1847 / 196 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Aeceer eben so häufig, se di Gute⸗ 64, i ben Maße, wie die Zahl der deutschen Gu ö eren e eh ele, mit um so größerem Rechte wird das esitzer 33 . einer Kornkammer verdienen. Besonders Kulmer Aerndte in diesem Jahre. Die ältesten

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Wirthe erinnern si e ind zwar in allen Fruchtarten. Es bleibt nur e, m,. 1 2 Nur darüber

übri utes Wetter zum Einsammeln zu wünschen. . . ge lagt, daß die fast täglichen Gewitter heftige Regengüsse mit⸗ bringen, die an vielen Orten das Korn zum Lagern gebracht und die Heu⸗Aerndte unterbrochen haben. Das stattgehabte plötzliche Stei⸗ gen der Weichsel hat in der Niederung ebenfalls dem Heu geschadet, das im vorigen Jahre so gut gerieth und diesen Gegenden den son⸗ stigen Nothstand hat erträglicher machen helfen. Es versteht sich, baß auch die Kartoffeln gut gerathen, und es ist erfreulich, daß sie bis zur Stunde keine Spur von Krankheit zeigen.,“ ( (Königsb. Ztg.) An der ar die medizinische Gesellschaft in Königsberg ins Leben gerufenen ersammlung der Aerzte der Provinz * nahmen, außer der größeren Anzahl der dortigen, etwa 49 Aerzte aus der Provinz Theil, Am Sten und 10. Juli fan- den in den Bormittagsstunden allgemeine Versammlungen statt, in denen wissenschaftliche Vorträge gehalten wurden, an die sich Diskus⸗ stonen über die angeregten Gegenstände anschlossen; außerdem kamen die äußeren e ft der Gesellschaft zur Sprache. Die Ver⸗ sammlung beschloß, sich zu einem „Verein von Aerzten der Provinz Preußen“ zu konstituiren und alljährlich in dem ersten Drittel des Monats Juli ihre Mitglieder an einem jedesmal zu bestimmenden Drte zusammenzuberufen. Danzig und. Köni sberg wurden für das künftige Jahr in Vorschlag gebracht; die Majorität entschied sich für letztere Stadt. Für den 9. Juli hatte sich die Versammlung in drei Sectionen getheilt, in eine für Staats ⸗Arzneikunde, in eine für phy⸗ siologische, chemische und mikroskopische Untersuchungen und in eine für Geburtshülfe, welche in drei verschiedenen Lolalen und zu drei verschiedenen Zeiten zusammenkamen. Die physilalisch ökonomische Gesellschaft halte die Mitglieder des Vereins zu ihrer Sitzung, welche am Abende besselben Tages stattfand, und in welcher Professor r. Meyer einen Vortrag „über Behandlung der Naturwissenschasten, be⸗ fonders der Botanik“, hielt, eingeladen. Ein gemeinschaftliches Sou⸗ per vereinigte später beide Gesellschaften. Außerdem fanden größere esellige Zusammenkünfte unter den Mitgliedern des ärztlichen Ver— . an jedem der drei Tage statt.

Provinz Schlesien. Wie die Schlesische Schulle hrer⸗ Zeitung berichtet, steht in Breslau dem Freischulenwesen die zweck mäßige Umgestaltung bevor, daß jede der dortigen Freischulen eine zweitè Klasse mit einem besonderen Lehrer erhalten wird.

Provinz Posen. Bei dem diesjährigen Scheibenschießen in Nakel machte Herr Zimmermeister M. für Se. Königl. Hoheit den Prinzen von Preußen den besten Schuß. Höchstderselbe schickte den ihm als Schützenkönig zugesandten silbernen Preis-Pokal nebst einem huldvollen Begleitschreiben und einer goldenen Medaille für den wackeren Schützen zurück, was den Bewohnern von Nakel die Ver⸗ anlassung zu einem höchst frohen Tage am 29. Juni darbot.

Provinz Westfalen. W. M.) Das Königliche Mini⸗ sterium hat die Statuten des Knaben-Seminars in Paderborn bestä⸗ tigt und demselben Corporationsrechte verliehen.

Aus Soest wird dem Westf. Merkur vom 10. Juli geschrie—⸗ ben: „Der ausgezeichnete Stand aller Getraidearten auf den Fel⸗ dern unferer Gegend berechtigt zu der Hoffnung einer äußerst gesegne⸗ ten Aeindte; Wintergerste ist bereits geschnitten und größtentheils eingescheuert, mit Roggen wird ebenfalls binnen kurzem der Anfang gemacht werden. In olge dessen sinken nun auch hier die Getraide preise, und Roggen, welcher noch vor 8 Tagen zu 4 Rthlr. 20 26 Sgr. verkauft wurde, galt am gestrigen Fruchtmarkte zu Werl 3 Rthli. 15 - 20 Sgr. der berliner Scheffel. Die eingelaufenen Berichte, daß in Köln So, 000 Malter Roggen angekommen und dessen Preis auf 73 Rthlr. der Malter von 23 Scheffel zurückgegangen ist, hat das rasche Sinken der hiesigen Preise bewirkt, bewährt mithin den Nutzen des für unsere Gegend so wichtigen Communicationsmittels, der Eisen⸗ bahn von Köln nach Hamm.“

Die Elberfel der Ztg. meldet aus dem Mindenschen vom 8. 4 „Auch in unserer Gegend wachsen alle Fruchtarten in nie; gesehener , wn, der Aerndte entgegen. Der Roggen hat außer⸗ ordentlich geladen, und seine Körner sind besonders stark und groß. Aecker mit eigentlich schlechtem Flachs giebt es gar nicht. Auch die Kartoffeln stehen im Allgemeinen gut; nur hier und da werden sie durch Würmer heimgesucht, welche sich in die Saatkartoffeln einboh⸗ ren und dadurch der Pflanze den vollen und starken Wuchs nehmen. Von her Roggen= und Kartoffel⸗Krankheit hat man bisher nichts ge⸗ spürt. Roggen, Flachs und Kartoffeln bilden die Basis für den Nah⸗ rungsstand unseres Volles. Daher ist zu erwarten, daß, wenn diese 6. Fruchtarten ausgezeichnet gerathen, die Noth bei uns ein Ende hat.

Dem preußischen Konsul Delius zu Bremen sind durch, Deutsche in Amerika 1260 Rthlr. zur Unterstützung derjenigen preußischen Un⸗ terthanen elan worden, welche bei der gegenwärtigen Theurung Mangel lelden. Die einzelnen landräthlichen Kreise des Regierungs= ö haben von jener Summe jeder ungefähr 17 Rthlr. erhalten. ,, .

