1847 / 179 p. 6 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

zu Stande gekommen

„die Mechanik des h z u id tadelt die Sub-

atien Mar cvue des deur Mondes nste Revuen, und nes Journal. evue jener der Oel

che Werk Laplace' hne die Hülfe des scription auf die ebe nur wenige er

ubscription auf je warum man diese R

end ante vorgezogen habe . steriums des Innern über.

oucette über die Lage der

einer Weise die Herr Glais-Bizoin sieht nicht ein, onomisten oder der Rev

Kapitel 21 wird angenommen. X einer kurzen

Kommunalgüter, auf Girardin das druckt würden,

des Herrn Lad welche der Minister antwortet, auf wessen

des Innern die Departements s wenn die Ant

inister des 3 . ö auch auf eigen

en die Reden ge

hier zwei Briefe, Ministers nicht befrie= Wenn er ein P e Kosten drucken; sei f Kosten seines Bud⸗ auf Angriffe von stellten. (Bei⸗ ch um Vertheilung einer

man dann in die er zu lesen ermächti digend ausfalle. Interesse habe, ein öffentliches

so lasse er seine Interesse im Spiel, Das sei der Fall, lättern zu antwor

s sich darum handle, hatsachen ver Es handle si Deputirten zu diffamiren. rankreichs vertheilt worden. en entstellt, man geb cht gegeben worden sei, Der Minister einfallend: Herr E. von Girardin: an mit allen seinen Folgen. Ich nehme Ihr Dementi e ) Der Präsident: müßte der Präsi

stümmelt dar Girardin:

ck habe, einen len Gemeinden seien die Thatsa n der Kammer ni

Rede, die den Z3we Diese Rede sei in a

be ihm darin ein das man ihm

Sie haben mir es gege⸗ (Murren.) Hier t allen seinen Wenn der Redner dent ihm das Wort die Freiheit unserer 8 behaupten, ein echte, und dieses

n, ich nehme es denzien vorhanden.

n Tone for erausforderung ist ein Ein In dieser Kammer kön Abrede stellen die Drohung Herrn Emil von E ch richten möge, i

in diesem drohende

Berathungen. Minister in Recht dürfe ni „Ich kündige forderung er

de seien in ihrem R erstickt werden.

zirardin an, daß, welche Heraus— ch nicht darauf antworten werde. sich verfehlen, und Herausforderungen ausarten

in Drohungen om 17. Juni

von Girardin in der Sitzung v von ihm ohne Beweis gegen log ein Dementi gegeben, ster des Auswärtigen, in selbe, meine Dementis sind die daß nichts zu Starkes in die⸗ en handelt, die uns von Herrn werden.“ ( Postschluß.)

airshoöfes heute b

Berathungen

er lediglich auf die Ich habe dem Dia werthen Kollegen, Unsere Lage ist die ird begreifen,

ementi gegeben, ab ebrachten Thatsachen. den man einem ehren den Mund gelegt hat. nämlichen, und die Kammer w Ausdtücken ist, wenn es sich von Girardin beigemessen Da die Verhandlung des P wird, so läßt sich daraus i Postschluß noch sogenannten Saag man heute Nachm die Hauptmitglieder der en und die anwesenden Mitglieder Abstimmung über den Untersuchung hatte eine neue Vers Centrums bei Herrn O daß kein förmlicher sondern daß es

solle, seinen Antrag zu stellen,

ei verschlossenen noch nichts mittheilen. Sie nicht zu Ende. le des Pas- perdus der Dep ittag eine außergewöh Opposition mit Hast hin position herbeiholen, auf trag auf Einleitung einer par⸗ das Ministerium ammlung der Mitglieder der Lin- dllon Barrok stattgefunden. Antrag auf eine Un⸗ Herrn Emil Girardin der dann unterstützt

Thüren geführt ist jedenfalls be

Kammer bemerkte

daß Alle an der lamentarischen Heute Morgen fen und des linken ti Es wurde darin beschlossen, tersuchung gestellt überlassen bleiben werden soll.

In dem Augenb dem Prozesse gegen r diesem General auch der Männern anf der rr Teste eine Denkschrift scheinen lassen, die ge Magistratur und das zahlreichen Exemplaren in rüher im Ministerinm vom 12. Mai

theilnehmen.

airshof die Verhandlungen in de Cubieres beginnt und Herr Teste, nebst ank der Angeschuldigten erscheinen zu seiner Vertheidigung vor stern an die Mitglieder des Barreau vertheilt wurde, ganz Paris ver⸗

licke, wo der P den General Despans rühere Minister, zwei anderen

dem Publikum erf fes, an die außerdem aber i r Teste war f Großsiegelbewahrer, Minister der ö seiner amtlicher katen von P e Pairs von Frankreich b Es knüpft sich daher an obschwebenden Prozeß e sich daher die allgemeine sschrift gelesen

„Die Instruction ven und stummen Roll gegeben hat, theidigung wie ihm heute vorlege, selben die Bestimmung, schlimme Insi genswerthen

beiten gewesen und hat nach einander in Stellen eines Stabträgers der Advo⸗ ten des Cassationshofes und eines die beiden letzteren bekleidet er noch. die Einmischung seiner Person in dem jetzt anz besonderes Interesse, und es erklärt nit welcher seine Vertheidi⸗

1 Laufbahn die aris, eines Präsider

Aufmerksamkeit, Er sagt im Eingange:

s-Kommission des Pairshofes hat mich e eines Zeugen herausversetzt. laubt mir, indem sie mir das kostb t, an den Pairshof die Bemerkungen erechtigkeit aufzuklären.

einung aufzuklären, as wirklich mich in dieser bekla= Die Durch⸗

aus der passi⸗ Die neue Lage, die are Recht der Ver= zu richten, die ich Aber ich gebe den⸗

um seine G welche durch

die öffentliche M ber mich, und w irregeleitet werden konnte. elte Bedürfniß nur noch fühlbarer Ansicht durchzuführen, daß gar Bestechung vorliegen konnte, armentier auf die ßen im Gesetze be= gethan hatten, esellschaft Parmentler hat am 1. Teste noch gar nicht Minister war, n-Ausdehnung, nämlich

Am 24. April 1811 ch den ersten Mittheilungen, gen auf die 13 Kilome= S2s die Konzession der

nuationen ü

Berichts hat mir dieses d Herr Teste sucht nun weil das Recht der Gesellschaft P Minen von Gouhenans ein ge gründetes Recht war und um ihr Konkurrenz zu Juli 1840, also zu einer das Maximum der durch 20 Kilometer im Geviert, zur erneuerte sie dieses Gesuch, die darüber ausgetauscht ter 75 Hektaren herab, für welche Steinkohlen erlangt hatte, welche das der nun in die Hände der Instructions die Hoffnung ausgedrü einflußreiche Personen z Indessen war,

ihre Rivalen

Zeit, wo Herr das Gesetz erlaubten Fläche Ausbeutung verl ging aber schon na mit ihrem Verlan sie im Jahre 1 Steinsalzlager bedeckt. Kommission ittelst gewisse

fallenen Brief pfer, die man an le Maximum erlangen g, trotzdem die Verwer=

ckt, daß man verm u bringen hätte, selbst das leg ssen nach Herrn Teste's Versicherune Marximunis für Riemanden in Zwei mit dem Perimeter (für das Steinsalz), alfo auch die nämlichen Gränzen h Lager gerade

