1847 / 185 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

41 a 44 Rihlr. bewilligt wurde. Der Absatz und die Frage für Erb * waren gering, nomineller Preis So. S5 Athlr.

9 eefaamen ohne Geschäft aus Mangel an passender Waare und Preise nominell, weiß IO 13 Rthlr, roth 9– 12 Rthlr. . An st ellun-⸗ gen von Oelfaamen auf Lieferung nach der Aerndte blieben noch aus, 3 en bestand gute Frage zu 5 80 Rihlr. für Rapps, so wie 75—

.

ö wi n r r habs! war sehr kleinen Umfangs. Die Fabrikanten, noch ohne Saat, waren zurüghaltend im Verkauf, wie Spekulanten, den ansehnlichen Vorräthen dieses Fettes gegenüber, im Kauf, weshalb Preise fast nur nominell zu bejeichnen., loco; wie Juli / August 113 115 Rthli. Ang ust / September 1146 = 113 Rthlr. September / Oftober 12 - 117 117 Rrhir. Sttober / November 12 115 Rthlr. November / Dezember 12

thlr. .

* 34 Leinöl fehlt Meinung und deshalb mußten Preise dafür bei er= solgten starken Anmeldungen pr. Juli / August weichend bleiben. Heutiger

reis 11 - 105 Rthlr. Mohnöl 22 21 Rihlr. Han föl 16 15 Rthlr. . 9 Rthlr.

Die Preise für Spiritus waren in Erwartung großer Ankündigun⸗ en pr. Juli / August gedrückt und bis auf 25 Rthlr. zurück. Seitdem ist Mehreres in feste Hände übergegangen, und manche Inhaber halten wieder höher. Bezahlt ist heute in 19c0, Fässer retour, 29 283 Rthlr., mit lle⸗ bernahme der Fässer 28 27 Rthlr., pr. Aug. 29 Rthlr. Br. 28 Rthlr. Gld.,

wofür bei as sõa

dito 5prozentige zu 213 gemacht.

1380

tiren als am vorigen 15 Erbsen sind auch schwer und nur 5 a 8 Rthlr. billiger zu lassen. Bohnen fanden keinen Begehr. Wicken aber noch weniger. Preise nominell. Für Rappsamen ist einzelne Frage, und man ann einige Thaler mehr als in voriger Woche dafür erhalten. Neuer Samen begehrt, doch war heute zu mäßigen Preisen nichts angeboten. In Leinsamen ging fast nichts um. Leinkuchen circa 5 Mait niedriger, bei wenig Abnahme. Rappkuchen fanden, etwas billiger, willigere Käu⸗ fer. Schiffs brod ist etwas billiger erlassen. Weizenmehl kann man 12 Sch. a 1 M. pro Barrel billiger kaufen als vor acht Tagen.

London, 29. Juni. Die Fonds sind heute Morgen etwas herunter⸗ gegangen, von R auf 6. gestern, und zwar in Folge der Ankunft der durch die „Hibernig“ überbrachten amerifanischen Post, welche einen für Eng⸗ land weniger günstigen Wechsel-⸗Cours brachte. Consols, welche gestern mit S9 schlossen und heute Morgen mit 89 und S9 eröffneten, gingen auf 89 Geld zurück. In Bank-⸗Fonds wurde zu 1967 und 195 gemacht; Zpro= zentige reduzirte; S9, 89, 89 ; 3 prozentige: 915 91; Schatzkammer Scheine 1960 Pfd. 11 Sh. 9 Sh. 12 Sh. 3 Sh. Prämie, dito 500 Pfd. 12 15 Sh., dito 100 Pfd. und 200 Pfd. 160 20 Sh. Prämie. Die fremden Effelten sind durch den Consols-Marft gleichfalls berührt worden. In portugiesischen wurde zu 31, in spanischen neuen Zprozentige zu 34, Mexikanische waren flau zu 195 und

193. Der Actien⸗Markt, blieb dagegen unberührt und die Course schlossen

plus“ im Mehl und Weizen, zu Mehl reduzirt,

troffen. In Virginien hat die Weizen Aerndte bereits ihren

Der Weizen hat ein gutes Ansehen, dürfte aber zur tember oder Oktober nicht trocken genug sein. In Baumwolle ist nichts Erhebliches umgegangen.

drangen sich nicht mit ihren Partien an den Markt.

Ans wärtige Börsen.

Amsterdam, 30. Juni. Niederl. vwirkl. Sch. 572. 395 do. 365. Fass. Ausg. —. zins. —. Polu. ; 56 harr. siope 9803. .

Antwerpen, 29. Juni. zins'. —. Nene Aul. 1755.

Frankfurt a. M., 1. ali. 52 Mei. 1072. 5. 1959. 57. Bayr. Bank-Actien 668 6. Hope S9 6. Folu 300 FI. 97 G. 40. 80 Fi. S801. 3.

liamb urg, 2. Juli. Hank Aeiien 1610 he. Hamb. Berg. Actien g65 Br. Magd. Wittenb. * Br. Alt. Kiel 109 108. Glückst. Elmsh. 60 Br. Kopenh. Rothsch. 56 G6. Meckl. 73 hr.

nern an die Seeküste zu schaffen. Es sind hier schon an beinahe 274,009 Tonnen und an

Mais 1,090,090 Schsl. mehr als im vorigen Jahre um diese Zeit einge- A f. 2 nommen und wird binnen 14 Tagen in hiesiger 5 vor 6 erschiffung vor Sep⸗

zeigen diesen zlugenblid keine Neigung zum laufen, und 1 893

56 Spas. I73. Preuss. Pr. Sch. —.

Henk- Acuer p. ult. Stiegl. 89 G. Int. 574. 8.