Der i, r ln Geheime Staats⸗Minister Flottwell, hat nachstehende Bekanntmachung erlassen:

Bir Deutsche Gesells aft in New-⸗Nork ist ein Wohlthätigkeits⸗Ver⸗ ein, befsen Wirkungskreis sich anfänglich nur auf die Unterstützung dort an⸗ 6 . Deutschen, die dur m , . oder Unglück zurückgelommen, be⸗ schraͤnkte, der aber, seit die ber rn ,, so bedeutend zunahm, sich auch bas Jies vorstegte den Einwanderer mög . gegen Betrügereien, denen er namentlich bei seiner Ankunft so sehr ausge durch guten Rath und Anweisung zu seinem 66 tesgweges aber ist die deuische Gese

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etzt ist, zu schützen und ihm ortkommen behülflich zu sein. chaft im Stande, dem Ein—

derer auch das zu , Reise in's Innere oder seinem ersten Unter⸗=

halt nöthige Geld zu geben, da der Fonds der Gesellschaft auch jetzt noch

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ö wird vielmehr erwartet, daß ein Einwanderer nicht schon hei iner Ankunft seinen neuen Mitbürgern

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1. Bun hungen desselben geschehen unentgeltlich, und ist es dem-

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selben nicht erlaubt, irgend eine Bezahlung von Einwanderern dafür an⸗

zunehmen. ; ö ; „Das einzige Geschäftslokal der Gesellschaft ist unter dem Namen

„Agentur der Deutschen Gesellschaft“ in der Nähe der Landungsplätze der messten Paketschiffe, bekannt, und außer dem oben benannten Agenten in New-Aork, welcher sich durch ein vom Präsidenten und Secretair unterzeich⸗ netes Dokument als solcher legitimiren kann, ist weder dort noch hier in Deutschland irgend ein Agent von der Gesellschaft angestellt, und Jeder, der sich als solcher ausgeben sollte, als Betrüger zu betrachten.“

Rhein⸗Provinz. (Elbf. Ztg.) Am 10. Juli Abends fand zu Ehren des T sfhose von Geissel ein großer Fackelzug statt, an desfen Spitze sich das Musik⸗Corps des Sten Husaren⸗Regiments befand. Die Laternenträger brachten dem Erzbischof mehrere Hochs, worauf diefer, für die Liebe und Anhänglichkeit an die echt aposto— lische Kirche und die Ehre, welche deren Kinder ihm erwiesen, dan⸗ kend, allen guten Christen seinen Segen ertheilte. Dann wurde von obengenanntem Musik - Corps „Was ist des Deutschen Vaterland“ vorgetragen, welches sehr kräftig ausgeführt wurde und im Herzen Aller Wiederklang fand. Der Zug begab sich hierauf vor die Woh- nungen des Ober⸗-Bürgermeisters und des Landraths, brachte Beiden mehrere Hochs und entfernte sich dann. So groß auch die Men—⸗ schenmenge war, fand doch nirgeuds eine Ruhestörung statt.

Am 6. Juli wurde auf der Zeche „Gewalt“, nahe bei Essen, bei Gelegenhest der General-⸗Befahrung, die größte bis jetzt in Deutsch⸗ land erbaute Dampfmaschine in Betrieb gesetzt. Der Cylinder dieser Maschine hat einen Durchmesser von 91 Zoll preuß. und eine Höhe von 12 Fuß 75 Zoll; derselbe wiegt 32, 900 Pfd. Die beiden Ba⸗ lancir-Hälften' haben eine Länge von 33 Fuß und wiegen (000) Pfd. Die Maschine macht im Cylinder einen Hub von 104 Fuß, in den Pumpen von 75 Fuß; sie arbeitet mit einem Dampfdrucke von 145 Pfd. pr. Quadratzoll über der Atmosphäre und hebt dabei aus verschiedenen Sohlen bis zur Teufe von 1900 Fuß pr. Minute 145 Kubik Fuß Wasser, indem sie 8 Hübe pr. Minute macht. Sie war beim ersten Anlassen gleich mit dem Maxi— mum der Last belastet und arbeitete sofort mit der größten Genauigkeit, ohne irgend eine Störung. Die Maschine wurde auf dem Etablissement der Herren Nering⸗Bögei u. Comp. zu Isselburg, unter Leitung des Herrn Ingenieurs Schäffler, erbaut, der Pumpen⸗ Einbau aber durch den rühmlichst bekannten Werkmeister Herrn Ehr⸗ hardt besorgt. Vergleicht man diese Maschine mit der bis jetzt be⸗ kannten größten Maschine, der des Haarlemer Meeres, der „Leegwa⸗ ter“ genannt, so findet man, daß sie den „Leegwater“ in Kraftent⸗ wickelung noch weit übertrifft und daher wohl als die größte, bis jetzt bekannte Maschine angesehen werden darf. Es war ein erhebendes Schauspiel, jene enornien Massen sich ohne Stöße oder Geräusch ru⸗ hig bewegen zu sehen und die schönste Harmonie in allen Theilen wahrzunehmen.

Stettin, 15. Juli. Die nachtheilige Einwirkung, welche die kalten Nächte, Morgen und Abende, insbesondere während der Blüthe⸗ zeit, auf die Entwickelung der Feldfrüchte ausüben konnten, ist durch die in der zweiten Hälfte: des Monats Juni andauernd eingetretene warme, nur durch fruchtbare Gewitterregen unterbrochene Witterung größtentheils ausgeglichen. Mit kaum nennenswerthen Ausnahmen ist der Stand sämnitlicher Cerealien und, der Kartoffeln, welche letz⸗ tere bisher von Krankheit verschont geblieben sind und nur vereinzelt Spuren der Kräuselkrankheit zeigen, im ganzen hiesigen Regierungs—⸗ Departement erfreulich und läßt eine reichliche Aerndte erwarten. Rapps und Rübsen, so wie die Obstbäume, versprechen mindestens eine mittlere Aerndte. Die Klee- und Heu⸗Aerndte, so weit dieselbe beendigt ist, gewährt ein sehr befriedigendes Resultat, wenn auch der Ertrag denjenigen des vorigen Jahres nicht erreicht. Leider ist der Wasserstand der Oder, welcher im verflossenen Winter und Frühjahr ziemlich niedrig war, seit kurzem gefahrdrohend gestiegen, da das Steigen gerade in die Zeit der Heuͤ⸗ und Futter⸗-Aerndte fällt. Die Oderwiesen sind oberhalb Stettins zum Theil fußhoch überfluthet, und ein ferneres Steigen des Wassers läßt, wenn scch dieses nicht schnell wieder verlaufen sollte, wo nicht den gän lichen Verlust, doch denjenigen eines bedeutenden Theils des reichen Einschnitts und eine sehr geringe Nachmaß befürchten. Die Versuche, Kartoffeln aus Saamen zu gewinnen, mehren sich und haben bei nöthiger Vorsicht erfreuliche Resultate gewährt. Der Anbau von Kohl und Rüben hat in diesem Jahre zugenommen, auch sind mit dem Anbau des Mais mehrfach Verfuche gemacht, jedoch vorzugsweise in Gärten zum Kör⸗ ner- und auf dem Felde mehr zum Futtergewinn.