Anders aber verhielt es der die nämliche Aus⸗ der Konzession für die Steinsalzlagers sich befindet. werlrathes hat die Regierung efindliche Lager zweier mineralis schiedene Unternehmer zur Aus ste sehr gut, fügt aber bei, sehr schwierig erkannt und bei sten Conzessionair, der dem, d. i. agers hatte,

atte, wie jene

Steinkohlen, deren unterhalb des Nach der Jurisprudenz niß, zwei gerade ü stanzen auch an ver rinzip kannte Herr Te s Prinzips stets al ungen immer dem er ür die Ausbeutung des einen unteren L eben hatte. Der Minister hätte daher schon esellschast Parmentier nach den Grundsä fentlichen Interesse ent Begünstigung dieser Ge der Sache beauftragle Bergwerke J Falle allerdings die Moglichkeit zu g gen, des Gewinns von Sieinkohlen dur nbere, vorhanden war, und schlug dah att des verlangten Perimeters von etwa sich der Präfekt der Haut neral-⸗Conseil der Bergwerke. das Prinzip der Trennung bei

ber einander

e Anwendung die⸗ sonst gleichen Bedin- die Konzession schon auch die des oberen dem Verlangen der r Gerechtigkeit und im öf— Vorwurf einer besonderen Allein der mit der Instruction überzeugte sich, daß im vorliegenden der beiden Unternehmun⸗ von Steinsalz durch die er in seinem Gutachten zuerst vor, 14 Kslometern nur 7 zu bewilli⸗ e⸗Saone an, und so

en können, ohne

ast auf sich;

etrenntem Betrieb ch die eine,

am die Sache an das im Allgemeinen für sein, um darin im vorliegenden

Konzessionen gewesen zu zu erlangen. gestanden, bis er über

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die technische Frage besser aufgellärt wäre, und das sei der Beweggrund 2 ee 8 bei 1 Anlasse im Bergwerl-⸗Rathe selbst den Vor⸗ itz zu führen sich veranlaßt gefühlt. Und do sei dieser 6 Umstand der ulli fl end T mnmlsson auffallend erschienen, obgleich die gister bewie⸗ fen, daß er so oft als möglich den Verathungen des Bergwerk -⸗Rathes, wie denen bes Brücken- und Straßenbau-Rathes, beigewohnt. Denn darin licge das einzige Mittel für einen aus dem Barreau hervorgegangenen. Mini er der öffentlichen Arbeiten, die für Leitung dieser nöthigen Kenntnisse zu erwer= ben. Außerdem sei im vorliegenden Falle für ihn die Nothwendigleit vor- gelegen, die Ideen seiner Verwaltung gegen die der Finanz⸗Verwaltung zu vertheidigen. Am 22. Juni war der Bericht des General. Inspeltor⸗ der Bergwerke ihm vorgelegt worden, am 23sten ließ er die Sache an den Berg⸗ werks-⸗Rath gelangen, am 23. Juli erschien er in dessen Versammlung und führte den Vorsitz. Daraus wolle man nun den Vorwand gegen ihn ab— leiten, als sei er von der Gesellschast Parmentier bestochen gewesen, um durch seinen vorwiegenden Einfluß die Konzession von 14 Kilometern für sie durchzusetzen. Die weggenommene Korrespondenz unterstelle nun, er selbst habe den Berichterstatter gewählt; allein es sei gar keine Wahl zu treffen gewesen, da der Bericht, nach, dem herrschenden Brauche dem Inspeitér zusiel, in dessen Abtheilung sich die zu vergebende Mine befindet. Dieser nun, Heir Guenvveau, beantragte, nur die Konzession von 7 Kilometern, glaubte aber, es sei kein Grund vorhanden, zu gleicher Zeit über das Verlangen der Gesellschaft Parmentier und die der drei anderen Konkurrenten einen Beschluß zu fassen. Der Bergwerksrath, war aber der Meinung, daß ein inniger Zusammenhang zwischen den vier Gesuchen bestehe, und. beaustragte, mit Zustimmung des Herrn Teste, Herrn Guenpvegu mit Abfassung eines neuen Verichtes über alle vier Gesuche zugleich, während die Frage der. Abgrän⸗ zung vorbehalten wurde. Am 5. August wird in einer abermaligen Ver⸗ fammlung dem Bergwerkrath, dieser Bericht vorgelegt, und dieser zeigt, daß feiner der drei Konkurrenten die durch die Königliche Verordnung erheisch· ten Prälimingrien erfüllt hatte, trägt ferner abermals auf die Konzession von nur 7 Kilometern zu Gunsten der Gesellschaft Parmentier an „Lie Debatte über die Ausdehnung des Perimeters entspinnt sich, die Kräfte halten sich so ziemlich das Gleichgewicht“, sagt hier Herr Teste, „ich wohne bei, führe den Vorsitz, nehme aber weder an der Debatte, noch an der Abstimmung Theil! Bier sprechen sich für die 14 Kilometer, fünf für die Reduction aus und der bestochene Minister, dem das Necht, seine Stimme abzugeben, zustand, und der vielleicht das Gleichgewicht im um⸗ gekehrten Sinne brechen konnte, beobachtet Stillschweigen, er respektirt eine so schwache Mehrheit, beschränkt sich auf Vernehmung des Gehörten und was zur Hebung seiner eigenen Zweifel dienen soll.“ Was die ihm fremde Korrespondenz, die man mit Gerechtigkeit nicht ihm zur Last legen könne, sage, übergehe er, weise nur auf seine Akte hin, die lauter sprächen, als alle mehr oder minder vertraulichen Erzählungen, die das Gewebe der Briefe bilden, aus denen man, wenn nicht wirkliche Schuld, wenigstens Inductionen gegen ihn schöpfen wolle. Herr Teste hatte nun seinen Be⸗ ficht an den König nnd seinen Antrag behufs Erlassung der Konzessions-⸗Verordnung zu stellen. Er wirft der Instructions⸗ Kommission bei diesem Anlasse vor, sie habe aus seinem 6 richte nur eine Stelle ausgezogen, aus der man schließen könnte, er babe der Geselsschaft Parmentier die Möglichkeit vorbehalten wollen, doch noch die ihr jetzt entzogenen 7 Kilometer zu erlangen. Herr Teste führt daher die Stelle seines Berichts an, worin er mit Angabe den Motive die Reduction auf 7 Kilometer förmlich beantragt, und fragt, wie man nach solcher bestimmten Sprache seinerseits ihm den Rückgedanken beimessen könne, nachher doch noch die Ertheilung Ter vollen Ronzesston der 14 Kilometen zu verlangen und durchzusetzen. Die weggenommene , ,,, ö. ihm allerdings diesen Gedanken bei und beschult ige ihn, en ng J. gegeben zu haben. Aber dergleichen briefliche Behauntungen seien ane . sang den klaren Alten gegenüber. Wie wäre, es nach den in Linem . richle an den König entwickelten Gründen für die Reduction ihm . ewesen, der Gesellschaft Parmentier den Rath zu ertheilen (wie die on. pondenz ihn beschuldigt), sie solle einstweilen sich mit den ? bewilligten ö. lometern begnügen, später aber ein neues Gesuch um die debt gestrichenen 7 anderen einreichen. In den Ausdrücken der ö. Entrüstung und mit energischer Verwahrung spricht sich nun Herr Teste äber ven Versuch aus, ibn (lun die Werke Anderer einstehen lassen zu wollen. Er erzählt, man habe ihm von Seiten der Instructions⸗ Kommission eine Note ohne Datum (nach der Annahme geschrieben zwi⸗ schen dem 26. Februar und dem 1. April 1842) vorgelegt, eingestandenermaßen vom General Cubieres geschrieben, deren Zweck war, den wahrscheinlichen Ertrag der Minen von Gouhenans zu berechnen. Unten finden sich zwei Spalten Ziffern, und bei einigen sind die Anfangs ⸗Buchstaben P. CG. 1. beigefügt. Die In⸗ structions - Kommission habe ihn gefragt, welche Aufschlüsse er darüber zu geben vermbge. Diese zu geben, sei ihm sicherlich unmöglich gewesen, und er Verfasser der Note selbst habe zuletzt erllärt, die Note habe sich auf den schlimmen Gedanken beziehen sollen, dem er eventuell Raum gegeben, auf ben er nachher aber aus freiem Antriebe wieder verzichtet habe., Herr Teste sagt darauf; Das möge sein, aber er habe für die Rote so wenig, als für diese Aufkärung, einzustehen. Er fragt, wie der Umstand, daß eine fremde Hand den Anfangsbuchstaben seines Na⸗ mens unter eine Art von Prospektus gesetzt habe, ein anklagendes Indicium gegen ihn sein könne? Solcher Art aher feien die einzigen Elemente, die ein⸗ gen Stützen der Anschuldigung gegen ihn. Durchaus nichts, was von seiner Hand selbst ausgegangen wäre, könne ihm entgegengehalten werden. Allerdings sei es möglich, daß er an den General Eubieres, oder an Herrn Pellapra, oder auch an die Deputirten der Haute-Saone geschrieben habe, um sie von dem Gang der Sache, den eingetretenen Zwischenfällen und dem Resustgte der auf einander folgenden Berathungen zu unterrichten. Aber er erinnere sich dessen in keiner Weise. In der ganzen Samm— lung von Aktenstücken befinde sich nur die durch den Chef seines Ka. binets geschehene Anzeige an den General Cubieres, daß ihm eine Audienz für den 10. Mal 1841 gewährt sei. Am Schlusse seiner Denk⸗ schrift sagt Herr Teste: „Wenn irgendwer in seinem öffentlichen oder Pri= vatleben Beweise von Uneigennützigkeit und Entsagung gegeben hat, so bin ich es. Zweimal hat die Regieruͤngsgewalt mich aufgesücht, und die Zeug⸗ nisse würden mir nicht fehlen für das lange Zaudern, mit welchem ich sie angenommen habe, Um meinem Lande zu dlenen, habe ich die Bahn ver⸗ lasfen, auf der das Glück und der Ruhm stets mir hold gewesen waren. Das war von meiner Seite ein großes Opfer; ich sah nicht voraus, daß demselben solche Bitterkeit folgen sollte.!. . .