Engl. Russ. 106. 106. lamb. Herl. 07. 107. Rendsb. Neum. 97 Br.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 4 Rlhlr. Jahr. 8 Kthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis -Erhähung. GSei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische

Alle Post-Anslalten des In⸗

und Aus landes nehmen Sestellung

auf dieses glatt an, sür Serlin

die Expedition der Alg. Preuß. Zeitung:

Sehren- Straße Nr. 57. Insertions-GSebühr sür den Raum einer Zeile der Allg.

Anzeigers 2 8gi.

Mn 185.

k Amtlicher Theil.

Berlin, Dienstag den 6ien Juli

Uichtamtlicher Theil.

1847.

auf vier Jahre bestimmt und für dieselben die Summe von 1,615,000 Silber-Rubel ausgesetzt worden; die Ausgaben für den Bau von

Brücken, Stationshäusern, Schlagbäumen ꝛ6. sind in dieser Summe

hier wie gestern. London, 29. Juni.

Septbr. /Oktbr. zu 26 Rthlr. pr. 10,8600 R gehandelt. Dle Witterung blieb sehr fruchtbar. Es fehlt weder an Regen, noch an Wärme, bei meist westlichem Winde.

Königsberg, 1. Juli. Zufuhr gering. Weizen 139 Sgr. pro Scheffel, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Heu, Stroh sind nicht zu Markt gekommen.

Danzig, 1. Juli. An der Börse wurden gestern noch verkauft: 10 Last 130 = 31pfd. poln. Weizen und 45 Last inländische w. Erbsen; heute: 335 Last 126pfd. poln. Weizen; Alles zu nicht bekannt gewordenem Preise.

Breslau, 2. Juli. Beste Sorte. Rthlr. Sgr. Pf. Weizen, weißer. . 5 16 dito gelber... 10

Inland. Berlin. Allerhöchste Kabinets⸗Ordre. Schreiben aus Mag- deburg. (Aussichten auf die Kartoffel-⸗A erndte.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Kronprinzen und der Kronprinzessin. Entlassung. Württemberg. Festungs⸗Geschütz.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Chausseebau von Pskoff nach Riga. Differenz in den Getraidepreisen von St. Petersburg und den Provinzen.

Frankreich.

Inland.

Berlin, 5. Juli. Die heute ausgegebene Nr. 25 der Gesetz⸗ Sammlung enthält die Allerhöchste Kabinetsordre, betreffend die Bei⸗ behaltung der bisherigen Zoll- und Steuersätze vom ausländischen Zucker und Sirop und vom inländischen Rübenzucker bis zum 1. Sep— tember 1848.

„Auf Ihren Antrag in dem Berichte vom 16. d. M. bestimme

nicht mit inbegriffen.

Ueber den Stand der Getraidepreise an der hiesigen Börse und deren Differenz mit den Preisen in den Gouvernements enthält das Juniheft des Journals des Ministeriums des Innern fol- gende Bemerkungen: „Der Mißwachs des Getraides und die Kartoffelkrankheit haben im vergangenen Jahre in mehreren Ländern, Euroka s, und namentlich in Ir- . z ö ö ; land, England, Frankreich und im nördlichen Deutschland, einen Nothstand Ich, daß die in Meinem Befehl vom 1. Juli 1814 (Gesetz⸗Samm— hervorgerufen, der vom Herbste an immer im Zunehmen ist. Schwer lastet lung Seite 182) für den Zeitraum vom J. September 1814 bis da diese Kalamität auf den Völkern, und vergeblich mühen sich die Gelehrten hin 1847 festgesetzten Zoll- und Steuersätze vom ausländischen Zucker ab, Ersatzmittel für das * rn, . n ,,, h Sir dom inländischen Rübenzu och für einsähri- Surrogate taugen nur auf dem Papier, und es wäre . ö, 9 . . 2 5 z . . ,, um dem Verbrauch des Mehls zu steuern, den . frischen 16 * [ k . 1 841 * ö 5 2 . *6 2

; z ö as, wie man anführt, in größeren Quantitäten als da zur Anwendung kommen sollen. verbieten wollte (das, füh größ

267 . 5 ; (3. 8 alte verzehrt wird); nie wird es gelingen, mit einer Portion, die für fünf Dieser Mein Befehl ist durch die Gesetz Sammlung bekannt zu Yien d hinreicht, zehn Personen satt zu machen. Alle diese künstlichen

I/ ond on, 29. Juni. Cons. 395) 895. 89. Belg. 95. 94. Neue Anl. 213. 5. Passive 5. 1. Ausg. Sch. 1535. 145. 2396 Holl. 583. . 495 do. 904. 89. Port. Bugl. Russ. 11I. 1103. Kras. S1. 83. Chili 93. 9j. Mex. 192. 19. PFeru 37. 35.

Faris, 30. Juni. 3b Rente in cour. 1I7. 80. Zh do. u our. 77. 10. Neapl. =. 395 Span. —. Pass. .

Wien, 2. Juli. 59h Mei. 1663. 495 40. 97. 306 do. 69. Rauk- Aetien 15909. Anl. de 113 154. de iss 126. Jord. I6I3. Glosggu. I21.

ondon, Die bedeutenden Zuführen von fremdem Korn und die günstige Witterung paralysirten den in am e ö. fast gänzlich. Die Mehrzahl der Faktoren beeilen sich nicht abzugeben, und Viele wollten nicht zu den folgenden Preis⸗Erniedrigungen lassen. Es ging indeß zu diesen Preisen wenig um. Engl. Weizen um 8 Sh. , fremder 5 bis 6 Sh. Mehl in Fässern 4 Sh., do. in Säcken 5 Sh.) Mais, Gerste und Bohnen 3— 4 Sh. Malz, Erbsen und Hafer 2 Sh. niedriger.

Liverpool, 29. Juni. Baumwollenmarkt. Verkauft 8000 Ballen, davon 4000 auf Speculation genommen. Der Markt schloß fest.

