man eff mit Sehnsucht auf die Aerndte und als natürliche Folge
selben eine Veränderung der Verhältnisse, die nur Wenigen Vor theil, aber so vielen Familien Sorgen und Nachtheile jeder Art brin⸗ gen. Die Reben haben nun an beiden Gebirgen fast alle verblüht, und zwar recht glücklich. Die Stöcke hängen — voll, daß sich Nie= mand einer solchen Fülle erinnern kann. Der allgemeine Wunsch geht dahin, es möchte sich der diesjährige Herbst mehr in quantita⸗ tiver als qualitativer Beziehung auszeichnen, denn an Weinen von vorzüglicher Güte haben wir keinen Mangel, dagegen thut eine gute Mittelsorte Noth, damit sich auch der wenig Cee n wieder an dieser Gabe Gottes erlaben und stärken könne.
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Se.
Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen ist am 3. Juli
Abends in Darmstadt eingetroffen und bei dem Prinzen Karl auf der Rosenhöhe abgestiegen.
m 5. Juli ist Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog nach GRissun gen abgereist. .
e. Durchlaucht der Fürst Solms zu Hohen-Solms-Lich ist am 2. Juli von Berlin in Lich angekommen und Abends durch eine Nachtmusik und ein Ständchen begrüßt worden. ; — (O. P. A. 3.) Der Turn⸗Verein in Offenbach wurde am 3.
uli durch eine Regierungs⸗-Verfügung überrascht, welche für jetzt und
6e die gun alle gemeinsame körperliche Uebung in seitheriger Weise an den seither benutzten Orten“ verbietet.
In dem Landtags-Abschiede für die Stände Versammlung von 1816 — 47 heißt es unter Anderem, daß dem Wunsche der Stände gewäß der Großherzog die der aachener und münchener Feuerversiche= rungs-Gesellschaft in Bezug auf die Versicherung von Mobilien ge— gen Feuersgefahr im Großherzogthum durch die Verordnung vom 22. Dezember 1835 gewährten Vorzüge vor anderen ähnlichen Ge⸗ sellschaften fortan auch einzelnen anderen soliden deutschen Feuerver⸗ sicherungs⸗Gesellschaften unter gleichen Bedingungen gewähren werde. Was die von den Ständen gewünschte Vereinbarung unter den Zoll— Vereinsstaaten über die Ausmünzungen von Goldmünzen und die An— nahme derselben zu ihrem Nennwerthe bei den öffentlichen Kassen betrifft, so hat der Großherzog diesem wichtigen Gegen⸗ stande schon seit der ersten Münz — Konferenz der suüddeut⸗ schen Staaten besondere Aufmerksamkeit geschenkt und hofft, daß es den gemeinsamen Bemühungen gelingen werde, die hier obwalten= den besonderen Schwierigkeiten zu überwinden und ein befriedigendes Resultat herbeizuführen. In Bezug auf die Bitte der Stände um einen höheren Zollschutz für die Leinen-Industrie und für die Baum— wollen⸗Spinnerei wird bemerkt: aus der Verordnung vom 27. Okto⸗ ber 1846 in Betreff des Vereins-Zoll-Tarifs für die Jahre 1846 bis 48 würden die Stände bereits entnommen haben, daß der Groß— herzog darauf hingewirkt habe, dieser Bitte zu entsprechen; der Groß herzog hoffe, daß die durch diese Verordnung eingeführten erhöhten Zölle geeignet sein würden, den beabsichtigten Zweck zu erreichen, und daß bei der jetzt erfolgten Bestimmung der Zölle eine Nothwendig— keit zur Gewährung von Rückzöllen, welche in mancher Beziehung be⸗ denklich erschienen, nicht eintreten werde. Die Bitte der Stände, auch israelitischen Waisenkindern die Wohlthaten der Landeswaisen-Anstalt zukommen zu lassen, hat der Großherzog genehmigt und die desfalls nöthigen Anordnungen getroffen.
Großherzogthum Mꝛrecklenburg⸗Schwerin. Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat den am Großherzoglichen Hofe alkreditirten Königlich englischen Gesandten, Grafen von Westmorland, am 3. Juli in feierlicher Audienz empfangen.
Mit dem Bau des neuen Schlosses hat es jetzt einen ersichtlich raschen Fortgang, da die Grundmauern so ziemlich alle gelegt und täglich mehr als 700 Arbeiter beschäftigt sind. Der Hauptthurm hat im Mauerwerk die bestimmte Höhe bis auf wenige Fuß erreicht, so daß nächstens der Dachstuhl gesetzt werden wird. Eben so wird an den Seitenflügeln stark gearbeitet, wogegen von den Theilen des alten Schlosses, welche ursprünglich stehen bleiben sollten, einer nach dem anderen niedergerissen wird, so daß am Ende nicht viel mehr als die im 16ten Jahrhundert erbaute Schloßkirche in den Mauern verblei— ben dürfte.
Freie Stadt Hamburg. Se. Kaiserl. Hoheit der Erz= berg Albrecht von Oesterreich ist hier angekommen und im Hotel e St. Petersbourg abgestiegen.
Auf die Vorschläge des Senats, daß 1) für die Jahre 1847 — 49 19,000 Mk. C. jährlich mehr als bisher aus Staatsmitteln für die Schulen des Johanneums verwendet werden, und 2) daß das Scholarchat für das Gymnasium, die Schulen des Johanneums und die mit beiden verbundenen Anstalten künftig aus vier Mitgliedern des Raths, aus den fünf Pastoren der Hauptkirchen, aus fünf Mit— gliedern des Kollegiums der Oberalten und aus fünf Bürgern, Ge⸗ sehrte nicht ausgeschlossen, bestehen solle, hat die erbgesessene Bürger⸗ schaft beschlossen: ad 1) daß sie sich weder der Vermehrung des Beitrags der Staatskasse zu den Kosten des Johanneums, noch dem Antrage, das Gymnasium betreffend, noch der beantragten veränderten Zusammen⸗ setzung des Scholarchats zustimmig erklären könne und sich veranlaßt finde, ad 2) die Schulordnung angetragenermaßen abzulehnen, es vielmehr für angemessen erachte, daß diese Angelegenheit an eine ge⸗ mischte Deputation verwiesen werde, und den Wunsch hinzufüge, daß die Anträge des Raths fernerhin etwa vier Wochen vor dem jedes⸗— maligen Rath- und Bürger- Konvente veröffentlicht, auch demnächst der en Diskussion darüber durch die Presse keine Hindernisse in den Weg gelegt werden.
Oesterreichische Monarchie.
