1847 / 184 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

t inkognito zu Bart ges angelangt. Der Herzog von Aumale macht in

eine Be ig n. e durch die größen Forsten, welche er im Be= zirf von! Verdind im! Alsne- Departement besitzt und die er noch nie

besucht hat. ; ; ö : 116 reist der Herzog von Broglie nach seiner neuen Bestim⸗ mung als Botschafter am londonen Hofe ab. Graf Jarnar, der erste Gecketait der dortigen französsschen Gesandtschaft, der einige Tage in Paris zugebracht hat, begleite ihn dahin zur ch. . Aus Algier wird unterm **. Juni geschrieben: „Das Gerücht von Errichtung eines Vice Königthums von Algerien gewinnt erhöhte Glaubwärdigkest. Oberst- Lieutenant Marguenat, der neulich hier ein- traf und nach Konstantine abreiste, ist ein Adsutant des Herzogs von Aumale, und es heißt, daß er dem General Bedeau, Befehlshaber der Diviston von Konstantine, den Oberbefehl des ganzen Occupa⸗ tionsheeres anbieten solle, während der Herzog von Aumale, da die Fonds zur Einsetzung eines Vice⸗Königs in jetziger Kammer- Session nicht mehr bewilligt werden können, für die erste Zeit den Titel eines General-Gouverneurs führen würde. Die Amts-Niederlegung Bugeaud's muß demnach angenommen worden sein. In Algerien verspricht man sich von der Ernennung des Herzogs zum Vice⸗ Könige viel Gutes, weil sie die jetzige Ungewißheit der hiesigen Zu⸗ stände ohne Zweifel beendigen wird. Die Kolonie erhält dann mehr eine Civil, als Militair- Verwaltung, und die Bevölkerung die so lange von ihr beanspruchten Garantieen. Man glaubt, daß diese wichtige Sache unverzüglich zur Entscheidung gelangen wird. Der Jahrestag der ersten französischen Landung wurde gestern zu Sidi⸗ Ferruch mit großem Pompe gefeiert. In der Provinz Konstantine, besonders bei Setif, richten die Heuschrecken arge Verheerungen an.“

Der Moniteur algerien vom 20sten d., enthält Nachstehen⸗ des in Bezug auf Abd el Kader: „Der Er⸗Emir behält noch immer in Marokko feine für den Souverain dieses Reiches drohende Stel⸗ lung. Er zieht nördlich von Taza mit seiner Deira hin und her, ohne sich um die marokkanischen Streitkräfte, die ihn beobachten, oder um die noch zahlreicheren, mit deren Erscheinen man ihm ge—⸗ droht hat, zu kümmern. Es ist schwer, bei dieser Unthätigkeit, die ihm nicht gewöhnlich ist, seine eigentlichen Pläne zu errathen.“

Dasselbe Blatt meldet, der große Stamm der Nemencha, der nicht weniger als 50 000 Seelen zähle, und dessen Schafheerden allein aus etwa 1,200,000 Stück beständen, habe sich der französi⸗ schen Autorität nunmehr ganz unterworfen; es sei dies Ereigniß von großem Belange, sowohl für die Ruhe, wie auch für die Einkünfte des Landes; überhaupt sei die politische und militairische Lage ganz Algeriens in diesem Augenblicke besser, als nur jemals.

In Algier ist der Oberst Marguerat, Ordonnanz Offizier des Herzogs von Aumale, eingetroffen und später nach Konstantine abge⸗ gangen. Es heißt, daß er dem General Bedeau, unter dem Herzog von Aumale als General-Gouverneur, den Oberbefehl über die Ar⸗ mee von Algerien anbieten soll.

Der Bericht der Kommission des Pairshofes in dem Prozeß ge⸗ gen Cubieres und Konsorten ist nun auf offiziellem Wege veröffent⸗ licht worden. Er beginnt mit Entwickelung des Ursprungs der zur Untersuchung vorliegenden Sache und theilt den ganzen Hergang in fünf Abschnitte, folgenden wesentlichen Inhalts:

In einem Rechtshandel zwischen Cubieres und Parmentier, die Salz- gruben von Gouhenans betreffend, publizirte Letzterer einige Briefe des Er⸗ steren, um darzuthun, daß dieser einen großen Theil der Actien unter dem Vorwande, dieselben, um die Sache der Minengesellschaft zu fördern, zur Bestechung hoher Beamten zu verwenden, sich verschafft, diese Actien aber sodann zu eigenem Vortheile verwendet habe. Diese Briefe erregten die öffentliche Aufmerksamkeit, und die Regierung beschloß, da die Sache in der Deputirten⸗Kammer zur Sprache kam, eine Untersuchung. Die Pairs-Kam= mer gestaltete sich zum Gerichtshofe, und General Cubieres, selbst Pair und Ex⸗Minister, wurde vorgefordert, auf zwei Anklagen zu antworten. Die eine lautete, daß er durch falsche Vorspiegelungen den Besitz von Eigen⸗ thum erlangt habe, das, wie er gesagt, zur Bestechung öffentlicher Beam—= ten verwendet werden sollte; die andere ging dahin, daß er Bestechungsmit⸗ tel angewandt oder anzuwenden, versucht habe. In die zweite Anklage war ,, eingeschlossen. Bei fortschreitender Untersuchung ergaben sich

hatsachen, welche die Kommission des Pairshofes bewogen, den Ex-Gene⸗ ral-Einnehmer Pellapra als bei der Bestechung oder dem Bestechungs— Versuche betheillgt, und den Baron Teste, Er-Minister der öffentlichen Ar⸗ beiten, als angeklagt, eine Bestechung angenommen zu haben, welche ihn vermögen sollte, das Unternehmen der drei anderen Angeschuldigten zu, bes ünstigen, in die Verfolgung einzuschließen. Ein großer Theil des Berichts inn die fragliche Minen-Angelegenheit und die pecuniaire Betheiligung des General Eubieres an derselben; er soll anfangs nur ein Hundertstel besessen, später aber durch Kauf noch sechs weitere Hundertstel erworben haben, so daß er sieben hatte, die zusammen 159,000 Fr. koste⸗ ten. Um diese Minen-Speculation erfolgreich zu machen, war es nöthig, gewisse Konzessionen oder Bewilligungen von der Regierung zu erlangen, und nach dem Bericht wurden die desfallsigen Unterhandlungen dem General Cubieres anvertraut, welcher den anderen Actionairen eröff— nete, daß ohne Bestechung nichts zu erwirken sei, und sie vermochte, eine Anzahl Actien, jede auf ungefähr 25,7000 Fr. geschätzt, bei Seite zu legen, damit sie, wie er sagte, den hohen Beamten gegeben werden sollten, welche direkt oder indirekt zur Ertheilung der Konzession ermächtigt seien. Der Bericht ist in Perioden eingetheilt, um, wie es darin heißt, die Sache klarer darzulegen, als es außerdem möglich wäre. Die erste Periode erzählt den Sachverhalt vom 24. April 1845 bis zum 5. Februar 1842. Es wird an— gegeben, daß Cubieres, und Parmentier ihre Vorkehrungen zur Bestechung per Minister der öffentlichen Arbeiten und der Finanzen . hätten, und aus ihren Briefen, so wie aus ihren Antworten an die Kommission des Pairsho— fes, werden lange . mitgetheilt, um zu beweisen, daß sie wirklich den Ver⸗= such gemacht, jene Minister und die Beamten, deren Gutachten zur Erlangung der Konzession nöthig war, zu bestechen. Die Briefe des Generals, worin er die Minengesellschaft drängt, Fonds zu Bestechungszwecken bei Seite zu legen, werden ausführlich mitgetheilt. Die zweite Abtheilung oder Periode des Berichts umfaßt die Vorgänge vom 5. Februar 1842 bis zum 185. Juni desselben Jahres. Die Actionaire der, Mine von Gouhenans hatten, wie berichtet wird, dem Anrathen von Eubieres und Parmentier Folge gegeben und 25 Actien zu dem von Beiden angedeuteten Zwecke bei Seite gelegt. Eubieres und Parmentier werden nun als eifrig mit Verfolgung ihres ge— setzwidrigen Zweckes beschäftigt geschildert, und von Pellapra wird gesagt, daß er als Genosse zur Unterstützung der Bemühungen des General Cu— bieres zugezogen worden sei, weil man geglaubt, daß er Ein— fluß auf Herrn Teste habe. In Liesem Theile des Berichts finden eh Hindeutungen auf die von Parmentier gegen Cubieres erho-

