1847 / 168 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

befsestigt sei, um einen Zinsfuß festzusetzen, der bei Verlängerung der Krists unzulänglich sein könnte, von der Kammer verworfen. Die Abstimmung üder das ganze Gesetz mußte auf, morgen verschoben 22 weil die Kammer nicht mehr in zareichender Anzahl versam⸗ melt war.

Das Journal des Débats veröffentlicht heute die gestern der Deputittenkammer vorgelegten diplomatischen Aktenstücke über die Intervention in Portugal. Sie beginnen mit einer Depesche des Derrn Guizot an den scanzösischen Geschäftträger in Lisabon, Hern Forth⸗Rouen, vom 26. Oktober 1846, und schließen mit einer De⸗ pesche desselben Ministers an den dortigen französsschen Gesandten, Baron von Varenneg, vom 26. Mai d. J. In dieser leßten werden die Punkte der Intervention auseinandergeseßt. und als deren Zweck angegeben: „Das Aufhören des Bürgerkrieges in Portugal unter Be⸗ dingungen herbeizuführen, die auf die der Würde und den constitu⸗ tionellen Rechten der Krone gebührende Achtung gegründet und zugle ch dazu geeignet wären, die Freibeiten der Nation zu sichern. Ueber die Mitwirkung Frankreichs werden dem, Gesandten folgende Instruc⸗ tionen ertheilt? „Ich brauche Ihnen hier nur von der Bestimmung und Verwendung der Seestreitkräfte zu sprechen (weil nämlich Frank⸗ reich und England nur zur See interveniren und blos Spanien auch eine Landmacht zu Hülfe zu senden hatte); sie sollen die Sicherheit der Königin und des Königs,. ihres Gemahls, zu Lissabon sichern und garantiren; die Königliche Autorität dort in Achtung erhalten und bie öffentliche Ruhe bewahren; die portugiesischen Fahrzeuge wieder= nehmen, deren sich die Jnsurgenten bemächtigt; endlich Porto und bie anderen wichtigen Küstenpunkte, die von der Insurrection einge⸗ nommen, eng blokiren. Unsere Seestreitkräste haben nur kraft der von Ihnen denselben zu ertheilenden und zwischen Ihnen und den Gesandten Englands und Spaniens gemeinsam zu verabresenden Weisungen zu handeln. Ich empfehle Ihnen also sehr ausdrück . ich diese Uebereinstimmung, und ich zweifle nicht, daß Sie dafür Sorge tragen werden, dieselbe nicht nur auf die beste Weise zu begründen und aufrecht zu erhalten, sondern auch Alles zu thun, was in Ihren Kräften stehen wird, um sie für das Ziel, nach welchem wir in Ge⸗ meinschaft mit unseren Verbündeten hinstreben, ersprießlich zu machen. Uebrigens versteht es sich, daß unsere Schiffe, wenn sie auch nach An⸗ ordnungen handeln, die zwischen Ihnen und Ihren Kollegen festge⸗ setzt worden, doch den englischen und spanischen Schiffen gegenüber ihre vollkommene Unabhängigkeit behalten und kein anderes Kommando als das ihrer eigenen Offiziere anzuerkennen haben. Auch habe ich Ihnen zu sagen, daß Lissabon der einzige Punkt ist, wo unsere Schiffsmannschaft gelandet werden kann, und zwar einzig und allein in dem Falle, wenn die Sicherheit der Königin und die Ruhe der Hauptstadt es erbeischen sollten. Es würde dies auch ein Gegen⸗ stand vorheriger Uebereinkunft sein zwischen Ihnen und den Ge⸗ sandten Englands und Spaniens.“

Der französischen Oppositionspresse zufolge, hat Lord Palmer⸗ ston durch die portugiesische Intervention das Völkerrecht verletzt, aber ihm stehe doch wenigstens seinem Lande gegenüber die Rechtfer⸗ tigung zur Seite, daß dessen Interessen wahrgenommen seien, weil sonst Portugal von einer Intervention ohne Englands Mitwirkung, nämlich blos von Seiten Frankreichs und Spaniens, bedroht gewesen wäre; wogegen Herr Guizot nichts zur Vertheidigung seines Ein⸗ schreitens anführen könne, denn hätte Frankreich nicht Miene gemacht, zu interveniren, so würde auch England dies nicht gethan haben, da Lord Palmerston starke Zweifel darüber gehabt, ob ein easus loede- ris vorliege und ob nicht der Quadrupel-Traktat seine Kraft ver— loren.

Die Kommission des Pairshofes in dem Prozeß gegen General Cubisres hat wieder eine Sitzung gehalten und abermals Herrn Teste vernommen. Renouard, der Berichterstatter der Kommissson, hat feine Arbeit vollendet, und dieselbe ist bereits in die Königliche Druckerei gegeben, um dort so rasch als möglich befördert zu werden. Das Werk wird zioei starke Bände bilden, deren erster die verschie⸗ denen Dokumente enthält, welche der Prüfungs-Kommission im Laufe der Instructionen zu Händen gekommen sind; den größeren Theil des zweiten Bandes füllen dann die Verhöre, welche die angeklagten Parteien zu bestehen hatten, und die Aussagen von einer großen An⸗ zahl von Personen, die als Zeugen aufgerufen worden sind. Der eigentliche Bericht soll nicht mehr als etwa 20 Seiten füllen und das kurzgefaßte Resultat der erwähnten voluminösen Dokumente sein. Nächsten Montag wird dieser Bericht in der Pairs-Kammer verlesen und an die Mitglieder vertheilt werden.

Der Bei von Tunis soll die Vermittelung Oesterreichs zur Bei⸗ legung seiner Differenzen mit der Pforte angerufen baben.

Auch in verschiedenen Provinzialstädten sind Haussuchungen an— gestellt worden, weil man dem Grafen von Montemolin auf die Spur zu kommen dachte, aber ebenfalls ohne Erfolg.

Es sollen neue Unterhandlungen zwischen Frankreich und Griechen— land über den Abschluß eines Handels⸗ nnd Schifffahrtsvertrags vor—⸗ bereitet sein; schon früher hatten Konferenzen zu diesem Zweck in Paris stattgefunden, die aber durch den Abgang des Herrn Kolettis nach Griechenland unterbrochen wurden.

Marschall Bugeaud ist am 8. d. am Bord des „Kamäleon“ in Cette eingetroffen und am folgenden Tage von da nach Toulouse gereist.