Die vorstehende Analyse der Schrift des Herrn Teste wird dem Leser zugleich eine deutlichere Einsicht in den Gegenstand geben, wel⸗ cher den Prozeß veranlaßt hat, der jetzt den Pairshof und die öffent⸗ liche Aufmerksamkeit auf eine fo bedanerliche Weise beschäftigt.

Großbritanien und Irland.

London, 21. Juni. Die Regierung hat beschlossen, daß sämmtliche zur Beschäftigung, der ärmeren Klassen in Irland unter⸗ nommenen bffentlichen Arbeiten am 15. August eingestellt werden sollen. Zu gleicher Zeit soll auch das irländische Kommissariat, dessen Aufgabe war, für Herbeischaffung von Lebensmitteln und für deren zweckmäßige Vertheilung unter die verschiedenen Landestheile zu sorgen, feine Functionen einstellen.

Ber Schluß der gestrigen bereits erwähnten Unterhaus⸗Ver⸗ handlung bot kein erhebliches Interesse. Herr Bankes beantragte die zweite Lesung seiner Bill zur eg scha fung der Armen aus Kirch⸗ spielen, denen sie nicht angehören, erfuhr aber solchen Widerstand sowohl von Seiten der Regierung wie vieler anderen Mitglieder des Hauses, daß die Bill zum Schluß mit 105 gegen 1027 Stimmen verworfen wurde.

Die Times beleuchtet heute die Ereignisse in China und recht⸗ fertigt das Einschreiten der Engländer gegen Canton; „Diejenigen“, schreibt die Times, „welche nicht genau mit den Bedingungen des britischen Verkehrs in China seit dem Pottinger⸗Vertrag bekannt sind, werden durch die feindselige Demonstration des Sir J. Davis über- rascht worden sein und kieselbe nicht für gerechtfertigt halten; die jenigen dagegen, welche eine solche Kenntniß haben, welche die chinesische Infolenz und die britische Langmuth kennen, werden mehr