ene Beschuldigüng, daß Letzterer sich des Betrugs gi ig gemacht habe, indem er die unter dem Vorwande, sie zum Besten der Ge . zu ver⸗ wenden, erhaltenen Actien zum eigenen Vortheile veräußert habe. Alles dies leugnet Cubieres, welcher erklart, daß er nie Herrn Teste eine Beste⸗ chung angeboten habe, und sehr bedauert, daß er in seiner Korrespondenz unbedacht die Ehre dieses Ministers kompromittirt habe. Der Bericht giebt an, daß in den der ,. vorgelegten Papieren des General Cu- bieres mehrere Entwürfe zur Vertheilung der 40 Actien, deren Verwendun u Bestechungen für nöthig erachtet worden, sich vorfänden, und ö in einem ** Entwürfe 25 dem Herrn C., in einem anderen 10 dem Herrn C. und 15 dem Herrn P. C. zugetheilt werden. Cubieres erkannte an, diese Papiere mit eigener Hand n zu haben. Aus Parmen— tier's Antworten auf die, an ihn gestellten Fragen werden Auszüge mit= getheilt. Als die Kommission ihn fein, was er aus den von Cubieres an ihn gerichteten Briefen n habe, sagte er „Dreierlei; die Noth= wendigkeit der Bestechung; die 666 der Bestechung und den Wil⸗ len zur Bestechung. Ich glaubte jedoch dem General nicht, und wenn ich ihm dies nicht sagte, so geschah es, weil ich ihn nicht zum . der Gesellschaft machen wollte, da er nf insgeheim gegen dieselbe hätte agiren können.“ Cubieres erwiederte auf die Frage, wen er unter dem An⸗ fangsbuchstaben P. verstanden habe, daß Pellapra gemeint gewesen sei,

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er leugnete aber, daß die wider ihn geltend ; stechungszwecken gegeben worden seien; er habe sie vielmehr der Gesell⸗ schaft zu einem noch zu besprechenden Preise abkaufen sollen. Pellapra hat nach dem Bericht in seinem Verhör kräftig gegen die aus den Papie— ren des Generals Cubieres zu ziehende ihm nachtheilige Folgerung prote⸗ stirt. Der Bericht kommt nun zum ehemaligen en fer 87 und sagt, daß alle Angeklagte, alle Zeugen übereinstimmend Herrn Teste von der

emachten Actien ihm zu Be—

Anklage oder dem Berdachtẽ der empfangenen Bestechung freisprächen. Alle erklärten, daß nie ein zweideutiges Wort von seinen Lippen gekommen sei, und daß kein Bestechungs⸗Vorschlag sein Ohr erreicht habe. Die Kommis⸗ sion erklärt jedoch, daß diese 23 Ehrenerklärung der Verfasser der Briefe, w man dem Gerichtshofe vorlegen wird, nicht mit den gewich⸗— tigen Anschuldigungen vereinbar seien, welche ihre Korrespondenz enthalte. Unter den gedachten Briefen, die im Auszuge gegeben werden, ist einer von Cubieres, worin er auf eine angeblich von Teste gemachte Bemerkung, daß ein anderer Bewerber um die Konzession im Felde sei, mit dem Beifügen hindeu⸗ tet, daß dies wohl nur ein Kniff * um die Gesellschaft zu zwingen, daß sie sich williger noch mehr entpressen lasse. Als Teste aufgefordert ward, anzugeben, was Cubieres mit dieser Aeußerung gemeint habe, erwiederte er: „General Cubieres allein kann sagen, was er meinte. Alles, was ich sagen kann, ist, daß nie, weder Herr von Cubieres, noch irgend sonst Jemand, direkt oder indi= rekt, mir den Schatten eines Vorschlags machte, der mich vermögen sollte, an det Sache von Gouhenans ein Interesse zu nehmen, und daß es stets die unerschütterliche Negel meines Verhaltens war, mich nie, weder an einer mit meinem Ministerium verknüpften, noch an irgend einer ande— ren Geschäfts Angelegenheit zu betheiligen.“ Parmentier andererseits er— klärte, daß Cubieres ihm ausdrücklich Herrn Teste als die Person ge⸗ nannt habe, welche er zu bestechen beabsichtige. Die dritte Periode des Berichts umfaßt die Vorgänge vom 18. Juni 1812 bis zum 3. Januar 1843, dem Datum der Konzessions-Verordnung sür die Mine. In die- sem Theile des Berichts ist viel von Herrn Pellapra die Rede, der als sehr reicher Kapitalist bezeichnet wird, und von dem man voraussetzte, daß er besonderen Einfluß auf Teste ausübe; es findet sich aber kein direk⸗ ter Beweis gegen ihn. Er ist hauptsächlich nur durch Schlußfolgerungen aus jener Korrespondenz in die Sache verwickelt. Der Bericht giebt weit— läufige Auszüge aus Briefen des Herrn Cubieres an Parmentier, worin er von den Anstrengungen spricht, die er aufgeboten habe, und andeutet, daß er auf Hindernisse stoße, welche er dem Entschlusse der hochstehenden Be⸗ amten, mit denen er zu thun habe, zuschreibt, so viel zu erpressen, als sie nur irgend könnten. Nach Angabe der Kommission war Pellapra wegen der Konzessiou in enge Verbindung mit Teste getreten und hatte der Ge— sellschaft einige vom Minister erhaltene Aufschlüsse mitgetheilt; im Ver⸗ höre erklärte indessen Pellapra, er habe auf den Entschluß des Ministers nicht ungebührlich einzuwirken gesucht, und Alles, was Teste gesagt oder gethan habe, sei in freundlicher, aber uneigen— nütziger Gesinnung geschehen. Pellapra war bis dahin von der Kommission als Zeuge verhört worden, sie erklärte ihm aber nun, durch ge⸗ wisse ihn verdächtigende Umstände bewogen, daß man ihn künftig nicht als Zeugen, sondern als Angeklagten verhören werde. Als Teste mit Fragen hinsichtlich der Minen -Angelegenheit gedrängt ward, wiederholte er seine frühere Antwort, daß, wenn er den an ihn sich wendenden Betheiligten Auf— schlüsse gegeben habe, dies hauptsächlich geschehen sei, um auf die Schwie— rigkeiten hinzudeuten, welche der Konzession im Wege ständen, und daß er gegen sie eben so freundlich, offen und uneigennützig gehandelt habe, wie er es gegen jeden Anderen gethan haben wuͤrde. Ein Schrei— ben von Cubieres, worin er sagt, Pellapra habe durch Teste ermit— telt, daß der Finanz-Minister Schwierigkeiten mache, und daß er in Folge dieser Entdeckung seine Taktik zu ändern im Stande gewe— sen sei, wird ausführlich mitgetheilt. Als dies Schreiben Herrn Teste vor—⸗ gelegt ward, sagte er, daß Einiges darin wahr und, Anderes falsch sei. Es sei wohl möglich, daß er zu Cubieres von Schwierigkeiten gesprochen habe, die aus den Befugnissen der zwei Minister entsprängen; aber er leugnete, irgend etwas geäußert zu haben, woraus Cubieres hatte folgern können, daß der Finanz⸗Minister Hindernisse in den Weg gelegt und die Mittel an—