In den Hafen zu Swinemünde liefen in den beiden verflossenen Monaten 954 Schiffe, darunter hb beladene, ein, und 779 Schiffe, von denen 101 Getraidte, 55 Nutzholz, 3 Spiritus und 161 sonstige Waaren trugen, gingen in See. In Stettin kamen 668 einschließlich 19 geballasteter Schiffe an und 538, von denen 2 5 Ballast trugen, gingen stromabwärts aus. Im Handel Stettins fand ein bedeuten⸗ der, jedoch von dem gewöhnlichen ganz verschiedener Verkehr statt. Tie Einfuhr von Kolonial⸗-Waaren war nur mäßig, dagegen kamen und kommen noch täglich bedeutende Roggen⸗ und Mehl⸗Zufuhren aus Rußland, wie aus schwedischen und preußischen Häfen an, wäh— rend ausgehend sich fast alle Schiffe nach der Sstsee wandten. Der Ausfuhr-Handel war in den Monaten Mai und Juni nur unbedeu⸗ tend, da es an Schiffen nach der Nordsee fehlte. Es ist jedoch nach dem bald zu erwartenden Aufhören der Getraide-Abladungen in der Ostsee auf eine ziemlich starke Ausfuhr von Holz zu rechnen, welches in ien Jahre in nicht unbedeutender Menge aus dem Innern zu⸗ geführt ist.

; Auch in den verflossenen Monaten haben Behörden, Vereine und Privatpersonen die Unterstützung der durch die Theurung Leidenden fortgesetzt und insbesondere ist für den Ankauf von Saat- Kartoffeln und deren unentgeltliche Vertheilung an die Armen gesorgt worden. Auch die Verabfolgung wohlfeileren Brobtes und die Speisung armer Kinder ist fortgesetzt. Unter den vielfachen Beweisen der Mildthätig⸗ keit und des allgemeinen Mitgefühls heben wir nur hervor, daß die Schützengilde in der Stadt Pyritz in diesem Jahre auf ihre Königs⸗ Mahlzeit verzichtete und dafür aus ihrem Fonds 50 Rthlr. an Arme

vertheilte. Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. Kr) Se. Masestät der König hat die Stadt⸗Kommandantschaft von München, wie vor der Anord⸗ nung von 1844, in allen dienstlichen Beziehungen wieder unter die unmlttelbaren Befehle des Kriegs- NMinisteriums gestellt und nur in den administrativen und justitiellen Beziehungen dem ersten Armee⸗Divisions⸗ Kommando untergeordnet gelassen. .

In der Nacht vom Sten auf den Hten d, ereignete sich am Ludwig Kanal zwischen Plankstetten und Beilngries ein Dammbruch, nach der Behauptung von Augenzeugen zunächst in Folge eines Blitz⸗ schlages. Die Bruchstelle war um s gefährlicher, als hier der Ka nal gegen 40 /. über der Straße am steilen Abhange des Berges liegt uͤnd die Kanalstrecke sich möglicherweise auf eine Länge von drütthalb Stunden entleeren, konnte. Das Letztere wurde indessen durch die augenblickliche , der ober- und unterhalb jener Stelle zur Vorsicht angelegten Sicherheitsthore glücklich verhütet, so daß in den außerhalb dieser gelegenen Kanalstrecken der Wasserspiegel

sich kaum um 3“ senken konnte und eine Ueberschwemmung des Thal⸗

grundes nicht stattfand. Obwohl die Beschäbigung des Dammes be⸗ deutend ist, da die Durchbruchsöffnung gegen 20 tief und selbst die Kanalsohle auf eine ansehnliche Länge und Tiefe ausgekolkt ist, so wird doch, sicherem Vernehmen nach, die unterbrochene Schifffahrt noch im Laufe dieser Woche zuverlässig wieder hergestellt werden. Der Aschaffenb. Ztg. wird aus München vom 8. Juli ge⸗ schrieben: „Seit mehreren Tagen geht hier das Gerücht, daß der von den Ständen wiederholt gestellte Antrag auf Aufhebung der Lotterie seine Erledigung finden werde. Was uns Veranlassung giebt, dieses Gerücht für wahrscheinlich zu halten, ist, daß man mit dem Papier- Fabrikanten, welcher den größten Theil des Papiers für die⸗ ses Institut liefert, keinen Akkord abgeschlossen hat und ihn wissen ließ, daß er sich mit demselben auf künftiges Jahr nicht vorsehen solle; daß ferner mehrere schon längst erledigte Kollekten, und dar⸗ unter namhafte, wie in Erding, noch nicht besetzt sind und auch nicht mehr besetzt werden sollen.“ x Am 7. Juli Vormittags fand in Augsburg die Wieder-Eröff⸗ nung des katholischen Bachschen Seelhauses statt. Da man sich daruber nicht vereinigen konnte, die Krankenpflege im dortigen städti— schen Krankenhause den barmherzigen Schwestern zu übergeben, so wurde die Bachsche Seelhaus-Stiftung für diesen Zweck benutzt und der St. Barbarahof zur Aufnahme von Seelschwestern, welche unter der Aufsicht und Leitung von zwei Schwestern vom Orden des heili⸗ gen Vincenz von Paul aus dem Mutterhause zu München stehen, angekauft. Der Beruf jener in die feit dem vierzehnten Jahrhundert und bis zum Jahre 1811 in Augsburg bestandene katholische Stis⸗ tung (ehemals sogenannten Stiefelnonnen) eintretenden weiblichen Individuen ist gleich dem Orden der barmherzigen Schwestern die Wartung und Pflege der Kranken, und zwar in Privathäusern, ohne Unt rschied des Glaubensbekenntnisses, wohin sie gegen eine festgesetzte Wartgebühr verlangt werden können. Acht Schwestern haben sich diesem' Beruf bereits gewidmet. ö Die Universität in München zählt, amtlichen achrichten zufolge, in ihren fünf Fakultäten zusammen 76 akademische Lehrer, namlich 6 für die theologische, 11 für die juridische, 8 für die staatswirth⸗ 22 für die medizinische und 30 für die philosophische Fa⸗ Die Zahl der Studirenden beträgt gegen 1560, entspricht Es nimmt also München hen Universitäten nach Wien,

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mäßig gebildete Lehrer leisten können und wirklich leisten,

„Se. Majestät den König allerunterthänigst zu bitten, verfügen zu wollen, Faß von der Gründung einer Filial-Anstalt des Ordens der barmherzigen Schulschwestern in Maikammer und in der Pfalz überhaupt Umgang ge⸗ nommen werde; daß die zu fraglichem Zwecke an die in München wohnende Oberin dieses Ordens abgegebenen 3000 Fl. zur Befriedigung dringender Schulbedürfnisse in armen Gemeinden der Pfalz zu verwenden seien und der Unterricht in den pfälzischen Schulen auch, fortan, wie bisher, nur auf dem vorgeschriebenen Wege gebildeten, gesetzlich geprüften und wohlquali⸗ sizirten Lehrern anvertraut werden möge.““ Die Landräthe Remling, Eh⸗ mant und Hoffmann treten diesem Beschlusse insoweit nicht bei, als durch denselben die Zweckmäßigkeit klösterlicher Institute für Schule und Kirche in Frage gestellt wird.“

Königreich Sachsen. die Königin von Preußen sind am Pillnitz eingetroffen.

