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zogen werden, knapper. Die neueste pariser Notirung wird in der Regel jetzt erst nach der Börse bekannt. .
Für den Bau der Main- Weser⸗Eisenbahn ist von der diesseitigen Bau⸗Behörde nun die erste Submisston für Lieferung von Schwellen ausgeschrieben worden.
Rußland und Polen.
Warschau, 24. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat befohlen, daß den Soldaten, welche sich als polnische Kriegsgefangene in Straf⸗ Compagnieen befunden haben und bei den Arbeiten an der moskauer Chaussee verwendet gewesen sind, diese Zeit auf die fünfundzwanzig⸗ jwĩhrige Dauer ihres Militairdienstes angerechnet werden soll, insofern sie sich in diesem Dienst durch besonderen Eifer und gute Führung auszeichnen.
Frankreich.
Paris, 24. Juni. Der Herzog von Montpensier hat die Ein⸗ ladung der Stadt Bourges angenommen, der dort nahe bevorstehen⸗ den Eröffnung der Central⸗Eisenbahn beizuwohnen. .
Graf Bresson soll im Begriff stehen, sich als französischer Bot⸗ schafter nach Neapel zu begeben. . h. .
Der Gesetz⸗ Entwurf, den der Minister des Innern der Deputir⸗ ten Kammer in Betreff der National- Garden vorgelegt hat, die in verschiedenen Städten aufgelöst worden, besteht aus einem einzigen Artikel, und dieser lautet, wie folgt: „Die Suspendirung der Reor⸗ ganisation der National- Garde, deren Auflösung durch Königliche Verordnung in der Stadt Lyon, La Croix - Rousse, La Guillotiere, Vaise, Caluire und Cuire (Rhone); zu St. Etienne, St. Chamont, Valbenoite, Outrefurens und Montaud (Loire), Toulouse (Haute Garonne) ausgesprochen worden ist, kann bis zum 31. Dezember 1852 ausgedehnt werden. Gegeben im Palaste von Neuilly, am 20. Jun 1847.“ In der Darlegung der Motive dieses Entwurfs heißt Es unter Anderem: „In der vorigen Session entspann sich in dieser Kammer eine Debatte über die Frage von der Suspendirung der durch Königliche Verordnungen aufgelösten Nationalgarden. Wir er⸗ kannten an, daß, wenn für einige Städte eine weitere Ausdehnung dieser Suspendirung für nothwendig erachtet würde, es gezieme, die Beistimmung der Kammern einzuholen. Um diese Verpflichtung zu erfüllen, legen wir beifolgenden Gesetz Entwurf vor. Wenn auch die Umstände nicht mehr so beschaffen sind, wie sie es waren, als diese Na⸗ tionalgarden aufgelöst wurden, so ist doch der Augenblick, wo diesel⸗ ben reorganisirt werden könnten, bei weitem noch nicht gekommen. Wir nehmen keinen Anstand, Ihnen diese nnsere volle Ueberzeugung aus⸗ zudrücken. Ohne Zweifel scheinen die politischen Leidenschaften jetzt gedämpft, wenn nicht erloschen; ohne Zweifel haben die der Charté und der Dynastie von 1830 feindlichen Parteien viel von ihrer Stärke verloren und sehen jeden Tag ihre Täuschungen hin⸗ schwinden. Aber diese Parteien bestehen noch und haben auf ihre Thätigkeit nicht verzichtet. Zudem können mit den politischen Teidenschaften, an einigen Orten und in gewissen Fällen, sich Aufre⸗ gungen einer anderen Art und nicht weniger bedrohlich für die all⸗ gemeine Ordnung vereinigen. Der Wachsamkeit der großen öffent⸗ fichen Gewalten nicht minder, als dem enkschiedenen und gemäßigten Geiste der Verwaltung liegt die Pflicht ob, die gefährlichen Kollisio⸗ nen vorauszusehen und den wenig aufgeklärten Theil der Bevölkerun⸗ Jen vor verderblichen Verirrungen zu bewahren.“
Es heißt, Lie Regierung wolle ein neues ministerielles Departe⸗ ment unter dem Titel „Ministerium für die Angelegenheiten Algeriens“ schaffen und dem Marschall Bugeaud übertragen. Dieser soll sich aber, wie versichert wird, geweigert haben, in das Kabinet zu treten. Aufrage und Antwort sollen durch ben Telegraphen befördert wor— den sein.
Heute erscheint ein neues konservatives Journal l'Hpinion, zu einer entschiedenen Vertheidigung des Kahinets und zur Konkurrenz gegen die Presse des Hern Girardin bestimmt.
Die Börse war heute gänzlich unthätig, und die Rente, wiewohl ohne Veränderung, neigte etwas zum Rlickgang. Eisenbahn-Actien
sast wie gestern und ohne sonderliches Geschast. Das Journal des Déhats spricht sich heute dahin aus, daß
s kas Kabinet durch die Freisprechung Girgrdin's noch keinesweges für erschüttert halte.