X Paris, 14. Juni. In der heutigen Sitzuug der De pu— tirten-Kammer war die Verhandlung über die Interpellation des Herrn Eremieur in Betreff der Theilnahme Frankreichs an der Intervention in Portugal an der Tagesordnung. Hierauf wurde noch die Abstimmung über den Gesetz-Entwurf, betreffend eine Er⸗ mächtigung für die Stadt Angoul„me zu einer Anleihe wieder auf⸗ genommen und, nachdem die Annahme des Gesetz⸗Entwurfs mit 243 gegen 4 Stimmen erfolgt war, noch eine Anzahl anderer Gesetz-Ent⸗ würfe, wodurch noch verschiedene Städte zu Aufnahme von Anleihen ermächtigt werden, votirt. Der nun wieder hergestellte Minister des Innern, Graf Duchatel, erschien wieder auf sesnem Platze und be— grüßt sich n,, Herrn Guizot. k

err Cremieux besteigt die Tribüne. Er begann mit der Erklä

daß er sich gedrungen fühle, 3 zwei Stellen . gi. . Parlaments Mitgliedes, Herrn Hume, Verwahrung einzulegen. Zuerst pro— iestirt er gegen die Ausdrücke, welche sich derselbe zegen den König der Fran= zosen bedient. Den König der Franzosen angreifen, heiße die Juli Revo⸗ sution von 1830 selbst angreifen, die denselben auf den 3 * esetzt Dann protestirt der Redner gegen die Aeußerung des Herrn Hume gr ; Philipp sei König der 2 geworden durch den Willen des Herzo h von Wellington. (Allgemeines Gelächter.) Ludwig Philipp sei König . den Willen Frankreichs und leinesweges und in keiner Weise durch den Willen der Herren Engländer. Was die Einmischung der französischen Re⸗ . in die Angelegenheiten Portugals anlangt, so kann er dieselbe nur 3. beklagen. Frankreich müsse die Schmach dieses letzteren Schrittes innehmen (Murren im Centrum), ohne etwas von den Vortheilen 6. enießen, die sich daran knüpfen. Die Einmischung Englands ei begreiflich. England habe da ein Interesse. Aber für en! reich war, nach, der Ueberzeugung des Redners, durchaus kein Be⸗ weggrund zum Einschreiten vorhanden. Um sich von der Lage Frankreichs eine flare ker e fun zu verschaffen, genüge es, einen Blick auf die Er= ag nis⸗ in Portugal seit 20 Jahren zu werfen. Der Redner geht nun in eine lange und ausführliche Schilderung derselben ein. Er 94 da das Associationsrecht schon seit langer Zeit in Portugal bestehe und 93

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die en von 1837 vollends besiegelt würde, Costa Cabral, der nachher die cheißel feines Vaterlandes geworden sei, habe diesem Associationsrechte seine Erhebung zu verdanken gehabt. Befremdlicher Umstand! Nicht diese Constitution von 1837, welche mit dem Blute der ortugiesen besiegelt worden, wolle das französische Ministerium heute anrufen, sondern die vor= angegangene Constitution Dom Pedro s, als ob die darauf folgende Con- stitutlon jene abgeschafft hätte. Bas französische Ministerium sei sogar noch weiter gegangen. Um sein und seine Einmischung zu stützen, berufe es sich auf den Antrag der Duadrupel Allianz, thue gewisser⸗ maßen Lord Palmerston Gewalt an im Namen dieses Vertrages. „Meine Herren“, fährt der Redner fort, „Donna Maria galt in dem Au enblick, wo sie ihren Thron bestieg, für eine vortreffliche Frau Der Mini⸗ ster der auswärtigen Angelegenheiten: „Die Kammer wird be⸗ merken, daß der Redner bei Beginn seiner Rede mit Recht gegen Ausdrücke protestirt hat, welche gegen einen erhabenen Namen gerichtet waren. Sie muß daher darüber erstaunt sein, daß der Redner, nachdem er das consti⸗ tutionelle Prinzip so gut festgestellt hat, selbst in den nämlichen Fehler ver= fällt, den er dem englischen Rr er zum Vorwurf gemacht hat.“ ( Beifalli⸗ ges Murmeln in dem Centrum.) Herr Cre mieur, seine Rede wieder auf⸗ nehmend: „Ich nehme die Bemerkung des Herm Ministers an, muß aber auch zu bemerken geben, daß der Ausdruck, dessen ich mich bedient habe, von den Journalen von Lissabon selbst angewendet worden ist.“ Der Red ner fährt nun in scharfer und strenger Kritit des Verhaltens der Minister der Königin Donna Maria fort, sucht nachzuweisen, wie dieselben allein die darauf folgenden Unruhen im Lande hervorgerufen hätten, und äußert sich besonders bitter gegen das Ministerium des Grafen von Thomar (Costa Cabral) und die durch dasselbe begangenen Gewaltsamkeiten und Willkür Atte. (Der Redner ist im Augenblicke des Postschlusses noch auf der Tribüne.) . .

Vor der öffentlichen Sitzung hatte die Kammer sich in ihren Büreaus versammelt, um die Präsidenten und Secretaire derselben für den laufenden Monat zu ernennen. In acht Büreaus fielen diese Wahlen durchaus auf konservative, nur in einem einzigen gelang es der Opposition, ihre Kandidaten durchzusetzen.

In der Pairs-Kammer führte die Tagesordnung zur Ver⸗ handlung des Gesetz- Entwurfs, kraft dessen die im Umlauf besind⸗ lichen Königlichen Bons im Jahre 1847 sich auf die Summe von 275 Millionen belaufen können. Niemand verlangte das Wort für die allgemeine Diskussion, und es wurde daher sofort zur Abstimmung über die Artikel des Entwurfs geschritten, die sämmtlich angenommen wurden, worauf der Kriegs-Minister den von der Deputirten⸗ Kammer schon angenommenen Gesetz Entwurf in Betreff des Vorrückens der Lieutenants, die in den Corps zu besonderen Functionen berufen sind, der Kammer vorlegte. Baron Du pin er⸗ stattete Bericht über die Petition Jerome Bonaparte's um Erlaubniß zur Rückkehr nach Frankreich. Der Berichterstatter erklärt, die Kom⸗ mission habe nicht für angemessen erachtet, die Verweisung der Peti⸗ tion an die Regierung vorzuschlagen, weil sie nicht die Initiative für die Kammer ergreifen zu können glaube in einer Sache, wo die Ini tiative der Krone allein zustehe. Deshalb beantragt, er, zur Tages ordnung überzugehen. General Pelet unterstützt die Petition. Je⸗ rome Bonaparte würde nur als einfacher Bürger nach Frankreich zu⸗ rückkehren. Er beschwört die Kammer, dem Verbannten den Tiost nicht zu versagen, an den Heerd des Vaterlandes zurückkehren zu dür- fen. Der Fürst von der Moskwa unterstützt die Petition gleich- falls lebhaft. Herr Vietor Hugo meint, der Petitionair sollte sein Gesuch an den König der Franzosen richten. Er begründet seine Meinung in längerer Rede und spricht noch beim Postschluß.