Kopenhagen, 29. Juni. Roeskilder Eisenbahn-Actien: 55 54 und 55 Rbthlr. l U

New⸗York, 15. Juni. Man schäßt den Werth der seit dem September von diesem Hafen allein nach Großbritanlen und Irland

Abreise des Königreich

Paris. Ministerrath. Parmentier's und Teste's An⸗ walte. Diner bei der Königin Christine. Pairs - und Deputirten⸗ Kammer. Ankunft arabischer Chefs in Frankreich. Marschall Bu— geaud. Abd el Kader in Marokko. Rundschreiben des Großsiegelbe⸗ wahrers an die hohe Geistlichkeit. Getraide⸗Zufuhr und Preise. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Annahme mehrerer Kapitel des Budgets der öffentlichen Arbeiten; pariser Deputirtenwahl.)

Großbritanien und Irland. London. Hof-Nachricht. Parla—

( Teleg. Depesche aus Köln, vom 3. Juli.) Amsterdam, 1. Juli. Int. 572 . . London, 39. Juni. Cous. S953. Dis Börse fest. Mittle Sorte. . Rthlr. Sgr. Pf.

*

Geringste Sorte. Rthlr. f 4 4

6 8 5

Königliche Schauspiele.

11. ispiel . Montag, 5. Juli. Im Schauspielhause. 108te

Abonne⸗

17 12 13 19

Köln, 3. Juli. Bei den immer günstiger sich gestaltenden Aussichten auf die Aerndte, welche, was den Roggen betrifft, bereits begonnen hat, sind die Getraidepreise am hiesigen Platze sehr gefallen.

. Bruch⸗Weizen. ... 4 22 6 20 ö 20

21

d R S &NVe O

9

Hamburg, 2. Juli. Roggen mußte bei stärkeren Zuführen aus Rußland und den flauen Berichten über Getreide in England, Frankreich, Belgien und Holland heute 6 bis 8 Rthlr. niedriger notirt werden als vor acht Tagen. Auch Weizen ist heruntergegangen. Gerste findet wenig Ab— nahme und ist 7a 8 Rthlr. wohlfeiler als vor acht Tagen. Für Hafer ist die Stimmung auch flau und die Preise 3 a 5 Rthlr. niedriger zu no—⸗

stattgefundene

irgend möglich,

Schiffe beeilen,

verschifften Boden- Erzeugnisse, mit Ausschluß von Baumwolle und Taback auf die enorme Summe von 32,0999, 000 Dollars. : at Steigerung des Wechsel⸗Courses auf England, welche bis vor einigen Tagen anhielt, hat nunmehr nachgelassen; der Cours scheint wieder fallen zu wollen, und da Verschiffungen von Mehl und Getraide so lange sortdauern werden, . ñ Ordres auf, Fabrikate nicht in gleichem Verhälrnisse zunehmen, werden wir den Cours wieder auf den Punkt kommen sehen, daß Baarsendüngen hierher ren- tiren müssen, 600,000 Tonnen Weizen- und Maismehl sind bereits in etwas über drei Vierteljahre nach Großbritanien und Irland gesandt; was nur wird in dem letzten Vierteljahr nachfolgen; 1,250, 000 Ton⸗ nen Mehl (oder deren Aequivalent) werden verladen werden. Es haben 38 nach England angelegt, und man wird sich mit den Verladungen „da die Frachten scheinen etwas höher gehen zu wollen. Man strengt sich aufs äußerste an, auf dem Strom und den Kanälen den „Sur⸗

Die zu Anfang Mai

als in England so hohe Preise bezahlt werden und

ments-Vorstellung: Egmont, Trauerspiel in 5 Abthl.‚, von Göthe— Musik von L. van Beethoven. Dienstag, 6. Juli. Vorstellung: Das Portrait der Geliebten. als Eheprokurator.

(Herr Schneider: Egmont.) Im Schauspielhause.

r

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

6541 Su bhastations-Patent.

Die im Regierungsbezirke Danzig im Preuß. Star⸗ gardter Kreise und dessen Dorfe IZblewo sub No. 2. und sub No. 45. belegenen, den Johann Noetzelschen Eheleuten zugehörigen beiden Grundstücke, von denen das sub No. 45. circa 4 Hufen 13 Morgen 158 Qua— dratruthen magdeburgisch Erbpachtsland und circa 6 Morgen 142 Quadratruthen freies Schankland, das sub No. 2. aber 1 Hufe 18 Morgen 68) Quadratru— then enthält, und wo mit dem ersteren die Ausübung der Schankgerechtigkeit verbunden ist, wogegen die dazu⸗ geschlagenen 6 Morgen 142 Quadratruüthen Schank— land noch nicht vollständig als dazu gehörig erwiesen sind, mit Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebäuden und einem Gaststalle, sollen in termino

den 15. Januar 18438,

Vormittags 1 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub- hastirt werden. Die Grundstücke sind inclusive der Schankgerechtigkeit auf 6085 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf., un—= ter Berüchichtigung des Werths der Kruggerechtigkeit im Allgemeinen, aber auf 9135 Thlr. 23 . 4 Pf. in Betracht des Werths der Schankgerechtigkeit nach Maßgabe des Betriebes gerichtlich abgeschätzt.

Tare und gi, nn, sind in der Registratur einzusehen.

Preuß. Stargard, den 10. Juni 1847.

Königl. Land- und Stadtgericht.

suchen.

mission.

