1847 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gandels- und Zörsen Nachrichten. Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 14. Juni 1847.

Zu Lande: Roggen 4 Rihlr. 7 Sgr. 19 Pf., auch 4 Rthlr. ; Hafer Eingegangen sind 19

1 Rthlr. 27 Sgr. 7

: s., auch 1 Nthlr. 24 Sgt. Wispel 12 Scheffel.

Zu Wa sser: Weizen (weißer) 4 Rthlr. 26 Sg. 5. Pf; auch 4 Rihlr. 20 Sgr. 5 Pf. und 4 Rthlr. 18 Sgr.; Roggen Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf., auch 3 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf; große Gerste ? Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf. thir. 23 Sgr. 1 Pf., auch 1 Rihli. 21 Sgr. 11 Pf.; Eingegangen sind 10609 Wispel 7 Scheffel.

Haser 1 3 Rthlr. 6 Sgr. * Sonnabend, den 12. Juni. Das Schock Stroh 8 Rhlr., auch 7 Rthlr. Rihlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.

St. Petersburg, 19. Juni.

trasde allerlei Art ausgeführt worden. 758 Schiffe und abgesegelt: 75.

Niga, 25. Mai. (Inl.) Die Witterung hat hier in der letzten Zeit einen Am 17. Mai hatten wir ein „Hagel und Sturm.

höchst unbeständigen Charakter angenommen.

starkes Schneegestöber, am ersten . den 23. d. M. In Folge des letzteren trat Ueberschwemmung ein. Kalte Nordwinde haben bis setzt die Oberhand behauptet und die Vegelation zurückgehalten. Unfreund—⸗ lich, wie Wind und Wetter, wenngleich die gehörige Nässe nicht ausblieb,

ö

um' den befruchtenden Keim des Frühjahrs von dem ewig peitschenden Nord⸗ winde zu erlösen, gestalteten sich die Aussichten auf den Gang des Getraide⸗ handels und den Stand der künstigen Aerndte. Die theilweise erschöpsten, zum Theil neu ergänzten Vorräthe blieben dem Spiel des Zufalls unterworfen. Die Roggenpreise, welche hier in der vorigen Woche eine unnatürliche Höhe erlangt hatten und sich mehrere Tage lang auf derselben behaupteten, brachten auf dem hiesigen Getraidemarkte, wie auf den Nebenplätzen dieser Provinzen, eine Der unerhörte Preis von 133 R. S. pro Tschetwert erzeugte ein plötzliches erhöhtes Angebot, bei dem sich manche benachbarte Güter selbst ihres Saat- Roggens entäußert haben sollen, um von den hohen Börsen-Notirungen für den Augenblick Nutzen zu ziehen. Später sind in Folge flauerer Berichte aus dem Auslande und selbst in Berathungen auf dem preußischen Landtage über den Nothstand und dessen Abhülfe herbei geführten Maßregeln der preußischen Regierung die Einwirkungen ausge⸗ blieben, welche eine höhere Steigerung der Roggenpreise hätten bedingen können. Das gefährliche Börsenspiel, dessen Theilnehmer sich oft durch einen blos vorübergehenden Gewinn hatten täuschen lassen, ist in seinem gan⸗ zen Umfange und in dem überhand nehmenden Glauben von der Noth⸗ vendig Man hofft, daß die Erscheinungen, welche sich seit dem ersten Tage dieses Monats in unauf⸗ haltsamer täglicher Reihenfolge gedrängt haben, bis zum Abwickelungs Ter— min nicht in derselben Ausdehnung wiederkehren werden, welche die ersten Stadien der Abwickelungen bezeichnete. Wenn dies dennoch geschehen sollte, so sind die daraus hervorgehenden Folgen für die Zukunft unabsehbarer

augenblickliche Umwälzung hervor.

Veranlassung der durch die

wendigkeit seiner Existenz noch gar nicht erkannt.

Natur.

Riga, 29. Mai. (Inl.) Die in den Tagen des 18. bis 29, Mai von 188 auf 150 Silber⸗-Rubel hinabgegangenen Preise für die Last Roggen haben sich seitdem fortwährend zwischen der Höhe von 155 bis 165 Silber-

Der Centner Heu 1

Seit Eröffnung der Schifffahrt bis zum 5. Juni sind aus dem Hafen von Kronstadt 295,858 Tschetwert Ge— Es waren bis dahin angekommen:

Vereinigten

Erbsi en

1142

Rubel gehalten, und auch an der hentigen Börse ist zu 163 Silber⸗Rubel für die Last abgeschlossen. Die Befürchtung, daß mehr zur Verschiffung ins Ausland lontrahirt worden, als hier im Augenblicke wird geliesert werden können, erhält sich noch immer wach. Auch sind sortwährend viele Käufer. Die nächste Zukunft der hiesigen Preise hängt von der Haltung des Aus⸗ landes ab; die augenblicklichen Aufträge zum Wiederverkaufe angekaufter Quantitäten an mehreren Posttagen aus, dem Auslande eingehend, machten die hiesigen Inhaber stutzig; jetzt scheint sich eine er= neuerte Nachfrage des Auslandes herausstellen zu wollen. Noch nie hat man 1069 Schiffe zu gleicher Zeit auf dem Dünastrome gesehen; auch die Zahl der Dampsschiffe, von, denen das der hiesigen Kaufmann schaft gehörige „Düna“ eine regelmäßige Verbindung mit dem für Niga wich- tigsten Getraideplatze Stettin unterhält, mehrt sich von Tage zu Tage; in diesen Tagen langten auch die beiden bremer, mit archimedischer Schraube ver⸗ sehenen Dampffahrzeuge hierselbst an und werden ihre Rückreise baldigst wieder antreten; das eine derselben gerieth in gefahrbringende Nähe eines schwedischen Schiffes, und gestern ertranl ein aus St. Ubes gekommener schwedischer Capitain durch Kentern des Schiffs boots im Seegatt, die bei— den . begleitenden Matrofen wurden gerettet. Die bei dem jetzt hier herrschenden Völkergemisch unvermeidlichen Reibungen beisammen weilender Nationen haben in den rauhen Pfingsttagen zu einigen, mitunter unange⸗ nehmen Auftritten gesührt; im Allgemeinen aber ist der Zustand der öffentlichen Ruhe und Sicherheit geregelter denn je, und die wenigen Diebstähle stehen ganz ver⸗ einzelt da. Die Theurung aller Lebensmittel, welche für die arbeitende Klasse bedenk⸗ liche Folgen hätte veranlassen können, wird durch den hohen Tagelohn auf— gewogen, der, in allen Schichten der Gesellschaft reichliches Verdienst und häusliches Glück verbreitet. Eine augenblickliche Frage der letzten Woche, den Justand der hiesigen Volls Verpflegung bis zur nächsten Aerndte be—⸗ treffend, würde der Ausfuhr des Getraides gewisse Abzugsschranken gesetzt haben, wenn die Fundation des hiesigen städtischen Getraide⸗Magazins und die Kapitalisirung des Reservat-Korn-Bestandes nicht die Neservation freier unbeschränkter Ausfuhr zur Bedingung gestellt hätten. Die Verzögerungen beim Gebrauch der Schaufel zur Messung des Getraide Quantums unter dem Vorwande, sich anderer Meßmittel bedienen zu wollen, sind bei Andro⸗ hung der gesetzlichen Strafe auf das allerstrengste untersagt.

Mariupol, 23. Mai. Die günstige Witterung dieses Monats, hat die Aerndtehoffnungen wieder belebt. Tie Gutsbesitzer zeigen sich wieder willig, ihre Vorräthe zu Marte zu bringen, die Zufuhr ist beträchtlich und der Stand der Preise für beide Theile befriedigend. Seit Beginn der dies sährigen Schifffahrt bis zum heutigen Tage sind 150,00 Tschetwerl Ge⸗ traide und Leinsaamen verladen, 62 Schiffe sind abgegangen, und 40 stehen gegenwärtig auf hiesiger Rhede. Eine so glänzende Handelsperiode ist in der Geschichte dieser Stadt noch nicht vorgekommen.

X Paris, 12. Juni. In dem Maße, wie in Folge der allgemei— nen, sehr günstigen Aussichten auf das Resultat der nächsten Aerndte die Getraidepreise überall zurückgehen und daher das Vertrauen wieder erwacht, nimmt auch der Geldmarlt wieder eine günstigere Gestalt an. Es konnte nicht fehlen, daß mit der Wiedererhebung der Rente auf einen besseren Stand auch die Stockung verschwindet, die in den Geschäften mit Eisen— bahn-Actien eingetreten war und so lange mit so traurigen Folgen gewährt hat. Seit 8 Tagen sind die Course der Actien im Steigen begriffen. Die Finanz-Krise, welche seit einem halben Jahre auf den Plätzen von London und Paris lastete, beginut zu verschwinden, und das Geld ist an der Börse wieder ziemlich reichlich vorhanden. Der Handel ist zwar bis jetzt noch immer in ziemlicher Stockung und daher noch kei⸗ nesweges zufrieden; aber gerade in dieser bedauerlichen Stockung der Handelsgeschäste liegt ein Grund mit, daß die Kapitalien

der Börse zuströmen. Die Kapitalisten suchen ihre Kapitalien anzulegen,

——— 77

Bekanntmachungen.

2361 Subhastations⸗Patent. Das am Markte hierselbst gelegene, Vol. J. No,. 509. fol. 524. des Höpothekenbuchs verzeichnete, dem Ober⸗=

Landesgerichts? Registrator Ferdinand Jacob Leopold 8 9

Behm gehörige Haus nebst Zubehör, welches zufolge der nebst dem Höpothekenschein in der Registratar ein zusehenden Taxe auf 14,699 Thlr. 29 Sgr. 1 Pf. ab⸗ geschätzt worden, soll

am 14. Oktober dr., Vorm. 11 Uhr, subhastirt werden.

Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufge— boten, sich bei Vermeidung der Prätlusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger werden hierzu vorgeladen.

Frankfurt a. d. O., den 1. März 1837.

Königl. Preuß. Land- und Siadtgericht.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Juni 1817.

Das dem Holzhändler Carl Ludwig Krüger gehörige, hierselbst in der Linksstraße Nr. 31 belegene, im Hypo⸗ thekenbuche von den Umgebungen Berlins Vol— 31. No. 2012. verzeichnete Gruͤndstück, gerichtlich abgeschätzt zu 13704 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., soll

am 11. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

5680

Verein für Pferdezucht und aer Pferdedressur.