Triest, 2. Juli. Herr Richard Cobden befindet sich seit acht Tagen in unserer Mitte, und wie überall wurde er auch hier mit der größten Auszeichnung auf enommen. Gestern r, , m ihm der hiesige Handelsstand ein Bankett, bei welcher Gelegenheit in verschie⸗ denen Anreden seinem Verdienst die gebührende Anerkennung gezollt ward. Herr Eobden äußerte mit der ihm eigenen Bescheidenheit, wie glücklich er sich fühle, Sympathieen für seine Bestrebungen auch in einem Emporium wie Triest erregt zu haben, welchem er das günstigste Prognostikon für die Zukunft stellte, da dieser Hafen schon die Freiheiten genießt, welche er für die Allgemeinheit anstrebt.
Frankreich.
Paris, 3. Juli. Die Pairs⸗Kammer hat gestern die Diskus⸗
sion des Mebizinal⸗Gesetz⸗ Entwurfs beendigt und deuselben mit 101 egen 25 Stimmen angenommen. Eine längere Erörterung veran—
sᷣ ten unter den letzten Artikeln noch die auf 6 bis 12 Monat Ge— fängniß lautenden Strafandrohungen gegen unbefugtes Praktiziren, auf 6 Tage bis 3 Monat gegen Aushändigung von Bandagen sei⸗ tens chirurgischer Bandagisten oder Instrumentenmacher ohne ärztliche Gutheißung, und auf 6 Möngt bis 2 Jahr Ge⸗ ängniß und 300 bis 3000 tire unbefugtes Verabreichen von aer, Man besorgte, daß diese Strafen nach der Fassung des Ge⸗ setzs auch auf die Dienste der Geistlichen ünd der , Schwestern am Krankenbette Anwendung finden könnten. Die Kam- mer glaubte diese Besorgniß dadurch zu beseitigen, daß sie ein vom Grafen Montalembert beantragtes Amendement annahm, welches die
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unentgeltliche und aus christlicher Liebe gewährte Krankenpflege aus⸗ drücklich als nicht unter die Bestimmungen der Strafgesetze fallend anerkennt. Das Journal des Dabats fürchtet aber, es würde dies den Charlatanen von neuem Thür und Thor öffnen, indem sie schon dafür zu forgen wissen würden, daß Zeugen in diesem Sinne gestellt werden könnten. .
Das Lager zu Compiegne, welches nächsten Monat gebildet wer⸗ den soll, wird aus 15,000 Mann Infanterie und 4500 Mann Ka⸗ vallerie bestehen. General Aupick hat sich dorthin begeben, um das Lager abzustecken. .
Das neulich von belgischen Blättern gegebene Schreiben Emil von Girardin's, wodurch dieser seine Entlassung als Deputirter ein— gereicht haben sollte, wird jetzt von der Presse für apokryphisch er⸗ klärt. Der Deputirte von Bourganeuf“, sagt dieses Blatt, „hat keinen Augenblick daran gedacht, seine Entlassung zu nehmen und an seine Wähler zu appelliren. Mehr als ein Minister hat, das wissen wir, darauf gehofft, aber warum sollte Herr von Girardin es thun? Angenommen, er wäre nicht wieder erwählt, hätte das den Charakter seiner Behauptungen irgendwie verändert? Wahr, wie sie sind, wären sie dadurch unwahr geworden? Angenommen dagegen, er wäre wieder gewählt, hätte eine selbst einstimmige Wiedererwählung, wenn seine Behauptungen unwahr waren, sie wahr gemacht? Man sieht, eine Appellation des Herrn von Girardin an seine Wähler hätte nichts bewiesen, eben so wenig als das Votum etwas bewiesen hat, durch welches 225 Deputirte den Muth hatten, zu erklären, daß die Aufschlüsse, welche die Regierung gab, sie befriedigten. Dies Votum hat nur noch einmal bewiesen, daß das Ministerium eine passive, disziplinirte, kompakte Majorität hat, welche Beweise verlangt und den Augenschein leugnet, welche verlangt, daß es Licht werde, und seine Augen vor dem Lichte verschließt.“
Die projektirte transatlantische Paketschifffahrt wird endlich, wie es scheint, zu Stande kommen: Die Kommission der Deputirten— Kammer und der Finanz -Minister haben sich jetzt darüber geeinigt. Die Gesellschaft Heront und de Handel übernimmt gegen eine jähr⸗ liche Subvention von 1,100,000 Fr. die Linie von Bordeaux nach New⸗Orleans und von Marseille nach Guadeloupe; die Schiffe der ersten Linie laufen in Havana, die der zweiten in Martinique an. Die Linie von St. Nazaire nach Rio Janeiro, mit einem Subventions— Maximum von 1 Mill. Fr., wird öffentlich verlizitirt, eventuell gleich= falls der obengenannten Gesellschaft übertragen.
Die liberalen Wähler wollten gestern ein großes Bankett zu Chateau Rouge veranstalten; der Polizei⸗-Präfekt soll aber dem Ei genthümer des dazu ausersehenen Hauses unter Berufung auf das Gesetz gegen die Vereine untersagt haben, die Demonstration inner— halb seiner vier Pfähle zu gestatten.
Man glaubt, daß die legislative Session nicht vor Anfang Augusts werde geschlossen werden.
In den Departements der Ostpyrenäen, des Aude, des Gard und der oberen Garonne ist man bereits beschäftigt, eine der reichsten Getraideärndten einzubringen. Auch bei Lyon hat die Aerndte be— gonnen.
Der Bischof von Algier ist in Marseille angekommen und begiebt sich von da nach Paris.
Der bekannte legitimistische Opponnent in der Pairs-Kammer, Marquis von Boissy, ist schwer erkrankt.
Drei Deputirte sollen übereingekommen sein, einen Antrag zu ent— werfen, daß Algerien zu einem integrirenden Theil des französischen Länderbereichs erklärt werde, der nie mehr von demselben getrennt werden könne. Diese Absicht wäre durch den Umstand veranlaßt, daß der Aufschwung der Colonisation von Algerien durch die allgemein verbreitete Besorgniß gehemmt werde, die französischen Besitzungen in Afrika könnten eines Tages wieder aufgegeben werden.
General Cavaignac ist am 28. Juni in Marseille eingetroffen, um in Frankreich eine Zeit lang auf Urlaub zuzubringen, da ihm Er— holung für seine Gesundheit durch die Strapazen in Afrika unum— gänglich nöthig geworden. .
Dem National zufolge, sind alle der Armee in Afrika attaschir ten Offiziere, die sich auf Urlaub in Frankreich befinden, beordert, ungesäumt zu ihren Corps zurückzukehren.