Königreich Württemberg. Se. König!, Hoheit der Kronprinz ist am 10. Juli auf einige Tage nach Kissingen abgereist.

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) In dem Gesetze über die Rechte der Gemeinde -Bürger und die Erwerbung des Bürgerrechts ist 8. 51 bestimmt, daß hinsichtlich des Rechts ver⸗ hältnisses der Israeliten zu den Gemeinden die vorher bestandenen Gesetze in Kraft bleiben; nach diesen letzteren aber sind an denjenigen Srten, wo bis dahin noch keine Israeliten waren, solche nicht ohne Einwilligung der Ortsgemeinde zulassungsfähig. Unter diese Gemein⸗ den gehörte namentlich auch die Stadt Konstanz, wo nun aber durch Beschluß des großen Ausschusses am 5. Juli die Niederlassung den Juden unter gewissen Bedingungen mit 65 gegen 29 Stimmen und hre Aufnahme als Ortsbürger und nicht als bloße Schutzbürger mit 51 gegen 36 Stimmen angenommen. 3 ö

In Baden erscheinen gegenwärtig folgende politische Blätter: In Mannheim fünf (Mannh- Journal, Mannh. Abendzeitung, Mannh. Morgenblatt, Deuischer Zuschauer, Bürgerblatt); zu Heidelberg zwei Heidelberger Journal und Deutsche Zeitung); Ju Karlsruhe vier (Karlsr. Jeitung, Karlsr. Beobachter, Rundschau, Deutsches Neichs⸗ blatt Nationalzeitung!; zu Baden drei (Allg. Badzeitung, Badblatt, Tag- und Unter haltungsblatt); zu Freiburg drei (Freiburger Zeitung, Oberrheinische Zeitung, Siüddeutsche Zeitung); zu Pforzheim eines Beobachterj; zu Villingen eines (Schwarzwälder Bote); zu Lörrach eines (Oberländer Bote; zu Engen eines (Högauer Erzähler); zu Donaueschingen eines (Wochenblatt); zu Stockach eines Nellenburger Wochenblatt ); zu Konstanz drei (Konstanzer Zeitung, Tagesherold, Seeblätter) also 26 Blätter auf eine Bevölkerung von 1, 300, 000 Seelen, außer den bloßen Anzeige- und Intelligenzblättern.

In Karlsruhe hat Herr Keßler, Besitzer der großen Maschinen⸗ Fabrik, noch Feld gekauft, auf welchem ein zweites großartiges Eta⸗ blissement in der Art des schon bestehenden errichtet werden soll.

Großherzogthum Sachsen⸗Weimar. Se. Königl. Hoheit der Großherzog ist am 12. Juli nach Karlsbad abgereist.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 5. Juli. (Oe st err. Eloyd.) Auch, der Weite Un⸗ terstützungs-Verein, der sich noch außer dem allgemeinen Hülfs⸗Ver⸗ eint, unter der Benennung, Kreuzer-Verein, durch edle Bestrebungen hochgestellter Männer gebildet hat, wirbt, mit aller Thitigfeit unter den me . schenfreundlichen Bewohnern Wiens zahlreiche. Mitglieder. Die Tendenz dieses Vereins geht dahin, arbeitfähige Personen, Hand= werker, Taglöhner, Diensiboten u. . f., welche wegen Mangel an

Ihre Majestäten der König und 13. Juli Abends um 67 Uhr in

Arbeit und anderer Beschäftigung sich die nothwendig ten Lebensmit-

el ni chaffen können, hülfreich zu unterstützen, ihnen nach Mög⸗ ihn i e n ssen und ferner durch die Stellung der Bei⸗ steuer auf eine äußerst geringe Iiffer den Kreis der Vereins- Mitglie⸗ der möglichst zu erweitern, den Beitritt außerordentlich zu erleichtern und allgeniein zu machen. Der wöchentliche Beitrag eines Kreuzers Conventions-Münze und zwar der monatliche von 4 Kr. C. M. im voraus und die Verbindlichkeit, den Beitrag durch ein Jahr fort⸗ dauernd zu leisten, sind genügend, um Vereinsglied zu werden, Wer 5 Fl. C. M. ein für allemal erlegt nimmt Theil an der Gründung dieses Instituts. Die Statuten fi bereits entworfen und gewärti⸗

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gen der hohen Genehmigung. Ein Comité beschäftigt sich mit den nöthigen Vorbereitungen, um den Verein baldigst N66 zu machen. Mit dem 1. Juli erscheint hier täglich eine Fremdenliste“ ein nützliches Organ für den FJremdenverkehr. Sie giebt ein vollständiges Verzeichniß der zu- und abgereisten Personen aus allen Klassen.

In der Provinz Tirol bestanden im Jahre 1846 1779 Schulen, welche mit 141 Industrie⸗Schulen und 1500 Wiederholungs⸗ Schulen in Verbindung standen; sonach hatten sich die Schulen um 39, die Industrie - Schulen um 16, die Wiederholungs⸗Schulen um 36 ver mehrt. Darunter befinden sich 984 italienische und 12 deutsch⸗ ita⸗ lienische (gemischte) Lehranstalten. 108,784 Linder besuchten die Werktags⸗Schulen, 49,783 die Wiederholungs⸗-Schulen.

Lemberg, 1. Juli. Die landwirthschaftlichen Berichte in der Gazeta Lw ow ska) stellen im Allgemeinen sehr günstige Aerndte= Ergebnisse in Aussicht. Im stanislawower Kreise hat der mit schö⸗ nem Wetter abwechselnde Regen das Getraide auf dem Felde sehr gebessert; Weizen, Hülsenfrüchte und Kartoffeln lassen für jetzt nichts zu wünschen übrig, und nur Korn dürfte einen mittelmäßigen Ertrag bieten; ganz so lauten die Nachrichten aus verschiedenen anderen Kreisen. Wir dürfen also hoffen, dies Jahr zu den gesegneten zäh⸗ len zu können.

Frankreich.

Paris, 12. Juli. Die Königliche Familie begiebt sich heute Abend nach Breur, um den Jahrestag des Todes des Herzogs von Orleans dort in stiller Zurückgezogenheit zuzubringen.