Schatz-Abtheilung. Section der Domainen u. Forsten. lbõõl Die Gouvernements-Regierung Augusto

Macht bekannt, dals in dem im hiesigen Gouverne— ment am flölsbaren Augustower Kanale helegenen Staats-Forstamte Balinka nachstehendes zum Ver- flölsen taugliche Holz auf dem Stamme zu verkau- sen ist:

erlaubt, das

RoOthtannen: ausgezeichnet grolse Baustämme, 61 grolse Baustämme, 617 Stück mittel Baustümme, Browarken, Klötze, Stimme. Ein Stamm dieses Holzes ist im Durchschnitte geschätzt auf Silber- Rubel 96 Kopeken. Der ganze Woerth desselben aber auf 652 S.-Rub. 38 Kop. Der Verkauf dieses Holzes geschieht in Partien besonders aus jedem Jahresschlage durch öffentliche laute Versteigerung in der Wohnung des Oberförsters zu Krasne, 55 Meilen von der Stadt

30. Juli

11. August des Morgens 9 bis des Nachmittags 5 Uhr, vor dem dazu beaustragten Beamten der Finanz- Regierungs- Kommission unter naclistehenden Bedingungen.

1) Zum Gebate wird nur derjenige zugelassen, wer in der Kasse des betreffenden Forstamtes die Hälfte des abgeschätzten Werthes des ausgeboV tenen Holzes als Vadium niedergelegt hat, wel- ches dem von der Licitation Abiretenden sow gleich zurückgegeben wird, dem Meistbietenden aber wird solches innebelalten, bis zum Ab-— schlusse der Berechnung nach dem Kontrakte. Sollie einer der Liazitanten sich der Gabe ader der Annahme von Abstands-Geld zu Schulden kommen lassen, oder dieserhalb starken Ver- dacht erregen, so wird derselbe nicht nur mit Verlust des eingelegten Vadiums zum Holran- kaufe nicht zugelassen und wegen Hälscherei und Betrug bei dem Kriminalgericht augeklagt, sondern aulser der Strafe, die das Gericht er- kennt, wird der Königliche Schatz noch Vergä-

Augusto mm, den dieses Jahres, täglich von

sters bezeichnet sind.

tisung des aus einer abermaligen Versteigerung desselben Holzes entspringenden Schadens nach'

Nach erfolgtem Zuschlage ist der sich beim Kaufe Erhaltende verpflichtet Vadinm durch z

Das zur Versteigerung ausgebotene Holz ist mit einem sechseckigen Waldhammer mit dem Buch- staben N. J. angeschlagen, und nur diese St́amme werden als rechtlich erworben angesehen. Vor der Fällung werden jedoch die Stämme noch mit einem dreieckigen Waldhammer durch den betreffenden Revierförster bezeichnet, der zum Hauen ermächtigt. Der Käufer ist verpflichtet, auf jede sechs Klaf- ier (459 Kubikfuss) des zum Véerflöfsen erstan- denen Holes noch eine Klafter Schieithola: ge— gen Erlegung der korst- Taxe Schlage und von der Gattung, die daselbst vor- handen ist, zu kaufen. Das erstandene Holz kann der Käufer nach ei- genem Gutdünken bearbeiten lassen, es ist ihm

IIolz im Walde

kantig beschlagen zu lassen, aber die kinde und Ipähne, so wie auch die kleinen Zweige, ist er verpflichtet, beim Stamme auf einen Haufen lem gen zu lassen.

Sein eingelegtes Zuxahlung der Hälfte des geboD tenen Plus sotrhort 211 komplettiren. zelbe das unterlässt, so fällt das niedergelegte Vadium dem Schatzeè ru, und das ihm 'auge— zchlagene Holz wird von neuem versteigert.

Das Versteigerungs-Protokoll und der auf Grund desselben aufgenommene Kontrakt verpflichten den Meistbietenden vom Augenblicke seiner Un- terschrift an, die Regierung aber erst nach Ge— nehmisgung durch die Finanz-Regierungs-KHom-—

der einer Verheimlicliung von Holz vor der Revision unterliegt der Käufer als Defraudant der vorgeschriebenen Strase. Die Utensilien zum Zusammenfügen des Holzes in Tafeln, klölse etc. und zu Geräthen, die zum klòssen nöthig sind, werden dem Käufer gegen Erlegung der Nutaholz- Taxe überlassen. Die Kosten des Verkaufs des Holzes, so wie die Beanutmachung der Licitation in den inlän- dischen und ausländischen Zeitungen, und der Stempel, soC wie das Porto, übernimmt der Käu— ser und ist verpflichtet, solche, auser der ge— botenen Summe für das Holz, besonders zu erlegen. Su walken, den 10. / 22 Juni 1847.

Im Auftrage des Civil-Gouerneurs.

Staats-Keferendarius Norhband. Der hHanzlei-Diretor Kasprzyeki.

12)

Wenn der- 13)

Zäch sisch⸗Schlesische löl Eisenbahn.

in demselben Das unterzeich⸗ nete Direltorium hat aus seiner Mitte auf das Verwal⸗ tungsjahr vom 1. Juli 2. c. bis 30. Juni 1848

den Freiherrn An— ton von Gablenz zum Vorsitzenden

entrinden und

Die Bearbeitung und Ausfuhr des Holzes darf b 2 3 und nur durch 6 Monate, vom 1. Oktober bis Ende ö . März, alljährlich geschehen, und der letzte LTer-= min der Bearbeitung und Ausfuhr aus dem Walde alles gekansten Holzes wird bis Ende März 1848 festgesetat. 9) Der Käufer ist dem Schatze mit seinem Ver— mögen verantwortlich sür allen Schaden, den er selbst oder seine Leute anrichten. daher und die von ihm im Walde gebrauch- ten Menschen sind verpllichtet, sich nach den Vorschriften derbLanqdes- und borst-Polizei zu rich- ten, die der betreffende Oberförster nachweist. Er darf auch nicht die Gränze der Schläge, in welchen das Holz gekault ist, noch dürfen die unangeschlagenen Schütz- und Saamenbäume gefällt werden, unter ciner den z 10maligen Werth derselben betragenden Strafe. ͤ Nach der Ausarbeitung des Holzes im Walde schlätzt der betreffende Revierförster sovlches mit seinem VWualdhammer an, numerirt es und zieht es in seine Kontrolle, und nur solche Stücke dürfen aus dem Woalde auf die Ablage abge- fahren werden. ö. Sobald der Käufer die Gouvernemenis-Regierung benachrichtitzt, dass ein Theil des gekauften Holaes oder das Ganze zum Verflölsern bereit ist, wird ein Beamter zur Revision geschickt, bei welcher das Holz nicht sortirt wird, sondern der Revisor beschränkt sich auf das Ueberzäh- len der Stämme und die Beachtung, ob solche numerirt und mit dem Hammer des Revierför- Es wird also der Käufer zu keiner EWrlegung eines Plus über die gebo- tene Zuschlagssumme für grösseres. Mass oder bessere Gattung des Holzes gezogen werden. Im Falle jedoch eines entdeckten Austausches