Großbritanien und Irland. London, 12. Juni. Die feierliche Installation des Prinzen

Albrecht als Kanzler der Universität Cambridge wird am 5. Juli stattfinden und auch die Königin derselben beiwohnen.

Die Morning Chroniele meldet, daß in einer vorgestern bei Lord Stanley abgehaltenen Versammlung ein dem Ministerium in Bezug auf die portugiesische Interventions Angelegenheit günstiger Beschluß gefaßt worden sei.

Nach dem Morning Advertiser soll die Auflösung des Par- laments schon am 8. Juli erfolgen. Dasselbe würde dann ziemlich volle sechs Jahre beisammen gewesen sein, da es im August 1841 bekanntlich berufen wurde. Die Times bemerkt, daß es das längste dieses Jahrhunderts ist. Uebrigens werden, wie dasselbe Blatt mit⸗ theilt, die Wahlen nicht sehr aufgeregter Natur sein, da gegenwärtig noch tiefe Stille in allen Theilen des Landes herrscht. „In einigen Wochen“, schreibt die Tim es, „wird eine allgemeine Wahl stattfin— den. Eigentlich sollte sie natürlich ein Sturm sein, und derselbe müßte jLetzt am Horizoönte heraußziehen. Aber es ist unmöglich, etwas aus nichts zu machen: es ist nicht das mindeste Anzeichen eines Stur—⸗ mes vorhanden. Es herrscht nicht einmal, was man die Windstille vor dem Sturme nennt. Da ist nichts vorhanden von jener wilden Ent⸗ schlossenheit oder starren Festigkeit oder von jenem bitteren Hasse, von dem man bisher, durch eine barmherzige Fiction, die politische Welt beseelt glaubte. Kein Mensch kümmert sich um das Resultat. Demonstrationen sind selten. Die Drohungen sind sehr mild. Je⸗ dermann sieht aus, als hätte ihm Jemand das Brod aus den: Munde genommen. Nichts kann im Allgemeinen gesagt werden und in besonderen Fällen so wenig als möglich. Die Ausnahme in Bath befestigt nur die Regel, daß nämlich im, ganzen Königreiche kein Streit, keine Parteien, keine Bosheit, kein Haß, Neid, Bitterkeit, noch böser Wille da sei. Alle Welt hat, die Zunge gebunden, selbst wenn Jemand etwas zu sagen hätte. Die am Ruder stehende Par⸗ tei ist eine Minorität und beuimmt sich daher sehr ruhig. Sir R. Peel und seine Freunde sind auch wenig an Zahl und warten ab, daß ihre Zeit komme. Die Protectionisten sind gerade jetzt weder im Stande, noch gelaunt, im Angesichte von Hungersnoth Preisen ihr altes Geschrei hören zu lassen, Bis also ein. neuer Zankapfel zwischen die drei Göttinnen fällt, dürfte es schwer sein, einen guten Kampf hervorzurufen.“

selgien.

Brüssel, 15. Juni. Das Befinden des Königs, der seit län⸗ gerer Zeit leidend war und daher eine Reise nach Wiesbaden gemacht hatte, wo ihm aber die Kur nicht bekommen, hat sich in den letzten Tagen wesentlich gebessert, und man versichert, Se. Majestät werde nächsten Sonntag der Einweihung der St. Hubertus⸗-Gallerieen zu Brüssel beiwohnen, dann aber einen kurzen Ausflug nach London machen und später nach dem französischen Badeort Vichy sich be⸗ eben. ; Es soll jetzt ganz entschieden sein, daß das Ministerium des Herrn de Theur sich zurückziehen wolle; nur über die Zeit seines Ab⸗ tretens und über die Männer, die es ersetzen würden, verlautet noch nichts. So meldet die Inde pendance, und wenn das ministerielle Journal de Bruxelles noch glauben lassen will, das Kabinet könnte am Ruder bleiben, da es mit Hülfe des linken Centrums die Majorität haben würde, so wird es vom Politique, der unter dem Kabinet des Herrn Nothomb das ministerielle Organ war, mit Spott abgefertigt. „Herr de Theur“, sagt dieses Blatt, „setzt also vorqus, die Herren von Hoffschmidt, Nothomb und Maertens würden mit ihm stimmnen! Warum zählt er nicht lieber auch auf die Stimmen der Herren Verhaegen, Delfosse und, Rogier? Dann hätte er nicht blos die Majorität, fondern die Einstimmigkeit der Kammer für sich. Das wäre allerdings herrlich.“ ;

Spanien.

s Madrid, 9. Juni. Die spanischen Truppen haben den in Portugal eröffnet, wie wir aus der Gaceta von heute ersehen.

Der General-Capitain von Galicien befahl in Folge der ihm zugegangenen Vorschristen am Zten, 4 Compagnieen unter den Be⸗ sehlen des Brigadiers Fuente Pita die Besatzung der portugiesischen Gränzfestung Valenza am Minho zu verstärken. Sobald diese Trup— pen dort anlangten, zogen die Insurgenten, welche den Platz blokir= fen, sich zurück. Der General- Capitain von Galicien verfügte sich darauf selbst nach Valenza und ließ, im Einverständniß mit den dortigen Behörden, durch die vier spanischen Compagnieen und eine portugiesische die Umgegend rekognosziren, während der spanische Brigadier Lersundi mit 3 anderen Compagnieen seines Regiments eine andere Richtung einschlug, um den Insurgenten in die Flanke zu fallen. Diese eröffneten ein hestiges Feuer auf die Kolonne des Brigadiers Fuente Pita und zogen sich dann auf Villanova und Aras zurück. Der General- Capitain fam in Person mit 4 Compagnieen des Regiments „Amerika“ herbei und bemächtigte sich des Dorfes Aras, in welches auch Fuente Pita eindrang. Hier wurde das Ge⸗ fecht abgebrochen. Der Brigadier Lersundi langte mit seiner Maun⸗ schaft zu spät an, um an dem Gefechte Theil nehmen zu können. Die Spanier machten 5 Offiziere und 31 Soldaten zu Gefangenen und hatten einen Verlust von 3 Todten (worunter 2 Poꝛrtugiesen) und J Verwundeten. Vie Insurgenten ließen 13 Todte und J Ver⸗ wundeten zurück, sammelten sich während der Nacht des Iten in Villanova und wandten sich von dort nach Caminha an der Mündung des Minho. . .