Donnerstag, den 17. Juni, Vormittags 11 Uhr, sin⸗ det 4 we, 3* e ,. 3 z. . eine General-Versammlung zur Wahl des Schieds- err, , ,,. s k

ie Rennen am 18., 19., 21., 22. Juni begi Nachmittags nicht um 4, sondern erst ö. , Das Lokal des Vereins ist täglich von Morgens 8 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr gebffnet, und können daselbst die Beiträge eingezahlt und auch die Mitglie- ver -Billets in Empfang genommen werden. Eben⸗ daselbst werden auch unbeschränkt an alle diejenigen, welche nicht Vereins-Mitglieder sind, Billets zu solgen- den Preisen verkauft: zur Tribüne rechts täglich zu 15 Sgr. (numerirte Plätze auf derselben täglich 25 Sgr.), zur Tribüne links täglich 10 Sgr., Eintrittskarten zu dem Raum neben den Tribünen täglich 5 Sgr. Tribü⸗

nen-Billets und Eintrittskarten sind außerdem zu ha-

* 6 2

ohne sich den Wagni fen daher mit einem

Kredit genießen.

lands giebt dafür

von 8 Millionen P Augenblicke der Entmuthigung und

74 gesallen warten, bis der der etwas erholt

dem Course von 78 geschieht mit dem Coup die betheiligten Banquiers es leicht zu höheren Preisen als denen der Emis- Uebrigens ist dieses Anlehen, welches jeden Tag den un espräche an der Börse abgeben muß, noch llerdings zu wünschen, daß das Ministerium sich beeilten, in dieser Beziehung aller Ungewißheit ein Ende zu machen und zu entscheiden, ob das Anlehen noch in diesem Jahre oder ob Möglichkeit sich bietet, es noch bis Die Eisenbahn-Actien haben indeß unter Ungewißheit nicht sehr gelitten, und es sind darin sehr

sion unterbringen.

erschöpflichen Gegenstand der G sehr hypothetisch, und es wäre a

und die Kammern

unumgänglich nothwendig ist,

aufs nächste Jahr dieser herrschenden

wäre. Die

für durchaus irrig, und wenn in der

einen schlagenden Beweis.

Regierung

Platz sich von seinem frankhasten Zu

hatte,

zu verschieben.

umfangreiche Geschäfte gemacht worden.

A Amsterdam, 12. Juni. mals nichts Erhebliches am hiesigen Fondsmarkte l war im Ganzen wenig lebhast und die Schwankung in den Coursen höchst

unbedeutend.

Die Preise von Roggen und Weizen, vornehmlich des ersteren Konus,

haben sich wieder merklich gehoben, weil noch immer keine erheblichen Ju— fuhren eintreffen und die Fur unverzollten 124. 127. 128. 129pfd. neuen weißbunten polnischen Wei⸗ zen 515. 535. 540. 546 Fl., 127. 128pst, rothen königsberger 495. 500 Ih, satpsd. anclamer do. 55 Fl; für verzollten 125. 128. 129pfd. bunten pol⸗ 3. 555. 558 Fl., 128pfd. königsberger do. 515 Fl.; für I158pfd. sinnländischen 380 Fl., 115pf8.

nischen Weizen 52 165pfd. schwedischen Roggen 350 Fl., ür verzollten 122pfd. kürkischen Roggen 15 schwedischen do. 355 Fl., 11 6pfd. preußischen do. 305 Il. 117pfd. Wittinne

unverzollten 11. do. 380 Fl.; s

Frage für Export zunimmt.

.

b. 570 Fl.; 67pfd. Futterhafer galt 1605 Fl.

Allgemeiner Anzeiger.

ben bei Herrn Asher, Unter den Linden Nr. 20, bei Herren Trowitsch C Sohn, Ober⸗Wasserstr. Nr. 140, bei Herrn Kreideweiß in Tempelhoff und an den Renntagen am Eingange zur Bahn.

Berlin, den 15. Juni 1817.

Direktorium des Vereins für Pferdezucht und Pserde⸗

Magdeburg-Wittenhergesche

162761

a9 b]

.

dressur. burger

Wolle wird

hn.

Bekanntmachung vom 10. April d. J. aus geschrie⸗ bene dritte Actien⸗ em Rate von 10 pEt. bis zum festgesetzten Schlußtermine, den 34 sten

worden. Nr. 534. 1900. 2115. 2587. 2797. 3156.

1074.

verwirkten

erloschen

554. 645. 1030. 1662. 1.

. 2149. . 2613. 2840. . 3646. 4295. Wir fordern deshalb die betreffenden Herren Actio⸗ naire in Gemäßheit des 8. 11 des am 31. Januar é. Allerhöchst bestätigten Statuts hiermit anderweit auf, die ausgeschriebenen dritten zehn Prozent nebst der Conventionalstrafe von sede Aetie spätestens bis zum 15. Juli d. J. ent— weder bei unserer hiesigen Hauptkasse Schiffer⸗ straße Nr. J und 2, oder bei Herrn S. Herz in Berlin Dorotheenstraße Nr. 1 während der Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr einzuzahlen, widrigenfalls die Zahlüngen als verfallen, die durch die früheren Zahlun⸗ gen und die ursprünglichen Zeichnungen den Actionairen gegebenen Anrechte auf den Empfang von Actien für erklärt und die ertheilten Quittungsbogen werden annullirt werden. Magdeburg, den 4. Juni 1847. Directorium der w Eisen⸗

v. Mts,, nicht gezahlt

583. 1889. 1980. 2013. 26. 2695. Expedition übergeben ist. 2263. 2695. 2887. 3729. 1452.