Der französische Botschafter am österreichischen Hofe, Graf von Flahaut, ist so eben in Paris eingetroffen.

Vorgestern wurde der Bericht des Herrn Vuitry über das Ein⸗ nahme-⸗Budget von 1818 an die Mitglieder der Deputirten⸗ Kammer vertheilt. Der Berichterstatter giebt eine Uebersicht von der Finanz— lage des Landes und berechnet, daß das Jahr 1848 zu den früheren Defizits von 696 Millionen ein neues Defizit von 90 Millionen hin— zufügen werde. Die Kommission für das Einnahme- Budget beschwört, eben so wie die für das Ausgabe⸗Budget, die Regierung, diesem Zustand der Dinge durch Herstellung des Gleichgewichts zwischen den gewöhnlichen Einnahmen und Ausgaben und durch Ein— schränkung der außerordentlichen Ausgaben in die Gränzen der Reserven des Tilgungs Fonds, wie es der Finanz ⸗Minister in der Auseinanderfetzung der Beweggründe für die Anleihe förmlich versprochen hat, unverzügliche und energische Abhülfe zu schaffen. Die Kommission schlägt die einfache Beibehaltung der im Budget an⸗ gesetzten Einnahme- Veranschlagungen von 1,391, 126,519 Fr. vor. In dieser Summe rühren 20,148,800) Fr. aus dem im Jahre 1841 autorisirten Anleihe-Theil von 450 Millionen her und sollen im Jahr 18148 zu außerordentlichen Bauten verwendet werden.

Die Actien-Gesellschaft des Hauses Bassain, welche für Exploi— tation gewisser Minen in Algerien konzessionirt ist, hat den Kriegs⸗ Minister wissen lassen, daß sie die Betrügereien enthüllen werde, welche einige Beamte des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten sich gegen sie zu Schulden kommen lassen.

Der Deputirten-Kammer wurde heute der Tod eines ihrer Mitglieder, des General Schneider, angezeigt. Auch die Generale Meynadier und Balthazar d'Arey sind gestorben.

Der legitimistische Ind pendant dee ['Ouest ist wegen des Abdruͤcks von Bruchstücken aus einem Briefe von Junius, verfaßt 1771 und an Georg III. von England gerichtet und wegen Stellen aus einer im britischen Parlamente gehaltenen Rede angeklagt wor= ben. Die darin enthaltene Beschuldigung des Geizes, der Selbstsucht und Bestechungsherrschaft hat man als gegen den König der Fran⸗ zosen gerichtet betrachtet.

In La Chätre schlug der Blitz am 30. Juni nach einem sehr heißen Tage, von furchtbarem Donner begleitet, in das hochgelegene, vier Stockwerk hohe Gefängniß, schleuderte die Ziegeln des Daches nach allen Seiten weg, folgte an der südlichen Mauer im Zickzack den eisernen Gittern der Fenster, indem er die Fenster selbst zerschmet—⸗ terte und einzelne Eisenstangen herausriß, drang in das untere Stock werk durch die Fenster in den großen Saal, warf hier den mit dem Schlüsselbund am Fenster stehenden Schließer, so wie eine Frau, zu Boben! und erreichte endlich in einem darunter liegenden Kerker die Erde.

Bei der Diskussion des Kriegs⸗Budgets hat Herr Delaspaul dar⸗ auf aufmerksam gemacht, daß auf der unter der Aufsicht des Kriegs⸗ Ministeriums erscheinenden neuen Karte von Frankreich, welche Paris und seine Umgebungen bis ins kleinste Detail treu wiedergiebt, die Befestigungen der Hauptstadt gänzlich fehlen. . .

Es heißt, ein großer Theil des Anlehens von 350 Millionen, fast die Hälfte, solle schon in den ersten Wochen nach der Promul— gation des betreffenden Gesetzes abgeschlossen werden; das Ministe⸗ rium hoffe, das Anlehen, welches in 3 proz. Renten negoziirt würde, zu einem guten Course anzubringen. Die Spekulanten haben sich von den Besorgnissen, welche ihnen das projektirte neue Anlehen eingeflößt, noch nicht wieder erholt. Der Umsatz blieb jedoch nur unbedeutend, obschon die Notirungen von 25 Uhr fortwährend ange⸗ boten waren. Die niedrigere Notirung der Consols aus London blieb zudem nicht ohne einige Einwirkung.

Paris, 12. Juli. Durch die seit gestern verbreiteten Gerüchte, daß Herr Pellapra, der bekanntlich entflohene Angeklagte im Prozesse Eubieres, sich bereits als Gefangener im Luxembourg— Palaste gestellt habe, war die öffentliche Spannung auf die heu⸗ tige Sitzung des Pairshofes wo möglich noch erhöht worden. Man fand sich jedoch getäuscht, Herr Pellapra hat sich nicht gestellt, da⸗ gegen sind durch seine Frau Briefe an den Kanzler eingesendet wor⸗ den, die aufs neue die Lage des Herrn Teste zu kompromittiren schei⸗ nen. Trotz der wahren tropischen Hitze, die auf Paris seit einigen Tagen lastet, und wie erfreulich sie anch für die Reife des Getraides und' für die Feldfrüchte und ihre Aerndte überhaupt sein mag, doch die Kraft und Thätigkeit des Menschen lähmt und am allerwenigsten das Verweilen im ge senen Raume inmitten einer zahlreichen Ver⸗ sammlung angenehm macht, trotzdem war die Masse der Neugierigen, die herbeigeströmt waren, der Debatte beizuwohnen, doch wieder außerordenklich groß, und als um 11 Uhr die Tribünen dem Publi⸗ kum geöffnet wurden, waren dieselben in wenigen Augenblicken wieder gefüllt, ja überfüllt, und die vielen Personen, die einen Platz zu sin⸗ den mit Karten versehen gekommen waren, aber doch nicht unterge⸗ bracht werden konnten, belagern noch die Gänge, auf den Augenblick harrend, wo sie vielleicht doch noch einen kleinen Raum finden können. Aber Niemand, der einmal zugelassen ist, will mehr von der Stelle gehen, so sehr ist das Interesse Aller durch die Verhandlung gefesselt. Pie Sitzung des Pairshofes begann heute Mittags 12 Uhr und 26 2 ; . ; .