. Herrn Franz Netcke

zu dessen Stellvertreter wiederum erwählt, was den Statuten gemäß hiermit bekannt gemacht wird.

Dresden, den 1. Juli 1847.

Das Direktor i um

der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn-⸗Gesellschaft.

von Burgsdorff. Anton Freiherr von Gablenz.

PE lbs r selhst Franz Netcke.

Ungarische Central-Eisenbahn.

I745b1 (Wien-Preßburg-⸗-Pesth,.) Zufolge uns gewordenen Auftrages kann

die 7te Einzahlung auf

die Actien der Ungarischen Central- Ei- Wienbahn SE von 10 9 oder Fl. 26,

abzüglich Zinsen 3,

überschreiten,

mit Fl. 22 pr. Actie mit 4 26 Agentur⸗Speesen von der Einzah⸗ lungs⸗ Summe bis

incl. den 12. August d. J.

mit 4 „5 Verzugszinsen vom 1. Juli . ab zum à vista Cours auf Wien bei uns geleistet werden. Berlin, den 1. Juli 1847.

Hirschfeld & Wolff, Linden Nr. 27.

kür Dampsschifffahrt

zwischen Magdeburg und Hamburg. Dienst für den Monat Juli c. Zen Magdeburg täglich Nachmit⸗ tags 3 Uhr. Ben Hamburg täglich Abends 7 Uhr.

Zu den bekannten, so bedeutend ermäßigten Preisen.

Das amerikanische Post⸗Dampf⸗ schiff „Washington“, Capt. Hewitt, Ffährt gegen den 1. September von

Bremen via Southampton nach New⸗

Nork.

e fg, heck in der ersten Kajüte 150 Dollars. Kinder unter 12 Jahren und Domestiken die Hälfte. In der zweiten Kajüte sind keine Plätze offen. Gü— terfracht 35 und 25 Dollars pr. 46 Kubikfuß. Primage 5 pCt. Passage Preis nach Southampton 5 Pfd. Sterling.

Bremen, den 30. Juni 1847. C. A. Heineken C Co.

Dampf⸗Packetfahrt 4091 zwischen

Lübeck und St. Petersburg

2 und Lübeck und Riga. J Die rühmlichst bekannten drei Dampfschiffe der St. Petersburg⸗ 9 Lübecker Dampf⸗ 8 schifffahrt⸗ Besell⸗ 51 schaft: „Nasled⸗ , , . Fund „Alexandra“ 1 m mann werden in diesem Jahre eine regelmäßige Fahrt zwischen den obgenann⸗ ten Plätzen unterhalten, vom 8. Mai anfangend und bis Ende Oktober fortlaufend. Von Trave⸗= münde und von Cronstadt wird jeden Sonnabend von jedem Hafen eines abgehen, von Travemünde und von Riga aber nur abwechselnd einen Sonnabend um den anderen. Abfahrt von

Travemünde Nachmittags 3 Uhr nach Eronstadt und Nachmittags 4 Uhr nach Riga. Preise der Pas'sag e.

Nach Cronstadt: erste Kajüte 54 Thlr., zweite 35 Thlr., dritte 22 Thlr. Pr. Ct.

Nach Riga: erste Kajüte 387 Thlr., zweite 273 Thlr., dritte 167 Thlr. Pr. Ct.

Nähere Nachricht ertheilt das Comtoir der . tn ort Gesellschaft zu Lübeck. wem Exemplare des Prospeckus sind bei Herren H. F. Fetschow & Sohn zu haben.

109te Abonnements- Hierauf: Der Platzregen

ments -Verhandlungen: Armengesetz-Bill; Suspension der Schifffahrts⸗ Gesetze. - Illändische Einwanderung. Adresse Lord John Russell's an seine Wähler. Bewerbung Rothschild's um einen Sitz im Parla— ment. Sklavenschiffe. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Hofnachricht. Gefundener Schatz.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Entdeckung einer geheimen Ge— sellschaft; der päpstliche Delegat; Nachrichten aus Portugal; Vermischtes.)

Türkei. Konstantinopel. Beilegung der auswärtigen Differenzen. Beleidigung des belgischen Gesandten.

Eisenbahnen. Amsterdam. Die Gesellschaft.

i,, und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marft= bericht u. s. w.

niederländische Rhein ⸗-Eisenbahn⸗

Zur Kunstgeschichte. Dresdner Album.

) 2 X 2 Amtlicher Theil. Se. Masjestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Chef⸗-Präsidenten der Ober-Rechnungs-Kammer, Kuhl⸗

meyer, zum Wirklichen Geheimen Rathe mit dem Prädikat „Excel- lenz“ zu ernennen. z

Die Ziehung der 1sten Klasse 9öster Königl. Klassen- Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 14ten d. M. früh 7 Uhr ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 85, 000 Zie— hungs⸗Nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1ster Klasse, schon den 13ten d. M. Nachmittags 3 Uhr durch die Kö⸗ niglichen Ziehungs⸗-Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgeforderten hiestgen Lotterie Einnehmer Stadtrath See— ger, Matzdorff und Burg im Ziehungssaal des Lotteriehauses statt— finden.