gedeutet habe, wodurch dieselben weggeräumt werden könnten. Das Er⸗ Jebniß der Verhöre der Angeklagten und der Prüfung des Brieswechsels

en dahin ausgefallen sein, daß die Kommission für recht befand, Herrn

Teste, der bis dahin als Zeuge erschien, anzukündigen, daß sie ihn fortan

nur als Angeklagten verhören werde. Herr Teste antwortete, daß

er für diese Anzeige dankbar sei, da sie ihn in Stand setzen

werde, aus dem passiven Charakter eines bloßen Zeugen herauszutreten

und feine Vertheidigung mit vollem Nachdrucke zu führen. Die vierte und

fünfte Abtheilung des Berichts sind mit Korrespondenzen von Cubieres, Par=

mentier und Pellapra vor und nach Rückgabe der zu vorgeblichen Beste⸗

chungszwecken bei Seite gelegten 25 Actien und mit einer Darlegung des

Prozesses angefüllt, den Parmentier gegen Cubieres anhängig machte. Im

Resumse der Kommission heißt es, daß aus den Arbeiten der Kommission

die bestimmtesten Beweise in Betreff der verschiedenen öffentlichen Beamten,

deren Namen in die Sache verwickelt seien, sich ergeben hätten, jedoch mit

der Ausnahme, daß in Bezng auf Herrn Teste noch etwas zu erläutern

übrig bleibe. Hinsichtlich der anderen Angeklagten überläßt die Kommission

dem n, . seine Ansicht der angeführten und belegten Thatsachen aus—

zusprechen.

Vorgestern sind die Herren Teste, Cubieres, Pellaprat und Par⸗

mentier nochmals verhört worden. Das Siecle kündigt an, daß

der General Cubieres vor dem Pairshofe in der öffentlichen Debatte ein ganz anderes Vertheidigungs-System annehmen werde, als das⸗

jenige, das er in der Instruüction einschlug, und das beständig mit sei⸗

nen Briefen und Noten im Widerspruch stand; er werde nämlich darauf bestehen, daß er Herrn Teste wirklich bestochen habe, und daß dieser schuldig sei. ]

Herr Berryer, den sich Herr Parmentier zu seinem Anwalt vor dem Pairshofe ausersehen hatte, soll aus Gesundheits-Rücksichten dieses Amt abgelehnt haben. .

liefert den Oppositionsblättern fortwährend Stoff zu den heftigsten An= griffen auf die Minister Guizot und Duchatel und die Regierung im All— gemeinen. Der National bezeichnet die Schilderung, welche das Jour⸗ nal des Debats von dem politischen Werthe des Votums der De— putirtenkammer in dieser Sache giebt, als falsch und nennt die ganze Verhandlung ein Herumwühlen in Schmutz und Schmach, gegen die kein solches Votum helfe. Im Constitutionnel erneuert Herr Thibaudeau seine Ausfälle gegen den Grafen Duchatel und folgert aus den Aeußerungen desselben über die Theater-Privilegiensache von neuem, daß demselben die ganze Angelegenheit von Anfang bis zu Ende genau und in allen Theilen bekannt gewesen, und daß er sie ge⸗ billigt habe. .. Ausführlichere Berichte über den Hergang und die Unterdrückung der Unruhen in Mühlhausen melden Folgendes: „26. Juni, Abends 8 Ühr. Am Freitag begaben sich als Deputation einige Arbeiter nach der Mairie und verlangten Herabsetzung des Brodprei= ses, sie wurden auf heute Morgen um 9 Uhr beschieden. Angekommen auf dem Rathhause, wurden sie auf heute 3 Uhr vertröstet. Da sie glaubten, man wolle sie mit Absicht hinhalten, so stürmten sie die Bäckerläden, 17 an der Zahl, nachdem sie alle Arbeiter der Fabrik von Herrn Köchlin, 1200 an der Zahl, abgeholt hatten. Das Milstair war zu schwach und die Na— tionalgarde sehr sauniselig beim Zusammenkommen. In den Häu— sern wurde Alles zertrümmert, die Fässer mit Wein und Bier zer— schlagen, selbst Fußböden und Getäfel nicht verschent. Beim Kanal vor Herrn Oswald's Magazin wurde das erstemal um 2 Uhr blind gefeuert, ahlreiche Patrouillen durchzogen die Straßen, indem die Bürger einsahen, ihr Eigenthum nicht mehr sicher war. Dennoch wurde ein Bäckerhaus zum zweitenmal angegriffen, aber durch Militair vor Schaden bewahrt, 4 Kanonen vor das gfasl . si aufgepflanzt und 40 Verhaftungen nach und nach vorgenommen. Um 7 Uhr sammelte sich die Masse in der Basler⸗ Straße, der Oberst Lieutenant vom 18ten Linien- Regiment forderte zum Rückzuge auf. Steine wurden auf ihn und die Truppen geworfen, worauf er feuern ließ. Es fielen sogleich zwei Mann todt nieder, einem wurde der Arm zerschmettert, und einer erhielt eine Kugel in den Hals,

das Volk hob sie auf, und nun brach ein fürchterliches Gebrüll gegen das

Um halb 8 Uhr kamen mit einem Extrazuge 150 Mann

Militair aus.

Die Fehde zwischen Herrn von Girardin und dem Ministerium

von Kolmar, Couriere flogen nach allen Enden; zur Sicherheit der Eisen-= bahnstation sind die . von den * Sit 6. 2 2 Kolmar hierher beordert, man fürchtet Alles von dem betrunkenen Volk So eben, 8 Uhr, ertönen wieder Pelotonsfeuer, und leider läßt sich das Fürchterlichste erwarten auf die Nacht, da es bereits an Brand drohungen nicht fehlt und man die Einwohner der umligenden Ortschaften auf die Nacht erwartet, zur Hülfe der Arbeiter. Vom Militair wurde ein Hauptmann durch einen Stein verwundet an den Schläfen er liegt seit 11 Uhr besinnungslos da. Ein Gendarm erhielt ebenfalls einen Stein an den Kopf. 27. Juni Morgens. Die Ruhe wurde nach 10 Uhr nicht mehr gestört, allein es fiel noch ein Opfer in der Gerbergasse, wo die Masse noch einen Laden stürmen wollte. Ein Viertel nach 11 uht langten mit einem Extrazuge die Infanterie von Hüningen und St. Louis an, um 3 Uhr Morgens alle Mannschast des Kavallerie Regiments welche disponibel war, von Hüningen. Die Gefangenen, etwa 166

sind heute Morgen 3 Uhr unter Begleitun n . u g der Gendarmen mit Extra Post nach Altkirch geführt worden. Alles ist ruhig, zahl— reiche Patrouillen durchziehen die Straßen. 28. Juni. Gestern Abend

langten noch 532 Mann von Straßburg auf der Eisenbahn an, so daß etzt die Behörden hinreichende Macht haben, allen Unruhen vorzubeugen. Die Ruhe ist auch gestern nicht mehr gestört worden. Die Zerßörungs= Wuth der Menge soll sich nicht nur gegen Läden und Wohnungen, sondern auch gegen die Schuldbücher der Bäcker gerichtet haben. Es war jeden- falls ein Aufstand der ernstesten Art. Der Preis des fünspfündigen Laibes Brod ist nun um 10 Sous herabgesetzt worden; die Arbeiter sollen nur eine Erniedrigung von 6 Sous verlangt haben.“