Die Umsätze in Renten waren heute nicht besonders zahlreich, und der Cours erfuhr seit gestern, obgleich er sich nur schwer behauptete, wenig Veränderung. In Eisenbahn-Actien herrschte wiederum große Bewegung, und einige Kapitalisten, sagte man, suchten durch belang— reiche Abschlüsse die Preise zu heben; Rouen und Havre sind ansehn— lich gewichen.
Xx Paris, 3. Juli. Die Deputirten-Kammer beschäftigte sich heute zuerst mit der Petition Jerome Napoleon's um Abschaffung des auf ihm und seiner Familie lastenden Exils. Die Kommission, um ihre Sympathie für ein großes, unverdientes Unglück zu bezeugen, schlägt einmüthig Ueberweisung der Petition an den Kabinets- Präsi⸗ denten vor. Der Großsiegelbewahrer: Aus den Ausdrücken der Petition selbst erhelle offenbar, daß Jerome Napoleon nicht Abschaf⸗ fung eines Gesetzes, sondern nur das wolle, daß von diesem Gesetze in Bezug auf seine Person Umgang genommen werde. In solcher Fassung widersetzte sich die Regierung der Verweisung der Petition an den Kabinets-Präsidenten nicht. Sie mache diese Ausnahme gern zu Gunsten des Prinzen Jerome, letzten Bruders des Kaisers Napoleon, der sich stets jeder Einmischung in die Unruhen des Lan— des enthalten habe. Das Gesetz selbst aber müsse, das begreife die Kam- mer selbst, fortbestehen als Garantie, als eine Schranke, die man anwenden oder ruhen lassen könne, je nach Umständen. Herr O. Barrot: Er nehme mit Dank die gute Stimmung der Regierung an; aber man müsse aufrichtig sein bei diesen Erklärungen. Es könne sich nicht um eine vorübergehende Duldung handeln, sondern um eine feste Stellung. Der Großsiegelbewahrer: Die Erklärungen der Regierung seien offen und aufrichtig. Ein Gesetz bestehe; man könne nicht ein anderes Ausnahmegesetz erlassen, um eine Person der Familie von einer allgemeinen Maßregel auszunehmen. Aber der Prinz Jerome habe sich an den König zu gleicher Zeit gewendet wie an die gesetz— gebenden Gewalten. Die Regierung betrachte sein an die Kammern gerichtetes Verlangen als ein durch die Vermittelung der Kammern an den König gerichtetes. In dieser Lage könne die Regierung die Sympathieen der Kammer zu Gunsten des Prinzen Jerome nur thei⸗ len. Der Präsident verkündet, da keine Spposition gegen die dop⸗ pelte Verweisung an den Kabinets-Präsidenten stattfinde, diese als an⸗= genommen. Herr Daru erstattet Bericht über die Petition der Maroniten und Drusen des Berges Libanon, um Schutz von Seiten Frankreichs über sie und alle Bewohner des Libanon. Die Kommission schlägt Verweisung der Petition an den Minister des Auswärtigen vor. Herr Guizot: Die Regierung theile die Gefühle der Kommission und der ganzen Kammer, für die Christen in Spuen, thue daher keinen Ein⸗ spruch gegen die Verweisung der Petiton an ihn. Er dürfe nur zum Beweise der Sympathisen der Regierung für die Christen in Syrien an die vor zwei Monaten von ihm gesprochenen Worte er— innern, daß nämlich eine wichtige Umgestaltung im Libanon vor sich gehe. Die Drusen und Maroniten bildeten im Libanon eine Art Fö⸗ derativ-Verbindung. Diese Lage sei neu, man müsse die Erfahrung darüber abwarten; er habe damals von den Schwierigkeiten einer öffentlichen Diskussion der Sache gesprochen. Die Zurückhaltung sei
gut für alle Welt, besonders aber für die Christen des Libanon. Er habe damals erklärt, daß er die französischen Agenten im Liba— non mit genauer Prüfung dieser ganz neuen Lage beauftragen werde. Die Befehle dazu seien gegeben worden. Er warte ihre Berichte ab. Man müsse das Resultat des Versuchs abwarten, bevor man in eine Diskussion eingehe. Herr Leon de Malleville? Vor zwei Monaten habe der Minister das Nämliche gesagt; wenn er recht unterrichtet sei, hätten die französischen Agenten in' Syrien am 17. Juni noch keine Weisungen empfangen 2 Der Mi⸗ nist er: „Das verehrliche Mitglied ist schlecht unterrichtet.“ Herr don Quatrebarbes: „Wenn die Weisungen gegeben worden sind so muß dies erst seit 8 Tagen sein.“ Der Min ister: Ich habe die Weisungen gegeben. Aber ich habe Ihnen den Augenblick nicht anzugeben, wann es geschah.“ Herr von Quatrebarbes hält in Mitte des allgemeinen Lärmens eine Rede, in der er die wärmsten Sompathieen für die Christen des Libanon ausspricht. Herr von Malleville: Die Bittsteller verlangten die Wiedereinsetzung des Emir Beschir und der christlichen Verwaltung. Die französische Re⸗ gierung habe sich in allen diplomatischen Konferenzen der Wieder einsetzung des Emirs nicht sehr günstig gezeigt, sie habe nur die Wiederherstellung einer einzigen christlichen Verwaltung verlangt. Wenn die Regierung den Wünschen der Bittsteller nicht beistimme, warum sie dann die einfache Verweisung der Petition an sie annehme? Alle Jahre sage man der Kammer, sie solle nicht sprechen, man er— warte günstige Nachrichten. Seit vier Jahren sei dies immer die— selbe Sprache, und doch geschehe nichts. Diesen illusorischen, leeren Versprechungen müsse ein Ziel gesetzt werden. Die Christen in Sy rien seien, während man der Kammer leere Versprechungen mache, Verfolgungen und Grausamkeiten ausgesetzt. Die Kammer habe stets die Wiedereinsetzung des Emir Beschir gewollt. Die Regierung müsse laut dieses Protektorat erklären. Das des Ministeriums fei surchtsam, zaghaft, unwürdig einer großen Nation. Deshalb füge er der beantragten Verweisung hinzu: an den Kabinets Präsidenten. Der Berichterstat ter: Die Kommission wolle dasselbe wie der Redner. Aber sie glaube nicht, daß die Wiedereinsetzung des Emir Beschir das einzige Mittel sei für Heilung der Uebel der Bergbewohner. Man müsse auch die Rechte des türkischen Kaisers schonen, und wenn man übertriebenes Interesse für die Paschas zeige, die sich von ihm unabhängig machten, so schade man nur den Christen des Libanon. (Beifall,) Herr Cre⸗ mieux sindet diese Rathschläge allzu zaghaft. Man sage, man solle sich nicht einmischen. So habe man es aber seit 1830 immer ge— macht. Um in das europäische Einvernehmen wieder einzutreten, habe man die Christen des Libanon geopfert, Frankreichs Brüder, Frank- reichs Gefährten auf den Schlachtfeldern, so daß die Juli⸗-Revolu— tion für sie ein Unglück geworden. (Postschluß.!)