Paris, 21. Juni. Die Deputirten-Kammer ist gestern in der Verhandlung des Ausgabe⸗Budgets beim Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten stehen geblieben. Es voirb die allgemeine Viskussion desselben eröffnet. Herr Burgau dee Puzy: Die Kommisston habe die Absicht gezeigt, das Gleichgewicht wischen Ausgaben und Einnahmen, von dem schon in der Adreß⸗ chatte bie Nede gewesen, herzustellen. Aber alle Mühe werde ver⸗ geblich bleiben, so lange die Mißbräuche mit den außerordentlichen Frebsten fortdauerten. Ber Minister des Auswärtigen habe es darin am weitesten getrieben. Man dürfe nur die Ziffern des Budgets von 1846 nachsehen, da sei das ordentliche Budget durch die außerordent⸗ lichen Kredite um 25 pCt. vermehrt worden. Das Budget dürfe nicht ein Roman sein. Ver Herr Minister des Auswärtigen möge also vor Beginn der Verhandlung seines Budgets die Zusicherung geben, daß er künftig bei den votirten Krediten stehen bleiben werde. Der Minister des Auswärtigen: Die außerordentlichen und Ergänzungs-Kredite seien diskutirt und genehmigt worden, die Kammer werde wohl die Diskussion derselben nicht von neuem auf⸗ nehmen wollen. Er habe stets sich bemüht, die Schranken der votir— ten Kredite einzuhalten, und nur im äußersten Falle der Nothwen⸗ digkeit sie überschritten. Das werde auch ferner sein Grundsatz sein. Aber unvorhergesehtnen Nothwendigkeiten müsse auch begegnet wer⸗ den. (Beifall.. Tas Kapitel wird votirt; das zweite ebenfalls. Herr Cerfbeer lenkt Lie Aufmerksamkeit, des Ministers auf die Lage der französischen Isrgeliten in der Schweiz; Herr Du rand de Ro⸗ morantif auf die poölitischt Lage der Schweiz überhaupt. Ob es wahr sei, fragt er, daß Oesterreich in der Schweiz einschreiten wolle und Frankreich dabei zum Bundes gensssen haben werde? Das Ver⸗ halten und die Sprache des französischen Gesandten zu Bern gebe bieser Angabe Gewicht. Er frage, worauf man zieses Cinschreiten in die An⸗ gelegenheiten einer fremden Nation stüßen wolle? Er könne nicht begreifen, wie Frankreich in der Schweiz einschreiten könnte, kraft der Verträge von 18153, weil die Kantõne gethan hatte, was Frenkreich selbst 1830 gethan. Der Minister des Auswärtigen: Vie schweiger Tag— satzung werde in wenigen Tagen eröffnet werden, alle, die angereg⸗ ten Fragen würden dort zur Sprache und Verhandlung kommen. Er wolle nichts sagen, was einen Einfluß auf jene Berathungen üben fönnte. (Murren links) Aber er freue sich, der Politik dei NRegie⸗ rung des Königs ihren wahren Charakter der Schweiz gegenüber ge⸗ ben zu können. Frankreich habe das höchste Interesse an der Ungb⸗ hängigkeit, Ordnung und Prosperität der Schweiz. Das sei dessen srabitlonelle Politik. Besonders seit 1830 habe Frankreich stets diese Unabhängigkeit unterstützt, und darin sei auch ihr, Recht zur Revisson ihrer, Institutiouen verstanden. Diese Politik sei 1832 und 1333 geübt worden. Frankreich denke auch nicht daran, diese Unabhängigkeit gefährden, beeinträchtigen zu wollen. Aber
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diese Unabhängigkeit habe, ihre Schranken. Die Schweiz sei
nicht ganz in der nämlichen, Lage wie die anderen Staaten Europass. Ihre Unabhängigkeit sei der schweizer Eidgenossenschaft von Europa so gewährleistek worden, wie sie bestanden, als man mit ihr unterhandelt. Aber würde dieser Föderativstaat geändert, fände eine radikale Modification darin statt, so würde Frankreich sagen, und die Kammer werde begreifen, daß die Angesichts des früheren Zu⸗ standes abgeschlossenen Verträge nicht mehr beständen. (Murren linkes.) Herr Durand de Romorantin: Die Aufhellungen des Mini⸗ sters seien nur Vorwände; diese Thatsachen seien ein trauriges Symptom. Er wolle ein Schreiben des französischen Botschafters vorlefen, das eine wahre Beeinträchtigung der schweizer Unabhängig⸗ keit sei, welche die Minister sichern zu wollen vorgäben. Herr Odilon Barrot: Die schweizer Tagsatzung werde zu fragen haben, ob nicht ein Uebermaß des Föderativ Systems vorhanden sei? Ob diesem Uebermaße nicht die Wirren der Schweiz zuzuschreiben seien? Warum solle die Schweiz nicht die Freiheit haben, diese Fragen zu lösen? Und Frankreich, das angeblich ihre Unabhängigkeit sichern wolle, verbinde sich mit Desterreich, um diese Freiheit zu hemmen? Das Frankreich von 1830 rufe dazu die Verträge von 1815 an? Es sollte der Schweiz nicht gestattet sein, das Unitärspstem ein- zuschlagen? Selbst wenn sie es für nützlich und nothwendig fände und' die Freiheit der Schweiz sei bedroht durch eine Note, die der französische Botschafter dem Präsidenten des Vororts übergeben. Al⸗ les sei in Harmonie bei diesem System. Diejenigen, die nicht wag⸗ ten, die Befestigungen von Hüningen wieder aufzubauen, wollten die Verträge von 1815 anrufen! Als der Präsident über das Kapi- tel abstimmen lassen will. drückt Herr Ternaur Compans sein Er⸗ staunen aus, daß der Minister nicht antwortet, der komme immer auf bas alte Wort zurück: Nichts! nichts! nichts! (Gelächter) Herr Guizot: Wenn er Herrn Odilon Barrot auf den Boden folgte, den derselbe betrete, so müßte er Partei ergreifen in der Schweiz, er wolle dies nicht, im Interesse der Schweiz selbst. Er werde der Schweiz gegenüber die Politik Frankreichs aufrecht halten, Herr Le⸗ dru Rollin entgegnet mit einem heftigen Augriff auf die Regie⸗ rung, die die Einmischung anderer Mächte in die Angelegenheiten der Schweiz dulden wolle.
Großbritanien und Irland.
London, 23. Juni. Se. Masjestät der König der Belgier ist heute hier angekommen. Nach dem Globe bezweckt die Reise des Königs nach England die Herstellung seiner angegriffenen Gesundheit, und deshalb soll auch die Dauer seines hiesigen Aufenthalts noch ganz unbestimmt sein.
Dem Minister des Innern wurde gestern eine mit 100,000 Un terschriften versehene Adresse der Frauen von England an die Königin zugestellt, worin Ihre Majestät gebeten wird, die Bill wegen Unter drickung des in England weit verbreiteten Kupplergewerbes in ein Gesetz ausgehen zu lassen. Bekanntlich liegt dem Unterhause jetzt eine Bill darüber vor, und die heutige Mittagssitzung desselben beschäftigte sich mit denselben. Der Comitébericht ward angenommen, nachdem ein An⸗ trag auf Verwerfung der Bill mit 8i gegen 26 Stimmen zurückge⸗ wiesen worden war.
Der britische Gesandte zu Washington, Herr Pakenham, wird in kurzem nach erhaltenem Urlaub hier eintreffen.
Bis jetzt sind in Folge, des für frühere Einzahlungen bewilligten Diskonto's bereits 6 Millionen Pfd. St. auf die neue Staats-An leihe eingezahlt worden, so daß demnach nur noch 2 Millionen im Rückstande sind.
Heute beginnt der britische Verein zur Förderung der Wissen⸗
schaften seine diesjährige Versammlung zu Oxford; der Schluß der
Sitzungen ist auf den 30sten festgesetzt. Die wissenschaftlichen Bera thungen und Vorlesungen, denen auch Prinz Albrecht beiwohnen wird, nehmen morgen ihren Anfang. Sir NR. Inglis führt den Vorsitz; unter den fremden Gelehrten, die angekündigt sind, nennt man den
Prinzen von Canino, Herrn Struve und Professor Nillson.