In der mit Prüfung des Gesetzentwurfes über den Sekundär— Unterricht beauftragten Kommission ist durch die Wahl eines neuen Mitgliedes, welche nöthig war und auf einen Anhänger der ursprüng-= lichen Fassung des Geseßentwurfs fiel, die seitherigẽ Majorität von 5 gegen 4 Stimmen zur Minorität geworden. Man glaubt daher daß der zum Berichterstatter ernannte Herr Liadiäres den berests entworfenen Bericht umändern oder darauf verzichten müssen werde, das Organ der Kommission zu sein, und daß im letzteren Falle die Kommission ihren Bericht schwerlich noch in der laufenden Session der Kammer werde vorlegen können.

Das Siecle versandte kürzlich den Roman „Graf Monte Christo“ als Supplement durch die Post. Die Postbehörden erklär— ten aber, daß dies kein solches Supplement sei, wie es vom Gesetze verstanden werde, wo von Supplementen der Journale die Rede sei; sie verfügten daher, daß für den Roman nicht als Zeitungs-Supple— ment, sondern als Buch das vorgeschriebene Porto bezahlt werden müsse. Das Sinele verklagte darauf die Postbehörde und ver— langte die Zurückerstattung der 24,960 Fr., welche es kraft jener Verfügung bezahlt hatte; der Gerichtshof entschied jedoch, daß die Postbehörde in ihrem Rechte gewesen sei, und verurtheilte das Sicle unter Abweisung seiner Forderung in die Kosten.

Die Einnahmen der Zölle für die Waareneinfuhr in Frankreich haben, wie in den ersten Monaten dieses Jahres, so auch wieder im Mai, einen geringeren Ertrag gehabt, als in den Jahren 1846 und 1815. Sie beliefen sich in diesem Monate nur auf 11,056,245 Fr., während sie im Mai des vorigen Jahres 13,117,984 Fr. und im Mai des Jahres 1845 eine Summe von 14,017,647 Fr. betragen

hatten. Die Mindereinnahme ist vornehmlich durch die Gestattung der zollfreien Getraide-Einfuhr veranlaßt. Es wird bemerkt,

daß die Zölle auf die übrigen Verbrauchs -Artikel, wie Kaffee, Kakao, Zucker, eine Mehr - Einnahme ergeben haben, während die Einfuhr der für die Fabriken nothwendigen Stoffe, wie Baumwolle, Wolle, Garn, abgenommen hat. Die Zuckerzufuhr aus den französischen Kolonieen ist im Vergleich zu 1846 bedeutend gestie⸗ gen, die aus fremden überseeischen Ländern dagegen geringer. Die Einfuhrzölle vom 1. Januar bis 31. Mai 1847 betrugen 54,776,512 Fr.; in demselben Zeitraume des vorigen Jahres 62,064, 171 Fr. und 61,294,688 in der gleichen Periode des Jahres 1845. Die Vorräthe von Rohstoffen, welche in den Entrepots zur Verfügung geblieben, waren am letzten 31. Mai um mehr als ein Drittheil grö— ßer, als im Jahre 1846, und um fast zwei Drittheile größer, als im Jahre 1845. Es hat also der industrielle Betrieb sich ver- mindert.

Man war seit längerer Zeit ohne alle Nachricht von der Korvette „Berceau“, die zur Station von Bourbon gehörte. Depeschen des Chefs der Schiffsdivision zu Bourbon stellen es nunmehr außer Zwei⸗ fel, daß diese Korvette bei einem heftigen Sturme in den dortigen Gewässern gescheitert und untergegangen ist, ohne daß die Mann—

schaft sich retten konnte.

Die spanischen Generale Linage und Miniussir haben die Er— laubniß zur Rückkehr nach ihrem Vaterlande erhalten, und Ersterer ist bereits von hier nach Madrid abgereist.

Am Senegal sind Berichte über den Reisenden Raffonel einge troffen, der jetzt auf seiner zweite im Innern Afrika's begriffen ist.

Nach seiner Ankunft zu Backel, in dem Lande der Sarrakoleten, über-

schritt er bei Duka die Mondgebirge, die er durchforschte. Dort be— fand er sich noch Ende Februar mit dem Plane, in die innere Wüste einzudringen, die den Europäern ganz unbekannt ist; dann wollte er wieder nach Bambuck in Westnigritien hinein, das er in allen Bezie⸗ hungen erforschen wollte. Seine Reise soll zwei Jahre dauern.

Aus Gabon an der Westküste von Afrika wird gemeldet, daß die zur dortigen Station gehörige Kriegsbrigg „Cicogne“ bis zum 27. März einen großen Theil ihrer Mannschaft durch das gelbe Fie—⸗ ber verloren und kaum noch die zur Führung des Schiffes nöthige Zahl von Gesunden an Bord hatte.

X Paris, 30. Juni. Für die heutige Sitzung der Depu— tirten⸗Kammer war die Fortsetzung der Verhandlung des Gesetz⸗ Entwurfs in Betreff des Ausgaben-Budgets und zwar der Abthei— lung, welche das Ministerium des Handels und des Ackerbaues be— trifft, an der Tagesordnung. Die Kammer war gestern bei Kapitel ?, „Remonte der Gestüte“, stehen geblieben.

Herr Delacour liest eine Rede über die Vollblut-Pferde ab und über die Weise, wie man den Bestrebungen der Privaten zu Gunsten der Aufbesserung der Pferdezucht zu Hülfe kommen sollte. Herr von Torey trägt ein Amendement vor, das er in Gemeinschaft mit Anderen stellt, und welches Eröffnung eines Ergänzungs-Kredits von 100,909 Fr. für den be— sagten Zweck vorschlägt. Der Berichterstatter, Herr Bignon, bekämpft die⸗ ses Amendement. Seiner Ansicht nach, ist die Art und Weise, wie, man bisher die Bestrebungen zur Verbesserung der Pferderacen auch bei den Privaten zu befördern trachtete, die rechte. Allerdings seien noch Verbesse—⸗ kungen zu erzielen; aber bas gegenwärtige System verdiene nicht den Ta= del, den man gegen dasselbe vorgebracht habe. Wenn neue Bedürfnisse sich kundgeben sollten, würde der Minister neue Kredite von der Kammer verlangen und diese sicher sich bereit finden lassen, sie zu bewilligen, wenn sie wirklich nützlich feien. Der Ministerdes Handels unt Ackerbaues betrachtet die Er. höhung des Kredits durchaus nicht als dringend. Die gegenwärtige Finanzlage schreibe Sparsamkeit vor, und diese müsse auf die vorliegende Frage Anwendung finden. Die Antragsteller ziehen nun ihr Amendement selbst zurück, worauf bas Kapitel 7 volirt wird. Kapitel 8 betrifft das Konservatorium der Künste und Gewerbe. Herr d' Aragon beklagt sich, daß seit zwei Jahren schon die Lehrkurse der Schule dieser Anstalt nicht stattfinden. Her Po uillet