.' 277.

3097. 1918.

2998. 3894. . ne J. 1705. wendigen Erfordernisse besorgt haben.

Berlin, den 9. Juni 1847.

Gesellschaft. 2 Thlr. für

durch

Transport-Unternehmer vom Bahnhofe ohne weitere Abfuhr-Vergütigung oder nach dem Lagerplatze gefahren, jedoch kann von denselben bei starkem Andrange ein längeres Warten an der Waage, eben so wenig wie ein ander— weiter Transport der Wolle von der V gerplatze, ohne Extra-Vergütung verlangt werden.

Wir lassen für das in der Fracht begriffene Roll— geld die Waare nur einmal abfahren, und müssen auf prompte Entladung der Gespanne rechnen.

Von hierans über unsere Bahn zu versendende Wolle übernehmen wir nur mit der reglementsmäßigen Haf— tung, wenn sie bereits gemarkt, gewogen und von den Verfendern vor dem Königlichen Haupt-Steueramte auf dem Packhofe oder auf unserem Bahnhose zum Aus⸗ gange verzollt, mit vollständigen Papieren der Güter⸗ Partien, die noch nicht auf 2573. diese Weise zur Versendung reif sind, können zwar, so weit es die Räume gestatten, auf den Bahnhof gelie⸗ fert, jedoch von unseren Beamten nicht eher übernom- men werden, bis die Versender die angegebenen noth—

Waage zum La⸗

Die Direction der Berlin-Hamburger Eisenbahn—

; . . Mehrheit zustimmig angesehen werden sollen. Wie dem Berlin-Hamhburger Eisenbahn. die zum hiesigen Woll⸗

markte auf der Berlin-Ham⸗ Eisenbahn

eingehende

unserne

zur Waage

581

bereits geleisteten beiden Raten⸗

legen.

bahn ⸗Gesellschast.

(gez) Harte, Stellvertreter des Vorsitzenden.

4

Standesherrliches Amt Hümling zu Sögel im Königreich Hannover.

Nachdem per decretum vom 20sten v. M. gegen den Kaufmann Lambert Anton Voß zu Werlte der Konkurs eröffnet ist, so werden Alle, welche aus irgend einem Grunde an ihn oder sein Vermögen Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit bei Strafe des Ausschlus⸗ ses aufgefordert, solche in termino Sonnabend den 24. Juli, Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Amtsstube anzumelden und mit den betreffenden Urkunden zu be-

Wenn sodann von den versammelten Gläubigern, in Betreff zweifelhaster Activa, ein Beschluß zu sassen und zugleich ein Curator massae zu wählen ist, so wer⸗ den dieselben zugleich unter der Androhung geladen, daß diejenigen, die gar nicht oder nicht durch gehörig legitimirte Vertreter erscheinen, dem

Beschluffe der

Gemeinschuldner jede Verfügung über sein Vermögen bei Strafe der Nichtigkeit und des Betruges untersagt ist, so werden zugleich alle Schuldner desselben vor Auszahlungen an ihn bei Strafe der Nichtigkeit resx. doppelter Zahlung gewarnt. .

Der demnächst erfolgende Ausschluß-Bescheid wird nur vor hiesiger Amtsstube affigirt werden.

Decretum Amthaus Ludmillenhof, den 9. Juni 1817.

. Buß.

2 9 3 . Literarische Anzeigen. 633. 6 J Du E. Schroeder in Berlin, Linden 23, ist eben erschienen und durch alle Buch— handlungen zu beziehen: Schutzzölle und Konsumenten-Besteuerung, mit spezieller Berechnung des National- Trihuts an die Eisenhuͤtten⸗Besitzer. Von Hr. J. C. Glaser. gr. 8. geh. 10 Sgr.

663 b 2 * b I . . 7, von Louis Birschfe ld in Berlin, Krausenstr. Nr. 74, erschien so eben und ist in allen guten Buchhandlungen vorräthig: Jahrbücher für dramatische Kunst u. Literatur, redigirt vom;

ö n 22 * Prof. Dr. H. Th. Rötscher. fi. Heft. gr. Lex. 8. eleg. brosch. gi p. Quartal 13 Thlr.

ol v] . ö Zur Beachtung suͤr Kunstfreunde. Der Verkauf der Gemälde alter Mei⸗

ster aus der rühmlichst bekannten Sammlung des am 2. März d. J. hierselbst verstorbenen Professors der Königl. Akademie der Künste, Herrn Kretschmar, wird täglich von 9 12 und von 2.5 Uhr sortge⸗ setz; Artilleriestt. . 2 Treppen hoch.