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. Brüssel, 24. Juni. Die ministerielle Krisis ist noch keiner Entscheidung näher gerückt. Der König, welcher längere Zeit un⸗ wohl war, ist jetzt auf 8 Tage nach London abgereist und wird erst nach der Zurückkunft die Sache in weitere Ueberlegung nehmen. Vor der Abreise hat jedoch der König Herrn Rogier, das Haupt der parlamentarischen Opposition, zu sich berufen und ihm den Wunsch ausgedrückt, nach der Zurückkunft sich serner mit ihm über die Bil bung eines neuen Kabinets, zu, benehmen. Ein formeller Auftrag hierzu ist jedoch Herrn Rogier nicht ertheilt worden; die ganze Lage weist sedoch auf diesen Deputirten als die Hauptperson hin, um welche sich setzt ein neues Ministerium gruppiren muß. Schon vor zwei Jahren, nach ber Auflösung des Ministeriums Nothémb, bezeichnete die öffentliche Miei⸗ nung eine von Herrn Rogier gebildete Verwaltung als die richtige Einlen kung in die durch die Wahlen vorgezeichnete, Bahn; allein die Be dingungen, welche Herr Rogier für die Bildung und den Bestand des Kaͤbinets glaubte stellen zu müssen und unter denen die bei einer sostematischen Opposition des Senats eventuell verlangte Auflösung des Senats behufs neuer Wahlen als die Prärogative der Krone beeinträchtigend erschien, bestimmten die Krone zur Bildung des Mi— nisteriums Vandeweyer, welches aber nur der Uebergang zu der letz teren ausschließlich katholischen Verwaltung war. Wir glauben nicht, daß jetzt ein Mann von politischer Einsicht und Bedeutung nochmals die Aufgabe Vandewever's unternehmen und den Versuch eines offen⸗ bar unhaltbaren gemischten RKabinets machen wird. Nur ein Rabinet, welches entschieden den bisherigen Prätensionen der geistlichen Partei entgegentritt und den Beweis zu liefern ver⸗ mag, daß ohne deren Einfluß eine Verwaltung nicht nur möglich, sondern auch heilbringender ist, kann sich in der öffentlichen Mei⸗ nung wie in der Kammer halten.
Die politisch=katholische Partei hat jetzt im Uebermaß den Bewels ihrer Untüchtigkeit abgelegt, sie hinterläßt das Land und die Finanzen in einem Zustande, daß sich von libera⸗ ler Seite keine große Bereltwinigkeit zeigt, diese Verlas⸗ senschaft anzutreten; aber kann man auch keinem Ministerium, das jetzt eintritt, das Recht der Inventarisirung absprechen, so wird doch die Forderung an die liberale Meinung gestellt, daß sie ihrerseits die öffent⸗ liche Probe ablege, ob die Prinzipien, mit denen sie die Gegner gestürzt, auch in' der Verwaltung sich stichhaltig bewähren. Die einsichtsvolleren Leiter der Partei scheinen das Unzulängliche des abstrakten Liberalis⸗ mus und das Vedürfniß eines mehr ordnendeun, regulirenden Prin⸗ zips zu fühlen. Das Land hat der Freiheiten genug, sagte Herr Ro⸗ Zier in der Kammer; allersbdings, die zerstückelte, in ihre Theile auf⸗ gelöste, unverbundene und ungebundene Freiheit besitzen wir; Jeder ist
utonom, Jeder kann sich zu Allem und Alles aus Allem machen, wenn er nur das engbegränzte Gebiet der bürgerlichen Gesetze nicht bestreicht, Der Schuster kann sich morgen als Lehrer aller Wissen⸗ schaften und 3 dem Publikum bekannt machen, und der Lehrer, wenn es ihm gefällt, Schuster werden, und selbst in den Gebieten, kr ein Elnschtclten Ker! Behörde oder eine gesetzliche Regulirung
ür das materielle Wohlsein dringen d Metzgern, ist fa
Die wahre, geordnete, fehlt uns dagege ränzung, we in ihrem Prinzip a wie sie in jedem geordneten wechfelseits bedingen und beschrär ungebundene Frei
d nothwendig wäre, wie bei der eigenen Willkür überlassen. Natur der Sache geregelte Freiheit Nirgends besteht ein vernünftiges M und die wesentlichen Freiheiten ung Bedingungen unterwirst, Gesellschaftsleben, wo alle Theile sich iken, nothwendig sind. Aber gerade heit hat an der Indem sie dieselbe vor in Anspruch nahm und sich Beaufsichtigung als ein durch die Revolution tzt in der Schweiz, Radikalismus unterstützt, wo sie, l, ihren Vortheil sieht, ist hier seit Der Liberalismus in sei⸗ aber zur Ueber⸗ ystem das Uebel nur
Bäckern un
lches, ohne die Freiheit die Ausüb
katholischen P Allem für sich selbst dadurch von
vertheidigte gewonnenes neues in Genf, zeigt,
diese maßlose ihre Hauptstütze gehabt. und ihre Prätensionen
sie dieselbe schaftliches Prinzip; was sich je wo die katholische Geistlichkeit der unbekümmert um das gemeinsame Woh der Revolution die tägliche Erfahrung gewesen. alt wird dieses Uebel ni en, weil das bisherige S l die praktische Erfahrung die beste Be⸗ ien in der Anwendung liefert. thwendigen Uebergang zu einem wahr⸗ wirklich vermittelnd ersonen und persönlichen esentlichen Interessen in suchen wird.
ner jetzigen Gest cht heben, er muß nahme der Verwaltung gelange vergrößern würde, und wei richtigung allgemeiner Prinzip Liberalismus bildet hier den no haften Regierungs- System, sein, aber nicht die Prinzipien durch die P die Personen und alle w und begränzenden Prinzipien ahnen sind im fortwährenden, bewirkten Steigen. deutender Ausfall entstanden, t ist so groß geworden, ein Gleichgewicht vie bei der Sorglosigkeit der aber den bestehenden Gesetzen zu Schon längst ist die den Mäklern als fehlerhaft aner— Z30ste Theil des wirklich verbrauchten Die Bäcker kauften es un— auf dem Markte in Dieser Unfug die Regierung hat aber Abhülfe gedacht. Jetzt hat die städtische Brodtaxe künftig, nach einer handels bestimmt freilich offenbar gegen das be⸗ ich aber Beides gefallen zu
welches dann auch
Einflüsse, sondern den organisch verbindenden
Die Einnahmen der Eisenb ders durch den Waaren⸗-Transport durch eine ungeschickte Verwaltung ein be und das Desizit in den Finanzen überhaup daß wahrscheinlich nur herzustellen vermag. Regierung eine Stadt sich selbst wider, zu helfen sucht, liefert jetz Regulirung des Kornpreises Bisweilen ist kaum der arkt verkauft worden. und trieben dann einige Säcke Brod theuer verkaufen zu können. gebracht worden;
Trotzdem ist
eine neue Anleihe wieder Einen Beweis, r
t Antwerpen.
Korns auf dem M ter der Hand auf die Höhe, um das ist schon oft zur Sprache in dieser Nothzeit an keine Behörde von Differenz, nach den Das ist sehr vernünftig, Man scheint s auch hier zu huldigen.