über die langsame Gerechtigkeit sich wundern, mit welcher die erstere endlich gezüchtigt ist, als über das Begehen von Handlungen, welche die Gränzen der (letzteren überschritten. Die problematischste von allen Katastrophen, ein kleiner Krieg, ist eingetreten, und zwar unter Um- ständen, die nicht gerade eine schleunige und gewisse Lösung in Aus⸗ sicht stellen. Sie ist eingetreten in einer Entfernung von mehreren tausend Meilen mit geringen Hülfsmitteln und kleinen Zurüstungen gegen ein Volk, dessen unhiittelbare und zur Stelle vorhandene Wi⸗ derstands fähigkeit wohl eine vollkommenere Ausrüstung und einen über⸗ legteren Angriff nothwendig hätte machen nüssen. Wenige Com⸗ pagnieen des 18ten Königl. irländischen und des 42sten Madras⸗ Infanterie Regiments, drei Dampfböte und eine Brigg haben aus⸗ gefüihrt, was vor einigen Jahren noch eine weit größere Streitmacht nicht zu thun versucht haben würde. Während wir Sir J. Davis und den englischen Kaufleuten zu den unerwarteten Beweisen von Festigkeit und Entschlossenheit Glück wünschen, können wir doch nicht den Streit als so vollständig beendet ansehen und vergessen, daß eine zeitigere Thatkraft eine Kollision vermieden hätte, deren Folgen bis jetzt noch sehr zweifelhaft sind. Der Vorwurf gilt Sir J. Davis nicht allein. Wir haben bei anderen Gelegenheiten gezeigt, daß der Vertrag, wel⸗ cher uns Honkong gab und die Oeffnung des Handels in das Innere China's versprach, mit so viel Verwahrungen ausgestattet war, daß alle scheinbaren Vortheile für uns verloren gingen und die Chinesen allein Gewinn daraus zogen. Mit Ausnahme, der kleinen Insel, auf welcher die britische Flagge weht und ein britischer Gouverneur re⸗— sidirt, erwuchs uns kein wesentlicher Gewinn aus dem Vertrage, dessen erklärter Zweck doch die Ausdehnung und Vermehrung unserer Ver⸗ bindungen und unseres Handels mit China war. Es ist jetzt in den dem Unterhause vorliegenden Papieren nachgewiesen, daß unser Ver⸗ kehr mit den Kaufleuten Cantons sich verringert hat, und daß der Anzug chinesischer Kaufleute nach Hongkong durch eine Reihe Ver⸗ ordnungen gehemmt ist, welche gänzliche Unkenntniß chinesischer Vor⸗ urtheil' und gänzliches Vergessen der englischen Ehre ; diktirt haben. Doch, was auch geschehen sein mag, es ist kein Zweifel darüber, daß die (lürzeste und vollständigste Strafe auf summarischem Wege ausgeführt worden ist. Die Bocca⸗Forts wurden genominen, und entwaffnet, S879 Kanonen vernagelt und Can⸗ ton selbst dem Schrecken eines Sturmes ausgesetzt, dies Alles in 36 Stunden, nachdem eine winzige Streitmacht von Hongkong abgesegelt war. In zehn Tagen war das kleine Geschwader nach Hause zu⸗ rückgekehrt, nachdem alle Forderungen gewährt waren.“ Mit den Be⸗ dingungen indeß, welche Sir J. Davis in seiner Uebereinkunft mit dem chinesischen Kommissar ausgemacht hat, ist die Times wenig zu⸗ frieden. Dieselben bestehen in sieben Punkten, von denen die haupt= sächlichsten bereits erwähnt sind. Den Engländern soll nämlich nach Verlauf von zwei Jahren der Eintritt in die Stadt Canton frei stehen; sie sollen fortan sich in der benachbarten Gegend einen Tag ohne Belästi⸗ gung aufhalten können; an zweichinesischen Seeleuten, welche sich gegen die Personen englischer Unterthanen vergangen haben, soll eine öffent- liche Strafe zur Warnung vollzogen werden, und endlich sollen den Engländern hinreichende Länd reien zur Errichtung von Waarenhäu⸗ sern und einer Kirche abgetreten, so wie auch der Theil des Flusses, Ian welchem die bestehenden Faktoreien liegen, von chinesischen Böten frei gehalten werden, Die beiden ersten Bestimmungen tadelt die Times. Der Eintritt in Canton hätte sogleich ausgewirkt werden müs⸗ sen, und die Beschränkung, der Reisen englischer Unterthanen in die Umgegend auf einen Tag sei eine Erniedrigung Englands. „China“, sagt die Times, „ist uns heute nicht mehr bekannt, als es Rußland vor 100 Jahren war, und doch konnte schon damals ein englischer Minister sich rühmen, daß das Leben eints englischen Unterthanen eben so gut unter dem Schutze seiner Regierung in St. Petersburg stehen als in London.“

Das Paketschif „Clai“ ist gestern, nach einer ungewöhnlich kurzen Ueberfahrt von 15. Tagen, von New⸗York nach Liverpool gekommen und hat Nachrichten bis zum 8. Juni aus ersterem Orte überbracht. Man hatte vom Kriegsschauplatze in Mexiko keine wei⸗ tere erhebliche Kunde erhalten. General Worth war noch ruhig im Besitze von Puebla, und es hieß, daß Santana an der Spitze einer ansehnlichen Streitmacht zwischen ihm und der Hauptstadt stehe. Eine abermalige Schlacht wurde erwartet. Die Niederlage des Obersten Doniphan hatte sich noch nicht bestätigt. Bei Veracruz hatten die Mexikaner einen Zug von 120 Gepäck -Maulthieren erbeutet. Aus Canada erfährt man, daß das Parlament am 2. Juni durch den neuen Gouverneur eröffnet wurde. Die mit dem Dampsschiff „Hibernia“ am 3. Juni zu New-Nork angelangten Nachrichten aus England hatten ein rasches Steigen des Korns und der Brobstoffe jeder Art bewirkt, welches sich auch auf den anderen Märkten der Union sofort bemerklich machte. Es fand bedeutender Umsatz statt, und die Verschiffungen werden in der nächsten Zeit sehr beträchtlich sein; die Zufuhren ans dem Innern waren jedoch so bedeutend, daß die hohen Preise sich nicht lange behaupten können, zumal da man einer ungewöhnlich reichen Korn-Aerndte entgegensah und erwartete, daß neuer Weizen schon binnen 6 Wochen am Markte sein werde. Was die Baumwolle angeht, so glaubte man, daß ihr Preis nicht heruntergehen werde, so lange die Brodstoffe theuer bleiben.

ö ö

Rom, 17. Juni. (A. 3.) Die Feier, mit welcher heute der Jahrestag von Pius' 1X. Besteigung des päpstlichen Stuhls began— gen wurde, war in jeder Beziehung interessant, man darf sagen im— posant. Es mußte in der That schwierig scheinen, nach so viel neu⸗ ersonnenen Festlichkeiten eine Weise ausfindig zu machen, welche die früheren Demonstrationen zu überbieten im Stande sei. Auch dies ist dem Volke möglich geworden, und die treffliche Haltung, welche es in allen seinen Bewegungen zeigte, verdient um so größere Aner⸗ kennung, als die öffentliche Stimmung in den letzten Tagen theils durch unangenehme Vorfälle, theils durch getäuschte Erwartungen ei⸗ nen sichtlichen Druck erlitten hatte. Die Feier selbst bestand in einer Fahnenweihe. Pius 1X. hatte die von den Bolognesen dargebotene reich gestickte Standarte dem Prinzen Orsini, Roms Senator und Kommandanten der Bürgergarde, überwiesen. Heute also wurde sie von diesem durch die 14 Regionen der Stadt, dere jede auch um eine reich geschmückte, von einem Adler gekrönte Fahne versammelt war, feierlich auf dem Kapitol eingeholt und nach Monte Cavallo hinüber⸗ geführt, wo der heilige Vater der zahllos versammelten Menge sammt den Fahnen die Benediction ertheilte. Vor dem päpstlichen Palaste angelangt, stellten sich die einzelnen Fähnlein in Reih und Glied auf, und es ertönte ein Chorgesang, der für diese Festlichkeit eigens ge⸗ dichtet und komponirt worden wan, Auf dem Söller, standen viele Kardinäle versammelt, in deren Mitte der gefeierte Kirchenfürst ein⸗ trat und die jubelnde Menge mit segnender Begrüßung empfing. Nachdem er sich entfernt, wurde ein zweiter Chorgesang angestimmt, und der Zug trat nach einer anderen Seite ab, nahm seinen Weg über die Quattro Fontane, Piazza di Spagna und kehrte über den Korso nach dem Kapitol zurück. Vorher waren sie von den einzelnen Rirchen der verschiedenen Stadttheile ausgezogen und hatten sich nahe n Forum unter den Bogen des Friedenstempels versammelt gehabt.