Die Pairs-Kammer beschäftigte sich heute ebenfalls mit Pe— titionen.
Großbritanien und Irland.
London, 2. Juli. Ihre Majestät die Königin wird, wie es jetzt bestimmt heißt, diesen Sommer Schottland besuchen, und in Caithneß, dem Sitz des Herzogs von Sutherland, werden bereits Anstalten zu ihrem Empfang getroffen.
Einer Anzeige des Vice-Ranzlers der Universität Cambridge zu— folge, wird Ihre Majestät die Königin am sten d. M. mit ihrem Gemahl, der bekanntlich als Kanzler eingeführt werden soll, der Uni versität einen feierlichen Besuch machen.
Se. Königl. Hoheit Prinz Waldemar ist gestern Abend, von Hamburg kommend, hier angekommen.
Der Großfürst Konstantin von Rußland machte gestern von Drayton Manor aus, dem Sitze Sir R. Peel's, bei welchem er zum Besuche verweilt, einen Ausflug nach Birmingham, um dort mehrere Fabriken und öffentliche Anstalten in Augenschein zu nehmen. Sir R. Peel, Sir James Graham, der Graf Lincoln, Lord Villiers be— gleiteten den Großfürsten, und die ganze Gesellschaft kehrte Abends wieder nach Drayton Manor zurück.
Die Gazette publizirt die Ernennung von vier Bischöfen für die neuen Bisthümer von Sydney, Neweastle, Adelaide und Mel bourne in Australien.
Die gestrigen Parlaments-Verhandlungen bieten kein Interesse, da sie nur lokale Gegenstände berührten. Die sogenannte Gesund— heits Bill für Städte wurde im Unterhause im Comité berathen, nachdem ein Antrag des Herrn Palmer, die Bill zu verwerfen, mit 117 gegen 26 Stimmen zurückgewiesen worden war.
(B. H.) Die heutigen Verhandlungen des Unterhauses boten ein größeres Interesse. Es fand sowohl eine Morgen- als Abend— Sitzung statt. Die erstere wurde durch eine kurze Diskussion über die Bill wegen fernerer Suspendirung der Navigations- Gesetze (bis zum 1. März 1848), welche zur zweiten Verlesung stand, eröffnet, nachdem zuvor eine Interpellation über die Stellung Englands zum Zollverein stattgefunden hatte. Lord G. Bentinck berief sich nämlich auf einen angeblich der Allg. Pr. Ztg. *) entnomme— nen Artikel in dem Globe vom 4. Juni, in welchem von Retorsions— Drohungen Englands für den Fall, daß der Zollverein den Vertrag von 1841 nicht erneuere oder die Zölle von englischen Waaren erhöhe, die Rede ist, und fragte an, ob solche Drohungen wirklich ausge⸗ sprochen worden seien? Lord Palmerston erklärte hierauf die An— gaben des erwähnten Artikels für vollkommen unbegründet und ging auf eine Darlegung der Thatsachen ein. Der Vertrag von 1841, durch welchen die Häfen zwischen Elbe und Maas den . häfen gleichgestellt und dafür den britischen Schiffen in den Zoll— Vereinshäfen gewisse Vortheile eingeräumt werden, sagte er, sei von Preußen und dem Zoll-Verein gekündigt worden, mit dem Bemerken, es geschehe, weil die englischen Schifffahrts-Gesetze die durch den Traktat beabsichtigte Reciprozität unmöglich machen und die Vortheile des Vertrags ausschließlich auf Seiten Englands seien; zugleich sei erklärt worden, daß, wenn die britischen Navigations -Gesetze beibe⸗ halten werden, britische Waaren in den Zoll-Vereinshäfen mit einem Differentialzoll von 20 pCt. belastet werden sollen. Daß Eng⸗ land hierauf mit einer Gegendrohung geantwortet habe, sei unbe⸗ gründet, die Antwort habe nur dahin gelautet, daß die Vortheile des Traktats von 1841 für England von geringer Bedeutung seien, weshalb es demselben gleichgültig sei, ob man den Vertrag ven 1841 erneuern wolle oder nicht. Uebrigens erklärte er (Lord P asich zugleich bereit, die ganze Korrespondenz dem Hause vorzule= gen. Herr Hutt fragte darauf noch an, ob es wahr sei, daß von einigen norddeutschen Staaten der britischen, Regierung ange= zeigt worden, daß dieselben gesonnen seien, Differentialz lle auf britische Waaren einzuführen, falls England nicht seine Naviga⸗ tionsgesetze, so weit die deutschen Schiffe in Betracht kommen, auf— hebe, und ob Lord Palmerston von den Unterhandlungen wegen Vereinigung der Hansestädte zu einem gemeinschaftlichen Differen= tial-Zollsystem mit dem Zollverein Kunde habe? Lord Palmer⸗ ston verwies in Betreff des ersten Theils der Frage auf seine vor= hergehende Erwiederung; was den zweiten Theil betrifft, so erklärte er, wiewohl nur auf nichtamtlichem Wege, Nachrichten von den Un⸗
*) Die Allgemeine Preußische Zeitung hat keinen Artikel solchen Inhalts gebracht, und liegt hier wohl eine Verwechselung mit ir⸗ gend einem anderen preußischen Blatte zum Grunde.