Antwerpen erklärt, daß die Börsenpreisen des Groß werden solle. s stehende schlechte Gesetz. lassen und dem laisser aller
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Die in dem Konsistorium vom reits erwähnte) Bil- Motu⸗ proprio der Papst beschlossen: des Staats zu einem destens die wichtigsten genheiten vorge⸗ Zugleich werden
Kardinale-Kollegium eröffnete (be ist jetzt durch ein so Nach demselben hat altuugszweige welchem min stes unterliegenden Angele en werden sollen.“ rere Theile der Staatsverwaltung, Weise verbunden oder getrennt waren, in
11. Juni dem dung eines Ministerraths amtlich publizirt worden. „Die Chefs der Haupt ⸗Verw Ministerrathe zu vereinigen, i der der Sanction des Pap schlagen und gemeinsam b bei dieser Gelegenheit meh bisher auf unzweckmäßige eine bessere Eintheilung gebracht. Der Ministerrath soll nach dem aus folgenden sieben Mitgliedern Kardinal Camerlengo, dem Monsignor dem Mons. Departements. De ihm finden die Sißun
(aus 43 Paragraphen bestehenden) gebildet werden: den dem Kardinal Präfekten der Auditor der Camera, dem Generalschatzmeister und dem Der Kardinal Staatssecretair gen statt, sofern nicht Vorsitz führt. Zu den Sitzungen können hr Rath nothwendig Staatssecretairs bleiben die beiden e bisher vereinigt; das Staats= r von den verschiedenen Ministerien be— amerlengo behält, außer der Vor⸗ Departement des Handels, der Die Attributionen des Präfekten Dem Auditor Der Governatore
Staatssecretair, dem Wasser- und Landstraßen, signor Gouverneur von Rom, Mons. Präsidenten des Kriegs— ist Conseilspräsident und vor der Papst selbst in auch die Chefs der In dem Ministerium Sekretariate des Staats und ist der Centralpunkt alle Der Kardinal C mals der Camera, das Ackerbaues, der Künste ze.
und Landstraßen ergeben
Dikasterien berufen werden, wenn i
handelten Geschäfte. standschaft des Industrie, d der Wasser⸗ der Camera wird das neue von Rom behält außer dem zei im gesammten S Oberbefehl der Truppen. er behält die Leitung der Aer verbunden wird. Der Auditor der werden ihrer bisherigen richterlichen Funk Vorsitzes in der Congregation für administra iin Kriminalgericht der Camera entho partements behält, seinen des Zeughauses, die bisher dem welche künftig im Ministerconseil Kompetenzkonflikte der Behörden, Behörden, 3) die Reformen der finden, 4) die ner
ich aus seinem Titel. Justizministerium übertragen. Zouvernement der Hauptstadt die Leitung der dann in Vertretung des Staatssecretairs Der General-Sch ars, womit die Verwaltung der Staatsschulden Camera und der Governatore von Rom tionen und der Schatzmeister des tiv-kontentiöse Gegenstände und Der Präsident des Kriegs-De— irkungskreis nebst der Verwaltung Die Angelegenheiten,
hatzmeister ist Finanzminister;
bisherigen W Schatzmeister zustand. entschieden werden sollen, sind: 2) die Rekurse gegen Entscheidungen der Territorial-Einrichtung, wenn solche statt= neinen Regulative und Instructionen was sich auf das Interesse des
ien Gesetze, allger tation und Declaration, 5) Alles, die Finanzen, das allgemeine 6) die Ernennung der Haupt⸗— Präläten sind (die Ernennung Anwalt, General⸗Anwalt des issair der apostolischen Kammer ird der Entscheidung des Papstes, vorbehalten); 7) alle übrigen Angelegen⸗ dem Ministerrath vorlegen läßt. In der Ministerraths in jeder Woche die Umstände es erheischen.
Natur, bis sie die Allerhöchste Be— stellung, Beförderung und Disziplin m Kardinal Staats⸗Secretair Juli Gesetzeskraft.
staatsökonomische System, Staates oder einzelner Provinzen bezieht, Staatsbeamten aller Branchen, welche nicht von Prälaten zu den ? Fiskus, General⸗-Fiskal⸗ und als Konsistorial⸗Anwalte w hängig von dem Ministerrrathe, heiten, welche der Souverain Regel sindet eine Sitzur ordentliche Sitzungen, des Conseils sind lediglich stätigung erhalten haben.
der Staatsbeamten soll ein erlassen werden.
als Armen⸗ brokurator, Comm
statt; außer⸗ Die Beschlüsse
Für die An Regulativ von de Das Motu- proprio erhält mit dem 1 Die hiesige Gazzetta enthält folgen⸗ Hoheit des Großher Kaiserl. Hoheit gelangt isa ein Kriminalver verschiedene
Florenz, 14. Juni. des Motuproprio Sr. KNaiserl.
„Da es zur Ken Kriminalgericht von P beleidigten Majestät gegen ihres Weichbildes eingeleitet wor rere Angeschuldigte Königlichen überzeugt ist,
ist, daß bei dem s Verbrechens der gedachter Stadt und und daß hierbei bereits ge weisung zum Urthei und da Se. Kaiserl. Hoheit übrigens fe ndividuen strafwürdige Handlungen begin Reue und den Gesuchen um Begnadi⸗ her als eine Folge der Unbesonnenheit, erdorbenen Gemüäths anzusehen ist, so ha⸗ Unterthanen trübten Familien aber souverainen Milde zu s wird eine allgemeine en Majestätsbe⸗ erfahren nieder⸗ ne Individuen, noch gegen r an den damaligen ver
ein Anklage⸗Dekret und Ver
Gerichtshof vo daß, wenn j ch den Erklärungen der ten der Inkulvpirten, Böswilligkeit und des v
gen, dies nach
Inhaftirten und ihren be einen neuen Beweis Ihrer Liebe und n und befohlen, wie folgt: 1) E erwähnten Prozedur weg d es soll das weitere V
den erwähnten insbesondere, ben, beschlosse mne stie bewi leidigung implizirten Indivi schlagen werden, ohne d ndere, die man in der
lligt allen in der
ß es weder gegen je Folge als Theilnehme
brecherischen Beginnen eiwa entdeckt haben dürfte, je wieder aufge⸗ nommen werden kann. 2) Alle diejenigen, welche aus Anlaß der gedachten Prozedur über Majestãts⸗Beleidigun Termalen in Hast sind, sollen augen= plicklich in Freiheit gesetzt werden, * daß denselben wegen der erwähnten Handlungen von Seiten der Polizei⸗Behörden das Mindeste in den Weg gelegt werden darf.
Gegeben zu Florenz, am 12. Juni 1847.
Leopold. V. F. Cempini. L. Alb ia ni.
Dasselbe Blatt enthält eine Bekanntmachung der Großher— zoglichen Consulta vom 12. Juni, kraft deren alle Volks Versamm⸗ lungen behufs öffentlicher Bezeigungen des Beifalls oder Mißfallens, Vortrags von Wünschen oder Bitten, welches auch ihr Gegenstand, oder die öffentliche oder Privat- Person, an die derlei Manifestationen gerichtet werden, sein mögen, aufs strengste verboten und auf die lÜiebertretung dieses Verbots verschiedene Strafen gesetzt werden.