Ein anderes spanisches Truppen-Corps soll von Verin (Galicien) aus in Tras os Montes einrücken und die dortigen Insurgenten un⸗

terwerfen. ; 9 ö

Es läßt sich indessen wohl annehmen, daß die bewaffnete Inter= vention Spaniens bald überslüssig werden wird, seitdem die 3000 Mann, welche am 31. Mai unter das Antas' Befehlen von Porto aus unter Segel gingen, in die Gewalt des englischen Geschwaders fielen. Diese Mannschaft war nur auf einen Tag mit Lebensmitteln versehen, und das Antas überlieferte sich den Engländern auf die erste Aufforderung. Vermuthlich hatte er in dieser Absicht, weil er jeden

längeren Widerstand für unrathsam hielt, Porto mit seinen Truppen verlassen. Sriechenland.

Der Sud de Marseille vom 8. Juni meldet: „Der „Osiris“ bringt die Nachricht, daß die Differenz zwischen der Türkei und Grlechenland ihre Erledigung gefunden habe. Diese Ausgleichung scheint durch die Bemühungen des österreichischen Kabinets herbeige führt worden zu sein. Die Grundlagen derselben sind bis jetzt noch unbekannt.“

wissenschaftliche und Kunst Nachrichten. Zur Literatur der Staatswirthschaft.

Nachlaß kleiner Schriften staatswirthschaftlichen In⸗ halts von J. G. Hoffmann, Wirkl. Geh, Dber⸗Re⸗ gierungsrath 4. D. Berlin 1847. Verlag von G. Reimer.

Im hohen Alter, wie die Vorrede ergiebt, im 8S2sten Lebensjahre, hie tet der würdige Verfasser, gleich anerkannt als Staatsmann und als Ge⸗ lehrter hier allen denen, welche, wie er sagt, in seinen staatswissenschaftlichen Schriften etwas Ernsteres als Üünterhaltung suchen, eine reichhaltige Samm=⸗ lung höchst wichtiger Aufsätze. Es sind ihrer 29 des verschiedensten In halts, alle mit dem großen Scharfsinn, welcher den, Verfasser auszeichnet, alle mit genauester Sachkenntniß und bis sehr ins Einzelne gehender Dar— stellung in statistischer und gewerblicher Hinsicht, alle mit der sittlichen Würde und dem Geiste geschrieben, der über den Gräbern schwebt, das Edle, Wahre, die höhere Humanität gerettet und gefordert wissen will, auch in dem gewöhnlichen Treiben, der täglichen Beschäftigung der Menschen! Es ist erhebend, wie Hoffmann bei Darstellung der gewöhnlichsten Beschäf⸗ tigungen des aimen Mannes, bei dem Spinnen und Weben, bei dem Auf— satz über den sogenannten Pauperismus, über die i, Verbrecher und ähnliche Tagesfragen immer die sittliche Seite hervorhebt und mit Thatsachen und Zahlen belegt, wie sehr die Staatsverwaltung nur solche Maßregeln für das Wohl der Einwohner zu ergreifen habe, welche der Sitt= lichkeit nicht Gefahr bringen! Die meisten der hier zusammen abgedruck— ten Aufsätze sind in der früheren Preußischen Staatszeitung, in der Me⸗ dizinischen Zeitung, in den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften einzeln zerstreut veröffentlicht. Es ist für das Studium der Staats⸗ wissenschaften höchst wichtig, sie hier bei einander zu finden. Ganz neu ist der stärkste Aufsatz in dem Buch, der zweite: Versuch einer allgemeinen Ueber— sicht der staatswirthschaftlichen und sittlichen Wirkungen der Spinnmaschinen im Bereiche des deutschen Zollvereins und zunächst im preußischen Staate.

Um einen Begriff von der Reichhaltigkeit der Sammlung zu geben, wollen wir versuchen, nach Kategorieen eine Uebersicht zusammenzustellen.

Es sind, zunächst drei Nekrologe in dem Werke, über Kunth, Maassen, Friese. Außer dem Interesse, welches die edlen Persönlichkeiten dieser großen Staatsmänner erwecken, sind diese Aufsätze (Nr. 27. 28. 29.) höchst wichtig, weil sie den Geist der Gesetzgebung, an welcher jene Verstor— benen thätigen Theil nahmen, uns vor Augen legen. .

Mehr rein statistischen Inhalts sind: über Maßstäbe für Land- karten (341); über die Durchschnittspreise der 4 Hauptgetraidearten in den Provinzen des preußischen Staates von 1816 1841 (25); über die Be— völkerungsverhältnisse im Fürstenthum Neuenburg Et5); Zahl der Einwohner des preußischen Staates, deren Muttersprache, nicht, die deutsche ist (12); über die Unsicherheit der Angaben, wie stark die Provinzen des preußischen Staates früher bevölkert waren (10); über die mittlere Dauer des menschlichen Lebens im preußischen Staate nach Verschiedenheit der durch geographische und gewerbliche Verhältnisse besonders begränzten Theile desselben (3); über die Gränzen des Wachsthums der Bevölkerung in' den christlichen Staaten Europa's (8); Betrachtungen über Versiche⸗ rungs- Ansialten gegen Feuersgefahr mit besonderer Rücksicht auf die Ver⸗ sicherung der Gebäude in der Provinz Brandenburg (26).

Staatswirthschaftliche Fragen und Gegenstände der inneren

Politik behandeln folgende Aufsätze:

Erläuterung der Frage: was ist Geld? (20) Beitrag zur Begründung von Urtheilen über die neuesten Veränderungen im preußischen Münzwesen (21); verdient die Zehntheilung des Groschens wirklich den Vorzug vor der Zwölftheilung? (22). Ueber Maße und Gewichte, veranlaßt durch die Schrift des Herrn Adelfeld über die Maße und Gewichte der deutschen Zoll⸗ Yreins-Stagten (23), über die Städte⸗-Ordnung, veranlaßt durch die Be⸗ rathungen über die verbesserte Städte⸗Ordnung von ist (14). Uebersicht der aligemeinsten staatswirthschaftlichen Verhältnisse, welche die Verschieden⸗ heit der Bildung und des Besitzstandes unter den Staats⸗-Angehörigen er⸗

eugt (3). zeugt C Finanzieller Natur sind:

Ueber den Begriff von direften und indirekten Steuern (16); über staatswirthschaftliche Versuche, den ganzen Bedarf sür den öffentlichen Auf⸗ wand durch eine einzige einfache Steuer aufzubringen (17). Bemerkungen über 9 Einfluß der Salzsteuer auf den Zustand der Arbeiter- Fami- lien (18). .