terhandlungen mit den Hansestädten erhalten, zu i aber auch er⸗ fahren zu ö daß Hamburg und Lübeck dem Beitritte zum Zoll⸗ Verein in jener Beziehung nicht geneigt seien, daß aber Bremen denselben seinem Interesse gemäß betrachte. — Das Haus ging hierauf zur Debatte über die zweite Verlesung der Bill wegen fer⸗ nerer Suspendirung der Navigationsgesetze über. Lord G. Bent inck erklärte ssch gegen die zweite Verlesung der Bill, weil er in derselben nur einen Schritt zur definitiven Aufhebung der Na— digationsgesetze erblickte, an deren Fortbestand er und seine Meinungs ⸗ Genossen bekanntlich die Fortdauer der Supre⸗ matie Englands als Seemacht geknüpft glauben. Seiner Be⸗ hauptung zufolge, würde die Regierung ganz dasselbe, was sie durch die zeitweilige Aufhebung der Navigatlons⸗Gesetze hat erreichen wol⸗ len, nämlich die Erleichterung der Getraide⸗- Einfuhr, dadurch haben erlangen können, daß sie die disponiblen Kriegsfahrzeuge zum Ge⸗ traide⸗ Transport verwendet hätte. Schließlich bestritt der Redner
speziell die Nothwendigkeit der Suspension der Navigations- Gesetze
über den September d. J. hinaus aus dem Grunde, daß alsdann der Getraidebedarf auf den gewöhnlichen Wegen zu befriedi⸗ gen sein werde. Gegen diese Annahme erklärte sich Lord John Ru ssell. Kein menschliches Wesen, sagte er, sei im Stande, vorher zusagen, wie sich die Bedürfnisse des Landes im September gestalten werden, und schon gewöhnliche Klugheit erfordere, daß das Parlament für den möglicherweise eintretenden schlimm— sten Fall Vorkehrungen treffe. Wenn der edle Lord im Februar d. J., als der Weizenpreis nur 73 Sh. war, seine Zustim⸗ mung zu der Suspendirung der Getraidegesetze gegeben habe, so könne er vernünftigerweise jetzt keine Einwendungen gegen eine solche Maßregel erheben, wo der Durchschnittspreis 31 Sh. sei und noch vor kurzem 100, 108 und 115 Sh. betragen habe. Bemerkenswerth war, was der Premier-Minister in Betreff der von Lord G. Ben? tinck befürchteten baldigen Aufhebung der Navigationsgesetze hinzu
fügte. „Ich muß“, erklärte er in dieser Beziehung, „die Annahme des edlen Lords, als solle die fernere Suspendirung der Navigations⸗ gesetze nur ein Schritt zu der definitiven Aufhebung dieser Gesetze sein, bestimmt zurückweisen. In Betreff der Zweckmä— ßigkeit oder Unzweckmäßigkeit einer Maßregel dieser Art sind weder ich noch irgend einer meiner Kollegen zu einem definitiven Entschlusse gekom— men, und ich kann dem edlen Lord die Versicherung geben, daß so
wohl ich als meine Kollegen zu der Erwägung dieses Gegenstandes schreiten werden, ohne uns durch irgend etwas, was während der stattgehabten zeitweiligen Aufhebung vorgekommen ist, zu einem Vor— urtheile verleiten zu lassen, und ohne Rücksicht auf die Meinungs⸗ Aeußerungen, welche in Betreff jener Suspension gemacht worden sind. Die Aufhebung der Navigations-Gesetze ist ein Vorschlag, der zu den ernstlichsten Erwägungen Anlaß giebt und der sich meinem Urtheilsvermögen unter den mannigfachsten Gesichtspunkten dar— bietet, die nicht nur die Handels- und Rhederei⸗Interessen des Landes, sondern auch seine Suprematie zur See und seine Stellung als politische Macht berühren.“ Herr Lid— dell, einer der Hauptvertreter der Rhederei-Interessen und Naviga⸗ tions-⸗Gesetze, erklärte sich durch diese Aeußerungen des Premier-Ministers vollkommen zufriedengestellt und mit Rücksicht auf dieselben geneigt, für die zweite Verlesung der vorliegenden Bill zu stimmen. Nach einiger weiteren Diskussion, an der die Herren Ricardo, Trela⸗ wuy, Hudson, Mitchell, Chapman, Lord J. Manners und Sidney Herbert Theil nahmen, erklärte Lord G. Bentinck, daß er unter den vorliegenden Umständen seinen Widerspruch zurücknehme, und die Bill wurde darauf zum zweitenmale verlesen. Der Rest der Morgensitzung war von geringem Interesse; es wurde über die Ge— fängnißbill und eine andere Bill von rein lokaler Bedeutung, die Stock in LTrade Rxemption Bill, verhandelt, und es waren so wenig Mitglieder vor= handen, daß zu fürchten war, es werde die Sitzung aufgehoben werden müs— sen, in welchem Falle auch die Abend- Sitzung weggefallen wäre. Lord G. Bentinck süchte das zu bewirken; indeß traf noch zu rechter Zeit die gehörige Anzahl von Mitgliedern ein, und die Abend⸗Sitzung konnte daher, nachdem die Morgen-Sitzung um 4 Uhr geschlossen war, um 5 Uhr eröffnet werden. Auf der Tagesordnung war die Fortsetzung der Diskussion in dem General-Comitè über die Bill wegen Einfüh' rung einer besseren Gesundheits- Polizei in den Städten, die sog. Health of Towns Bill. Aus der Bebatte ist nichts Erwähnens
werthes hervorzuheben.
Im Oberhause wurde gestern in dem General-Comité über die einzelnen Klauseln der Bill wegen Reform der Central-Armen— Verwaltung debattirt.
Auf der Liste der Kandidaten der liberalen Partei für die Ver— tretung der City im Unterhause steht neben Lord John Russell Sir G. Larpent und Herrn Pattison der Baron Rothschild. Der hoch— toryistische Standard meint, man wolle auf diese Weise die Juden— Emancipation eben so erzwingen, wie die Emancipation der Katholi— ken durch die weltberühmte Wahl von Clare von 1828, in welcher O'Connell, als Katholik damals eben so wenig wie jetzt die Juden gesetzmäßig befähigt, im Parlamente Sitz und Stimme zu führen, dennoch zum Unterhaus-Mitgliede gewählt wurde.
Die Naturforscher-Versammlung zu Oxford hat ihre Sitzungen, an welchen im Ganzen 1229 Personen theilgenommen, gestern Nach mittag geschlossen. Sie wird im nächsten Jahr am 9. August in Swansea unter dem Vorsitz des Marquis von Nordhampton wieder zusammenkommen. Mehrere der gehaltenen Vorlesungen, unter an deren die des preußischeu Gesandten Herrn Bunsen, sollen ausführlich in den Transactionen der Gesellschaft bekannt gemacht werden.
i n n n.
Aus dem Haag, 1. Juli. (Rh. B.) Es fängt allmälig an, im ruhigen Holland sehr unruhig zu werden. Nach den Auf⸗ ständen in Haarlingen und Leeuwarden kamen am 28. und 29. Juni ziemlich ernstliche Unruhen in Groeningen vor; außerdem gährt und kocht es in Zwolle, Deventer, Franeker, Lemmer, Dokkum. An allen diesen Orten ist die Lebensmittel -Theurung zwar der äußere Anlaß, die langher erzeugte, tiefe Unzufriedenheit mit der schweren, ungleich vertheilten Steuerlast die wahre Ursache. Die Erbitterung ist sehr groß. Man fürchtet für die Ruhe auch in Rotterdam, und bei der durch, das ganze Land gehenden Spannung und Verstimmung kann es leicht zu sehr folgenschweren Auftritten kommen. —
Selgien.