8 rasil!lie n.
London, 22. Juni. Das Dampfschiff „Antelope“ hat NachJ richten aus Rio Janeiro vom 10. und Bahia vom 16. Mai überbracht. Der Kaiser von Brasilien hat am 3. Mai die Kammern mit folgender Thronrede eröffnet:
„Höchstgeehrte und würdige Vertreter des Volks!
Die Zeit unserer Wiederversammluug, welche dem Lande so angenehm ist, erneuert auch in Meiner Brust die lebhafte Freude, welche ich immer fühle, wenn ich Mich in der Mitte der Vertreter des Volkes befinde. — Da Ich, wie Ich Ihnen anzeigte, beschlossen hatte, die Provinzen des Reichs zu besuchen, so begab ich Mich in diesem Jahre nach dem nördlich von Rid de Janeiro belegenen Theile. Ich sah daselbst mit Vergnügen die fortschreitenden Verbesserungen in verschiedenen Zweigen seiner Industrie und wurde durch die Beweise der Liebe für Meine Kaiserliche Person und der Anhäng⸗ lichkeit an die Verfassung des Reichs, welche von den Bewohnern geäußert wurden, sehr erfreut. Ich wünsche Mir und Ihnen Glück zu der Ruhe, welche auf so erfreuliche Weise in den Provinzen herrscht. Ich bedaure, daß die Dürre in ben Provinzen Ceara und Rio Grande del Norte noch nicht ganz verschwunden ist; aber Meine Regierung fährt fort, dieselben mit Lebensmitteln zu versehen, um die Uebel dieser Schickung zu vermin= dern. Ich habe Mich bemüht, mit allen Regierungen in der alten und neuen Welt freundliche Verhältnisse und ein gutes Einvernehmen zu er— halten.
„Der Kampf zwischen den Republiken am La Plata dauert noch immer fort. Je länger er währt, desto inniger ist Mein Wunsch, ihn beendet zu sehen. Die Menschheit und die Interessen Brasiliens, welche durch die Nähe des Heerdes des Krieges so besonders und so tief dabei betheiligt sind, erfor— dern dies. — Es wird Ihnen der Schriftwechsel mit der Gesandtschaft der Vereinigten Staaten über einen Vorfall im vergangenen Jahre vorgelegt werden, welcher dadurch herbeigeführt wurde, daß drei Matrosen und ein Lieutenant der Flotte jener Nation verhaftet werden waren. Ich bedaure, daß diese Verhandlung noch nicht zu einem Schlusse gebracht worden ist, aber Sie können sich darauf verlassen, daß dieselbe auf eine Weise, welche ber Würde der Nation entspricht, beendet wird.
„Jeden Tag wird es dringender nothwendig, Maßregeln zu ergreifen, um unsere gerichtlichen Einrichtungen, unsere Colonisation, unseren Handel, bie Rekrutütung der Armee und die, Organisation der National- Garde zu verbessern. Ich lenke daher auf jeden dieser wichtigen Punkte, welche Ihren höchsten, Eifer. und Sorgfalt erfordern, Ihre Aufmerksamkeit.
Es ist. Mir höchst erfreulich, Ihnen versichern zu können, daß die Einkünfte des Staats bereits den gewöhnlichen Ausgaben gleich sind, und Ich erwarte nach den von Meiner Regierung ergriffenen Maßregeln, daß nächstens ein Ueberschuß stattfinden wird, durch welchen Fie Naätionalschuld allmälig vermindert werden kann. Durch die Be⸗ richte Meiner Minister und Staats-Secretaire werden Ihnen die Ange— legenheiten der verschiedenen Verwaltungszweige mitgetheilt werden.
„Höchstwürdige und geehrte Vertreter der Nation; bisher sind Sie ge— leitet worden durch den gemeinsamen Wunsch, zu dem Ruhme und dem Glücke des Reiches wirksam beizutragen, und durch das allgemeine Bestre⸗ ben, die Bemühungen Meiner Regierung bei Beförderung eines so patrio⸗ tischen Unternehmens zu unterstützen; Ich erwarte, daß Sie auch ferner von denselben Beweggründen werden geleitet werden.
„Die Sitzung ist eröffnet,“
Von Montevideo hat man gleichzeitig Nachrichten bis zum 16. April. Die Belagerung von Montevideo, so wie die Blockade von Buenos-Ayres, dauerte noch fort. Weder Lord Howden, noch der Graf Walewski waren in Montevideo angekommen, wurden aber täglich erwartet. Ueber den muthmaßlichen Erfolg ihrer Sendung herrschten streitende Ansichten; indeß scheint es, als ob man im All— gemeinen glaubt, Rosas werde nachzugeben sogleich bereit sein, dage⸗ gen aber seien in Montevideo abermals Intriguen zu fürchten, welche auch diese Mission scheitern machen könnten.
wissenschaftliche und Kunst nachrichten. Königliches Opernhaus. Robert der Teufel.
Dlle. Rummel: Isabelle, Mad. Köster: Alice, als letzte Gastrollen.
(Den 25. Juni.)
Wir stehen am Schluß der deutschen Opern- Saison. „Robert der Teufel“ (am Freitag) war die vorletzte Opern-Vorstellung Sor Beurlaubung des Sänger⸗Personals. Blicken wir auf das verflossene Opern-Jahr zurück, so stellt sich als ein nicht erfreuliches Ergebniß unseres Ueberblickes heraus, daß die Königliche Bühne den Anforderungen des Publikums und der Kritik in zwei Hauptpunkten noch immer nicht nachzukommen vermag, nämlich in Betreff des Repertoirs und des Personals. Ersteres läßt in Folge des mangelhaften Zustandes des letzteren eine mit Recht zu beanspru⸗ chende Reichhaltigkeit in solchem Grade vermissen, daß es, gleichzeitig unter dem hemmenden Einfluß zu vieler und langer Gastspiele stehend, öfters so— gar einen förmlich stereotopen Charakter annimmt, wie dies z. B. erst vor kurzem während der Anwesenheit der Madame Viardot-Garcia der Fall war. Diesem Uebelstande für die Zukunft zu begegnen, giebt es, nach unserem Dafürhalten, nur einen Ausweg: die Gastspiele zu begränzen und das eigene Personal, namentlich durch das feste Engagement einer den Anfprüchen des berliner Publi— kums genügenden ersten Sängerin zu ver vollständigen, (da es ohnehin der Würde einer deutschen Hofbühne nicht angemessen scheint, sich, nach italienischer Sitte, fortwährend mit Gastsängerinnen zu behelfen). Erst dann wäre die Möglichkeit vorhanden, ein gutes und reichhaltiges Re⸗ pertoir zu erzielen, das, stets das beste Alte und das gute Neue bringend, die Gesammt-⸗Interessen der Kunst zu fördern und die mannigfaltigen Anforderungen des Publikums zu be⸗ friedigen im Stande wäre. Das setzige Repertoir muß in jeder Be⸗ ziehung als lückenhaft bezeichnet werden, Abgesehen davon, daß es zu we— ni Neues ans Licht fördert und, z. B., im HVorigen Jahre, nicht die all— hr ic versprochenen drei neuen deutschen Opern (sondern nur zwei) ge⸗ bracht hat, ruhen auch viele ältere, werthvolle Werke schon Jahre lang, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil unsere einheimischen Kräfte zur Ausführung derselben nicht ausreichen. So sind Opern, wie die von Gilck C,Alceste“), von Cherubini eder Waserträger ), von We ber C. Oberon“) u. se w. mit den eigenen Mitteln unserer Bühne gar nicht zur Äufführung zu bringen und deshalb gänglich vom Repertoir verschwunden, andere, Neisse nn von Mozart („Don Juan“), von Beethoven („Fidelio“), von Gluck („Iphigenia“), von Weber („Eu⸗ rianthe“) u. a. m., konnten dagegen nur unter Mitwirkung von Gästen ge⸗ geben werden; der beste Beweis, daß das Königliche Spernpersonal einer Vervollständigung bedarf, und daß das Repertoir (das wir, insoweit es Gu⸗
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tes bringt, lediglich dem Zufall oder kunstsinnigen Gästen zu danken haben), keinesweges ein nach einem leitenden Kunst-Prinzipe planzoll angelegtes ist.