iebt Aufklärungen darüber. Die Unterbrechung sei nur eingetreten wegen bern hn, nöthig gewordener Bauarbeiten im Lokale. Hätte es sich nur um theoretische Lehrkurse gehandelt, so hätte man leicht ein Aushülfe Lokal finden können; allein die Lehrkurse der Physik, Chemie, der Landwirthschaft und der Mechanik bedürften eigens dazu eingerichteter Lokalitäten, um die Versuche anstellen zu können. Herr Glais Bizoin ist überzeugt, daß, wenn die Herren Professoren den ernstlichen Wunsch gehegt hätten, ihre Lehrkurse zu halten, man leicht ein angemessenes Lokal hätte auffinden können. Ka-

pitel 8 wird votirt. Kapitel 9 betrifft Beförderung der Manufalturen. Herr Delespaul stellt Betrachtungen an über. die Ersindungẽ Bre- ves, das in diesem Betreff erlassene Gesetz werde nicht vollzogen, besonders nicht in den Kolontleen. Das Kapitel trage auch den Titel: Be- förderung des Handels. Es srage sich, ob der Handel und die Industrie bie Befreiung von den schweren Octroi-Abgaben erlangen würde. Die Nothwendigkeit, gegen die Konkurrenz der auswärtigen Industrie anzu- kämpfen, mache die Befreiung von dieser Last absolut unentbehrlich. Der Redner beruft sich auf die Deputirten von Rouen und hofft, sie werden sein Verlangen des erwähnten Betreffs unterstützen. Herr Victor Grandin: „Die Teputirten von Rouen haben diesen Aufruf nicht abgewartet, um sich mit dieser Frage zu befassen. Aber sie haben im Munizipalrath Widerstand gefunden. Tiesen Winter mußten die Armen unterstützt werden. Der Munizipalrath konnte nicht auf Verminderung der Octroi-Gefälle eingehen.“ Der Handelsminister:; Das Prinzip der Regierung sei, daß die der Industrie nöthigen Rohstoffe von Octroi⸗-Abgaben frei sein müßten. (Bei- fall auf einigen Seiten. Leider sinde sie aber oft dieselbe Opposition, wie jene, von welcher Herr Victor Grandin so eben gesprochen, von Seiten der Munizipalräthe.

Die Pairs⸗Kammer setzte die Verhandlung des Gesetz⸗ Entwurfs in Betreff des Unterrichts und der Ausübung der Medizin und Pharmazie fort. Graf Beugnot, Berichterstatter, erklärt im Namen der Kommission in Betreff des an sie zurückverwiesenen Pa⸗ raphen 43 sich zu Gunsten des Verbots öffentlicher Ankündigung von Consultationen und Medikamenten und motivirt dieses Gutachten da⸗ mit, daß man der Verletzung des öffentlichen Schamgefühls, so wie den Beutelschneidereien der Charlatane, vorbeugen wolle. Ernstliche, wissenschaftlich gehaltene Artikel in den Journalen selbst sollen durch—

aus nicht ausgeschlossen werden.

Großbritanien und Irland.

London, 29. Juni. „Es macht uns große Freude“, schreibt heute die Times, „die Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Waldemar von Preußen in England anzuzeigen. Alle, die mit den Einzelheiten der Kämpfe am Sutledsch bekannt sind, werden sich er⸗ innern, daß der erlauchte Priuz, begleitet von seinem Gefolge, die Gefahren und Entbehrungen der britischen Armee auf den Schlacht⸗ feldern von Mudkih und Firuzeschah theilte, bei welcher letzteren Ge⸗ legenheit Dr. Hoffmann, der Leibarzt Sr. Königl. Hoheit tödtlich verwundet wurde. Se. Königl. Hoheit war gleichfalls in der Schlacht von Sobraon zugegen und also ein Augenzeuge von der gänzlichen Nie⸗ derlage der wilden Eindringlinge. Wir glauben, daß die Gelegenheit des Besuchs des Prinzen für ihn dazu bestimmt ist, aus den Händen Ihrer Majestät der Königin das Groß⸗Kreuz des Bath⸗Ordens zu empfangen als ein Andenken an die Theilnahme, die er an den ruhm— würdigen genannten Siegen genommen hat, und wir sind überzeugt, daß er mit jedem Ausdruck von Achtung von dem englischen Volke empfangen werden wird.“

Ihre Majestät die Königin wird sich nebst ihrem Gemahl und ihren Kindern zu Ende dieser Woche nach Osbornehouse auf der In— sel Wight begeben. Zu gleicher Zeit, nämlich bis zum 10. Juli, soll das aus fünf Linienschiffen und fünf Dampfschiffen bestehende Uebungsgeschwader unter Sir Charles Napier bei Spithead versam— melt sein, um die Königin, falls sie nach Schottland gehen sollte, zu begleiten.

Heute fand im auswärtigen Amte ein Kabinetsrath statt, welchem alle in der Stadt anwesende Minister beiwohnten.

Die gestrigen Parlaments-Verhandlungen waren im Unter⸗ hause von einiger Bedeutung, da gegen die auf der Tagesordnung stehende Bill, wegen Bewilligung von Vorschüssen, an die drei be—⸗ deutendsten irländischen Eisenbahnen sich eine ziemlich starke Opposi⸗ tion geltend machte, die zwar nicht durchdrang, aber doch eine lange Debatte veranlaßte. Die Herren Williams und Hume von der radikalen Partei widersprachen der Maßregel aus ihrem Grundsatz, daß überhaupt niemals eine Bewilligung von Staatsgeldern zur För⸗ derung von Privatzwecken stattfinden müsse, während die hochtoryisti⸗ schen Gönner der Eisenbahnspekulanten, Lord George Bentinck und Herr d'Israeli, die Bill verworfen sehen wollten, weil das Eisen—⸗ bahnprojekt des Ersteren, welches den irländischen Actionairen bekannt⸗ lich 16 Millionen zuwenden solle, keinen Anklang im Hause gefunden hatte. Die Debatte behandelte deshalb hauptsächlich die Frage, wie die Minister es verantworten könnten, jetzt Vor⸗ schüsse für irländische Eisenbahnen zu verlangen, nachdem sie bei Berathung des Lord Bentinckschen Planes dieselben für un— zweckmäßig erklärt hatten. Lord John Russell entgegnete darauf, daß der Bentincksche Plan einestheils wegen der Groͤße der vorzuschießenden Summe und wegen des damaligen Zustandes des Geldmarktes habe gefährlich erscheinen müssen, anderentheils seinem erklärten Zweck, die Versorgung der Millionen hülfloser Irländer zu bewirken, nicht entsprochen haben würde. Der ministerielle Pan da⸗ gegen, bemerkte Lord J. Russell, beschränke sich auf Bahnen, deren Rentabilität erwiesen sei, und bilde nur einen Theil von den um— fassenden Maßregeln, welche die Regierung zur Verbesserung der materiellen und sozialen Zustände Irlands getroffen habe. Die Herren Labouchere und Shiel unterstützten diese Ansicht, und Letzterer hielt bei dieser Gelegenheit auf O'Connell eine glänzende Lobrede, die auch den Beifall Sir James Graham's erhielt, der in der vorliegenden Frage auf Seite der Minister trat. Auch ein anderes bedeutendes Mitglied der Tories, Herr Cardwell, stimmte der Regierung bei, so daß die Bill zum Schluß der Debatte, unter Verwerfung des entgegenstehenden Amendements, mit 175 gegen 62 Stimmen zum zweitenmal verlesen wurde. Im Oberhause ver— handelte man nur Sachen von lokalem Interesse. Im Verlauf der Sitzung legte der Marquis von Lansdowne den mit Toscana ab⸗ geschlossenen Handels- und Schifffahrts-Vertrag auf die Tafel des Hauses.