Brüssel, 4. Juli. Ein Königli 2 ; Nel 4. ö glicher Beschluß vom 28. Juni , ,, Verlängerung der freien Vieh⸗Einfuhr bis zu Ende August 6. 2 ; J finn en,, und Mehl-Einfuhr bis zum 1. April 1818. . 9. 9 ationghof hat durch, Urtheil vom 29. Juni entschieden, aß die Zah ug 3. Steuer nicht genüge, um das Wahlrecht zu de , , , , n, der Steuer selbst besitzen müsse. erhandlungen j ) f ö oesgj ö . 3 benen . , mne, die beiden liberalen e Berichte aus den Provinzen stimm in überei ĩ Aerndte nie besser als in diesem Jahre . ee mehrer zu wünschen übrig. Der Hopfen und Rübsamen ieh Tren ä
1393
Schweden und Horwegen.
Stockholm, 29. Juni. Gestern Mittag ist Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Dänemark mit dem Tampfschiffe „Aegir“ hier eingetroffen. Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz Karl und die Herzoge von Upland und Sstgothland bewillkommneten den hohen Gast zuerst am Bord des „Aegir“, der nach den Grußschüssen die schwedische Flagge aufgezogen. Der Kronprinz von Dänemark fuhr in der schwedischen Schaluppe, welche die dänische Flagge aufgezogen, ans Land, wo ihm im Königlichen Schlosse Se. Majestät der König entgegenkam und ihn zu Ihrer Majestät der Königin führte. Am Abend war der Kronprinz mit der ganzen Königlichen Familie im Theater, wo der ganze Hof wegen des Geburtstages der Königin von Däne= mark in Galla war.
tali n.
Palermo, 12. Juni. (A. 3.) Die Aussichten auf unsere Aerndten alle sind die glänzendsten; nie wurden die Saaten durch bessere Witterung begünstigt. Zwar litten die Herbstsaaten vom kal⸗ ten und nassen Winter, und die Frühlings-Arbeiten und Aussaaten muß⸗ ten etwas verschoben werden; dann aber trat auch Wärme ein, und um so prachtvoller erhoben sich auf einmal die jungen Pflanzen. Schon hörte man Klagen über Mangel an Wasser, und, wie gewünscht, fiel reichlicher Regen, der zwar der längs der Küste bereits geschnittenen Gerste ein wenig nachtheilig war, dagegen im Gebirge und über— haupt den Weizenfeldern aller Sorten neuen unschätzbaren Segen brachte. Die Aerndte ist hierdurch um ein paar Wochen verspätet, allein um so voller werden die goldenen Aehren und um so schwerer das neue Korn — und zu Ende dieses Monats wird bereits in der ganzen Insel der unermeßliche Aerndtesegen eingebracht sein. Auch dem Oelbaum und den Weinbergen war die Witterung überaus gün— stig, und beide versprechen reichlichen Lohn dem Fleiße des Landman— nes. Die Getraidepreise sind gewichen, auch ohne fremde Zufuhren, welche von Seiten der Regierung oder Behörden wohl verheißen wa— ren, doch nie erschienen.
Palermo wird auf mehreren Punkten verschönert, der König— liche Statthalter, Duca di San Pietro, und der Intendante, Duca di Laurino, wetteifern mit einander, um nützliche Arbeiten ausführen zu helfen und der darbenden Bevölkerung, wenn sie arbeiten will, Brod zu verschaffen. Auch wird an der Gasbeleuchtung gearbeitet, welche an einige französische Unternehmer gegeben ist freilich wird es noch einige Zeit anstehen, ehe die ganze Stadt auf diesem Wege beleuchtet werden kann, da die Unternehmer eine Actien-Gesellschaft 1 bilden suchen, eine Sache, welche man hier noch nicht begrei— en kann.
Handels- und Börsen-Nachrichten Berlin, den 7. Juli 1847. Inlùndische Fonds: HEandhbris/s-, KNommaundl- Papiere und
GCelcl- Course.
Brief. Geld. Gem. * kBriet. Geld. Ge- 93 923 Kur- u. Ni. Pf br. 3 ? 81 91 90 Schlesisehe do. 3 97 88 do. Lt. B. gar. d0. 3 92
—— 2
St. Schuld-Sch. Seeh. Prüm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Scadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grosshb. Posen do. do. do. Ostpr. Pfaudbr. Pomm. do.
x- — ——
— Friedriehsd' or. — 101 Augustd' ur. — 93 Gold al maree. — 96 Diseouto. — 94 2 Aus läncdlisoñse Fonds.
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— — — — —— —
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Russ. Hamb. Cert. Poln. neue Pfdbr. do. beillope 3.4. 8. 5 — do. Part. 500 EFI. do. do. 1. Anl. 4 42 do. do. 360 FI. do. Stieglitz 2.4. A d 3 lamb. Feuer-Cas. 3) — do. v. Rothsch. Lst. 5 do. Staats - Pr. Aul. -= 843 do. Poln. Schatz O. 4 Holland. 2] 9hlut. 2) — do. do. Cert. L. A. 5 — Kurh. Pr. 0. 40 Tb. — 32 do. do. L. B. 2001. — 5 Sardin. de. 36 Er. — 9* Pol. a. Pfdbr. u. C. ] z Nœeue Bad. do3ss EI. — 21
Hisen fan - Act ien.
Volleing. . Auist. Rott. Arnh. Utr.
27. 1 Rhein. Stm. 86 bæ. 4
Rerl. Anb. A. 4 1 1 4
do. Prior. —
102 t. 1013 ba. do. v. St. gar. 3 — Sächs. Bayr. 87 6. Sag. - Glog.
116 hæ. du. Prior. — erl. Hanib.
do. Prior. Kerl. Stett. 4 2 etw. bx. u. EB. Bonu-Cöln. Bresl. Freib.
do. Prior. Cÿth. Berub. Cr. Ob. Sch. Dũuüss. Elberf.
do. Prior. Gloggnitæ. IImb. Berg d. Kiel- Alt.
6. s. da. Prior. — St. Vo. 797 bz. u. R. Thüringer. 965 etw. ba. u. B. Wlhb. (C. 0.) S6 h.
102 6.
do. Prior. Farsk. Selo.
793 6. 1045 k. Quitt.
Bogen. a 4 Ih
Aadh. Mastr. Berg. Mrk. 86 B. Berl. Anh. B. 106 bz.
kexb. Ludꝝvs. 7 —
S4 baz. u. B.