ssen der Wechselfälle des Handels auszuseßzen, und lau⸗ Theil ihres Geldes die Papiere, welche am meisten i Die französische Rente zeigt unter diesen begünstigenden Umständen beständige Neigung zum Steigen, und dieselbe Ursache wirkt auch auf die Actien der Eifenbahnen zurück, besonders jener, guten Ertrag liefern. M der nahe bevorstehenden Aufnah zu verwundern, daß die Aussicht auf diese Finanz ⸗Maßre ger Zeit ein allgemeines Sinken aller Werthe hervorge racht hat. hat behaupten wollen, die großen Banquierhäuser hätt bei, die Rente auf niedrigen Coursen zu erhalten, um das Anlehen zu günstigen Bedingungen zu erhalten. halten diese Ansicht ein Anlehen zu Stande kommen soll, so liegt es eben so sehr im Interesse der Banquiers, welche die Absicht haben, der Regierung Angebote desfalls zu machen, als in dem Interesse der Regierung, auf allzu niedrigem Stande zu lassen.

welche bereits an hat viel gesprochen und spricht noch immer von me eines Anlehens und schien sich darüber el nicht seit eini⸗ Man en ein Interesse da⸗

Die sachvertrauten Männer aber That

die Course der Rente nicht zas ganz neuerliche Beispiel Eng⸗= Der Zuschlag des Anlehens sd. St. erfolgte zu dem Course von 887 pCt. in einem ist in wenigen Tagen auf S5 pCt. ge- fallen, während, wenn der Zuͤschlag zu dem Course von 92 erfolgt wäre, in einem Augenblick finanzieller Prosperität die tergebracht haben würden.

Banquiers es leicht zu 95 un— Eben so in Frankreich, wenn das Anlehen im Augenblicke der Krise negoziirt worden wäre, als die dreiprozentigen Papiere auf den Cours von 76 gefallen waren mit dem Coupon, es vielleicht auf r hat daher klug gethan, zu

sind⸗ wie⸗

und wenn der Zuschlag des Anlehens nun zu on vom Dezember, so werden

Während dieser Woche hat sich aber= zugetragen; das Geschäft

Gestern ist bezahlt:

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 1 Rihir. - 3 Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr.

167.

8

; 6 in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. gei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet. :

Allgemeine

Berlin, Freitag den l8ten Juni

An d ie Leser.

Zeitung.

Alle Post - Anstalten des und Aus landes ar en auf dieses Glatt an, für Berlin die Expedition der Alg. Prtuß. Zeitung:

Sehren - Straße Nr. 67.

Ansertions-Gebühr für den Raum einer Zeile 23 Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

1847.

Da wir uns im laufenden Vierteljahr, wegen zu spät eingegangener Meldungen, leider in die Nothwendigkeit versetzt sahen, einer großen Anzahl unserer respektiven Abonnenten nur

unvollständige Exemplare der All

len, daß wir die Stärke der Auflage gleich zu Anfange desselben danach bemessen können.

nen Nummern nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen. Der vierteljährliche

berechnet.

ann

Amtlicher Theil.

Landtags ⸗-Angelegenheiten. Sitzung der Kurie der drei Stände vom J. Juni: Schreiben des Landtags-Kommissars in Be⸗ treff der Rechnungs-Ablegung über die Staatsschülden⸗Verwaltung; die

Petition auf Errichtung eines Kredit-Instituts für die bäuerlichen Grund— besstzer der ganzen Monarchie; Entwurf einer Bitte an Se. Majestät den König wegen Vertagung des Vereinigten Landtags; Bemerkungen dar= über; Gutachten über den Entwurf einer Verordnung, die Verhältnisse

der Juden betreffend; Verhandlungen darüber. Berichtigungen.

Beilagen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Major Meinecke außer Dienst und dem katholischen Pfarrer Schubert zu Neustadt, im Regierungs-Bezirk Oppeln, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie

Dem Kaufmann Marie Louis Eduard Simmel, Besitzer der hierselbst unter der Firma Felix und Comp, bestehenden Confiseur⸗ Waaren - Handlung, das Prädikat eines Hof-Lieferanten zu verleihen;

Dem Vergolder W. Lis dorff hierselbst das Prädikat „Hof⸗ Vergolder“ beizulegen.

Angekommen; Se. Durchlaucht der Prinz Albert zu Schwarzburg-Rudolstadt, von Weimar.

Se. , der Kaiserl. russische General der Kavallerie und Kriegs- Minister, Fürst Tschernyscheff, von St. Petersburg.

Landtags -Angelegenheiten.

Sitzung der Kurie der drei Stände am 14. Juni. *)

Die Sitzung beginnt unter dem Vorsitze des Landtags⸗Marschalls von Rochow nach 19 Uhr mit Verlesung des Protokolls über die letzte Sitzung, welches von der Versammlung genehmigt wird.

Als Secretaire fungiren die Abgeordneten von Leipziger und Dittrich.

Hierauf eröffnet der Marschall der Kurie, daß der Geheime Rath Brüggemann auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs den abwesenden Minister des Kultus ersetzen werde. Es wird ferner ein Schreiben des Landtags⸗= Kommissars an die Marschälle der beiden surien in Betreff der Rechnungs- Ablegung über die Staatsschulden⸗ Verwaltung von dem Secretair von Leipziger verlesen und nach dem darin enthaͤltenen Verlangen von dem Marschall die siebente Abthei⸗ lung an Stelle der Staatsschulden⸗ Deputation, deren Wahl zu er⸗ lassen der Landtag gebeten hat, mit Prüfung der Rechnung beauf⸗ tragt auch die Rechnung selbst zum Drucke überwiesen.