. Labouchere wird, dem Freemanns Journal zufolge, gleich nach Auflösung des Parlaments die Präsidentschaft des Kontrolle⸗ Büreau's für die indischen Angelegenheiten übernehmen und als Staatssecretair für Irland durch Sir W. Somerville ersetzt werden.

Ein Bericht des irländischen Arbeits- Amtes versichert, daß die allmälige Einstellung der öffentlichen Arbeiten bewerkstelligt worden sei, ohne daß die betheiligten Armen dadurch irgend wesentlich ge— litten hätten, da ihnen sofort für das Aufhören der seitherigen Be⸗ schäftigung ein genügender Ersatz durch die starke Nachfrage nach Feldarbeitern ö. geboten worden sei. Während im März noch 700,000 Armen für öffentliche Arbeiten bezahlt wurden, war diese Zahl im April auf 450,000 und Ende Mai auf 112,900 geschmolzen. Die Ausgaben des Arbeitsbüreaus hatten sich bei Abfassung des Be— richts von 200,90 auf 46, 000 Pfd. St. vermindert.

Vorgestern früh traf das Dampfschiff „Washington“ von Bre— men zu Erulhamipton ein, wo es bis zum 10. Juli bleibt, um dann erst die Rückfahrt nach New-Nork anzutreten; es legte trotz starken Gegenwindes ö. Weg von Bremen in 46 Stunden zurück. Schon befinden sich 46 Passagiere am Bord; außerdem sind noch 60 Passa= giere für den Ei en, e. 25 für den zweiten Pla eingeschrieben.

9 Nach ne n, Blättern, namentlich dem New-Nork

ourier an n duäirerg soll die Proclamation des Generals Scott an das mexikanische Volk, in welcher er seinen und der Re— gierung der Vereinigten Staaten Wunsch nach elnem baldigen Frie⸗ densschlusse ausspricht, in Mexiko den günstigsten Eindruck gemacht

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haben. In Voraussicht dessen hatte Santana, wie es heißt, Alles daran geseht, um zu verhindern, daß diese Proclamation in der Haupt⸗ stabt bekannt werde, und es war ihm dies so weit gelungen, daß Ge⸗ neral Scott eine zweite Auflage der Proelamakion in spanischer Sprache bewerkstelligen ließ, die nun in Puebla und Mexiko weit verbreitet und gut aufgenommen wurde. Es ist dadurch den Bemühungen des Commissairs der Vereinigten Staaten, Herrn Trist, bedeutend vorgearbeitet worden, so daß dieser kein Bedenken etragen hat, die Friedens- Bedingungen, die zu erwirken er beauftragt sst, in Jalapa unter der Hand bekannt zu machen. Diese Bedingun—⸗ en reduziren sich in der Hauptsache dahin, daß Neu-Mexiko und ll ern len, an die Vereinigten Staaten abgetreten werden sollen, welche dafür nicht nur eine Entschädigung von 3 Millionen Dollars an Mexiko bezahlen, sondern auch auf alle Entschädigung für die Kriegskosten verzichten wollen. General Scott soll Herrn Trist in seinen Unterhandlungen unterstützen, doch ist, wie schon erwähnt, dem Vernehmen nach der Erstere mit General-Vollmacht zum Abschlusse und Unterzeichnung des Vertrages versehen. Gelingt der Abschluß, so soll der Präsident Polk eine außerordentliche Kongreß-Session ein—⸗ berufen wollen, damit der Senat dem Vertrage sofort die erforder⸗ liche Ratification ertheile.

n.