5 4 1 41 4 4 4 41 Magd. Halb. 4 Magd. Leipa. 4 1 5 1 4 4 1 4 1 5
Rri eg - Neiss. 5: — 905 bz. u. B. Chem. Risa. 93 ba. Cöln- Mind. 10275 6. do. Thür. V.. — Dresd. Görl. 107 k. Lb. Zittau. 7 — Magd. Witt. 101 k. 1007 6 Mechklenb. 6 100 bæ. Nordb. F. W. 6 925 6. Rh. St. Pr. 7 101 B. Starg. Pos. (Schluss der Börse 3 Uhr.)
Mit Eisenbahn- Actien, anfangs animirt, schlols es etwas matter
als gestern.
do. Prior. N. Schl. Me.
do. Prior.
14 1 Lpæa. Dresd. 4 1 1
95 2 4 J do. Prior. Nr db. K. Ed. O. Sebl. Lt. A do. Prior. do. Lt. B. Pts. Mędb. do. Pr. A. B. do. do. 3
Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität von 118 - 124 RKihlr. koßggen 87 —– 92 Rthlr. ba.
= Lieferung pr. Juli So Rthlr. ba. u. G.
— = pr. Juli/August 0 - 703 Rthlr. ba. u. G. Gerste loco 72 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 42 - 44 Rihlr. Rüb5öl loco 113 Rithlr. G.
— MUHerbst 115 Rihlr. G. Spiritus loco 26 - 263 Rthlr. bæ.
Kanal- Listen: Den FinowS- Kanal passirten am 5. M 6. Juli: 104 Wapl. Weizen, 7365 Wöpl. Roggen, 6299 Cir. Mehl. Die Frein für Roggen haben sich heute wieder etwas fester ge- stellt, doch war das Geschäft unbedeutend.
Stettin, 6 Juli. Getraide. Roggen in loco etwas fester; für S0psd. ged. russ. 75 Rthlr. bez.; pr. Juli 73 Rthlr. Br.; pr. Juli / August 66 Rthlr. Br.; pr. Herbst 59 Rthlr. bez.
RNüböl in loco 115 — * Rthlr. bez.; pr. Sept. / Ott. 117 Rthlr. bez.
Spiritus in loco 127 — 3 536 bez.; vr. August 124 „ bez.; pr, Herbst zu 14 50 offerirt.
Augsburg, 3. Juli. (A. 3.) Getraidemarkt. Wir haben an— geführt, daß in Botzen bereits diesjähriger Weizen . Markt gebracht wor- den. Auch in Neustadt an der Hardt (Pfalz) ist ebenfalls bereits die erste diesjährige Frucht, wahrscheinlich Roggen, zu Markt gekommen, und zwar so voll und schön, als man es nur wünschen kann. In Freiburg im Breis- gau führte man am 26. Juni, wenn auch in kleinen Quantitäten, neues Korn und neue Wintergerste zu. Die Getaidepreise gestalteten sich an die- sem Tage daselbst: Weizen pr. Sester 2.42 Fl., Roggen 2 Fl., Gerste, neue, 1.24 Fl., alte 1.36 Fl., Hafer 48 Kr. In den ersten Tagen des Juli wird die Roggenärndte beginnen. In Mainz sind die Preise herunterge= angen, indem die Regierung mehrere Hundert Malter Früchte zu Markt rachte; in anderen Theilen Hessens ebenfalls niedrigere Preise. In Ell wangen dagegen, wo auch vom Kameralkasten abgegeben wurde, die Preise aber höher angesetzt waren, als die der Händler, fand ein Steigen statt, so zwar, daß die Brodtaxe für den 4pfünd. Laib Noggenbrod von 19 auf 23 Kr. stieg. Auf den Märkten von Schwaben und Neuburg wenig Veränderung. Die Roggenpreise in letzter Woche theilweise gesunken. Sehr ungünstig gestalteten sich die Fruchtpreise wieder in Erding, 30. Juni, und Augs— burg, 2. Juli. In Erding waren am genannten Tage 1009 Scheffel Frucht aufgestellt, die bis auf 26 Scheffel zu beträchtlich erhöhten Preisen verkauft wurden. Weizen stieg um 3 Fl., Roggen 3.39 Fl., Gerste 1.21 Fl., Hafer 6 Kr. Die Mittelpreise sind: Weizen 37.45 Fl., Roggen 30.51 Fl., Gerste 22.30 Fl., Hafer 8.54 Fl. In Augsburg betrug der Aufschlag bei Weizen 3.14 Fl., Kern 1.38 Fl.I, Roggen 1.8 Fl., Gerste 1.27 FI., Hafer 5 Kr.; die Mittelpreise stellen sich: Weizen 40.16 Fl., Kern 41. 42 Fl., Roggen 32.48 Fl., Gerste 26.20 Fl., Hafer 9 Fl. 45 Kr. Auch in Regensburg höhere Preise, doch bei keiner Sorte ganz 1 Fl. Die neue⸗ sten Berichte aus Norddeutschland sprechen von fortwährender Roggenzufuhr aus Rußland und melden in Folge dessen einstimmig niedrige Preise bei dieser Fruchtgattung, während Weizen knapp ist. ;
Hopfenmarkt. Auf dem seit seiner Errichtung zum zweitenmale ab— gehaltenen Hopfenmarkt in Augsburg pro 1846 — 47 betrug die Zufuhr durch Händler 223,015 Pfund und durch Produzenten 12,90 Pfund. Von dem Gesammtquantum wurden nur 5671 Pfund zurückgenommen und im Ganzen 230,134 Pfund abgesetzt, im Geldbetrage von 131,829 Fl. 17 Kr. Die Qualität des 1846er Hopfens war weniger samenreich als der des Vorjahres, aber ergiebig, woher es auch kam, daß die beim Beginn des Marktes ziemlich hoch bestandenen Hopfenpreise auf einmal sehr herabge⸗ drückt wurden.
Leipzig, 6. Juli. Leipzig⸗-Dresdener Eisenbahn-Actien 1135 bez. und Br.; Sächsisch-Bavperische 88; Br., 887 bez. u. G.; Sächsisch⸗Schlesische 1001 G.; Chemnitz-⸗Risaer 59 Br., 585 bez. u. G.; Löbau-Zittauer 553 etwas bez., 56 Br.; Magdeburg⸗Leipziger 225 G.; Berlin⸗Anhaltische Litt. A. 1169 G., pr. Messe 117 G., 117 bez., Liti. B. 106 G.; Köln⸗-Min- dener 944 G., 95 bez.; Thüringer 967 bez. u. G.; Friedrich Wilhelm Nordbahn 73 G.; Altona⸗-Kieler 114 Br., 110 bezahlt u. Geld; Pesther 100 G.; deßauer Bank-Actien 995 G.; preußische Bank-Antheile 106 Br., 1053 G.