Nachdem, wie gewöhnlich, zum Namens- Auf it orden i richtet der Kanzler, der auch en, den r n n, n, e. 6 sein hohes Alter wahrhaft merkwürdigen Kraft und Schärfe die Verhand= lung leitet, das Wort an den General Cubieres. Er kündigt demselben an daß er einen Brief Pellapra's an den Mitangeklagten Parmentier in Han⸗ den habe, datirt von 6. August 1846. Dieser Brief enthält eine Rech- nung, die nicht weniger interessant ist, als die vorausgegangenen Rech⸗ nungen. Der Kanzler fordert den General auf, diesen Brief und seinen

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Inhalt durchzusehen und zu prüfen und dann zu erklären, ob er von dem= selben Kenniniß habe. General Eubienes antwortet, er '. in der That von einem dergleichen Brief Kennmniß. Derselbe enthalte Aufschlüsse über die Operationen, die gemacht worden. Unter tiefer Stille und während die allgemeine Spannung auf allen Gesichtern zu lesen ist, kündet nun der Kanzler an, daß er heute Morgen zwei Briefe von Madame Pellapra erhalten habe. Dieselben seien von neuen Akttenstücken begleitet, und der Greffier des Pairshofes werde dieselben vorlesen. Der Greffier, Herr de la Ehauxin iere, liest zuerst den Brief von Mad. Pellapra an den Kanz ler vor. Sie zeigt an, daß sie von ihrem Gatten einen Brief empfangen habe, der ihr die Ursache seiner Abreise erkläre. Herr Pellapra habe sich von Paris entfernt, weniger im Interesse seiner bereits sehr erschütterten Gesundheit, als um die Ehrenhaftigkeit seines Charakters in Sicherheit zu stellen. Er habe sich nur der schmerzlichen Nothwendigkeit entziehen wollen, als Denunziant außputreten. Aber er habe in den Hän— den seiner Gattin Aftenstücke von hoher Bedeutung und Wichtigkeit gelas⸗ sen, mit der Bitte, sie nur so spät als möglich und im Falle unumgaͤngli⸗ cher Nothwendigkeit bekannt zu machen. ieser schmerzliche Tag, schreibt Madam Pellapra dem Kanzler, sei nun gekommen, die Ehre ihres Gatten müsse ihr natürlich vor allen anderen Rücksichten am Herzen liegen, sie habe die Pflicht, dieselbe zu vertheidigen, und wolle diese Pflicht nun mit Hintan⸗ seßung jeder anderen Rücksicht erfüllen. Nach Verlesung dieses Briefes wird zur Verlesung des Schreibens des Herrn Pellapra selbst an seine Gat— tin geschritten. Dasselbe hat etwa folgende, so gut und treu als die Schnel⸗ ligkeit, mit der ich schreibe, es erlaubt, wiedergegebene Fassung: „Theure Freundin! Ich lasse Dir durch eine sichere und treuergebene Hand diesen Brief und Aktenstücke zukommen, welche beweisen, daß ich aus Dienstfertigkeit mich in eine bellagenswerthe Geschichte habe hineinziehen lassen; aber ich bin rein und fleckenlos , Meine Ehre ist ein Gut, das ich nicht kann angreifen lassen. ie Papiere, die ich Dir übersende, können nirgends besser aufgehoben sein, als in Deinen Händen. Wähle den günstigsten Au— genblick aus für ihre Bekanntmachung. Gott gebe, daß dieser Augenblick der Nothwendigkeit nie eintrete. Ich bin überzeugt, daß Du Dich nur im letzten äußersten Falle dazu entschließen wirst. Die Verlesung dieses Briefes erregte unter allen anwesenden Pairs sowohl als unter dem gesammten Pu⸗ blikum auf den öffentlichen Tribünen die größte Sensation. Eines der Ak⸗ tenstücke, nämlich das dritte, wird dem General Cubieres zugestellt, auf daß er dasselbe besichtigte und dann seine Erklärung darüber abgebe. Der Ge⸗ neral besichtigt es genau und erklärt dann, daß er die Handschrift nicht wie⸗ der erkenne. Das Schreiben betrifft die Konzession. Es ist ein Gutachten des Präfekten des Departements der Oberen Saone, welches die Verkleine⸗ rung des von der Gesellschaft der Minen von Gouhenans verlangten Perimeters für die Ausbeutung der Steinsalzgruben zum Gegenstand hat. Dann folgt ein anderer Brief, worin gesagt ist, die Ansicht der Gesellschaft gehe dahin, daß es unerläßlich nothwendig sei, sich

auf einen hohen Einfluß zu stützen, damit die Konzession denen, die sie er=

hielten und ausbeuteten, allen Vortheil und Nutzen bringe, den sie sich da= von versprächen. General Cubieres macht bemerklich, daß dieses Schrei- ben nur ein Resume sei von dem, was bereits in allen früheren Verhören gesagt worden. Der Greffier verliest nun: ) Ein Billet des Herrn Teste an Herrn Pellapra. Dasselbe ist datirt vom 13. April 1842. Herr Teste reklamirt von ihm Noten, die man von ihm verlangt habe; 2) ein anderes Billet vom 16. April; 3) ein Billet vom 24. Juni, in welchem Herr Teste ankündigt, daß der Bericht über die Konzession abge— geben sei und seiner Meinung zuwiderlaufe. Herr Teste fügt darin bei, daß er es für zweckdienlich ansehe, nichts zu übereilen, namentlich nicht die Berathung und Schlußfassung des Bergwerk-Raths, und daß man 25 Tage warten müsse. In einem weiteren Billet vom 13. Januar 1815 sagt Herr Teste, daß er Herrn Pellapra zu Hause bei sich er⸗ warte. Diese Attenstücke mußten um so größeres Aufsehen machen, als es die ersten sind, die bisher von der Hand des Herrn Teste selbst in der ganzen Sache wegen der Minen von Gouhenans und der verschiedenen Unterhandlungen darüber zu Tage kommen, während Herr Teste gerade auf den Umstand, daß man nicht das Geringste, von seiner Hand selbst eschrie⸗ ben, in allen Aftenstücken gegen ihn vorbringen könne, ein ganz a . Gewicht gelegt hatte. Die natürliche Folge davon ist, daß sich nun auch die Meinung, die ihm noch ziemlich günstig war, in seinem Betracht bedeu⸗ tend modifiziren wird. In einem weiteren Schreiben vom 16. Januar kün— det Herr Teste Herrn Pellapra an, daß man ihn zu einem der anderen Mi- nister abgeholt habe. Er giebt ihm daher ein Rendezvous für Mittag. Es wird hierauf der folgende Theil des Verhörs des Herrn Pellapra verle— sen: „Frage: Hat General Eubieres Ihnen seine acht Actien durch Notariats Akt verkauft? Antwort: Ja, mein Herr! Fr.: In- dem Sie Herrn Eubieres einen Kredit eröffneten, vollbrachten Sie einen Aft, ähnlich denen, welche die Banquiers vornehmen. Sie eröffneten ohne Zweifel auch Kredite an verschiedene andere Personen. Alles das leitet nothwendig zu der Voraussetzung, daß Sie Buͤcher bei sich zu Hause hat ten; im anderen Falle, wie könnten Sie sich Rechenschaft geben von den Summen, die Sie allmälig vorgeschossen hätten? A. Ich habe kein Buch zu Hause bei mir. Seit langer Zeit habe ich keinen anderen Kredit als diesen; seit ich aufgehört habe, General-Einnehmer zu sein, mache ich keine Geschäfte mehr, außer mit einigen Wechsel-Agenten, und meine Abrechnun⸗ gen mit ihnen werden vermittelst einiger Noten geregelt, die mir dazu hin⸗ reichen.“ Nun werden mehrere Noten Pellapra's vorgelesen über die Rech⸗ nungen, unter anderen eine Note, durch welche er von dem Notar Roque-—

bert'die auf Gouhenans bezüglichen, bei demselben liegen gebliebenen Akten⸗

stücke abverlangt.