Spezieller behandeln ethische Verhältnisse folgende Aufsäßtze: Bemerkungen über die Ursachen der entsittlichenden Dürftigkeit oder des sogenannten Päuperismus (4H). Ueber die Unzulässigkeit eines chlusses auf Slttenverfall aus der Vermehrung der gerichtlichen Untersuchungen gegen jugendliche Verbrecher (56). Ülebeisicht dei in den 6 Jahren 1853. bis mit

1812 im preußischen Staat zur gerschtlichen Untersuchung gekommenen, im

lindlichen und jugendlichen Alter verübten Verbrechen (6). Versuch, das siutlichs Wesen der Ehe aus der Ansicht darzustellen, welche sich aus den allgemeinsten geistigen und körperlichen Verhältnissen der Menschen ergiebt (7). chersicht der im preußischen Staat während der Jahre 1840, 1811, 1812 neu geschlossenen gemischten Ehen. Nebst einem Anhange für die Jahre 1813 und 1844 (11). 4 der im preußischen Staaie seit Veröffent⸗ lichung des ae , über Schenkungen und letztwillige Zuwendungen an Anstalien und Gesellschaften vom 13. Mai 1833 vorgekommenen Vermächt⸗ nisse zu frommen, milden und gemeinnützigen Zwecken (19).

Gewerbliche und Fabrications⸗Verhältnisse behandeln:

Ueber das Verhältniß der Anzahl der Meister gegen die Anzahl der Gesellen in den meisten Handwerken (13). Versuch einer allgemeinen Ueber= sicht der staatswirthschaftlichen und sittlichen Wirküngen der Spinnmaschinen im Bereiche des deutschen Zoll Vereins und zunächst im preußischen Staate (23). Betrachtungen uber das Andringen auf erhöhten Schutz der Gewerbsamkeit im deutschen Zoll-Verein gegen fremde Mitbewerbung (1).

Wir wiederholen, daß wir die hier aufgestellten Kategorieen nur ge⸗ wählt haben, um eine übersichtliche Anschauung der Reichhaltigteit der in dem Werke besprochenen Gegenstände zu gewähren. In dem Inhalte der Aufsätze sind die Ansichten überall in einanden übergehend und aus den selben Prinzipien sich ableitend. Es ist immer derselbe Mann, der mit flarem Verstande, aus vieljähriger Erfahrung, mit genauer Kenntniß, in milder Humanität, welche für das Wohl der ganzen er ien, und insbesondere der arbeitenden, ärmeren Klassen denkt und fühlt, in sehr ge⸗ wählter Form sich ausspricht. Die Aufgaben sind immer sehr praktisch

elöst, weil die Betrachtungen durch bestimmte, bis in das Kleinste gehende

Zahlen und durch feststehende Thatsachen bewiesen sind, und es ist eine feine und edle Theorie, welche sich durch sie hindurchzieht, eine Theorie, die im Wohlwollen und der sittlichen Natur des Menschen ihre Begründung hat. Auf diesem Wege allein, aber auf diesem Wege auch sicher, finden wahre Praxis und wahre Theorie ihre Vereinigung.

Die beiden zuletzt genannten Aufsätze haben inneren Zusammenhang, die Gedanken in denselben ersetzen einander, beide Aufsätze bilden ein Gan⸗ zes. Der zweite, bisher noch ungedruckte, ist in der That meisterhaft und giebt einen bewunderungswürdigen Beweis des Scharfsinns und der geisti gen Spannkraft des würdigen Verfassers in hohen Lebensjahren. Hoffmann führt die Geschichte des Spinnens bis in die frühesten Zeiten zurück; er giebt einen Ueberblick der Erfindungen von den einfachsten Instrumenten an bis zu den neueren kunstreichen Spinnmaschinen. Er vergleicht die Natur und Feinheit der Gespinnste aus Wolle, Flachs, Baumwolle, Seide, bei welchen Ausführungen die allergenauesten Rechnungen vorkommenz er zeigt, wie das Ueberflügeln der Baumwolle einen wesentlichen Grund hat in der Möglichkeit einer außerordentlichen Vermehrung des Rohprodukts, der rohen Baumwolle, wie ungemein deren Preise seit 50 bis 8o Jahren gefallen, und wie der steigende Verbrauch der baumwollenen Waaren seinen Grund habe in der Verbindung geringer Dauer mit großer Wohlfeilheit. Er deduzirt, wie Leinwand und Tuch für nördlichere Klimate manche Vor züge haben und macht darauf aufmerksam, welch' ein großer Theil der Be⸗ völkerung in Deutschland das Hand gespinnst als eine nützliche Füllarbeit benutze. Das Spinnen als Nebenbeschäftigung hat auch die sittliche Seite, daß es den Sinn für häuslichen Fleiß im Familienleben bei der ländlichen Be⸗ völkerung wirksam nährt. Darum liegt in der Anwendung von Spinn Maschinen doch auch eine Veranlassung zu ernsten Besorgnissen für die Staals-Verwaltung. Wie es an sich unmöglich ist und überall, wo des Menschen Geist eintritt gegen die mehr körperliche Thätigkeit, wie bei der Spinnmaschine gegen das Handgespinnst, kann davon nicht die Rede sein, die Verbreitung der Spinnmaschinen zu verhindern oder aufzuhalten. Im Gegentheil, sie sind ein Triumph der menschlichen Erfindung, sie führen zu Wohlstand durch außerordentliche Vermehrung der Waare, die sie liefern; aber die Zustände der Bevölterung in Deutschland lassen wenigstens wün⸗ schen, daß keine Uebereilung durch positive Maßregeln des Staats eintrete; daß die Verbreitung der Spinnmaschinen eintrete, wie Kapital und Arbeits⸗ fraft naturgemäß vahin sich ziehen; wie denn Zahlen beweisen, daß im Zollverein die Anzahl derselben ohne künstliche Maßregeln andauernd sich mehrt.

: Hiermit steht der erste Aufsatz, welcher das Werk eröffnet, in Verbin- dung, in welchem Hoffmann sich gegen hohe Schutzzölle auf Garne und Gestinnste erklärt, die dem Weber das Halbfabrikat vertheuerm, überall der verbrauchenden Bevölkerung eine Abgabe zu Gunsten der Spinnmaschinen auflegen. Er knüpft die Ausführung an den Ausspruch und das Geständ⸗ niß des ersten Ministers der britischen Krone, Sir Nobert Preel's, daß guch er sich der Ueberzeugung von der Nichtigkeit, selbst Schädlichkeit aller Ver= suche, des Staates Wohlfahrt durch Schutzzölle zu fördern, nicht mehr ent— ziehen könne, . . = ; „Die Geschichte der Erziehung des Menschengeschlechts./ sagt H. wört lich, „bekundet fast auf jedem ihrer Blätter, daß eben die Wahrheiten, de— ren Anerkennung Wendepunkte in der Richtung der Geister bezeichnet, lange schon aufgefunden, gelehrt und in den Kreisen der Männer von lechter Bildung hochgeachtet wurden, bevor es endlich gelang, sie selbst auch ins Leben einzuführen.“ . ö . ö .