„Da die Kurie der drei Stände in der Sitzung vom 5ten d. M. beschlossen hat, eine Bitte an des Königs Majestät dahin zu xich—⸗ ten, daß in Erwartung der Wiedervereinigung des Vereinigten Landtages innerhalb eines vierjährigen Zeitraumes die Wahlen der Vereinigten Ausschüsse und der Deputation für das Staatsschul⸗ denwesen einstweilen erlassen werden mögen, so wird auch die Wahl der letzteren so lange ausgesetzt bleiben müssen, bis sich herausge⸗ stellt hat, ob die Herren- Kurie jener Bitte sich anschließen, even tualiter bis des Königs Majestät darüber entschieden haben wird.

Bei dem nahe bevorstehenden Schlusse des Vereinigten Land—⸗ tages wird aber die demselben. nach §. 8 der ersten Verordnung voin 3. Februar d. J. obliegende Abnahme der Rechnung der Haupt-Verwaltung der Staatsschulden, welche ich unter dem 2bsten v. M. mitzutheilen die Ehre hatte, nicht füglich länger ausgesetzt werden können, weshalb ich ergebenst anheimstelle, für diese s mal die fragliche Rechnung ohne die vorbereitende Prüfung der Landes⸗ schulden- Deputation nach Vorschrift des 8. 27 der Geschäfts⸗ Ordnung zunächst an die Abtheilungen und demnächst an das Ple—= num der beiden Kurien gefälligst gelangen zu lassen.

Berlin, den 11. Juni 1847.

von Bodelschwingh.“

Hierauf erhebt sich der Abgeordnete Milde mit der Behauptung, daß die Prüfung einer Abtheilung der Vereinigten Kurien zuzuweisen sei, wird jedoch von dem Landtags- Kommissar mit der Bemerkung widerlegt, daß §. 8 der Verordnung vom 3. Februar d. J. dieses Verfahren, und somit die Ueberweisung des Gegenstandes an Abthei⸗ lungen der gesonderten Kurien vorschreibe, worauf der Abgeordnete Starke das erbetene Wort erhält. ̃

*) Manustkript, 185 Folioblätter, erhalten Donnerstag den 147. Juni Morgens 7 Uhr 45 Minuten. Zwei Stunden später, um 3 Uhr 45 Minu- ten, ging uns auch noch das Manusktript zu der Sitzung der Herren-Kurie vom 14. Juni, 250 Folioblätter, zu, welche wir in dem morgen erscheinen=

den Blatt geben werden. Die Rev. der Allg. Pr. Ztg.

ze Pränumerations⸗-Preis beträgt 2 Rthlt, Preuß. Cour. für das Inland. (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Vlatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-Aemtern.

Abgeordn. Starke: Meine Herren! Ich habe mir das Wort erbeten, um den Herrn Marschall zu bitten, die Güte zu haben, die Petition, die von uns Vertretern der Landgemeinden aus der Pro⸗ vinz Posen eingebracht wurde, zur Berathung zu bringen. Sie be— trifft die Errichtung eines Kredit-Institutes für die bäuerlichen Grund⸗ besitzer in der ganzen Monarchie. Diese Petition würde wahrscheinlich liegen bleiben, da noch so viele andere Sachen liegen bleiben werden; well sie aber von einer großen Wichtigkeit ist, so möchte ich bitten, daß sie noch im Laufe dieser Woche berathen und zur Verhandlung gebracht werden möchte, weil, wie wir hoffen, der Landtag mit Ende dieser Woche aufgehoben werden wird. Da nun diese Sache von der höchsten Wichtigkeit ist und von allen Seiten gewünscht wird, daß jenes Institut ins Leben treten möge, so müssen wir sogar befürchten, wenn die Sache nicht zur Berathung kommt, von unseren Kommit⸗ tenten die bittersten Vorwürfe zu beksmmen, daß wir sie nicht befür⸗ wortet hätten, und ich muß also um so dringender bitten, daß dieser Gegenstand vorzugsweise vor anderen zur Berathung gezogen werde. Dies ist ebenfalls der Wunsch meiner übrigen Kollegen und der sämmtlichen Landgemeinden.

Abgeordn. von Saucken: Ich erlaube mir, den gestellten An—⸗ trag zu unterstützen, denn er greift so tief in das Wohl vieler Tau⸗ send Familien des Vaterlandes ein, daß auch ich mich dieser Bitte völlig anschließe, daß jener Antrag vorzugsweise zur Berathung komme.

Marschall:; In den nächsten Tagen wird uns das Gutachten über die Allerhöchste Proposition, die Verhältnisse der Juden betref⸗ fend, beschäftigen; sobald wir damit zu Ende sind, werde ich zunächst bekannt machen, welche Gutachten, der chronologischen Folge nach, an der Tagesordnung sind, wo dann die hohe Versammlung sich zu

erklären haben wird, ob sie einige derselben vorzugsweise berüchsichti⸗ gen will. ; Abgeordn. Neumann: Ich wünschte nicht, daß die kurz ge— messene Zeit der hohen Versammlung irgendwie verloren gehe, wes⸗ halb ich mein Bedenken äußere, welches dahin geht, daß diese Ange— legenheit nicht vor den Vereinigten Landtag, sondern vor die einzel— nen Provinzial-Landtage gehöre. Von mehreren Seiten Zeichen der Nichtbeistimmung.)