Der Kanzler kündigt an, daß zum Verhöre der Zeugen soll geschrit- ten werden. General Cubieres erhebt sich und sagt mit tiefer Gemüths⸗ bewegung, der Kummer und die Gemüthsqualen, von denen er gefoltert sei, Fätten seine Erklärungen dunkel gelassen. Im Interesse seiner Ehre glaube er ausführlich, bestimmt und klar sein zu müssen. Ja, er habe anfangs an die Bestechung geglaubt, er gestehe es ohne Umschweise; er habe daran geglaubt, als ein Mittel, welches von Nutzen sein könne; er habe Herrn Pellapra hierin geglaubt nach der Weise, wie derselbe ihm sein Verhältniß zu dem Minister dargestellt. Er habe aber nicht mehr daran geglaubt, als er die Ordonnanz gesehen, die so wenig im Einklange gewesen mit den Ansprüchen der Gesellschaft. Von neuem habe er an die Beste⸗ chung geglaubt, als Herr Pellapra zu ihm gekommen sei und ihm gesagt habe, er habe 40009 Fr. wirklich ausgehändigt, und sicherlich hätte er sei⸗ nerseits nicht bezahlt, wenn er nicht an die Angabe des Herrn Pellapra geglaubt hätte. Der Belauf der von ihm gebrachten Opfer sei 105,000 Fr. Das sei die volle Wahrheit. Niemals habe er Verbin— dungen mit dem Minister in Betreff der Geldfrage gehabt. Aber nie habe er Herrn Pellapra für einen unehrenhaften Mann angesehen. Herr Pellapra habe die von ihm (Cubieres) gebrachten Opfer um die Hälfte vermindert, nämlich auf 55,000 Fr. „Mit schmerzlicher Betrübniß bestätige ich Alles, was ich gesagt habe“, fährt der General fort. „Ich habe die Ehre, der Armee anzugehören; man kann mich verurtheilen, aber nicht entehren. Ich habe volles Vertrauen in meine Richter. Bevor ich schließe, muß ich die Aufmerksamkeit auf gewisse Gerüchte lenken, die man in Umlauf zu setzen beliebt hat. Man hat von Briefen meiner Frau, von Briefen an Madame Teste gesprochen: man sagt, diese Briefe seien in der ganzen Stadt verbreitet. Man hat sogar gesagt, der Vertheidiger des General Eubieres werde Alles aufbieten, um ihn zu verhindern, zu sprechen, während im Gegentheil der ehrenwerthe Herr Baroche im Namen meiner Ehre, im Nainen meiner Kinder mich dringend, aufge= fordert hat, zu sprechen. (Herr Baroche giebt durch eine Geberde seine leb—= hafte Gemüthsbewegung zu erkennen). Sie haben gesehen, wie die An— klage hiervon Gebrauch gemacht hat, um mich aufzuregen und zu schrecken. Sie hat mich als einen Bestecher oder als einen Preller dargestellt. Meine Herren, ich habe die Wahrheit gesagt, ich werde kein Wort mehr hinzufü— gen.“ Herr Teste nimmt das Wort. Er bemerkt, man habe fünf oder sechs Billette von ihm an Herrn Pellapra vorge bra hn, die vor und nach ber Konzessions⸗Ordonnanz geschrieben seien. Der Herr Kanzler habe ge⸗ fagt, die Anklage werde neüe Elemente aus diesen Dokumenten schöpfen. Er werde nun aber zeigen, daß diese Korrespondenz ohne alle Bedeutung sei. Der General Eubieres habe durch seine Erklärungen ihm ein Recht gegeben, das er benutzen werde. Er werde die Unmbglichkeit der Be= stechung daraus zeigen. Er werde den einfachen und regelmäßigen Gang der Wahrheit befolgen. Nach der Angabe des Herrn Cubieres habe derfelbe frühzenig von Herin Pellapra erfahren gehabt, daß der Bestechungs⸗ Akt zwischen demselben und dem Minister vollbracht worden. Man werde aber sehen, wie schwer das, was der General Cubieres heute sage, sich mit

den von demselben anerkannten Aktenstücken vereinb sei vollständig, es fehle nur ein Mann,

an wen, doch alle diese Gerüchte,

Bald habe

dem Heirathsgute, das seinem Sohne Vertheidiger habe die Beweise in Händen ; eingetreten sei.

man von seiner Frau,

rium ausgeschieden, als er in dasselbe

5009 Fr. Renten, seine Schwiegertochter gerühmte ungeheure Vermögen. Am Sch

, g. der neuen Dokumente, die h e

genverhör

Die Deputirten⸗Kammer

ginnt bei Postschluß.

Budgets fort.

Paris, 13. Juli. das Gerücht verbreitet, sich im Gefängniß zu entleiben,

London, 10. Juli.

mar und s

halt in England in Wool

(Auf tel.

woran er sich zu halten habe. von denen sein Mitangellagter . bald von seinem Vermögen, bald von zugekommen sei, gesprochen. S daß er ärmer aus dem Ministe⸗

daß Herr Teste d

eute

*

,, Herr Teste wi nicht Die Wolke ser zerronnen, wie habe.

eben gesprochen Sein Sein Sohn habe

I5, 000 Fr. gehabt, das sei das lusse verlangt Herr Teste baldigste vorgelesen worden.

Das Jeu⸗

setzte die Diskussion des Ausgabe⸗

Wege.) Heute morgen hat sich

en Versuch gemacht habe, was ihm indessen nicht gelungen.

Großbritanien und Irland.

eine Gemahlin

Der Erbgroßherzog haben sich gestern na wich nach Rotterdam eingeschifft,

König der Niederlande im Haag zu besuchen.