So ging es in England, so in Preußen bis zum Gesetz vom 26. Mai 1818, welches an die Stelle der Prohibitivmaßregeln und hoher Schutzsöölle das Prinzip einer vernünftigen, gemäßigten Freiheit des Handels stellte.

Wir wünschen dem hier angezeigten, vortrefflichen Werke recht viele Leser, damit die besonnene Prüfung den, Lehren eines erfahrenen, gedie⸗ genen Staatsmannes das Urtheil über vielbesprochene Tagesfragen aufkläre und beruhige. . D.

Eisenbahnen.

A Düsseldorf, im Juni. Nach dem von der Direction der Düsseldorf Elberfelder Eisenbahn in der General Versammlung am 29. Mai erstatteten Bericht über das Jahr 1846 stellt sich der Fi nanz-Etat der Gesellschaft folgender Art: der B aufonds hatte im Ganzen eine Einnahme von 2602, 138 Rthlr. 138 Sgr. 7 Pf. und eine Ausgabe von 2,591, 332 Rthlr, 9 Sgr. 2 Pf., so daß er mit einem Bestand von 10,806 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf. abschließt, welches zu Anlagen am Rheinwerft, um die Bahn mit dem hiesigen Freihafen in Verbindung zu bringen, verwendet werden soll. Der Reservefonds hatte eine Einnahme von 38,79 Rthlr. 9 Sgr. 2 Pf. Es wurde darauf angewiesen eine Summe von 28013 Rthlr. 5 Sgr., so daß ein Bestand von 10,966 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf. verblieb. Der Betriebsfonds hatte an Beständen 35,985 Rthlr. und an laufenden Einnahmen 190,091 Rthlr. 6 Pf., überhaupt also 226,076 Rthlr. Zu der laufenden Einnahme hat der Personenver⸗ kehr inkl. der Gepäck Ueberfracht 122,112 Rthlr. 5 Sgr. oder 64,3 pEt., der Güterverkehr, einschließlich Equipagen, Vieh und Gemüse⸗ Transport h2, 739 Rihlr. 16 Sgr. 6 Pf. oder 33 pCt. kontribuirt, und an außerordentlichen Einnahmen (Rekruten, Militair-Transporte u. s. w.) sind 5239 Rthlr. 9 Sgr. oder 2,7 pCt. aufgekommen. Dagegen betrug die Ausgabe 166,20 Rthlr. 26 Sgr. 2 Pf. Unter diesen sind jedoch begriffen die den Inhabern der Prioritäts- Actien 836 n Zinsen, nach deren Abzug dieselbe sich beschränkt auf Iz, 969 Rthir. 26 Sgr. 2 Pf. Hiervon kommen auf die Bahnver— waltung 335,8 13 Rthir. 11 Sgr. 8 Pf. oder 36 pCt., auf die Trans= port⸗-Verwaltung 52, 338 Rthlr. 26 Sgr. 8 Pf. oder 55, pCt. und auf die allgemeine Verwaltung 7815 Rthlr. 17 Sgr. 10 Pf. oder 8,z pC't. Die Ausgabe übersteigt die des Jahres 1815 um ein Bedeutendes. Es liegt aber in der Natur der Sache, daß mit der Vermehrung des Verkehrs die Ausgabe steigen muß, namentlich bei einer Bahn, welche bei ihrer Anlage nur sehr nothdürftig mug fn, worden ist. Dazu kommt aber auch noch, daß das Jahr 1846 nicht unbedeutende außerordent⸗ liche Ausgaben hat tragen müssen. Dahin sind zu rechnen: die vor⸗

enommene Einziehung der 6ten Schwelle und das damit verbundene Auskappen der alten noch brauchbaren Schwellen bis auf den Stern, das Auswechseln schadhafter Schwellen u. s. w. mit 1885 Rthlr.

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20 Sgr. 8 Pf.; die Anlegung neuer Ausweichungen u. s. w. mit S659 Rthlr. 22 Sgr, 3 Pf. und die Kosten einer neuen Lokomotive mit 3 ä 5128 Rihlr. 17 Sgr. 1 Pf., zusammen 11,174 Rthlr. Danach ergiebt die Vergleichung der Einnahme mit der Ausgabe einen Bestand von 58, 239 Rthlr. 4 Sgr. 4 Pf., oder nach Abzug von 2118 Rthlr. an noch rückständigen Iinsen von Prioritäts Actien 56,121 Rthlr. 4 Sgr. 4 Pf. Diese Summe stellt zu dem Stamm ⸗Actien⸗ Kapital einen Reingewinn von 546 oder wenn man den Betrag der obigen außerordentliche Ausgaben mit 11,174 Rthlr. dem bagren Ueberschuß hinzuzieht, so⸗ gar von 6,6 pCt. Der Rechnungs- Abschluß ergiebt dagegen einen Bestand von 59,875 Rthlr. 4 Sgr. 4 Pf., wovon indessen noch ein Drittel der Kosten der neuen Lokomotive mit 5128 Rthlr. 17 Sgr 1 Pf. (das letzte Drittel ist 1847 zu zahlen) und einige andere Aus gaben, im Ganzen eine Summe von 992) Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf. zu zahlen sind, nach welchem A1bzuge eine Summe von Ih 55 Rihl. 2 Sgr. 3. Pf. zur Verstärkung des Reservefonds und Vertheilung einer Dividende übrig bleibt. ö . Der Berth der Materialien Bestãnde betrug am 31. Dezember 1846 14,376 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. oder 3518 Rthlr. 20 Sar. 2 Pf mehr als am Schlusse des Jahres 1845 ,

Die Krankenkasse der Gesellschaft hatte einen Bestand von 292 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf. und eine Einnahme von 306 Rthlr 21 Sar. 5 Pf., im Ganzen von 599 Rthlr. 123 Sgr. 3 Pf., wogegen die Ausgabe 327 Rthlr. 19 Sgr. 8 Pf. betrug, mithin ein Bestand von 272 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf. sich herausstellt. . ;

Die Unterstützungs-Kasse, die eine Einnahme von 398 Rthlr. 3 Sgr. 2 Pf. und eine Ausgabe von 258 Rthlr. 23 Sgr. 1 Pf hatte, ergab einen Bestand von 139 Rthlr. 10 Sgr. 1Pf. m rm mr sedoch sich 114 Rthlr. Cautionsgelder befinden. ;