Marschall: Der Herr Abgeordnete von Platen hat die Güte gehabt, den Entwurf, betreffend die Vertagung des Landtags, auszu⸗ arbeiten. Ich ersuche denselben, ihn vorzutragen.

Referent von Platen verliest diesen Entwurf:

ö Allerunterthänigste Bitte der Kurie der drei Stände, wegen Vertagung des Ver⸗ einigten Landtags.

Wenn die durch Se. Königliche Majestät zum ersten Vereinig ten Landtage zusammenberufenen Abgeordneten der drei Stände mit regem Eifer sich den Geschäften gewidmet haben, welche ihnen zur Erledigung vorgelegt waren, so ist es ihnen trotz der Allerhöchst be⸗ fohlenen Verlängerung der bereits abgelaufenen Frist nicht gelungen, ihre Aufgabe vollständig zu lösen.

Es ist nicht füglich abzusehen, daß über die Allerhöchsten Pro⸗ positionen bis zum anberaumten Schlusse des Landtags, in Rüchicht der Mitbetheiligung der Herren Kurie, wird beschlossen werden kön— nen, noch weniger wird es möglich werden, die so zahlreich eingegan⸗ genen, alle Verhältnisse des Landes berührenden Bitten und Anträge einer erschöpfenden Berathung zu unterwerfen.

Vertrauensvoll erwartet aber das Land, erwarten unsere Kom⸗ mittenten, daß der Landtag die in den Petitionen ausgesprochenen Wünsche reiflich prüfen und, wenn sie dazu geeignet befunden, Sr. Königlichen Majestät zur Allerhöchsten Entscheidung vorlegen werde.

Von den 453 übergebenen Petitionen sind erst wenige erledigt worden; um sie alle zu prüfen, würde annoch eine geraume Frist er⸗ forderlich sein.

Wenn nun aber nicht allein die Privat- und heimatlichen Ver⸗ hältnisse, sondern auch amtliche Pflichten einem großen Theile der Abgeordneten, die nicht darauf gerechnet haben, so lange Zeit aus ihren Wirkungskreisen entfernt zu bleiben, die Rückkehr zur Heimat wichtig und dringend erscheinen lassen, so dürfte eine abermalige un⸗ mittelbare Verlängerung des Landtags nicht allein aus diesen Grün⸗ den von nachtheiligen Folgen, sondern überhaupt mit Rückblick auf die vorher angedeuteten Verhältnisse zur Förderung der Geschäfte mit Schwierigkeiten verbunden sein.

Die Kurie der drei Stände hat es für ihre Pflicht gehalten, diese Lage der Sache ehrfurchtsvoll zum Allerhöchsten Ermessen vor⸗ utragen.

Zur Vermeidung der Nachtheile, welche gegenwärtig durch eine Verlängerung des Landtags entstehen würden, und andererseits in Erwägung des dringenden Wunsches, daß die eingebrachten Petitio⸗ nen nicht unberücksichtigt liegen bleiben, sondern so bald als möglich und mit' der erforderlichen Gründlichkeit erledigt werden, beschließt die Kurie der drei Stände, Sr. Königlichen Majestät die unterthãnigste Bitte vorzutragen: Allerhöchstderselbe wolle, behufs Erledigung der vielen dem Land⸗ tage noch vorliegenden Geschäfte, nach Verlauf der für die Dauer bestimmten Frist denselben zu vertagen und zur geeigneten Zeit wieder einzuberufen Allergnädigst geruhen.

Berlin, den 14. Juni 1847.

Die Kurie der drei Stände des Vereinigten Landtags, (gez) von Rochow. von Platen. von Leipziger. Dittrich.

emeinen Preußischen Zeitung zu liefern, so bitten wir die Bestellungen für das nächste Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wol⸗ Denn später eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschiene⸗

Bestellungen für Berlin werden in der Expedition

frei

Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 23 Sgr.