Ueber den in mehreren Blättern erwähnten Vorfall bei der

Rückkehr des Papstes von Subiaco enthält die Allg. Ztg. nach⸗ stehende authentische Berichtigu Eine Anzahl Personen, wel richtiger eine reichen wollte, ersah si renzo entfernte Stelle aus. eine große Menschenmenge in festlichem Ju lonnte er eine Gruppe unterscheiden, die sich Gehör Bittender nach seinem Wagen drängte. auf Befehl Sr. Heilig Vater die vorbereitete Supp ik entgegennahm. bis an den quirinalischen Palast unter bestän und ertheilte von der Loggia aus den erflehten apo erhellt, wie falsch die Behauptung derer ist, we altsamen Handlung zuschreiben, gewagt habe, den Wagenpferden in die Zügel

ater eine Bittschrift oder Polizei Maßregeln über⸗

vom Thore San Lo⸗ gewahrte er

6. dem heil. V orstellung gegen einige neuerliche dazu eine wenige Mi Als der Papst dahin gelangte, bel versammelt, und darunter mit der Geberde flehentlich um Da nun geschah es, daß alt machte und der heil.

Hierauf setzte er seinen Weg digem Zurufe des Volkes fort stolischen Segen. Daraus iche das Haltmachen Sr. so daß das Volk sogar

keit die Bedeckung H

Heiligkeit einer gew

5 gn ie n.

3 Madrid, 20. Juni. gal eingegangenen Nachrichten zufolge, sich noch am 14ten, die Waffen ihrer Truß age erhielt der Marschall seligkeiten nicht wieder eröffnet fehl, sofort gegen Porto aufzub fenstillstand, noch bedingte Unterwe nische und der en

Den aus dem nördlichen Portu⸗ weigerte die Junta von Porto pen auszuliefern. An dem⸗ der bis dahin die Feind⸗ seiner Regierung den Be⸗ rechen und sich weder auf einen Waf⸗ n einzulassen, denen nicht die un⸗

Saldanha, hatte, von

auf Unterhandlunge rfung der Junta als Grundlage diente. glische Konsul in Porto ließen darauf gemeinschaft⸗ lich mit dem Märschall Saldanha die Befehlshaber der ͤ in Eilmärschen auf Porto vorzurücken, und die Chefs des englischen Geschwaders kündigten der zu Feindseligkeiten schreiten würden, falls sie nicht die ferté und dem Marschall Saldanha die Thore öffnete. Povoas hatte sich nach Porto

Der Genera

Truppen auffordern, Junta an, daß sie Waffen auslie⸗

zurückgezogen.

Mendez Vigo sollte am 17ten mit 20)0 Spaniern und der portugiesischen Besatzung von Valenza und auf Braga marschiren. war am 16ten Abends mit der Haupt⸗-Armee in Braganza eingerückt, und am 17ten trafen die letzten spanischen Truppen von Zamor ein. Eine hier eingegangene telegraphische Depesche meldet, daß Concha am 18ten von Braganza aus auf Amarante vorrückte.

Hier in Madrid erneuern sich die Gerüchte von einem bevorste⸗ henden Ministerwechsel. Die ultramoderirte Partei steht in geheimem Verkehr mit dem Könige und hat den ͤ ; des Heraldo, Herrn Saragossa, einen vertrauten Freund des Ge— nerals Narvgez, nach Paris geschickt, um Verabredungen mit diesem ehrgeizigen Manne zu treffen, der bereit sein soll, sich hierher zu begeben, um, an die Spitze der Armee gestellt, in Verbindung mit dem Finanz⸗ minister Salamanca eine Art von Diktatnr auszuüben und der Königin Christine den Weg zur Rückkehr zu bahnen. erhielt vorgestern einen Courier aus Paris und begab sich gestern nach dem Pardo, um dem Könige ein eigenhändiges Schreiben des Königs Ludwig Philipp zu überreichen. ; .

Biese Umtriebe einer der Nation verhaßten allgemeine Aufregung, und die Progressisten treffe Ausbruches einer Katastrophe ihre Gegenmaßregeln. n Besatzung soll bereits von ihnen bearbeitet Ciamor publico behauptete gestern,

die Königin zur Niederlegung der erathen, ihre Schwester, die Herzo— sich mit ihrem Gemahl hierher zu Das Blatt des Ministeriums, el Correo, erwiedert dar⸗ s habe keine Kenntniß von einem solchen Vorhaben,

n Catalonien suchen die Ultramoderirten Unru e das Gerücht aussprengen, die Regierung beabsichtige aumwollenwaaren freizugeben. heil ihre Arbeiter entlassen, so daß Leute brodlos wurden. Haltung durch die Stra— Ruhe nicht ernstlich unterbrochen, da der en ließ, daß die Regierung keine Abände⸗ n würde, ohne die Cortes rsuchung der

J ü den Paß von Ponte de Lima besetzen Der General Concha

amora dort

Deputirten und Eigenthümer

Der französische Gesandte

Partei verursachen n für den Fall des ic Ein Theil der Unteroffiziere der hie worden sein. sinnte Personen hätten versucht, Krone zu überreden, und ihr ang Montpensier, einzuladen

auf kurz, e hen hervor⸗ zurufen, indem si die Einfuhr fremder B ren in jener Provinz haben zum T allein im Barcelona mehr als 7000 zogen die entlassenen ßen. Indessen wurde die politico bekannt mach bestehenden Zolltarif vornehme ssion, die sich nach C der dortigen Industrie begeben solo Ein heute erschienenes Dekret des Ausfuhr baaren Geldes. Die Angabe, daß mit Tode abgegangen, Das ministerielle zano, bevollmächtigter bei Sr. Majestät dem K Reise nach seinem Posten am 14ten durch Bayonne. Z3proc. 304, 5proc. 173.