Berlin, den 6. Juli 1847.

Königl. General-Lotterie-Direction.

Zur Feier des Leibnizischen Jahrestages wird die Königliche Akademie der Wissenschaften am Donnerstage, den Sten d. M., Nachmittags um fünf Uhr, eine öffentliche Sitzung halten, zu welcher der Zutritt, auch ohne besondere Einladung durch Karten, frei steht.

Berlin, den 5. Juli 1847.

Das Sekretariat der Königlichen Akademie der Wissenschaften.

Böckh.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Direk— tor der Sber-Militair-Examinations-Kommission, von Selasinski,

nach Thüringen. 1

machen. 5 Berlin, den 25. Juni 1847.

Friedrich Wilhelm.

An den Staats- und Finanz⸗Minister von Düesberg.“

Magdeburg, 1. Juli. Die hier und da geäußerte Besorgniß, daß mancher Orten die Kartoffel-Bestellung in diesem Jahre wegen des Preises der Saat-Kartoffeln geringer und unvoll— ständiger als sonst sein möchte, erweist sich auch in unserem Regie⸗ rungs-Bezirke als unbegründet. Denn es ergeben die Berichte aus den Kreisen übereinstimmend, daß fast in allen Feldmarken nicht unerheblich mehr Kartoffeln ausgesteckt worden sind, als in früheren Jahren, so daß wir bei dem fruchtbaren Wetter und der völligen Gesundheit der Kartoffel-Pflanzen auf eine sehr reichliche und gute Aerndte rechnen können.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Ihre Königl. Hoheiten, der Kron. prinz und die Kronprinzessin sind am 1. Juli von München nach Kissingen abgereist.

Der Skaatsrath und Reichsarchivar, berg, ist seines Amtes enthoben worden.

Königreich Württemberg. Die Köln. 3tg. meldet aus Ulm vom 26. Juni: „In voriger Woche kamen vierzig Stück Geschütze aus dem Arsenale van Augsburg hier durch, die auf die Festung Rastadt abgeführt wurden. Auf der Stadtfronte unserer Bundesfestung sind vor einigen Tagen neue Kanonen aufgestellt wor⸗ den; 500 weitere werden noch im Laufe dieses und zu Anfang des nächsten Jahres zu gleichem Zwecke erwartet, wovon 300 (messingene) Augsburg, 200 (eiserne) Lüttich liefert. Auf alle wird der Bundes—⸗ Adler mit der einfachen Unterschrift: „Deutscher Bund“, eingravirt. So wie einmal eine größere Anzahl fertig und abgeliefert ist, wird österreichische Artillerie ankommen und in dem Nachbardorfe Miblin⸗ gen garnisonirt werden. Die Militair⸗Bundes-Kommission ist seit einigen Tagen mit der Inspection der Festungsbauten beschäftigt und hält fleißig Sitzungen.“

Rußland und Polen.

* 2 7.

Freiher von Freiberg⸗-Eisen⸗

Auskunftsmittel führen zu nichts, und der ärmere Theil der Bevölkerung, ohne Mittel, sich zu ernähren, und von der Verzweiflung getrieben, schreitet zu Gewaltthätigkeiten, oder die Hungernden sterben, wie z. B. in Irland, zu Tausenden. Zur Abwendung dieses Nothstandes haben die verschie⸗ denen Regierungen energische Maßregeln ergriffen. Die großbritanische Regierung gab die Korn-Einfuhr vom 1. Februar des laufenden Jahres bis zum 1. September frei, und in Frankreich wurde der Zoll auf Korn und Mehl bis zum 31. Juli bedeutend ermäßigt. Eben so ist der Zoll auf Getraide in Belgien, Holland, Hannover, Oldenburg, Holstein, Bavern, Wür temberg, Baden, Rhein-Preußen und Westfalen aufgehoben oder sehr vermindert worden. In Neapel ist die Korn-Ausfuhr verboten; eben so im Königreiche Sardinien, wo zugleich der Zoll auf eingeführtes Korn stark herabgesetzt worden. Unter diesen Umständen mußte Rußland, das in den gesegneten Jahren 1845 und 1846 bedeutende Korn⸗Vorräthe aufgespeichert hatte, einen Hauptmarkt für die von der Hungersnoth bedrohten Länder ab- geben. Und wirklich war die Korn-Ausfuhr des vergangenen, so wie die Bestellungen für das laufende Jahr, ungewöhnlich groß. Aus dem süd⸗ sichen Rußland wurden im vorigen Jahre über 3,000,090 Tschetwert Ge⸗ traide verschifft, und 1,4509, 000 Tschetwert, die in verschiedenen Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres überwintert hatten, waren schon vor Eröffnung der diesjährigen Schifffahrt im Auslande aufgekauft worden. In Odessa war die Nachfrage so bedeutend, daß die Preise auf Weizen im Februar von 9 Silber-Rubel 42 Kopeken auf 141 Rubel 90 Kopeken das Tschetwert stiegen, was sich seit dem Jahre 1867 nicht ereignet hatte; diese hohen Preise hatten auch die ungewöhnliche Erscheinung zur Folge, daß das Korn mit Pferden und Ochsen auf Winterwagen nach Odessa gebracht wurde. In diesem Monate waren schon aus den neurussischen und umliegenden Gou— vernements über 2,000, )09 Tschetwert Getraide verkauft worden. Aus Ar- changelst wurden im vorigen Jahre 330,000 Tschetwert Roggen, 251,000 Tschetwert Hafer und 335,000 Pud Roggenmehl ausgeführt; Riga ver= schiffte im vergangenen Jahre 263,000 Tschetwert Roggen. Zu gleicher Zeit wurden dort und hier Aufträge auf bedeutende Lieferungen für das Jahr 1847 gegeben. Aus St. Petersburg waren im Jahre 1816 nach England, Holland, Belgien und den deutschen Häfen 580, 000 Tschetwert Roggen, 52, 000 Tschetwert Weizen, ungefähr 60090 Tschetwert Hafer und 14,3560 Kul Roggenmehl verschifft. Noch vor Eröffnung der diesjährigen Schifffahrt waren hier, Ende Januar, gegen 325,009 Tschetwert Roggen, 300, 00 Tschetwert Hafer, 175.000 Tschetwert Weizen und gegen 350 000 Sack für Irland bestimmter Roggen zur Verschiffung aufgelauft. Alles in Allem gegen 2,000,000 Tschetwert Getraide. So bedeutende Getraide⸗ Ankäufe an der hiesigen Börse und die steigende Hungersnoth in jenen Ge⸗ genden ließen eine nöch vermehrte Anfrage aus dem Auslande erwarten, und dies mußte ein Steigen der Preise in St. Petersburg nothwendig zur Folge haben. Das geschah auch, und zwar in einem Maße, welches mit den vorhandenen Vorräthen ganz außer Verhältniß stand; denn außer dem in der Residenz vorräthig liegenden Getraide sah man der Ankunft der un— terhalb und oberhalb Rybinsk so wie der in dieser Stadt selbst lagernden Fruchtmengen entgegen. Diese Vorräthe sind aber so bedeutend, daß nach Versorgung der Hauptstadt, und nachdem die für das Ausland bestellten Quantitäten abgezogen sind, immer noch ein beträchtlicher Ueberschuß nach— bleibt. Dessenungeachtet sind hier an Ort und Stelle die Getraidepreise fast um

