in Lem Grade steigende Progression der Besteuerung erscheint doch ein billiges Verhältniß derselben hinreichend wahrgenommen.

Von einem geehrten Redner aus der Rhein⸗ Provinz ist gestern eines

Vei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 23 Sgr.

Gegenstandes, der ins Auge zu fassen sei, erwähnt worden, nämlich des Pauperis¶mus. Der Pauperismus kommt allerdings bei uns auch nach den 2 Jahren des allgemeinen Nothstandes in Folge der statt⸗

gehabten Mißärndten vor, Er kommt auch nachhaltig vor, nament⸗

lich in den Orten und Distrikten, wo die Weberei und Spinnerei

in Folge nachtheiliger Konjunkturen bedeutend gelitten hat. Die Er⸗ scheinung des Pauperismus ist also entweder eine Folge der Noth⸗ jahre oder hat ihren Grund in besonderen örtlichen Verhältnissen. Ersteres wird sich von selbst wieder ausgleichen nach künftig zu hof⸗ fenden günstigeren Aerndten, und was die letzteren Wc ln fe betrifft, so scheint es mir in der Aufgabe einer erleuchteten Regierung zu lie⸗

gen, die gefallenen Industrie⸗ Zweige wieder möglichst zu heben oder

andere an' deren Stelle zu ermuntern und zu beleben. Es ist jeden⸗

falls ein allgemein anerkannter Grundsatz, daß das beste Mittel, der Armuth zu helfen, darin bestehe, Arbeit zu verschaffen; und in dieser Beziehung glaube ich nicht, daß ein weniger zweckmäßiges Mittel zur Aufhülfe erdacht werden könnte, als es dasjenige ist, der geringeren Klasse einige Silbergroschen auf das ganze Jahr nachzulassen, ande⸗ rerseits aber, alle Wohlhabenderen, von denen doch zunächst die Be⸗ schaffung des Arbeitsverdienstes ausgehen muß, durch eine bedeutende Erhöhung der Steuer, die sich auf das Doppelte der bisherigen Klassensteuer belaufen würde, zu entmuthigen, nachdem man im Ge⸗ gentheile bisher immer auf eine Ermäßigung der Steuern gehofft hatte. Die Steuern aus den beiden! niedersten Klassen, von deren Ermäßigung der Herr Redner, aus dem ersten Stande gesprochen hat betragen nämlich jährlich 2, 967, 900 Nthlr. Will nian diese Erieichterung nicht ins Kleinliche und ganz Unerheb⸗ liche zerfallen lassen, so wird' man sie bis auf die Hälfte des bishe= rigen Betrages annehmen müssen. Es würden also circa 1,500,900) Rihlr. ausfallen und zu ergänzen oder zu übertragen sein. Die bei⸗ den höchsten Klassen haben zusammen an Klassensteuer pr. pr. zu entrich⸗ ten L166, 000 Rthlr. Mill man die Maßregel auf die schlacht⸗ und mahlsteuerpflichtigen Städte mit ausdehnen, so kommt zunächst in Betracht, baß von vielen Seiten und gewiß vielfach begründet ange⸗ führt ist, für die größeren Städte sei die Schlacht- und Mahlstener für jetzt nicht wohl zu entbehren. Wenn nun die Abstellung der Schlacht- und Mahlstener etwa auf die Städte unter 25, )00 Ein⸗ wohner sich beschränken sollte, so beläuft sich der Gesammtertrag der gedachten Steuer in diesen 12 Städten auf 1,287,000 Rthlr. oder u runder Zahl auf 1,300,000 Rthlr. Ich will annehmen, daß man nach dem Beispiele der beiden Städte verfahren würde, bei denen

zulctzt eine Umwandlung der Schlacht- und Mahlsteuer in eine Klas⸗

sensteuer stattgefunden hat, der Städte Arnsberg und Ham, von de⸗

nen die erstere gar keinen, die letztere ein Drittel Ausfall des bisheri- gen Steuer-Erkrages gehabt hat, und würde darnach durchschnittlich ein Viertel des bisherigen Steuer- Ertrages, also die runde Summe von pr. br. 300,000, mithin überhaupt die Summe von 1,800, 000 Rthlr. von den beiden oberen Klassen der Klassensteuer zu übertra⸗ gen oder eine verhältnißmäßige Erhöhung derselben vorzuneh⸗ men sein.

8 diesem Falle würde also die Steuer der beiden ersten Haupt⸗ klassen nicht allein verdoppelt, es müßten die höchsten Klassen der Steuer noch mehr als verdoppelt werden. Nun bitte ich doch die hohe Versammlung gehorsamst, zu erwägen, in welche Lage dies un⸗ sere Provinz und mehr oder weniger das Land uns gegenüber setzen würde, nachdem man so lange auf eine Ermäßigung der Steuern gehofft hatte. Wenn nach Verlauf von 30 Friedensjahren die Hoffnung auf eine Steuer- Ermäßigung so bitter getäuscht würde, daß man sogar mehr als eine Verdoppelung der Klassensteuer durch alle Stände hindurch, vom mittleren Bauer und Ackerbürger anfan⸗ fangend bis zum höchsten Stande der Grundbesitzer hin, einführen wollte. Es würde dies deshalb der Fall sein, weil nach den in un⸗ serer Gegend nicht zutreffenden Voraussetzungen der Denkschrift zur Königlichen Proposition nicht diejenigen Ackerwirthe, welche auf 00 Thaler Reinertrag eingeschätzt sind, sondern die, welche nach dem Grundsteuer⸗Kataster 3600 Thaler Reinertrag, und oft hierbei noch

erhebliche Schulden haben, schon 12 Thaler Klassensteuer mindestens zahlen, also sämmtliche mittlere und größere Grundbesitzer mit der Verdoppelung und noch größerer Erhöhung der Klassensteuer betroffen werden müßten.

Ich bitte zu erwägen, was man dazu sagen würde, welche Früchte unserer hiesigen Landesvertretung man darin erkennen würde, wenn wir mit der Nachricht einer allgemeinen mehr als Verdoppelung der Klassenstener als dem Resultate unserer Berathungen zurückkehren müßten. Ich bitte, noch einen Augen⸗ blick hochgeneigtest auf den Standpunkt der Provinz Westfalen sich zu versetzen. Es ist schon von einem geehrten Redner dieser Provinz dor mir erörtert worden, daß dieselbe mit Recht eine Ausgleichung der Steuern, wegen der auf uns unverhältnißmäßig hoch, lastenden

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Grundsteuer, dringend wünschen muß. Was würde die Provinz sagen, wenn . k daß kl ber ide Hoffnung auf. die se alusglei— chung eine Verdoppelung der Klassensteuer für sJmmtliche mittlere und größere Grundbesitzer ihr als Geschenk mit zurückbringen? 2

Ich glaube unter diesen Umständen, daß es mir verzeihlich sein wird, wenn ich dem gestellten Antrage unmöglich meine Beistimmung geben kann, und daß ich wiederholt darauf antrage, daß überhaupt dergleichen von anderen Seiten gestellte, im Wesentlichen ähnliche Amen⸗ dements und Anträge, welcht' bie ganze Grundlage der ung vorlie-

genden Proposition verändern, als besondere Petitionen, nicht aber

als Amendements behandelt und berathen, mithin einer Abtheilung vorher überwiesen werden. .