Die Fabrikher⸗ Arbeiter in drohender

rung in dem

und eine Kommi atalonien zur Unte

lte, zu Rathe zu ziehen. Finanz ⸗Ministers verbietet die

die verwittwete Marquisin von Santa Cruz beruhte auf einem Mißverständniß. Blatt el Eorreo sagt heute: „Herr Campu⸗ Minister Ihrer kathol. Majestät 6nige von Sach sen, kam auf der

,

Konstantinopel, 16. Juni. hricht erhalten, daß M. von den beiderseitigen n haben Enweri Efendi und Ersterer um nach Konstantinopel, Letzte—⸗

Die Pforte hat in diesen Tagen der Friedens Traktat mit Persien 3 9 Bevollmächtigten unterzeichnet Mirza Takhi

die wichtige am 7Tten d. be worden ist. In Folge desse die Stadt Crzerum verlassen, rer um nach Teheran zurückzukehren Am gestrigen Tage sind die Kaaba bekannten Theils der heiligen Hauptstadt gebracht und, im ger in der Kaiserlichen

Schlüssel des unter dem Namen in Mekka von Adriano⸗ Beisein des Hofes und Schatzkammer des alten Diese Schlüssel, welche seit der Ein⸗ Anfange des 17ten Jahrhunderts der der Dagh⸗Deviren⸗Oghlu in Adriano⸗ sind jetzt durch das eben erfolgte Ab— ben auf Befehl des Sultans nach Kon⸗

pel nach dieser aller Staatswürdenträ Serai niedergelegt worden. hme der Stadt Bagdad im zut der angesehenen Familie varen anvertraut worden, seben des letzten Gliedes dersel stantinopel abgeliefert worden.

Vermischtes aus den Pro vinzen.

Nachmittags in der Ober Bürger ädchen, welche unter einem Baum auf n suchten, vom Blitz erschlagen zu Hehn, Kreises Gladbach, ilern in der Klasse versammelt war, r für die Ofenröhre im Kamin ge⸗ Klasse durchfuhr, wobei er, Gegenstände zu Boden warf ster wieder einen Ausweg

Während am 11. Mai é. meisterei Düsseldorf 3 junge dem Felde Schutz gegen den Rege wurden, schlug der Blitz in die Schule während der Lehrer mit den Schi Obgleich der Blitz aus de lassenen Oeffnung hervorbrach, die ganze wahrscheinlich durch den Luftzug, mehrere und erst durch das gegenüberstehende Fen nahm, wurde Niemand von den Anwesenden beschädigt se die meisten unter ihnen mehrere Tage über Hei⸗

Das Gebäude hat auch keinen Schaden genommen. ls ein Beweis von Menschenfreundlichkeit verdient bekannt zu andwirth Wilhelm Müller zu Schlüsselberg, im seinen ganzen, zum Verkauf bestimmten, aus un⸗ bestehenden Kartoffel-Vorrath, im Werthe von

fwürdigerwe nur klagten merkwürdigerwei

werden, daß der L Kreise Wipperfürth, gefähr 30, 000 Pfd.

1337

mehr als 600 Rthlr., unentgeltlich an die Armen seiner Gemeinde

abgegeben hat.

Auch im magdeburger Regierungs-Bezirk hat die von des Kö⸗ nigs Majestät genehmigte Maßregel, daß die Wiederverkäufer und Zwischenhändler der Lebensmittel auf den Wochen Markttagen vor 11 Uhr Vormittags keine Einkäufe machen dürfen, in den Städten, wo Wochenmärkte abgehalten werden, sowohl hinsichtlich der Preise, als der Gelegenheit zum Einkauf, die günstigsten Resultate ergeben. Eben so hat auch das Verbot des Branntweinbrennens aus Kartoffeln und ähnlichen Substanzen ein Sinken der Preise der Kartoffeln und eine reichliche Kartoffel-Aussaat zur Folge gehabt, ohne daß Klagen über erhebliche Störungen im Wirthschafts-Betriebe der größeren Brennerei-Besitzer laut geworden siud. Nicht minder hat die Herab⸗ setzung der Steuer von Reis, so wie der Erlaß der Mahlsteuer und Klassensteuer in der untersten Steuerklasse, wesentlich zur Verminderung der Noth beigetragen.

wissenschaftliche und Kunst- nachrichten. Zur Literatur der neuesten Geschichte Spaniens.

Die Pyrenäen, von Eugen Baron von Vaerst. 2 Bände. Breslau 1847.

Das vorliegende Werk, von dem Verfasser Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen gewidmet, gehört eher der geschichtlichen, als der Reise⸗Literatur an. Baron Va erst giebt darin über seinen mehrmaligen Aufenthalt in Spanien Nechenschaft, am weitläufigsten und belehrendsten über denjenigen, welcher ihn in die unmittelbare Nähe Don Carlos' führte und ihn mit manchem Geheimniß, das über der jüngsten Geschichte Spa— niens schwebt, bekannt machte.

„Wir überschritten im Anfange des Jahres 1838“, erzählt er, „den reißen⸗ den Urola und kamen in das Thal von Azconta und Azpeitia, welches das spanische Georgien genannt wird. Es ist in der ganzen Halbinsel wegen der Schönheit seiner Frauen berühmt. Es war Sonntag; ich stand auf dem kokett mit bunten Tüchern geschmückten Balkon der Venta, als die ge⸗ putzten Leute aus der Kirche kämen, kein häßliches Gesicht, alle Frauen unter der schwarzen Mantilla halb versteckt, aber ganz anmuthig. Bald unter wildem Jubelgeschrei des Volkes schleppten zwei kolossale Hunde einen zum Schlachten bestimmten Ochsen an den halb abgerissenen Ohren herbei. Jung und Alt prügelte und stach das gequälte Thier, das ein langes um die Hörner gewundenes Seil festhielt, woran sich ein Dutzend Metzgerknechte gehangen hatten. Das Essen war hier im Verhältniß gut: der Krieg, die Touriere, die vielen fremden Offiziere und der große Gewinn haben die Wirthe industriös gemacht. Es ist hier so theuer wie in England. Wir hatten zuerst einen wohlschmeckenden Brei, der die Suppe vorstellt, dann den berühmten Puchero, d. h. Rindfleisch, Wurzeln, Kohl, Zwiebeln, Speck, Gemüse und oben auf eine harte geräucherte Knoblauchwurst. Dieser Puchero ist der Fond der ganzen spanischen Küche, dem Königssohn wie dem Bettler unentbehrlich beim Mittagessen. Wenn der Spanler noch so gut, aber ohne Puchero ißt, so steht er unbefriedigt auf. Nach diesem Fa⸗ vSoritessen wird auch wohl vin sengrora (süßer Wein) herumgereicht. Darauf kommt Schweine- und Hammelfleisch, am Spieße gebraten, See⸗ fische, Nieren und Schweinefüße; dann Datteln, Nüsse, Feigen und eine ungeheure Schüssel Kastanien; zum Beschluß Kaffer, Liqueure ünd Cigarren. Schöneres Brod kann man nirgend sehen.“ .