Nom, 22. Juni. (A. 3.) Der Staats⸗Secretair Kardinal Gizzi hat heute eine (bereits erwähnte) Bekanntmachung veröffent⸗ licht, welche im Publikum einen sehr verschiedenartigen Eindruck macht. Sie versichert dem Volke, daß Pius IX. die Pflichten eines Landes⸗ vaters vom Beginn seiner Regierung an immerdar vor Augen ge⸗ habt und erinnert es in Winken und Andeutungen an die allgemeine moralische Umgestaltung der Zustände des Landes durch die von ihm gewährte Amnestie, die öffentlichen Audienzen, die Erlaubniß zur Er⸗ bauung von Eisenbahnen, durch die Hebung des Volksunterrichts, die Niedersetzung einer Revisions⸗Kommission der Landesgesetzgebung, den Entwurf einer Munizipal⸗Verfassung für Rom, die Einberufung von Landständen und die Einsetzung eines Minister⸗Raths. Dann heißt es weiter: „Se. Heil. der Papst ist fest entschlossen, die betretenen Pfade, die zu Verbesserungen führen, weiter zu verfolgen, wo immer die Landesverwaltung ihrer bedürfen sollte. Aber er ist auch gleich sehr entschieden, diese Verbesserungen mit reiflicher Ueberlegung Schritt für Schritt anzubahnen, und innerhalb derjenigen Gränzen, welche wesentliche Bedingungen der Souverainetät und der weltlichen Regie⸗ rung des Oberhaupts der katholischen Kirche vorzeichnen. Für dieselbe taugen gewisse Formen nicht, welche das Vorhandensein der Souve⸗ rainetät als solche gefährdeten oder doch jene äußerliche Freiheit und Unabhängigkeit in der Ausübung des Supremats schmälerten, für welche Freiheit und Unabhängigkeit Gott in der Tiefe seiner Rath schlüsse gewollt, daß dem heiligen Stuhl ein weltliches Fürstenthum unterwürfig sei. Der heilige Vater kann sich nicht über die Pflich—⸗ ten hinwegsetzen, die ihm die unverletzte Bewahrung des ihm An⸗ vertrauten auferlegen. Se. Heiligkeit der Papst hat deshalb mit tiefen Schmerze bemerkt, daß einige überspannte Köpfe die gegen⸗ wärtigen Umstände benutzen wollten, um Meinungen und Lehren Verbreitung und Geltung zu verschaffen, die seinen Grundsätzen gänz= lich entgegen sind, wie seinem ruhigen friedliebenden Gemüthe, entgegen dem erhabenen Charakter dessen, der Christi Statthalter ist, Biener eines Gottes des Friedens und Vater der gesammten ka⸗ tholischen Christenheit. Sie erregen im Volke durch Schrift und Wort Wünsche und Hoffnungen auf Reformen, welche die obbe⸗ zeichneten Gränzen überschreiten... Der Papst ist gewiß, daß folche nie gute Aufnahme finden werden. Leichter ist es ferner, die Größe des Schmerzes sich vorzustellen, als ihn selber auszudrücken, der über den Papst durch die Kunde von mehreren in verschiedenen Provinzen verübten Unthaten kam, die in offenbarem Widerstreit stehen mit dem von ihm ausgerufenen süßen Worte; Friede! Grund zur Betrübniß waren für Se. Heiligkeit auch gewisse Aufläufe von verworrenen Haufen in mehreren Staͤdten unter dem Vorwande, daß ihnen Getraide oder andere Dinge mangelten, was nicht ohne Stö- rung der öffentlichen Ordnung und mit Gefahr für viele Privaten und das Eigenthum war. Se. Heiligkeit will dergleichen Tumulte nicht verwechselt wissen mit jenen Aufzügen in Rom und den Pro⸗ vinzen, in der Absicht, den Dank für empfangene Wohlthaten auszu⸗ drücken . . . Es leidet das väterliche Herz des Papstes aber außer⸗ ordentlich, wenn er die Einwohner ganzer Ortschaften und Einzelne ohne Aufhören Sammlungen und bedeutende Ausgaben machen sehen muß zur Anstellung neuer Festlichkeiten; wenn er sehen muß, daß, zu nicht geringem Schaden ihrer Familien wegen der Theilnahme daran, Handwerker ihre Arbeiten liegen lassen; die Jugend, die sich den Studien widmete, darüber die kostbare Zeit verliert, und wie man das Volk in einer allgemeinen Zerstreuung zu erhalten sucht. Mehr noch würde Se. Heiligkeit betrübt werden, wenn dieser Zustand noch fernerhin fortdauerte. Das erste Jahr des neuen Pontifikats ist vor⸗ liber; der heil. Vater hat in dieser Zeit die Liebe, Dankbarkeit und Verehrung seiner vielgeliebten Unterthanen genugsam kennen zu ler⸗ nen und werthzuschätzen Gelegenheit gehabt. Jetzt bittet er um einen neuen Beweis jener preiswürdigen Gefühle. Dieser soll theils darin bestehen, daß den außerordentlichen Volkszusammenkünften und popu⸗— lairen Demonstrationen, die man bei allen Gelegenheiten und aus was immer für Gründen veranstaltet, ein Ende gemacht werde, es sei denn, daß dafür bereits jetzt schon die nachgesuchte Erlaubniß ertheilt worden; der Beweis soll ferner darin bestehen, daß man sich in jener ruhigen Stimmung für Ordnung und Eintracht hält, die der größte Ruhm eines Volkes ist. Dies der Wunsch, das Verlangen, der Wille des heiligen Vaters; er ist fest 3 daß der bloße Ausdruck dieser seiner Gefühle für die ganze Bevölkerung des Staats und insbesondere für die seiner guten Stadt Rom einem bestimmten Befehle gleich und noch darüber geachtet werde. Gegeben im Staatssekretariat, den 22. Juni 1817. P. Kardinal Gizzi.“

Rortug n

3 Madrid, 25. Juni. Wir haben Nachrichten aus Porto bis zum 19. Juni. Die Chefs der liberalen Partei der Truppen der Junta, wie der Baron Almargem, Tornos, Cesar Rasconcellos, hat⸗ ten ihre Entlassung eingereicht, und die Gewalt war in die Hände der Partei übergegangen, die man als die miguelistische bezeichnet. Povoas führte den Oberbefehl über die Truppen.

Von Grijo, dem Hauptquartiere des Marschalls Saldanha, aus erblickte man am 20. das vereinigte Geschwader, das nach der Mün⸗ dung des Duero segelte. Man vermuthete dort, daß die spanische Armee am 23. oder 24. vor Porto eintreffen würde.

Sriechenland.

Athen, 20. Juni. (Mon. Gre) Der Befehlshaber der Gränz- wachen in Westgriechenland, General Mamuri, ist zum Adjutanten des Königs und Oberst Ruki an die Stelle, des auf sein Ansuchen in den Ruhestand gesetzten Generals Grisiottis zum Militair⸗Inspektor von

Euböa ernannt worden. . . Wiewohl es bekannt ist, daß Herr Kolettis sich für die Stadt

Athen zur Deputirtenwahl stellen will, so scheint es dennoch, daß er in mehreren Provinzen von Seiten der Bewohner als Kandidat in

Vorschlag gebracht werden wird; so erfährt man, daß Nauplia, Syra,

Lamia und Patras, zum Beweise ihrer Zustimmung zu der Politik der Regierung, ihn zum Deputirten vorschlagen werden.

Aus allen 1 laufen in Betreff der öffentlichen Ruhe die befriedigendsten Nachrichten ein, und welches auch die von den Wah—⸗ len veranlaßte Bewegung sein mag, so wird dennoch die bisher be= standene Ruhe nirgends gestört werden. In Theben haben seit meh⸗ reren Tagen bereits die Wahlen begonnen, und der Sieg der kon⸗ servativen Kandidaten scheint daselbst gesichert.

Der General Griflottis und der Oberst Pierakos, von denen,

nach der Behauptung der Oppositionsblätter, Ersterer auf Befehl der Regierung in Ehalcis und Letzterer auf der Insel Spra lonsignirt sein solltẽ, befinden sich in diefem Augenblicke zu Athen. Der Ge⸗ neral Grivas, welcher, den erwähnten Blättern zufolge, in Vonitza persönlich bewacht werden sollte, durchreist in diesem Augenblicke un- gehindert die Dörfer von Akarnanien. Im Laufe des verflossenen Monats hatten 400 von der Fahrt nach Mekka zurückkehrende algierische Pilger an der Küste der Insel Kandia Schiffbruch gelitten, bei welcher Gelegenheit 233 Individuen ertranken, die übrigen 167 aber, dem Ufer zuschwimmend, von den Orts-Einwohnern aufgenommen und unterstützt wurden, bis ihnen, durch die Bemühungen des französischen Konsuls und des Gouverneurs Mustapha Pascha, von Kanea Hülfe gebracht wurde. Auf die erste Kunde von diesem Unfalle hatte die französische Regierung ein Schiff nach Kanea abgesendet, welches die Unglücklichen aufnahm und nach dem Piräeus zur Abhaltung der Kontumaz überschiffte. Am verflosse⸗ nen Donnerstage hatten Ihre Majestäten der König und die Königin bei ihrer Anwesenheit im Piräeus Gelegenheit, die Pilger zu sehen und ihnen ihre Theilnahme zu bezeigen; Höchstdieselben sendeten auch wirklich gleich nach ihrer Rückkehr in die Residenz 1000 Piaster an den Gesandten Frankreichs mit der Bitte, diese Summe unter die Verunglückten vertheilen zu lassen. So wie die Schiffbrüchigen das Lazareth verließen, sind sie auf dem Dampfboote „Triton“ nach Toulon eingeschifft worden, um von dort nach Algier gebracht zu werden.

Ci ferne

Görlitz, 30. Juni. Zu dem nunmehr vollendeten Neisse⸗ Viadukt geschah am 24. Juni 1844 der erste Spatenstich, am 15. Juli desseiben Jahres wurde der erste Mauerstein gelegt, und am 26. Juni 1847 war der Bau insoweit fertig, daß nur noch der Putz und das Brückengeländer fehlten. Die Brlicke hat 31 Pfeiler mit 30 Bogen. Die höchste Erhebung der Brücke ist 114 Fuß, vom Wehrfachbaume aus gerechnet, der aber selbst noch 3 Fuß über dem Nullpunkte liegt. Bie Spannung der Bogen beträgt 30— 71 Fuß und die ganze Länge der Brücke circa 1509 Fuß.