das Doppelte gestiegen. Um nun der nachtheiligen Einwirkung so hoher Preise auf

Zur Kunstgeschichte. Franz Kugler's Handbuch der. Malerei'seit Konstantin dem Großen.“ lage, unter Mitwirkung des Verfassers umgearbeitet und ver⸗—

Geschichte der

Dr. . Zweite Auf⸗

mehrt von Pr. Jakob Burckhardt. Berlin, Duncker und Humblot, 1817. Erster Band. XIV. und 6616 S. gr. 8.

Das Kuglersche Handbuch wurde bei seinem ersten Erscheinen, vor nun mehr denn zehn Jahren, mit großem und verdientem Beifall aufgenommen. Es fehlte völlig an einem Werke dieser Art, Lanzi' s. Sioria bittoricz Jell' stalia, deren Ruhm ungeschmälert bleibt, hatte zunächst das Verdienst

gehabt, die ungeheure Masse des Stoffes, wie sie seit Vasari's Zeit unter ben Händen der Biographen und der zahllosen Lokalskribenten beinahe un⸗ übersehbar sich gehäuft hatte, zu sammeln und J ordnen: bei einem von seinem Standpunkte aus löblichen Streben nach Vollständigkeit, überreich an bedeutungslosen Namen, die lediglich durch Munizipalgeist in die Ge⸗ schichte hineingekommen sind, und ausführlich für die späteren Jahrhunderte, ist Lanzl gerade für die Epoche der Entwickelung der Kunst höchst mangel⸗ haft, wie denn überhaupt die Zeit, in welcher er schrieb (Ende des vorigen Jahrhunderts), den richtigen Ansichten von mittelalterlichen Kunst, nicht ge— rade fördernd entgegenkam. Rechnet man dazu, daß, seitdem ein halbes Jahrhundert verstrichen und Inhalt wie Form italienischer Kunstkritik von unseren Anforderungen überhaupt so sehr verschieden sind; so erklärt es sich leicht, wie die Wagner-Quandt' sche Uebersetzung des Lanzi, so schätzens⸗ werth und reichhaltig sie auch ist, bei uns einem solchen Bedürfnisse nicht abhelfen konnte. Floril!o's kompilatorische Arbeiten waren veraltet; fran-= zösische Bücher über die Malerei in Italien, deren es mehrere giebt, konn= ten uns natürlich in keiner Weise helfen. Die Masse des Materials hatte sich unterdeß von Jahr zu Jahr gemehrt, und es war glücklicherweise nicht mehr der Ballast, aus dem viel des Früheren bestand; für italienische Kunst wirkten namentlich auch deutsche Forschungen, unter denen die des Herrn von Rumohr unbedingt den ersten Rang einnehmen, wie sie denn auf. Italien selbst sehr wohlthätig zurückgewirkt haben, wenn man gleich einzelne unter den Resultaten, zum Theil mit Recht, dort nicht gelten zu lassen ge— neigt war. Die Zahl der Monographieen nahm in räschem Fortschreiken zu. So war es denn ein sehr glücklicher Gedanke des Prof. Kugler, unter Ausscheidung des Unwesentlichen, aber mit um so sebendigerer und schär— ferer Üusprägung des Charakteristischen, die gewonnenen hauptsächlichsten Ergebnisse zu einer Gesammtdarstellung zu verarbeiten, unier Festhaltung