Abgeordn. Freiherr von Vincke: Ich finde gegen das Mate- rielle des Entwurfs nicht das Mindeste zu erinnern, vielmehr die Gründe vollständig ausgeführt. Das Bedenken, welches ich bei der Fassung habe, ist rein formell. Insofern der Eingang lautet: Aller⸗ durchlauchtigster u. s. w., so ist der Antrag an die Person Sr. Ma⸗ jestät gerichtet worden, während die BHeschäftsordnung für alle Fälle ausdrütklich vorschreibt, daß die Beschlüsse der Kurie nur in Form einer Erklärung abgefaßt werden sollen; daß diese , an die Herren-Kurie gelangen soll, um den Beitritt zu unseren eschlüssen zu erhalten, und daß endlich seitens der Herren Marschälle mit einem Begleitungsschreiben diese beiden Erklärungen an den Herrn Landtags⸗ Kommissar befördert werden sollen. Die Kurie der drei Stände be⸗ sindet sich daher niemals in der Lage, direkt mit Sr. Majestät zu kommuniziren, und wenn bei Gelegenheit des Vortrages, des Entwur⸗ fes der Erklärung über die Proposition wegen der Eisenbahnen der entgegengesetzte Grundsatz unterstützt worden ist, so kann ich dies in dem Geschäfts-Reglement nicht begründet finden. Ich hatte mich zum Wort damals gemeldet, um dieselbe Bemerkung zu machen; es wurde aber durch Beschluß der hohen Versammlung der Schluß der Diskussion beliebt und dadurch wurde es mir unmöglich, es zu erwäh⸗ nen. Ich bin mit dem damaligen Referenten darin vollkommen ein- verstanden gewesen, daß eine Antwort an Se. ö in dieser Form nicht gefaßt werden dürfe. Es liegt zudem auf der Hand, daß eine Erklärung, die nur von dem Marschall, dem Referenten und den Secretairen unterzeichnet wird und nicht von der ganzen hohen Ver⸗ sammlung, nicht mit einer Anrede an des Königs Majestät beginnen kann. Bas damals angeführte Beispiel von den Provinzial⸗Land⸗ tagen, wo die entgegengesetzte Form besteht, dürfte daher schon des⸗= halb nicht passen. aher glaube ich, daß die Form so zu fassen ist, wie sie die Geschäftsordnung vorschreibt, namentlich hier, wo es sich nicht um eine Proposition handelt, sondern lediglich um eine Petition. Die Fassung der Erklärung wegen der Rentenbanken ist die einzige, wo die Form: Allerdurchlauchtigster u. s. w. gewählt worden ist.

Marschall: Die Bemerkung ist ganz xichtig und gründet sich auf das frühere Verfahren, wie es immer beobachtet worden ist. Ich würde es selbst bemerkt haben, wenn mir nicht der Entwurf so eben erst überreicht worden wäre.

Referent von Platen: Ich werde es sogleich ändern, da nur im Tltel und der Ansprache eine Aenderung eintreten braucht.

Marschall: Die hohe Versammlung wird wohl nicht verlan⸗ gen, daß deshalb der ganze Entwurf nochmals vorgelesen wird.

Abgeordn. von Manteuffel II.: In De r ng auf die Form will ich nicht sprechen; allein es ist im Eingange gesagt wor⸗ den: es sei dem Landtage nicht möglich, die rer ge gen Propositio⸗ nen zu erledigen. Die einzige Proposition, welche uns noch zur Be= rathung vorliegt, ist die, welche heute auf der Tagesordnung steht, und ich glaube, daß sie jedenfalls noch erledigt werden wird, und ich möchte nicht, daß wir uns nach einem Zusammensein von 10 Wochen dahin aussprechen, daß wir nicht dazu Zeit gefunden hätten.

Referent von Platen: Es steht hier nur: „es ist nicht füg= lich abzusehen.“ Ich mache darauf aufmerksam, daß heute erst einer Deputation der Auftrag ertheilt worden, die Rechnungen der Staats⸗ Schulden-Verwaltung zu revidiren, schwerlich wird sie bis zum Sonnabend ihr Geschäft beendigen. Ich glaube daher, daß eine Er⸗ ledigung aller Gegenstände ohne Verlängerung von einigen Tagen nicht abzusehen ist.

Abzeorbu. von Manteuffel II.: Ich meinerseits glaube, daß sie erledigt werden können.

Abgeordn. Knoblauch: Ich habe nur eine kurze Bemerkung gegen ein einziges Wort zu machen. Es heißt: „daß erst wenige Petitionen erledigt wären.“ Sollte es nicht angemessener sein, die Zahl der bereits erledigten und der noch zu erledigenden Petitionen genau auszudrücken; denn wenn ich nicht irre, so ist mehr als der vierte Theil bereits berathen.

(Einige Stimmen: Nein! Nein!)

Marschall: Die Zahl weiß ich nicht genau, aber daß mehr als der vierte Theil erledigt sei, dem muß ich widersprechen.

Eine Stimme (vom Platze): Es sind über 100 Petitionen erledigt, und das Gutachten über 70 und einige liegt vor.

Abgeordn. von Auerswald: Ich muß gegen das,. was der geehrte Abgeordnete der Niederlausitz bemerkte, erinnern, daß, wenn in dem Ankrage nicht gesagt ist: „es wäre nicht möglich, sondern nur „es wäre eine Erledigung der Allerhöchsten Propositionen 3c.

nicht füglich abzusehen“, dies wohl um, so mehr den, Fall sein dürfte, als ich meinerseits, eben so wie bei der Berathung der Aller- höchsten Proposition, die in der Sitzung letzter Vereinigter Kurie stattfand, erneuert darauf antragen würde daß hier Paragraph für Paragraph mit derjenigen Genauigkeit und Aufmerksamkeit durchge⸗ gangen werde, welche wir einer Königlichen 7 schuldig sind, und nicht wie jene durch einen generellen Beschluß Beseitigung ände. ; J f Abgeordn. Zimmerman nz Ich habe mich nur der Erklärung des Abgeordneten der Provinz Preußen anschließen wollen, insofern, als es auch mir . i . die vorliegende Proposition r nweise durchgehen zu lassen. para ge , 3 k. Es fragt sich, ob die Bemerkung noch Unterstützung sinde, daß nicht gesagt werden möge: die Allerhöchsten Propositionen

Eine Stimme (vom Platze):

önnen nicht erledigt werden. wee, e Ich kann mich dieser Ansicht nicht anschließen. .