Unter diesen Umständen erwirbt sich Mad. Köster ein doppelt hoch anzurechnendes Verdienst, indem sie unser Repertoir durch Vorführung von Meisterwerken bereichert. Die Sängerin bekundet dadurch einen edlen Kunstsinn, in Folge dessen sie um se mehr eine bleibende Stellung bei un⸗ serer Bühne beanspruchen dürfte, als sie auch übrigens in vielem Betracht eine schätzenswerthe Gesangslünstlerin genannt zu werden verdient, die sich, bei ihrer Einsicht und Bildungsfähigkeit, auch in dramatischer Beziehung immer mehr zu vervollkommnen verspricht. Als „Alice“ traten ihre Vor- züge nicht minder vortheilhaft an's Licht, wie in den früheren von ihr dar⸗ gestellten Rollen. Namentlich gelangen der Sängerin jene Momente, in denen die zartere Weiblichkeit hervortritt, wieder auf das glücklichste, so daß die Darstellung in musifalischer Hinsicht überwiegende Glanzpunkte enthielt, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Mad. Köster ge⸗ wann sich auch in dieser ihrer Abschiedsleistung, wie früher als „Fidelio“ aus „Valentine“ (in den „Hugenotten“) und als „Julia“ (in der „Vestalin“) die allgemeine Theilnahme des Publikums, die sich in den mit Wärme gespendeten üblichen Ehrenbezeugungen zu erkennen gab. Dlle. Rummel betreffend, so haben wir ihre glanzvolle Gesangs Virtuosität an⸗ zuerkennen schon nach ihrem ersten Auftreten Gelegenheit genommen. Sie entfaltete ihre ausgebildete Technik auch diesmal und bethätigte sich in der dankbaren Partie der Isabelle erfolgreich als eine gewandte Koloratursän-⸗ gerin. Westeres Lob vermögen wir der Künstlerin nicht zu spenden.
Die Leistungen unserer heimischen Künstler bedürfen keiner Besprechung. Mit dem Wunsche, daß ihnen die Ferienzeit die nöthige Erholung gewãh⸗ ren möge, legen wir unsere Feder heute nieder, um sie nach vierwbchent⸗ licher Ruhe zu erneuter lritischer Thätigkeit zu spitzen! . 2.
Zur Literatur der neueren Geschichte.
Beiträge zur französischen Geschich te, von r. Jacob, Professor in Pforte. Leipzig 1846. 378 S.
Das Buch enthält eine Sammlung früher geschriebener Aufsätze des Verfassers über Begebenheiten aus den letzten Decennien des 181en Jahr- hunderts, die neben dem Interesse, welches der spezielle Stoff derselben ein⸗ slößt, mit dazu dienen sollen, ein Urtheil über den Werth oder Unwerth der Memoiren zu begründen und das Material zu einer künftigen Geschichte der Memoiren zu vervollständigen.
Der erste LAlufsatz handelt über den Charakter und politischen Einfluß der Königin Marie Antoinette und fordert die Kritik weniger dadurch auf, daß er viele neue Gesichtspunkte oder Thatsachen bei— brächte, so treu und fleißig er auch in Wachsmuth's Manier gearbeitet ist; er begründet aber die Frage, ob gerade diese Wahl des Stoffes und die damit verbundene Absicht besonders dankbar und eine Aufgabe für die ei⸗ gentlich historische Kunst sein konnte. Der Verfa sser sucht nämlich, indem er gerade die politische Mitwirkung der Königin, wir möchten sagen, ent⸗ schuldigend und mildernd darlegt, die harten Urtheile zu entkräften, welche die Zeit und die Geschichtsschreiber, namentlich Schlosser, in dieser Bezie— hung ausgesprochen haben. Allein das, was er vorbringt, macht gerade den gegentheiligen Eindruck von dem, was er damit beabsichtigt. Die Ver= söhnüng der politischen Einwirkung Marie Antonietten's liegt in ihrem Schicksal, und es wird immer eine mißliche Sache bleiben, wenn ein Historiker die privaten Eigenschaften als Entschuldigungsgrund politischer Fehler braucht. Wir übergehen deshalb Diesen ersten Aufsatz und machen nur auf die höchst interessante Beilage S. 147 ff. über die erste Aufführung von Beaumarchais' Hochzeit des Figaro aufmerksam,
welche der Verfasser nach den von ihm fehr anerkannten Memoiren des Schauspielers Fleury (über das französische Schauspiel von 1757 — 1820) giebt. Wenn man sich erinnert, als welch' eine wichtige Sache in jener in das Theater auch vom Hofe betrachtet wurde und wie großen Antheil die Königin selbst daran nahm, zugleich aber, wie in jener Zeit hauptsäch⸗ chmack der großen Menge zu fügen, wie man die feinen Lustspiele von Molizre, Regnard, Le⸗ sage nicht mehr sehen wollte, sondern Vaudevilles und Lokalpossen ver—Q langte, so wird inan leichter begreifen, wie es möglich war, daß Beüumarchais' Figaro, obwohl vom Hofe und von der Königin protegirt, doch selbst in die nächste Verbindung mit der kommenden Auflö⸗ sung, welche nach Fleury's Memoiren schon ganz deutlich hervortritt, gesetzt
lich durch Beaumarchais die Kunst anfing, sich dem Ges
werden muß.