Handels- und Börsen Nachrichten

Berlin, 3. Juli. Ueber die in dieser Woche erfolgte Liquidation im nene e f, n nur berichten, daß solches sehr leicht und zu besseren Toursen von statten ging; die anfängliche Besorgniß, als würde das Geld sich knapp machen, hat sich keinesweges bestätigt, im la, . zeigte sich beim Beginn dieses Monats durch die beträchtlichen inszahlungen ein Frößer Geldübersfluß, dem allein auch eine fernere . der Stamm- und Prioritäts-Actien zuzuschreiben ist. Einen eben so sün ligen Einfluß übte die Herabsetzung des Diskonto's bei der preußischen Bank von 4 auf 4 „6 für Wechsel aus. Daß auf Beleihungen der seitherige Zinsfuß von 43 Ih beibehalten, ist als eine zeitgemäße, und gute Operation allgemein anerkannt worden. Was den Handel in Eisenbahn-Actien im Allgemeinen anbetrifft, so ist derselbe nicht allein lebhafter geworden, sondern es stellt sich nach und nach das frühere Vertrauen wieder her. So lange die neuen Emissionen Zprozentiger Prioritäts-Actien fortdauern, leiden natürlich noch die Stamm- Aetlen darunter; da jedoch erstere Effekten rasch in feste Hände übergehen, so wird die Aufmerksamkeit um so mehr wieder auf Stamm- Actien gelenkt werden, da die Frequenz der meisten Bahnen immer mehr zunimmt. . .

Das Gerücht wegen Ankaufs der Anhalter Eisenbahn gewinnt an Kon⸗ sistenz, daher diese Actien auch neuerdings beträchtlich stiegen; Anhalter Lit. . von 113 a 116 76. Lit. B. 104 a 10953 36 bezahlt i. Geld. Auch andere Actien haben sich ansehnlich gehoben: Berlin Stettiner von 109 110 9, mit Coupons vom 1sten d. M. Potsdam Magdeburger von 96 a 99 95. Halle ⸗-Thüringer von 94 2 95 Y bezahlt. Niederschlesisch⸗Mär⸗ fisché von 88 a S9 bezahlt. Krakau -Sberschlesische von 77 a 79 9M be⸗

zahlt. Oberschlesische Lit. A. a 10565, Lit. B. 997 56 gesucht. Köln- Mindener bis 947 Ih bezahlt, schließen 945 , Geld. Rheinische 85 a 86 c gemacht. Düsseldorf-⸗Elberfelder bleiben a 104 96 offerirt. Berlin-Hambur⸗ ger 1087 bez. u. Br. Kiel-Altong 1097 bez. Sehr animirt blieben Rot- terdamer Ackien, man bewilligte heute 987 a 99 „5 dafür. Der Haupt⸗ umsatz fand in Prioritäts⸗-Actien statt, die sämmtlich durch anhaltende Nach- frage seitens der Kapitalisten gestiegen sind. Man bezahlte Niederschl. 5 Jh von 101 a1402. Pots. Magd. 55h a 10135 a . Hamb. 4594 von 99 bis 100 X. Für Kosel-Oderberg 5 5e ist 102 bezahlt; Steele⸗Vohwinckel 596 100 99 Geld. In 4 56 Priorität ist weniger Handel, ja sogar sind solche vernach⸗ tässigt, und der Umsatz beschränkt sich auf kleine Posten. Am wenigsten sind, obwohl in dieser Woche a 90 56 gesucht, die Rheinischen 4 * Preferential- Prioritäts-Actien beachtet. Da diese Actien bei einem festen Zins genuß von 456 noch das Vorzugsrecht bei Vertheilung einer Dividende genießen, so ist der gegenwärtige Cours von 90 26 gewiß der Beachtung werth.

Preußische Fonds halten sich fest; Staatsschuldscheine 983 96 Geld; Prämienscheine nach der Ziehung von 9t bis 90 96 gemacht. In preußi-= schen Bank-Antheilen einiges Geschäft; es wurde a 10453 bis 105 R dafür bezahlt. Von Wechseln wurden einige Devisen in großen Posten umgesetzt, be— sonders Hamburg, obwohl etwas gewichen; ferner Frankfurt a. M. und Am sterdam in 2 Monat Sicht. Der übrige Umsatz war wegen Mangel an Abgebern beschränkt; besonders fehlte Wien und St. Petersburg; London und Paris blieben gut zu lassen.

Berlin, 3. Juli. Unsere Landzufuhren von Getraide in dieser Woche bestanden in 8 Wspl. Weizen, 57 Wspl. Roggen, 66 Wspl. Gerste, 90 Wspl. Hafer, und wurde zuletzt bezahlt: 114 118 Rthlr. für Weizen, 96 bis 103 Rthlr. für Roggen, 66 70 Rthlr. für Gerste, 44 48 . für Hafer. Den Finow Kanal passirten 412 Wspl. Weizen, 3404 Wspl. Roggen, 450 Wspl. Hafer, 12 Wspl. Erbsen und eireg 10,9099 Ctr. Mehl. Den Friedrich⸗Wilhelms-⸗Kanal eirca 1950 Ctr. Mehl. Sehr beträcht⸗ lich waren die An- und Abfuhren per Eisenbahnen, die den Verladungs-— Anforderungen immer noch nicht genügen konnten. Wasserwärts zur Elbe gingen fort 66 Wspl. Weizen, Cos Wspl. Noggen. Das Geschäft hatte ziemlichen Umfang, wiewohl die Umsätze meist auf leine Partieen sich be— schränkten; theils für den Platzbedarf, theils für Versendung in die Pro— vinzen. ; Weizen, für welchen die Berichte von auswärts flau lauteten, be= hauptete dennoch seinen Werth, weil unsere Konsumenten tüchtig zulang⸗ ten, um Vorräthe von Mehl zu haben, falls die Mahlsteuer am 1. August wieder in Kraft treten sollte. Wir notiren weiß poln. S5 S7pfd. 118 - 122 Rthlr., bunt poln. S4 / 86pfd. 114 118 Rthlr. Gelbe Sorten fehlen.

Rogg en blieb im Preisstande abhängig von den größeren oder fei. neren ruffischen Zuführen in Stettin und den Eindrücken, welche dieselben auf den dortigen Markt machten. Wie dort, fluktuirten hier die Preise * mehrere Thaler auf und ab. Der Juni Termin wurde zu 33 .

ordnet. Von da ab gingen wir bis über Mitte der Hoch eh , thlr. bher, dann wieder zurück und schlossen heute 1980 . 3 . Z2pfd. nach Qualität; pro Juli Sapfd. 82 Rthlr. Br., zu,. . 8 z lauft; pro Juli / August Sapfd. auf 72. Rthlr, gehalten 7 st. 96 * . Vorräthe von Gerste fehlen. Was bei sginen Partieen per Eisenbahn zugeführt wurde, ging zu 70 72 Rthlr. willig ab.

En Absaz in g afer war nicht tonlant ünd nur bei kleinen Particen,