eines möglichst bestimmten Gesichtspunktes, wodurch allein jene Zerstückelung zu vermeiden war, die bei Lanzi z. B. so hinderlich und ermüdend ist und dem klaren Erkennen der Eigenthümlichkeiten von Zeit und Schule entge— genwirkt. Nicht etwa, als wäre ein solches Bestreben in jene Einseitigkeit ausgeartet, welche sich in der Conception und Betrachtungsweise eines Bu= ches ausspricht, das sonst sehr schätzbare Seiten hat, der Geschichte der ita— lienischen Malerei von A. F. Rio, welche unter dem Titel: De la Poesie chrétienne dans son principe, dans sa matiene et dans ses sormes (Paris, 1836), lediglich den religiösen Standpunkt festhält, indem der Ver⸗ faͤsser, ein Vendeer, seine religibs - volitischen Ueberzeugungen auch auf die Anschauung der Kunst in aller Schärse überträgt; ein Buch, welches bei solcher Einseitigkeit, ungeachtet wesentlicher Mängel und Irrthümer im Ein zelnen, dennoch viel des Beachtenswerthen, Wahren und Schönen enthält. . Seit der Zeit nun, in welcher das Kuglersche Werk erschien, ist für die Kunstgeschichte viel, sehr viel geleistet worden, und, wenn einestheils, was sich nicht minder auf Malerei, als auf Bildhauerei und Baukunst be— zieht, den Monumenten selbst eine immer eindringlichere Aufmerksamkeit zu Theil ward, während die Kunst Philosophie, ohne das ihr von Alters her eigenthümliche Umherschweifen ganz zu vermeiden, mehr und mehr auf solche Kreise sich beschränkte, in denen sie wahrhaft fördernd wirken konnte: so wurde andererseits die urkundliche Forschung, in Italien namentlich, mit gleichem Eifer wie Glück fortgesetzt. Dort hatten der verstorbene Kanoni⸗— kus Moreni zu Florenz und Prof. Ci mpi in Pisa zuerst in dieser Rich= tung begonnen, von Rumohr aber ging der eigentliche Anstoß aus. EC. Promis und Cibrario in Turin, M orbio in Mailand, Orti in Ve⸗ fona, Cadorin und Cicogna in Venedig, Sel vatigo in Padua, De Arcd und Arrivabene in Mantua, Antonelli in Ferrgra, Da— via, Gualandi, G. Giordani gn, , , , Frediani und Ridolfi in Lucca, Bonaini in Pisa, Tassi, Molini, Mar⸗— chese, Masfelli, Liverati (S), Biadizs , Zobiz Fantuz zi in Flo— renz, Ro magnoli (4) und die beiden Milanesi in, Sieng, Ghe⸗— rarbi-Dragomanni in Borgo S. Sepolero, Vermiglisli in Pe—⸗ rugia, HFenfent in Gubbio, Ricci in Macerata, Pu ngileoni (z), P. E. Visconti u. A. in Rom haben sich in dieser Hinsicht mehr oder minder große Verdienste erworben: Keiner aber ist dem trefflichen Gave leichzustellen, dessen früher Tod für die Kunstgeschichte ein unersetzlicher e ist. Was in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Eng- land geschah, lasse ich bei Seite, sowohl weil es zum Theil zugänglicher ist und mich zu weit führen würde, als auch weil mir hier, abgesehen von

meinen eigenen Studien, Italien am nächsten liegt, indem der bis jetzt von

der neuen Bearbeitung des Kuglerschen Buches erschienene Theil sich größ tentheils mit diesem Lande beschäftigt. Nur im Allgemeinen deute ich dar— auf hin, daß in den genannten Ländern, vielleicht mit alleiniger Ausnahme der Niederlande, die Architektur bei weitem mehr die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, als die Malerei, was am meisten nun gar in Frankreich und England seinen guten Grund hat, indem hier die Baukunst ein ganz an— deres Moment bildet und auf eine viel mächtigere Weise in das Leben ein— greift, als die Schwesterkunst. Doch dies nur nebenbei.

Sind nun auch die Mehrzahl der Fakta, welche durch solche Forschun⸗ gen gewonnen worden, nicht von der Art, daß sie auf die Gestaltung eines Handbuchs, wie des Kuglerschen, unmittelbaren und bestimmenden Einfluß üben können: so muß dieser Einfluß doch nothwendig von der Gesammt⸗ Richtung der Kunst-Forschung, wie von dem dazu immer in näherer oder entfernterer Beziehung stehenden Kunst⸗- Urtheil, ausgehen. Dies deu— tet der Verfasser an, indem er das Verhältniß des Standpunktes des ursprünglichen Werkes zu dem neuen bezeichnet. „Ohne daß wir es uns deutlich bewußt waren“, sagt er, „standen wir damals noch am Ausgang derjenigen Periode, welche das für die gesammte künstlerische Auffassungs⸗ weise so einflußreiche Buch, die „Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ (1797), eingeleitet hatte. Unsere werkthätigen Malerschulen feierten die letzte namhafte Blüthe derjenigen Kunstrichtung, die wir als die romantische zu bezeichnen pflegen. Poetisches Interesse und mannigfacher, in seinen Resultaten immer beachtungswerther Dilettantismus hatten uns eine reiche Welt der mittelalterlichen Kunstgebilde wieder erschlossen. Die Wissenschaft hatte angefangen, für die Geschichte der letzteren feste An— knüpfungspunkte zu gewinnen; Rumohr's „Italienische Forschungen“ waren als ein aus solchen Richtungen hervorgegangenes (?), doch freilich diesel= ben zugleich weit überragendes Werk erschienen. Die neuen Ansichten und Forschuͤngen vereinigten sich mit den älteren, wie sie etwa in Lanzi's „Ge— schichite der italienischen Malerei“ vorlagen, nicht mehr in wünschenswerther Weise. Es war das Bedürfniß vorhanden, eine Uebersicht zu gewinnen, in welcher auch dem Neuen an gebührender Stelle sein Recht eingeräumt werde. Mein Handbuch wurde zu diesem Behuf entworfen. Inzwi— schen wurden die kunsthistorischen Forschungen eifrig fortgesetzt. Aber auch der allgemeine Standpunkt wurde ein anderer. Je freier der wissenschaft= liche Blick, je vielseitiger und unbefangener das Urtheil ward, um so weni⸗ ger konnte man sich verhehlen, daß die Auffassungsweise jener romantischen Periode uns in zu enge Gränzen eingeschränkt hatte und daß diese auch vor zehn Jahren noch nicht gänzlich gebrochen waren. Wir kamen immer mehr dazu, dem, was damals als allein gültig gepriesen war, doch nur ein ;