Der dritte Aufsatz über die Herzogin von Abrantes, welchem eine kurze Uebersicht über die deutsche und französische Memoiren-Literatur der Frauen und eine Kritik mehrerer unechten Memoiren von Ida von St. Elme, Eharlotte von Sor und der Marquise von Créquy vorausgeht, ist hauptsächlich ein Auszug aus den bekannten Memoiren der Gattin Junot's, an welchen sich eine gedrängte Uebersicht über die letzten Lebensschicksale die⸗ e vielen anderen Schriften anschließt. Der Auszug war uns als Recapitulation des Gelesenen ansprechend, ob— wohl wir vieles Wichtige, was die Herzogin bietet, namentlich im Verhält⸗ niß Napoleon's zu Josephinen und zu der Diplomatie, darin vermissen und ihn
ser edlen Frau und den Werth ihrer vi
der Farblosigkeit anklagen.
Die vierte Abhandlung über die Ermordung der französi⸗— schen Gesandten bei Rastadt ist eine gewissenhafte Arbeit. Sie schließt sich im ersten Theile, in Bezug auf den Thatbestand selbst, ganz der Darstellung Dohm's an, während auf der anderen Seite neuere For— schungen benutzt, worden sind, um die verschiedenen Nachrichten über das merkwürdige Ereigniß kritisch zu sichten und etwanige Zweifel möglichst zu beseitigen. ö
Am interessantesten erscheint uns der zweite Aufsatz über die Frauen in der französischen Revolution. Der Verfasser giebt uns zuerst ein Bild von der Erziehung eines jungen Mädchens der höheren Stände in Frankreich in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts; wie die Töchter, kaum geboren, von den Müttern getrennt, zuerst käuflichen Ammen übergeben, dann in ein Kloster verwiesen wurden, wo sie ihre Kindheit und Jugend verlebten und einen leeren, aber thätigen Kopf voll unbegränzter Sehnsucht nach Unabhängigkeit mitbrachten, wenn sie endlich nach großen An— strengungen zur Herstellung einer feinen Taille in die Welt eingeführt wur⸗ den, um dann verheirathet zu werden und in Gesellschaften und Unterhaltun⸗ gen Zerstreuung zu suchen, weil sie die eigentliche Befriedigung nirgends finden konnten. Diese französische große Welt war eine Schöpfung Lud wig's XIV., die Blüthe dieser bonne compagnie war die Conversation, das Vergnügen des Gesprächs, um dessentwillen — von Ludwig XIV. aus politi- schen Gründen begünstigt — Genie und Talent aufgenonimen und einige Vorurtheile des Ranges zum Opfer gebracht wurden. Diese Verbindung des ͤiebermuths und der Frivolität des Adels mit der gefährlichen Beredtsam⸗ keit der Philosophen, die unter Ludwig XIV. noch mehr das Verhältniß von Beschützer und Schützling darstellte, hatte während der Regentschaft und siederlichen Regierung Ludwig's XV. ein ganz anderes Gepräge angenom- men, welches den Frauen besonderz gefährlich war. Die Schriften der Philosophen hatten der Gesellschaft bereits eine besondere Färbung gegeben, es bildete sich eine Opposition gegen, das Bestehende, und die Salons geist⸗ reicher Frauen, denen nicht zu huldigen Barbarei hieß, bildeten den Mit⸗ telpunkt.
Zu der Zeit, als Ludwig XVI. die Regierung angetreten hatte, war die vornehme Welt theils in solche oppositionelle Kreise geschieden, theils gruppirte sie sich um den Hofzirkel der Königin und ihrer Herzensfreundin, der schönen Herzogin von Polignge, theils um die Damen des alten Adels, welche in schroffer Abgeschiedenheit von den lebendigeren Kreisen der Köni⸗ gin, die sie haßten, und in vornehmer Verachtung der Politik und Litera— fur sich in Formen der steifsten Etikette bewegten, s daß die Marquise von Créquo als resolue comme un dragon bezeichnet wird, weil sie gewagt hatte, ohne daß ihr ein Lakai die Flügelthüren öffnete, in ihr eigenes Em⸗ Hfangszimmer einzutreten. Die Frauen der mittleren Klasse von Paris leb⸗ fen in dieser Jeit noch still und zurückgezogen, ähnlich wie in den größe⸗ ren Städten Deutschlands, hielten auf Frömmigkeit und Häuslichkeit und kannten nur den einen Ehrgeiz, des Sonntags in möglichstem Glanze sich zu zeigen und vor den Barrieren sich zu vergnügen. Die Frauen der niedeten Stände machten sich vor der Revolution nicht besonders geltend, und eben fo war in den Provinzen wenig Leben in allen Ständen, da mit Ausnahme der Bretagne und Poitou's eine strenge Absonderung der Frauen nach den drei Klassen ihrer Männer herrschte.
Alle diese Elemente aber lamen i
die Versammlung der Rr e nennen * s, 2 sih * 1 6
rr nech fit d chsstände eröffnete. in solche Vers⸗ ung . rankreich seit der Zeil nicht wieder gesehen, und die Neden, die ier gehört wurden, wirkten bald so, daß auch die Frauen keinen anderen Stoff mehr wußten. Anfangs schien es zwar, als ob auch diese Begebenheit gesprächsweise abgeihan werden könnte als aber die Bewegung zunahm und die gane e f ü nach Paris versetzt wurde stieg auch der Enthusiasmus der Frauen für die neuen Gesetzgeber und u bie Freiheit. Man schwor sich, den Despotismus zu hassen, die Opser welche die Bevorrechtigten in der Nacht vom 4. August brachten erweckte bie hgeidenschaft der? Frauen, sich selbst, ihren Schmuck und Besiz zu opfern, auch aus höheren Ständen traten sie in weibliche Schwesterschasten ein, nicht ohne großes Gelüste zu zeigen, schon damals sich zu emanzipiren so daß die Stael von der Gesellschaft in den drei oder vier ersten Jah⸗ ren der Revolution sagt, sie sei nie glänzender und ernsthafter gewesen, weil sich in denselben 4 die ganze Kraft der Freiheit und sede Aumuth der früheren Höflichkeit vereinigte. .
Als aber bald nach Aufloͤsung der ersten National Versammlung der Terrorismus schrankenlos waltete, war es um die Herrschaft dieser Frauen gethan, und von 1791 —= 93 erhält sich nur der Name der Frau Roland, der Freundin der Girondisten und Schiüllerin Plutarch's, zwischen der unru= higen Theilnahme und blutdürstigen Gesinnung der Frauen aus den unteren Kkasfen in Paris oben auf. Dieser weibliche Pöbel trieb es unter seinen Führerinnen, wie Theorigne Mericourt und Rosa Lacombe, Frau Audu und Mutter Duchesne 2, bald in seinen socistès rè ublicaines et fraternelles fo toll, daß der National- Konvent selber einschreiten mußte, bald um- stand er mit gräßlichem Hohn und unter den schamlosesten Reden die Gouillotine, bald unterstützte er auf der Tribüne mit Zischen und Beifall rufen die Stürme der Jakobiner. Alles trieft von Blut, und keine Sitte wird geehrt. = BViesem Bilde gegenüber entwickelten sich aber in denselben Jahren als Gegenbild viele lang verborgene Tugenden der Frauen und des weiblichen Heldenmuths, so daß man nur von einer Frau weiß, die weinend und schluchzend zum Tode ging, und diese war Ludwig's XV. letzte Maitresse, die Gräfin Dubarry. — Den schöneren Theil dieser seiner Aufgabe hat unser Verfasser besonders mst Vorliebe gearbeitet und theilt viele Züge mit, wie Frauen sich geopfert oder Opfer gerettet haben, und schließt mit einer Schilderung der letzten Tage der Frau Roland und einer historischen Uebersicht über die Schicksale der französischen Frauen in den Provinzen, die Scheußlichkeiten Carrier's in Nantes, den Heldenmuth der . La Roche Jacqueline, Bonchamp, Donnissan u. s. w., welche uns selbst in Memoiren die Schilderung ihrer Leiden in der Vandée hinterlassen haben.