Aus dem Verkauf der Personen⸗Billets ergiebt sich im vergan— genen Jahre eine Zahl von 351,391 Fahrgästen, welche 116,235 Rthlr. 7 Sgr. eingebracht haben. Der Dutchschnitt der Jahre 1812 bis 46 beträgt 321,997 Personen, resp. 97,069 Rthlr. 12 Sgr. 1 Pf. Einnahme, so daß also das Jahr 1846 den Durchschnitt um 32,394 Pers. oder 19,165 Rthlr. 24 Sgr. 11 Pf. übersteigt. Im Vergleich mit dem Jahre 1845 hat die Frequenz des Jahres 1816 um 32,586 Pers. oder 23,445 Rthlr. 5 Sgr. zugenommen. Auf die Vermehrung des Personenverkehrs hat besonders der Anschluß der Köln⸗Mindener Bahn günstig eingewirkt. Die Hauptvermehrung des Personenverkehrs liegt in den Endstationen, indem sich in Veraleich mit dem Jahre 1845 ein Zuwachs ergiebt: auf der Station Dissel dorf von 12,27 abgegangenen und 16,792 angekommenen Personen, und auf der Station Elberfeld von 185316 abgegangenen und 11,268 angekommenen Personen. .

„Die Einnahme aus dem Transport der Hunde für 2344 Stück betragt 121 Rihlr 9 Sgr. und das Uebergewicht des Gepäckes der Neisenden belief sich auf 18,702 Ctr. 5156 Rthlr. 3 Sgr. 8 Pf. Von Militair⸗Kommandos wurden befördert 1376 Mann für 288 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Es wird bezahlt pro Kopf 3 Sgr. 9 Pf., wenn das Kommando 500 Mann stark ist, und 5 Sgr. bei kleineren Kommandos oder einzelnen Kommandirten. An Handelsgütern sind befördert worden 1,106,595 Ctr., von welchen die Brutto— Einnahme ohne Abzug der Kosten für das An- und Abfahren zu und von den Bahnhöfen resp. des Auf- und Abladens sich auf 85, 151 Rthlr. 12 Sgr. 56 Pf. beläuft. Im Vergleich mit dem Jahre 1845 hat hiernach die Centnerzahl um 56,3 113 Eentner und die Einnahme um 8609 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. zugenommen. Die Zunahme betrifft die Handelsgüter und den Gemüse-Transport, von welchen die ersteren sich um 104,425 Centner und der letztere um 144245 Centner vermehrt haben. Dagegen ist eine Abnahme einge treten in den Rohprodukten, als: Sand, Ziegelsteine, Kalksteine, um 49, 1687 Centner. Hiervon fallen allein 22,266 Centner auf den Transport nach der Station Vohwinkel, wohin im Jahre 1845 die Prinz-Wilhelms⸗Eisenbahn ihr Baumaterial bezog. So wie bei dem Personen-Verkehr, so trifft auch bei dem Güter-Verkehr die Vermeh rung hauptsächlich die End-Stationen.

hrequenz und Einnahmen der Berlin- Potsdam Magdebur rer Eisenbahn

8 Es wurden befördert: im Ap ril 1847. Einnahme: 1) Personen 29, 074 Rthilr. 14 Sgr 2) Güter (Vieh u. Equipagen ete.) 58,710 Ctr. 13,001 * 7 42,075 Rthlir. 22 Sgr. im Mai 1847. 81, 900 43,588 Rthlr. Sgr.“ 58,218 Ctr. 12.400 * 10 56,088 Rthlr. 10 Sgr.

1) Personen

2) Güter ete. . . . .

gandels - und Görsen-Nachrichten. Berlin, den 18. Juni 1847.

Inlän dische Fonds: P fandhris/s-, KRommundl-— Papiere und Gelc(- Course.

Ef. Brief. Geld. Gem.

St. Schuld-Sehb. ? 92 . hKur- u. Nw. Pfdhr. 3 94

Seb. Präm. Seh. 953 Sehlesisehe do. 3 97

l. u. Nm. Schuldv. - do. Lt. B. gar. de. 37 K.

at. khriet. Geld. Geh.

Berl. Stadt- Obl. ; . Westpr. Psandbr. 35 Grossh. Posen do.

do. do. ö Ositpr. Pfaudbr. Pom. do. 3 925 .

Friedrichsdror. Augustd ar. Gold al marce.

Disconto.

Ausländisohe Fonds. Poln, neue ptabr. 1 do. beillope 3.4 8. ö do. Part. s00 FI. 4 do. do. 1. Aul. . 233 do. do. 360 FI. do. Stieglitz 2.4 A 3 laub. Feuer- Cas. 35 do. v. Rothsch. Lst. 5 do. Staats-Pr. Aul. do. Polu. Schatz O. d Hollind. 2 oMᷣlnt. 2 do. do. Cert. L. A. 5 kKurh. Pr. O. a0. 68 o. do. L. B. 200FI. Sardin. de. 36 r. ö Hol. a. Pfdbr. u. c. 1 /

Russ. HHamb. Cert.

*

31 5 2

22

(

2

2 *—

1

. Neue kad. do ss FI.

Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie foltu:

Weinen nach Qualität von 115— 125 Rthilr. Rnss. Roggen 1900 g4 Rihlr., inländ. 96 G98 Rihlr. Roggen, Lieferung pr. Juni 92 —- 93 Rihlr. pr. Juni (Juli 82 Rihlr. G. u. Bf.

39 = pr. Juli / August 763 Rihlr. G, 77 Bs. Gerste loco 70-72 Rihlr. ba. Hafer loco nach Qualität 44 - 46 Rthlr.

auf Lieferung 42 - 44 Rthlr. Rüböl loco 1173 Rihlr. G., 3 Bf.

MUHerbst 114 - Rihlr. Spiritus 355 —– 365 Rihlr., p. Juli Aug. 375 Rihlr. Bf., 37 G.

Kanal- Listen:

Den Finom- Kanal passirten am 17. Jani— . 366 Wopl. lere, , On! VWaspl. Hafer, 13 Rea r, W

Die Roggen-Preise haben sich heute et m- ebe ü 3 der mehr Kauflust zeigte. 14. * * min

Eisenbalim- Actien.

Volleing. zt. Amat. Rott. 4 Aruk. Ur. 4 Berl. Anh. A. 4

Rhein. Stu. do. Prior.

do. v. St. gar. do. Prior. Sachs. Bayr.

Berl. ul ar. . Sas- Glos. do. Prior. 4 de. Prior.

kerl. Stett. 4 St- Vor

Boun- Cõlu. 5 LThũringer.