In Durango traf Baron Vaerst den Prinzen Lich nowsky und den Hauptmann von Keltsch, seinen Adjutanten, beides Landsleute von ihm, mit denen er einen Tag lang herzlich erfreut zusammenblieb. In der Nähe von Llodio, dem Hauptquartier des Prätendenten, begannen die Ver⸗ schanzungen, die Straße ward lebhaft von Bagagewagen, Reitern, belade⸗ nen Maulthierkolonnen und Truppenabtheilungen. Der Oberst Graf Keyserling kam ihm entgegen, um ihn zu bewillkommnen. Er hatte ihm bereits Quartier gemacht, und obgleich der Alles vermögende Minister Arias Teveiro ihn am liebsten noch des Abends gesprochen hätte, so war er doch dafür zu ermüdet. In der Nacht störte ihn vielfach das spielende Gefolge des Prätendenten, und er bezog deshalb Tages darauf eine stillere Wohnung. Nach einer langen Konferenz mit dem Minister blieb er zu Hause, obgleich am St. Sebastianstage alle Welt zum Handkuß beim In— fanten war, weil er es unschicklich fand, sich ihm zu präsentiren, bevor er seine Empfehlungsbriefe abgegeben. .

Am 21. Januar hatte er die gewünschte Audienz. Don Carlos fragte nach seiner Familie, der Baron Vaerst in Salzburg einen Besuch abge— stattet, nach den Höchsten Herrschaften in Berlin und sprach mit vielem Geschick und großer Zurückhaltung von den kölner Angelegenheiten. Schließ⸗ lich sagte er laut, so daß man es im Vorzimmer hören mußte: er hoffe, daß seine Befehle exekutirt wären und Baron Vaerst hier, wie von der Gränze an, mit der seiner Stellung und seinem Charakter geziemenden Auf⸗ merksamkeit behandelt worden sei, was derselbe dankbar anerkannte. Diese Phrase gab um so mehr zu denken, als der Minister Teyeiro sie wieder⸗ holte.

Baron Vaer st lehnte diese Bedeutung, die seinem Herkommen fälsch⸗ lich gegeben wurde, gar nicht ab; er meint, es wäre eine Lächerlichkeit, ein unnützer Luxus gewesen; der Minister der auswärtigen Angelegenheiten mußte am besten wissen, wie es damit stehe. Es lag aber in seinem In— teresse und in dem seiner Sache, eine Anerkennung der Rechte seines Herrn seitens der nordischen Mächte zu wünschen, zu erwarten . vorauszusetzen und sogar als nächstens bevorstehend zu verkünden; eine halb offizielle Mission war die beste Einleitung dazu. Baron Vaerst's vielfache Em⸗ pfehlungen, sein komfortables und unabhängiges Auftreten qualifizirten ihn vorzugsweise für diese Rolle, welche die Zeitverhältnisse überaus begünstig⸗ ten? Er war kurz nach der verunglückten Eypedition in die Provinzen ge⸗ kommen; es mußte etwas geschehen, den gesunkenen Muth der Truppen und Provinzen zu beleben; der moralische Eindruck einer nahen Anerken- nung König Karl's V. von Seiten der nordischen Mächte schien dazu das geeignetste Mittel. . Nun widersprach zwar Baron Vaerst bei jeder schicklichen Veranlas⸗ sung seiner gesandtschaftlichen Würde, trat jedoch im Aeußern so auf, als ob er wohl einige Ansprüche auf sie machen könne. Er legte seine diplo⸗ matische Sendung vor seinem Gewissen sehr diplomatisch, nämlich so zurecht, daß er dies Betragen unter den gegebenen Umständen als das verständigste erkannte, das der Sache nützte Und mit Ausnahme der nordischen Mächte Niemanden fompromittirte. Auf diese Art halfen natürlich alle seine Pro⸗ testationen gegen ihm nicht zukommende Ehrenbezeugungen nichts, da er im nächsten Augenblick gleich wieder so auftrat, als oöb er wohl einige An⸗ sprüche darauf machen könne. Er eitirt zu dem Ende eine Stelle aus Dahlmann: „Wenn man das Beste thut, was unter gegebenen äußersten Umständen möglich ist, handelt man nicht blos zweckmäßig, sondern auch rechtmäßig. Die Folge davon war, daß französische Blätter ihn als Ge— sandten aufführten und die deutschen es ihnen nachschrieben.

Nachdem er sich im Hauptquartier hinlänglich orientirt hatte, wünschte er die Armee und den Zustand der Provinzen kennen zu lernen. Die Armee zählte damals eiwa 33,000 Mann, mit 79 Kanonen. Die Offiziere, der Infant nicht ausgenommen, trugen die Zamarre, eine schwarze Pelzsacke, rothe Beinkleider mit blauen Streifen, dragonerblaue ueberröcke mit silbernen Knöpfen und die sehr zweckmäßige baskische Mütze. Die Ge— meinen waren zum Theil nothdürftig mit grauen Mänteln versehen, andere hatten Sammtjacken oder christinische Uniformen, einige waren barfuß, der Hals nach Landessitte bloß, die Cartousche um den Leib geschnallt. Sie waren mit spärlicher, aber vortrefflicher Munition versehen, die Gewehre, meist englische, im besten Zustande. Der Sold wurde spärlich und unregel⸗ mäßig gezahlt; gleichwohl waren die Truppen nicht blos zufrieden, sondern

vom besten Geiste beseelt. Auf ihrer Fahne ist das Bild der unbefleckten

Jungfrau, unter deren besonderem Schutz sie zu fechten glauben. Im Independenzkriege war sie der Generalissimus von Valencia und der Ge⸗ neral'Capitain der Provinz erkannte sie öffentlich als solche an. In allen Urkunden und Proelama ionen wurde ihr dieser Titel beigelegt: generalissima por mar y bor tierrz“ in der Kirche wurde sie im Kleide eines General= Tapitains mit der goldenen Generals-Schärpe feierlich ausgestattet.

Nach einem Ausfluge bis zur äußersten Vorpostenlinie Baro n Va erst . nach Llodio zurück. Er erkannte n daß ö von der allein eine Versöhnung der Parteien zu erhoffen war, unter dem Ministerium Teveiro niemals zu Stande kommen werde. Bei dieser Lage der Sache stand die Angelegenheit des Infanten verzweifelt, trotz der starken und tüchtigen re, . Ihe el len der Provinzen, der reißenden J and erkannte d ss Moreno. In einem Empfehlungsbrief für . gen. 2 ** „Unsere Hoffnungen vergleiche ich einer jungen und reizenden Schönen welche drei Vormünder hat: der eine ist blind, der andere taub, der drittẽ Unsere junge Dame ist aus ansehnlichem Geschlechte fer. 42 sie vereinigt Alles in sich, um ein glänzendes Glück zu machen, aber lten Vormünder werden sie, wenn man ihnen nicht mit Finger klopft und ihnen ihr Handwerk legt, mit sich in wo fie alle Vier zu Grunde gehen werden.“ Vor r Marschall, daß die Prinzessin Beira und der Salzburg herbeigeholt würden. Ersteren werde bald den Fall des Ministeriums in keit erkennen und herbeiführen. Baron Vaerst täglich, nach Salzburg die Prinzessin nach Spanien zu bringen. trag des Infanten. Nun ver⸗ Reise zwar wünsche, aber zu— eine Braut fürchte, daß er sie angen und ihn mit Dank ch aber unter solchen Um— und versprach, nur nach Salz- gehen und die Sache mit dem Später hat diese von ihm abge⸗