Kassel, 4. Juli. Woll bericht. Zu dem jüngst vergangenen Woll- markte traf der größere Theil der Zufuhr schon vor dem Beginne desselben ein. Bei der auf den Markt gebrachten Wolle zeigte sich durchweg gute Wäsche und auch im Uebrigen gute Beschaffenheit. Das zugeführte Quan— tum war größer, als bei den in den letztvergangenen Jahren hier statt⸗ gehabten Märkten. Es betrug dasselbe an 23,960 Stein, welches denn auch bis auf einige Partieen, die zusammen ungefähr 10060 Stein ausmachen mögen, verkauft wurde. Der Preis stellte sich pr. Ctr. auf 32 — 35 Rthlr. für Landwolle; auf 39 — 45 Rthlr. für Mittelwolle und auf 50 — 65 Rthlr. für veredelte Wolle; mithin wurde der vorjährige Preis nicht ganz erreicht, sondern blieb — vorzugsweise bei der Land- und Mittelwolle — zwischen 2 und 4 Rthlr. pr. Ctr. unter diesem.
Pesth, 28. Juni. (O. L.) Getraide. Mit Getraide geht es nun ernstlich rückwärts, denn die Aerndte-Aussichten sind seit 14 Tagen ungleich besser als früher, da es überall ausgiebig geregnet hat; auch kom— men in Folge dessen allmälig die alten Vorräthe zum Vorschein, und es giebt sich immer mehr kund, daß der Mangel nur künstlich war. — Der letzte Wochenmarkt in Baja war so stark mit Früchten befahren, wie viel leicht seit 15 oder 20 Jahren nicht, und die Preise wichen um die Hälfte. — In M. Theresiopel ist der Kübel Weizen (2 preßb. Metzen) von 45 auf 15 Fl. W. W. gefallen, und in Miskolez ging er um 18 Fl. zurück; in Raab fiel Halbfrucht von 14 auf 7 Fl. W. W. pro preßburger Metzen. Hier langen Zuführen von Früchten und Mehl aus den unteren Donau⸗— Gegenden und selbst von der Wallachei an. Weizen wurde hier mit 21 und 20 Fl. W. W. pro pesther oder 1 pCt. preßb. Metzen bereits verkauft und bleibt so gusgeboten; Halbfrucht ist mit 19 Fl. zu haben, eben so Korn bei geringem Vorrath, Gerste kostet 15— 16 Fl., Mais 16— 167 Il, Hafer 6. —7 Fl. W. W. pro pesther Metzen. — Am letzten Markt in Stuhlweißenburg erfolgten nicht die gewöhnlichen Abschlüsse auf neuen Kohlrapps, weil die Besitzer 11 Fl. C. M. pro Kübel von 2 preßb. Metzen verlangten, während die Käufer selbst nicht gern 10 Fl. geben wollten. Einige kleine Partien Sommerrapps wurden mit 8 Fl. abgeschlossen und alter Kohlrapps in Raab gelegt mit 9— 9] Jl. C. M. pro Kübel; unge⸗ fähr 2 Ctr. neue Kanthariden zahlte man in Stuhlweißenburg zu den ho— hen Preisen von 2— 2 Fl. C. M. pro Pfund. ö
. St. Petersburg, 30. Juni. Der St. petersburger Preis-Courant vom 25. Juni notirt folgende Getraide⸗Preise pr. Tschetwert: R. K. S. R. K. S. Weizen, beste Kubanka 12 — bis 12 86 Winter — 12 ö ordinairer . .. 11 6 ,, 8 — Roggenmehl ᷣ 6 85 Hafer . 5 414
London, 2. Juli. Der heutige Getraide-Markt war besser besucht, und gegen Ende desselben fand ein mäßiges Detailgeschäft zu einer Ernle= drigung von 3 bis 4 Sh. pr. Or. gegen die Preise vom letzten Montage statt. Die Zuführen von englischem Geiraide seit Montag waren unbeden= tend, dagegen diejenigen von fremdem ungewöhnlich groß. Gerste ist un⸗ verkäuflich und zu einer ferneren Erniedrigung erlaffen. Eben so Bohnen und Erbsen. Hafer realisirt sich nur langsam 2 Sh. pr. Qr. unter den letzten Notirungen. Das Geschäft in Mehl und Mais ist sehr beschränkt. Die Durchschnittspreise waren am 29. Juni für
Weizen: 2487 Qr. 90 Sh. 8 Pee. Roggen: Gerste: 112 49 11 „ Bohnen: 18 50 5 72 baer; ne , , , . grown, ,,
Eisen. Für britisches rohes Eisen hat sich mehr Nachfrage einge— stellt, und die Preise sind fester; schottisches wurde verkauft in den letzten paar Tagen; Nr. 1 zu 66 Sh. 6 Pce. bis 67 Sh. 6 Pe, gem. Nummern zu 64 — 65 Sh.; Walliser und Staffordshire zu 85 — 165 Sh.
Zink ist fest im Preise. Der Umsatz beschränkte sich jedoch auf 50 Tons zur Stelle zu 26 Pfd. 5 Sh. und eine Partie auf Lieferung zu 20 Pfd. Zufuhr im Juni eirea 1200 Tons. Ausfuhr: 260 Tons. Der Vorrath am 1. Juli wird auf 1800 Tons geschätzt.
Qr. — Sh. — Pee.
Liverpool, 1. Juli. Baumwolle. Der Umsatz betrug sog0 Ballen mit Einschluß von so) B. amerikanischer zu 69 bis 73 Pee, so B. Pernambuco und Maranham zu 75 bis 8 Pee, 100 B. Bahia zu 73 Pee, 1200 B. ägyptischer zu 77 bis 8z Pee. und 1000 B. Surate zu 4 und 5 Pee. Am Schluß des Marktes waren für alle Gattungen die Preise Pee. höher als am Freitag.
— 2. Juli. (B. H.) Nach dem bedeutenden Geschäft von gestern und vorgestern ist es heute etwas stiller am Markte; doch scheint das Fallen der Getraidepreise das Vertrauen gemehrt zu haben, und die Preise sind im Allgemeinen 3 Pee. höher als am letzten Freitag.
2A. Amsterdam, 3. Juli. Die Course der holländischen Staatspa—= piere haben sich gegen den monatlichen Abrechnungs-Termin etwas matter