Von hier geht er über auf die Gründe der Reaction, welche eben der Versuch, jedes moralische und religiöse Gefühl zu ertödten, nach dem Fall der Girondisten hervorbringen mußte, und welchen Antheil die Frauen daran nahmen. Mit einer Schilderung der schönen und geistreichen Gattin Tal- lien's, welche so viele Unglückliche dem Vewerben entzog, gewinnt er den Uebergang, wie sich von da ab bis zur Errichtung des Konsulats die Zu—⸗ stände der Frauen gestalteten und in den ersten Jahren nach demselben ent- wickelten. Die Stellung der Frauen zeigte sich, als die ärgste Schreckens zeit vorübergegangen war und sich wieder Kreife bildeten, in mehr als einer Hinsicht zweideutig und gefährdet. Ein Strudel von Erholung durch Zer⸗ streuung' schien nach so viel Leiden fast Pflicht. Viele überlieferten Ge⸗ bräuche' waren beseitigt, das Leben bewegte sich mehr an öffentlichen Ver= gnügungsorten, als in den Salons. Vie Frauen der Emporkömmlinge wollten? prunken, die Standes -Unterschiede waren umgeworfen, der Adel wagte sich noch nicht hervor, doch fing bei all' dem die Mode wieder an, ihr früheres Recht zu behaupten. Allerdings äußerte sich dieselbe in selt⸗ samen Formen und suchte das griechische ünd römische Alterthum nachzu⸗ ahmen. Die Säle wandelten sich in Hallen, die Kleider in Tuniken, die Becher in Schalen, die Schuhe in Kothurne, die Guitarren in Lyra's. Die Frauen erschienen in leichten Kleidern von durchsichtiger Gaze mit Mäntelchen von Mousselin ohne Aermel, die Brust war entblößt, die Arme nackt bis an die Schultern, eben so die Beine, wenn sie nicht mit fleisch⸗
farbenen Pantalons bedeckt waren. Namentlich seit Barras im Luxembourg thronte, sprach das Lostuntr * nuaditè aller Sittsamkeit Hohn, und ein frivoles sinnliches Leben, galt, für ein schönes Leben. Allein unmerklich drängte sich die alte, Sitte wieder hervor, die Anmuth kehrte zurück, nicht ausschließlich beschäftigte man sich mit Staäatsfragen, gute Musik, geistreiche Männer, schöne Frauen belebten die Salons, und Theater und Literatur fraten wieder freundlicher in den Vordergrund.
Alle diese Bestrebungen, der Mode wieder ihr Recht zu verschaffen, gruppiren sich um die Frauen Taillien, Recamier, Contat, von denen der Verfasser ein anziehendes Bild liefert, bis er zu den Versuchen übergeht, welche auch jetzt schon geistreiche Frauen machen, von ihren Salons aus einen Einfluß auf. die öffentliche Meinung wieder zu gewinnen, der bald nicht allein von Frau von Stael, Frau von Flahaut, Montesson, Devaine geübt wird, sondern im dritten Jahre nach Robes⸗ pierre's Sturze immer in weitere Kreise sich ausdehnt, bis nach und nach auch der hohe Adel sich wieder mehr zu sammeln wagt.
Das Auftreten Napoleon's bildet auch hier die Gränzscheide einer neuen Zeit. Darum gedenkt der Verfasser auch noch Josephinen's und ihrer Ehe mit Napoleon, so wie ihres Einflusses auf das Leben der Gesellschaft. Fit dieser eben so anziehenden, als durch Milde des Urtheils ausgezeich= neten Schilderung schließt der Verfasser, indem er noch einen kurzen Ueber— blick über allgemeine Zustände und die im Leben und in der Literatur we sentlich veränderte Stellung der Frauen zu ihrem eigenen Geschlechte und zu den Männern beifügt, welche er im Wesentlichen den Schriften der Grä⸗ sin Remuat entnimmt und mit dem veränderten Charakter der von Frauen verfaßten Romane aus dieser Zeit zu belegen sucht.
X.
gandels- und Börsen - Nachrichten
Berlin, den 28. Juni 1847.
Inländische Fonds: Pfandbries-, Rommtindl-— Papiere un dl Geld- Coumrse.
zt. riet. Geld. Gem. zt. Rriet. Geld. Gem. Si. Schuld- Sch. . 92 ur- Ru. Pain. 3; 94* Seeh. Prüm. Sch. ' . Schlesische do. 33 — K. u. Nini. Schuldv. 3 ' — do. Lt. B. gar. d0. 337 Berl. Stadt-obl. 37 9 — — Wes ipr. Pfaudbr. 3 — Frie dri chsd'or. Grossh. Posen do. 5 101 Augustd' ur. do. do. 35 922 Gold al maree. Ostpr. Pfandbr. 3 96. Discouto. Pomm. do. 5 ö
Aus lündisohe Fonds.
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Russ. Ilamb. Cert. 5
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e. Poln., neue ptabr. 4 — do. Stieglitz 2.4 A 94 lab. Feuer- Cas. 37 .
— do. Part. 500 p. 1
e m n nn — do. Staats- Pr. Anl. do. Poln. Sebatz0. 4 82 IIollùnd. 2 9blnt. 2 do. do. Cert. L. A. 5 94 Kurh. Pr. O. 40 Th. — do. do. L. B. 200FI. — — Sardin. de. 36 Fr. Pol. a. Pfdbr. u. C. 4 95 Neue Bad. do35 FI.
Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie soltzt:
Weizen nach Qualitũt von 1160— 8 Rthlr. Roggen loco 95 — 96 Rthlr.
3 Licferung pr. Juni regulirt 91 - 95 Rihlr.
4 . pr. Juni Juli 825 Rihlr. G., S3 Bf.
ö . pr. Juli Auzust 75 Rihlr. ba. u. Bf. Gerste loco 72 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 42 — 16 Rihlr. Rüböl loco 114. Rthlr. bꝛ.
Iierbst 12 Rihlr. ba. u. Bf.