Fortschritte Cabrera's.

ihre verstümme nächstem auf die das Hospital schleppen, allen Dingen wünschte de Prinz von Asturien aus der scharfe Verstand der seiner Nothwendig Der Marschall bestürmte den zu gehen, um den Prinzen und Jener aber verlangte dazu den peziellen Auf sicherte der Marschall, daß der Infant diese gleich die Gefahren für seinen Sohn und s mit Sehnsucht erwarte, mit offenen überschütten würde. ständen zu der Maßregel nicht entschließen burg, wohin er ohnedies reisen mußte, zu Beichtvater der Prinzessin zu besprechen. lehnte Rolle der Marquis Custine übernommen. Baron Vaerst hatte in Spanien Alles ge kannte die Verhältnisse so klar, r glaubie an anderen Orten der Carlos nützlicher sein zu können, als in dessen Hauptquartiere, sich mit der Hoffnung, in angemessener Stellung bald wiederkommen zu können. In der Mitte März war er in Berlin. Mittheilungen über die inneren Verhältnisse Spaniens verdankt der Verfasser seiner Bekanntschaft mit hochgestellten Personen und vermag damit Licht auf manche wichtige die von Meydizabal beabsichtigte Sequestration der Er kannte nämlich das Vermögen der sp ohne die Absicht und die Mittel

Er behauptete,

Armen empf Baron Vaerst konnte si

sehen, was er zu sehen als er sie überhaupt auf⸗ Sache des Don und schmeichelte

gewünscht hatte, zufassen im Stande war,

Sehr interessante

zweration zu werfen, so z. B. auf ; meisten Kirchengüter und aller Klöster. anischen Geist⸗ lichkeit nicht und überschätzte es unendlich, zu haben, die Existenz so vieler Tausende aus den Klöstern v Mönche und Nonnen aus Staatsmitteln zu sichern.

Es ist ein allgemeiner, Geistlichkeit zahlreicher und reicher sei a Im Jahre 1788 bestand die Geistlichkeit Spaniens 72000 Mönchen und Nonnen

daß die spanische ls in anderen katholischen Ländern. nach Delaborde mit aus 147,000 Köpfen; oo, 000 Menschen gehörte demnach der bg9gste ährend in Frankreich auf 25,000, Nonnen und 460,060 Geistliche kamen, also Correo litte⸗ n aus 151,814 derselben be⸗ daß auf den

aber irrthümlicher Glaube,

Inbegriff von etwa bei einer Bevölkerung von 11, dem geistlichen Stande 158,000 Mönche und Nation dem geistlichen Stande angehörte. Nach dem rario bestand' im Jahre 1833 die Geistlichkeit im Ganze Menschen, die aber bei der vermehrten Einwohnerzahl nur Die Revenüen der Geistlichkeit waren so gesunken, 1834 aber 8 Thaler kamen, Orden begreiflich ist.

000 Seelen

Kopf monatlich nur 4 Thaler der großen Zahl der Bettel⸗ rechnete sich total, wenn er dem die die Geistlichkeit natürlich auch niemals erhielt. Sequestration noch überdies, weil das sp hin schon mit 70 80 pCt. b Anstrengungen zuflossen und die Erh Wohlthätigkeits⸗

Mendizabal aber ver⸗ Staate eine ungeheure Pension aufbürdete,

Unklug war die Maß- anische Kirchengut ohne⸗ Staate ohne weitere altung der Hospitäler, der Unterrichts- ensionszahlungen für Wittwen

esteuert ist, die dem

Anstalten, wie auch die P Waisen in Civil und Militair mögli Im Uebrigen enthält das Br und' recht lebhaft geschriebene Neisestizzen, enthümliche Auffassung po gt verdrießen lassen wird.

itulationen der spanischen

deren Lettüre man

litischer Verhältnisse, 9

ich kurze Recap

sich durch die mitunter sehr eis die in dem Buche herrscht, ni

Dichtung und Kunst.

eines Küsters, verfaßt von Cathariana Scheuren in Düsseldorf, v. Blomberg, ffler, Pietrow sky, Kalch⸗ Geschenk für die deutsche Pesta⸗ Zum Druck befördert von

Ostermorgen illustrirt von C. Griebel, Hellwig, Sagert, brenner, Scheuren.

lozzi⸗Stiftung. Diesterweg und eben Genannten, 29 und Anhalt-Straße Nr. 10, und in E. H. und Kunsthandlung in Berlin, unter den Lin-

Zu haben à 13 Rthlr. bei den burger⸗Straße Nr. Schroeder's Buch⸗ den Nr. 23.

unter diesem Titel vor kurzem erschienene Werkchen glauben wir 1 Aufmerksamkeit und Theilnahme empfehlen zu Zwecke gewidmet ist, der seine beste Für⸗ irzeügniß geistigen Strebens an sich In ihm haben Dichtung und Kunst sich ver⸗ denn in ihm sehen wir dem Fluge nd reich an Gemüth und Geist einen Zeichenstift nachfolgen und zur Form Bilde in der Seele anregt und weckt, langes schließen dem Künstler helfend

um so mehr der allgemeiner dürfen, da es einem wohlthätigen sprache bleiben wird. verdient es volle Beachtung. schlungen in gar anmuthiger Jorm; einer Dichterin von frommen Sinn u unserer begabtesten Künstler mit dem gestalten, was jene singt oder zum und Genossen mit Namen guten K sich an, das liebliche kleine Werk zu Durch die Vereinigung dieser ns wohl wird: denn ihr Mor äut und Chorgesang und ihr Gebet stimmen so sch Beschauers mit der Stille und

Aber auch als

Kräfte werden wir in eine Idolle ver⸗ setzt, in der u genroth, ihre Blumen, ihr Gras, ihr Glockengel s men, sie erfüllen die Seele des Lesers und dem Frieden des Sonntags. Möge der vielen Liebe eines Küsters“ gespendet sind fahrten zu dieser Sonntagsfeier, Viele dure tragen zur Förderung und Vollendung des Herzen kommende Huͤlse sein soll.

ie in diesem „Ostermorgen daß recht Viele wall—⸗ h diese Form ihr Scherflein bei- Baues, dem es eine kleine, vom

und Aufopferung, d „dadurch gelohnt werden,

gandels- und Görsen - hachrichten

Berlin, den 29. Juni 1847.

MI echsel- Course.

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Wien in 20 Xr....

Leipzig in Courant im 14 TI. Fuss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M.