Lord Grey wird die Königin auf i

gleiten, da

durch die auf seine Wahl bezüg Nach dem letzten Wochenber um II4,215 und ihr Baarvorrath um 129,831 P

Lord J. Russell, dem

gen; ersterer betrug 23, 562, 330 und

Zwischen

Streit über eine

dies Blatt herabsetzen fel sei, Preise der der Numm

für die Zeitungs⸗

Times und

will. Die Times

irklich gutes Zeitungsblatt erden könne.

wie ein wi Times, nicht gegeben w

er das Papier 2 Pence,

blieben also von der Nummer nicht aller übrigen Unkosten, von Druck,

arbeiter und Korrespondenten,

Verkäufer 15 Pce.,

diese

von Sachsen⸗Wei⸗

ch längerem Aufent⸗

um den

hrer Reise in Schottland be⸗ Ehre eigentlich gebührte, lichen Geschäfte zurückgehalten wird. icht der Bank war 9

r Notenumlauf fd. Sterl. gestie⸗

letzterer 10,396,574 Pfd. St,

Morning Chronicle hat sich ein Ankündigung der letzteren entsponnen, nach welcher den Preis seiner täglichen Nummer von 5 auf 4 Pence

k dagegen, daß es außer Zwei⸗ unter 5 Pence, dem

Ihr koste zu je⸗

der Stempel 175 Pee., Rabatt

mehr als Lokalmiethe,

Briefporto und dem

mache 45 Pce., und danach Pee. zur Bestreitung

Honorar für Mit⸗ zahllosen Aufwande

des Zeitungswesens, bei dem nie gespart, sond ern stets nach dem Besten

getrachtet werden müsse, Redaction die als auch in Hinsicht von Mitarbe

werde,

Die Morning Chroniele stellt

weist die Insinuation Preis- Ermäßigung ein schlechte

Morning

am Stempel 3 Pence und am Die wohlfeile Dailv N

Times.

ning Chronicle wegen

wohlfeilen

wo die Times dem

wenn sie

Der

Befehlshaber des Heeres ein

Chronicle sind,

ihrer

sowohl in Hinsicht auf blos bei gänzlicher Hingebun

Papier *

Talent und Takt der g etwas Tüchtiges leisten itern und Korrespondenten.

eine Gegenberechnung auf und

der Times zurück, als res Blatt werden. da dies Blatt keine Beilage giebt, Pence geringer, als die der beglückwünscht die Mor⸗ Bekehrunß zum Grundsatze der

ew s

würde sie nach der Die Kosten der

Pxesse und prophezeit, daß die Zeit nicht fern sein werde,

Beifpiele ihrer Kollegen werde folgen müssen,

nicht der Märtyrer ihres Sostems hoher Zeitungspreise werden wolle.

Herzog von Wellingtor

tair-Behörden erlassen, worin er be markung der Deserteure gebrauchte

sich zu leicht verwische, außer

Rundschreiben

1 hat unterm an die betreffenden Mili⸗ das seither zur Brand⸗

fiehlt, d Instrument,

markung durch Nadeln eingeführt werden solle.

künftig

in den Spitälern und unte

der sich überzeugen muß, daß der Haut eingegraben ist.

Brüssel ,

meldet, w

Hafenort gereist, wo er sich

8elg

13. Milt. ird versichert,

S ch w

r

27. Juni als QOber⸗

weil das Brandmal

Gebrauch gesetzt und dafür die Brand=

Die Operation muß

Aufsicht eines Arztes geschehen,

Buchstabe D unauslöschlich in die

ie n.

e i z.

Wie das Journal de Bruxelles Herr Pellapra sen durch Belgien nach einem nach London eingeschifft habe.

Kanton Bern (Eidg. Ztg.) Die Note des Herrn Guizot, welche durch den französischen Botschafter dem Tagsatzungs⸗Präsiden⸗ ten (wie bereits erwähnt) mitgetheilt worden ist, spricht sich über die i n.

volle Lage der Sch bisher die Stellung,

denen diese

selbstständigen Staates, modifiziren, wird darin rufung auf die Erfahrungen, gen Sprache einer befreundeten Macht, vor

Macht dabei ausgehe.

vor Beknechtung einzelner schweizerische

auf ihre Geschichte und Bünt

derselben a

warnt und auf die Gefahren, welche dar

Schweiz se stehen könn

das Beispiel Karl's sei, weil er von einzelnen P zur Unterdrückung

Anwendung gemacht Bundes vertrages zur Es findet sich darin das für die Schweiz so überaus vo mit der Existenz einer

warnt.

Neutralität

uch von Europa lbst und für die Interesser ten, mit Bestimmtheit hi hergebrachter Unterdrücku

habe und vor

weiz näher aus und bezeichnet mit größerer Klar welche Frankreich einnehme, und die Grundsätze, von Das Recht der Schweiz, als eines

ihre Verfassung sich selber zu geben und zu ausdrücklich anerkannt, zugleich aber mit Be—⸗ die Frankreich selber gemacht habe, in der ruhi⸗ Mißbrauch der Bundesgewalt,

r Republiken,

1 und die R ngewiesen.

ng freier

eit als

die eine selbststndige,

e gegründete Stellung haben und in anerkannt seien, vor Bürgerkrieg ge⸗ aus für die Wohlfahrt der uhe der Mächte ent⸗

Es wird darin auf

X. aufmerksam gemacht, welcher gestürzt worden aragraphen der französischen Verfassung Volksrechte ähnlichem Mißbrauche des

eine mißbräuchliche

Gemeinwesen ge⸗

neuerdings die Behauptung, daß rtheilhafte Zugeständniß der aus selbstständigen Republi⸗

fen verbundenen Eidgenossenschaft in enger Verbindung stehe und jede anisirte Schweiz vorerst zusehen müßte, wie sie sich neuer⸗

anders org

dings durch neue Verträge zu den die Mächte sowohl in dem Fall eine

genössischen Kantonen, als für Kantone im Widerspruch mit den geübten Zwangs und daheriger

kannten Srganlsmus der Schweiz das Recht halten, seine eigenen In der gesammten Schweiz reich in freundlicher Verbindung stehe,

stimmen.

Kanton

fortwähren einzelne P

Mächten stellen würde,

und für

s Bürger-Krieges unter den eid⸗

den Fall eines gegen die einzelnen a Geist und Inhalt der Bundesakte Verletzung des völkerrechtlich aner- auch Frankreichs vorbe⸗ teressen zu wahren und seine Beziehungen zu und zu den Kantonen, mit denen allen Frank⸗ nach seiner Konvenienz zu be⸗

reiburg. (Fr. J.) In unserem Zeughaus wird

d gearbeitet und für Vertheidigungsmittel gesorgt. Selbst ucht und den Eigenthümern Ver= Angriffes ertheilt worden. Man

rivat⸗Wohnungen sind bes

haltungsbefehle auf den Fall eines

denkt an Saragossa. Landarbeiten, welche jetzt die

Rom, 5. Juli. higend und mach mehreren Tagen

ßen und e steigen.

tal

rlauben keinem neapolitani Mehrere sind arg mißhan

(A. 3.) Die hiesigen Zu ĩ ; en selbst erfahrene Manner die Kopfe an,.

durchziehen Banden von rohen

i e n.

Phllitair ist immer auf den Beinen troß der Landleute so sehr in Anspruch nehmen.

Zustände sind beunru,

Bursch

en Sh schen Kutscher, den Bock zu be⸗

delt worden,

einer ist sogar in