4

;

——

**

kresl. Freib. WIlhb. (C. O.) do. Prior. d Zarak. Selo. Cöth. kerul. ]

9. —1

61 K. 60 6. cr. Ob. Sch. 4 767 et. ba. piss Eier 104 6. do. Prior. ö Glossuitz. 1 Hub. Berg. 4 kiel Ali. 1 Lp2. Dresd. 4 Magd. Halb. 4 Measd. Lip. do. Prior. 1 X. Sehl. Me. 4 ac. Prior 36. 1023 B. 1013 6.

Quitt. Bogen.

1 *.

2c. Mæastr. 20 Berg. NUrk- 50 Berl. Anh. B. 45 Bexb. Lada. 79 Bries-Neias. 5) Chem. Riss. S cõlu· Mind. 90 do. Tbẽr. V. 20 S5 Dresd. G3rI. 9. Lb. Zittau. 70 Masd. Witt. 30 8 Mecklenb. 60 Vordb. F w. 660 72 Rh. St. Pr. IO 89 Stars. Pos. 10 83

S Ringer.

110 8.

do. Prior. 5 rd. K. Fd. 4 O. Sebl. Lt. A 4 1043 6.

do. Prior. .

do. Li. B. 4 9) B Pts. Mędb. 4 941 6. do. Pr. A. B. 4 914 U2. do. do. 5 101 b.

1 (Schluss der Börse 3 Lhr.)

Marktpreise vom Getraide. Juni 4847.

Zu Lande: Roggen 4 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf; große Gerste 2 Rihlr. 21 Sgr. 7 Pf.; Hafer 2 Rihlr. auch 1 Rthlr. 24 Sgr. Eingegangen sind 25 Wispel.

Berlin, den 17.

Zu Wa sser: Weizen 4 Rthlr. 24 Sgr., . Roggen 4 Nihlr., auch 3 Rihlr. 25 Sgr. 3 ße Gerste 2 Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf; Hafer 1 Rthlr. 23 Sgr. 1 Pf.; Erb 3 Rthlr. 12 Sgr., auch 3 Rihlt. 6 Sgr. Eingegangen sind 1075 Wispel 12 Scheffel.

Mittwoch, den 12 ĩ roh 8 Rthlr., auch r., auch 1 Rthlr.

Das Schock Der CTentner

ö o hlr. 20 Sgr. Heu 1 Rthlr. 10

St S8

Kartoffel⸗Preise. Scheffel 1 Rihlr. 10 Sgr., metzenweis 2

Branntwein ⸗Preise. Preise vom Kartoffel ⸗Spiritus waren am

11. Juni 1837 40 Rthlr. 111 1 . 392 . . (ohne Geschäft.) oder 10, Sꝛö0 Yer 16. = = 372 T e . / (ohne Geschaft.)

Korn⸗-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 17. Juni 1847. Die Aeltesten der Kaufma Berlin.

51 9m nnicaft Yvon

Unswärtise Börsen.

Amsterdam, 14. Juni. Niederl. irkl. Scr. 57 326 40 363. Pass. zinal. PFoln. —. 499 Russ. liope 89.

Ant werpen, 13. Juni. Zinsl.— Nene Aal. 18.

Frankfurt a. M.. 15. Juni. 5X Met. 108 1077. 1962. 60 Bayr. Bank- Aetie n 666 6. Hope 2 6. Stec. S871 6 polu. 300 FI. ß; G6. do soo FI. S. 803.

jtam burg. 16. Jani. Bank- eien 18510 Be. Bal. R- sa 1096 106.

London. 12. Juni. Cons. 3 * S7. Bel. Vea Anl. XR. ——— passive 5. 4. Ausg. Seb. 15. 14 23 Holl. 583. 44 4 90 89 Port. 323. 313. Bras. S5. 83. Ci ner 20. 2. Peru 38. 36.

Paris. I 1. Juni. Neapl. —. 3960 Span. 35.

Wien, 16. Juni. Mer 106 Actien 1625. Aul. de 1931 154. de iss 119

5 5 89⸗ * 18

Hus. Ppresss. Pr. Sen. —.

Baak- Aetien p. als. lar. 575. *

Engl. Russ. 575 Reate fin ear. I1II7. 80. 3X do. a er. 77. 80

. 40. 97. 34 40. 689. Baak- Xorab. 166. Ges. IT.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 17. Juni.)

Amsterdam., I5. Juni. It. 57

paris, 1. Jari. 503 Rente 117. So 32 0 77 S820 Vα- d or

Meteorologische Beobachtungen.

Le uds 10 Urr.

Nach eincaaæ-r Beo ba Rt,

1847. 17. Juni.

Nachæritta ss Uhr.

More ns G Uhr.

8 per. 331 4137 Par. 3347 I Par. Quel ̃ dt 7.7 7m. 18. R. 1337 2 P BS.8* Kn. C— 81 R. Bede -- 1627 8. 70 C, Ma- Kastaas Gos R. halbbeiter. EaAlb heiter. Nie derselas 9. 88w. 8w. ware - ebe 21.3*

88 w. 2

Lufidruck Lustwäarime.-.. Thaupunkt w PDPauusisätti un. Wetter

Wind ...... 6. W olßkenzux Tagesmittel: 334,18“ Far... 4 1457 a-. 7.

710 pCt.

beiter.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 19. Juni. Im OQpernhause. Abonnement: Großes Vokal- und Instrument tung des Herrn Hektor Berlioz aus Paris: Legende in 4 Theilen, Musik von H. Berlioz. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu Opernhaus -Preisen verkauft: ; ö Ein 6 den 2 des Prosceniums 1 Rtelt. 10 Sgr. ꝛc. Die ffeien Entreen sind obne Augnadme nicht ug,. S spi se. 67ste franzo e Abennements Vorstellung. Im Schauspielhause. 6 fte franzosische Ab ?

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Ansang dalb ? Ubdr. . mittleren

Une chaine. Anfang halb 7 Ubr. ö ; Sonntag, 20. Juni. Im Dpernbause. 7 Iste Abonnements - Ver- 8 . .

s Hie auf. Esmeralda. Anfan ; stellung: Eben recht! Hierau 5 . .

2 2 2. 2 R 2. ö B il 2 ]

Zu dieser Vorstellung werden lets z ? mittleren

O eis ve 1 2 ernhaus Preisen verkauft: . ; 3 * Ein 3k n den Logen des Prosceniums 1 Rtblr. 10 Sgr. 20.

Berantwortlicher Redacteur Dr. 2. W. Zint eisern.

In Selbstverlage der Ewedition.

Hedruch in de Te cer schen Geheimen Dder - destuchdruckeret.